[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenspleißvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Fadenspleißvorrichtungen sind im Zusammenhang mit Kreuzspulautomaten seit langem
bekannt und in zahlreichen Schutzrechtsanmeldungen ausführlich beschrieben.
[0003] Die DE 39 35 536 C2 beschreibt beispielsweise eine Fadenspleißvorrichtung mit einem
pneumatisch beaufschlagbaren Spleißkopf, der einen im Querschnitt nahezu kreisförmigen
Spleißkanal aufweist. In den Spleißkanal, der auf seiner Oberseite über einen durchgehenden
Schlitz zum Einlegen der zu verspleißenden Fadenenden verfügt, münden tangential angeordnete
Druckluft-Einblasöffnungen.
Der Fadeneinlegeschlitz und damit der Spleißkanal sind während des Spleißprozesses
durch ein schwenkbar gelagertes Deckelelement verschließbar.
[0004] Derartige oder ähnliche Fadenspleißvorrichtungen sind in der Textilindustrie in großer
Zahl im Einsatz und haben sich in der Praxis, insbesondere bei Baumwollgarnen und
deren Mischungen hervorragend bewährt.
Bei einigen schwierigen Garnen, beispielsweise bei Flachsoder Leinengarnen, hat es
sich dabei als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Spleißluft etwas Flüssigkeit beigefügt
wird.
[0005] Durch die Flüssigkeit in der Spleißluft werden die Fasern etwas geschmeidiger, außerdem
wird ihr Zusammenhalt nach dem Spleißen verbessert.
Des weiteren wird durch die in der Spleißluft enthaltenen Wasserpartikel die kinetische
Energie der Spleißluft erhöht, was beim Spleißen schwieriger Garne oft vorteilhaft
ist.
[0006] Derartige, auch als Aqua-Spleißer bekannte Fadenspleißvorrichtungen weisen allerdings
den Nachteil auf, daß sie stark zur Verschmutzung neigen.
Das heißt, durch die aus den Aqua-Spleißern austretende überschüssige Flüssigkeit
werden die in der Umgebungsluft vorhandenen Verunreinigungen gebunden und setzen sich
als Schmutzfilm ab.
Da solche Fadenspleißvorrichtungen in der Regel in Textilbetrieben zum Einsatz kommen,
in denen die Luft oft stark staubhaltig und/oder mit Faserflug belastetet ist, kommt
es relativ schnell zu größeren Schmutzansammlungen, die eine regelmäßige, oft manuelle
Reinigen dieser Bauteile sowie deren Umgebung unumgänglich machen.
[0007] Um diese zeitaufwendigen und mühsamen Reinigungen zu vermeiden ist bereits vorgeschlagen
worden, die Fadenspleißvorrichtung geschützt in einer während des Spleißvorganges
hermetisch verschließbaren Wanne anzuordnen.
Solche beispielsweise durch die DE 101 05 296 A1 bekannte Fadenspleißvorrichtungen
weisen eine durch einen Spleißerdeckel verschließbare Wanne auf, in die zwei Wasserablaufrinnen
einmünden.
Die Wasserablaufrinnen sind dabei an eine Unterdruckquelle angeschlossen.
[0008] Obwohl durch eine solche Ausbildung die Verschmutzung im Bereich der Fadenspleißvorrichtungen
verringert werden konnte, weisen solche Einrichtungen den Nachteil eines relativ großen
Platzbedarfes auf.
Das heißt, solche Einrichtungen sind im Bereich der Spulstellen eines Kreuzspulautomaten,
insbesondere nachträglich, nur sehr schwer unterzubringen.
[0009] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe
zugrunde, eine kompakte Fadenspleißvorrichtung zu schaffen, die es auf einfache Weise
ermöglicht, auch problematische Garne, insbesondere Flachsund Leinengarne sicher zu
verbinden, ohne daß es im Bereich der Fadenspleißvorrichtung zu übermäßigen Verschmutzungen
kommt.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fadenspleißvorrichtung gelöst, wie
sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Obwohl bei Aqua-Spleißern das Auftreten überschüssiger Flüssigkeit trotz sorgsamer
Dosierung bei der Anreicherung der Spleißluft nie völlig vermieden werden kann, wird
durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Fadenspleißvorrichtung sichergestellt, daß
keine mit Flüssigkeit angereicherte Spleißluft mehr aus dem Spleißkopf austreten kann.
