[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umreifen, insbesondere zum Längsumreifen
von Packgut mit einem Umreifungsband, umfassend einen an einem Vorrichtungstisch vorgesehenen
kanalartigen, das in diesen einschießbare Umreifungsband führenden Bandführungsrahmen,
welches Umreifungsband um das vom Bandführungsrahmen umgriffene Packgut spannbar und
im gespannten Zustand an einem Verbindungsabschnitt verschweißbar ist.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus DE 200 07 231 U1 bekannt. Bei dieser
Vorrichtung wird das zu umreifende Packgut, beispielsweise ein Katalogoder Zeitschriftenstapel,
über eine nicht näher beschriebene Bereitstellungseinrichtung auf dem Vorrichtungstisch
abgestellt, wobei über geeignete Pressorgane das Packgut auch während des eigentlichen
Umreifungsvorgangs noch zusammengedrückt wird, damit dieses möglichst eng geschnürt
werden kann. Die Position, an welcher das Umreifungsband um das Packgut gelegt wird,
ist davon abhängig, wo die Bereitstellungseinrichtung den Packgutstapel auf dem Vorrichtungstisch
abstellt. Eine vorrichtungsseitige Beeinflussbarkeit ist nicht gegeben, da nach erfolgtem
Abstellen der nach wie vor zusammengedrückten Packgutstapels in seiner tischseitigen
Lage nicht mehr veränderbar ist.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, die ein flexibleres
Arbeiten ermöglicht.
[0004] Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
vorgesehen, dass der Vorrichtungstisch auf einer Längsführung aus einer Nichtarbeitsstellung
bezüglich des Packguts, das von einer das Packgut mittels klammerartiger Pressarme
zusammenpressenden Bereitstellungseinrichtung in einer vorbestimmten Position bezüglich
des Bandführungsrahmens transportiert ist, in eine Arbeitsstellung, in der der Vorrichtungstisch
das Packgut unterfahren hat und der Bandführungsrahmen das Packgut umgreift, und aus
der Arbeitsstellung nach erfolgter Umreifung unter Mitnahme des umreiften Packguts
in die Nichtarbeitsstellung verfahrbar ist.
[0005] Der Vorrichtungstisch ist anders als im Stand der Technik auf einer geeigneten Längsführung,
beispielsweise Führungsschienen oder dergleichen horizontal verfahrbar, gelagert und
kann bezüglich des von der Bereitstellungseinrichtung, die auch Stangenbildungseinrichtung
genannt werden kann, bereitgestellten Packguts verfahren werden. Hierbei unterfährt
der Vorrichtungstisch das von der Bereitstellungseinrichtung zusammengepresst gehaltene
Packgut, der Bandführungsrahmen wird seitlich am Packgut vorbeigeführt. Das Packgut
wird von der Bereitstellungseinrichtung lediglich in eine vorbestimmte, bezüglich
des Bandführungsrahmens und des Tischs ausgerichtete Position gebracht, so dass der
Rahmen ohne weiteres vorbeigeführt und der Tisch ohne weiteres unterfahren werden
kann. Es ist offensichtlich, dass hierdurch eine beliebige Positionierung des Vorrichtungstischs
und des Bandführungsrahmens bezüglich des Packguts möglich ist. Es ist ohne weiteres
möglich, den Tisch und den Rahmen exakt mittig bezüglich des Packguts zu positionieren,
auch jedwede andere Stellung kann eingenommen werden. Denkbar ist es beispielsweise,
die in Verfahrrichtung des Vorrichtungstischs gesehene Länge des Packgutstapels beim
Unterfahren über eine geeignete Sensorik zu erfassen, z.B. durch Erfassen der vorderen
und hinteren Packgutkante, um daraus die genaue Mitte des Stapels zu ermitteln und
den Tisch und den Rahmen so exakt bezüglich der Stapelmittel zu positionieren.
[0006] Nach erfolgter Umreifung, die in bekannter Weise durch Einschießen des Umreifungsbands
in den Bandführungsrahmen, durch Spannen des Umreifungsbandes nach Öffnen des Bandführungsrahmens
und anschließendes Verschweißen über eine geeignete Schweißeinrichtung erfolgt, fährt
der Vorrichtungstisch unter Mitnahme des Packguts in die Nichtarbeitsstellung, wobei
nach Beendigung der Umreifung die Bereitstellungseinrichtung natürlich das Packgut
entlastet, also nicht mehr zusammenpresst.
