[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein lagerstabiles, verfärbungsinhibierendes Textil-Flüssigwaschmittel
mit einer Viskosität (bei 20°C) von 100 bis 2000 mPa·s enthaltend wasserlösliche Proteinderivate.
[0002] Flüssige Textilwaschmittel erfreuen sich in letzter Zeit beim Verbraucher zunehmender
Beliebtheit, da sie einige Handhabungsvorteile gegenüber pulverförmigen Waschmitteln
besitzen und fettige bzw. ölige Verschmutzungen besser zu entfernen imstande sind.
Dieser Vorteil beruht auf der Tatsache, daß flüssige Waschmittel größere Mengen der
gegenüber fettigen oder öligen Verschmutzungen besonders wirksamen nichtionischen
Tenside enthalten. Ein häufig bei der Entwicklung von Flüssigwaschmittelrezepturen
auftretendes Problem ist die Einstellung der gewünschten Viskosität.
[0003] Aus konzeptionellen Gründen wird oft eine vergleichsweise hohe Viskosität angestrebt,
da der Kunde im allgemeinen hiermit eine besonders wirksame und gehaltvolle Formulierung
assoziiert. Zur Erzielung der gewünschten Verdickung sind in der Vergangenheit verschiedene
Verbindungen vorgeschlagen worden. So werden vielfach Polymere (z. B.: Polyurethane)
oder Ethanolamide als Viskositätsregulatoren eingesetzt. Diese Stoffe sind jedoch
in der Regel nicht oder nur schlecht biologisch abbaubar oder können unter Umständen
Nitrosamine enthalten bzw. bilden. Oft sind die Substanzen auch nicht in der Lage,
lösungsmittelhaltige (z. B. Ethanol, Propylenglycol) Tensidsysteme ausreichend zu
verdicken. Es galt daher, geeignete Stoffe aufzufinden, die nicht mit derartigen Makeln
behaftet sind.
[0004] Ein weiteres Problem, das sich beim Waschen von Textilien, insbesondere bei der gemeinsamen
Wäsche von farbigen und weißen bzw. hellfarbigen Textilien stellt, ist die Übertragung
von Farbstoffen von einem Wäschestück auf das andere. Zur Lösung dieses Problems gibt
es bereits einige Lösungsvorschläge. Aus der deutschen Auslegeschrift DE 22 32 353
ist ein Waschmittel bekannt, dessen verfärbungsinhibierender Zusatz Polymerbestandteile
auf Basis von Polyvinylpyrrolidon sind. Aus der deutschen Auslegeschrift DE 12 24
698 ist bekannt, daß man durch eine Behandlung von Textilien, die durch Aufhellerübertragung
eine Farbtonverschiebung erfahren haben, mit Lösungen von tertiären und quartären
organischen Stickstoffbasen oder deren Salzen eine Farbtonregenerierung bewirken kann.
Gegenstand der deutschen Offenlegungsschrift 35 19012 sind Waschmittel mit einem Gehalt
an Polymerbestandteilen auf Basis von Polyvinylpyrrolidon und wasserlöslichen kationischen
Verbindungen. Aus der deutschen Offenlegungsschrift 28 14 287 ist als verfärbungsinhibierender
Wirkstoff Polyvinylimidazol und aus der deutschen Offenlegungsschrift 28 14 329 Polyvinyloxazolidon
bekannt. Die Verwendung von Eiweiß-Fettsäure-Kondensaten, Eiweißhydrolysaten und kationisch
derivatisierten Eiweißhydrolysaten als Farbstoffinhibitoren in Textilwaschmitteln
ist bislang nicht bekannt. Auch die Verwendung dieser Substanzen als Viskositäts-
und Konsistenzregulatoren in Flüssigwaschmitteln ist bisher noch nicht beschrieben
worden. Das CA-Referat 91:212922f beschreibt den Einsatz von kationisch modifiziertem
hydrolysierten Protein in flüssigen Geschirrspülmitteln zur Verhinderung von Wasserflecken
auf dem gewaschenen Geschirrgut. Die US-Patentschrift US 5,073,292 offenbart den Einsatz
von Proteinhydrolysaten und quaternierten Proteinen als Enzymstabilisatoren in Flüssigwaschmitteln.
