[0001] Die Erfindung betrifft eine Breitnipvorrichtung mit einem Breitnip, durch den ein
Bahnlaufpfad verläuft und der eine gekrümmte Preßzone zwischen einem umlaufenden Mantel
und einem Gegendruckelement aufweist, wobei der Mantel im Bereich der Preßzone eine
konkave Krümmung aufweist, die einer konvexen Krümmung außerhalb des Breitnips entgegengerichtet
ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Satinieren einer Materialbahn
in einem gekrümmten Breitnip, der durch einen umlaufenden Mantel und ein damit zusammenwirkendes
Gegendruckelement gebildet wird, wobei die Materialbahn in einer Preßzone des Breitnips
mit Druck beaufschlagt wird.
[0002] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Papierbahn als Beispiel für eine Materialbahn
beschrieben. Papierbahnen müssen im Laufe ihrer Herstellung in der Regel satiniert
werden, d.h. sie müssen durch einen Nip geleitet und dort mit erhöhtem Druck und vielfach
auch mit erhöhter Temperatur beaufschlagt werden.
[0003] Eine Möglichkeit, einen Nip zu bilden, besteht darin, zwei Walzen gegeneinander anzustellen,
d.h. sie unter Zwischenlage der Papierbahn aneinander anliegen zu lassen. Durch die
Kräfte, mit denen die Walzen gegeneinander gedrückt werden, wird im Nip die erforderliche
Druckspannung erzeugt. Bei dieser Ausgestaltung werden im Nip relativ hohe Druckspannungen
erzeugt. Der Nip selbst ist in Bahnlaufrichtung gesehen relativ kurz. Dementsprechend
ist die Behandlungszeit der Papierbahn ebenfalls relativ kurz. Dies reicht insbesondere
bei höheren Geschwindigkeiten der Papierbahn manchmal nicht mehr aus, um die notwendigen
Energien in die Papierbahn einzutragen.
[0004] Eine Alternative dazu ist der sogenannte Breitnip, der auch als "extended nip" bezeichnet
wird. Hier liegt ein umlaufender Mantel an einer Gegenwalze oder einem anderen Gegendruckelement
an. Der Mantel wird hierbei über einen vorbestimmten Umfangsabschnitt der Gegenwalze
an die Gegenwalze angelegt. Dadurch wird die Behandlungszeit der Materialbahn bei
ansonsten gleichbleibender Geschwindigkeit erheblich verlängert. Gleichzeitig werden
bei ansonsten gleichen Kräften die Druckspannungen im Breitnip gegenüber einem normalen
Nip vermindert. Man kann dies ausnutzen, um die Materialbahn volumenschonend zu glätten,
d.h. die Kompression der Materialbahn in dem Breitnip ist geringer.
[0005] Damit sich der Mantel an die Gegenwalze anlegen kann, muß er in gewissem Umfang flexibel
sein. Er muß sich nämlich der Form der Gegenwalze anpassen können. Im Verlauf des
Umlaufs hat der Mantel also eine "Delle" oder Vertiefung, in die die Gegenwalze eintaucht.
Die Krümmung in dieser Vertiefung wird als "konkav" bezeichnet. Im übrigen Teil seines
Umlaufs hat der Mantel hingegen eine konvexe Form.
[0006] Bei bestimmten Papiersorten, vorwiegend gestrichenen Papieren hat man nun beobachtet,
daß die Materialbahn beim Durchlaufen des Breitnips staubt, d.h. es werden staubförmige
Partikel von der Papierbahn abgelöst, die in der Umgebung verteilt werden. Dies ist
aus zwei Gründen nachteilig. Zum einen wird die Umgebung der Breitnipvorrichtung durch
die Partikel belastet und verschmutzt. Für Bedienungspersonen kann der Staub unangenehm
sein. Zum anderen wird ein Teil des Strichs von der Papierbahn wieder entfernt, wobei
erschwerend hinzu kommt, daß diese Entfernung möglicherweise eine gewisse Ungleichförmigkeit
des Strichs bewirkt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Stauben einer im Breitnip satinierten
Materialbahn zu vermindern.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Breitnipvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß ein Übergang zwischen der konkaven und der konvexen Krümmung außerhalb
der Preßzone liegt.