[0007] Eine besonders zweckmäßige Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass der Vorrichtungstisch
samt Bandführungsrahmen in mehreren verschiedenen Umreifungspositionen bezüglich des
Packguts positionierbar ist. Die Verfahrbarkeit ermöglicht es, beispielsweise zwei
definierte Positionen bezüglich des Packguts anzufahren, eine vordere und eine hintere,
so dass zwei Bänder um das Packgut gespannt werden können. Auch hier bietet sich beispielsweise
eine entsprechende Steuerung der Tischpositionierung im oben beschriebenen Sinn unter
Erfassung geometrischer Parameter des Packguts durch eine geeignete Sensorik (z.B.
Lichtschranken oder dergleichen) an. Denn ist beispielsweise die Länge des Stapels
bekannt, so ist es ohne weiteres möglich, zwei z.B. symmetrische anzufahrende Umreifungspositionen
zu ermitteln.
[0008] Die Pressarme der Bereitstellungseinrichtung greifen zweckmäßigerweise von der Seite
am Packgut an, damit der Vorrichtungstisch direkt unter den Stapelboden fahren kann
und nach erfolgter Umreifung das Packgut selbst unmittelbar auf dem Vorrichtungstisch
aufliegt. Um das Packgut sicher zusammenpressen zu können, müssen die Pressarme seitlich
am Packgutstapel angreifen.
[0009] Das Mitnehmen des Packguts kann auf mehrererlei Weise sichergestellt werden. Zum
einen kann eine sichere Mitnahme bereits aufgrund des Eigengewichts des Packguts sichergestellt
sein, das nach erfolgter Umreifung auf dem Vorrichtungstisch aufliegt. In der Regel
hat ein Packgutstapel ein Eigengewicht von ca. 150 kg, was häufig ausreichend ist,
damit es beim Zurückfahren mitgenommen wird.
[0010] Alternativ dazu kann am Vorrichtungstisch wenigstens ein am umreiften Packgut angreifendes
Mitnahmemittel für das Packgut vorgesehen sein. Dieses Mitnahmemittel wirkt also mit
dem Packgut zusammen, hält dieses bezüglich des Vorrichtungstischs fest und sorgt
so für eine sichere Mitnahme.
[0011] Das Mitnahmemittel kann nach einer ersten Erfindungsausgestaltung ein zwischen einer
abgesenkten Stellung und einer angehobenen Mitnahmestellung bewegbarer Mitnehmer sein,
beispielsweise ein Mitnahmeblech, das am vorderen Vorrichtungstischende bei Bedarf
hochgefahren wird und den Packgutstapel hintergreift. Selbstverständlich sind auch
andere Mitnehmer denkbar.
[0012] Eine zweckmäßige Erfindungsalternative sieht demgegenüber vor, dass das Mitnahmemittel
ein Unterdruck erzeugendes Mittel ist, wobei der Unterdruck über tischseitige Öffnungen
an das darauf liegende Packgut anlegbar ist. Das Packgut wird bei dieser Erfindungsalternative
über den erzeugten Unterdruck an den Vorrichtungstisch angesaugt und so fixiert. Der
Unterdruck muss hierbei nicht allzu stark sein, da zur Lagefixierung des Stapels auf
dem Vorrichtungstisch natürlich auch das Eigengewicht noch beiträgt. Beispielsweise
können die tischseitigen Öffnungen im Wesentlichen in der Tischmitte angeordnet sein,
so dass sichergestellt ist, dass sie auch von dem umreiften Packgut abgedeckt werden.
[0013] An der Tischoberseite können weiterhin Roll- oder Gleitelemente vorgesehen sein,
auf denen das Packgut gegebenenfalls beim Unterfahren aufliegt. Der Bandführungsrahmen
selbst kann starr am Vorrichtungstisch oder schwenkbar bezüglich des Tisches angeordnet
sein.