[0005] Die vorliegende Erfindung betrifft demgegenüber Textil-Flüssigwaschmittel, die neben
einer bestimmten Tensidkombination Eiweiß-Fettsäure-Kondensate, Eiweißhydrolysate
oder kationisch derivatisierte Eiweißhydrolysate als biologisch gut abbaubare Farbstoffübertragungsinhibitoren
und Viskositätsregulatoren enthalten.
[0006] Gegenstand der Erfindung sind Flüssigwaschmittel zum Waschen von Textilien, die bei
20°C eine Viskosität von 100 bis 2000 mPa·s, vorzugsweise 200 bis 1000 mPa·s aufweisen,
enthaltend
- 0,1 - 30 Gew.-% Seife,
- 0,1 - 50 Gew.-% eines nichtionischen Tensids ausgewählt aus der Gruppe der Alkoholethoxylate
der allgemeinen Formel R1O(C2H4O)nH, wobei R1 eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen,
und n eine Zahl von 1 bis 15 ist und der Alkylglucoside der allgemeinen Formel R2O(G)x, wobei R2 eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 8 bis 18 C-Atomen
darstellt, G eine Glucoseeinheit und x eine Zahl von 1 bis 4, vorzugsweise 1,1 bis
1,4, ist, bzw. deren Mischungen, und
- 0,1 - 10 Gew.-% eines wasserlöslichen Proteinderivats mit einem mittleren Molekulargewicht
von 400 bis 4000 ausgewählt aus Eiweiß-Fettsäure-Kondensaten, Eiweißhydrolysaten und
kationisch derivatisierten Eiweißhydrolysaten.
[0007] Bei den in den erfindungsgemäßen Mitteln zur Verwendung kommenden Seifen handelt
es sich um Alkali- oder Alkanolaminsalze von gesättigten Fettsäuren oder von Gemischen
von im wesentlichen gesättigten Fettsäuren. Vorzugsweise werden die Kaliumsalze und
Natriumsalze von Fettsäuren mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen verwendet. Dabei kann
die Seife als solche oder aber auch ein Seife bildendes Gemisch aus Fettsäure und
KOH bzw. NaOH eingesetzt werden.
[0008] Die eingesetzten Fettalkoholethoxylate sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 15 Mol
Ethylenoxid an primäre C
10 bis C
18-Fettalkohole und deren Gemische wie Kokos-, Talgfett- oder Oleylalkohol oder Anlagerungsprodukte
von 1 bis 15 Mol Ethylenoxid an Oxoalkohole. Zur Einstellung besonders ausgewogener
Eigenschaften ist es oft empfehlenswert, eine Kombination von Alkoholethoxylaten mit
unterschiedlich hohen Ethoxylierungsgraden zu verwenden.
[0009] Als Alkylglucoside eignen sich insbesondere Glucoside mit einem C
8 bis C
18-A(kylrest, der sich von Lauryl, Myristyl, Cetyl und Stearyl sowie von technischen
Fraktionen, die vorzugsweise gesättigte Alkohole enthalten, ableitet. Besonders bevorzugt
ist der Einsatz von Alkylglucosiden, deren Alkylreste zu 50 bis 70 Gew.-% C
12, und 18 bis 30 Gew.-% C
14 enthält. Die Indexzahl x ist eine Zahl zwischen 1 und 4, die den Oligomerisierungsgrad
angibt. Sie stellt für ein spezielles Produkt einen Mittelwert dar, womit der Tatsache
Rechnung getragen wird, daß technisch hergestellte Alkylglucoside im allgemeinen Mischungen
von Monoglucosiden und Oligoglucosiden verschiedener Oligomerisierungsgrade darstellen.
Besonders bevorzugt sind Alkylglucoside, in denen x einen Wert zwischen 1,1 und 1,4
hat.
