[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Drehmotor mit Kabeldurchführung sowie
einen Bagger bzw. Kran bzw. eine Umschlagmaschine mit einem derartigen Drehmotor.
[0002] Kräne, Bagger oder Umschlagmaschinen, insbesondere mobile derartige Fahrzeuge / Maschinen
werden in den unterschiedlichsten Gebieten im Umfeld des Güterumschlags, des Handlings
von Schrott, Holz, Recyclingstoffen, des Abbruchs oder der Bauindustrie eingesetzt.
Damit derartige Fahrzeuge / Maschinen, welche nicht unerhebliche Anschaffungskosten
für die Betreiber bedeuten, für möglichst vielfältige Aufgaben einsetzbar sind, sind
an deren Auslegern häufig mehrere unterschiedliche Arbeitswerkzeuge oder sogar Multifünktionsköpfe
anbringbar. Diese Arbeitswerkzeuge bzw. die Multifünktionsköpfe müssen für die unterschiedlichen
Einsatzaufgaben bezüglich des Armes des Kranes drehbar sein. Dazu werden hydraulische
Drehmotoren einsetzt, welche beispielsweise umlaufende Arbeitsdruckkammern aufweisen,
welche in Umfangsrichtung mittels eines Verteilers nacheinander mit einer Hydraulikflüssigkeit
gespeist werden, so dass bei dieser Druckbeaufschlagung der Arbeitskammem mit Hydraulikflüssigkeit
eine Drehbewegung entsteht, welche auf den Rotor und demzufolge auf die mit dem Rotor
verbundenen Arbeitswerkzeuge übertragen wird. Ein Drehmotor dieses Typs (Zahnringbauweise)
ist beispielsweise in der DE 42 02 466 C2 beschrieben.
[0003] In einem Umfeld, wie es das beim Güterumschlag, beim Recycling, in der Bauindustrie
oder auf Schrottplätzen darstellt, sind extrem robuste Einsatzbedingungen vorhanden.
Dazu werden die Hydraulikleitungen im Arm des Fahrzeuges / der Maschine bis hin zu
dem Drehmotor verlegt und auch zu den Arbeitswerkzeugen weitergeführt, so dass sowohl
die Drehbewegung als auch die Bewegung des Arbeitswerkzeuges beispielsweise zum Öffnen
und Schließen von Schaufeln hydraulisch realisiert werden. Es gibt auch eine Reihe
von Arbeitswerkzeugen, bei welchen neben der Hydraulikversorgung auch zusätzliche
Kabel zur Versorgung mit Antriebsstrom oder mit Steuerstrom erforderlich sind. Bei
den bekannten Drehmotoren und bekannten Fahrzeugen, Kränen bzw. Maschinen, bei welchen
derartige Drehmotoren eingesetzt werden, erfolgt eine äußere Trennung zwischen hydraulischem
Antrieb und Elektroversorgung. So sind beispielsweise bei einem Arbeitswerkzeug in
Form eines Elektromagneten Stromkabel um den Drehmotor außen herum zum Elektromagneten,
welcher sich unterhalb des Drehmotors am Kranarm befindet, geführt. Bei den robustem
Einsatzbedingungen ist eine Beschädigung eines außenliegenden Stromkabels nicht auszuschließen.
Ein außenliegendes Stromkabel, das im robusten Einsatz beschädigt wird, stellt jedoch
eine starke Gefährdung für die beispielsweise im Bereich eines Schrottplatzes arbeitenden
Personen dar.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen hydraulischen Drehmotor zum
Antrieb von Arbeitswerkzeugen an einem Fahrzeug, Kran, einer Maschine sowie ein Fahrzeug,
Kran, eine Maschine mit einem derartigen hydraulischen Drehmotor zu schaffen, bei
welchem die Versorgungsleitungen für elektrische Antriebe oder Steuerungen von Zusatzaggregaten
bzw. für spezielle Funktionen der Arbeitswerkzeuge so geschützt sind, dass diese auch
unter robusten Einsatzbedingungen nicht beschädigt werden können, so dass Gefährdungen
beispielsweise wegen Stromschlags vermeidbar sind.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem hydraulischen Drehmotor mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 sowie mit einem Fahrzeug mit den Merkmalen gemäß Anspruch 10 gelöst. Zweckmäßige
Weiterbildungen für den erfindungsgemäßen hydraulischen Drehmotor sind in den abhängigen
Ansprüchen definiert.
