[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen 10-Zylinder-Verbrennungsmotor mit zwei in bezug
auf eine Kurbelwelle V-förmig angeordneten Zylinderbänken zu je fünf in Reihe angeordneten
Zylindern. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine für einen solchen Motor geeignete
Kurbelwelle.
[0002] Derartige 10-Zylinder-V-Motoren sind im Stand der Technik allgemein bekannt, finden
jedoch im Bereich zeitgemäßer Personenkraftwagen nur geringe Verbreitung, da bei höheren
Zylinderzahlen vorwiegend acht oder zwölf Zylinder gewählt werden. Aufgrund des in
Personenkraftwagen oftmals eng begrenzten Bauraums für den Motor kommen heutzutage
bei höheren Zylinderzahlen nahezu ausschließlich V-Anordnungen zum Einsatz. Da derartige
Motoren vorwiegend bei Fahrzeugen im Luxusbereich eingesetzt werden, spielt ein ruhiger
Motorlauf eine große Rolle. Es werden daher Zylinderanordnungen angestrebt, bei denen
die freien Kräfte und Momente erster und zweiter Ordnung entweder konstruktionsbedingt
sehr klein und vorzugsweise zu Null werden oder aber durch möglichst einfache Maßnahmen
ausgeglichen werden können.
[0003] Besonders günstig ist in diesem Zusammenhang eine V-12 Anordnung mit zwei Zylinderbänken
in Form von zwei Reihensechszylinderanordnungen, da hierbei konstruktionsbedingt die
freien Kräfte und Momente erster und zweiter Ordnung zu Null werden, zusätzliche Ausgleichmaßnahmen
also im Prinzip entfallen können. Bei einer V-8 Anordnung hingegen lassen sich freie
Kräfte und/oder Momente je nach V-Einschlußwinkel nicht vollständig vermeiden. Eine
Ausnahme hiervon bilden lediglich V-8 Anordnungen mit einem Einschlußwinkel γ von
90°, bei denen die Massenmomente erster und zweiter Ordnung auf der Kurbelwelle ausgleichbar
sind.
[0004] Dies gilt prinzipbedingt insbesondere auch für V-10 Anordnungen.
[0005] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein V-10 Motorkonzept
zu schaffen, das mit möglichst geringem Aufwand einen weitgehenden Ausgleich der Massenwirkungen
erlaubt.
[0006] Hierzu wird ein 10-Zylinder-Verbrennungsmotor vorgeschlagen, bei dem für jede Zylinderbank
an der Kurbelwelle, welche für jeden Zylinder eine Kröpfung aufweist, eine ungleiche
Teilung der Kröpfungswinkel derart vorgesehen ist, daß für jede Zylinderbank die Massenwirkungen
zweiter Ordnung wenigstens nahezu vollständig ausgeglichen sind, bei dem weiterhin
die in eine Normalebene der Kurbelwelle projizierten Kröpfungswinkel für beide Zylinderbänke
gleich sind, und bei dem schließlich die Kröpfungen für die beiden Zylinderbänke an
der Kurbelwelle derart angeordnet sind, daß der negativ umlaufende Anteil der Massenmomente
erster Ordnung oder der Massenkräfte erster Ordnung wenigstens nahezu vollständig
verschwindet.
[0007] Dieses Motorkonzept ermöglicht einen massenwirkungsfreien Grundmotor mit wählbarem
V-Winkel. Dabei sind die Massenwirkungen zweiter Ordnung, d. h. die freien Kräfte
und Momente zweiter Ordnung bereits über die jeweilige Zylinderbank ausgeglichen.
[0008] Die resultierenden Massenwirkungen erster Ordnung der beiden Reihenfünfzylinderbänke
lassen sich als positiv und negativ umlaufende Kraft- und Momentenvektoren erster
Ordnung auffassen. Erfindungsgemäß erfolgt wenigstens ein teilweiser Ausgleich der
Massenwirkung erster Ordnung über die beiden Zylinderbänke, insbesondere ein Ausgleich
der negativ umlaufenden Massenkräfte erster Ordnung über die beiden Zylinderbänke.
Gegebenenfalls verbleibende Massenkräfte erster Ordnung, insbesondere positiv umlaufende
Massenkräfte erster Ordnung, oder aber auch Massenmomente erster Ordnung können durch
einfache Maßnahmen, beispielsweise durch Gegengewichte an den Kurbeln oder auf der
Kurbelwelle ausgeglichen werden.
[0009] Vorzugsweise erfolgt die Anordnung der Kröpfungen so, daß der negativ umlaufende
Anteil der Massenmomente erster Ordnung zu Null wird, so daß dann allenfalls ein Ausgleich
der Massenkräfte erster Ordnung vorzunehmen wäre.
[0010] Möglich ist weiterhin auch eine Anordnung der Kröpfungen, bei welcher der negativ
umlaufende Anteil der Massenkräfte erster Ordnung zu Null wird.
[0011] Verbleibende Massenwirkungen erster Ordnung lassen sich jedoch auch gezielt zur Reduzierung
der Massenwirkung weiterer Motorkomponenten, beispielsweise der Massenwirkungen des
Ventiltriebs einsetzen.