Das heißt, durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Fadenspleißvorrichtung wird der
Grad der Verschmutzung solcher Fadenspleißvorrichtungen deutlich reduziert.
[0013] Das hat zur Folge, daß die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Reinigungsintervallen
erheblich verlängert werden können.
Durch die Integration wenigstens einer Absaugöffnung direkt in den Spleißkopf bzw.
in das Deckelelement der Fadenspleißvorrichtung kann außerdem die Fadenspleißvorrichtung
sehr kompakt gestaltet werden, was aufgrund der bekanntermaßen begrenzten Platzverhältnisse
an den Spulstellen eines Kreuzspulautomaten äußerst vorteilhaft ist und beispielsweise
auch einen nachträglichen Einbau der erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung in bereits
in Betrieb befindliche Textilmaschinen ermöglicht.
[0014] Wie im Anspruch 2 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, daß
die Absaugöffnung im Bereich des Spleißkanalgrundes in den Spleißkanal einmündet.
Eine solche Anordnung ermöglicht auf einfache Weise ein sofortiges, effektives Absaugen
überschüssiger Flüssigkeit.
[0015] Vorzugsweise sind im Bereich des Spleißkanalgrundes mehrere dieser mit Unterdruck
beaufschlagbaren Absaugöffnungen angeordnet (Anspr.3).
Durch die Anordnung einer Vielzahl solcher Absaugöffnungen im Spleißkanalgrund wird
sichergestellt, daß die überschüssige Flüssigkeit sofort gleichmäßig und vollständig
abgesaugt wird und nicht aus dem Spleißkanal austreten kann.
[0016] Wie im Anspruch 4 beschrieben, sind die Absaugöffnungen vorzugsweise über eine gemeinsame
Pneumatikleitung an eine Unterdruckquelle angeschlossen, die ihrerseits über eine
Abströmleitung mit einem Auffangbehälter verbunden ist, der die überschüssige Flüssigkeit
der Spleißluft aufnimmt.
[0017] Eine solche Ausbildung ergibt eine konstruktiv einfache und damit vorteilhafte Entsorgung
der überschüssigen Spleißluftflüssigkeit.
[0018] Anstelle der vorstehend beschriebenen Abströmleitung kann in einer alternativen Ausführungsform
allerdings auch eine Ringleitung vorgesehen sein (Anspr.5).
Über eine solche Ringleitung kann die überschüssige Flüssigkeit, vorzugsweise nach
dem Durchströmen eines Filterelementes, direkt in einen Vorratsbehälter zurückgeführt
werden, der die Flüssigkeit zum Anreichern der Spleißluft bereithält.
Das heißt, die überschüssige Flüssigkeit steht erneut zur Anreicherung der Spleißluft
zur Verfügung.
[0019] Wie im Anspruch 6 dargelegt, ist in einer weiteren alternativen Ausführungsform vorgesehen,
die Absaugöffnungen in das Deckelelement der Fadenspleißvorrichtung zu integrieren.
Die Absaugöffnungen sind in diesem Fall, bei geschlossenem Deckelelement, längs des
Spleißkanales positioniert, was eine gründliche Absaugung überschüssiger Flüssigkeit
ermöglicht.
[0020] Die Absaugöffnungen sind dabei innerhalb des Deckelelementes vorzugsweise über einen
Stichkanal verbunden (Anspruch 7), der seinerseits über eine flexible Unterdruckleitung
an eine entsprechende Unterdruckquelle angeschlossen ist.
[0021] Zur Anreicherung der Spleißluft mit Flüssigkeit ist des weiteren eine spezielle Dosiereinrichtung
vorhanden.
Das heißt, in eine Ansaug- und Einspritzleitung, die sich zwischen einem Flüssigkeitsbehälter
und der Druckluft-Einblasöffnung der Fadenspleißvorrichtung erstreckt, ist ein Dosierventil
eingeschaltet, das über eine Steuerleitung an den Spulstellenrechner angeschlossen
ist.
