[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen eines Wellenbruches in einer Strömungskraftmaschine
mit dem Ziel, danach eine geeignete drehzahlbregenzende Maßnahme, insbesondere eine
Brennstoffschnellabschaltung bei einer Flug-Gasturbinenanlage, einzuleiten, wobei
ein drehmomentabgebender Turbinenläufer und ein drehmomentaufnehmendes Aggreggat über
die hinsichtlich eines Bruches zu überwachende, im wesentlichen endseitig in zumindest
zwei Wälzlagern gelagerte Welle miteinander verbunden sind.
[0002] Insbesondere für Flugtriebwerke, aber auch für Industriegasturbinen zur Energieerzeugung
sind eine Reihe von Verfahren und Vorrichtungen bekannt geworden, die alle den Zweck
verfolgen, daß sie wirksam eine Drehzahlbegrenzung bei nicht mehr erfolgender Lastabnahme
durch das drehmomentaufnehmende Aggregat gewährleisten. Ziel ist es, ein unkontrolliertes
Anwachsen der Drehzahl bis zur Selbstzerstörung der Strömungskraftmaschine, insbesondere
Verbrennungs-Strömungskraftmaschine, zu unterbinden und Gefährdungen für Menschen
und Sachwerte auszuschließen. Derartig kritische Betriebszustände können sich z. B.
bei Energieerzeugungsanlagen in Kraftwerken mit Verbrennungs-Strömungskraftmaschinen
bei einer unkontrollierten Trennung zwischen dem Generator und dem elektrischen Landesnetz
(Lastabwurf) einstellen. Ebenso kann ein Bruch der Welle zwischen dem energieabgebenden
System, d.h. dem Turbinenläufer und dem energieaufnehmenden System, insbesondere einem
Verdichter, zu einem unkontrollierten Drehzahlanstieg des erstgenannten führen. Im
Fall eines Flugtriebwerkes bzw. einer Flug-Gasturbinenanlage kann ein solches energieaufnehmendes
bzw. drehmomentaufnehmendes System der Fan sein.
[0003] Drehzahlbegrenzende Einrichtungen für Flugtriebwerke für den Fall eines Wellenbruches
zwischen dem energiekonsumierenden Teil (z.B. dem Verdichter) und dem energieerzeugenden
Teil (z.B. dem Turbinenläufer) wurden in einer Reihe von bekannten Erfindungen durch
ein mechanisches Wirkprinzip derart gestaltet, daß es zu einer axialen Relativbewegung
zwischen dem Leitapparat und den Laufschaufeln des Turbinenläufers dergestalt kommt,
daß eine Kollision zwischen dem Leitapparat und den Laufschaufeln erzeugt wird. Bei
dieser Kollision (auch "Tangling" genannt) wird die Rotationsenergie des Turbinenläufers
bis zum Stillstand des Turbinenläufers durch Verformung, Reibung und Zerstörung der
betroffenen Turbinenbeschaufelung abgebaut. Für dieses Wirkprinzip seien die Patentschriften
US 4.505.104, US 4.503.667 und US 4.498.291 als Beispiele genannt.
[0004] Eine weitere mechanische Lösung zur Begrenzung von Überdrehzahlzuständen bei einem
Wellenbruch zwischen der Niederdruckturbine und dem Fan wird bei Flugtriebwerken mit
kleineren Antriebsleistungen angewendet, wobei die Antriebswelle zwischen dem Fan
und der Niederdruckturbine mit einer Referenzwelle ausgestattet ist. Kommt es zu einem
Wellenbruch, so verändern die gebrochene Antriebswelle und die Referenzwelle ihre
Position zueinander. Ein vorgespannter Mitnehmer wird freigegeben und verhakt sich
in einer Drahtschlinge. Durch eine resultierende Zugbewegung an der Drahtschlinge
infolge der sich weiterdrehenden Niederdruckturbine wird über den Seilzug eine Brennstoffschnellabschaltung
realisiert.
[0005] Hinsichtlich einer elektronischen Lösung der Überdrehzahlproblematik wurde für eine
Dampfturbine eine Schaltung in der US 4.474.013 veröffentlicht. Dort werden bis zu
vier Geschwindigkeitssensoren verwendet, die redundant arbeiten und zu einer Zahnradwelle
angeordnet sind. Die resultierenden Signale der Geschwindigkeitssensoren sind proportional
zur Drehzahl der Zahnradwelle. Ein entsprechend gestaltetes elektronisches Meßdatensystem
ist in der Lage, das Geschwindigkeitssignal zu differenzieren und eine Ableitung in
Form der Beschleunigung zu bilden. Bei einer vorausbestimmten Überdrehzahlsituation
durch Verarbeitung der ermittelten Beschleunigungswerte und bei Überschreitung einer
Drehzahlschwelle wird auf die in Reihe geschalteten Frischdampfventile (ein Stop-Ventil
und ein Regelventil) eingewirkt.
[0006] Eine weitere elektronische Lösung des Überdrehzahlproblemes für eine Flug-Gasturbinenanlage
ist in der US 4.712.372 dargelegt. An der gezahnten Turbinenwelle sind zwei Sensoren
angeordnet, die ein der Zähneanzahl der Welle drehzahlproportionales Signal erzeugen.
Beide Sensoren arbeiten zueinander redundant, wobei ein Kanal analog und der zweite
eine digitale Signalverarbeitung und Signalweiterleitung realsiert. Im Fall einer
von beiden Sensoren festgestellten Überdrehzahl-situation wird ein magnetisch gesteuertes
Kraftstoffventil angesteuert und die Kraftstoffverstoffversorgung unterbrochen.
[0007] Ebenso bekannt geworden ist durch die US 4.635.209 eine elektronische Lösung zur
Steuerung von Überdrehzahlzuständen, die eine Dampfturbine betreffen. Dabei wird das
Meßprinzip ebenfalls auf ein gepulstes Meßsignal aufgebaut, das an einer Zahnwelle
erzeugt wird. Zur Verbesserung der Meßwertgenauigkeit werden drei voneinander unabhängige
Meßkanäle an der gleichen Meßstelle eingesetzt. Einer der drei Meßkanäle arbeitet
mit einer Überwachungsfunktion. Jeder der Meßkanäle kommuniziert über einen programmierbaren
Computer.