[0010] Die in den erfindungsgemäßen Flüssigwaschmitteln eingesetzten wasserlöslichen Proteinderivate
können sich z. B. von folgenden Eiweißen bzw. deren Hydrolysaten ableiten: Kollagen,
Keratin, Casein, Elastin, Sojaprotein, Weizengluten oder Mandelprotein. Unter Eiweiß-Fettsäure-Kondensaten
sind die Kondensationsprodukte und deren Salze, z. B. Alkali-, Ammonium- oder Alkanolaminsalze,
die aus Eiweiß bzw. Eiweißhydrolysat und C
12- bis C
18-Fettsäuren gebildet werden, zu verstehen. Die C
12- bis C
18-Fettsäurereste können dabei aus technischen Gemischen, z. B. Kokos- oder Talgresten
stammen. Unter kationisch derivatisierten Eiweißhydrolysaten sind solche Eiweißhydroiysate
zu verstehen, die mit einem quaternierten Stickstoff enthaltenden Rest substituiert
sind; geeignete Reste sind z. B. Lauryldimoniumhydroxypropyl oder Stearyltrimonium.
Als Gegenionen kommen hierbei z.B. Halogenidionen in Betracht.
[0011] Dabei kommen alle handelsüblichen Eiweiß-Fettsäure-Kondensate, Eiweißhydrolysate
und kationisch derivatisierten Eiweiße oder Eiweißhydrolysate mit einem mittleren
Molekulargewicht von 400 bis 4000 in Frage. Geeignete Eiweiß-Fettsäure-Kondensate
sind z. B. die unter dem Handelsnamen Lamepon von der Firma Grünau oder die unter
dem Handelsnamen Maypon von der Firma Stepan vertriebenen Eiweiß-Fettsäure-Kondensate.
Zu erwähnen sind z. B. das Lamepon S, ein Eiweiß-Fettsäurekondensat-Kaliumsalz mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 700 bis 800, das ein cocoylsubstituiertes
Kollagenhydrolysat mit vier Aminosäuremonomereinheiten ist. Desweiteren sind Lamepon
S-TR und Lamepon ST 40, die entsprechenden Triethanolaminsalze, zu nennen.
[0012] Geeignete Eiweißhydrolysate sind z. B. die von der Firma Grünau unter dem Handelsnamen
Nutrilan vertriebenen Eiweißhydrolysate, die Hydrolysate des Kollagens darstellen
und ein mittleres Molekulargewicht von 500 bis 2000 aufweisen.
[0013] Geeignete kationisch derivatisierte Eiweiße oder Eiweißhydrolysate sind z. B. die
von der Firma Grünau unter dem Handelsnamen Lamequat vertriebenen kationisierten Eiweißhydrolysate,
z. B. Lauryldimoniumhydroxypropylaminosubstituiertes Kollagenhydrolysat mit einem
mittleren Molekulargewicht von 600 bis 700.
[0014] Weitere fakultativ enthaltene Tenside sind amphotere Tenside oder zwitterionische
Tenside, z.B. Betaine. Bevorzugte zusätzlich enthaltene Tenside sind Aniontenside,
z.B. Alkylbenzolsulfonate, insbesondere jedoch Fettalkoholsulfate.
[0015] Ein weiterer Erfindungsgegenstand sind daher oben näher beschriebene Flüssigwaschmittel,
die zusätzlich bis zu 30 Gew.-% eines Fettalkoholsulfats der allgemeinen Formel R
3OSO
3(-) M
(+) enthalten, wobei R
3 eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12 bis 18 C-Atomen
und M
(+) ein Alkalimetall- oder Ammoniumkation darstellt.