[0009] Man geht dabei von der Überlegung aus, daß die Ursache für das Stauben eine Relativbewegung
zwischen der Materialbahn und dem Mantel ist. Eine derartige Relativbewegung dürfte
im Grunde nicht vorkommen, solange sich der Mantel und die Materialbahn mit der gleichen
Geschwindigkeit bewegen. Eine Relativbewegung tritt aber auch bei gleicher Geschwindigkeit
dann auf, wenn sich die Krümmung des Mantels ändert, d.h. in den Bereichen, wo der
Mantel von der konvexen Krümmung, die er über den größten Teil seines Umlaufs hat,
in eine konkave Krümmung übergeht, die er nur im Bereich der Preßzone hat. Da der
Krümmungsradius bei einer konvexen Krümmung von einem Punkt im Inneren des Mantels
ausgeht, während er bei einer konkaven Krümmung von einem Punkt außerhalb des Mantels
ausgeht, kann man verkürzt sagen, daß die beiden Krümmungen entgegengesetzt gerichtet
sind. Wenn man nun dafür sorgt, daß die Umformung, die durch das Wechseln der Krümmungsrichtungen
erforderlich wird, dort stattfindet, wo kein Kontakt mit der Materialbahn stattfindet,
dann kann man die Relativbewegung zwischen dem Mantel und der Materialbahn verhindern,
so daß man eine wesentliche Ursache für das Stauben beseitigen kann. Auch wenn diese
Relativbewegung nicht vollständig verhindert, sondern nur vermindert wird, ergibt
sich eine deutliche Verringerung der Staubabgabe.
[0010] Vorzugsweise berührt der Bahnlaufpfad den Mantel außerhalb der konvexen Krümmung.
Man sorgt also nicht nur dafür, daß die Materialbahn in der Preßzone nicht mit einer
Relativbewegung zwischen Mantel und Materialbahn beaufschlagt wird. Dort ist eine
Relativbewegung besonders schädlich, weil die Materialbahn hier unter Druck an dem
Mantel anliegt. Auch außerhalb der Preßzone sorgt man dafür, daß ein Kontakt zwischen
der Materialbahn und dem Mantel vermieden wird, solange der Mantel an seiner der Materialbahn
zugewandten Seite noch gestaucht werden kann. Eine derartige Berührung ohne den erforderlichen
Druck hat zwar nur eine geringere Staubwirkung zur Folge. Wenn diese Berührung aber
vermieden werden kann, dann ist dies unter dem Gesichtspunkt des Staubens durchaus
vorteilhaft.
[0011] Vorzugsweise ist zwischen der konvexen und der konkaven Krümmung zumindest im Einlaufbereich
des Breitnips ein ungekrümmter Bereich des Mantels angeordnet. Der ungekrümmte Bereich
des Mantels ergibt einen gewissen Sicherheitsbereich zwischen dem konvex gekrümmten
Abschnitt des Mantels und dem konkav gekrümmten Abschnitt des Mantels. Er erleichtert
es, den Bahnlaufpfad so zu führen, daß die Materialbahn nicht mit einem konvex gekrümmten
Abschnitt des Mantels in Kontakt kommt.
[0012] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der ungekrümmte Bereich tangential zum Gegendruckelement
in einem Kontaktpunkt zwischen Mantel und Gegendruckelement verläuft. Der ungekrümmte
Bereich, der auch als "gestreckter Bereich" bezeichnet werden kann, bildet also eine
Tangente an das Gegendruckelement. In den Zwickel zwischen der Tangente und dem Gegendruckelement
kann die Materialbahn leicht einlaufen, ohne daß sich eine Relativbewegung zwischen
dem Mantel und der Materialbahn ergibt.