[0014] Neben der Vorrichtung betrifft die Erfindung ferner ein Verfahren zum Umreifen, insbesondere
zum Längsumreifen von Packgut mit einem Umreifungsband, mit folgenden Schritten:
- das mittels einer Bereitstellungseinrichtung zusammengepresste Packgut wird in einer
vorbestimmten Position bezüglich des Bandführungsrahmens einer Umreifungsvorrichtung
transportiert,
- der auf einer Längsführung verfahrbare Tisch der Umreifungsvorrichtung wird aus einer
Nichtarbeitsstellung bezüglich des Packguts in eine Arbeitsstellung verfahren, wobei
der Tisch das Packgut unterfährt und der Bandführungsrahmen das Packgut umgreift,
- nach Erreichen der Arbeitsstellung wird das vom Bandführungsrahmen geführte Umreifungsband
um das Packgut gespannt und verschweißt,
- nach erfolgter Umreifung fährt der Tisch unter Mitnahme des umreiften Packguts in
die Nichtarbeitsstellung zurück.
[0015] Der Tisch kann dabei bezüglich des Packguts in zwei oder mehr Arbeitsstellungen,
in denen jeweils ein Umreifungsband angelegt wird, verfahren werden, wobei der Tisch
nach der letzten Umreifung in die Nichtarbeitsstellung unter Mitnahme des umreiften
Packguts zurückfährt. Die jeweiligen Arbeitsstellungen können dabei entweder fest
vorgegeben sein, d.h. der Tisch wird über eine den Verfahr- und Arbeitsbetrieb steuernde
Steuerungseinrichtung in die definierten Arbeitsstellungen gefahren. Alternativ dazu
besteht auch die Möglichkeit, eine flexible Positionierung zu realisieren, indem wie
bereits beschrieben über eine geeignete Sensorik die Packgutgeometrie erfasst und
anhand derselben die gewünschte Arbeitsstelle oder die mehreren Arbeitsstellungen
definiert bezüglich der tatsächlichen Position und Größe des Packguts ermittelt und
anschließend angefahren werden. Auch dies kann in der Steuerungseinrichtung vorgenommen
werden.
[0016] Dabei können nach der gegebenenfalls letzten Umreifung die Pressarme etwas entlastet
werden, so dass das vorher knapp oberhalb der Tischoberseite gehaltene Packgut mit
seinem Eigengewicht auf dem Tisch aufliegt. Das Packgut kann beim Zurückfahren aufgrund
seiner Eigengewichtslage fest auf dem Tisch verbleiben und mitgenommen werden. Alternativ
dazu kann wenigstens ein am Tisch vorgesehenes Mitnahmemittel betätigt werden, das
am Packgut, dieses haltend angreift. Hierfür kann entweder ein Mitnehmer vorgesehen
sein, der vor dem Zurückfahren in eine Mitnahmestellung bewegt wird. Selbstverständlich
sind auch zwei oder mehr Mitnehmer verwendbar. Alternativ besteht die Möglichkeit,
als Mitnahmemittel ein Unterdruck erzeugendes Mittel zu verwenden, wobei der Unterdruck
über tischseitige Öffnungen an das Packgut angelegt wird. Der Unterdruck kann dabei
kontinuierlich erzeugt und nach dem Absetzen des umreiften Packguts an diesem angreifen.
Denkbar ist aber auch, den Unterdruck intermittierend zu erzeugen, also erst unmittelbar
vor dem Zurückfahren an das Packgut anzulegen.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit in der Nichtarbeitsstellung
befindlichem Vorrichtungstisch und über die Bereitstellungseinrichtung bereitgestelltem
Packgut,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf die Anordnung aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Stirnansicht der Anordnung aus Fig. 1,
- Fig. 4
- die Anordnung aus Fig. 1 mit in die Arbeitsstellung gefahrenem Vorrichtungstisch,
- Fig. 5
- eine Aufsicht auf die Anordnung in der Position gemäß Fig. 4,
- Fig. 6
- die Anordnung aus Fig. 4 nach erfolgter Umreifung und Zurückfahren des Vorrichtungstischs
in die Nichtarbeitsstellung, und
- Fig. 7
- eine Aufsicht auf die Anordnung aus Fig. 6.
[0018] Fig. 1 zeigt in Form einer Prinzipskizze eine erfindungsgemäße Umreifungsvorrichtung
1 mit einer ihr zugeordneten Bereitstellungseinrichtung 2, über die das zu umreifende
Packgut 3 bereitgestellt wird. Die Vorrichtung 1 und die Bereitstellungseinrichtung
2 bilden zusammen quasi ein Umreifungssystem, beide wirken zusammen.
