[0001] Die Erfindung betrifft einen Hydraulik-Ratschenschrauber mit einem doppeltwirkenden
Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei einem
allgemein bekannten Hydraulik-Ratschenschrauber mit einem doppeltwirkenden Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb
ist ein Kolben als Scheibenkolben im Hydraulikzylinder verschiebbar geführt, der eine
dicht aus dem Hydraulikzylinder herausgeführte Kolbenstange zur Ratschenbetätigung
aufweist. Im Hydraulikzylinder ist durch den verschiebbaren Kolben eine Arbeitshubkammer
als Hochdruckkammer an einer Kolbenseite des Kolbens und eine Rückhubkammer als Niederdruckkammer
an der Kolbenseite mit der Kolbenstange ausgebildet.
[0002] Der bekannte Hydraulik-Ratschenschrauber umfasst zudem eine zweistufige Hydraulik-Pumpenanordnung
mit einer Zahnradpumpe und einer Kolbenpumpe. Die Zahnradpumpe und die Kolbenpumpe
sind mittels eines über eine Pumpenmotorsteuerung steuerbaren Pumpenmotors durch dessen
Abtriebswelle antreibbar, wobei die Zahnradpumpe aufgrund ihres Aufbaus eine relativ
große Fördermenge Hydrauliköl pro Motorumdrehung bis zu einem Druck von etwa 100 bar
pumpen kann und die Kolbenpumpe demgegenüber eine relativ kleine Fördermenge pro Motorumdrehung
jedoch bis zu wesentlich höheren Drücken zu pumpen in der Lage ist. Die Pumpenanordnung
ist über eine Hydraulik-Steuereinheit mit der Arbeitshubkammer und der Rückhubkammer
verbunden.
[0003] Diese bekannte Pumpenanordnung wird über die Hydraulik-Steuereinheit so gesteuert,
dass in einer ersten Phase eines Schraubvorgangs, bei der in der Ratscheneinheit noch
kein oder nur ein geringes Drehmoment aufzubringen ist die Arbeitshubkammer über die
schnell und mit großem Fördervolumen pumpende Zahnradpumpe gefüllt wird. In einer
zweiten Phase zum Ende des Anschraubvorgangs, wenn ein hohes Anschraubdrehmoment aufzubringen
ist, wird durch die Hydraulik-Steuereinheit die Zahnradpumpe abgekoppelt und die Kolbenpumpe
zugeschaltet, wodurch dann mit dieser in die Arbeitshubkammer mit hohem Druck nachgepumpt
wird. Die dazu erforderlichen Umschaltungen in den Hydraulikleitungen insbesondere
auch das Umschalten von Vor- auf Rücklauf an den Hydraulik-Zylinder-Hubkammern folgt
durch teuere, störempfindliche Ventile, insbesondere durch Magnetventile, welche eine
eigene Energieversorgung benötigen. Daraus resultiert ein relativ großer Energiebedarf
für die Anordnung insbesondere auch für den Antriebsmotor, was wiederum zu einer ungünstig
großen Wärmeentwicklung im Hydrauliköl führt. Daher ist es bei diesen bekannten Systemen
erforderlich das Hydrauliköl mit teueren Kühlern aufwendig zu kühlen und/oder schwere
und große Öltanks mit einem großen Hydrauliköl-Volumen zu verwenden, die die Handhabung
erschweren.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es einen gattungsgemäßen Hydraulik-Ratschenschrauber mit
einem doppeltwirkenden Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb so weiterzubilden, dass ein
kostengünstiger, funktionssicherer und einfacher Aufbau in Verbindung mit geringem
Gewicht und kleinen Abmessungen bei wenig Energieverbrauch möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Gemäß Anspruch 1 ist ein erster Zahnradpumpenanschluss mit einer Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung
mit der Arbeitshubkammer und ein zweiter Zahnradpumpenanschluss mit einer Rückhubkammer-Hydraulikölleitung
mit der Rückhubkammer verbunden.
[0007] Die Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung ist an einem ersten Ansaug-Anschlusspunkt
über einen ersten Ansaugstutzen mit einem ersten Ansaug-Rückschlagventil und die Rückhubkammer-Hydraulikölleitung
an einem zweiten Ansaug-Anschlusspunkt über einen zweiten Ansaugstutzen mit einem
zweiten Ansaug-Rückschlagventil mit dem Hydrauliköl-Volumen eines Öltanks verbunden.