Das Dosierventil kann über den Spulstellenrechner definiert geöffnet und damit die
Speißluftanreicherung gesteuert werden.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
erläutert.
[0023] Es zeigt:
- Fig. 1
- in Seitenansicht eine Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten, mit einer erfindungsgemäßen
Fadenspleißvorrichtung,
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäße Fadenspleißvorrichtung,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäße Fadenspleißvorrichtung.
[0024] In Figur 1 ist in Vorderansicht schematisch eine insgesamt mit der Bezugszahl 1 gekennzeichnete
Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel ein Kreuzspulautomat,
dargestellt.
Derartige Kreuzspulautomaten weisen üblicherweise zwischen ihren (nicht dargestellten)
Endgestellen eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen, im vorliegenden Fall Spulstellen
2, auf.
Auf diesen Spulstellen 2 werden, wie bekannt und daher nicht näher erläutert, Spinnkopse
9, die beispielsweise auf einer Ringspinnmaschine produziert wurden, zu großvolumigen
Kreuzspulen 15 umgespult.
[0025] Nach ihrer Fertigstellung werden diese Kreuzspulen 15 mittels eines selbsttätig arbeitenden
Serviceaggregates auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 übergeben
und zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation oder dergleichen
transportiert.
[0026] Üblicherweise weisen solche Kreuzspulautomaten 1 außerdem eine Logistikeinrichtung
in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems 3 auf, in dem, auf Transporttellern
8 in vertikaler Ausrichtung, Spinnkopse 9 beziehungsweise Leerhülsen umlaufen.
Von diesem Sulen-und Hülsentransportsystem 3 sind in Figur 1 lediglich die Kopszuführstrecke
4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Spulstellen 2 führenden
Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt.
[0027] Des weiteren verfügen solche Kreuzspulautomaten 1 in der Regel über eine (nicht dargestellte)
Zentralsteuereinheit, die über einen Maschinenbus sowohl mit den separaten Arbeitsstellenrechnern
29 der einzelnen Spulstellen 2 als auch mit einer Steuereinrichtung des Serviceaggregates
verbunden ist.
[0028] Die Spinnkopse 9 werden in den Abspulstellungen AS, die sich jeweils im Bereich der
Quertransportstrecken 6 an den Spulstellen 2 befinden, zu großvolumigen Kreuzspulen
15 umgespult.
Die einzelnen Spulstellen verfügen zu diesem Zweck, wie bekannt und daher nur angedeutet,
über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb dieser Arbeitsstellen
gewährleisten.
[0029] Diese Einrichtungen sind beispielsweise eine Saugdüse 12, ein Greiferrohr 25 sowie
eine Fadenverbindungseinrichtung 10.
Wie in Figur 1 angedeutet, ist die pneumatische Fadenspleißvorrichtung 10, die im
vorliegenden Ausführungsbeispiel als sogenannter Aqua-Spleißer ausgebildet ist, bezüglich
des regulären Fadenlaufes etwas zurückgesetzt. Weitere, nicht näher dargestellte Einrichtungen
solcher Spulstellen 2 sind, Fadenspanner, Fadenreiniger, Paraffiniereinrichtung, Fadenschneideinrichtung,
Fadenzugkraftsensor sowie Unterfadensensor.
[0030] Das Wickeln der Kreuzspulen 15 erfolgt auf sogenannten Spulvorrichtungen 24. Derartige
Spulvorrichtung 24 verfügen unter anderem über einen Spulenrahmen 28, der um eine
Schwenkachse 13 beweglich gelagert ist und eine Einrichtung zum drehbaren Haltern
einer Kreuzspulenhülse aufweist.
Während des Spulprozesses liegt die im Spulenrahmen 28 frei drehbar gelagerte Kreuzspule
15 mit ihrer Oberfläche auf einer Nuttrommel 14 und wird von dieser über Reibschluß
mitgenommen.
[0031] Wie vorstehend bereits angedeutet, verfügt jede Spulstelle 2 über eine Saugdüse 12
sowie ein Greiferrohr 25.
Die Saugdüse 12 ist dabei um eine Schwenkachse 16, das Greiferrohr 25 um eine Schwenkachse
26 begrenzt drehbar gelagert.