[0008] Die bereits bekannten und veröffentlichten Systeme zur Überwachung und Begrenzung
von Überdrehzahlzuständen unterteilen sich somit in mechanische und elektromechanische/elektronische
Systeme.
[0009] Ein kommerzieller Nachteil für ein dergestalt zu lösendes Problem besteht daher in
der Vielzahl der verwendeten Systeme, die an die konkreten Bedingungen des jeweiligen
Flugtriebwerkes auslegungsseitig neu angepaßt werden müssen. Bei Flugtriebwerken,
die nach dem Tangling-Prinzip einen Wellenbruch zwischen Fan und Niederdruckturbine
sicher abfangen, ist stets mit dem Totalverlust der Beschaufelung bei entspreched
hohen Wiederbeschaffungskosten zu rechnen. Ein mechanisches System mit einer Referenzwelle
ist im Anforderungsfall zumindest dem teilweisen Verlust von Komponenten unterworfen,
neben dem Umstand, daß ein solches System zusätzliche Masse für das Triebwerk bedeutet,
was bei einem Flugtriebwerk selbstverständlich unerwünscht ist.
[0010] Das Masse-Kostenverhältnis mechanischer Lösungen zur Realisierung der geforderten
Funktion einer Sicherheitsabschaltung bei einem Wellenbruch zwischen Fan und Niederdruckturbine
ist aus Sicht der Herstellkosten und der Betriebskosten als nachteilig einzustufen.
Elekromechanische oder elektronische Lösungen sind aus dem Blickwinkel der Gesamtkosten
hier klar im Vorteil.
[0011] Bisherig bekannt gewordene elektromechanische und elektronische Lösungsvorschläge
wurden bislang nur zur Überwachung einer Soll-Drehzahl von Rotoren verwendet. Wellenbrüche
können mit derartigen Systemen bisher nicht erkannt werden. Insbesondere Flug-Gasturbinen
größerer Leistungsklassen und Turbinen von industriellen Energierzeugungsanlagen,
bei denen der Leichtbau keine Rolle spielt, verfügen über ein ausreichend hohes Trägheitsmoment,
sodaß genügend Zeit verbleibt, um mit konventionellen elektromechanischen und elektronischen
Methoden (Drehzahlmeßverfahren und Stellglieder) bei entsprechend großen Tot- und
Verzugszeiten einer Überdrehzahl entgegenzusteuern. Derartig angewendete Drehzahlmeßverfahren
beruhen auf der Aufsummierung diskreter Einzelimpulse über einen Meßzeitraum. Für
Flugtriebwerke kleinerer Antriebsleistungen wurden die bekannten elektromechanischen
und elektronischen Verfahren bisher als technisch ungeeignet eingestuft, da sie in
Verbrennungs-Strömungskraftmaschinen mit sehr kleinen Trägheitsmomenten im Anforderungsfall
nicht schnell genug reagieren. Der erforderliche Meßzeitraum ist zu groß im Verhältnis
zur Zeit, die verbleibt, um bei einem Wellenbruch bei kleineren Triebwerken schnell
genug einen solchen Zustand zu erkennen, das erforderliche Stellsignal zu bilden und
die Schnellabschaltung auszuführen.
[0012] Bisher bekannt gewordene Meßeinrichtungen für die Drehzahl und deren abgeleitete
Größen, wie Winkelgeschwindigkeit und Winkelbeschleunigung, besitzen weiterhin eine
zu geringe Empfindlichkeit bzw. Meßauflösung, so daß ein verwertbares Meßsignal nicht
schnell genug für die Auslösung einer Schnellabschaltung und Drehzahlbegrenzung bereitgestellt
werden kann.
[0013] Die den nächstkommenden Stand der Technik bildende Druckschrift US-A-5 234 315 offenbart
ein Verfahren, mittels dessen es möglich ist, an einer Turbine, beispielsweise einer
Dampfturbine, an zwei unterschiedlichen Stellen Drehzahlsensoren anzubringen und mittels
dieser Sensoren sowohl überhöhte Drehzahlen festzustellen, als auch einen Bruch der
Welle. Beim Erkennen eines Wellenbruchs wird ein Tripsignal generiert. Zur Messwertaufnahme
dient ein drehmomentabgebender Turbinenläufer sowie eine drehmomentaufnehmende Pumpe.
Die Drehfrequenzen werden kontinuierlich und in Echtzeit ermittelt und miteinander
verglichen, um auf diese Weise beispielsweise einen Bruch der Welle feststellen zu
können.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges und sicheres Verfahren
zum Erkennen eines Wellenbruchs in einer Strömungskraftmaschine sowie eine zugehörige
Vorrichtung zu schaffen.
[0015] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
[0016] Die vorliegende Erfindung betrifft vorzugsweise das Problem eines Wellenbruches zwischen
dem Fan als drehmomentaufnehmendem Aggragat und dem drehmomentabgebenden Niederdruck-Turbinenläufer
eines Flugtriebwerkes bzw. einer Flug-Gasturbinenanlage und die erforderliche Drehzahlbegrenzung
des Niederdruck-Turbinenläufers, ist jedoch analog an jeder beliebigen Strömungskraftmaschine
einsetzbar. Dabei ist es Ziel, ein solches Verfahren und die dazugehörige Vorrichtung
zu verwenden, das auf einer elektromechanischen/elektronischen Ausführung basiert.
[0017] Erfindungsgemäß soll daher an einer Welle einer Strömungskraftmaschine, die im wesentlichen
jeweils endseitig in Wälzlagern gelagert ist, die Drehfrequenz des jeweiligen Wellenendes
im jeweiligen Wälzlager bestimmt werden. Unterscheiden sich die Drehfrequenzen der
beiden Wellenenden signifikant voneinander, so liegt offensichtlich ein Wellenbruch
vor, so daß daraufhin eine geeignete drehzahlbegrenzende Maßnahme eingeleitet wird.