[0016] Die in den erfindungsgemäßen Flüssigwaschmitteln enthaltenen Fettalkoholsulfate sind
Schwefelsäuremonoester der C
12- bis C
18-Fettalkohole wie Lauryl-, Myristyl- oder Cetylalkohol und der aus Kokosöl, Palm-
und Palmkemöl sowie Talg gewonnenen Fettalkoholgemische, die zusätzlich noch Anteile
an ungesättigten Alkoholen, z. B. Oleylalkohol, enthalten können. Eine bevorzugte
Verwendung finden dabei Gemische, in denen die Anteile der Alkylreste zu 50 bis 70
Gew.-% auf C
12, zu 18 bis 30 Gew.-% auf C
14, zu 5 bis 15 Gew.-% auf C
16, unter 3 Gew.-% auf C
10 und unter 10 Gew.-% auf C
18 verteilt sind.
[0017] Als Lösungsmittel können die erfindungsgemäßen Flüssigwaschmittel Wasser, einwertige
Alkohole und/oder mehrwertige Alkohole enthalten. Als einwertiger Alkohol kommt in
erster Linie Ethanol zum Einsatz; als mehrwertige Alkohole können 1,2-Propandiol oder
vorzugsweise Glycerin verwendet werden. Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Flüssigwaschmittel
beträgt 7 bis 10,5, vorzugsweise 7 bis 9,5.
[0018] Außer den genannten Inhaltsstoffen können die Mittel bekannte, in Waschmitteln üblicherweise
eingesetzte Zusatzstoffe, beispielsweise Salze der Citronensäure, Salze von Polyphosphonsäuren,
optische Aufheller, Enzyme, Enzymstabilisatoren, Entschäumer, Perlglanzgeber, Konservierungsmittel
sowie Farb- und Duftstoffe enthalten. Als Salze von Polyphosphonsäuren werden vorzugsweise
die neutral reagierenden Natriumsalze von z. B. 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat und
Diethylentriaminpentamethylenphosphonat in Mengen von 0,1 bis 1,5 Gew.-% verwendet.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen und Cellulasen
in Frage. Ihr Anteil kann 0,2 bis 5 Gew.-% betragen; als Enzymstabilisator kann z.B.
0,5 bis 1,5 Gew.-% Natriumformiat eingesetzt werden. Geeignete Entschäumer (Schauminhibitoren)
sind beispielsweise Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, gegebenenfalls
silanierter Kieselsäure, sowie Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse oder deren
Gemische mit silanierter Kieselsäure. Als Perlglanzgeber dient z. B. Ethylglykoldistearat.
[0019] Die erfindungsgemäßen Flüssigwaschmittel sind vorzugsweise frei von biologisch schlecht
abbaubaren Viskositätsregulatoren wie z. B. Polyurethanen und Verfärbungsinhibitoren
wie z. B. Homo- und Copolymere auf Basis von N-Vinylimidazol, N-Vinyloxazolidon oder
N-Vinylpyrrolidon. Anstelle solcher schlecht abbaubarer Polymerverbindungen enthalten
die erfindungsgemäßen Flüssigwaschmittel die oben bereits näher charakterisierten
wasserlöslichen Proteinderivate. Diese wasserlöslichen Proteinderivate bewirken einerseits
eine Viskositätssteigerung; sie verleihen dem Flüssigwaschmittel also die vom Verbraucher
gewünschte Konsistenz. Andererseits verhindern sie die beim Waschen von farbigen Textilien,
z. B. Acetylcellulose, Baumwolle, Polyamid, Polyester, Polyacryl oder Wollfasem unerwünschte
Farbstoffübertragung.
[0020] Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist die Verwendung von Eiweiß-Fettsäure-Kondensaten,
Eiweißhydrolysaten und/oder kationisch derivatisierten Eiweißhydrolysaten als Farbstoffübertragungsinhibitoren
in Textilwaschmitteln, vorzugsweise flüssigen Textilwaschmitteln. Die genannten wasserlöslichen
Proteinderivate entfalten ihre farbstoffübertragüngsinhibierende Wirkung selbstverständlich
auch in granulierten oder extrudierten pulverförmigen Textilwaschmitteln. Die Verwendung
oben genannter Proteinderivate in pulverförmigen Textilwaschmitteln ist daher ebenfalls
Teil der Erfindung; vorzugsweise werden die obengenannten Proteinderivate jedoch in
flüssigen Textilwaschmitteln eingesetzt.
