(19) |
|
|
(11) |
EP 1 173 634 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
02.06.2004 Patentblatt 2004/23 |
(22) |
Anmeldetag: 06.04.2000 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: D01D 5/092 |
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
|
PCT/EP2000/003067 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
|
WO 2000/061842 (19.10.2000 Gazette 2000/42) |
|
(54) |
KÜHLSYSTEM FÜR FILAMENTBÜNDEL
COOLING SYSTEM FOR FILAMENT BUNDLES
SYSTEME DE REFROIDISSEMENT POUR FILS DE FILAMENTS CONTINUS
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
(30) |
Priorität: |
08.04.1999 DE 19915762
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
23.01.2002 Patentblatt 2002/04 |
(73) |
Patentinhaber: Zimmer Aktiengesellschaft |
|
60388 Frankfurt am Main (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- BEECK, Heinz-Dieter
D-60323 Frankfurt am Main (DE)
|
(74) |
Vertreter: Meyer-Dulheuer, Karl-Hermann, Dr. et al |
|
Patentanwalt,
Metzlerstrasse 27 60594 Frankfurt am Main 60594 Frankfurt am Main (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
WO-A-95/15409 US-A- 3 336 634
|
DE-A- 1 962 946
|
|
|
|
|
- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 012, no. 444 (C-545), 22. November 1988 (1988-11-22)
& JP 63 165506 A (TORAY IND INC), 8. Juli 1988 (1988-07-08)
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlsystem für Filamentbündel, welche durch
mindestens zwei nebeneinander angeordnete Spinndüseneinheiten aus Polymerschmelze
ersponnen und mit einer Geschwindigkeit von ≥ 1000 m/min von einem Abzugsystem abgezogen
werden, wobei die Filamentbündel durch einen gleichgerichteten Luftstrom abgekühlt
werden.
[0002] Polymerschmelzspinnverfahren, bei denen gleichzeitig mehrere Filamentbündel ersponnen,
vorverstreckt, abgekühlt, präpariert und nach eventuellen weiteren Arbeitsschritten
aufgespult werden, sind bekannt. In konventionellen Spinnanlagen werden die frisch
ersponnenen, weichen Polymerfilamente kurz nach ihrem Austritt aus der Spinndüseneinheit
durch eine Querstromanblasung abgekühlt. Bis zu ihrer Erstarrung erhöht sich die Geschwindigkeit
der Filamente von der Spinngeschwindigkeit an der Düse bis auf die Aufspulgeschwindigkeit,
d. h. auf dieser Strecke werden die Filamente verstreckt. Gleichzeitig ist dies die
Strecke während der die Filamente gegen äußere Einwirkungen am empfindlichsten sind.
US-Patent 3 551 949 (= DE-A 1 956 860) beschreibt einen Blasschacht mit Querstromanblasung
für ein einzelnes Filamentbündel, wobei durch geneigte Seitenwände Luft-Turbulenzen
reduziert werden. Gemäß US-Patent 3 684 416 (= DE-A 1 962 946) läßt sich der Platzbedarf
von Blasschächten mit Querstromanblasung für mehrere Filamentbündel dadurch mindern,
daß die Trennwände zwischen den einzelnen Filamentbündeln verformbar sind.
[0003] Ein völlig anderes Kühlkonzept basiert auf der Abkühlung der Filamente durch einen
gleichgerichteten Begleitluftstrom innerhalb von je einem Schutzrohr pro Filamentbündel,
wobei der Luftstrom durch Gebläse u. dgl. und/oder durch den durch die Filamentfortbewegung
verursachten Sog erzeugt wird (US-Patente 5,688,458; 5,360,589; 5,340,517). Durch
trichterförmige Ausbildung des Bodens des ansonsten zylinderförmigen Schutzrohres
läßt sich gemäß dem EP-Patent 0 396 646 der Luftverbrauch reduzieren und die Gleichmäßigkeit
der Filamente verbessern. Laut US-Patent 3 611 485 soll das frisch ersponnene Filamentbündel
in einem stets frei und unkontrolliert umlaufenden Luftstrom abgekühlt werden, der
nur soweit durch Frischluft aufgefüllt wird, wie durch den regelbaren Ausgang Verluste
entstehen. Auch hier ist nur ein Kamin pro Spinndüse vorgesehen. Im US-Patent 3 707
593 wird ein Spinnprozeß beschrieben, der nur für Vlies-Herstellung (non-woven) geeignet
ist: In einem druckdichten Spinnrohr werden die frisch ersponnene Filamente mittels
der zum Abzug dienenden Druckluft abgekühlt, wobei in einem zylindrischen Rohr ohne
Zwischenwände auch mehrere Filamentbündel abgekühlt werden können.