[0018] Zwar erscheint dieser Vorschlag auf den ersten Blick relativ einfach, jedoch sind
die Anforderungen an die Meßtechnik und an die zugehörige Auswerteelektronik äußerst
hoch, um die erforderliche Sicherheit bspw. für das Flugtriebwerk zu gewährleisten.
Der gesamte Drehfrequenz-Ermittlungsprozess muß nämlich äußerst schnell ablaufen,
d.h. die Ermittlung der Drehfrequenzen und die weitere Auswertung sollte in Echtzeit
erfolgen, um möglichst kurzfristig auf einen so festgestellten Wellenbruch reagieren
zu können. Daher ist bevorzugt für jedes Wälzlager ein getrennt funktionierender Meßkanal
zur Bestimmung der Drehfrequenz des jeweiligen Wellenendes in den Wälzlagern vorhanden,
wobei die beiden Meßkanäle in einem Komperator zwecks Vergleiches der Drehfrequenzen
zusammengeführt werden, und wobei die Meßsignalgewinnung, deren Weiterleitung und
Verarbeitung bis hin zum Vergleich beider Drehfrequenzen im Echtzeitbereich abläuft.
Ebenso in Echtzeit kann dann eine elektrische Stellgröße gebildet werden, die bei
einer signifikanten Abweichung zwischen den beiden Drehfrequenzen unverzüglich die
geeignete drehzahlbegrenzende Maßnahme einleitet, so beispielsweise ein Brennstoffschnellschlußventil
schließt.
[0019] Nun bestehen verschiedene Möglichkeiten zur Ermittlung der Drehfrequenzen der Wellenenden
in ihren Wälzlagern, wobei jedoch gängige Drehzahlsensoren zumeist zu langsam arbeiten,
als daß der gesamte Prozeß in Echtzeit durchgeführt werden könnte. Daher kann mittels
eines Arithmetik-Prozessors und unter Verwendung einer Fast-Fourier-Transmission für
beide Wälzlager über getrennte Meßkanäle die Bestimmung der Drehfrequenz des jeweiligen
Wellenendes unter Rückgriff auf eine oder mehrere typische Wälzlagerfrequenzen erfolgen,
die von diesen Wälzlagern bei deren Rotation emittiert werden. Ein solches Meßverfahren
zeichnet sich durch höchste Schnelligkeit und eine der Luftfahrt adäquate Sicherheit
aus. Bevorzugt können hierzu über eine Filtereinheit echtzeitgerecht für beide Wälzlager
die Rotationsfrequenz des Wälzlager-Käfigs und/oder die Überrollfrequenz des Wälzlager-Außenrings
und/oder die Überrollfrequenz des Wälzlager-Innenrings und/oder die Wälzkörperrotationsfrequenz
festgestellt und hieraus die Drehfrequenzen der in den Wälzlagern gelagerten Wellenenden
getrennt bestimmt werden.
[0020] Ehe dieses Verfahren anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert
wird sollen jedoch zunächst die physikalischen Gesetzmäßigkeiten, auf denen das verwendete
Meßprinzip beruht, beschrieben werden:
Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, daß sich die kraftübertragende Welle
zwischen dem Fan und dem Niederdruck-Turbinenläufer im wesentlichen an den beiden
Wellenenden auf Wälzlagern abstützt. Die Rollbewegungen der Wälzkörper im Wälzlagerkäfig
erzeugen auf deren Laufflächen periodische Druckkräfte. Infolge der hervorgerufenen
Deformationen entstehen periodische Schwingungen. Imperfektionen (z.B. Pitting-Bildung)
an den überrollten Flächen wirken vorteilhafterweise verstärkend auf die auftretenden
Schwingungen.
[0021] Für Wälzlager wurden von Sturm, A. et al. in "Wälzlagerdiagnose an Maschinen und
Anlagen", veröffentlicht vom Verlag TÜV Rheinland GmbH 1986 in Köln, die Zusammenhänge
zwischen der Lagergeometrie und den typischen Emissionsfrequenzen eines Wälzlagers
wie im Folgenden wiedergegeben dargestellt. Dabei wird auf die beigefügten Figuren
2 bis 4 verwiesen, die der genannten Literaturstelle entnommen sind.
[0022] Figur 2 zeigt die Geometrie und die Bewegungsverhältnisse an einem Schrägkugellager
unter Verwendung folgender Bezugsziffern bzw. Bezeichnungen:
1 = Außenring, 2 = Kugel, 3 = Innenring
VA = Umfangsgeschwindigkeit des Berührungspunktes A
VKA, VW = Umfangsgeschwindigkeit des Wälzkörpermittelpunktes W
VI = Umfangsgeschwindigkeit des Berührungspunktes I
VIR = Umfangsgeschwindigkeit der Innenringwälzfläche
ωIR = Winkelgeschwindigkeit des Innenringes
αB = Druckwinkel
n = Drehzahl
[0023] In Figur 3 sind die Krümmungsradien eines Rillenkugellagers mit folgenden Bezeichnungen
dargestellt:
ra = Krümmungsradius der Außenringwälzbahn
ri = Krümmungsradius der Innenringwälzbahn
ro = Abstand der Krümmungsmittelpunkte
Dw = Durchmesser des Wälzkörpers
[0024] Figur 4 schließlich gibt die Bestimmung des Nenndruckwinkels α
O und des Betriebsdruckwinkels α
B für Schrägkugelager wieder.
[0025] Damit ergeben sich für Wälzlager die folgenden in Form von Gleichungen (A) bis (E)
angegebenen charakteristischen Frequenzen für den Fall des idealen Rollens:
(A): Rotationsfrequenz des Käfigs:
(B): Überrollfrequenz des Außenringes:
(C): Überrollfrequenz des Innenringes:
(D): Wälzkörperrotationsfrequenz:
(E): Überrollfrequenz einer Kugelunregelmäßigkeit auf beiden Wälzbahnen:
[0026] Dabei wird in den Gleichungen (A) bis (E) mit f
n die Drehfrequenz des jeweiligen Wellenendes im Wälzlager und mit z die Wälzkörperanzahl
bezeichnet.