[0008] Zwischen dem ersten Ansaug-Anschlusspunkt und der Arbeitshubkammer ist ein Hochdruck-Rückschlagventil
mit einer Sperrwirkung in Richtung des ersten Ansaug-Anschlusspunktes in der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung
angeordnet.
[0009] Die Kolbenpumpe ist als Radialkolbenpumpe ausgeführt, wobei ggf. auch anders aufgebaute
Kolbenpumpen mit entsprechender Wirkung einsetzbar sind. Bevorzugt ist eine Ausführungsform
einer Radialkolbenpumpe mit drei gegeneinander versetzt angeordneten kleinen Pumpenzylindern,
wobei die Kolben beispielsweise über eine Exzenterscheibe antreibbar sind. Die Radialkolbenpumpe
ist an einem Kolbenpumpen-Saugeingang durch eine Kolbenpumpen-Saugleitung mit dem
Hydrauliköl-Volumen verbunden und an einem Kolben-Pumpen-Förderausgang durch eine
Kolbenpumpen-Förderleitung zwischen dem Hochdruck-Rückschlagventil und der Arbeitshubkammer
mit der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung verbunden.
[0010] Weiter ist eine in den Öltank führende Hydrauliköl-Rückströmleitung vorgesehen. Diese
Hydrauliköl-Rückströmleitung ist über ein druckgesteuertes Niederdruck-Begrenzungsventil
zwischen dem ersten Ansaug-Anschlusspunkt und dem Hochdruck-Rückschlagventil mit der
Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung verbunden, wobei ein Rückstrom von Hydrauliköl
von der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung zum Öltank beim Erreichen eines bestimmten
Niederdrucks freigebbar ist.
[0011] Die Hydraulik-Rückströmleitung ist zudem über ein durch eine in Abhängigkeit eines
Drucks in der Rückhubkammer-Hydraulikölleitung drucksteuerbares Entsperr-Rückschlagventil
mit Sperrrichtung in Rückströmrichtung zwischen dem Hochdruck-Rückschlagventil und
der Arbeitshubkammer mit der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung verbunden.
[0012] Der Pumpenmotor ist mit der Pumpenmotorsteuerung für einen Arbeitshub mit einer Drehrichtung
ansteuerbar, so dass am ersten Zahnradpumpenanschluss der Förderausgang und am zweiten
Zahnradpumpenanschluss der Saugeingang liegt. Für einen Rückhub ist dagegen der Pumpenmotor
zu einer Gegendrehrichtung ansteuerbar, so dass dann am ersten Zahnradpumpenanschluss
der Saugeingang und am zweiten Zahnradpumpenanschluss der Förderausgang liegt. Aufgrund
des Aufbaus der Radialkolbenpumpe fördert diese in jeder der Antriebsdrehrichtungen
in gleicher Förderrichtung. Ggf. sind auch in der Drehrichtung und Förderrichtung
umsteuerbare Drehelementpumpen mit anderen Drehelementen als bei einer Zahnradpumpe
einsetzbar, sofern sie eine entsprechende Wirkung aufweisen.
[0013] Mit der vorstehenden Anordnung wird vorteilhaft erreicht, dass zu Beginn eines Arbeitshubs
die Zahnradpumpe mit einem großen Fördervolumen von beispielsweise bis 6 Liter pro
Minute einen schnellen Kolbenvorschub bewirkt, wobei auch das Fördervolumen der Radialkolbenpumpe
zugeschaltet ist. Zur erforderlichen zugeordneten Entleerung der Rückhubkammer ist
diese strömungsmäßig mit dem anderen als Sauganschluss wirkenden Zahnradpumpenanschluss
verbunden. Da wegen des Volumens der Kolbenstange das in die Arbeitshubkammer einströmende
Hydrauliköl-Volumen größer als das aus der Rückhubkammer verdrängte Hydrauliköl-Volumen
ist kann die Zahnradpumpe das Differenzvolumen über den zweiten Ansaugstutzen und
das zweite Ansaugrückschlagventil noch ansaugen.