[0012] Beispielsweise können die oszillierenden Massen und/oder der Hub an den jeweils mittleren
Zylindern der Zylinderbänke derart erhöht werden, daß die freien Kräfte erster Ordnung
an jeder Zylinderbank ausgeglichen sind.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Kröpfungswinkel für
eine Zylinderbank zu den Kröpfungswinkeln der anderen Zylinderbank in bezug auf die
mittlere Kröpfung gespiegelt. Bevorzugt wird die Anordnung der Kröpfungen für die
zweite Zylinderbank aus der Anordnung der Kröpfungen für die erste Zylinderbank rechnerisch
erhalten, in dem zunächst alle Kröpfungen der zweiten Zylinderbank um einen Versetzungswinkel
zu den Kröpfungen der ersten Zylinderbank verdreht werden und anschließend an der
zweiten Zylinderbank die Winkel für die erste und fünfte sowie die zweite und vierte
Kröpfung vertauscht, d.h. in bezug auf die mittlere Kröpfung gespiegelt werden. Mittels
der Spiegelung an der dritten bzw. mittleren Kröpfung lassen sich auf besonders einfache
Art und Weise die negativ umlaufenden freien Massenmomente erster Ordnung vollständig
kompensieren. Jedoch bleiben dabei negativ umlaufende freie Massenkräfte erster Ordnung
erhalten.
[0014] Ein Verschwinden der negativ umlaufenden Anteile der freien Kräfte erster Ordnung
wird bevorzugt dadurch realisiert, daß die Kröpfungen der einen Zylinderbank jeweils
um den gleichen Versetzungswinkel δ gegenüber der jeweils entsprechenden Kröpfung
an der anderen Zylinderbank verdreht angeordnet werden.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die Kröpfungen der beiden Zylinderbänke
um einen Versetzungswinkel δ gegeneinander verdreht, für den gilt:

wobei γ den V-Einschlußwinkel zwischen den Zylinderbänken darstellt. Damit können
zusätzlich die negativ umlaufenden Anteile der freien Kräfte und Momente erster Ordnung
nahezu vollständig zum Verschwinden gebracht werden, so daß diese praktisch vernachlässigbar
sind.
[0016] Durch eine definierte Abweichung des Versetzungswinkels vom rechnerischen Versetzungswinkel
δ kann ein negativ umlaufender Anteil erster Ordnung gezielt erzeugt werden, mit dem
sich für einen vorgegebenen Betriebszustand Massenwirkungen anderer Motorkomponenten,
insbesondere Massenwirkung aus dem Ventiltrieb vollständig ausgleichen lassen.
[0017] Ein ähnlicher Effekt läßt sich durch eine Variation einzelner Kröpfungswinkel ϕ an
einer oder auch an beiden Zylinderbänken in bezug auf Massenwirkungen zweiter Ordnung
erzielen, um entsprechende Massenwirkungen zweiter Ordnung von anderen Motorkomponenten
zu kompensieren. Hierbei ist es insbesondere möglich, für einen zu wählenden Betriebszustand,
beispielsweise eine festgelegte Drehzahl, diese anderen Massenwirkungen in der ersten
Ordnung vollständig und in der zweiten Ordnung zumindest teilweise auszugleichen.
[0018] Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind an je zwei Kröpfungen
einer Zylinderbank die Winkeldifferenzbeträge zu der mittleren Kröpfung gleich groß.
Vorzugsweise werden die Kröpfungen so gewählt, daß an beiden Zylinderbänken die Winkeldifferenzen
zu der mittleren Kröpfung für die erste und fünfte Kröpfung sowie weiterhin für die
zweite und vierte Kröpfung jeweils untereinander dem Betrag nach gleich groß sind,
sich jedoch nach ihrem Vorzeichen unterscheiden.
[0019] Besonders günstig haben sich dabei Kröpfungswinkel für eine Zylinderbank erwiesen,
die bezogen auf die erste Kröpfung wie folgt lauten:
- erste Kröpfung: 0,00°
- zweite Kröpfung: 70,12°
- dritte Kröpfung: 283,72°
- vierte Kröpfung: 137,33°
- fünfte Kröpfung: 207,45°.
[0020] Günstig ist auch eine Kröpfungswinkelanordnung folgender Art:
- erste Kröpfung: 0,00°
- zweite Kröpfung: 109,88°
- dritte Kröpfung: 256,28°
- vierte Kröpfung: 42,67°
- fünfte Kröpfung: 152,55°.
[0021] Die erstgenannte Kröpfungswinkelanordnung erweist sich insbesondere im Zusammenhang
mit einer lediglich phasenverschobenen, nicht-gespiegelten Anordnung der Kröpfungswinkel
für die beiden Zylinderbänke als günstig, da hierbei die Kröpfungen für eine Zylinderbank
relativ gleichmäßig am Umfang der Kurbelwelle verteilt sind, somit die Abstände zwischen
den Kröpfungen einer Zylinderbank untereinander nur wenig von einem ganzzahligen Vielfachen
von 72 Grad, d. h. einer vollständigen Gleichverteilung, abweichen. Im zweitgenannten
Fall entsteht zwar ein gewisses negativ umlaufendes Restmoment erster Ordnung aufgrund
eines Längsversatzes der Zylinderbänke, jedoch wird dafür ein geringeres positiv umlaufendendes
Moment erzeugt.