Für ein Rillenkugellager mit radialer und axialer Belastung gilt für den sog. Betriebsdruckwinkel
α
B gemäß Figuren 3 und 4 der folgende Zusammenhang:
[0027] Im Übrigen genügen Wälzlager ohne axiale Belastung ebenfalls den Gleichungen (A)
bis (E), wobei α
B = 90° gilt.
[0028] Weitere Bestandteile des Schwingungsspektrums können auch durch Anregungen außerhalb
des Wälzlagers hervorgerufen werden. Als permanente konstante Resonanzen bilden sich
die Geber- und die Koppelresonanz ab. Ein typisches Schwingungsspektrum für ein Wälzlager
mit einem Beschleunigungsaufnehmer als Meßsignalaufnehmer zeigt Figur 5.
[0029] Die nähere Beschreibung der Erfindung erfogt nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
an einem zweiwelligen Flugtriebwerk bzw. an einer grundsätzlich üblichen Zweiwellen-Flug-Gasturbinenanlage,
die stark vereinfacht in Fig. 6 dargestellt ist:
[0030] Das in Fig.6 dargestellte Flugtriebwerk besteht aus einem Hochdrucksystem 1 und einem
Niederdrucksystem 2, die mit Wellen 3 und 4 zur Kraftübertragung ausgestattet sind.
Die beiden Wellen 3, 4 sind mechanisch nicht miteinander verbunden und drehen sich
somit unabhängig voneinander. Das Niederdrucksystem 2 besteht aus dem Fan 2a, dem
Rotor der Boosterstufe 2b und dem Niederdruck-Turbinenläufer 2c, die über die Welle
3 miteinander verbunden sind. Über die Welle 4 hingegen sind der Hochdruckkompressorläufer
1a und der Hochdruck-Turbinenläufer 1 b miteinander verbunden.
[0031] Kommt es - was in der Praxis jeodch äußerst unwahrscheinlich ist - aufgrund von Überbeanspruchung
infolge eines äußeren Ereignisses wie Vogelschlag, Werkstoffermüdung oder anderer
Ursachen zu einem Bruch der Welle 3, so ist der Niederdruck-Turbinenläufer 2c ohne
Last.. Die Folge hiervon wäre ein unkontrolliert schnelles Anwachsen der Drehzahl
des Niederdruck-Turbinenläufers 2c. Ungünszigstenfalls könnte dann innerhalb kurzer
Zeit die maximal zulässige Drehzahl für den Niederdruck-Turbinenläufer 2c überschritten
werden. Infolge der zentrifugalen Überbeanspruchung und der nicht mehr ausreichenden
Festigkeit könnte es dann möglicherweise zu einer Zerstörung durch plötzliches Explodieren
des Niederdruck-Turbinenläufers 2c kommen.
[0032] Diese Probleme können dadurch vermieden werden, daß bei einem Bruch der Welle 3 eine
unmittelbare, nahezu verzögerungsfreie Brennstoffschnellabschaltung initiiert wird,
um hierdurch der Niederdruckturbine 2c keine weitere Energie zuzuführen. Infolge der
inneren Reibungsvorgänge im Flugtriebwerk wird der Niederdruck-Turbinenläufer 2c bis
hin zum Stillstand abgebremst. Das dazu vorgeschlagene Verfahren und die dazu notwendige
Vorrichtung ist der Figur 1 zu entnehmen, worin nochmals das Flugtriebwerk sowie in
einem vereinfachten Flußdiagramm das erfindungsgemäße Verfahren zum Erkennen eines
Wellenbruches und zur bejahendenfalls durchzuführenden Brennstoffschnellabschaltung
dargestellt ist.
[0033] Wie ersichtlich, ist die Welle 3 auf der Seite des drehmomentaufnehmenden Aggregates
in Form des Fans 2a und der Boosterstufe 2b über ein als Rillenkugellager ausgebildetes
Wälzlager 6 gelagert. Auf der Seite des drehmomentabgebenden Niederdruck-Turbinenläufers
2c ist die Welle 3 über ein Wälzlager 7 mit zylindrischen Wälzkörpern gelagert.
[0034] Am fanseitigen Wälzlager 6 sind zwei Meßsignalaufnehmer 8a und 8b in Form von Beschleunigungsaufnehmern
angekoppelt. Auch am turbinenläuferseitigen Wälzlager 7 sind zwei derartige als Beschleunigungsaufnehmer
ausgebildete Meßsignalaufnehmer 9a und 9b vorgesehen. Dabei ist insbesondere aus Gründen
einer verbesserten Funktionszuverlässigkeit die genannte redundante Anordnung der
Beschleunigungsaufnehmer an den Wälzlagern 6, 7 vorgesehen. Somit ist bei Ausfall
eines einzelnen Beschleunigungsaufnehmers 8a oder 8b bzw. 9a oder 9b ein zweiter solcher
vorhanden, der ein Meßsignal bereitstellt.
[0035] Für die beiden Wälzlager 6 und 7 ist jeweils ein separater Meßkanal in identischer
Ausführung vorgesehen. Da nur ein einziges Meßsignal pro Wälzlager 6 bzw. 7 benötigt
wird, werden die beiden Meßsignalaufnehmer 8a und 8b auf ein ODER-Glied 10 aufgeschaltet.
In analoger Weise ist für die Meßsignalaufnehmer 9a und 9b ein ODER-Glied 11 zuständig.
[0036] Diese ODER-Glieder 10 und 11 verläßt jeweils ein komplexperiodisches Meßsignal im
Zeitbereich, das den jeweiligen Wälzlagern 6 und 7 zuzuordnen ist. Mittels einer Fast-Fourier-Transmission
(wie üblich "FPT" genannt) werden anschließend die anstehenden Signalfunktionen {f(t)
= f ( t + nT ), n = 0; 1; 2 ...} vom Zeitbereich in den Frequenzbereich gewandelt.
Wie üblich bezeichnet dabei "t" einen Zeitpunkt und "T" die Periodendauer der periodischen
Funktion.
Die Grundgleichungen für ein fouriertransformiertes komplexperiodisches Meßsignal
sind dem entsprechenden Fachmann bekannt und werden daher hier nicht wiedergegeben.
Erwähnt sei lediglich, daß die Fouriertansformation durch die FFT-Prozessoren 12 und
13 vorgenommen wird.