[0004] Das Verfahren des EP-Patentes 0 682 720 will darüber hinaus die Umgebungsluft mit
der gleichen Geschwindigkeit wie die Filamente mitführen, um so den Erstarrungspunkt
des Fadens später zu erreichen und dadurch die Abzugsgeschwindigkeit erhöhen zu können.
Dies wird mit der Wirtschaftlichkeit, d. h. höhere Produktionsgeschwindigkeit bei
gleicher Qualität oder höhere Qualität bei gleicher Geschwindigkeit begründet. Erreicht
werden soll dies durch ein im unteren Bereich erweitertes zylindrisches Schutzrohr
mit Absaugvorrichtung. Erzeugen lassen sich so zwar Luftgeschwindigkeiten, die in
der Größenordnung der Filament-Abzugsgeschwindigkeit liegen, nicht aber ein Geschwindigkeitsprofil,
welches die durch die Vorverstreckung des noch nicht erstarrten Filamentbündels bedingte
Geschwindigkeitszunahme berücksichtigt.
[0005] Einzelne Fadenschutzrohre sind teurer als ein gemeinsamer Kanal für mehrere Fäden
und besonders nachteilig ist deren Handhabung: Jeder einzelne Faden muß beim Auflegen
auf die Spulmaschine durch sein ihm zugehöriges Schutzrohr manuell hindurchgeführt
werden. Dies ist bei der Ausgestaltung nach EP-Patent 0 682 720 besonders schwierig
durch die enge Öffnung am unteren Ende, die das Ansaugen von Falschluft verhindern
soll. Wegen der Enge der Rohre wird der Präparationsauftrag auch erst nach dem Austritt
aus dem Rohr auf den Faden aufgebracht. Dies ist ein Nachteil gegenüber den Verfahren
mit Querstromanblasung, die sofort nach der Abkühlung der einzelnen Filamente den
Fadenschluß anstreben und erst nach der Ölung Fadenführerelemente einsetzen. Besonders
nachteilig und kostenintensiv ist aber, daß die Luftabsaugung für jedes einzelne Fadenschutzrohr
installiert, betrieben und geregelt werden muß.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es ein Kühlsystem für Filamentbündel zu schaffen, welches
dem Schutz der noch nicht erstarrten Filamente und deren behutsamer Abkühlung dient
und gleichzeitig eine möglichst einfache Handhabung und hohe Wirtschaftlichkeit sichert.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Kühlsystem gemäß den
Angaben der Patentansprüche.
[0008] Das Kühlsystem eignet sich für alle durch Schmelzspinnen verarbeitbare Polymere,
insbesondere für textile Polyesterfilamente, die mit hoher Aufspulgeschwindigkeit
ersponnen werden.
[0009] Der Erfindungsgedanke geht davon aus, daß in einem zylindrischen Rohr eine Luftsäule
an sich mit (fast) konstanter Geschwindigkeit strömt, auch wenn die Luftschichten
in einem parabelförmigen Strömungsprofil von innen nach außen langsamer werden. Dies
ist für den erstarrten Faden, der selbst mit konstanter Geschwindigkeit läuft, bedeutungslos,
nicht aber für die noch weichen, sich streckenden Filamente, deren Geschwindigkeit
solange zunimmt, bis die Erstarrung eingetreten ist. Betrachtet man nun ein konisches
Rohr, so liegt auch hier ein parabelförmiges Strömungsprofil (von innen nach außen
langsamer werdend) vor. Aber dieses Profil ist am engen Ende wesentlich stärker ausgeprägt
als am weiten Anfang, d. h. die Geschwindigkeit des Luftstromes ist nicht konstant,
sondern nimmt zu. Und dies gilt nicht nur für übliche zylindrische Rohre, sondern
auch für Rohre mit rechteckigem Querschnitt.
