Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft wäßrige Perlglanzkonzentrate mit einem Gehalt an speziellen
Polyolcarbonsäureestem, Emulgatoren und gegebenenfalls Polyolen, ein Verfahren zu
ihrer Herstellung, ein weiteres Verfahren zur Herstellung von perlglänzenden oberflächenaktiven
Zubereitungen unter Verwendung der Konzentrate sowie die Verwendung der Polyolcarbonsäureester
als Perlglanzwachse.
Stand der Technik
[0002] Der weich schimmemde Glanz von Perlen hat auf den Menschen schon seit Jahrtausenden
eine besondere Faszination ausgeübt. Aus diesem Grund sind Produkten mit einem attraktiven,
wertvollen und gehaltvollen Erscheinungsbild von besonderem Interesse. Der erste seit
dem Mittelalter in der Kosmetik eingesetzte Perlglanz war eine perlglänzende Paste
aus natürlichen Fischschuppen. Zu Anfang dieses Jahrhunderts entdeckte man, daß Wismutoxidchloride
ebenfalls in der Lage sind, Perlglanz zu erzeugen. Für die modeme Kosmetik sind hingegen
Perlglanzwachse, insbesondere vom Typ der Glycolmono- und -difettsäureester von Bedeutung,
die überwiegend zur Erzeugung von Perlglanz in Haarshampoos und Duschgelen eingesetzt
werden. Eine Übersicht zu modemen, perlglänzenden Formulierungen findet sich von A.
Ansmann und R. Kawa in
Parf.Kosm. 75, 578 (1994).
[0003] Der Stand der Technik kennt eine Vielzahl von Formulierungen, die oberflächenaktiven
Mitteln den gewünschten Perlglanz verleihen. So sind beispielsweise aus den beiden
Deutschen Patentanmeldungen
DE-A1 38 43 572 und
DE-A1 41 03 551 (Henkel) Perlglanzkonzentrate in Form fließfähiger wäßriger Dispersionen bekannt,
die 15 bis 40 Gew.-% perlglänzender Komponenten, 5 bis 55 Gew.-% Emulgatoren und 0,1
bis 5 bzw. 15 bis 40 Gew.-% Polyole enthalten. Bei den Perlglanzwachsen handelt es
sich um acylierte Polyalkylenglycole, Monoalkanolamide, lineare, gesättigte Fettsäuren
oder Ketosulfone. In der Patentschrift
DE 19622968 A1 (Henkel) werden ebenfalls Mischungen aus 1 bis 99,9 Gew.-% Fettstoffen, wie beispielsweise
Fettalkohole, Fettketone, Fettcarbonate und Fettether, 0,1 bis 90 Gew.-% Emulgatoren
und 0 bis 40 Gew.-% Polyolen beschrieben. In den beiden Europäischen Patentschriften
EP-B1 0 181 773 und EP-B1 0 285 389 (Procter & Gamble) werden Shampoozusammensetzungen vorgeschlagen, die Tenside, nichtflüchtige
Silicone und Perlglanzwachse enthalten. Gegenstand der Europäischen Patentanmeldung
EP-A2 0 205 922 (Henkel) sind fließfähige Perlglanzkonzentrate, die 5 bis 15 Gew.-% acylierte Polyglycole,
1 bis 6 Gew.-% Fettsäuremonoethanolamide und 1 bis 5 Gew.-% nichtionische Emulgatoren
enthalten. Gemäß der Lehre der Europäischen Patentschrift
EP-B1 0 569 843 (Hoechst) lassen sich nichtionische, fließfähige Perlglanzdispersionen auch erhalten,
indem man Mischungen von 5 bis 30 Gew.-% acylierten Polyglycolen und 0,1 bis 20 Gew.-%
ausgewählten nichtionischen Tensiden herstellt. Aus der Europäischen Patentanmeldung
EP-A2 0 581 193 (Hoechst) sind ferner fließfähige, konservierungsmittelfreie Perlglanzdispersionen
bekannt, die acylierte Polyglycolether, Betaine, Aniontenside und Glycerin enthalten.
Schließlich wird in der Europäischen Patentanmeldung
EP-A1 0 684 302 (Th. Goldschmidt) die Verwendung von Polyglycerinestem als Kristallisationshilfsmittel
für die Herstellung von Perlglanzkonzentraten vorgeschlagen.
[0004] Trotz der Vielzahl von Mitteln besteht im Markt ein ständiges Bedürfnis nach neuen
Perlglanzwachsen, die beispielsweise im Gegensatz zu acylierten Polyglycolen keine
Ethylenoxideinheiten aufweisen und sich gegenüber den Produkten des Stands der Technik
auch bei verminderter Einsatzmenge durch einen brillanten Glanz auszeichnen, welche
die Mitverwendung kritischer Inhattsstoffe wie beispielsweise von Siliconen zulassen,
ohne daß die Stabilität der Formulierungen beeinträchtigt wird, gleichzeitig eine
verbesserte Lagerstabilität bei Temperaturlagerung aufweisen und die insbesondere
in konzentrierter Form noch leicht beweglich und damit handhabbar sind. Die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung hat somit darin bestanden, neue Perlglanzkonzentrate mit
dem geschilderten komplexen Anforderungsprofil zur Verfügung zu stellen.
Beschreibung der Erfindung
[0005] Gegenstand der Erfindung sind wäßrige Perlglanzkonzentrate, enthaltend - bezogen
auf die Konzentrate -
(a) 1 bis 99,9 Gew.-% Polyolcarbonsäureester, erhältlich durch Umsetzung von (I) Polyolen
mit 2 bis 6 OH-Gruppen mit (II) linearen und/oder verzweigten, gesättigten und/oder
ungesättigten Fettsäuren mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder (III) polyfunktionellen
Carbonsäuren mit 2 bis 8 und Hydroxycarbonsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen,
(b) 0,1 bis 99 Gew.-% anionische, nichtionische, kationische, ampholytische und/oder
zwitterionische Emulgatoren sowie
(c) 0 bis 40 Gew.-% Polyole,
mit der Maßgabe, daß sich die Mengenangaben mit Wasser und weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen
zu 100 Gew.-% ergänzen.