[0037] Die Fourier-transformierte Meßfunktion liegt nun in Form der Frequenzdarstellung
vor. Würde hingegen die Berechnung als diskrete Fourier-Transformation erfolgen, so
läge der Rechenaufwand nicht mehr im echtzeitfähigen Bereich. Daher verwendet man
Rekursionsformeln, die den Rechenaufwand um den Faktor 10
3 verkürzen. Ausgereifte Verfahren für diese Fast-Fourier-Transmission stehen in unterschiedlichen
Versionen zur Verfügung. Durch die FFT-Prozessoren 12 und 13 wird diese Aufgabe echtzeitgerecht
abgewickelt.
[0038] Anschließend passieren die so aufbereiten Meßwertfunktionen, die eine erhebliche
Datenreduktion ohne lnformationsverlust erfahren haben, die Filter 14 und 15. Dabei
sind diese Filter 14, 15 so ausgelegt, daß sie nur ein Frequenzband von 0 Hz bis zur
maximalen Frequenz passieren lassen, die sich nach der weiter oben (in Zusammenhang
mit den Figuren 2-4) angegebenen Gleichung (C), die die Überrollfrequenz des Wälzlager-Innenringes
wiedergibt, ermittelt. Dabei entspricht der Wert f
n in dieser Gleichung (C) der maximal zuläsigen Drehfrequenz des Niederdruck-Turbinenläufers
2c. Die genannte Filterung erfolgt dabei nahezu verzögerungsfrei unter Echtzeitbedingungen.
[0039] Das vorverarbeitete und gefilterte Meßwertergebnis wird dann den Arithmetikprozessoren
16 und 17 zur Verfügung gestellt. Beide Arithmetikprozessoren 16 und 17 arbeiten unabhängig
voneinander und haben eine Datenverarbeitungsgeschwindigkeit, die Echtzeitanforderungen
gerecht wird. Durch die Arithmetikprozessoren 16 und 17 können durch nicht näher beschriebene
Berechnungsverfahren aus den zur Verfügung gestellten Amplitudenspektren jeweils für
die Wälzlager 6 und 7 die folgenden Werte ermittelt werden, nämlich
- die Rotationsfrequenz des Käfigs,
- die Überrollfrequenz des Außenringes,
- die Überrollfrequenz des Innenringes und
- die Wälzkörperrotationsfrequenz.
[0040] Aus diesen voranstehend aufgelisteten Frequenzen errechnen die Arithmetikprozessoren
16 und 17 nach den weiter oben angegebenen Gleichungen (A) bis (D) jeweils gesondert
die Drehfrequenz f
n1 am Wälzlager 6 sowie die Drehfrequenz f
n2 am Wälzlager 7. Dabei entspricht die Drehfrequenz f
n1 derjenigen des drehmomentaufnehmenden Aggregates bzw. Fan's 2a und die Drehfrequenz
f
n2 derjenigen des Niederdruck-Turbinenläufers 2c.
[0041] Aufgrund der Physik des Meßprozesses handelt es sich hierbei um vier zueinander redundante
Frequenzinformationen, die alle auf die sog. Anregungsfrequenz f
n zurückgeführt werden können. Somit weist das Meßsignal an sich einen hohen Sicherheitsstandard
hinsichtlich Redundanz und Genauigkeit der Meßinformation auf. Aufgrund der Normalverteilung
des Meßfehlers statistischer Meßprozesse können die Arithmetikprozessoren 16 und 17
einem Vergleich der nach den Gleichungen (A) bis (D) bestimmten Drehfrequenzen für
die Wälzlager durchführen, wobei eine vorher definierte Streubreite nicht überschritten
werden darf.
[0042] Bevorzugt wird die Gauß'sche Methode der kleinsten Fehlerquadrate zur Bestimmung
der Effektivwerte f
n1 und f
n2 und der Standardabweichungen σ
1 und σ
2 der Meßergebnisse angewandt, die dann für eine anschließende Bewertung zugrunde gelegt
werden. Damit liegt für beide Wälzlager 6, 7 die Drehfrequenzinformation in der Form
{ f
n1 ± σ
1 } und { f
n2 ± σ
2 } vor.
[0043] Diese beiden Informationen werden daraufhin zur Bewertung einem Komperator 18 zugeführt,
der ebenfalls echtzeitfähig ist. Dabei ist es nicht erheblich, ob der Vergleich beider
Drehfrequenzen f
n1, f
n2, mittels Hardware oder/und Software realisiert wird. Wesentlich ist nur die echtzeitgerechte
Verarbeitung der Informationen. Im Ergebnis des Vergleiches werden die Drehfrequenzen
{f
n1 ± σ
1} und {f
n2 ± σ
2} als gleich bewertet, wenn eine Überlappung der Meßverteilungen in den nachfolgend
beschriebenen Grenzen festgestellt wird.
Die Fälle {f
n1 + σ
1} = {f
n2 - σ
2} und {f
n2 + σ
2} = {f
n1 - σ
1} gelten dabei als Grenzfälle der Übereinstimmung.
[0044] Liegt nun gemäß den vorangestellten Bedingungen eine Übereinstimmung der Drehfrequenz
f
n1 des Fan's 2a und der Drehfrequenz f
n2 des Turbinenläufers 2c vor, so besteht keine Veranlassung, eine geeignete drehzahlbegrenzende
Maßnahme, insbesondere eine Schnellabschaltung bezüglich des der Brennkammer 23 des
Flugtriebwerkes zugeführten Brennstoffes vorzunehmen.
Sollte allerdings der Vergleich ergeben, daß {f
n1 + σ
1} kleiner als (<) {f
n2 - σ
2} ist, so kann davon ausgegangen werden, daß ein Bruch der Welle 3 stattgefunden hat.
Dieser Zustand erfordert dann die Einleitung einer drehzahlbegrenzenden Maßnahme,
insbesondere die Sicherheitsschnellabschaltung der Brennstoffzufuhr, die mittels einer
Bennnstoff-Ringleitung 19 erfolgt.