Dabei sind kationisch derivatisierte Eiweißhydrolysate besonders bevorzugt.
[0021] Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zum Waschen von verfärbungsempfindlichen
Textilien in wäßrigen Waschlaugen, die Seife, nichtionisches Tensid ausgewählt aus
der Gruppe der oben näher beschriebenen C
10-C
18-Alkoholethoxylate und der Gruppe der oben näher beschriebenen C
8-C
18-Alkylglucoside und einen Farbstoffübertragungsinhibitor enthalten, wobei der Farbstoffübertragungsinhibitor
ein wasserlösliches Proteinderivat mit einem mittleren Molekulargewicht von 400 -
4000, ausgewählt aus Eiweiß-Fettsäure-Kondensaten, Eiweißhydrolysaten oder kationisch
derivatisierten Eiweißhydrolysaten sowie deren Mischungen ist.
[0022] Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung.
Beispiele
Viskositätserhöhung
[0023] Zum Nachweis des erfindungsgemäßen Einflusses der wasserlöslichen Proteinderivate
auf die Viskosität wurden die in Tabelle I, II und III aufgelisteten Flüssigwaschmittel
hergestellt. Die Viskositätsmessungen wurden mit einem Brookfield-RVT-Viskosimeter
bei 20°C durchgeführt. Die Drehzahl betrug 20 Umdrehungen pro Minute, wobei die Spindel
so ausgewählt wurde, daß der Meßbereich im mittleren Skalenbereich des Gerätes liegt.
Als Meßgefäße wurden Bechergläser mit einem Inhalt von ca. 750 ml gewählt.
[0024] Die in Tabelle I unter den Nummern 2 bis 4 aufgelisteten Flüssigwaschmittel enthalten
Kollagenhydrolysat. Das Vergleichsbeispiel 1 ist frei von Kollagenhydrolysat.
[0025] Die in Tabelle II aufgeführten Flüssigwaschmittel 6 bis 9 enthalten ein Kollagenhydrolysat-Kokosfettsäurekondensat-Kaliumsalz.
Vergleichsbeispiel 5 enthält kein Kollagenhydrolysat-Fettsäurekondensat.
[0026] Die in Tabelle III aufgeführten Flüssigwaschmittel 11, 12 und 14 bis 16 enthalten
ein kationisch derivatisiertes Eiweißhydrolysat (Lauryldimoniumhydroxypropylsubstituiertes
Kollagenhydrolysat). Die Vergleichsbeispiele 10 und 13 sind frei davon.
Farbstoffübertragungsinhibierung
[0028]
I.) Es wurde ein (nicht erfindungsgemäßes) Flüssigwaschmittel A folgender Zusammensetzung
hergestellt.
C12-C18-Fettsäure (Edenor K12-18) |
5 Gew.-% |
Na-Laurylsulfat (Sulfopon K35) |
5 Gew.-% |
C12-C18-Fettalkohol x 7 EO (Dehydol LT7) |
12,5 Gew.-% |
C12-C16-Fettalkoholglucosid, x = 1,4 (APG 600) |
2,5 Gew.-% |
Ethanol |
5 Gew.-% |
Parfümöl |
1 Gew.-% |
Ethylenglykoldistearat (Cutina AGS) |
0,3 Gew.-% |
Dann wurde mit KOH ein pH-Wert von 8 eingestelft. Anschließend wurde mit Wasser auf
100% aufgefülft. Das so hergestellte, nicht erfindungsgemäße, Flüssigwaschmittel war
frei von Proteinderivaten und hatte eine Viskosität von 250 mPa·s.
Analog zu A wurde ein erfindungsgemäßes Flüssigwaschmittel C hergestellt, in dem anstelle
der entsprechenden Menge Wasser zusätzlich 14,3 Gew.-% Lamequat L (Lauryldimoniumhydroxypropyl-substituiertes
Kollagenhydrolysat, MG 600-700) als 35 Gew.-% wäßrige Lösung (entsprechend 5 Gew.-%
Substanz absolut) enthalten waren.