[0006] Überraschenderweise wurde gefunden, daß die genannten langkettigen Polyolcarbonsäureester
im Vergleich zu anderen Fettstoffen verbesserte perlglänzende Eigenschaften besitzen
und sich gegenüber den Produkten des Stands der Technik durch eine höhere Brillanz
bei geringerer Einsatzmenge, besondere Feinteiligkeit und verbesserte Lagerbeständigkeit
bei Temperaturlagerung auszeichnen. Die Perlglanzwachse sind leicht biologisch abbaubar,
in konzentrierter Form dünnflüssig und erlauben auch die Einarbeitung von problematischen
Inhaltsstoffen wie beispielsweise Siliconen in kosmetische Zubereitungen.
Polyolcarbonsäureester
[0007] Als Komponente (a) werden Polyolcarbonsäureester eingesetzt, die durch Umsetzung
von (I) Polyolen mit 2 bis 6 OH-Gruppen mit (II) linearen und/oder verzweigten, gesättigten
und/oder ungesättigten Fettsäuren mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen und (III) polyfunktionellen
Carbonsäuren mit 2 bis 8 und Hydroxycarbonsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen erhältlich
sind. Vorzugsweise werden Polyolcarbonsäureester eingesetzt, die durch Umsetzung von
Polyolen (I), die ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Ethylenglycol,
Propylenglycol, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Propylenglykol, Sorbitol und/oder
Glycerin gebildet werden. Weiterhin kommen Polyolcarbonsäureester in Frage, die durch
Umsetzung von Hydroxycarbonsäuren (III) erhalten werden, die ausgewählt sind aus der
Gruppe, die gebildet wird von Citronensäure, Apfelsäure, Weinsäure, Glykolsäure und/oder
Milchsäure.
Die Stoffe werden erhalten, indem man zunächst die entsprechenden Polyole in an sich
bekannter Weise in Gegenwart saurer Katalysatoren mit linearen und/oder verzweigten,
gesättigten und/oder ungesättigten Fettsäuren mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen zu entsprechenden
Partialestern umsetzt und diese dann in einem weiteren Schritt mit den polyfunktionellen
Carbonsäuren bzw. Hydroxycarbonsäuren zu den gewünschten Polyolcarbonsäure- und/oder
Polyolhydroxycarbonsäureestem umsetzt (Weygand/Hilgetag die Herstellung der Kohlenstoff-Sauerstoffverbindungen
II Ester).
Die Einsatzmenge der Polyolcarbonsäureester bezogen auf die Konzentrate kann 1 bis
99,9, üblicherweise 5 bis 75, vorzugsweise 10 bis 50 und insbesondere 15 bis 30 Gew.-%
betragen.
Emulgatoren
[0008] Die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate können als Emulgatoren nichtionogene Tenside
aus mindestens einer der folgenden Gruppen enthalten:
Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/ oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid
an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen,
an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe sowie Alkylamine mit 8 bis
22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest;
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alk(en)ylrest
und deren ethoxylierte Analoga;
Anlagerungsprodukte von 1 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes
Ricinusöl;
Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes
Ricinusöl;
Partialester von Glycerin und/oder Sorbitan mit ungesättigten, linearen oder gesättigten,
verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;
Partialester von Polyglycerin (durchschnittlicher Eigenkondensationsgrad 2 bis 8),
Polyethylenglycol (Molekulargewicht 400 bis 5000), Trimethylolpropan, Pentaerythrit,
Zuckeralkoholen (z.B. Sorbit), Alkylglucosiden (z.B. Methylglucosid, Butylglucosid,
Laurylglucosid) sowie Polyglucosiden (z.B. Cellulose) mit gesättigten und/oder ungesättigten,
linearen oder verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;
Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol gemäß DE 1165574 also kondensations produkte aus einem Pentaerythrit-di-fettsäure ester und einem
Citronensäure-di-fett alkoholester im Mol verhältnis 1:1, wobei die Veresterung des
Citronensäure enter Verwendung von wäßriger Citronensäure mit Fettalkohol erfolgt.
und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und
Polvolen. vorzugsweise Glycerin oder Polyglycerin.
Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate
und deren Salze;
Wollwachsalkohole;
Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
Polyalkylenglycole sowie
Glycerincarbonat.
[0009] Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole,
Fettsäuren, Alkylphenole oder an Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche
Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad
dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid und Substrat,
mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht. C
12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin
sind aus
DE 2024051 PS als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
[0010] Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung sind
aus dem Stand der Technik bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung
von Glucose oder Oligosacchariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen.
Bezüglich des Glycosidrestes gilt, daß sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer
Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als auch oligomere Glycoside
mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad
ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte übliche
Homologenverteilung zugrunde liegt.
[0011] Typische Beispiele für geeignete Partialglyceride sind Hydroxystearinsäuremonoglycerid,
Hydroxystearinsäurediglycerid, Isostearinsäuremonoglycerid, Isostearinsäurediglycerid,
Ölsäuremonoglycerid, Ölsäurediglycerid, Ricinolsäuremoglycerid, Ricinolsäurediglycerid,
Linolsäuremonoglycerid, Linolsäurediglycerid, Linolensäuremonoglycerid, Linolensäurediglycerid,
Erucasäuremonoglycerid, Erucasäurediglycerid, Weinsäuremonoglycerid, Weinsäurediglycerid,
Citronensäuremonoglycerid, Citronendiglycerid, Äpfelsäuremonoglycerid, Äpfelsäurediglycerid
sowie deren technische Gemische, die untergeordnet aus dem Herstellungsprozeß noch
geringe Mengen an Triglycerid enthalten können. Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte
von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an die genannten Partialglyceride.
[0012] Als Sorbitanester kommen Sorbitanmonoisostearat, Sorbitansesquiisostearat, Sorbitandiisostearat,
Sorbitantriisostearat, Sorbitanmonooleat, Sorbitansesquioleat, Sorbitandioleat, Sorbitantrioleat,
Sorbitanmonoerucat, Sorbitansesquierucat, Sorbitandierucat, Sorbitantrierucat, Sorbitanmonoricinoleat,
Sorbitansesquiricinoleat, Sorbitandiricinoleat, Sorbitantriricinoleat, Sorbitanmonohydroxystearat,
Sorbitansesquihydroxystearat, Sorbitandihydroxystearat, Sorbitantrihydroxystearat,
Sorbitanmonotartrat, Sorbitansesquitartrat, Sorbitanditartrat, Sorbitantritartrat,
Sorbitanmonocitrat, Sorbitansesquicitrat, Sorbitandicitrat, Sorbitantricitrat, Sorbitanmonomaleat,
Sorbitansesquimaleat, Sorbitandimaleat, Sorbitantrimaleat sowie deren technische Gemische.
Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol
Ethylenoxid an die genannten Sorbitanester.
[0013] Typische Beispiele für geeignete Polyglycerinester sind Polyglyceryl-2 Dipolyhydroxystearate
(Dehymuls® PGPH), Polyglycerin-3-Diisostearate (Lameform® TGI), Polyglyceryl-4 Isostearate
(Isolan® GI 34), Polyglyceryl-3 Oleate, Diisostearoyl Polyglyceryl-3 Diisostearate
(Isolan® PDI), Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate (Tego Care® 450), Polyglyceryl-3
Beeswax (Cera Bellina®), Polyglyceryl-4 Caprate (Polyglycerol Caprate T2010/90), Polyglyceryl-3
Cetyl Ether (Chimexane® NL), Polyglyceryl-3 Distearate (Cremophor® GS 32) und Polyglyceryl
Polyricinoleate (Admul® WOL 1403) Polyglyceryl Dimerate Isostearate sowie deren Gemische.
[0014] Beispiele für weitere geeignete Polyolester sind die gegebenenfalls mit 1 bis 30
Mol Ethylenoxid umgesetzten Mono-, Di- und Triester von Trimethylolpropan oder Pentaerythrit
mit Laurinsäure, Kokosfettsäure, Talgfettsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure,
Behensäure und dergleichen.
[0015] Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische
Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens
eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe
tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie
die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat,
N-Acylaminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethylammoniumglycinat,
und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen
in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat.
Besonders bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung
Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische
Tenside. Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen
verstanden, die außer einer C
8/18-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens
eine -COOH- oder -SO
3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete
ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren,
N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine,
N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils
etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside
sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das
C
12/18-Acylsarcosin.
[0016] Schließlich kommen auch Kationtenside als Emulgatoren in Betracht, wobei solche vom
Typ der Esterquats, vorzugsweise methylquaternierte Difettsäuretriethanolaminester-Salze,
besonders bevorzugt sind.
Die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate können die Emulgatoren in Mengen von 0,1
bis 99, vorzugsweise 5 bis 50 und insbesondere 10 bis 40 Gew.-% enthalten.
Polyole
[0017] Polyole, die im Sinne der Erfindung als Komponente (c) in Betracht kommen, besitzen
vorzugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei Hydroxylgruppen. Die Polyole
können noch weitere funktionelle Gruppen, insbesondere Aminogruppen, enthalten bzw.
mit Stickstoff modifiziert sein. Typische Beispiele sind
Glycerin;
Alkylenglycole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol,
Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton;
technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10
wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan,
tan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest,
wie beispielsweise Methyl- und Butylglucosid;
Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Mannit,
Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
Aminozucker, wie beispielsweise Glucamin;
Dialkoholamine, wie Diethanolamin oder 2-Amino-1,3-propandiol.
[0018] Die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate können die Polyole, vorzugsweise Glycerin,
Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht im Bereich von 100 bis 1.0000 in Mengen von 0,1 bis 40, vorzugsweise
0,5 bis 15 und insbesondere 1 bis 5 Gew.-% enthalten.
Herstellverfahren
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform, die ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist,
erfolgt die Herstellung der Perlglanzkonzentrate, indem man eine Mischung aus den
Komponenten (a), (b) und (c) herstellt, auf eine Temperatur erwärmt, die 1 bis 30°C
oberhalb des Schmelzpunktes der Mischung liegt, mit der erforderlichen Menge Wasser
etwa der gleichen Temperatur mischt und anschließend auf Raumtemperatur abkühlt. Femer
ist es möglich, eine konzentrierte wäßrige (Anion)Tensidpaste vorzulegen, das Perlglanzwachs
in der Wärme einzurühren und die Mischung anschließend mit weiterem Wasser auf die
gewünschte Konzentration zu verdünnen oder das Vermischen in Gegenwart polymerer hydrophiler
Verdickungsmittel, wie etwa Hydroxypropylcellulosen, Xanthan Gum oder Polymeren vom
Carbomer-Typ durchzuführen.
Gewerbliche Anwendbarkeit
[0020] Die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate eignen sich zur Einstellung einer Trübung
in oberflächenaktiven Zubereitungen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft
daher ein Verfahren zur Herstellung getrübter und perlglänzender flüssiger, wäßriger
Zubereitungen wasserlöslicher grenzflächenaktiver Stoffe, bei dem man den klaren wäßrigen
Zubereitungen bei 0 bis 40 °C die Perlglanzkonzentrate in einer Menge von 0,5 bis
40, vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-% der Zubereitung zusetzt und unter Rühren darin verteilt.
Tenside
[0021] Die oberflächenaktiven Zubereitungen, die in der Regel einen nicht-wäßrigen Anteil
im Bereich von 1 bis 50 und vorzugsweise 5 bis 35 Gew.-% aufweisen, können nichtionische,
anionische, kationische und/oder amphotere Tenside enthalten, deren Anteil an den
Mitteln üblicherweise bei etwa 50 bis 99 und vorzugsweise 70 bis 90 Gew.-% beträgt.
Typische Beispiele für
anionische Tenside sind Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate,
Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate,
Glycerinethersulfate, Fettsäureethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate,
Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate,
Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren, wie beispielsweise Acyllactylate,
Acyltartrate, Acylglutamate und Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern
die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle,
vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele
für
nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester,
Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyceride,
Mischether bzw. Mischformale, gegebenenfalls partiell oxidierte Alk(en)yloligoglykoside
bzw. Glucoronsäurederivate, Fettsäure-N-alkylglucamide, Proteinhydrolysate (insbesondere
pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester, Zuckerester, Sorbitanester,
Polysorbate und Aminoxide. Sofern die nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten
enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen. Typische Beispiele für kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen,
wie beispielsweise das Dimethyldistearylammoniumchlorid, und Esterquats, insbesondere
quatemierte Fettsäuretrialkanolaminestersalze. Typische Beispiele für
amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine
und Sulfobetaine. Bei den genannten Tensiden handelt es sich ausschließlich um bekannte
Verbindungen. Hinsichtlich Struktur und Herstellung dieser Stoffe sei auf einschlägige
Übersichtsarbeiten beispielsweise
J.Falbe (ed.), "Surfactants in Consumer Products", Springer Verlag, Berlin, 1987,
S. 54-124 oder
J.Falbe (ed.), "Katalysatoren, Tenside und Mineralöladditive", Thieme Verlag, Stuttgart,
1978, S. 123-217 verwiesen.