[0014] Nach Erreichen eines bestimmten am Niederdruckbegrenzungsventil eingestellten Niederdrucks,
beispielsweise von 70 bar öffnet dieses, wodurch die Zahnradpumpe dann über die Hydrauliköl-Rückstromleitung
in den Öltank fördert. Zudem schließt das Hochdruck-Rückschlagventil und die Radialkolbenpumpe
fördert mit kleinerem Fördervolumen von beispielsweise bis 0,6 Liter pro Minute in
einer zweiten Schraubphase in die Arbeitshubkammer nach wobei für ein hohes Schraubdrehmoment
hohe Drücke von beispielsweise bis zu 700 bar erreichbar sind. Die dazu erfolgenden
Strömungswegumschaltungen erfolgen vorteilhaft selbsttätig, so dass keine fremdgesteuerten
Magnetventile erforderlich sind.
[0015] Für einen Rückhub wird der Pumpenmotor für eine entgegengesetzte Drehrichtung angesteuert,
so dass die Zahnradpumpe ebenfalls in entgegengesetzter Richtung fördert. Dadurch
wird Hydrauliköl in die Rückhubkammer gepumpt, wobei über das geöffnete Entsperr-Rückschlagventil
die Arbeitshubkammer für einen Rückfluss von Hydrauliköl zum Öltank offen ist. Die
relativ geringe Fördermenge der Radialkolbenpumpe wird dabei dem Rückstromvolumen
zugegeben. Ein hoher Druckaufbau in der Rückhubkammer durch die Radialkolbenpumpe
ist bei dieser Anordnung nicht möglich. Vorteilhaft wird somit ein schnelles Zurückfahren
des Kolbens bzw. der Kolbenstange erreicht. Für den Rückhub ist somit lediglich eine
Umsteuerung des Motors in seiner Laufrichtung erforderlich, wobei sich die verwendeten
Ventile in der Anordnung geeignet und ohne Fremdsteuerung selbsttätig einstellen.
Übliche Dichtungsmanschetten am Kolben sind nur von der Arbeitshubkammerseite her
hochdruckbelastbar. Mit der vorliegenden Anordnung ist dies berücksichtigt, da in
der Rückhubkammer nur die Zahnradpumpe mit maximalen Drücken von ca. 100 bar wirksam
ist, so dass damit eine Manschettensicherung erreicht ist.
[0016] Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem eine Umschaltung von Arbeitshub auf Rückhub
durch mehrere teuere und störempfindliche sowie fremdgesteuerte Ventile erfolgt, ist
hier lediglich eine Steuerung zur Drehrichtungsumkehr des Pumpenmotors erforderlich,
wobei sich dann die eingesetzten Ventile in geeigneter Weise funktionsrichtig und
ohne Fremdenergie einstellen. Der Aufbau der erfindungsgemäßen Anordnung ist daher
wesentlich einfacher, kostengünstiger, kompakter und gewichtsgünstiger. Insbesondere
ist ein geringes Öltankvolumen möglich und das Hydrauliköl erwärmt sich betriebsmäßig
weniger.
[0017] Mit den Merkmalen der Ansprüche 2 und 3 ist zudem eine vorteilhafte Sicherheitsdruckbegrenzung
sowohl im Hochdruckbereich als auch im Niederdruckbereich möglich.
[0018] Zahnradpumpen mit den Merkmalen des Anspruchs 4 mit einem maximalen Förderdruck von
ca. 100 bar und beispielsweise einer Fördermenge von 0-6 Liter pro Minute sind handelsüblich.
Beim Einsatz einer solchen Zahnradpumpe ist ein Betrieb der Anordnung im Niederdruckbereich
von bis zu 70 bar zweckmäßig und hat sich in der Praxiserprobung als geeignet erwiesen.
[0019] Auch Radialkolbenpumpen mit den Merkmalen gemäß Anspruch 5 mit einem maximalen Förderdruck
von ca. 700 bar sind im Handel erhältlich und für die vorgeschlagene Anordnung gut
geeignet.
[0020] In einer konkreten Ausführungsform nach Anspruch 6 kann zweckmäßig aufgrund des Kolbenstangenvolumens
das Verhältnis zwischen dem Arbeitshubkammervolumen und dem Rückhubkammervolumen auf
etwa 3:1 dimensioniert werden. Mit der vorgeschlagenen Anordnung ist ein Ausgleich
der daher erforderlichen unterschiedlichen Volumenströme selbsttätig ohne gezielte
Steuereingriffe möglich.