[0032] Die Figur 2 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen, als Aqua-Spleißer
ausgebildeten Fadenverbindungseinrichtung 10.
Wie ersichtlich, münden in den Spleißkanal 20 des Spleißkopfes 19 eine, vorzugsweise
mittig angeordnete, Druckluft-Einblasöffnung 34 sowie wenigstens eine zusätzliche
Absaugöffnungen 33 ein.
[0033] Die Druckluft-Einblasöffnung 34 ist dabei über eine Pneumatikleitung 35, in die ein
Wegeventil 37 eingeschaltet ist, mit einer Druckluftquelle 36 verbunden.
In die Pneumatikleitung 35 mündet außerdem eine an einen Flüssigkeitsbehälter 18 angeschlossene
Ansaug- und Einspritzleitung 43 ein.
Wie angedeutet, ist in diese Ansaug- und Einspritzleitung 43 ein Dosierventil 27 eingeschaltet,
das über eine Steuerleitung 42 mit dem Spulstellenrechner 29 verbunden ist.
Das bedeutet, während des Spleißvorganges kann die über die Druckluft-Einblasöffnung
34 zugeführte Spleißluft definiert mit Flüssigkeit angereichert werden, was bei bestimmten
Materialien, wie Flachs und/oder Leinen höchst vorteilhaft ist.
[0034] Die Absaugöffnungen 33 sind über eine Leitung 39, die ebenfalls ein Wegeventil 40
aufweist, an eine Unterdruckquelle 41 angeschlossen, wobei die Unterdruckquelle 41
ihrerseits über eine Abströmleitung 11 mit einem Auffangbehälter 13 für überschüssige
Flüssigkeit verbunden ist.
Über diese Abströmleitung 11 kann die ursprünglich mit der Spleißluft in den Spleißkanal
gelangte, überschüssige Flüssigkeit sicher entsorgt werden.
Anstelle einer Abströmleitung 11, die mit einem Auffangbehälter 13 verbunden ist,
kann auch eine Ringleitung 17 vorgesehen sein.
Die in Fig.2 gestrichelt dargestellte Ringleitung 17 verbindet die Unterdruckquelle
41 dann direkt mit einem Flüssigkeitsbehälter 18, aus dem über die Ansaug- und Einspritzleitung
43 die Dosiereinrichtung für die Spleißluft mit Flüssigkeit versorgt wird.
[0035] Wie das Dosierventil 27 sind auch das Wegeventil 37 und das Wegeventil 40 an den
Spulstellenrechner 29 angeschlossen und über eine Steuerleitung 38 ansteuerbar.
[0036] Der Spleißkopf 19, der beispielsweise über eine(nicht dargestellte) Schraubverbindung
an einem Grundkörper 22 der Fadenspleißvorrichtung 10 festgelegt ist, verfügt über
einen nach im Einbauzustand nach vorne offenen Spleißkanal 20.
Der Spleißkanal 20, der während des Spleißvorganges durch ein schwenkbar gelagertes
Deckelelement 23 verschließbar ist, weist einen Kanalgrund 30 mit einem im Ausführungsbeispiel
U-förmigen Querschnitt auf.
In diesen Kanalgrund 30 münden, wie vorstehend bereits ausgeführt, wenigstens eine
Druckluft-Einblasöffnung 34 sowie wenigstens eine weitere Absaugöffnung 33 ein.
Wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 angedeutet, sind vorzugsweise mehrere Absaugöffnungen
33 vorhanden, die beispielsweise bezüglich der Druckluft-Einblasöffnung 34 symmetrisch
angeordnet und, wie vorstehend bereits erläutert, über eine Unterdruckleitung 39 an
eine Unterdruckquelle 41 angeschlossen sind.
[0037] Die Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fadenspleißvorrichtung
10.
Ähnlich wie bei der Ausführungsform gemäß Fig.2 münden in den Spleißkanal 20 der Fadenspleißvorrichtung
10 eine Druckluft-Einblasöffnung 34 sowie unterdruckbeaufschlagbare Ansaugöffnungen
33 ein.
An die Druckluft-Einblasöffnung 34, die über eine Pneumatikleitung 35, in die ein
Wegeventil 37 eingeschaltet ist, mit einer Druckluftquelle 36 verbunden ist, ist dabei,
, wie aus der Fig.2 bekannt, eine Flüssigkeits-Dosiereinrichtung angeschlossen.