[0019] Das Packgut 3 wird über an ihm seitlich angreifende klammerartige Pressarme 4 zusammengedrückt,
siehe Fig. 2. Die Pressarme 4 samt Packgut 3 sind an der Bereitstellungseinrichtung
horizontal verfahrbar, wie durch den Pfeil A dargestellt ist. Die Aufnahme des Packguts
erfolgt beispielsweise am in Fig. 2 linksseitigen Ende der Bereitstellungseinrichtung
2, während die Umreifungsvorrichtung 1 am rechtsseitigen Ende steht. Die Pressarme
4 samt Packgut 3 verfahren dann wie Fig. 2 zeigt in eine definierte Stellung bezüglich
der Umreifungsvorrichtung 1. Das Packgut 3 wird dabei derart bezüglich der Umreifungsvorrichtung
1 positioniert, dass es knapp oberhalb eines Vorrichtungstischs 5 und innerhalb bzw.
zentrisch bezüglich eines Bandführungsrahmens 6, der am Vorrichtungstisch 5 im gezeigten
Bild starr befestigt ist, angeordnet ist. Dies ist in Fig. 3 gezeigt, die eine Stirnansicht
der Anordnung aus Fig. 1 zeigt.
[0020] Die Umreifungsvorrichtung 1 weist wie bereits beschrieben ein Vorrichtungstisch 5
auf, an dem eine Umreifungsbandrolle 7 angeordnet ist, von der Umreifungsband abgezogen
wird. Im Vorrichtungstisch 5 ist ferner ein nicht näher gezeigter Bandspeicher vorgesehen,
in den das abgezogene Umreifungsband zunächst geführt wird. Dem Bandspeicher schließt
sich eine Einschießvorrichtung an, über die das Umreifungsband in den U-förmigen,
innen hohlen Bandführungsrahmen 6 eingeschossen wird. Das vordere Ende wird wiederum
in den Vorrichtungstisch geführt, dort aufgefangen, um das Packgut gespannt und anschließend
über eine im Tisch integrierte Schweißeinrichtung mit einem anderen Bandabschnitt
fest verschweißt, wonach das Umreifungsband abgeschnitten wird. Dies ist hinlänglich
im Stand der Technik bekannt und bedarf keiner näheren Ausführung, da es für die vorliegende
Erfindung hierauf nicht ankommt.
[0021] Wurde nun das Packgut 3 richtig bezüglich des Vorrichtungstischs 5 und des Bandführungsrahmens
6 positioniert, was z.B. durch eine geeignete Sensorik (z.B. Lichtschranken und dergleichen)
erfasst werden kann, so verfährt der Vorrichtungstisch 5 auf einer Längsführung 8,
im gezeigten Beispiel einem Gestellrahmen aus der in Fig. 1 gezeigten Nichtarbeitsstellung
in die in Fig. 4 gezeigte Arbeitsstellung. Zum Verfahren sind beliebige Bewegungsmittel
denkbar, z.B. motorisch angetriebene Rollen, Zahnräder, Bänder etc.
[0022] Während des Verfahrens unterfährt der Vorrichtungstisch 5 das Packgut 3, d.h. die
Tischoberseite 9 liegt der in Fig. 4 gezeigten Arbeitsstellung unterhalb des Packguts
3. Der Abstand zwischen der Tischoberseite 9 und dem Packgutboden beträgt vorzugsweise
wenige Millimeter. Der Bandführungsrahmen 6 wird seitlich am Packgut 3 vorbeigeführt.
[0023] Fig. 4 zeigt die Position des Vorrichtungstischs 5 und des Bandführungsrahmens 6
in der Arbeitsstellung. Ersichtlich übergreift der Bandführungsrahmen 6 das Packgut
3 im Wesentlichen mittig. Hierüber wird die Position definiert, an welcher das Umreifungsband
um das Packgut gespannt wird. An der Tischoberseite 9 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel
vorderseitig Rollen oder Walzen 10 sowie an der gegenüberliegenden Seite eine Endlosbandtransporteinrichtung
11 vorgesehen, auf welche nachfolgend noch eingegangen wird. Die Rollen oder Walzen
10 dienen dazu, das Packgut 3, sollte es etwas zu niedrig positioniert sein, abgleiten
zu lassen, so dass der Vorrichtungstisch 5 sicher unterfahren kann.