[0022] Derweiteren wird die Lösung der vorstehenden Aufgabe durch die in den Ansprüchen
definierte Kurbelwelle begünstigt.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung nun anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
- Figur 1a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit für die Zylinderbänke gespiegelten
Kröpfungen nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 1b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 1a,
- Figur 2a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit gespiegelten Kröpfungen nach einem
zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 2b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 2a,
- Figur 3a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit für die Zylinderbänke phasenverschobenen
Kröpfungen nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 3b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 3a,
- Figur 4a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit phasenverschobenen Kröpfungen
nach einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 4b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 4a,
- Figur 5a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit phasenverschobenen Kröpfungen
nach einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 5b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 5a,
- Figur 6a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit phasenverschobenen Kröpfungen
nach einem sechsten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 6b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 6a,
- Figur 7a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit phasenverschobenen Kröpfungen
nach einem siebten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 7b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 7a.
- Figur 8a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit für die Zylinderbänke phasenverschobenen
Kröpfungen nach einem achten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 8b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 8a,
- Figur 9a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit gespiegelten Kröpfungen nach einem
neunten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 9b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 9a,
- Figur 10a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit erhöhter oszillierender Masse
an den mittleren Zylindern der Zylinderbänke nach einem zehnten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Figur 10b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 10a,
- Figur 11a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit erhöhter oszillierender Masse
an den mittleren Zylindern der Zylinderbänke nach einem elften Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Figur 11b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 11a,
- Figur 12a
- eine schematische Darstellung einer Kurbelwelle mit erhöhtem Hub an den mittleren
Zylindern der Zylinderbänke nach einem zwölften Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und in
- Figur 10b
- den Kurbelstern erster Ordnung zu der Kurbelwelle aus Figur 12a.
[0024] Die nachfolgend näher erläuterten, bevorzugten Ausführungsbeispiele beziehen sich
jeweils auf einen in den Figuren nicht näher dargestellten, einem Fachmann jedoch
prinzipiell bekannten 10-Zylinder-Verbrennungsmotor. Dessen Zylinder sind in zwei
Zylinderbänken V-förmig nebeneinanderliegend angeordnet, wobei die Zylinderbänke je
nach Beispiel einen V-Winkel γ von 36°, 72°, 90°, 144° oder 108° einschließen. Von
den hier beispielhaft angegebenen Winkelgrößen kann jedoch ohne weiteres in einem
breiten Bereich abgewichen werden.
[0025] In den Zylindern angeordnete Kolben sind über jeweils einen Kurbeltrieb mit einer
Kurbelwelle verbunden. Diese Kurbelwelle weist für jeden Zylinder eine Kröpfung auf,
an der der jeweilige Kurbeltrieb angreift. Die Ausführungsbeispiele zeigen nun verschiedene,
im Hinblick auf ein ausgeglichenes V-10-Motorkonzept optimierte Kurbelwellen, die
einen weitgehenden Ausgleich der Massenwirkungen in der ersten und zweiten Motorordnung
erlauben.
[0026] Dabei liegt den Ausführungsbeispielen die Überlegung zugrunde, für jede Zylinderbank
an der Kurbelwelle eine ungleiche Teilung der Kröpfungswinkel ϕ vorzusehen, die derart
gewählt ist, daß bereits für jede Zylinderbank allein die Massenwirkungen zweiter
Ordnung, das heißt die freien Massenkräfte und Massenmomente zweiter Ordnung nahezu
oder vorzugsweise vollständig ausgeglichen sind. Dazu sind die in eine Normalebene
der Kurbelwelle projizierten Kröpfungswinkel ϕ - ohne Ansehung der Reihenfolge der
Kröpfungen - für beide Zylinderbänke gleich. Die Kröpfungswinkel ϕ sind hier für beide
Zylinderbänke stets auf die jeweils physisch erste Kröpfung in Axialrichtung der Kurbelwelle
bezogen.
[0027] Zudem ist allen Ausführungsbeispielen gemeinsam, die Kröpfungen für die beiden Zylinderbänke
an der Kurbelwelle derart anzuordnen, daß der negativ umlaufende Anteil der resultierenden
Massenkräfte erster Ordnung und/oder der Massenmomente erster Ordnung wenigstens nahezu
vollständig verschwindet.
[0028] Eine Möglichkeit hierfür besteht darin, den negativ umlaufenden Anteil der Massenmomente
erster Ordnung zu Null werden zu lassen, wie dies in den Ausführungsbeispielen nach
den Figuren 1 und 2 dargestellt ist.