[0045] Dabei ist der Zufluß zu der Brennstoff-Ringleitung 19 mit einem Kraftstoff-Schnellschlußventil
20 ausgerüstet. Dieses mit einem nicht näher dargestellten elektromagnetischen Stellantrieb
22 versehene Kraftstoff-Schnellschlußventil 20 wird mittels einer Feder 21 im elektrisch
spannungslosen Zustand stets geschlossen gehalten.
Bei einer Übereinstimmung der Drehfrequenzen f
n1, f
n2 bzw. {f
n1 + σ
1}, {f
n2 - σ
2} der an beiden Wälzlagern 6 und 7 wird somit das Kraftstoff-Schnellschlußventil 20
unter elektrischer Spannung gehalten und ist im geöffneten Zustand.
[0046] Tritt jedoch der Fall f
n1 < f
n2 bzw. {f
n1 + σ
1} < {f
n2 - σ
2} ein, so wird ein Stellsignal durch den Komperator 18 gebildet, das umgehend und
ohne Verzögerung den spannungslosen Zustand am Magnet-Stellantrieb 22 herstellt. Das
Kraftstoff-Schnellschlußventil 20 schließt dann augenblicklich unter der Wirkung der
Vorspannkraft der Feder 21. Resultierend erlöscht der Verbrennungsprozeß in der Brennkammer
23, nachdem dann kein weiterer Brennstoff zugeführt wird. Über interne Reibungsvorgänge
wird der Niederdruck-Turbinenläufer 2c daraufhin an einem weiteren unkontrollierten
Anstieg seiner Drehzahl gehindert und bis zum Stillstand abgebremst.
[0047] Mit dem beschriebenen Verfahren ist es somit möglich, die Verzögerungszeit von elektronischen/elektrischen
Systemen zur Drehzahlbegrenzung einer Strömungskraftmaschine derart zu verringern,
daß sie auch für solche und insbesondere für Flug-Gasturbinenanlagen mit geringen
Trägheitsmomenten eingesetzt werden können. Eine Ansprechverzögerung für die Drehzahlbegrenzung
und Sicherheitsschnellabschaltung in Höhe vergleichbarer direkt wirkender mechanischer
Systeme für Flugtriebwerke schafft die Voraussetzung für folgende Vorteile:
- signifikant geringerer Masseeinsatz bei den Bauteilen zur Sicherung der Funktion Drehzahlbegrenzung/Sicherheitsschnellabschaltung
bei Wellenbruch zwischen Fan und Niederdruckturbine,
- aufgrund der Masseneinsparung ergeben sich geringere Betriebskosten für Flugtriebwerke,
- besseres Masse-Kostenverhältnis im Vergleich zu mechanisch wirkenden Drehzahlbegrenzungseinrichtungen/Sicherheitsschnellabschaltung,
- Sicherstellung der Funktion ohne unnötige Zerstörung von Bauteilen und Baugruppen
zum Aufbau der Zwangskräfte zum Abbremsen und zum Abbau der überschüssigen Rotationsenergie,
- kostengünstiger realisierbar als bestehende mechanische Lösungen,
- Anwendung des Kommonalitätskonzeptes für Hersteller von Triebwerksfamilien
- keine sicherheitsbedingten Kompromisse hinsichtlich der Aerodynamik von Turbinenbeschaufelungen,
- geringere Betriebskosten aufgrund des besseren spezifischen Brennstoffverbrauches
bei optimal aerodynamisch gestalteter Beschaufelung der Niederdruckturbine
- das beschriebene Verfahren bzw. eine nach diesem Verfahren arbeitende Vorrichtung
ist nachrüstbar.
[0048] Eine vergleichbare Zuverlässigkeit gegenüber direkt wirkenden Systemen ist abgesichert
durch entsprechende Redundanzen der Meßstellen, der Meßsignalinformationen und deren
Verarbeitung. Dabei können durchaus eine Vielzahl von Details auch abweichend vom
beschriebenen Ausführungsbeispiel gestaltet sein, ohne den Inhalt der Patentansprüche
zu verlassen.
1. Verfahren zum Erkennen eines Wellenbruches in einer Strömungskraftmaschine mit dem
Ziel, danach eine geeignete drehzahlbegrenzende Maßnahme, insbesondere eine Brennstoffschnellabschaltung
bei einer Flug-Gasturbinenanlage, einzuleiten, wobei ein drehmomentabgebender Turbinenläufer
und ein drehmomentaufnehmendes Aggregat über die hinsichtlich eines Bruches zu überwachende,
im wesentlichen endseitig in zumindest zwei Wälzlagern (6, 7) gelagerte Welle (3)
miteinander verbunden sind, wobei die Drehfrequenzen (fn1; fn2) der beiden Wellenenden in den Wälzlagern (6, 7) kontinuierlich und im wesentlichen
in Echtzeit ermittelt und miteinander verglichen werden, und dass bei einer gegenüber
der Drehfrequenz (fn1) am Wälzlager (6) des drehmomentaufnehmenden Aggregates höheren Drehfrequenz (fn2) am turbinenläuferseitigen Wälzlager (7) auf einen Bruch der Welle (3) geschlossen
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass über eine Filtereinheit (14, 15) echtzeitgerecht für beide Wälzlager (6, 7) die Rotationsfrequenz
des Wälzlager-Käfigs und/oder die Überrollfrequenz des Wälzlager-Außenrings und/oder
die Überrollfrequenz des Wälzlager-Innenrings und/oder die Wälzkörperrotationsfrequenz
festgestellt und hieraus die Drehfrequenzen (fn1; fn2) der in den Wälzlagern (6, 7) gelagerten Wellenenden bestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass echtzeitgerecht mittels eines Arithmetik-Prozessors (16, 17) für beide Wälzlager
(6, 7) über getrennte Messkanäle die Bestimmung der Drehfrequenz (fn1; fn2) des jeweiligen Wellenendes unter Rückgriff auf eine oder mehrere typische wälzlagerfrequenzen
erfolgt, die von den Wälzlagern (6, 7) bei deren Rotation emittiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung von mehr als einer typischen Wälzlagerfrequenz die Bestimmung der
Drehfrequenzen (fn1; fn2) nach der Gauß'schen Methode der kleinsten Fehlerquadrate in der Form (fn1±σ1) und (fn2±σ2) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes Wälzlager (6, 7) ein getrennt funktionierender Messkanal zur Bestimmung
der Drehfrequenz (fn1; fn2) des jeweiligen Wellenendes in den Wälzlagern (6, 7) vorhanden ist und die beiden
Messkanäle in einem Komparator (18) zwecks Vergleiches der Drehfrequenzen (fn1; fn2) zusammengeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das an den Wälzlagern (6, 7) mittels Messsignalaufnehmern (8a, 8b, 9a, 9c) ermittelte
Messsignal eine Redundanz in der Messinformation enthält und vorzugsweise ein komplex-periodisches