[0013] Hierbei ist bevorzugt, daß die Länge des ungekrümmten Bereichs mindestens das 2-fache
der Dicke des Mantels beträgt. Man geht davon aus, daß die Umformung zwischen dem
konvexen Bereich und dem gestreckten Bereich und zwischen dem gestreckten Bereich
und dem konkaven Bereich des Mantels bei dieser Ausgestaltung weitgehend voneinander
entkoppelt werden können. Die Gefahr, daß dann massiv Umformungen an einer Stelle
auftreten, wird dadurch kleingehalten.
[0014] Bevorzugterweise erfolgt ein Kontakt zwischen dem Bahnlaufpfad und dem Mantel innerhalb
der der Preßzone benachbarten Hälfte des ungekrümmten Bereichs des Mantels. Man geht
davon aus, daß die Umformung von konvex zu ungekrümmt in der der Preßzone benachbarten
Hälfte des ungekrümmten Bereichs des Mantels bereits abgeschlossen ist. Bei dieser
Umformung wird die zuvor gelängte Oberfläche des Mantels gestaucht, was zu einer Relativbewegung
zwischen dem Mantel und der Materialbahn führen könnte. Beim Übergang zwischen dem
gestreckten Bereich und dem konkav gekrümmten Bereich des Mantels geht man davon aus,
daß dieser überwiegend durch eine Längung der Innenseite des Mantels erfolgt und weniger
durch eine Stauchung der Außenseite des Mantels, so daß die Gefahr eine Relativbewegung
zwischen dem Mantel und der Materialbahn hier kleiner ist.
[0015] Bevorzugterweise weist das Gegendruckelement zumindest in dem Bereich, in dem der
Bahnlaufpfad am Gegendruckelement anliegt, eine konstante Krümmung auf. Durch eine
konstante Krümmung vermeidet man, daß sich Längenänderungen ergeben, die zu einer
Relativbewegung zwischen der Materialbahn und dem Mantel oder dem Gegendruckelement
führen könnten. Am einfachsten wird dies dadurch realisiert, daß das Gegendruckelement
durch eine Gegenwalze gebildet ist, die überall die gleiche Krümmung aufweist.
[0016] Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
man einen Wechsel in der Krümmungsrichtung des Mantels außerhalb der Preßzone vornimmt.
[0017] Wie oben im Zusammenhang mit der Breitnipvorrichtung erläutert, sorgt man auf diese
Weise dafür, daß eine Relativbewegung zwischen dem Mantel und der Materialbahn unter
Druck vermieden wird. Diese Relativbewegung ergibt sich dann, wenn der Mantel aus
der konvexen Krümmung in eine konkave Krümmung überführt wird. Man geht davon aus,
daß die zuvor etwas gedehnte Oberfläche des Mantels bei dieser Umformung wieder gestaucht
wird, d.h. sich verkürzt. Dieses Stauchen kann zu einer Relativbewegung zwischen dem
Mantel und der Materialbahn führen, die mit der vorgeschlagenen Maßnahme vermieden
werden kann.
[0018] Bevorzugterweise bringt man die Materialbahn erst dann mit dem Mantel in Kontakt,
wenn der Mantel nicht mehr konvex gekrümmt ist. Dies kann bereits außerhalb der Preßzone
erfolgen. Auch außerhalb der Preßzone könnte nämlich eine Relativbewegung zwischen
dem Mantel und der Materialbahn zu einem Stauben führen.
[0019] Vorzugsweise führt man den Mantel zwischen einer konvexen und einer konkaven Krümmung
über eine vorbestimmte Strecke in einem ungekrümmten Zustand. Damit entkoppelt man
die Umformung zwischen konkav und konvex und teilt sie auf zwei Abschnitte auf. Zudem
wird die Bahnführung auf diese Weise erleichtert. Man muß nicht mehr so genau darauf
achten, daß man die Materialbahn erst zu Beginn der Preßzone in Kontakt mit dem Mantel
bringt.