Oberflächenaktive Zubereitungen
[0022] Die erfindungsgemäßen Tensidgemische können zur Herstellung von oberflächenaktiven
Zubereitungen, wie Wasch-, Spül-, Reinigungs- und Wäscheweichspülmittel und kosmetische
und/oder pharmazeutische Zubereitungen zur Pflege und Reinigung von Haut, Haaren,
Mund und Zähnen, wie beispielsweise Haarlotionen, Schaumbäder, Duschbäder, Cremes,
Gele, Lotionen, alkoholische und wäßrig/alkoholische Lösungen, Emulsionen, Wachs/
Fett-Massen, Stiftpräparaten, Pudem oder Salben, vorzugsweise Haarshampoos, dienen.
Diese Mittel können ferner als weitere Hilfs- und Zusatzstoffe milde Tenside (s.o.),
Ölkörper, Überfettungsmittel, Perlglanzwachse, Konsistenzgeber, Verdickungsmittel,
Polymere, Siliconverbindungen, Fette, Wachse, Stabilisatoren, biogene Wirkstoffe,
Deodorantien, Antitranspirantien, Antischuppenmittel, Filmbildner, Quellmittel, UV-Licht-schutzfaktoren,
Antioxidantien, Hydrotrope, Konservierungsmittel, Insektenrepellentien, Selbstbräuner,
Solubilisatoren, Parfümöle, Farbstoffe und dergleichen enthalten.
[0023] Als
Ölkörper kommen beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise
8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen C
6-C
22-Fettsäuren mit linearen C
6-C
22-Fettalkoholen, Ester von verzweigten C
6-C
13-Carbonsäuren mit linearen C
6-C
22-Fettalkoholen, wie z.B. Myristylmyristat, Myristylpalmitat, Myristylstearat, Myristylisostearat,
Myristyloleat, Myristylbehenat, Myristylerucat, Cetylmyristat, Cetylpalmitat, Cetylstearat,
Cetylisostearat, Cetyloleat, Cetylbehenat, Cetylerucat, Stearylmyristat, Stearylpalmitat,
Stearylstearat, Stearylisostearat, Stearyloleat, Stearylbehenat, Stearylerucat, Isostearylmyristat,
Isostearylpalmitat, Isostearylstearat, Isostearylisostearat, Isostearyloleat, Isostearylbehenat,
Isostearyloleat, Oleylmyristat, Oleylpalmitat, Oleylstearat, Oleylisostearat, Oleyloleat,
Oleylbehenat, Oleylerucat, Behenylmyristat, Behenylpalmitat, Behenylstearat, Behenylisostearat,
Behenyloleat, Behenylbehenat, Behenylerucat, Erucylmyristat, Erucylpalmitat, Erucylstearat,
Erucylisostearat, Erucyloleat, Erucylbehenat und Erucylerucat. Daneben eignen sich
Ester von linearen C
6-C
22-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von Hydroxycarbonsäuren
mit linearen oder verzweigten C
6-C
22-Fettatkoholen, insbesondere Dioctyl Malate, Ester von linearen und/oder verzweigten
Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z.B. Propylenglycol, Dimerdiol oder Trimertriol)
und/oder Guerbetalkoholen, Triglyceride auf Basis C
6-C
10-Fettsäuren, flüssige Mono-/Di-/Triglyceridmischungen auf Basis von C
6-C
18-Fettsäuren, Ester von C
6-C
22-Fettalkoholen und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere
Benzoesäure, Ester von C
2-C
12-Dicarbonsäuren mit linearen oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder Polyolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, pflanzliche
Öle, verzweigte primäre Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare und verzweigte
C
6-C
22-Fettalkoholcarbonate, Guerbetcarbonate, Ester der Benzoesäure mit linearen und/oder
verzweigten C
6-C
22-Alkoholen (z.B. Finsolv® TN), lineare oder verzweigte, symmetrische oder unsymmetrische
Dialkylether mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe, Ringöffnungsprodukte
von epoxidierten Fettsäureestem mit Polyolen, Siliconöle und/oder aliphatische bzw.
naphthenische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. wie Squalan, Squalen oder Dialkylcyclohexane
in Betracht.
[0024] Als
Überfettungsmittel können Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie polyethoxylierte
oder acylierte Lanolin- und Lecithinderivate, Polyolfettsäureester, Monoglyceride
und Fettsäurealkanolamide verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren
dienen.
[0025] Als
Perlglanzwachse kommen beispielsweise in Frage: Alkylenglycolester, speziell Ethylenglycoldistearat;
Fettsäurealkanolamide, speziell Kokosfettsäurediethanolamid; Partialglyceride, speziell
Stearinsäuremonoglycerid; Ester von mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxysubstituierte
Carbonsäuren mit Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell langkettige
Ester der Weinsäure; Fettstoffe, wie beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde,
Fettether und Fettcarbonate, die in Summe mindestens 24 Kohlenstoffatome aufweisen,
speziell Lauron und Distearylether, Fettsäuren wie Stearinsäure, Hydroxystearinsäure
oder Behensäure, Ringöffnungsprodukte von Olefinepoxiden mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
mit Fettalkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen
und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
[0026] Als
Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole oder Hydroxyfettalkohole mit 12 bis 22 und vorzugsweise
16 bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben Partialglyceride, Fettsäuren oder Hydroxyfettsäuren
in Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination dieser Stoffe mit Alkyloligoglucosiden
und/oder Fettsäure-N-methylglucamiden gleicher Kettenlänge und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten.