[0029] Weiterhin besteht die Möglichkeit, den negativ umlaufenden Anteil der Massenkräfte
erster Ordnung verschwinden zu lassen, wobei aufgrund des Längsversatzes geringe negativ
umlaufende Massenmomente erster Ordnung verbleiben. Dies ist insbesondere bei den
Ausführungsbeispielen nach den Figuren 5, 6 und 7 der Fall. Bei den Ausführungsbeispielen
nach den Figuren 3 und 4 verschwinden die negativ umlaufenden Anteile der freien Massenwirkungen
erster Ordnung. Dies gilt im Prinzip auch für das Ausführungsbeispiel 5. Das dort
verbleibende freie Restmoment ist für die Praxis vernachlässigbar bzw. ohne großen
Aufwand ausgleichbar.
[0030] Praktisch wird der negativ umlaufende Anteil der Massenmomente erster Ordnung der
beiden Zylinderbänke durch eine Spiegelung der Kröpfungswinkel in bezug auf die mittlere
bzw. dritte Kröpfung für eine Zylinderbank und/oder durch eine Phasenverschiebung
um einen Versetzungswinkel δ der Kröpfungen zwischen den Zylinderbänken zu Null gemacht
oder wenigstens auf einen vernachlässigbar kleinen Wert reduziert. Unter dem Versetzungswinkel
δ wird hier der Winkel zwischen den Hubzapfenmitten der von vorn gesehen linken und
rechten Zylinderbank bei Kurbelwellendrehrichtung im Uhrzeigersinn verstanden. Bei
einem Versatz der Kurbelsterne der beiden Zylinderbänke ist dieser für alle V-Zylinderpaare
gleich.
[0031] Für die einzelnen Ausführungsbeispiele ergeben sich die in Tabelle 1 und Tabelle
2 angegebenen Daten, die unter vergleichbaren Bedingungen, insbesondere gleichen Drehzahlen
ermittelt wurden. Soweit hier auf einzelne Kröpfungen bzw. Kröpfungswinkel ϕ Bezug
genommen wird, erfolgt die Zählung für jede Zylinderbank gesondert und in der Reihenfolge
der physischen Anordnung an der Kurbelwelle. Diese Zählung wird auch in den Figuren
verwendet. Herkömmliche V-10 Motoren weisen im Unterschied zu den erfindungsgemäßen
Anordnungen Massenwirkungen zweiter Ordnung auf. Bei einem bekannten V-10 mit einem
Einschlußwinkel γ von 72° lassen sich zwar ein negativ umlaufendes Massenmoment erster
Ordnung von 160 Nm und ein positiv umlaufendes Massenmoment erster Ordnung von 515
Nm erzielen, jedoch bestehen dort Momente zweiter Ordnung in der Größenordnung von
540 Nm in negativ umlaufender Richtung und 1420 Nm in positiv umlaufender Richtung
bei einem Zündabstand von 72°. Bei einem V-Winkel γ von 90° können bei Zündabständen
von 54° und 90° die umlaufenden Momente zweiter Ordnung in beiden Richtungen auf etwa
100 Nm verringert werden, das positiv umlaufende Moment erster Ordnung beträgt hier
allerdings 4943 Nm.
Tabelle 1
Ausf.-beispiel (Figur Nr.)i V-Winkel γ |
|
Kröpfungsnummer i für erste Zylinderbank (Kröpfungswinkel ϕi)/ Kröpfungsnummer j für zweite Zylinderbank (Versetzungswinkel δj) |
Freie Kräfte erster Ordnung [N] Umlaufrichtung |
Freie Momente erster Ordnung [Nm]Umlaufric htung |
|
|
1/6 |
2/7 |
3/8 |
4/9 |
5/10 |
pos. |
neg. |
pos. |
neg. |
1/72° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
70,12 |
283,72 |
137,33 |
207,45 |
599 |
1937 |
4713 |
0 |
Versetzungswinkel δj |
351,45 |
211,21 |
144,00 |
76,79 |
296,55 |
|
2/72° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
109,88 |
256,28 |
42,67 |
152,55 |
3569 |
11548 |
2625 |
0 |
Versetzungswinkel δj |
296,55 |
76,79 |
144,00 |
211,21 |
351,45 |
|
3/108° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
70,12 |
283,72 |
137,33 |
207,45 |
1843 |
7 |
4718 |
0 |
Versetzungswinkel δj |
36,00 |
36,00 |
36,00 |
36,00 |
36,00 |
|
4/72° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
70,12 |
283,72 |
137,33 |
207,45 |
1843 |
7 |
4707 |
0 |
Versetzungswinkel δj |
324,00 |
324,00 |
324,00 |
324,00 |
324,00 |
|
5/90° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
70,12 |
283,72 |
137,33 |
207,45 |
1937 |
0 |
4955 |
17 |
Versetzungswinkel δj |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
0,00 |
|
6/108° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
109,88 |
256,28 |
42,67 |
152,55 |
10983 |
0 |
2655 |
100 |
Versetzungswinkel δj |
36,00 |
36,00 |
36,00 |
36,00 |
36,00 |
|
7/72° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
109,88 |
256,28 |
42,67 |
152,55 |
10983 |
0 |
2591 |
100 |
Versetzungswinkel δj |
324,00 |
324,00 |
324,00 |
324,00 |
324,00 |
|
|
[0032] Da bei den in den Tabellen 1 und 2 angegebenen Ausführungsbeispielen die Massenwirkungen
zweiter Ordnung verschwinden, sind dort lediglich die Werte für die freien Kräfte
und Momente erster Ordnung angegeben.