[0021] Für die Pumpenmotorsteuerung in Verbindung mit der Steuerung des Schraubvorgangs
stehen an sich bekannte Maßnahmen zur Verfügung: Die Pumpenmotorsteuerung, insbesondere
die Rechts-Linkslauf-Steuerung kann manuell oder automatisch aktivierbar sein, wobei
der Schraubvorgang manuell, zeitabhängig oder arbeitsdruckabhängig sowie drehmomentabhängig
steuerbar ausgeführt sein kann. Ein aktuelles Schraubdrehmoment als Steuerparameter
kann dabei in an sich bekannter Weise direkt über einen Drehmomentaufnehmer oder indirekt
über den aktuellen zugeordneten Arbeitsdruck oder die aktuelle Leistungsaufnahme des
Pumpenmotors ermittelt werden.
[0022] Je nach den Gegebenheiten und Einsatzfällen kann der Pumpenmotor nach Anspruch 8
ein Elektromotor, ein Luftmotor oder ein Hydraulikmotor sein.
[0023] Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Hydraulikpumpenanordnung mit Pumpenmotor.
- Fig. 2
- einen Hydraulikschaltplan für die Hydraulik-Pumpen-Anordnung mit angeschlossenem Hydraulikzylinder
und einer schematisch dargestellten Schraubratsche.
- Fig. 3
- den Schaltplan nach Fig. 2 mit eingezeichneten Volumenströmen in einer ersten Phase
eines Arbeitshubs.
- Fig. 4
- den Schaltplan nach Fig. 2 mit eingezeichneten Volumenströmen in einer zweiten Phase
eines Arbeitshubs.
- Fig. 5
- den Schaltplan nach Fig. 2 mit eingezeichneten Volumenströmen bei einem Rückhub und
- Fig. 6
- ein Diagramm aus dem die Größe des Arbeitshub-Volumenstroms bei ansteigendem Arbeitsdruck
ersichtlich ist.
[0025] In Fig. 1 ist der Aufbau einer Hydraulik-Pumpenanordnung 1 eines Hydraulik-Ratschenschraubers
dargestellt. Ein Öltank 2 für Hydrauliköl ist durch eine Deckelplatte 3 abgedeckt,
auf der ein Pumpenmotor 4 mit vertikaler Motorabtriebswelle montiert ist. Im Öltank
2 sind eine (hier nicht zu sehende) Zahnradpumpe und eine Radialkolbenpumpe angeordnet,
die von der Motorabtriebswelle angetrieben werden. Auf der Deckelplatte 3 ist zudem
eine Hydraulik-Steuereinheit 5 montiert, deren Schaltungsaufbau in Verbindung mit
Fig. 2 erläutert wird. An die Hydraulik-Steuereinheit 5 ist ein Hochdruckmanometer
6 angeschlossen. Zudem sind Betätigungen für Absperrventile und Stellventile erkennbar.
Von der Hydraulik-Steuereinheit 5 führen eine Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung
7 und eine Rückhubkammer-Hydraulikölleitung 8 zu einem hier nicht dargestellten Hydraulikzylinder
9. Zudem ist eine Tankstandsanzeige 10 und eine Tankentlüftung 11 gezeigt.
[0026] In Fig. 2 ist schematisch und in Verbindung mit einem hydraulischen Schaltbild ein
Hydraulik-Ratschenschrauber 12 dargestellt. In einem Hydraulikzylinder 13 ist ein
Kolben als Scheibenkolben 14 verschiebbar aufgenommen, wobei eine Kolbenstange 15
oder ggf. eine Verlängerung in eine nur schematisch angedeutete Schraubratsche 16
zu deren Betätigung eingreift. An der linken Kolbenseite ist im Hydraulikzylinder
13 eine Arbeitshubkammer und an der rechten Kolbenseite eine Rückhubkammer 18 gebildet,
in der auch die Kolbenstange 15 verschiebbar geführt ist. Der Hydraulikzylinder 13
mit den zugeordneten Teilen und die Schraubratsche 16 bilden eine Einheit 19 die über
flexible Hydraulik-Leitungen mit der Hydraulik-Pumpenanordnung 1 gemäß Fig. 1 verbunden
ist.
[0027] Im Öltank 2 sind die Zahnradpumpe 20 und die Radialkolbenpumpe 21 aufgenommen, die
gemeinsam von der Abtriebswelle des Pumpenmotors 4 angetrieben werden. Der Pumpenmotor
4 wird über eine Pumpenmotorsteuerung 22 betrieben, an die beispielhaft eine Handbetätigungseinheit
23 und eine Arbeitsdruckleitung 24 zur Eingabe von Steuerparametern angeschlossen
sind. Die Hydraulikschaltung für die Hydraulik-Steuereinheit 5 ist vom Rahmen 25 eingerahmt,
aus dem das Hochdruckmanometer 6 herausragt.