[0024] Aufgrund der Möglichkeit, dass der Vorrichtungstisch 5 bezüglich des Packguts verfährt,
ist es nun möglich, ihn in eine beliebige Position bezüglich des Packguts zu verfahren,
also definiert beliebige Arbeitsstellungen anzufahren, in denen Umreifungsbänder gesetzt
werden. Im gezeigten Beispiel ist der Vorrichtungstisch 5 samt Bandführungsrahmen
6 so verfahren, dass das Umreifungsband im Wesentlichen mittig um das Packgut 3 gespannt
wird. Fig. 5 zeigt der Übersichtlichkeit halber den oberen Abschnitt des Bandführungsrahmens
6 nicht, sondern lediglich das umgespannte Umreifungsband 12. Es ist jedoch möglich,
anstelle des einen Umreifungsbands 12 auch zwei in unterschiedlichen Bereichen zu
setzen. Hierzu müssten lediglich entsprechende Arbeitspositionen angefahren werden.
[0025] Eine Arbeitsposition kann entweder definiert vorgegeben sein, d.h. der Vorrichtungstisch
fährt vor bestimmte Positionen, z.B. die in Fig. 5 gezeigte Mittenlage an. Daneben
ist es denkbar, über eine geeignete Sensorik die in Verfahrrichtung gesehene Länge
des Packguts 3 zu bestimmen, was durch einfache Detektion der Vorder- und Hinterkante
des Packgutstapels möglich ist, und hieraus die gewünschte Position für das Umreifungsband
zu errechnen. Ist beispielsweise das Packgut bezogen auf diese Länge relativ kurz,
so reicht ein mittig gesetztes Umreifungsband aus. Ist es jedoch relativ lang, so
können zwei Umreifungsbänder gesetzt werden. Eine nicht näher gezeigte, vorzugsweise
im Vorrichtungstisch 5 integrierte Steuerungseinrichtung, die die Sensoriksignale
verarbeitet, kann entscheiden, ob ein oder zwei Bänder zu setzen sind, je nach gemessener
Länge, und wo dies erfolgen soll.
[0026] Nach Beendigung des Umreifungsvorgangs, wenn also kein zweites Umreifungsband mehr
zu setzen ist, wird der Pressdruck der Pressarme 4 etwas entlastet, so dass das Packgut
die wenigen Millimeter nach unten fällt und mit seinem Eigengewicht auf der Tischoberseite
9 aufliegt. Nun muss das Packgut abtransportiert werden. Dies geschieht dadurch, dass
der Vorrichtungstisch 5 aus der in Fig. 4 gezeigten Arbeitsstellung in die in Fig.
6 Nichtarbeitsstellung unter Mitnahme des umreiften Packguts 3 verfährt. Um sicherzustellen,
dass das Packgut 3 bzw. das Umreifungsband 12 auch sicher mitgenommen wird, wird nach
Beendigung des Umreifungsvorgangs ein Mitnahmemittel 13, hier ein hakenförmiger schwenkbarer
Mitnehmer, betätigt und nach oben geschwenkt, so dass er die Hinterkante des Packguts
3 umgreift. Verfährt nun der Vorrichtungstisch aus der in Fig. 4 gezeigten Arbeitsstellung
nach links in die Fig. 6 gezeigte Nichtarbeitsstellung, so wird das Packgut 3 in jedem
Fall mitgenommen.
[0027] Nach Erreichen der Nichtarbeitsstellung gemäß Fig. 6 wird das umreifte Packgut durch
Betätigen der Endlosbandtransporteinrichtung 11 auf eine dem Vorrichtungstisch nachgeschaltete
Transporteinrichtung 14 gefördert, wo es abtransportiert wird. Gleichzeitig verfahren
die beiden Pressarme 4, wie Fig. 7 zeigt, nach links in Richtung des linken Endes
der Bereitstellungseinrichtung 2, um dort einen neuen Packgutstapel aufzunehmen und
zusammen zu pressen. Sobald dies erfolgt ist, verfahren die Pressarme 4 wieder in
die in Figuren 1 und 2 gezeigte Stellung bezüglich des Vorrichtungstischs, ein neuer
Umreifungsvorgang kann beginnen.