[0006] Der erfindungsgemäße Drehmotor zum Antrieb von Arbeitswerkzeugen dient insbesondere
auch zum Antrieb der Bewegung eines an einem Fahrzeug / einer Maschine / einem Kran,
vorzugsweise an einem mobilen Fahrzeug, angebrachten elektrischen Verbrauchers, wie
beispielsweise eines Elektromagneten. Der Drehmotor weist in an sich bekannter Bauart
Arbeitsdruckkammern auf, welche mit einer Hydraulikflüssigkeit druckbeaufschlagt werden,
so dass dadurch eine Abtriebswelle in eine Umlaufbewegung versetzt wird. Die Abtriebswelle
ist mechanisch mit den Arbeitswerkzeugen verbunden, so dass deren Drehbewegung auf
das Arbeitswerkzeug übertragen wird. Die Elektroversorgung für einen elektrischen
Verbraucher oder für ein Arbeitswerkzeug mit einem elektrischen Verbraucher erfolgt
durch eine von außen in einen auch als Stromgehäuse bezeichneten Kopf des Drehmotors
eingebrachte und durch das Innere des Drehmotors zu dem Verbraucher geführte Zuleitung.
Diese Zuleitung ist relativ einfach in den Kopf des Drehmotors einbringbar, wenn gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel der Kopf des Drehmotors stationär ist. Das Innere
des Drehmotors ist dabei gegenüber dem Hydraulikkreis so isoliert, dass selbst im
Falle eine Kabelbruchs, beispielsweise in der Zuleitung ein Unter-Strom-Setzen des
kompletten Motors vermieden werden kann. Vom stationären Kopf des Drehmotors wird
vorzugsweise über eine Bürsten-Schleifring-Einrichtung die Stromversorgung durch das
Innere des Drehmotors, vorzugsweise durch die Abtriebswelle geführt, so dass ein stromführendes
Kabel zentral aus der Abtriebswelle an dessen dem Kopf des Drehmotors abgewandter
Seite wieder austreten kann und somit mit dem elektrischen Verbraucher verbindbar
ist. Damit ist es einerseits möglich, dass eine direkte Stromversorgung für einen
elektrischen Verbraucher oder für bestimmte Funktionen an einem Arbeitswerkzeug, welche
vorteilhafterweise mittels Elektromotoren ausführbar sind, durch den Drehmotor geführt
werden kann. Es ist jedoch andererseits auch möglich, dass Leitungen zur Übertragung
eines Steuersignals bzw. Steuerstromes für entsprechende Aktuatoren beispielsweise
an einem Multifunktionskopf durch den Drehmotor geführt werden. Damit ist gewährleistet,
dass auch im robusten Einsatz stromführende Leitungen, und zwar selbst solche, welche
nur zur Übertragung von Steuerströmen oder Steuersignalen dienen, im Innern des Drehmotors
geschützt sind.
[0007] Vorzugsweise weist der Drehmotor in an sich bekannter Bauart umlaufende Arbeitsdruckkammern
auf und ist in Zahnringbauweise ausgeführt. Ein mit der Abtriebswelle vorhandener
Rotor kämmt mit einem Rotorring und bildet dazwischen die Arbeitsdruckkammern, wobei
Rotor und Rotorring zwischen Verteilerplatten gehalten sind, über welche die Versorgung
der Arbeitsdruckkammern mit Hydraulikfluid erfolgt.
[0008] Die Arbeitsdruckkammern werden in Umfangrichtung nacheinander mit Hydraulikfluid
versorgt.
[0009] Im stationär angeordneten, das Stromgehäuse des Drehmotors bildenden Kopf ist ein
als Isolator ausgebildeter Kabelhalter angeordnet, über welchen der Strom von der
Bürsten-Schleifring-Einrichtung durch den Motor geleitet wird. Prinzipiell ist es
möglich, dass sich die Bürsten an dem Kopf des Drehmotors befinden, wohingegen der
Schleifring oder die Schleifringe an einem in den Bereich des Kopfes geführten Bereich
der Abtriebswelle angeordnet sind. Selbstverständlich ist auch die Umkehrung möglich,
das heißt die Schleifringe sind an dem stationären Kopf des Drehmotors angeordnet,
wohingegen die Bürsten an der Abtriebswelle angeordnet bzw. mit einem Teil der Abtriebswelle
verbunden sind. Selbstverständlich sind für die unmittelbare Stromversorgung sowie
für die Übertragung von Steuerströmen oder Signalen unterschiedliche Teile einer derartigen
Bürsten-Schleifring-Einrichtung oder mehrere auch unterschiedliche solcher Einrichtungen
vorgesehen.