[0028] Ein erster Zahnradpumpenanschluss 26 ist über die Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung
mit der Arbeitshubkammer 17 in deren Endbereich verbunden. Ein zweiter Zahnradpumpenanschluss
27 ist dagegen mit der Rückhubkammer-Hydraulikölleitung 8 mit einem Endbereich der
Rückhubkammer 18 verbunden.
[0029] Die Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung 7 ist an einem ersten Ansaug-Anschlusspunkt
28 über einen ersten Ansaugstutzen 29 mit einem ersten Ansaug-Rückschlagventil 30
mit dem Hydrauliköl-Volumen des Öltanks 2 verbunden. Die Rückhubkammer-Hydraulik-Ölleitung
8 ist an einem zweiten Ansaug-Anschlusspunkt 31 über einen zweiten Ansaugstutzen 32
über ein zweites Ansaug-Rückschlagventil 33 mit dem Hydrauliköl-Volumen des Öltanks
2 verbunden.
[0030] Zwischen dem ersten Ansaug-Anschlusspunkt 28 und der Arbeitshubkammer 17 ist ein
Hochdruck-Rückschlagventil 34 mit einer Sperrwirkung in Richtung des ersten Ansaug-Anschlusspunktes
28 in der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung 7 angeordnet.
[0031] Die Radialkolbenpumpe 21 weist einen Kolbenpumpen-Saugeingang 35 auf, der mit einer
Kolbenpumpen-Saugleitung 36 mit dem Hydrauliköl-Volumen des Öltanks 2 verbunden ist.
Von einem Kolbenpumpen-Förderausgang 37 führt eine Kolbenpumpen-Förderleitung 38 zu
einem Anschluss mit der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung 7 zwischen dem Hochdruck-Rückschlagventil
34 und der Arbeitshubkammer 17. In den Öltank 2 führt zudem eine Hydrauliköl-Rückströmleitung
39. Diese Hydrauliköl-Rückströmleitung ist über ein Niederdruckbegrenzungsventil 40
mit der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung 7 zwischen dem Hochdruck-Rückschlagventil
34 und dem ersten Ansaug-Anschlusspunkt 28 verbunden.
[0032] Zudem ist die Hydraulik-Rückströmleitung 39 über ein druckvorsteuerbares Entsperr-Rückschlagventil
41 mit der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung 7 zwischen dem Hochdruck-Rückschlagventil
34 und der Arbeitshubkammer 17 verbunden. Das Entsperr-Rückschlagventil 41 weist eine
Sperrwirkung in Rückströmrichtung auf und öffnet in Abhängigkeit eines Drucks in der
Rückhubkammer-Hydraulikölleitung 8, wozu eine entsprechende Drucksteuerleitung 42
von dort zum Entsperr-Rückschlagventil geführt ist.
[0033] Zwischen der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung 7 und der Hydrauliköl-Rückströmleitung
39 ist ein Hochdruckbegrenzungs-Sicherheitsventil 43 geschaltet. Entsprechend ist
zwischen der Rückhubkammer-Hydraulikölleitung 8 und der Hydrauliköl-Rückströmleitung
39 ein Niederdruckbegrenzungs-Sicherheitsventil 44 geschaltet.
[0034] In Fig. 3 ist die hydraulische Schaltung nach Fig. 2 (ohne Schraubratsche 16 und
Motor-Steuereinheit 22) dargestellt mit eingezeichneten Volumenströmen in einer ersten
Phase eines Arbeitshubs. Dazu ist der Pumpenmotor 4 mit einem Rechtslauf (Pfeil 45)
angesteuert, wodurch am ersten Zahnradpumpenanschluss 26 der Förderausgang und am
zweiten Zahnradpumpenanschluss 27 der Saugeingang der Zahnradpumpe 20 gebildet sind.