[0020] Vorzugsweise bringt man die Materialbahn nur in der der Preßzone benachbarten Hälfte
der Strecke mit dem Mantel in Kontakt. Man geht davon aus, daß in diesem Bereich die
Umformung zwischen konvex und gestreckt im Einlaufbereich bzw. zwischen gestreckt
und konvex im Auslaufbereich abgeschlossen ist bzw. noch nicht begonnen hat. Dies
erleichtert es, die Bahn ohne Probleme zu führen.
[0021] Bevorzugterweise macht man die Strecke so lang, daß sie mindestens dem 2-fachen der
Dicke des Mantels entspricht. Durch diese Maßnahme sorgt man dafür, daß sich der Mantel
sozusagen in zwei Schritten umformen kann, die sich gegenseitig nicht beeinflussen.
Dies wiederum erleichtert es, eine Relativbewegung zwischen dem Mantel und der Materialbahn
zu verhindern.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Breitnipvorrichtung und
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich des Breitnips.
[0023] Eine Breitnipvorrichtung 1, beispielsweise ein Breitnipglättwerk, weist einen umlaufenden
Mantel 2 auf, der über mehrere Stützrollen 3 geführt ist. Der Mantel 2 bildet mit
einer Gegenwalze 4 einen Breitnip 5, durch den eine Materialbahn, im vorliegenden
Fall eine gestrichene Papierbahn 6, geführt ist.
[0024] Im Breitnip 5 wird die Papierbahn 6 mit Druck beaufschlagt. Hierzu wird der Mantel
2 durch einen Anpreßschuh 7 in Richtung auf die Gegenwalze 4 gedrückt, d.h. er liegt
unter Zwischenlage der Papierbahn 6 an der Gegenwalze 4 an. Der Anpreßschuh 7 weist
eine gekrümmte Anpreßfläche 8 auf, deren Krümmung an die Krümmung der Gegenwalze 4
angepaßt ist. Der Anpreßschuh 7 kann mit nicht näher dargestellten, aber an sich bekannten
Mitteln mit Druck beaufschlagt werden, beispielsweise mit einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnung.
[0025] Die Gegenwalze 4 weist eine Heizeinrichtung auf, beispielsweise schematisch dargestellte
periphere Bohrungen 9, durch die ein Wärmeträgerfluid, beispielsweise heißes Wasser
oder heißes Öl oder heißer Dampf, geleitet werden kann. Wenn die Gegenwalze 4 beheizt
ist, dann ist es möglich, die Papierbahn 6 im Breitnip 5 nicht nur mit erhöhten Druck,
sondern auch mit erhöhter Temperatur zu beaufschlagen. Dies ergibt eine bessere Glätte
der Oberfläche der Papierbahn 6.
[0026] Der Mantel 2 läuft über den größten Teil seines Umfangs, wie dargestellt, nach Art
einer Walze um. Er weist über den größten Teil seines Umfangs eine konvexe Krümmung
auf, d.h. die Außenseite des Mantels 2 ist länger als seine Innenseite.
[0027] Im Bereich des Breitnips 5 ist die Krümmung umgekehrt. Hier ist der Mantel 2 konkav
gekrümmt, d.h. seine Außenseite ist kürzer als seine Innenseite. Man benötigt also
einen Mantel 2 aus einem Material, das diese Umformung mitmacht, das also an der längeren
Seite gedehnt werden kann und gegebenenfalls an der kürzeren Seite gestaucht werden
kann. Das Dehnvermögen der meisten Kunststoffe ist allerdings größer als das Stauchvermögen,
so daß man mit guter Näherung davon ausgehen kann, daß der Mantel 2 im Bereich seiner
konvexen Krümmung, also über den größten Teil seines Umfangs, an seiner Außenseite
etwas gedehnt oder gelängt wird, während er im Bereich des Breitnips 5, also bei seiner
konkaven Krümmung, im Bereich seiner Innenseite gedehnt oder gelängt wird.