[0010] Der Erfindungsgedanke geht des weiteren davon aus, daß statt einzelner, konischer
Rohre für jeden einzelnen Faden, auch ein sich verjüngender rechteckiger Kanal für
alle Fäden gemeinsam die Aufgabe erfüllen kann, einen unterstützenden Begleitluftstrom
mit möglichst angepaßter Geschwindigkeit zu den Fäden zu erzeugen. Der rechteckige
Querschnitt, insbesondere in Verbindung mit Trennwänden zwischen den einzelnen Filamentbündeln,
erlaubt eine gleichmäßigere Abkühlung sämtlicher Einzelfilamente der Filamentbündel
als zum Beispiel ein ovaler Querschnitt. Dabei ist es im Prinzip gleich, wo und wie
die Verjüngung stattfindet. Vorzugsweise sollte aber der erste Teil des Schachtes
(A) in der Breite konstant bleiben, damit die einzelnen Filamentbündel parallel und
unter gleichen Bedingungen abgezogen werden können. Dies kann durch zusätzliche Schutzbleche
zwischen den einzelnen Spinndüsenpositionen noch unterstützt werden. Hier ist bis
zum unteren Ende des ersten Schachtes (A) auch Raum genug für die übliche Position
des Präparationsölers, der zudem in der Höhe verstellbar sein kann, um die Vorteile
der Erfindung auch für unterschiedliche Titer nutzen zu können. Direkt vor dem Übergang
zum folgenden Schacht (B) ist zunächst ein Fadenführer untergebracht.
[0011] Je nachdem, ob die einzelnen Filamentbündel einzeln oder zu mehreren zusammengefaßt
aufgewickelt werden sollen, hat Schacht B einen geringfügig in der Tiefe verjüngten
oder einen stark verjüngten Querschnitt. Bei einzeln aufzuwickelnden, nebeneinander
angeordneten Filamentbündeln bleibt die Breite des Schachtes B unverändert über die
gesamte Schachthöhe und gegenüber Schacht A. Die Tiefe des Schachtes B sollte am unteren
Ende so bemessen sein, daß einerseits Falschluft und Turbulenzen unterbunden werden,
andererseits aber Berührungen der Schachtwandungen durch die Filamente ausgeschlossen
sind. Dies wird durch eine leichte Neigung der Vorder- und/oder Rückwand des Schachtes
B entsprechend einer geringfügigen Verjüngung erreicht. Bei zusammengefaßt aufzuwickelnden
Filamentbündeln erfolgt zusätzlich eine seitliche Verjüngung des Schachtes B, damit
die Fäden platzsparend weiter geführt werden können. Kurz vor dem Ende dieses zweiten
Schachtes (B) wird die Absaugung der Luft vorgenommen, wobei die Luft bis zur Spinnposition
zurückgeführt werden kann, um bereits temperiert (weil im Kreis gefahren) nahe am
Faden erneut eingebracht zu werden. Weitere Luftmengen werden, soweit nötig, durch
den oberen offenen Spalt zwischen Spinndüseneinheiten und dem ersten Schacht (A) angesaugt.
Am Übergang des zweiten Schachtes (B) zum Endschacht (C) können weitere Fadenführer
angebracht sein.
[0012] Der Erfindungsgedanke geht des weiteren davon aus, daß der erstarrte Faden, der von
der Aufspulmaschine mit konstanter, hoher Geschwindigkeit abgezogen wird, um sich
herum einen automatisch mitlaufenden Luftmantel hat. Diese Schleppluft kann nicht
verhindert, aber genutzt werden. Statt also den Fadenaustritt zu verengen und die
gesamte Luft aus dem Kanal abzusaugen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, nach dem
Austritt aus dem Schacht (B) einen im Querschnitt konstant, aber sehr eng bleibenden
Endschacht (C) anzuschließen, in dem die Fäden möglichst lange verbleiben sollen.
Die hier entstehende konstante Luftströmung verhindert nicht nur das Einströmen von
Falschluft, sondern unterstützt noch durch die vorerwähnte Schleppluft den Sog auf
die Luftzuströmung und entlastet so die Kosten für die Erzeugung der Saugluft.
[0013] Der prozeßtechnische Nutzeffekt der Erfindung liegt vor allem in der Möglichkeit,
höhere Spinngeschwindigkeiten als bei konventionellen Verfahren mit rein mechanischen
Mittel zu erreichen. Auch wird die Aufgabe gegenüber dem bekannten EP-Patent 0 682
720 besser und kostengünstiger gelöst.
[0014] Die weitere Beschreibung erfolgt anhand der Zeichnungen, wobei:
Fig. 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Kühlsystem, links einen Schnitt durch
den Fadenlauf von der Spinndüseneinheit bis zur Aufspulung und rechts die Ansicht
auf einen beispielhaften Aufbau mit sechs Fadenläufen.
Fig. 2 zeigt links den Fadenlauf in einem konventionellen Kühlschacht mit Querstromanblasung
und den vertikalen Geschwindigkeitsverlauf der Gesamtluft und rechts im Diagramm die
Filamentgeschwindigkeit und dazu die Geschwindigkeit der unmittelbaren Begleitluft
des Fadens.