Signal ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das komplexperiodische Messsignal {f(t)=f(t+nT) mit n = 0; 1; 2 ...} vom Zeitbereich
in den Frequenzbereich mittels Fast Fourier Transmission echtzeitgerecht in ein Amplitudenspektrum
überführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im möglichen Drehzahlbereich der beiden Wälzlager (6, 7) bei Auftreten einer signifikanten
Differenz zwischen den beiden Drehfrequenzen (fn1; fn2) ein Schnellschluss eines ansonsten unter elektrischer Spannung stehenden und dabei
geöffneten Brennstoffschnellschlussventils (20) durch unverzügliche Spannungslosschaltung
erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass im möglichen Drehzahlbereich der beiden Wälzlager (6, 7) von {fn2 + σ2 = fn1 - σ1} bis {fn1 + σ1 = fn2- σ2} das Brennstoffschnellschlussventil (20) unter elektrischer Spannung steht und geöffnet
ist und dass ein Schnellschluss des Brennstoffschnellschlussventils (20) durch unverzügliche
Spannungslosschaltung erfolgt, wenn die Bedingung {fn1 + σ1 < fn2 - σ2} erfüllt ist.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei an beiden Wälzlagern (6, 7) jeweils zumindest zwei Messsignalaufnehmer (8a,
8b, 9a, 9c) angebracht sind, deren Anordnung und Funktion je Wälzlager (6, 7) redundant
ausgeführt ist und wobei es sich bei den Messsignalaufnehmern (8a, 8b, 9a, 9c) um
Geschwindigkeits- oder Beschleunigungsaufnehmer jeweils gleichen Typs handelt.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 9, wobei das drehmomentaufnehmende
Aggregat (6) ein Verdichter, ein Fan, ein Booster, ein Propeller oder eine Kombination
hiervon ist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 9 oder 10, wobei das Brennstoff-Schnellschlussventil
(20) federbelastet ist und mittels einer stromdurchflossenen elektromagnetischen Stelleinrichtung
(22) im geöffneten Zustand gehalten wird.
1. Method for the recognition of a shaft rupture in a turbo-engine with the purpose of
subsequently initiating an appropriate speed-limiting action, more particularly a
rapid fuel shut-off on an aero gas-turbine system, in which a torque-exerting turbine
rotor and a torque-recipient unit are connected via the shaft monitored for rupture,
the ends of said shaft being essentially carried in at least two anti-friction bearings
(6, 7), with the rotational frequencies (fn1, fn2) of the two shaft ends being determined and compared with each other continually
and essentially in real time, and with a rupture of the shaft (3) being inferred if
the rotational frequency (fn2) of the anti-friction bearing (7) on the side of the turbine rotor exceeds the rotational
frequency (fn1) of the anti-friction bearing (6) on the side of the torque-recipient unit,
characterized in that,
for both anti-friction bearings (6, 7), the rotational frequency of the anti-friction
bearing cage and/or the rolling frequency of the anti-friction bearing outer ring
and/or the rolling frequency of the anti-friction bearing inner ring and/or the rotational
frequency of the rolling elements is determined in real time via a filter unit (14,
15) and the rotational frequencies (fn1, fn2) of the shaft ends carried in the a nti-friction bearings (6, 7) are established
therefrom.
2. Method in accordance with Claim 1,
characterized in that,
for both anti-friction bearings (6, 7), the rotational frequency (fn1, fn2), of the respective shaft end is determined in real time by means of an arithmetic
processor (16, 17) via separate measuring channels, applying one or more typical anti-friction
bearing frequencies emitted by the anti-friction bearings (6, 7) during their rotation.
3. Method in accordance with Claim 2,
characterized in that
the rotational frequencies (fn1, fn2) are established in the form {fn1 ± σ1} and {fn2 ± σ2} in accordance with the Gaussian method of the smallest error squares when more than
one typical anti-friction bearing frequency is applied.
4. Method in accordance with one of the Claims 1 to 3,
characterized in that
a separately operating measuring channel for the determination of the rotational frequency
(fn1, fn2) of the respective shaft end in the anti-friction bearings (6, 7) is provided and
both measuring channels are joined in a comparator (18) for comparison of the rotational
frequencies (fn1, fn2).
5. Method in accordance with one of the Claims 1 to 4,
characterized in that
the measuring signal obtained at the anti-friction bearings (6, 7) by measuring sensors
(8a, 8b, 9a, 9c) provides for redundancy of the measuring information and preferably
is a complex-periodic signal.
6. Method in accordance with Claim 5,
characterized in that
the complex-periodic measuring signal {f(t) = f (t + nT ) with n = 0; 1; 2 ...} is
transformed real-time from the time range to the frequency range in an amplitude spectrum
by way of Fast-Fourier Transmission.
7. Method in accordance with one of the Claims 1 to 6,
characterized in that
a rapid closure of the - normally energized and therefore open - quick-action fuel
shut-off valve (20) is effected by immediate de-energization if a significant difference
between the two rotational frequencies (fn1, fn2) occurs in the possible rotational speed range of the two anti-friction bearings
(6, 7).
8. Method in accordance with Claim 7,
characterized in that
the quick-action fuel shut-off valve (20) is energized and open in the possible rotational
speed range from {fn2 + σ2 = fn1 - σ1} to {fn1 + σ1 = fn2 - σ2} of the two anti-friction bearings (6, 7) and in that a rapid closure of the quick-action fuel shut-off valve (20) is effected by immediate
de-energization if the condition {fn1 + σ1 < fn2 - σ2} is satisfied.