[0028] Beim Übergang zwischen der konvexen und der konkaven Krümmung und umgekehrt erfolgt
also eine Längenänderung des Mantels 2 an seiner Oberfläche. Dies würde zu einer Relativbewegung
zwischen dem Mantel 2 und der Papierbahn auch dann führen, wenn der Mantel 2 mit einer
Umfangsgeschwindigkeit bewegt wird, die der Geschwindigkeit der Papierbahn 6 entspricht.
Dies führt insbesondere bei gestrichenen Papieren zu einem "Stauben", d.h. zu einem
Ablösen von Pigmenten und Partikeln des Strichs von oder aber einzelner Fasern aus
der Papierbahn 6, die zunächst als Staub in der Umgebungsluft vorliegen und sich dann
in der Umgebung niederschlagen.
[0029] Um ein derartiges Stauben zu verhindern, sind Maßnahmen getroffen, die anhand von
Fig. 2 erläutert werden. Gleiche Teile wie in Fig. 1 sind mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Dargestellt sind nur der Mantel 2, die Gegenwalze 4 und die Papierbahn 6.
Alle anderen Hilfs- und Unterstützungselemente sind aus Gründen der Übersichtlichkeit
in Fig. 2 weggelassen worden.
[0030] Der Breitnip ist nun in Fig. 2 vergrößert dargestellt. Es ist erkennbar, daß der
Breitnip 5 eine Preßzone 10 aufweist, in der der Mantel 2 unter Zwischenlage der Papierbahn
6 an der Gegenwalze 4 anliegt. Die Preßzone 10 erstreckt sich zwischen zwei Tangentenpunkten
T1, T2. Außerhalb der Tangentenpunkte T1, T2 wird der Mantel 2 zunehmend von der Gegenwalze
4 entfernt.
[0031] Die Gegenwalze 4 hat einen Radius RG. Dieser Radius RG bildet den Krümmungsradius,
der von dem Mittelpunkt M der Gegenwalze 4 ausgeht. In der Preßzone 10 hat der Mantel
2 die gleiche Krümmung RG. Der Mantel 2 ist, wie oben ausgeführt, in diesem Bereich
konkav gekrümmt, d.h. die Krümmung ist negativ, weil der Krümmungsmittelpunkt hier
außerhalb des Mantels 2 angeordnet ist.
[0032] Die Veränderung des Radius, welche sich aus der Verdichtung des Papiers ergibt, wird
hier vernachlässigt.
[0033] An die Preßzone 10 schließt sich im Einlaufbereich 11 ein ungekrümmter Abschnitt
L1 an und im Auslaufbereich 12 ein weiterer ungekrümmter Abschnitt L2. In den ungekrümmten
oder gestreckten Abschnitten L1, L2 läuft der Mantel tangential zur Oberfläche der
Gegenwalze 4 und zwar jeweils beginnend in den Tangentenpunkten T1, T2.
[0034] Der Mantel 2 hat eine Dicke S. Die Länge der gestreckten Bereiche L1, L2 ist so bemessen,
daß L1 und L2 jeweils mindestens so groß sind, wie das Doppelte der Dicke S.
[0035] Erst an die gestreckten oder ungekrümmten Bereiche L1, L2 schließt sich der konvex
gekrümmte Bereich des Mantels an. Die Krümmung im Einlaufbereich 11 ist konvex und
hat einen Radius R1. Die Krümmung im Auslaufbereich 12 ist ebenfalls konvex und hat
einen Radius R2. Die Radien R1, R2 können gleich sein, müssen aber nicht. Der übrige
Verlauf des Mantels 2 spielt im Grunde keine größere Rolle. Der Mantel 2 kann daher
auch bandförmig über mehrere Stützrollen geführt sein und nicht, wie in Fig. 1 dargestellt,
nach Art einer Walze umlaufen.