Fig. 3 zeigt links den Fadenlauf in einem erfindungsgemäßen Kühlschacht mit Gleichstromführung
und den vertikalen Geschwindigkeitsverlauf der Gesamtluft und im Diagramm rechts die
Filamentgeschwindigkeit und die Geschwindigkeit der unmittelbaren Begleitluft des
Fadens.
Fig. 4 zeigt ein erfindungsgemäßes Beispiel für sechs Fäden in dreidimensionaler Darstellung.
[0015] In Fig. 1 wird ein erfindungsgemäßer Verfahrensaufbau rein schematisch dargestellt.
Links im Schnitt wird der Fadenlauf (3a, 3) von der Spinndüseneinheit (1) bis zur
Aufspulung (2) und rechts dazu die Ansicht für einen beispielhaften Aufbau mit sechs
Spinndüseneinheiten (1) gezeigt. Der erste Schacht (A) ist in der Breite konstant,
d. h. die beiden Seitenwände (4) sind gerade und parallel zueinander ausgeführt, und
die Verjüngung findet nur über die Vorder- und Rückwand (5a, 5b) des Schachtes statt.
Der Fadenlauf (3a) ist leicht aus der Senkrechten verspannt, damit im Präparationsöler
(6) der Anlauf gewährleistet werden kann. Vorder- und Rückwand (5a, 5b) des Schachtes
sind zur Fadenmitte gleichmäßig geneigt, so daß die Schrägung asymmetrisch erfolgen
muß. Rechts in der Ansicht sind die einzelnen Schutz- bzw. Trennbleche (7) gezeigt,
die identische Bedingungen zwischen den einzelnen Filamentbündeln (3a), die in diesem
Bereich parallel zueinander abgezogen werden, schaffen. Am unteren Ende des ersten
Schachtes (A) sind zunächst die Präparationsöler (6), die für unterschiedliche Titer
in der Höhe verstellbar sein müssen, und danach die ersten Fadenführer (8) direkt
vor dem Übergang zum nachfolgenden Schacht (B) untergebracht. Da die Filamentbündel
(3) im vorliegenden Beispiel separat aufgewickelt werden, erfolgt nur eine geringe
Verjüngung des Schachtes B über dessen Vorder- und Rückwand (9a, 9b). Die Breite des
Schachtes (B) bleibt hingegen konstant, die Seitenwände (10) also parallel zueinander.
Die Luftabsaugung (11) erfolgt kurz vor dem Ende des zweiten Schachtes (B) mittels
Sauggebläse (11a), und die Luft wird dann bis zu den Spinndüseneinheiten (1) zurückgeführt,
um bereits temperiert (weil im Kreis gefahren) nahe am Faden über einen Einblasring
(12) eingebracht und gleichmäßig auf die Spinndüseneinheiten (1) verteilt zu werden.
Weitere Luftmengen werden am oberen offenen Anfang des ersten Schachtes (A) durch
den Spalt (13) angesaugt, soweit nötig. Am Übergang des zweiten Schachtes (B) zum
Endschacht (C) sind die zweiten Fadenführer (14) angebracht, die gegebenenfalls auch
entfallen können. Grundsätzlich kann die Luftabsaugung (11) auch in Abzugsrichtung
weiter unten aus Schacht C vorgenommen werden. Jedoch ist die Gefahr unerwünschter
Falschluftansaugung um so größer, je geringer der Abstand zwischen Luftabsaugung (11)
und dem Austrittsende (18) von Schacht C ist. Der Schacht (C) ist im Querschnitt konstant,
aber sehr eng gehalten, damit die hier entstehende konstante Luftströmung das Einströmen
von Falschluft verhindert, und reicht bis kurz vor die erste Abzugsgalette (17) oder
bei galettenlosem Spinnen bis kurz vor das nachfolgende Spinnelement, zum Beispiel
der Wickler (2). Vorzugsweise beträgt der Abstand zwischen Filamentbündeln und den
Wandungen (15a, 15b) von Schacht (C) 1 bis 4 cm.
[0016] Fig. 2 zeigt schematisch links den Fadenlauf (3a, 3) in einem konventionellen Kühlschacht
und den vertikalen Geschwindigkeitsverlauf der Gesamtluft, die quer eingeblasen nach
unten hin nur sehr langsam strömt. Rechts im Diagramm ist die Filamentgeschwindigkeit
eingetragen, die von der Einspritzgeschwindigkeit (V1) bis auf die Aufspulgeschwindigkeit
(V2) zunimmt, um dann konstant zu bleiben. Fast parallel dazu nimmt'die Geschwindigkeit
der unmittelbaren Begleitluft, nur durch den Sog des Fadens erzeugt, ihren Verlauf.