Das erfindungsgemäße Flüssigwaschmittel C und das nicht-erfindungsgemäße Flüssigwaschmittel
A wurden bei 40°C in einem Linitest-Gerät und einer Dosierung von 6 g/l mit Wasser
von 16°dH im Ein-Laugenwaschverfahren auf eine farbinhibierende Wirkung untersucht.
Hierzu wurden im Handel gekaufte Textilien, die sehr stark zur Abgabe von Farbstoff
neigten, zusammen mit jeweils gleichartigem, aber weißem Gewebe gewaschen. Außerdem
wurden die Waschvorgänge ohne Waschmittel wiederholt (s. in der Tabelle unter "Wasser").
Das Beladungs/Flottenverhältnis lag jeweils bei 1:50. Das AusmaB der Anfärbung der
weißen Textilien wurde durch Ermittlung des "Farbabstands" in %, bezogen auf dE max.
ermittelt. Diese Prüfmethode ist beschrieben in der Zeitschrift "defazet", 31. Jahrgang
(1977), Heft 8, Seiten 318 bis 324. Niedrige Prozent-Werte bedeuten geringe Verfärbung,
0% bedeutet keine Verfärbung. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV aufgeführt (Angaben
in %).
Tabelle IV
|
|
abfärbendes Textilgewebe: |
|
Wolle, schwarz |
Baumwolle, rot (Siriuslichtrot F4BL) |
Seide, grün |
Seide, rot (Siriuslichtrot F4BL) |
|
angefärbtes Textilgewebe: |
|
Wolle, weiß |
Baumwolle, weiß |
Seide, weiß |
Seide, weiß |
Flüssigwaschmittel A |
27,0 |
37,3 |
14,1 |
17,4 |
Flüssigwaschmittel C |
22,2 |
35,5 |
12,7 |
10,7 |
Wasser |
24,9 |
31,7 |
8,0 |
3,0 |
Den Beispielen kann entnommen werden, daß beim Waschen mit dem erfindungsgemäßen Flüssigwaschmittel
C die Farbstoffübertragungs-Inhibierung deutlich stärker ausgeprägt ist als beim Waschen
mit dem Vergleichsmittel A und teilweise sogar die Werte von ohne Waschmittel "gewaschenen"
Textilien erreicht.
II.) Es wurde ein weiteres erfindungsgemäßes Flüssigwaschmittel, B, hergestellt, das
anstelle der in C verwendeten 5 Gew.-% (Substanz absolut) Lamequat L nur 1 Gew.-%
(Substanz absolut) Lamequat L enthielt.
Analog zu Beispiel I.) wurden im Handel gekaufte farbige Textilien (schwarzes Wollgewebe,
türkisfarbene Seide, rote Seide) zusammen mit gleichartigen, nicht gefärbten Textilstreifen
(also weißes Wollgewebe, weiße Seide) gewaschen. Alle Versuche wurden jeweils dreimal
durchgeführt und anschließend der Mittelwert der erzielten Ergebnisse gebildet.
Außerdem wurde während des Waschens ein weißer Streifen Multifasergewebe zugefügt.
Das Multifasergewebe besteht aus aneinandergewebten Abschnitten verschiedener Textilien,
nämlich Baumwolle, Polyamid, Polyacryl, Nylon. In dem Versuch wurden dabei jeweils
der Baumwoll- und der Nylonstreifen ausgewertet. Außerdem wurden wie oben in Beispiel
I.) die weiße Wolle und die weiße Seide beurteilt. Gemessen wurde wie in Beispiel
1.) der durch das Waschen hervorgerufene Grad der Anfärbung der ehemals weißen Textilstücke
im Vergleich zu den nicht angefärbten ursprünglichen Textilien. Die Ergebnisse sind
Tabelle V zu entnehmen (Angaben in %).