[0033] Bei den Ausführungsbeispielen 1 und 2 ist eine Längsspiegelung der Kröpfungswinkel
ϕ vorgesehen. Zudem ist ein Versetzungswinkel δ überlagert. Während die kröpfungswinkel
ϕ
i für die erste Zylinderbank explizit angegeben sind, errechnen sich in Tabelle 1 die
Kröpfungswinkel ϕ
i für die zweite Zylinderbank jeweils durch Addition des Kröpfungswinkels ϕ
i der ersten Zylinderbank und des zugehörigen Versetzungswinkels δ
j, nämlich ϕ
j(=i+5)= ϕ
i + δ
j. Man kann also die Anordnung der Kröpfungen für die zweite Zylinderbank aus der Anordnung
der Kröpfungen für die erste Zylinderbank dadurch erhalten, in dem zunächst alle Kröpfungen
um einen Versetzungswinkel δ verdreht werden und anschließend die Winkel für die erste
und fünfte sowie die zweite und vierte Kröpfung vertauscht, d.h. in bezug auf die
mittlere, dritte Kröpfung gespiegelt werden. Wie die Tabelle 1 zeigt, bleiben bei
den beiden ersten Ausführungsbeispielen jewei!s freie Kräfte erhalten. Dabei schneidet
das erste Ausführungsbeispiel aufgrund der gleichmäßigeren Verteilung der Kröpfungen
um die Kurbelwelle etwas besser ab.
[0034] Günstiger sind in dieser Hinsicht Kröpfungsanordnungen, bei denen die Kröpfungswinkel
ϕ
j der zweiten Zylinderbank aus den Kröpfungswinkeln ϕ
i der ersten Zylinderbank allein durch eine Phasenverschiebung um den angegebenen Versetzungswinkel
δ
j erhalten werden. Wie die Tabelle 1 zeigt, sind Anordnungen mit einer gleichmäßigeren
Verteilung der Kröpfungen, d. h. solche, bei denen die Kröpfungswinkel untereinander
nur wenig von einem ganzzahligen Vielfachen von 72° beabstandet sind, tendenziell
günstiger (vgl. Ausführungsbeispiele 3, 4 und 5) als unregelmäßigere Anordnungen nach
den Ausführungsbeispielen 6 und 7.
[0035] Bei der regelmäßigeren Anordnung gemäß der Ausführungsbeispiele 3, 4 und 5 sind die
Kröpfungen der beiden Zylinderbänke um einen Versetzungswinkel δ
j gegeneinander verdreht, der nach folgender Gleichung gewählt ist:

wobei γ den V-Einschlußwinkel zwischen den Zylinderbänken darstellt. Für diese Anordnungen
sind die negativ umlaufenden Anteile der freien Kräfte in der ersten und zweiten Ordnung
nahezu vollständig ausgeglichen, wohingegen bei der unregelmäßigeren Anordnung (Ausführungsbeispiele
6 und 7) ein merkliches, jedoch geringes gegenläufiges Moment erster Ordnung bestehen
bleibt, das aus dem Längsversatz der beiden Zylinderbänke herrührt.
[0036] Weicht man von der vorstehenden Gleichung ab, indem eine definierte Abweichung Δδ
des Versetzungswinkels vom rechnerischen Versetzungswinkel δ vorgesehen wird, so läßt
sich ein negativ umlaufender Anteil erster Ordnung gezielt erzeugen, der dazu verwendet
werden kann, um bei einem vorgegebenen Betriebszustand Massenwirkungen anderer Motorkomponenten,
insbesondere Massenwirkung aus dem Ventiltrieb wenigstens teilweise zu kompensieren.
Die dabei ebenfalls entstehenden, positiv umlaufenden Anteile lassen sich nach Bedarf
direkt auf der Kurbelwelle ausgleichen.
[0037] Aus den Kröpfungswinkeln ϕ und Versetzungswinkel δ ergibt sich, daß für alle Ausführungsbeispiele
an je zwei Kröpfungen einer Zylinderbank die Winkeldifferenzbeträge zu der mittleren
Kröpfung (i=3 bzw. j= 7) gleich groß sind. Desweiteren sind für beide Zylinderbänke
die Winkeldifferenzen zu der mittleren Kröpfung für die erste und fünfte Kröpfung
untereinander dem Betrag nach gleich groß. Jedoch unterscheiden sich die Winkeldifferenzen
in ihrem Vorzeichen. Dies gilt analog auch für die zweite und vierte Kröpfung einer
jeden Zylinderbank.
[0038] Die vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiele lassen sich in der folgenden Art
und Weise abwandeln, wie dies in Tabelle 2 dargestellt ist. Ausführungsbeispiel 8
stellt eine Ausgestaltungsalternative zu Beispiel 3 mit γ = 36° dar.