[0027] Geeignete Verdickungsmittel sind beispielsweise Aerosil-Typen (hydrophile Kieselsäuren),
Polysaccharide, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen,
Carboxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose, ferner höhermolekulare Polyethylenglycolmono-
und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, (z.B. Carbopole® von Goodrich oder Synthalene®
von Sigma), Polyacrylamide, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon, Tenside wie
beispielsweise ethoxylierte Fettsäureglyceride, Ester von Fettsäuren mit Polyolen
wie beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan, Fettalkoholethoxylate mit
eingeengter Homologenverteilung oder Alkyloligoglucoside sowie Elektrolyte wie Kochsalz
und Ammoniumchlorid. Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise kationische
Cellulosederivate, wie z.B. eine quatemierte Hydroxyethylcellulose, die unter der
Bezeichnung Polymer JR 400® von Amerchol erhältlich ist, kationische Stärke, Copolymere
von Diallylammoniumsalzen und Acrylamiden, quatemierte Vinylpyrrolidon/Vinylimidazol-Polymere,
wie z.B. Luviquat® (BASF), Kondensationsprodukte von Polyglycolen und Aminen, quatemierte
Kollagenpolypeptide, wie beispielsweise Lauryldimonium hydroxypropyl hydrolyzed collagen
(Lamequat®L/Grünau), quatemierte Weizenpolypeptide, Polyethylenimin, kationische Siliconpolymere,
wie z.B. Amidomethicone, Copolymere der Adipinsäure und Dimethylaminohydroxypropyldiethylentriamin
(Cartaretine®/Sandoz), Copolymere der Acrylsäure mit Dimethyldiallylammoniumchlorid
(Merquat® 550/Chemviron), Polyaminopolyamide, wie z.B. beschrieben in der
FR 2252840 A sowie deren vemetzte wasserlöslichen Polymere, kationische Chitinderivate wie beispielsweise
quatemiertes Chitosan, gegebenenfalls mikrokristallin verteilt, Kondensationsprodukte
aus Dihalogenalkylen, wie z.B. Dibrombutan mit Bisdialkylaminen, wie z.B. Bis-Dimethylamino-1,3-propan,
kationischer Guar-Gum, wie z.B. Jaguar® CBS, Jaguar® C-17, Jaguar® C-16 der Firma
Celanese, quatemierte Ammoniumsalz-Polymere, wie z.B. Mirapol® A-15, Mirapol® AD-1,
Mirapol® AZ-1 der Firma Miranol.
[0028] Als anionische,
zwitterionische, amphotere und nichtionische Polymere kommen beispielsweise Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere,
Vinylacetat/Butylmaleat/ Isobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere
und deren Ester, unvemetzte und mit Polyolen vernetzte Polyacrylsäuren, Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/
Acrylat-Copolymere, Octylacrylamid/Methylmethacrylat/tert.Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxyproylmethacrylat-Copolymere,
Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere, Vinylpyrrolidon/ Dimethylamincethylmethacrylat/Vinylcaprolactam-Terpolymere
sowie gegebenenfalls derivatisierte Celluloseether und Silicone in Frage.
[0029] Geeignete
Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpolysiloxane, cyclische Silicone
sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-, glykosidund/oder alkylmodifizierte
Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig vorliegen
können. Weiterhin geeignet sind Simethicone, bei denen es sich um Mischungen aus Dimethiconen
mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 200 bis 300 Dimethylsiloxan-Einheiten
und hydrierten Silicaten handelt. Eine detaillierte Übersicht über geeignete flüchtige
Silicone findet sich zudem von Todd et al. in
Cosm.Toil. 91, 27 (1976).
[0030] Typische Beispiele für
Fette sind Glyceride, als
Wachse kommen u.a. natürliche Wachse, wie z.B. Candelillawachs, Camaubawachs, Japanwachs,
Espartograswachs, Korkwachs, Guarumawachs, Reis-keimölwachs, Zuckerrohrwachs, Ouricurywachs,
Montanwachs, Bienenwachs, Schellackwachs, Walrat, Lanolin (Wollwachs), Bürzelfett,
Ceresin, Ozokerit (Erdwachs), Petrolatum, Paraffinwachse, Mikrowachse; chemisch modifizierte
Wachse (Hartwachse), wie z.B. Montanesterwachse, Sasolwachse, hydrierte Jojobawachse
sowie synthetische Wachse, wie z.B. Polyalkylenwachse und Polyethylenglycolwachse
in Frage.
[0031] Als
Stabilisatoren können Metallsalze von Fettsäuren, wie z.B. Magnesium-, Aluminium- und/oder Zinkstearat
bzw. -ricinoleat eingesetzt werden.
[0032] Unter
biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Tocopherol, Tocopherolacetat, Tocopherolpalmitat, Ascorbinsäure,
Desoxyribonucleinsäure, Retinol, Bisabolol, Allantoin, Phytantriol, Panthenol, AHA-Säuren,
Aminosäuren, Ceramide, Pseudoceramide, essentielle Öle, Pflanzenextrakte und Vitaminkomplexe
zu verstehen.
[0033] Kosmetische
Deodorantien (Desodorantien) wirken Körpergerüchen entgegen, überdecken oder beseitigen sie. Körpergerüche
entstehen durch die Einwirkung von Hautbakterien auf apokrinen Schweiß, wobei unangenehm
riechende Abbauprodukte gebildet werden. Dementsprechend enthalten Deodorantien Wirkstoffe,
die als keimhemmende Mittel, Enzyminhibitoren, Geruchsabsorber oder Geruchsüberdecker
fungieren.
[0034] Als
keimhemmende Mittel sind grundsätzlich alle gegen grampositive Bakterien wirksamen Stoffe geeignet, wie
z. B. 4-Hydroxybenzoesäure und ihre Salze und Ester, N-(4-Chlorphenyl)-N'-(3,4 dichlorphenyl)harnstoff,
2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether (Triclosan), 4-Chlor-3,5-dimethylphenol, 2,2'-Methylen-bis(6-brom-4-chlorphenol),
3-Methyl-4-(1-methylethyl)phenol, 2-Benzyl-4-chlorphenol, 3-(4-Chlorphenoxy)-1,2-propandiol,
3-Iod-2-propinylbutylcarbamat, Chlorhexidin, 3,4,4'-Trichlorcarbanilid (TTC), antibakterielle
Riechstoffe, Thymol, Thymianöl, Eugenol, Nelkenöl, Menthol, Minzöl, Famesol, Phenoxyethanol,
Glycerinmonolaurat (GML), Diglycerinmonocaprinat (DMC), Salicylsäure-N-alkylamide
wie z. B. Salicylsäure-n-octylamid oder Salicylsäure-n-decylamid.