[0038] Die Flüssigkeits-Dosiereinrichtung besteht im wesentlichen aus einem definiert ansteuerbaren
Dosierventil 27, das über eine Ansaug- und Einspritzleitung 43 mit einem Flüssigkeitsbehälter
18 verbunden ist.
Die Ansaugöffnungen 33 sind, wie ebenfalls aus der Fig.2 bekannt, über eine Leitung
39 an eine Unterdruckquelle 41 angeschlossen. Auch in die Leitung 39 ist ein durch
den Spulstellenrechner ansteuerbares Wegeventil 40 eingeschaltet.
[0039] Die Einrichtung zum Absaugen überschüssiger Flüssigkeit ist bei dieser Ausführungsform
in das Deckelelement 23 integriert. Das heißt, das Deckelelement 23 weist einen parallel
zum Spleißkanal 20 angeordneten Stichkanal 47 auf, der über eine flexible Absaugleitung
48 an eine Unterdruckquelle 44 angeschlossen ist.
Wie in Fig.3 angedeutet, ist dabei auch in die Absaugleitung 48 ein Ventil 45 eingeschaltet,
das über eine Steuerleitung 49 vom Spulstellenrechner 29 definiert ansteuerbar ist.
Die Unterdruckquelle 44 ist entweder über eine Abströmleitung 51 mit einem Auffangbehälter
53 oder über eine gestrichelt dargestellte Ringleitung 57 mit einem Flüssigkeitsbehälter
18 verbunden.
Funktion der Einrichtung:
[0040] Wenn es an einer der Spulstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 zu einer Spulunterbrechung
gekommen ist, beispielsweise aufgrund eines regulären Reinigerschnittes oder eines
Fadenbruches, nimmt die Saugdüse 12 den auf die Kreuzspule 15 aufgelaufene Oberfaden
31 auf und bringt ihn zur Fadenspleißeinrichtung 10. Das heißt, der durch die Saugdüse
12 aufgenommene Oberfaden 31 wird und in den Spleißkanal 20 des Spleißkopfes 19 der
Fadenspleißvorrichtung 10 sowie die zugehörigen (nicht dargestellten) Fadenschneid-
und -klemmeinrichtung eingefädelt.
[0041] Gleichzeitig oder anschließend wird der im Fadenspanner gehaltene Unterfaden 32 durch
das Greiferrohr 25 abgeholt.
Das Greiferrohr 25 schwenkt zu diesem Zweck zunächst in den Bereich des Fadenspanners
und saugt dort den Unterfaden 32 an, der gleichzeitig vom Fadenspanner freigegeben
wird.
Das Greiferrohres 25 schwenkt in seine obere Arbeitsposition und legt dabei den Unterfaden
32 ebenfalls in den Spleißkanal 20 des Spleißkopfes 19 ein.
Der Unterfaden 32 wird dabei auch in die zugehörige Fadenschneid- und -klemmeinrichtung
eingelegt.
[0042] Nach dem Verschließen des Spleißkopfes 19 mit dem Deckelelement 23 werden die in
den Fadenschneid- und-klemmeinrichtungen fixierten Fäden 31, 32 geschnitten, wobei
das abgeschnittene Fadenende des Unterfadens 32 durch das Greiferrohr 25 und das abgeschnittene
Fadenende des Oberfadens 31 durch die Saugdüse 12 entsorgt wird.
[0043] Wie bekannt, werden die aus dem Spleißkanal 20 herausragenden Fadenenden von Oberfaden
31 und Unterfaden 32 dann in eins der (nicht dargestellten) unterdruckbeaufschlagten
Fadenende-Vorbereitungsröhrchen eingesaugt und dort, vorzugsweise pneumatisch, wenigstens
teilweise von ihrer Fadendrehung befreit.
[0044] Anschließend werden die so vorbereiteten Fadenenden von Oberund Unterfaden 31 bzw.
32 durch einen sogenannten (nicht dargestellten) Schlaufenzieher oder dergleichen
in den Spleißkanal 20 gezogen, der beispielsweise einen im Querschnitt U- oder V-förmigen
Kanalgrund 30 aufweist.