[0010] Vorzugsweise ist die Abtriebswelle, welche vorzugsweise als Flanschwelle ausgebildet
ist, für ein leichtes Anschließen der Arbeitswerkzeuge zentral mit einer Bohrung versehen,
durch welche die stromführende Zuleitung geführt ist. Es ist jedoch auch möglich,
separate Kanäle im zentralen Bereich der Abtriebswelle des Drehmotors vorzusehen,
so dass die stromführenden Zuleitungen beispielsweise in einem derartigen Kanal oder
in mehreren Kanälen geführt ist bzw. sind, wohingegen die Leitungen für Steuersignale
oder für Steuerströme in davon verschiedenen Kanälen geführt sein können. Es versteht
sich, dass es im Falle des Austretens von Kabeln außerhalb des unmittelbaren zentralen
Bereiches der Abtriebswelle an der dem Kopf des Drehmotors gegenüberliegenden Seite
erforderlich ist, ebenfalls vorzugsweise eine Bürsten-Schleifring-Einrichtung vorzusehen.
Dies hängt jedoch von der jeweiligen Konstruktion des Arbeitswerkzeuges bzw. des elektrischen
Verbrauchers ab.
[0011] Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen hydraulischen Drehmotors
bei einem Fahrzeug, einer Maschine, einem Kran, welcher bzw. welche einen Elektromagneten
aufweist, das heißt ein Fahrzeug, welches beispielsweise im Schrottbereich eingesetzt
ist. Bei einem derartigen Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Hydraulikdrehmotor,
einem sogenannten Strommotor, und einem Elektromagneten als Arbeitswerkzeug ist es
besonders vorteilhaft, wegen der extrem rauhen Einsatzbedingungen das Magnetkabel
völlig geschützt durch den Drehmotor hindurchzuführen.
[0012] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden nun Anhand
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung detailliert
erläutert.
[0013] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch einen hydraulischen Drehmotor gemäß der Erfindung;
Figur 2 eine Draufsicht auf einen geöffneten Kopf des Drehmotors gemäß Figur 1.
[0014] In Figur 1 ist ein Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Drehmotor dargestellt.
Dieser Drehmotor weist einen als Stromgehäuse ausgebildeten Kopf 9, einen Motorkopf
25, ein Rotorgehäuse 23, ein Motorgehäuse 21 sowie eine als Flanschwelle ausgebildete
Abtriebswelle 26 aus. Gegenüber einem herkömmlichen, nicht als Strommotor ausgebildeten
Drehmotor weist der erfindungsgemäße Drehmotor also ein zweigeteiltes Oberteil auf,
nämlich den als Stromgehäuse ausgebildeten Kopf 9 und den Motorkopf 25. Der Kopf 9
ist in üblicher Weise an dem Motorkopf 25 mit Bolzen an dessen Außenumfang verschraubt.
Ein nicht bezeichneter zusätzlicher Stift gewährleistet, dass bei der Montage des
Kopfes 9 an dem Motorkopf 25 stets die richtige Positionierung gewährleistet ist.
[0015] Die als Abtriebswelle 26 ausgebildete Flanschwelle schließt einerseits nach unten
den Motor ab und bietet über einen Tragring 18 die Möglichkeit des Anschlusses von
hydraulisch zu versorgenden Arbeitswerkzeugen. Die Abtriebswelle 26 ist durch das
Innere des Motors, d. h. durch das Motorgehäuse 21, durch das Rotorgehäuse 23 und
durch den Motorkopf 25 bis hinein in den als Stromgehäuse ausgebildeten Kopf 9 geführt.
Durch die gesamte Länge der Abtriebswelle 26 ist eine zentrale Bohrung 30 geführt.
Am in den Kopf 9 hineinragenden Ende der Abtriebswelle 26 ist ein auf dieses Ende
aufgesetzter, d. h. über das Ende gestülpter, im Querschnitt U-förmig ausgebildeter
Halter angeordnet. Dieser Halter 12 ist mittels einer auf diesem Ende der Abtriebswelle
26 befindlichen Zahnanordnung aufgesteckt, wobei es gleichermaßen möglich ist, den
Halter 12 auf das Ende der Abtriebswelle 26 aufzuschrauben.