[0035] Als
Enzyminhibitoren sind beispielsweise Esteraseinhibitoren geeignet. Hierbei handelt es sich vorzugsweise
um Trialkylcitrate wie Trimethylcitrat, Tripropylcitrat, Triisopropylcitrat, Tributylcitrat
und insbesondere Triethylcitrat (Hydagen® CAT, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG). Die Stoffe
inhibieren die Enzymaktivität und reduzieren dadurch die Geruchsbildung. Weitere Stoffe,
die als Esteraseinhibitoren in Betracht kommen, sind Sterolsulfate oder -phosphate,
wie beispielsweise Lanosterin-, Cholesterin-, Campesterin-, Stigmasterin- und Sitosterinsulfat
bzw -phosphat, Dicarbonsäuren und deren Ester, wie beispielsweise Glutarsäure, Glutarsäuremonoethylester,
Glutarsäurediethylester, Adipinsäure, Adipinsäuremonoethylester, Adipinsäurediethylester,
Malonsäure und Malonsäurediethylester, Hydroxycarbnonsäuren und deren Ester wie beispielsweise
Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder Weinsäurediethylester, sowie Zinkglycinat.
[0036] Als
Geruchsabsorber eignen sich Stoffe, die geruchsbildende Verbindungen aufnehmen und weitgehend festhalten
können. Sie senken den Partialdruck der einzelnen Komponenten und verringern so auch
ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit. Wichtig ist, daß dabei Parfums unbeeinträchtigt
bleiben müssen. Geruchsabsorber haben keine Wirksamkeit gegen Bakterien. Sie enthalten
beispielsweise als Hauptbestandteil ein komplexes Zinksalz der Ricinolsäure oder spezielle,
weitgehend geruchsneutrale Duftstoffe, die dem Fachmann als "Fixateure" bekannt sind,
wie z. B. Extrakte von Labdanum bzw. Styrax oder bestimmte Abietinsäurederivate. Als
Geruchsüberdecker fungieren Riechstoffe oder Parfümöle, die zusätzlich zu ihrer Funktion
als Geruchsüberdecker den Deodorantien ihre jeweilige Duftnote verleihen. Als Parfümöle
seien beispielsweise genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen.
Natürliche Riechstoffe sind Extrakte von Blüten, Stengeln und Blättern, Früchten,
Fruchtschalen, Wurzeln, Hölzern, Kräutern und Gräsern, Nadeln und Zweigen sowie Harzen
und Balsamen. Weiterhin kommen tierische Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet
und Castoreum. Typische synthetische Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ
der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe. Riechstoffverbindungen
vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat,
Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat
und Benzylsalicylat. Zu den Ethem zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden
z.B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd,
Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die
Jonone und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, lsoeugenol,
Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören
hauptsächlich die Terpene und Balsame. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener
Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische
Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen
sich als Parfümöle, z.B. Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl,
Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiveröl, Olibanöl, Galbanumöl, Labdanumöl und
Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl, Dihydromyrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol,
Phenylethylalkohol, α-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzylaceton, Cyclamenaldehyd, Linalool,
Boisambrene Forte, Ambroxan, Indol, Hedione, Sandelice, Citronenöl, Mandarinenöl,
Orangenöl, Allylamylglycolat, Cyclovertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, β-Damascone,
Geraniumöl Bourbon, Cyclohexylsalicylat, Vertofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP,
Evemyl, Iraldein gamma, Phenylessigsäure, Geranylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid,
Romilat, Irotyl und Floramat allein oder in Mischungen, eingesetzt.
[0037] Antitranspirantien (Antiperspirantien) reduzieren durch Beeinflussung der Aktivität der ekkrinen Schweißdrüsen
die Schweißbildung, und wirken somit Achselnässe und Körpergeruch entgegen. Wässrige
oder wasserfreie Formulierungen von Antitranspirantien enthalten typischerweise folgende
Inhaltsstoffe:
adstringierende Wirkstoffe,
Ölkomponenten,
nichtionische Emulgatoren,
Coemulgatoren,
Konsistenzgeber,
Hilfsstoffe wie z. B. Verdicker oder Komplexierungsmittel und/oder
nichtwässrige Lösungsmittel wie z. B. Ethanol, Propylenglykol und/oder Glycerin.
[0038] Als adstringierende Antitranspirant-Wirkstoffe eignen sich vor allem Salze des Aluminiums,
Zirkoniums oder des Zinks. Solche geeigneten antihydrotisch wirksamen Wirkstoffe sind
z.B. Aluminiumchlorid, Aluminiumchlorhydrat, Aluminiumdichlorhydrat, Aluminiumsesquichlorhydrat
und deren Komplexverbindungen z. B. mit Propylenglycol-1,2. Aluminiumhydroxyallantoinat,
Aluminiumchloridtartrat, Aluminium-Zirkonium-Trichlorohydrat, Aluminium-Zirkonium-tetrachlorohydrat,
Aluminium-Zirkonium-pentachlorohydrat und deren Komplexverbindungen z. B. mit Aminosäuren
wie Glycin.
Daneben können in Antitranspirantien übliche öllösliche und wasserlösliche Hilfsmittel
in geringeren Mengen enthalten sein. Solche öllöslichen Hilfsmittel können z.B. sein:
entzündungshemmende, hautschützende oder wohlriechende ätherische Öle,
synthetische hautschützende Wirkstoffe und/oder
öllösliche Parfümöle.
[0039] Übliche wasserlösliche Zusätze sind z.B. Konservierungsmittel, wasserlösliche Duftstoffe,
pH-Wert-Stellmittel, z.B. Puffergemische, wasserlösliche Verdickungsmittel, z.B. wasserlösliche
natürliche oder synthetische Polymere wie z.B. Xanthan-Gum, Hydroxyethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidon oder hochmolekulare Polyethylenoxide.
[0040] Als
Antischuppenmittel können Climbazol, Octopirox und Zinkpyrethion eingesetzt werden. Gebräuchliche
Filmbildner sind beispielsweise Chitosan, mikrokristallines Chitosan, quatemiertes Chitosan,
Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymerisate, Polymere der Acrylsäurereihe,
quatemäre Cellulose-Derivate, Kollagen, Hyaluronsäure bzw. deren Salze und ähnliche
Verbindungen.
[0041] Als
Quellmittel für wäßrige Phasen können Montmorillonite, Clay Mineralstoffe, Pemulen sowie alkylmodifizierte
Carbopoltypen (Goodrich) dienen. Weitere geeignete Polymere bzw. Quellmittel können
der Übersicht von R.Lochhead in
Cosm.Toil. 108,95 (1993) entnommen werden.