[0029] Es ist erkennbar, daß die Lamequat L-haltigen Rezepturen B und C bessere farbübertragungsinhibierende
Wirkungen zeigen als das nicht erfindungsgemäße Mittel A; mit steigendem Lamequat
L-Gehalt nimmt dabei die farbübertragungsinhibierende Wirkung zu.
1. Flüssigwaschmittel zum Waschen von Textilien, das bei 20°C eine Viskosität von 100
bis 2000 mPa·s, vorzugsweise 200 bis 1000 mPa·s, aufweist, enthaltend
- 0,1 - 30 Gew.-% Seife,
- 0,1 - 50 Gew.-% eines nichtionischen Tensids ausgewählt aus der Gruppe der Alkoholethoxylate
der allgemeinen Formel R1O(C2H4O)nH, wobei R1 eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen
und n eine Zahl von 1 bis 15 ist, und der Alkylglucoside der allgemeinen Formel R2O(G)x, wobei R2 eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 8 bis 18 C-Atomen
darstellt, G eine Glucoseeinheit und x eine Zahl von 1 bis 4, vorzugsweise 1,1 bis
1,4, ist, bzw. deren Mischungen, und
- 0,1 - 10 Gew.-% eines wasserlöslichen Proteinderivats mit einem mittleren Molekulargewicht
von 400 bis 4000 ausgewählt aus Eiweiß-Fettsäure-Kondensaten, Eiweißhydrolysaten und
kationisch derivatisierten Eiweißhydrolysaten.
2. Flüssigwaschmittel nach Anspruch 1 enthaltend zusätzlich bis zu 30 Gew.-% eines Fettalkoholsulfats
der allgemeinen Formel R3OSO3(-) M(+), wobei R3 eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 12 bis 18 C-Atomen
und M(+) ein Alkalimetall- oder Ammoniumkation darstellt.
3. Verwendung von Eiweiß-Fettsäure-Kondensaten, Eiweißhydrolysaten und/ oder kationisch
derivatisierten Eiweißhydrolysaten als Farbstoffübertragungs-Inhibitoren in Textilwaschmitteln,
vorzugsweise flüssigen Textilwaschmitteln.
4. Verwendung von kationisch derivatisierten Eiweißhydrolysaten nach Anspruch 3 als Farbstoffübertragungs-Inhibitoren
in Textilwaschmitteln, vorzugsweise flüssigen Textilwaschmitteln.
5. Verfahren zum Waschen von verfärbungsempfindlichen Textilien in wäßrigen Waschlaugen,
die Seife, nichtionisches Tensid ausgewählt aus der Gruppe C10-C18-Alkoholethoxylat und C8-C18-Alkylglucosid und einen Farbstoffübertragungs-Inhibitor enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbstoffübertragungs-Inhibitor ein wasserlösliches Proteinderivat mit einem
mittleren Molekulargewicht von 400 bis 4000, ausgewählt aus Eiweiß-Fettsäure-Kondensaten
und Eiweißhydrolysaten und kationisch derivatisierten Eiweißhydrolysaten enthalten
ist.
1. A liquid laundry detergent with a viscosity at 20°C of 100 to 2,000 mPa.s and preferably
200 to 1,000 mPa.s containing
- 0.1 to 30% by weight of soap,
- 0.1 to 50% by weight of a nonionic surfactant selected from the group of alcohol
ethoxylates corresponding to the general formula R1O(C2H4O)nH, where R1 is a linear or branched alkyl or alkenyl group containing 10 to 18 carbon atoms and
n is a number of 1 to 15, and alkyl glucosides corresponding to the general formula
R2O(G)x, where R2 is a linear or branched alkyl or alkenyl group containing 8 to 18 carbon atoms, G
is a glucose unit and x is a number of 1.1 to 1.4, and mixtures thereof and
- 0.1 to 10% by weight of a water-soluble protein derivative with an average molecular
weight of 400 to 4,000 selected from protein/latty acid condensates, protein hydrolyzates
and cationically derivatized protein hydrolyzates.