[0016] An der Außenseite des Halters sind Schleifringe 2, 3 angeordnet, welche insbesondere
aus Messing ausgebildet sind. Der Halter 12 für die Schleifringe 2, 3 ist somit demontierbar.
Der Halter 12 für die Schleifringe 2, 3 ist also drehfest mit der Abtriebswelle 26
verbunden.
[0017] An dem Schleifring 2 ist eine Schraube 5 als Anschlussklemme für ein erstes Kabel
19 vorgesehen, wohingegen an dem Schleifring 3 eine Schraube 4 als Anschlussklemme
für ein zweites Kabel 20 vorgesehen ist. Die Kabel 19, 20 sind von den Anschlussklemmen
der Schleifringe 2, 3 durch die zentrale Bohrung 30 der Abtriebswelle 26 hindurchgeführt
und treten im zentralen Bereich der Abtriebswelle 26 aus. Somit sind die im Innern
des Drehmotors geführten als Kabel ausgebildeten Zuleitungen für einen elektrischen
Verbraucher nach außen hin völlig geschützt und können von der zentralen Austrittsstelle
aus der Abtriebswelle 26 direkt im elektrischen Verbraucher geführt werden, ohne dass
die Kabel von außen einer Beschädigung durch einen robusten oder rauhen Einsatz zugänglich
ist.
[0018] Die Zuleitung der Stromversorgung oder Steuerstromversorgung in den als Strommotor
ausgebildeten Drehmotor erfolgt in den Kopf 9 durch seitlich angebrachte Bohrungen,
durch welche ein erstes Stromkabel 10 und ein zweites Stromkabel 11 geführt sind.
Beide Stromkabel 10, 11 sind an einen ersten Doppelbürstenhalter 6 bzw. einen zweiten
Doppelbürstenhalter 7 geführt. Sowohl der Doppelbürstenhalter 6 als auch der Doppelbürstenhalter
7 sind an einer als Bolzen 8 ausgebildeten Zentrierung befestigt. Jeder Doppelbürstenhalter
6, 7 trägt an jedem Ende jeweils eine Bürste 28, 29 (siehe Figur 2). Die Bürsten 28,
29 des Doppelbürstenhalters 6, welche mit Strom durch das Stromkabel 10 versorgt werden,
stehen in Kontakt mit dem Schleifring 2, wohingegen die Bürsten des Doppelbürstenhalters
7, welche mit Storm durch das Stromkabel 11 versorgt werden, sind in Kontakt mit dem
Schleifring 3. Somit ist die Stromversorgung von außen durch das Stromkabel 10 über
den ersten Doppelbürstenhalter 6, dessen Bürsten bzw. Kohlen 28, 29, den Schleifring
2 und das Kabel 19 zu einem ersten Verbraucher gewährleistet. Über das Stromkabel
11, den Doppelbürstenhalter 7 und dessen Bürsten sowie über den Schleifring 3 und
das Kabel 20 ist die Versorgung eines weiteren Verbrauchers möglich. Es ist jedoch
auch möglich, dass nur eine einzige Stromleitung durch den Drehmotor geführt ist.
Die zentrale Bohrung 30 durch die Abtriebswelle 26 kann dabei so ausgebildet sein,
dass auch noch weitere beispielsweise Steuerkabel hindurch geführt sein können. Die
von den jeweiligen Schleifringen 2, 3 angeschlossenen Kabel 19 bzw. 20 sind über einen
Kabelhalter 1, welcher als Isolator ausgebildet sein kann, in das Innere der Abtriebswelle
26, d. h. in deren zentrale Bohrung 30 geführt.