Dadurch saugt die Zahnradpumpe 20 mit großer Förderleistung Hydrauliköl aus der Rückhubkammer
18 über die Rückhubkammer-Hydraulikölleitung 8 an und pumpt dieses in die Arbeitshubkammer
17. Da wegen der Kolbenstange 15 bei der Verschiebung des Kolbens 14 weniger Hydrauliköl
aus der Rückhubkammer 18 verdrängt wird als in der Arbeitshubkammer 17 einzufüllen
ist, saugt die Zahnradpumpe 20 das Differenzvolumen zusätzlich zumindest teilweise
noch über den zweiten Ansaugstutzen 32 und das dabei öffnende zweite Ansaug-Rückschlagventil
33 an. Weiter wird von der mitlaufenden Radialkolbenpumpe 21 über die Kolbenpumpen-Saugleitung
36 und die Kolbenpumpen-Förderleitung 38 eine relativ geringe Fördermenge von Hydrauliköl
in die Arbeitshubkammer 17 gepumpt. In dieser ersten Phase ist das Hochdruck-Rückschlagventil
34 offen.
[0035] In Fig. 4 ist die zweite Phase eines Arbeitshubs dargestellt, in der die Arbeitshubkammer
17 bereits weitgehend mit Hydrauliköl gefüllt und entsprechend die Kolbenstange 15
weit ausgefahren ist. Nach Erreichen eines am Niederdruckbegrenzungsventil 40 eingestellten
Niederdrucks von 70 bar in der angeschlossenen Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung
7 unterhalb der Sperrrichtung des Hochdruck-Rückschlagventils 34 öffnet das Niederdruckbegrenzungsventil
und die Zahnradpumpe 20 läuft ohne weitere Verbindung zur Arbeitshubkammer 17, wobei
die Leitung mit dem Niederdruckbegrenzungsventil 40 als Kurzschlussleitung zur Hydrauliköl-Rückströmleitung
39 wirkt. Die oberhalb des Hochdruck-Rückschlagventils 34 mit der Kolbenpumpen-Förderleitung
38 angeschlossene Radialkolbenpumpe 21 pumpt dagegen zwar mit geringerer Förderleistung
jedoch mit der Möglichkeit eines hohen Druckaufbaus weiter in die Arbeitshubkammer
17, wobei das Hochdruck-Rückschlagventil 34 geschlossen ist. Durch dieses Nachpumpen
mit der Radialkolbenpumpe 21 kann mit der Kolbenstange 15 ein hohes Schraub-Drehmoment
in der zweiten Phase des Anschraubvorgangs erzeugt werden.
[0036] Nach Beendigung des Anschraubvorgangs (ggf. auch dann wenn mehrere hintereinanderfolgende
Kolbenstangenhübe in der ersten Phase des Anschraubvorgangs erforderlich werden) muss
der Kolben 14 bzw. die Kolbenstange 15 zurückgeführt werden. Die entsprechenden Volumenströme
sind in Fig. 5 dargestellt. Dazu ist der Pumpenmotor 4 auf Linkslauf umzusteuern (Pfeil
46). Dadurch ist am ersten Zahnradpumpenanschluss der Saugeingang 26 für eine Ansaugung
über den ersten Anschlussstutzen 29 gebildet und am zweiten Zahnradpumpenanschluss
27 liegt der Förderausgang, d. h. die Förderrichtung der Zahnradpumpe 20 ist durch
die Drehrichtungsumkehr des Pumpenmotors 4 ebenfalls umgekehrt.
[0037] Dadurch wird über die Rückhubkammer-Hydraulikölleitung 8 mit der Zahnradpumpe 20
Hydrauliköl mit großer Förderleistung in die Rückhubkammer 18 gepumpt. Zudem strömt
entsprechend Hydrauliköl aus der Arbeitshubkammer 17 über die Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung
7 oberhalb des geschlossenen Hochdruck-Rückschlagventils 34 über die Beipassleitung
mit dem druckvorsteuerbaren Entsperr-Rückschlagventil 41 und die Hydrauliköl-Rückströmleitung
39 in den Öltank 2 ab. Das Entsperr-Rückschlagventil 41 ist dabei wegen des Druckanstiegs
in der Rückhubkammer-Hydraulikölleitung 8, welcher über die Drucksteuerleitung 42
dem Entsperr-Rückschlagventil zugeführt ist, geöffnet. In der Rückhubkammer 18 tritt
somit hier allenfalls der durch das Niederdruckbegrenzungs-Sicherheitsventil 44 auf
70 bar begrenzte Pumpendruck der Zahnradpumpe auf.