[0042] Unter
UV-Lichtschutzfaktoren sind beispielsweise bei Raumtemperatur flüssig oder kristallin vorliegende organische
Substanzen (Lichtschutzfilter) zu verstehen, die in der Lage sind, ultraviolette Strahlen
zu absorbieren und die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z.B.
Wärme wieder abzugeben. UVB-Filter können öllöslich oder wasserlöslich sein. Als öllösliche
Substanzen sind z.B. zu nennen:
3-Benzylidencampher bzw. 3-Benzylidennorcampher und dessen Derivate, z.B. 3-(4-Methylbenzyliden)campher
wie in der EP 0693471 B1 beschrieben;
4-Aminobenzoesäurederivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester,
4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-octylester und 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester,
Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester, 4-Methoxyzimtsäurepropylester,
4-Methoxyzimtsäureisoamylester 2-Cyano-3,3-phenylzimtsäure-2-ethylhexylester (Octocrylene);
Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure-2-ethylhexylester, Salicylsäure-4-isopropylbenzylester,
Salicylsäurehomomenthylester;
Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon,
2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;
Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzmalonsäuredi-2-ethylhexylester;
Triazinderivate, wie z.B. 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin
und Octyl Triazon, wie in der EP 0818450 A1 beschrieben oder Dioctyl Butamido Triazone (Uvasorb® HEB);
Propan-1,3-dione, wie z.B. 1-(4-tert.Butylphenyl)-3-(4'methoxyphenyl)propan-1,3-dion;
Ketotricyclo(5.2.1.0)decan-Derivate, wie in der EP 0694521 B1 beschrieben.
[0043] Als wasserlösliche Substanzen kommen in Frage:
2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium-,
Alkanolammonium- und Glucammoniumsalze;
Sulfonsäurederivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure
und ihre Salze;
Sulfonsäurederivate des 3-Benzylidencamphers, wie z.B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure
und 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornyliden)sulfonsäure und deren Salze.
[0044] Als typische UV-A-Filter kommen insbesondere Derivate des Benzoylmethans in Frage,
wie beispielsweise 1-(4'-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion, 4-tert.-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan
(Parsol 1789), 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)-propan-1,3-dion sowie Enaminverbindungen,
wie beschrieben in der
DE 19712033 A1 (BASF). Die UV-A und UV-B-Filter können selbstverständlich auch in Mischungen eingesetzt
werden. Neben den genannten löslichen Stoffen kommen für diesen Zweck auch unlösliche
Lichtschutzpigmente, nämlich feindisperse Metalloxide bzw. Salze in Frage. Beispiele
für geeignete Metalloxide sind insbesondere Zinkoxid und Titandioxid und daneben Oxide
des Eisens, Zirkoniums, Siliciums, Mangans, Aluminiums und Cers sowie deren Gemische.
Als Salze können Silicate (Talk), Bariumsulfat oder Zinkstearat eingesetzt werden.
Die Oxide und Salze werden in Form der Pigmente für hautpflegende und hautschützende
Emulsionen und dekorative Kosmetik verwendet. Die Partikel sollten dabei einen mittleren
Durchmesser von weniger als 100 nm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 nm und insbesondere
zwischen 15 und 30 nm aufweisen. Sie können eine sphärische Form aufweisen, es können
jedoch auch solche Partikel zum Einsatz kommen, die eine ellipsoide oder in sonstiger
Weise von der sphärischen Gestalt abweichende Form besitzen. Die Pigmente können auch
oberflächenbehandelt, d.h. hydrophilisiert oder hydrophobiert vorliegen. Typische
Beispiele sind gecoatete Titandioxide, wie z.B. Titandioxid T 805 (Degussa) oder Eusolex®
T2000 (Merck). Als hydrophobe Coatingmittel kommen dabei vor allem Silicone und dabei
speziell Trialkoxyoctylsilane oder Simethicone in Frage. In Sonnenschutzmitteln werden
bevorzugt sogenannte Mikro- oder Nanopigmente eingesetzt. Vorzugsweise wird mikronisiertes
Zinkoxid verwendet. Weitere geeignete UV-Lichtschutzfilter sind der Übersicht von
P.Finkel in
SÖFW,Journal 122, 543 (1996) zu entnehmen.
[0045] Neben den beiden vorgenannten Gruppen primärer Lichtschutzstoffe können auch sekundäre
Lichtschutzmittel vom Typ der
Antioxidantien eingesetzt werden, die die photochemische Reaktionskette unterbrechen, welche ausgelöst
wird, wenn UV-Strahlung in die Haut eindringt. Typische Beispiele hierfür sind Aminosäuren
(z.B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z.B. Urocaninsäure)
und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Camosin, L-Carnosin und deren Derivate
(z.B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z.B. α-Carotin, β-Carotin, Lycopin) und deren
Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und deren Derivate (z.B. Dihydroliponsäure),
Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole (z.B. Thioredoxin, Glutathion,
Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und Glycerylester)
sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure
und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Salze)
sowie Sulfoximinverbindungen (z.B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Butioninsulfone,
Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen
(z.B. pmol bis µmol/kg), ferner (Metall)-Chelatoren (z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure,
Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z.B. Citronensäure, Milchsäure, Äpfelsäure),
Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren
Derivate, ungesättigte Fettsäuren und deren Derivate (z.B. γ-Linolensäure, Linolsäure,
Ölsäure), Folsäure und deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate,
Vitamin C und Derivate (z.B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat),
Tocopherole und Derivate (z.B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin-A-palmitat)
sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, α-Glycosylrutin,
Ferulasäure, Furfurylidenglucitol, Camosin, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol,
Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure
und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Superoxid-Dismutase, Zink und dessen
Derivate (z.B. ZnO, ZnSO
4) Selen und dessen Derivate (z.B. Selen-Methionin), Stilbene und deren Derivate (z.B.
Stilbenoxid, trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze,
Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genannten
Wirkstoffe.
[0046] Zur Verbesserung des Fließverhaltens können femer
Hydrotrope, wie beispielsweise Ethanol, Isopropylalkohol, oder Polyole eingesetzt werden.
[0047] Als
Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung, Parabene, Pentandiol
oder Sorbinsäure sowie die in Anlage 6, Teil A und B der Kosmetikverordnung aufgeführten
weiteren Stoffklassen. Als
Insekten-Repellentien kommen N,N-Diethyl-m-toluamid, 1,2-Pentandiol oder Ethyl Butylacetylaminopropionate
in Frage, als
Selbstbräuner eignet sich Dihydroxyaceton.
