[0001] Die Erfindung betrifft eine Schraubverbindung für kraftübertragende Stäbe, insbesondere
Bewehrungsstäbe für Stahlbetonteile der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung.
[0002] In der EP 0 059 680 B1 ist eine Ankerverbindung beschrieben, mittels der in zwei
verschiedenen Betonabschnitten angeordnete Anker verbunden werden. Dabei ist an einem
der Anker an einem Ende durch Schmieden des Ankermaterials ein Aufnahmekopf gestaltet,
in dem eine Bohrung mit Innengewinde angeordnet ist. An einem Ende des anderen Ankers
ist ein vorzugsweise durch Gewinderollen gefertigtes Gewinde vorgesehen, wobei der
Durchmesser am Grund der Schraubennut mindestens dem Ursprungsdurchmesser des Ankers
entspricht. Dazu ist es erforderlich, dieses Ende des Ankers zuvor im Durchmesser
zu vergrößern, was ebenfalls in geeigneter Weise durch Schmieden erfolgt.
[0003] Die EP 0 077 952 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Stabendes für die
Verbindung von Bewehrungsstäben im Stahlbetonbau. Dabei ist ein mit konischer Aufweitung
im Bereich des auslaufenden Gewindes geschältes Stabende vorgesehen, auf das mit einem
Gewinderollwerkzeug ein Gewinde aufgerollt ist. Um die Gewindespitzen auch im Bereich
des auslaufenden Gewindes voll auszubilden, muß die konische Aufweitung entsprechend
bestimmt sein.
[0004] Aus der DE 197 53 755 C2 ist eine schlupfarme Schraubverbindung für Stäbe im Bauwesen
bekannt. Damit sollen zwei Bauteile verbunden werden, von denen das eine ein stabförmiges
Element ist und das andere ein muffenförmiges Element, in das der Stab eindrehbar
ist. Eines der Elemente weist an seiner dem anderen Element zugekehrten Kontur eine
Gewindeform auf. Zum besseren Einspuren der ineinanderzufügenden Elemente kann am
vorderen Ende des Stabes ein Teilgewinde oder an der Muffe eine flache Fase vorgesehen
sein.
[0005] In der DE 196 26 649 A1 ist eine Schraubkupplung für kraftübertragende Stäbe, insbesondere
Bewehrungsstäbe für Stahlbetonteile, beschrieben. Dabei ist eine Hülse vorgesehen,
die einen Abschnitt mit einem Innengewinde aufweist und die mit ihrem anderen Abschnitt
durch radiales Verpressen mit einem Ende des einen Bewehrungsstabes verbunden ist.
Das Ende des anderen Bewehrungsstabes besitzt einen Kopf mit einem Außengewinde, wobei
der Kopf als zunächst separates Teil, das dann durch Stumpfschweißung am Bewehrungsstab
befestigt wird oder als durch Anstauchung umgeformtes Ende ausgeführt sein kann.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schraubverbindung für
kraftübertragende Stäbe, insbesondere Bewehrungsstäbe, zu schaffen, die einfacher
und kostengünstiger herzustellen ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Schraubverbindung für kraftübertragende Stäbe mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Schraubverbindung kann das Gewinde unmittelbar an dem Ende
des zweiten Stabes aufgerollt werden, ohne daß eine vorherige Bearbeitung des Stabendes
erforderlich ist. Der konische Verlauf des Innengewindes innerhalb der Kupplungsmuffe,
zumindest über eine Teillänge, führt zu einer Reduzierung des Gewindedurchmessers,
was den Vorteil hat, daß die Muffe insgesamt ein kleineres Volumen aufweist und somit
auch ein geringeres Volumen am Ende des ersten Stabes umgeformt werden muß. Dadurch
werden die Bearbeitungsschritte zur Herstellung der Schraubverbindung vereinfacht,
ohne die Schraubverbindung hinsichtlich der Kraftübertragung zu schwächen.
[0009] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann das Innengewinde über seine gesamte
Länge konisch ausgeführt sein. Dabei ist es zweckmäßig, daß das Außengewinde am zweiten
Stab eine solche Form aufweist, die dem konischen Verlauf des Innengewindes angepaßt
ist. Als besonders zweckmäßig wird angesehen, daß das Außengewinde am Anschlußkopf
zumindest über eine Teillänge einen gegenüber dem Durchmesser des zweiten Stabes geringeren
Außendurchmesser aufweist. Dabei ist es zweckmäßig, daß das Außengewinde an seinem
zum zweiten Stab verlaufenden Übergangsbereich die gleiche Konusform besitzt, wie
der konische Gewindeabschnitt am äußeren Ende der Muffe.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Außendurchmesser des
Gewindes über eine Teillänge konstant. Als zweckmäßig hat sich eine Gestaltung des
Gewindes erwiesen, bei der die Teillänge des konischen Abschnitts das 0,15- bis 0,3-fache
der Gesamtlänge des Gewindes beträgt. Eine den geforderten Zugbeanspruchungen gerecht
werdende Kraftübertragung wird selbst dann gewährleistet, wenn der Außendurchmesser
des Außengewindes geringer ist als der Durchmesser des zweiten Stabes selbst. In weiterer
Ausgestaltung der Erfindung wird daher als zweckmäßig angesehen, daß der Außendurchmesser
des Außengewindes etwa das 0,9-fache des Durchmessers des zweiten Stabes beträgt.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Kupplungsmuffe am Ende eines ersten Stabes,
- Fig. 2
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit einem Ankerkopf am Ende des zweiten Stabes vor dem
Eindrehen in die Kupplungsmuffe,
- Fig. 4
- die durch Einschrauben des Ankerkopfes in die Kupplungsmuffe fertige Schraubverbindung,
- Fig. 5
- eine Ausführungsvariante zu Fig. 1,
- Fig. 6
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Ausführungsvariante zu Fig. 4.