1. Vorrichtung zum Umreifen, insbesondere zum Längsumreifen von Packgut mit einem Umreifungsband,
umfassend einen an einem Vorrichtungstisch vorgesehenen kanalartigen, das in diesen
einschießbare Umreifungsband führenden Bandführungsrahmen, welches Umreifungsband
um das vom Bandführungsrahmen umgriffene Packgut spannbar und im gespannten Zustand
an einem Verbindungsabschnitt verschweißbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtungstisch (5) auf einer Längsführung (8) aus einer Nichtarbeitsstellung
bezüglich des Packguts (3), das von einer das Packgut (3) mittels klammerartiger Pressarme
(4) zusammenpressenden Bereitstellungseinrichtung (2) in einer vorbestimmten Position
bezüglich des Bandführungsrahmens (6) transportiert ist, in eine Arbeitsstellung,
in der der Vorrichtungstisch (5) das Packgut (3) unterfahren hat und der Bandführungsrahmen
(6) das Packgut (3) umgreift, und aus der Arbeitsstellung nach erfolgter Umreifung
unter Mitnahme des umreiften Packguts (3) in die Nichtarbeitsstellung verfahrbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtungstisch (5) samt Bandführungsrahmen (6) in mehreren verschiedenen Umreifungspositionen
bezüglich des Packguts (3) positionierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Vorrichtungstisch (5) wenigstens ein am umreiften Packgut (3) angreifendes Mitnahmemittel
(13) für das Packgut (3) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnahmemittel (13) ein zwischen einer abgesenkten Stellung und einer angehobenen
Mitnahmestellung bewegbar Mitnehmer ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnahmemittel ein Unterdruck erzeugendes Mittel ist, wobei der Unterdruck über
tischseitige Öffnungen an das darauf liegende Packgut anlegbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Tischoberseite (9) Roll- oder Gleitelemente (10) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bandführungsrahmen (5) starr angeordnet oder bezüglich des Tischs (5) schwenkbar
ist.
8. Verfahren zum Umreifen, insbesondere zum Längsumreifen von Packgut mit einem Umreifungsband,
mit folgenden Schritten:
- das mittels einer Bereitstellungseinrichtung zusammengepresste Packgut wird in einer
vorbestimmten Position bezüglich des Bandführungsrahmens einer Umreifungsvorrichtung
transportiert,
- der auf einer Längsführung verfahrbare Tisch der Umreifungsvorrichtung wird aus
einer Nichtarbeitsstellung bezüglich des Packguts in eine Arbeitsstellung verfahren,
wobei der Tisch das Packgut unterfährt und der Bandführungsrahmen das Packgut umgreift,
- nach Erreichen der Arbeitsstellung wird das vom Bandführungsrahmen geführte Umreifungsband
um das Packgut gespannt und verschweißt,
- nach erfolgter Umreifung fährt der Tisch unter Mitnahme des umreiften Packguts in
die Nichtarbeitsstellung zurück.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Tisch bezüglich des Packguts in zwei oder mehr Arbeitsstellungen, in denen jeweils
ein Umreifungsband angelegt wird, verfahren wird, wobei der Tisch nach der letzten
Umreifung in die Nichtarbeitsstellung unter Mitnahme des umreiften Packguts zurückfährt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach der gegebenenfalls letzten Umreifung die Pressarme etwas entlastet werden, so
dass das Packgut mit seinem Eigengewicht auf dem Tisch aufliegt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Packgut beim Zurückfahren aufgrund seines Eigengewichts lagefest auf dem Tisch
verbleibt und mitgenommen wird, oder dass wenigstens ein am Tisch vorgesehenes Mitnahmemittel
betätigt wird, das am Packgut, dieses haltend angreift.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnahmemittel ein Mitnehmer ist, der vor dem Zurückfahren in eine Mitnahmestellung
bewegt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnahmemittel ein Unterdruck erzeugendes Mittel ist, wobei der Unterdruck über
tischseitige Öffnungen an das Packgut angelegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck kontinuierlich erzeugt wird und nach dem Absetzen des umreiften Packguts
an diesem angreift, oder dass der Unterdruck intermittierend zum Zurückfahren erzeugt
wird.