[0019] Der Drehmotor selbst weist in an sich bekannter Weise einen Rotor 14 A auf, welcher
auf der Abtriebswelle 26 entweder fest oder mittels einer Zahnverbindung sitzt. Dieser
Rotor ist als Zahnrotor ausgebildet, wobei an dessen, an seiner Außenseite ausgebildeter
Verzahnung ein Rotorring 14 B eingreift. Zwischen dem Rotor 14 A und dem Rotorring
14 B bilden sich Arbeitsdruckkammern 27 beim Umlauf des Rotors aus, wobei sich der
Rotorring mit einer an seiner Außenseite befindlichen Verzahnung in dem Rotorgehäuse
23 abstützt. Oberhalb und unterhalb des Rotors 14 A und des Rotorringes 14 B sind
Verteilerplatten 13, 15 angeordnet. Über die Verteilerplatten werden die Arbeitsdruckkammern
27 in Umfangsrichtung nacheinander mit unter Druck stehendem Hydraulikfluid gespeist,
so dass die Druckenergie des Hydraulikfluids in Rotationsenergie umgewandelt werden
kann und die Abtriebswelle 26 über den Rotor 14 A in eine Rotationsbewegung versetzt
werden kann. Das Hydraulikfluid wird dabei über einen Anschluss 31 über die Verteilerplatte
13 den Arbeitsdruckkammern 27 zugeführt. Oberhalb und unterhalb der jeweiligen Verteilerplatten
13 bzw. 15 sind entsprechende Wälzlager angeordnet. Die Wälzlager sind als Kegelrollenlager
24 bzw. Kegelrollenlager 17 ausgebildet. Zwischen dem Kegelrollenlager 17 und der
unteren Verteilerplatte 15 ist des Weiteren eine Wellenmutter zum Verspannen bzw.
Zentrieren der Abtriebswelle 26 im Innern des Drehmotors vorgesehen. Die Wellenmutter
22 ist bei diesem Ausführungsbeispiel vorzugsweise direkt auf dem inneren Laufring
des Kegelrollenlagers 17 verspannt.
[0020] Am unteren Ende des Motorgehäuses 21 ist an dessen Außenumfang der Tragring 18 vorgesehen,
welcher sich auf dem Außenbereich des Flansches der als Flanschwelle ausgebildeten
Abtriebswelle 26 abstützt. Der Tragring 18 dient der Schraubverbindung mit einem in
eine Drehbewegung zu versetzenden Arbeitswerkzeug durch den Drehmotor.
[0021] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf den oben geöffnet dargestellten erfindungsgemäßen
Drehmotor. Der Kopf 9 weist unter Einsatzbedingungen einen Deckel auf, welcher die
Bürsten-Schleifring-Einrichtung (2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 28, 29) abdeckt und damit den
erfindungsgemäßen, als Strommotor ausgebildeten Drehmotor nach oben abschließt. Durch
den Kopf 9 sind seitlich die Stromkabel 10, 11 ins Innere des Drehmotors geführt.
Im Innern des Drehmotors ist das Stromkabel 10 an den Doppelbürstenhalter 6 mittels
einer nicht bezeichneten Anschlussklemme geführt. Der Doppelbürstenhalter 6 ist an
dem als Zentrierung ausgebildeten Bolzen 8 zentriert und trägt an seinen beiden armförmig
ausgebildeten Enden jeweils eine Bürste 28 bzw. 29. Mittels Federkraft werden die
Bürsten 28, 29 an den Schleifring 2 angedrückt, von welchem mittels der Schraube 5
in Form der Anschlussklemme das Kabel 19 durch die zentrale Bohrung der Abtriebswelle
26 geführt ist.
[0022] Selbstverständlich ist es ohne weiteres möglich, im Endbereich der Abtriebswelle
26, welcher in den Bereich des Kopfes 9 hineinragt, die Schleifringe entweder direkt
auf der Abtriebswelle anzuordnen, oder aber umlaufende Bürsten anzuordnen, welche
mit Schleifkontakten in Kontakt stehen, welche über einen entsprechenden Halter mit
den Stromkabeln 10, 11, welche von außen in den Kopf 9 geführt sind, in Kontakt stehen.
[0023] Der gemäß der Erfindung vorliegende Strommotor bietet somit die Möglichkeit, neben
einer Versorgung von Hydraulikaggregaten mit hydraulischer Energie sowohl eine Drehbewegung
für die hydraulischen Zusatzaggregate als auch eine Stromversorgung durch den Hydraulikmotor
hindurch für elektrische Verbraucher vorzusehen. Damit ist ein gegenüber herkömmlichen
Drehmotoren deutlich flexibler einsetzbarer neuartiger Drehmotor bereitgestellt, welcher
neben der hohen Flexibilität auch einen neuen Grad an Zuverlässigkeit im Hinblick
auf die gänzliche Vermeidung von Beschädigungen stromführender Kabel schafft.