[0039] Beispiel 9 basiert auf Beispiel 1, weist jedoch den doppelten V-Einschlußwinkel γ
auf. Bei den Beispielen 10 und 11 wurde im Vergleich zu den Beispielen 1 und 9 eine
Variation der oszillierenden Massen vorgenommen, um die verbleibenden, negativ umlaufenden
freien Kräfte zu eliminieren.
[0040] Betrachtet man die Überlagerung von zwei Reihenfünfzylinder-Zylinderbänke in der
ersten Ordnung, so werden gegenläufige Massenkräfte und -momente zu Null für die oben
bereits erwähnte Bedingung:

[0041] Mit einer Längsspiegelung der Kröpfungen der zweiten Zylinderbank gilt:

[0042] Jedoch bleiben in diesem Fall Kräfte bestehen, wie die Ausführungsbeispiele 1 und
2 in Tabelle 1 zeigen.
Tabelle 2
Ausf.-beispiel (Figur Nr.)/ V-Winkel γ |
|
Kröpfungsnummer i für erste Zylinderbank (Kröpfungswinkel ϕi)/ Kröpfungsnummer j für zweite Zylinderbank (Versetzungswinkel δj) |
Freie Kräfte erster Ordnung [N]
Umlaufrichtung |
Freie Momente erster Ordnung [Nm]
Umlaufrichtung |
|
|
1/6 |
2/7 |
3/8 |
4/9 |
5/10 |
pos. |
neg. |
pos. |
neg. |
8/36° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
70,12 |
283,72 |
137,33 |
207,45 |
1139 |
3 |
2899 |
9 |
Versetzungswinkel δj |
252 |
252 |
252 |
252 |
252 |
|
9/144° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
70,12 |
283,72 |
137,33 |
207,45 |
1567 |
1937 |
2912 |
0 |
Versetzungswinke δj |
135,45 |
355,21 |
288,00 |
220,79 |
80,55 |
|
10/72° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
68,33 |
284,17 |
140,01 |
208,34 |
3 |
9 |
4766 |
0 |
Versetzungswinkel δj |
352,34 |
215,68 |
144,00 |
72,32 |
295,66 |
|
11/144° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
68,33 |
284,17 |
140,01 |
208,34 |
3 |
1 |
2946 |
0 |
Versetzungswinkel δj |
136,34 |
359,68 |
288,00 |
216,32 |
79,66 |
|
12/72° |
Kröpfungswinkel ϕi |
0,00 |
67,01 |
284,43 |
141,84 |
208,85 |
0 |
1 |
4803 |
0 |
Versetzungswinkel δj |
352,85 |
218,83 |
144,00 |
69,17 |
295,15 |
|
[0043] Durch eine Erhöhung der oszillierenden Masse an den mittleren Zylindern 3 und 8 lassen
sich, wie die Beispiele 10 und 11 im Vergleich mit den Beispielen 1 und 9 zeigen,
die freien Kräfte jeweils an den Reihenfünfzylinderbänken und damit für die V-10 Anordnung
insgesamt ausgleichen, d.h. zu Null machen. Bei den hier dargestellten Ausführungsbeispielen
erfolgt dies durch eine um 13,2 % erhöhte oszillierende Masse an den Zylindern bzw.
für die Kröpfungen 3 und 8. Damit verbunden sind gegenüber den Beispielen 1 und 9
leicht geänderte Kurbelwinkel (ϕ für die erste Zylinderbank und (ϕ + δ für die zweite
Zylinderbank).
[0044] Für V-Winkel γ von 216° und 288° lassen sich entsprechende Ausgestaltungsformen bilden.
Sie entsprechen den Beispielen 1, 9, 10 und 11 jeweils mit einer Vertauschung der
Zylinderbänke und erlauben für die Kröpfungen 4/9 bzw. 5/10 Hubzapfen mit δ von etwa
0°.
[0045] Die Erhöhung der oszillierenden Massen an den Kröpfungen 3 und 8 kann gegenüber den
Beispielen 10 und 11 durch eine Vergrößerung des Hubes um 9% an den zugehörigen Zylindern
3 und 8 ersetzt werden. Zweckmäßigerweise wird dies mit einer entsprechenden Verkürzung
der Pleuel verbunden, so daß der obere Totpunkt (Verdichtung) auf nahezu gleicher
Höhe bleibt. Dies ändert die Kröpfungswinkel ϕ
i nur wenig, wie Beispiel 12 zeigt. Die Zündfolge entspricht Beispiel 11. Vorteil hiervon
ist die Vermeidung von Ballast.
[0046] Beide Maßnahmen, d.h. eine Massenerhöhung und eine Hubvergrößerung können beliebig
vermischt werden, z. B. 5% mehr oszillierende Masse und 5% mehr Hub. Die Kröpfungswinkel
ϕ
i liegen dann zwischen den Werten in den Beispielen 11 und 12.