[0038] Die Radialkolbenpumpe 21 arbeitet aufbaubedingt auch bei der Linksdrehung des Pumpenmotors
4 in die gleiche Förderrichtung, so dass über die Kolbenpumpen-Förderleitung 38 die
Kolbenpumpen-Fördermenge gefördert wird. Da diese aber im Vergleich zur Fördermenge
der Zahnradpumpe 20 gering ist wird diese einfach ohne den Rückhub zu stören dem aus
der Arbeitshubkammer 17 abfließenden Hydrauliköl beigemengt und ebenfalls über die
Hydrauliköl-Rückströmleitung 39 dem Öltank 2 zugeführt.
[0039] Aus dem Diagramm in Fig. 6 ist zu entnehmen, dass bis zu einem Arbeitsdruck von ca.
70 bar im Wesentlichen die Zahnradpumpe 20 für einen schnellen Arbeitshub des Kolbens
14 wirkt, wobei anhand der ebenfalls angegebenen Motordrehzahlen erkennbar ist, dass
die Motordrehzahl und damit auch die Förderleistung der Zahnradpumpe 20 bei steigendem
Gegendruck von beispielsweise 3000 Umdrehungen pro Minute auf etwa 400 Umdrehungen
pro Minute sinkt. Bei ca. 70 bar wird dann die Zahnradpumpe 20 von der Arbeitshubkammer
abgekoppelt und die Radialkolbenpumpe 21 übernimmt den Pumpvorgang in die Arbeitshubkammer
17. Da mit der Radialkolbenpumpe 21 nur relativ wenig Volumen pro Motorumdrehung gefördert
wird, sinkt die Belastung für den Pumpenmotor 4, so dass dessen Drehzahl wieder auf
beispielsweise 3000 Drehungen pro Minute steigt, wodurch auch die Radialkolbenpumpe
21 anfangs die eingezeichnete noch relativ hohe Förderleistung hat. Bei etwa 200 bar
fällt die Förderleistung ebenso wie die Drehzahl des Pumpenmotors 4 ab, wobei dann
etwa mit einer Förderleistung von 0,35 Liter pro Minute bis zum maximal erreichbaren
Druck von ca. 700 bar weitergepumpt werden kann.
1. Hydraulik-Ratschenschrauber mit einem doppeltwirkenden Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb
mit einem im Hydraulik-Zylinder verschiebbar geführten Kolben, der eine dicht aus
dem Hydraulik-Zylinder herausgeführte Kolbenstange zur Ratschenbetätigung aufweist,
mit einer Arbeitshubkammer im Hydraulik-Zylinder als Hochdruckkammer an einer Kolbenseite
und mit einer Rückhubkammer als Niederdruckkammer an der Kolbenseite mit der Kolbenstange,
mit einer Hydraulik-Pumpenanordnung mit einer Zahnradpumpe und einer Kolbenpumpe,
wobei
- die Zahnradpumpe und die Kolbenpumpe mittels eines mit einer Pumpenmotor-Steuerung
steuerbaren Pumpenmotors durch dessen Abtriebswelle antreibbar sind und die Zahnradpumpe
eine relativ große Fördermenge Hydrauliköl pro Motorumdrehung und die Kolbenpumpe
eine demgegenüber relativ kleine Fördermenge pro Motorumdrehung pumpt und
- die Pumpenanordnung über eine Hydraulik-Steuereinheit mit der Arbeitshubkammer und
der Rückhubkammer verbunden ist
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein erster Zahnradpumpenanschluss (26) mit einer Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung
(7) mit der Arbeitshubkammer (17) und ein zweiter Zahnradpumpenanschluss (27) mit
einer Rückhubkammer-Hydraulikölleitung (8) mit der Rückhubkammer (18) verbunden ist,
- dass die Arbeitshubkammer-Hydraulikleitung (7) an einem ersten Ansaug-Anschlusspunkt (28)
über einen ersten Ansaugstutzen (29) mit einem ersten Ansaug-Rückschlagventil (30)
und die Rückhubkammer-Hydraulikölleitung (8) an einem zweiten Ansaug-Anschlusspunkt
(31 ) über einen zweiten Ansaugstutzen (32) mit einem zweiten Ansaug-Rückschlagventil
(33) mit dem Hydraulikölvolumen eines Öltanks (2) verbunden ist,
- dass zwischen dem ersten Ansaug-Anschlusspunkt (28) und der Arbeitshubkammer (17) ein
Hochdruck-Rückschlagventil (34) mit einer Sperrwirkung in Richtung des ersten Ansaug-Anschlusspunktes
(28) in der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung (7) angeordnet ist,
- dass die Kolbenpumpe in der Art einer Radialkolbenpumpe (21) an einem Kolbenpumpen-Saugeingang
(35) durch eine Kolbenpumpen-Saugleitung (36) mit dem Hydrauliköl-Volumen verbunden