Liste der Bezugsziffern
[0024]
- 1
- Kabelhalter
- 2
- Erster Schleifring
- 3
- Zweiter Schleifring
- 4
- Schraube für Zuleitung/Kabel 20
- 5
- Schraube für Zuleitung/Kabel 19
- 6
- Erster Doppelbürstenhalter
- 7
- Zweiter Doppelbürstenhalter
- 8
- Bolzen zur Zentrierung der Doppelbürstenhalter
- 9
- Kopf
- 10
- Zuleitung/erstes Stromkabel
- 11
- Zuleitung/zweites Stromkabel
- 12
- Halter für die Schleifringe
- 13
- Verteilerplatte
- 14 A
- Rotor
- 14 B
- Rotorring
- 15
- Verteilerplatte
- 17
- Kegelrollenlager
- 18
- Tragring
- 19
- Zuleitung/erstes Kabel (zu einem ersten Arbeitsgerät)
- 20
- Zuleitung/zweites Kabel (zu einem zweiten Arbeitsgerät)
- 21
- Motorgehäuse
- 22
- Wellenmotor
- 23
- Rotorgehäuse
- 24
- Kegelrollenlager
- 25
- Motorkopf
- 26
- Abtriebswelle
- 27
- Arbeitsdruckkammer
- 28
- Bürste
- 29
- Bürste
- 30
- Zentrale Bohrung
- 31
- Hydraulikfluidanschluss
1. Hydraulischer Drehmotor zum Antrieb von Arbeitswerkzeugen, insbesondere zum Antrieb
der Bewegung eines an einem Fahrzeug, insbesondere mobilen Fahrzeug, angebrachten
elektrischen Verbrauchers, insbesondere Elektromagneten, mit Arbeitsdruckkammern (27),
welche mit einer Hydraulikflüssigkeit zur Erzeugung einer auf eine Abtriebswelle (26)
übertragenen Rotationsbewegung druckbeaufschlagt werden, bei welchem die Elektroversorgung
für den Verbraucher durch eine von außen in einen stationären Kopf (9) des Drehmotors
eingebrachte, durch das Innere des Drehmotors zu dem Verbraucher geführte Zuleitung
(19, 20) erfolgt.
2. Hydraulischer Drehmotor nach Anspruch 1, bei welchem die Arbeitsdruckkammern (27)
umlaufend sind und in Umfangsrichtung mittels eines Verteilers nacheinander mit der
Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt werden, wobei ein mit der Abtriebswelle (26) verbundener
Rotor (14A) und ein damit kämmender Rotorring zwischen sich und zwei Verteilerplatten
die Arbeitsdruckkammern (27) bilden.
3. Drehmotor nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Zuleitung zwischen dem Kopf (9)
und der Abtriebswelle (26) eine Bürsten-Schleifring-Einrichtung (2, 3, 4, 5, 6, 7,
8, 28, 29) aufweist.
4. Drehmotor nach Anspruch 3, bei welchem der Kopf (9) die Bürsten (28, 29) und die Abtriebswelle
(26) die Schleifringe (2, 3) trägt.
5. Drehmotor nach Anspruch 3, bei welchem der Kopf (9) die Schleifringe (2, 3) und die
Abtriebswelle (26) die Bürsten (28, 29) trägt.
6. Drehmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem die Zuleitung (19, 20) im
Inneren des Drehmotors durch die Abtriebswelle (26) geführt ist und an dessen dem
Verbraucher zugewandter Seite im wesentlichen zentral austritt.
7. Drehmotor nach Anspruch 6, bei die Abtriebswelle (26) als Flanschwelle ausgebildet
ist.
8. Drehmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welchem die Zuleitung (19, 20) ein
Magnetkabel zur Versorgung eines Elektromagneten ist.
9. Drehmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem die Zuleitung (19, 20) zumindest
eine Leitung für Steuerströme, insbesondere zum Betätigen/Steuern von Aktuaktoren
für insbesondere Multifunktionsköpfe, aufweist.
10. Fahrzeug, insbesondere mobiles Fahrzeug, mit einem hydraulischen Drehmotor gemäß den
Ansprüchen 1 bis 9 zum Antrieb eines elektrischen Verbrauchers, insbesondere Elektromagneten
oder Multifunktionskopfes, bei welchem elektrische Versorgungsleitungen innerhalb
eines Auslegers bis in einen Kopf (9) des Drehmotors und von dort durch das Innere
des Drehmotors an den Verbraucher, nach außen geschützt, geführt sind.