[0047] Gleichmäßige Zündabstände liegen vor für:

[0048] Am günstigsten sind in dieser Hinsicht die Beispiele 1 und 3 sowie 8 bis 11 mit verhältnismäßig
gleichmäßigen Zündabständen, wie dies Tabelle 3 mit den dort ebenfalls angegebenen
Zündfolgen entnommen werden kann. Zudem sind diese Beispiele wegen der im Hinblick
auf die zweite Motorordnung lediglich leicht von 72° abweichenden Kurbelwellenwinkel
vorteilhaft. Konstruktiv vorteilhaft sind besonders Beispiel 5 wegen δ = 0° und Beispiel
3 wegen δ = 36°.
Tabelle 3
Nr. |
V-Winkel |
|
Kröpfungsnummer/Zündabstand in ° |
1. |
72° |
Zündfolge |
1 |
6 |
5 |
9 |
2 |
8 |
3 |
7 |
4 |
10 |
Zündabstände |
80.6 |
72.0 |
65.3 |
72.0 |
74.4 |
72.0 |
74.4 |
72.0 |
65.3 |
72.0 |
2. |
72° |
Zündfolge |
1 |
3 |
5 |
4 |
2 |
9 |
7 |
6 |
8 |
10 |
Zündabstände |
76.3 |
76.3 |
70.1 |
67.2 |
40.6 |
67.2 |
70.1 |
76.3 |
76.3 |
99.6 |
3. |
108° |
Zündfolge |
1 |
6 |
5 |
10 |
2 |
7 |
3 |
8 |
4 |
9 |
Zündabstände |
71.8 |
80.8 |
71.8 |
65.5 |
71.8 |
74.6 |
71.8 |
74.6 |
71.8 |
65.5 |
4. |
72° |
Zündfolge |
1 |
6 |
5 |
10 |
2 |
7 |
3 |
8 |
4 |
9 |
Zündabstände |
107.8 |
44.8 |
107.8 |
29.5 |
107.8 |
38.6 |
107.8 |
38.6 |
107.8 |
29.5 |
5. |
90° |
Zündfolge |
1 |
6 |
5 |
10 |
2 |
7 |
3 |
8 |
4 |
9 |
Zündabstände |
90.0 |
62.6 |
90.0 |
47.3 |
90.0 |
56.4 |
90.0 |
56.4 |
90.0 |
47.3 |
6. |
108° |
Zündfolge |
1 |
6 |
8 |
10 |
4 |
9 |
3 |
5 |
2 |
7 |
Zündabstände |
72.0 |
103.7 |
103.7 |
37.9 |
72.0 |
74.4 |
103.7 |
42.7 |
72.0 |
37.9 |
7. |
72° |
Zündfolge |
1 |
6 |
5 |
10 |
7 |
9 |
3 |
8 |
2 |
4 |
Zündabstände |
108.0 |
99.4 |
108.0 |
42.7 |
67.2 |
38.4 |
108.0 |
38.4 |
67.2 |
42.7 |
8. |
36° |
Zündfolge |
1 |
7 |
5 |
8 |
2 |
9 |
3 |
6 |
4 |
10 |
Zündabstände |
73.8 |
78.8 |
67.6 |
69.7 |
76.7 |
69.7 |
67.6 |
78.8 |
73.8 |
63.5 |
9. |
144° |
Zündfolge |
1 |
7 |
5 |
10 |
2 |
6 |
3 |
9 |
4 |
8 |
Zündabstände |
78.7 |
73.9 |
63.4 |
73.9 |
78.7 |
67.7 |
69.6 |
76.8 |
69.6 |
67.7 |
10. |
144° |
Zündfolge |
1 |
7 |
5 |
10 |
2 |
6 |
3 |
z9 |
4 |
8 |
Zündabstände |
76.0 |
75.7 |
64.3 |
75.7 |
76.0 |
68.2 |
71.8 |
72.3 |
71.8 |
68.2 |
11. |
72° |
Zündfolge |
1 |
6 |
5 |
9 |
2 |
8 |
3 |
7 |
4 |
10 |
Zündabstände |
79.7 |
72.0 |
68.0 |
72.0 |
72.2 |
72.0 |
72.2 |
72.0 |
68.0 |
72.0 |
12. |
72° |
Zündfolge |
1 |
6 |
5 |
9 |
2 |
8 |
3 |
7 |
4 |
10 |
Zündabstände |
79.2 |
72.0 |
69.8 |
72.0 |
70.6 |
72.0 |
70.6 |
72.0 |
69.8 |
72.0 |
[0049] Sämtliche Ausführungsbeispiele zeichnen sich durch einen weitestgehenden Ausgleich
der Massenwirkung in der ersten und zweiten Ordnung aus. Etwaig verbleibende Restkräfte
und/oder Restmomente lassen sich durch einfache Maßnahmen, beispielsweise Gegengewichte
an der Kurbelwelle und/oder den Kurbeltrieben sehr einfach ausgleichen.
1. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor, umfassend zwei in bezug auf eine Kurbelwelle V-förmig
angeordnete Zylinderbänke mit je fünf in Reihe angeordneten Zylindern, dadurch gekennzeichnet,
daß für jede Zylinderbank an der Kurbelwelle, welche für jeden Zylinder eine Kröpfung
aufweist, eine ungleiche Teilung der Kröpfungswinkel ϕ derart vorgesehen ist, daß
für jede Zylinderbank die Massenwirkungen zweiter Ordnung wenigstens nahezu vollständig
ausgeglichen sind,
daß die in eine Normalebene der Kurbelwelle projizierten Kröpfungswinkel ϕ für beide
Zylinderbänke gleich sind, und
daß die Kröpfungen für die beiden Zylinderbänke an der Kurbelwelle derart angeordnet
sind, daß der negativ umlaufende Anteil der Massenkräfte erster Ordnung und/oder der
Massenmomente erster Ordnung wenigstens nahezu vollständig verschwindet.
2. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Massenkräfte erster Ordnung zu Null werden.
3. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Massenmomente erster Ordnung zu Null werden.
4. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kröpfungswinkel ϕi für die eine Zylinderbank zu den Kröpfungswinkeln ϕj für die andere Zylinderbank in bezug auf die mittlere Kröpfung gespiegelt sind.
5. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung der Kröpfungen für die zweite Zylinderbank erhalten wird aus der Anordnung
der Kröpfungen für die erste Zylinderbank, in dem zunächst alle Kröpfungen um einen
Versetzungswinkel δ verdreht werden und anschließend die Winkel ϕ für die erste und
fünfte sowie die zweite und vierte Kröpfung vertauscht, d.h. in bezug auf die mittlere
Kröpfung gespiegelt werden.
6. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kröpfungen der einen Zylinderbank jeweils um den gleichen Versetzungswinkel δ
gegenüber der entsprechenden Kröpfung an der anderen Zylinderbank verdreht sind.
7. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kröpfungen der beiden Zylinderbänke um einen Versetzungswinkel δ gegeneinander
verdreht sind, für den gilt: δ = 2 γ - 180°, wobei γ den V-Einschlußwinkel zwischen
den Zylinderbänken darstellt.
8. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine definierte Abweichung des Versetzungswinkels vom rechnerischen Versetzungswinkel
δ ein negativ umlaufender Anteil erster Ordnung erzeugt wird, mit dem für einen vorgegebenen
Betriebszustand Massenwirkungen anderer Motorkomponenten, insbesondere Massenwirkung
aus dem Ventiltrieb vollständig ausgeglichen werden.
9. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an je zwei Kröpfungen einer Zylinderbank die Winkeldifferenzbeträge zu der mittleren
Kröpfung gleich groß sind.
10. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß für beide Zylinderbänke die Winkeldifferenzen zu der mittleren Kröpfung für die erste
und fünfte Kröpfung sowie weiterhin für die zweite und vierte Kröpfung jeweils untereinander
dem Betrag nach gleich groß sind, sich jedoch in ihrem Vorzeichen unterscheiden.
11. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß für eine Zylinderbank folgende Kröpfungswinkel ϕ bezogen auf die erste Kröpfung vorgesehen
sind:
erste Kröpfung: 0,00°,
zweite Kröpfung: 70,12°,
dritte Kröpfung: 283,72°,
vierte Kröpfung: 137,33°,
fünfte Kröpfung: 207,45°.
12. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß für eine Zylinderbank folgende Kröpfungswinkel ϕ bezogen auf die erste Kröpfung vorgesehen
sind:
erste Kröpfung: 0,00°,
zweite Kröpfung: 109,88°,
dritte Kröpfung: 256,28°,
vierte Kröpfung: 42,67°,
fünfte Kröpfung: 152,55°.
13. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderbänke in Längsrichtung versetzt angeordnet sind.
14. 10-Zylinder-Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die oszillierenden Massen und/oder der Hub an den jeweils mittleren Zylindern der
Zylinderbänke derart erhöht sind, daß die freien Kräfte erster Ordnung an jeder Zylinderbank
ausgeglichen sind.
15. Kurbelwelle für einen 10-Zylinder-Verbrennungsmotor, der zwei V-förmig angeordnete
Zylinderbänke mit je fünf in Reihe angeordneten Zylindern aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß für jede Zylinderbank an der Kurbelwelle, welche für jeden Zylinder eine Kröpfung
aufweist, eine ungleiche Teilung der Kröpfungswinkel ϕ derart vorgesehen ist, daß
für jede Zylinderbank die Massenwirkungen zweiter Ordnung wenigstens nahezu vollständig
ausgeglichen sind,
daß die in eine Normalebene der Kurbelwelle projizierten Kröpfungswinkel ϕ für beide
Zylinderbänke gleich sind, und
daß die Kröpfungen für die beiden Zylinderbänke an der Kurbelwelle derart angeordnet
sind, daß der negativ umlaufende Anteil der Massenkräfte erster Ordnung und/oder der
Massenmomente erster Ordnung wenigstens nahezu vollständig verschwindet.
16. Kurbelwelle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß diese wenigstens eines der Merkmale der Ansprüche 4 bis 14 aufweist.