ist und an einem Kolbenpumpen-Förderausgang (37) durch eine Kolbenpumpen-Förderleitung
(38) zwischen dem Hochdruck-Rückschlagventil (34) und der Arbeitshubkammer (17) mit
der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung (7) verbunden ist,
- dass eine in den Öltank (2) führende Hydrauliköl-Rückströmleitung (39) vorgesehen ist,
- dass die Hydrauliköl-Rückströmleitung über ein Niederdruck-Begrenzungsventil (40) zwischen
dem ersten Ansaug-Anschlusspunkt (28) und dem Hochdruck-Rückschlagventil (34) mit
der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung (7) verbunden ist, wobei mit dem Niederdruck-Begrenzungsventil
(40) ein Rückstrom beim Erreichen eines bestimmten Niederdrucks freigebbar ist,
- dass die Hydraulik-Rückströmleitung (39) zudem über ein durch eine in Abhängigkeit eines
Drucks in der Rückhubkammer-Hydraulikölleitung (8) druckvorsteuerbares Entsperr-Rückschlagventil
(41 ) mit Sperrwirkung in Rückströmrichtung zwischen dem Hochdruck-Rückschlagventil
(34) und der Arbeitshubkammer (17) mit der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung (7)
verbunden ist, und
- dass der Pumpenmotor (4) mit der Pumpenmotor-Steuerung (22) für einen Arbeitshub mit einer
Drehrichtung ansteuerbar ist, so dass am ersten Zahnradpumpen-Anschluss (26) der Förderausgang
und am zweiten Zahnradpumpen-Anschluss (27) der Saugeingang gebildet sind und dass
der Pumpenmotor (4) für einen Rückhub zu einer Gegendrehrichtung ansteuerbar ist,
so dass dann am ersten Zahnradpumpen-Anschluss (26) der Saugeingang und am zweiten
Zahnradpumpen-Anschlag (27) der Förderausgang gebildet sind, wobei in beiden Drehrichtungen
des Pumpenmotors (4) die Radialkolbenpumpe (21) in die gleiche Förderrichtung fördert.
2. Hydraulik-Ratschenschrauber mit einem doppeltwirkenden Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Arbeitshubkammer-Hydraulikölleitung (7) und der Hydrauliköl-Rückströmleitung
(39) ein Hochdruckbegrenzungs-Sicherheitsventil (43) geschaltet ist.
3. Hydraulik-Ratschenschrauber mit einem doppeltwirkenden Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb
nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Rückhubkammer-Hydraulikölleitung (8) und der Hydrauliköl-Rückströmleitung
(39) ein Niederdruckbegrenzungs-Sicherheitsventil (44) geschaltet ist.
4. Hydraulik-Ratschenschrauber mit einem doppeltwirkenden Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnradpumpe (20) einen maximalen Förderdruck von ca. 100 bar ermöglicht und
das Niederdruck-Begrenzungsventil (40) und ggf. das Niederdruckbegrenzungs-Sicherheitsventil
(44) auf ca. 70 bar eingestellt sind.
5. Hydraulik-Ratschenschrauber mit einem doppeltwirkenden Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Radialkolbenpumpe (20) einen maximalen Förderdruck von ca. 700 bar ermöglicht
und das Hochdruckbegrenzungs-Sicherheitsventil (43) in einem Schaltbereich zwischen
dem Niederdruck und ca. 700 bar einstellbar ist.
6. Hydraulik-Ratschenschrauber mit einem doppeltwirkenden Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb
dadurch gekennzeichnet, dass das maximale Arbeitshubkammervolumen wegen der Kolbenstange (15) größer als das maximale
Rückhubkammervolumen ist und das Verhältnis etwa 3:1 dimensioniert ist.
7. Hydraulik-Ratschenschrauber mit einem doppeltwirkenden Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb
nach einem der Ansprüche 1 bis Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpenmotor-Steuerung (22) manuell oder automatisch aktivierbar ist und der Schraubvorgang
manuell und/oder zeitabhängig und/oder arbeitsdruckabhängig und/oder drehmomentabhängig
steuerbar ist.
8. Hydraulik-Ratschenschrauber mit einem doppeltwirkenden Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpenmotor (4) ein Elektromotor oder Luftmotor oder Hydraulikmotor ist.