[0036] Man sorgt nun dafür, daß die Papierbahn 6 frühestens in der der Preßzone 10 benachbarten
Hälfte des ungekrümmten Bereichs L1 Kontakt mit dem Mantel 2 bekommt und den Kontakt
mit dem Mantel 2 in der der Preßzone 10 benachbarten Hälfte des ungekrümmten Bereichs
L2 bereits wieder verliert. Die Papierbahn 6 kann natürlich auch schon früher an die
Gegenwalze 4 herangeführt werden, so daß sie im Grunde erst in den Tangentenpunkten
T1, T2 Kontakt mit dem Mantel 2 bekommt. Eine derart genaue Steuerung des Bahnlaufpfades
ist allerdings nicht erforderlich.
[0037] Durch diese Vorgehensweise sorgt man dafür, daß in der Preßzone 10 keine Änderung
der Krümmungsrichtung des Mantels 2 erfolgt und vorzugsweise sogar die Krümmung RG
konstant gehalten wird. Damit erfolgt auf der der Papierbahn 6 zugewandten Seite des
Mantels 2 keine Längenänderung, auch nicht an der Oberfläche.
[0038] Längenänderungen, die sich beim Übergang von der konvexen Krümmung R1, R2 in den
ungekrümmten Bereich ergeben, haben keine negativen Auswirkungen, weil der Mantel
2 die Papierbahn 6 hier noch nicht berührt.
[0039] Wenn man dafür sorgt, daß eine Krümmungsänderung zumindest von konvex zu gestreckt
nur außerhalb eines Berührungsbereichs mit der Papierbahn 6 erfolgt, dann kann man
dafür sorgen, daß keine entsprechenden Relativbewegungen zwischen dem Mantel 2 und
der Papierbahn 6 erfolgen. Ein Abrieb des Strichs von der Papierbahn 6 kann also vermieden
werden.
1. Breitnipvorrichtung mit einem Breitnip, durch den ein Bahnlaufpfad verläuft und der
eine gekrümmte Preßzone zwischen einem umlaufenden Mantel und einem Gegendruckelement
aufweist, wobei der Mantel im Bereich der Preßzone eine konkave Krümmung aufweist,
die einer konvexen Krümmung außerhalb des Breitnips entgegengerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Übergang zwischen der konkaven (RG) und der konvexen Krümmung (R1, R2) außerhalb
der Preßzone (10) liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bahnlaufpfad den Mantel (2) außerhalb der konvexen Krümmung (R1, R2) berührt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der konvexen und der konkaven Krümmung (R1, R2; RG) zumindest im Einlaufbereich
(11) des Breitnips ein ungekrümmter Bereich (L1, L2) des Mantels (2) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ungekrümmte Bereich (L1, L2) tangential zum Gegendruckelement (4) in einem Kontaktpunkt
(T1, T2) zwischen Mantel (2) und Gegendruckelement (4) verläuft.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des ungekrümmten Bereichs (L1, L2) mindestens das 2-fache der Dicke (S)
des Mantels (2) beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kontakt zwischen dem Bahnlaufpfad und dem Mantel (2) innerhalb der der Preßzone
(10) benachbarten Hälfte des ungekrümmten Bereichs (L1, L2) des Mantels (2) erfolgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegendruckelement (4) zumindest in dem Bereich, in dem der Bahnlaufpfad am Gegendruckelement
(4) anliegt, eine konstante Krümmung (RG) aufweist.
8. Verfahren zum Satinieren einer Materialbahn in einem gekrümmten Breitnip, der durch
einen umlaufenden Mantel und ein damit zusammenwirkendes Gegendruckelement gebildet
wird, wobei die Materialbahn in einer Preßzone des Breitnips mit Druck beaufschlagt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Wechsel in der Krümmungsrichtung des Mantels außerhalb der Preßzone vornimmt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Materialbahn erst dann mit dem Mantel in Kontakt bringt, wenn der Mantel
nicht mehr konvex gekrümmt ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß man den Mantel zwischen einer konvexen und einer konkaven Krümmung über eine vorbestimmte
Strecke in einem ungekrümmten Zustand führt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Materialbahn nur in der der Preßzone benachbarten Hälfte der Strecke mit
dem Mantel in Kontakt bringt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die Strecke so lang macht, daß sie mindestens dem 2-fachen der Dicke des Mantels
entspricht.