Als
Parfümöle seien genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen. Natürliche
Riechstoffe sind Extrakte von Blüten (Lilie, Lavendel, Rosen, Jasmin, Neroli, Ylang-Ylang),
Stengeln und Blättern (Geranium, Patchouli, Petitgrain), Früchten (Anis, Koriander,
Kümmel, Wacholder), Fruchtschalen (Bergamotte, Zitrone, Orangen), Wurzeln (Macis,
Angelica, Sellerie, Kardamon, Costus, Iris, Calmus), Hölzern (Pinien-, Sandel-, Guajak-,
Zedern-, Rosenholz), Kräutern und Gräsern (Estragon, Lemongras, Salbei, Thymian),
Nadeln und Zweigen (Fichte, Tanne, Kiefer, Latschen), Harzen und Balsamen (Galbanum,
Elemi, Benzoe, Myrrhe, Olibanum, Opoponax). Weiterhin kommen tierische Rohstoffe in
Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische Riechstoffverbindungen
sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe.
Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat,
p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethylacetat,
Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat,
Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethem zählen beispielsweise Benzylethylether,
zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral,
Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial
und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, ∝-Isomethylionon und Methylcedrylketon,
zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Isoeugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol
und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene und Balsame.
Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam
eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit,
die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z.B. Salbeiöl,
Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl,
Vetiveröl, Olibanöl, Galbanumöl, Labolanumöl und Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl,
Dihydromyrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol, Phenylethylalkohol, α-Hexylzimtaldehyd,
Geraniol, Benzylaceton, Cyclamenaldehyd, Linalool, Boisambrene Forte, Ambroxan, Indol,
Hedione, Sandelice, Citronenöl, Mandarinenöl, Orangenöl, Allylamylglycolat, Cyclovertal,
Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, β-Damascone, Geraniumöl Bourbon, Cyclohexylsalicylat,
Vertofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evemyl, Iraldein gamma, Phenylessigsäure,
Geranylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid, Romilllat, Irotyl und Floramat allein oder
in Mischungen, eingesetzt.
[0048] Als
Farbstoffe können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen verwendet
werden, wie sie beispielsweise in der Publikation
"Kosmetische Färbemittel" der Farbstoffkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft,
Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S.81.106 zusammengestellt sind. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in Konzentrationen von
0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Mischung, eingesetzt.
[0049] Der Gesamtanteil der Hilfs- und Zusatzstoffe kann 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40
Gew.-% - bezogen auf die Mittel - betragen. Die Herstellung der Mittel kann durch
übliche Kalt - oder Heißprozesse erfolgen; vorzugsweise arbeitet man nach der Phaseninversionstemperatur-Methode.
[0050] Ein letzter Gegenstand der Erfindung betrifft schließlich die Verwendung von Polyolcarbonsäureester,
als Perlglanzwachse zur Herstellung von oberflächenaktiven Zubereitungen, vorzugsweise
kosmetischen und/oder pharmazeutischen Zubereitungen.
Beispiele
[0051] Die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate 1 bis 4 sowie die Vergleichsmischung V1
und V2 wurden 14 Tage bei 40 °C gelagert und die Viskosität nach der Brookfield-Methode
in einem RVT-Viskosimeter (23°C, 10 Upm, Spindel 5) bestimmt. Anschließend wurden
wäßrige Haarshampooformulierungen durch Vermischen der Einsatzstoffe bei 20 °C zubereitet,
die jeweils 3 g der Perlglanzkonzentrate 1 bis 4, V1 und V2,15 g Kokosfettalkohol+2EO-sulfat-Natriumsalz,
4 g Dimethylpolysiloxan, 5 g Kokosalkylglucosid und 2 g eines Esterquats (Wasser ad
100 Gew.-%) enthielten. Die Feinteiligkeit der Perlglanzkristalle in den Haarshampoos
wurde unter dem Mikroskop visuell auf einer Skala von 1 = sehr feine Kristalle bis
5 = grobe Kristalle und die Lagerstabilität nach 4 Wochen bei 40 °C von (++) = sehr
stabil bis (-) = verminderte Stabilität beurteilt. Die Zubereitungen wurden nach 4
Wochen beurteilt. Die Beurteilung des Perlglanzes erfolgte ebenfalls auf einer Skala
von 1 = brillant bis 5 = stumpf; die Trübung wurde visuell bestimmt und mit (++) =
trüb bis (-) = trübungsfrei beurteilt. Die Zusammensetzungen und Ergebnisse sind in
Tabelle 1 zusammengefaßt; alle Mengenangaben verstehen sich als Gew.-%.
Tabelle 1:
Zusammensetzung und Performance von Perlglanzkonzentraten |
Zusammensetzung |
1 |
2 |
3 |
4 |
V1 |
V2 |
Glycerinmonostearatmalat |
25 |
- |
20 |
- |
- |
- |
Ethylenglycolmonostearatcitrat |
- |
20 |
- |
- |
- |
- |
Sobitaldistearatlactat |
- |
- |
- |
20 |
- |
- |
Distearylether |
- |
- |
- |
- |
25 |
- |
Ethylenglycoldistearat |
- |
5 |
5 |
5 |
- |
25 |
Kokosalkohol+4EO |
5 |
5 |
- |
- |
5 |
5 |
Kokosalkylglucosid |
9 |
9 |
15 |
15 |
9 |
9 |
Kokosfettsäurebetain |
5 |
5 |
4 |
4 |
5 |
5 |
Glycerin |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
Wasser |
ad 100 |
Viskosität der Konzentrate [mPas] |
|
- nach 1d, 40°C |
7.400 |
6.600 |
7.000 |
7.200 |
8.500 |
9.700 |
- nach 14 d, 40°C |
7.700 |
5.000 |
7.200 |
7.400 |
7.900 |
7.300 |
Perlglanz in der Formulierung |
|
- Brillanz |
1,4 |
1,0 |
1,1 |
1,4 |
1,5 |
2,0 |
- Feinteiligkeit |
1,2 |
1,1 |
1,3 |
1,2 |
1,5 |
3,0 |
- Trübung |
- |
- |
- |
- |
+ |
++ |
Stabilität |
|
- nach 4 Wochen, 40 °C |
++ |
+ |
++ |
++ |
- |
- |