Das heißt, die Fadenenden des Ober- und Unterfadens 31, 32 gleiten in den Kanalgrund
30 des Spleißkanals 20, wo sie nach Öffnen des Wegeventiles 40 über die dann mit Unterdruck
beaufschlagten Absaugöffnungen 33 pneumatisch fixiert werden. Die im Kanalgrund 30
des Spleißkanales 20 zunächst nahezu parallel angeordneten Einzelfasern der Fadenenden
von Unterfaden 31 und Oberfaden 32 werden anschließend durch einen Spleißluftstoß
miteinander verwirbelt.
Die Spleißluft, die nach Öffnen des Wegeventiles 37 über die Druckluft-Einblasöffnung
34 in den Spleißkanal 20 eingeblasen wird, wurde vorher durch entsprechendes Ansteuern
des Dosierventils 27 mit Flüssigkeit angereichert.
Das heißt, die Spleißluft, durch die die beiden Fadenenden von Unterfaden 32 und Oberfaden
31 pneumatisch verspleißt werden, weist einen relativ hohen Feuchtigkeitsgehalt auf.
Um zu vermeiden, daß die mit dem Spleißluftstoß in den Spleißkanal 20 gelangte überschüssige
Flüssigkeit unkontrolliert aus dem Spleißkanal 20 austritt, wird diese Flüssigkeit
über die Absaugöffnungen 33 sofort abgesaugt und entsorgt.
[0045] Die im Spleißkanal 20 abgesaugte, überschüssige Flüssigkeit gelangt entweder über
die Abströmleitung 11 in den Auffangbehälter 13 oder über die Ringleitung 17 in den
Flüssigkeitsbehälter 18 zurück.
Auf alle Fälle ist sichgestellt, daß aus dem Spleißkopf 19 der Fadenspleißvorrichtung
10 keine überschüssige Flüssigkeit mehr austreten und die Fadenspleißvorrichtung 10
sowie benachbarte Bauteile verschmutzen kann.
1. Fadenspleißvorrichtung zum pneumatischen Verbinden zweier Fadenenden, mit einer Einrichtung
zum Anreichern von Spleißluft mit einer Flüssigkeit sowie einem Spleißkopf, dessen
Spleißkanal wenigstens eine Druckluft-Einblasöffnung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadenspleißvorrichtung (10) über wenigstens eine an eine Unterdruckquelle (41,
44) angeschlossene Absaugöffnung (33, 46) verfügt, über die der Spleißkanal (20) direkt
mit Unterdruck beaufschlagbar ist, so daß überschüssige Flüssigkeit, die während des
Spleißvorganges über die Druckluft-Einblasöffnung (34) mit der Spleißluft in den Spleißkanal
(20) gelangt, vor deren Austritt aus dem Spleißkanal (20) entsorgbar ist.
2. Fadenspleißvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugöffnung (33) im Bereich eines Spleißkanalgrundes (30) in den Spleißkanal
(20) einmündet.
3. Fadenspleißvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Spleißkanalgrundes (30) mehrere Absaugöffnungen (33) angeordnet sind.
4. Fadenspleißvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckquelle (41, 44) über eine Abströmleitung (11, 51) mit einem Auffangbehälter
(13, 53) für überschüssige Flüssigkeit verbunden ist.
5. Fadenspleißvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckquelle (41, 44) über eine Ringleitung (17, 57) mit einem Flüssigkeitsbehälter
(18) zur Anreicherung der Spleißluft mit Flüssigkeit verbunden ist.
6. Fadenspleißvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugöffnung (46) in einen Spleißerdeckel (23) integriert ist, durch den der
Spleißkanal (20) während des Spleißvorganges verschlossen ist.
7. Fadenspleißvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Spleißerdeckels (23) mehrere über einen Stichkanal (47) verbundene
Absaugöffnungen (46) angeordnet sind.
8. Fadenspleißvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Anreichern der Spleißluft mit Flüssigkeit ein definiert ansteuerbares
Dosierventil (27) aufweist, das über eine Ansaugleitung (43) mit dem Flüssigkeitsbehälter
(18) verbunden ist.