9. Apparatus for the implementation of the method in accordance with one of the preceding
Claims, in which at least two measuring signal sensors (8a, 8b, 9a, 9c) are arranged
on each of the two anti-friction bearings (6, 7), these sensors being provided and
operating redundantly on each anti-friction bearing (6, 7) and the measuring signal
sensors (8a, 8b, 9a, 9c) all being speed or acceleration transducers of the same type.
10. Apparatus for the implementation of the method in accordance with Claim 9, in which
the torque-recipient unit (6) is a compressor, a fan, a booster, a propeller or a
combination thereof.
11. Apparatus for the implementation of the method in accordance with Claim 9 or 10, in
which the quick-action fuel shut-off valve (20) is spring-loaded and is held in the
open state by an energized solenoid actuator (22).
1. Procédé pour identifier une rupture d'arbre dans une turbomachine, ayant pour objectif
d'introduire ensuite une mesure appropriée pour limiter la vitesse de rotation, en
particulier une coupure instantanée de l'alimentation en carburant sur un ensemble
de turbine à gaz pour l'aéronautique, sachant qu'un rotor de turbine générant le couple
de rotation et un organe absorbant le couple de rotation sont reliés entre eux par
l'intermédiaire de l'arbre à surveiller quant à une rupture, qui est logé pour l'essentiel
à ses extrémités dans au moins deux paliers à roulement (6, 7), dans lequel les fréquences
de rotation (fn1 ; fn2) des deux extrémités de l'arbre dans les paliers à roulement (6, 7) sont déterminées
et comparées entre elles en continu et pour l'essentiel en temps réel, et est déduite
une rupture de l'arbre (3) en cas d'élévation de la fréquence de rotation (fn2) de l'organe absorbant le couple de rotation sur le palier à roulement (7) du côté
du rotor de turbine par rapport à la fréquence de rotation (fn1) sur le palier à roulement (6),
caractérisé en ce que,
au moyen d'une unité de filtrage (14, 15) travaillant en temps réel, sont déterminées
pour les deux paliers à roulement (6, 7) la fréquence de rotation de la cage du palier
à roulement et/ou la fréquence de roulement de la bague extérieure du palier et/ou
la fréquence de roulement de la bague intérieure du palier et/ou la fréquence de rotation
du corps du roulement et en sont déduites les fréquences de rotation (fn1 ; fn2) des extrémités d'arbre logées dans les paliers à roulement (6, 7).
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la détermination de la fréquence de rotation (fn1 ; fn2) de chaque extrémité d'arbre est effectuée en temps réel pour les deux paliers à
roulement (6, 7) au moyen d'un processeur arithmétique (16, 17) via des canaux de
mesure distincts en reprenant une ou plusieurs fréquences typiques de paliers à roulement
émises par les paliers à roulement (6, 7) pendant leur rotation.
3. Procédé selon la revendication 2,
caractérisé en ce que,
lors de l'utilisation de plus d'une fréquence typique de palier à roulement, la détermination
des fréquences de rotation (fn1 ; fn2) s'effectue selon la méthode du plus petit carré d'erreurs de Gauss sous la forme
{fn1 ± σ1} et {fn2 ± σ2}.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce
qu'il y a pour chaque palier de roulement (6, 7) un canal de mesure fonctionnant séparément
pour déterminer la fréquence de rotation (fn1 ; fn2) de chaque extrémité d'arbre dans les paliers à roulement (6, 7), et que les deux
canaux de mesure se rejoignent dans un comparateur (18) afin de comparer les fréquences
de rotation (fn1 ; fn2).
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que
le signal de mesure détecté sur les paliers à roulement (6, 7) par des capteurs de
signaux de mesure (8a, 8b, 9a, 9c) contient une redondance dans l'information de mesure,
et est de préférence un signal périodique complexe.
6. Procédé selon la revendication 5,
caractérisé en ce que
le signal de mesure périodique complexe {f(t) = f(t + nT), avec n = 0 ; 1 ; 2 ...}
est transformé en temps réel de la plage de temporisation dans la plage de fréquences
en un spectre d'amplitudes par la transmission de Fourier rapide.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce
qu'en cas d'apparition d'une différence significative entre les deux fréquences de rotation
(fn1 ; fn2) dans la plage de vitesses de rotation possibles des deux paliers à roulement (6,
7), se produit une fermeture instantanée par commutation immédiate à l'état sans tension
d'une vanne de carburant à fermeture instantanée (20) qui est sinon sous tension électrique
et donc ouverte.
8. Procédé selon la revendication 7,
caractérisé en ce que
dans la plage de vitesses de rotation possibles des deux paliers à roulement (6, 7),
s'étendant de {fn2 + σ2} = {fn1 - σ1} à {fn1 + σ1} = {fn2 - σ2}, la vanne de carburant à fermeture instantanée (20) est sous tension électrique
et ouverte, et qu'a lieu une fermeture instantanée de la vanne de carburant à fermeture
instantanée (20) par commutation immédiate à l'état sans tension quand la condition
{fn1 + σ1} < {fn2 - σ2} est satisfaite.
9. Dispositif pour réaliser le procédé selon l'une des revendications précédentes, dans
lequel sur chaque palier de roulement (6, 7) sont placés au moins deux capteurs de
signaux de mesure (8a, 8b, 9a, 9c) dont l'agencement et la fonction sont conçues de
manière redondante pour chaque palier à roulement (6, 7), et les capteurs de signaux
de mesure (8a, 8b, 9a, 9c) sont des capteurs de vitesse ou d'accélération de même
type respectivement.
10. Dispositif pour réaliser le procédé selon la revendication 9, dans lequel l'organe
absorbant le couple de rotation (6) est un compresseur, une soufflante, un booster,
une hélice ou une combinaison de ceux-ci.
11. Dispositif pour réaliser le procédé selon la revendication 9 ou 10, dans lequel la
vanne de carburant à fermeture instantanée (20) est commandée par ressort et est maintenue
ouverte par un mécanisme de commande électromagnétique (22) traversé par un courant.