2. A liquid detergent as claimed in claim 1 additionally containing up to 30% by weight
of a fatty alcohol sulfate corresponding to the general formula R3OSO3(-) M(+), where R3 is a linear or branched alkyl or alkenyl group containing 12 to 18 carbon atoms and
M(+) is an alkali metal or ammonium cation.
3. The use of protein/fatty acid condensates, protein hydrolyzates and/or cationically
derivatized protein hydrolyzates as dye transfer inhibitors in laundry detergents,
preferably liquid laundry detergents.
4. The use of cationically derivatized protein hydrolyzates as claimed in claim 3 as
dye transfer inhibitors in laundry detergents, preferably liquid laundry detergents.
5. A process for washing discoloration-sensitive fabrics in water-based wash liquors
containing soap, nonionic surfactant selected from C10-18 alcohol ethoxylate and C8-18 alkyl glucoside and a dye transfer inhibitor, characterized in that a water-soluble protein derivative with an average molecular weight of 400 to 4,000
selected from protein/fatty acid condensates, protein hydrolyzates and cationically
derivatized protein hydrolyzates is present as the dye transfer inhibitor.
1. Agent liquide de lavage pour lavage des textiles, qui présente à 20°c une viscosité
de 100 à 2000 mPa.s, de préférence de 200 à 1000 mPas., contenant
* 0,1 - 30 % en poids de savon,
* 0,1 - 50 % en poids d'un agent tensioactif non ionique choisi dans le groupe des
alcools éthoxylates de formule générale R1O(C2H4O)nH, dans laquelle R1 représente un groupe alkyle ou alkylène à chaîne droite ou ramifiée avec 10 à 18
atomes de carbone, et n est un nombre compris entre 1 et 15, et les alkylglucosides
de formule générale R2O(G)x, où R2 représente un groupe alkyle ou alcényle à chaîne droite avec 8 à 18 atomes de carbone,
G représente une unité glucose et x un nombre compris entre 1 et 4, de préférence
de 1,1 à 1,4, ou leurs mélanges, et
* 0,1 -10 % en poids d'un dérivé protéique soluble dans l'eau ayant un poids moléculaire
moyen de 400 à 4000 choisi parmi les produits de condensation protéine/acide gras,
les hydrolysats de protéine et les hydrolysats de protéine transformés en dérivés
cationiques.
2. Agent liquide de lavage selon la revendication 1 contenant en outre jusqu'à 30 % en
poids d'un sulfonate d'alcool gras de formule générale R3OSO3(-) M(+), dans laquelle R3 représente un groupe alkyle ou alcényle à chaîne droite ou ramifiée avec 12 à 18
atomes de carbone et M(+) représente un cation de métal alcalin ou d'ammonium.
3. Utilisation de produits de condensation protéine-acide gras, d'hydrolysats de protéines
et/ou d'hydrolysats de protéines transformés en dérivés cationiques comme inhibiteurs
de transfert de colorants dans les agents de lavage pour textiles, de préférence les
agents liquides de lavage pour textiles.
4. Utilisation d'hydrolysats de protéines transformés en dérivés cationiques selon la
revendication 3 comme inhibiteurs du transfert de colorants dans les agents de lavage
pour textiles, de préférence les agents liquides de lavage pour textiles.
5. Procédé de lavage des textiles sensibles à la décoloration dans les lessives de lavage
aqueuses, qui contiennent un savon, un agent tensioactif non ionique choisi dans le
groupe des éthoxylates d'alcool en C10 à C18 et des alkylglucosides en C8 à C18 et un inhibiteur de transfert de colorant,
caractérisé en ce qu'
on utilise comme inhibiteur de transfert de colorant un dérivé protéique soluble dans
l'eau ayant un poids moléculaire moyen de 400 à 4000 choisi parmi les produits de
condensation protéine-acide gras, les hydrolysats de protéines et les hydrolysats
de protéines transformés en dérivés cationiques.