[0012] In Fig. 1 ist das Ende eines ersten Stabes 2 gezeigt, das durch Schmieden im Durchmesser
erweitert und als Kupplungsmuffe 4 ausgeführt ist. Diese Kupplungsmuffe 4 umfaßt eine
Bohrung 5 mit einem Innengewinde 6, wobei zu dem offenen Ende der Bohrung 5 hin ein
konischer Gewindeabschnitt 7 vorgesehen ist. Das vordere Ende der Kupplungsmuffe 4
ist als Flansch 8 gestaltet, in dem sich Bohrungen 9 befinden, die beispielsweise
zum Durchtritt von Befestigungsmitteln an einer Schalung dienen. Das Innengewinde
6 hat eine Gesamtlänge 1, wobei das Innengewinde 6 über eine Teillänge l
1 einen konstanten Durchmesser aufweist, wohingegen der konische Gewindeabschnitt 7
sich über die wesentlich kürzere Teillänge l
2 erstreckt.
[0013] Die Fig. 2 zeigt die Ansicht gemäß Pfeil II in Fig. 1, d.h. die Vorderansicht des
Flansches 8 mit der zentrisch angeordneten Bohrung 5 sowie Innengewinde 6 und konischem
Gewindeabschnitt 7 und vier gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordneten Bohrungen
9.
[0014] Die Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Kupplungsmuffe 2 gemäß Fig. 1 sowie zusätzlich
einen an einem zweiten Stab 3 ausgeführten Anschlußkopf 10 mit Außengewinde 11. Dieses
Außengewinde 11 weist einen Übergangsbereich 12 zu dem zweiten Stab 3 hin auf. Wie
aus Fig. 3 weiter ersichtlich ist, besitzt das Außengewinde 11 eine Teillänge l
1 mit einem Außendurchmesser D
G, der geringer ist als der Durchmesser D des zweiten Stabes 3. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
beträgt der Außendurchmesser D
G des Außengewindes 11 des 0,9-fache des Durchmessers D des zweiten Stabes 3. Sowohl
bezüglich der in Fig. 1 gezeigten Teillängen l
1 und l
2 als auch der in Fig. 3 gezeigten Teillängen l
1 und l
2 des Anschlußkopfes beträgt die Teillänge l
2 das 0,15- bis 0,3-fache der Gesamtlänge 1 des Gewindes.
[0015] Fig. 4 zeigt eine durch Einschrauben des Anschlußkopfes 10 in die Kupplungsmuffe
4 erzeugte Schraubverbindung 1 für die kraftübertragenden ersten und zweiten Stäbe
2, 3. Da der konische Gewindeabschnitt 7 in der Kupplungsmuffe 4 die gleiche Kontur
besitzt wie das konische Gewinde im Übergangsbereich 12, ist eine sehr günstige Kraftübertragung
erreicht.
[0016] Die Fig. 5 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Kupplungsmuffe 4 am ersten Stab
2, wobei diese Kupplungsmuffe 4 am vorderen Ende mit einem kleineren Flansch 13 versehen
ist als in der zuvor beschriebenen Ausführungsform.
[0017] Die Fig. 6 zeigt eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 5. Durch den kleineren
Flansch 13 der Kupplungsmuffe 4 ist die erforderliche Materialverformung geringer.
[0018] In Fig. 7 ist eine Ausführungsvariante zu Fig. 4 gezeigt. Dabei sind sowohl das Innengewinde
6 der Kupplungsmuffe 4 als auch das Außengewinde 11 am Anschlußkopf 10 über deren
gesamte Länge als Konus ausgeführt. Im übrigen stimmen die Merkmale sowie Bezugszeichen
mit denjenigen der Fig. 4 überein.
1. Schraubverbindung (1) für kraftübertragende Stäbe, insbesondere Bewehrungsstäbe für
Stahlbetonteile, bestehend aus einer an einem Ende eines ersten Stabes (2) angeformten
Kupplungsmuffe (4) mit einem Innengewinde (6) und einem an einem Ende eines zweiten
Stabes (3) vorgesehenen Anschlußkopf (10) mit einem Außengewinde (11),
dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde (6) der Kupplungsmuffe (4) zumindest über eine Teillänge (l2) des Gewindes einen konischen Gewindeabschnitt (7) aufweist.
2. Schraubverbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde (6) über seine gesamte Länge (1) konisch ausgeführt ist.
3. Schraubverbindung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die konische Form des Außengewindes (11) am zweiten Stab (3) dem konischen Innengewinde
angepaßt ist.
4. Schraubverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (11) am Anschlußkopf (10) zumindest über eine Teillänge (11) einen
gegenüber dem Durchmesser (D) des zweiten Stabes (3) geringeren Außendurchmesser (DG) aufweist.
5. Schraubverbindung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (11) an seinem zum zweiten Stab (3) verlaufenden Übergangsbereich
(12) die gleiche Konusform besitzt, wie der konische Gewindeabschnitt (7) der Kupplungsmuffe
(4).
6. Schraubverbindung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß über die Teillänge (l1) der Außendurchmesser (DG) des Außengewindes (11) konstant ist.
7. Schraubverbindung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teillänge (l2) des konischen Abschnitts (7) das 0,15- bis 0,3-fache der Gesamtlänge (1) des Gewindes
(6, 11) beträgt.
8. Schraubverbindung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser (DG) des Außengewindes (11) etwa das 0,9-fache des Durchmessers (D) des zweiten Stabes
(3) beträgt.