[0017] Im Vergleich dazu zeigt die Fig. 3 links den schematischen Fadenlauf (3a, 3) im Schacht
A und B eines erfindungsgemäßen Kühlsystems und den vertikalen Geschwindigkeitsverlauf
der im Gleichstrom geführten Gesamtluft. Hier wird, durch die Absaugung erzwungen,
die vertikal bewegte Luft durch die Verjüngung des Kühlschachtes A insgesamt beschleunigt.
Der Geschwindigkeitsverlauf des Filamentes und die Geschwindigkeit der unmittelbaren
Begleitluft des Fadens wird im Diagramm rechts dargestellt. Weil schon eine beschleunigte
Luftbewegung vorliegt, braucht der Faden (3a, 3) seine unmittelbare Begleitluft nicht
so extrem zu beschleunigen, wie bei konventioneller Fadenkühlung. D. h., die Filamentgeschwindigkeit
des nicht erstarrten Polymers (3a) wird nicht so stark gebremst wie beim Stand der
Technik üblich, und der Erstarrungspunkt der Filamente bzw. der erste Fadenführer
(8) liegt weiter weg von der Spinndüseneinheit (1). Durch diese sanfte Verstreckung,
in einem längeren Zeitraum als üblich, kann die Abzugsgeschwindigkeit erhöht werden,
ohne daß es zum Fadenbruch kommt.
[0018] Fig. 4 zeigt ein anderes, erfindungsgemäßes Beispiel für sechs gemeinsam aufgewickelte
Filamentbündel (3) in dreidimensionaler Darstellung. Der erste Schacht (A) ist in
der Breite konstant und entsprechend der Spinnanordnung ausgelegt. Zwischen den einzelnen
Filamentbündeln (3a) sind Trennbleche (7) positioniert, so daß für jedes dieser Fadenbündel
(3a) der gleiche Raum zur Verfügung steht. Die Höhe des Schachtes (A) wird in der
Regel 1,8 bis max. 2,2 m betragen, entsprechend der Etagenhöhe der Spinnbühne. Die
beiden Seitenwände (4) sind gerade und parallel zueinander ausgeführt und die Verjüngung
von insgesamt 10° bis max. 30° findet nur seitlich über, die Vorder- und Rückwand
(5a, 5b) des Schachtes statt. Die Vorderwand (5a) ist klappbar ausgeführt, wobei die
Scharniere der Flügeltüren (19) für eine vertikal senkrechte Öffnung vorgesehen sind.
Die Türen (19) haben im Bereich der Öleranordnung (6) Sichtfenster (20) zur Prozeßüberwachung
am Öler (6) und ersten Fadenführer (8). In der Zeichnung ist die linke Tür (19) geöffnet
dargestellt. Die Verjüngung im zweiten Schacht (B) ist zwar frei wählbar, erfolgt
jedoch vorwiegend seitlich und möglichst kurz bauend, damit die Fäden (3) platzsparend
weiter geführt werden können, d. h. hier ergibt sich die Dimensionierung mehr oder
weniger aus den baulichen Gegebenheiten der Anlage. Im allgemeinen ist ein Winkel
von 2 bis 30° zwischen Vorder- und Rückwand (9a, 9b) und von 30 bis 120° zwischen
beiden Seitenwänden (10) angemessen. Die Luftabsaugung (11) erfolgt kurz vor dem Ende
des Schachtes (B) über ein angepaßtes Rohrsystem. Die Rückführung der Luft bis zur
Spinnposition ist hier nicht gezeigt. Der anschließende Endschacht (C) ist im Querschnitt
konstant gehalten, aber er sollte so eng, wie noch handhabbar, und auch so lang wie
möglich sein. Hier ist eine einzelne Tür (21) vorgesehen, die bis in den Bereich am
Übergang des zweiten Schachtes (B) reicht, damit die zweiten Fadenführer (14) bedient
werden können.
1. Kühlsystem für Filamentbündel, welche durch mindestens zwei nebeneinander angeordnete
Spinndüseneinheiten (1) aus Polymerschmelze ersponnen und mit einer Geschwindigkeit
von ≥ 1000 m/min von einem Abzugsystem abgezogen werden, wobei die Filamentbündel
durch einen gleichgerichteten Luftstrom abgekühlt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlsystem aus folgenden Teilen besteht:
- unmittelbar unterhalb der Spinndüseneinheiten (1) Mittel (12, 13) zum Zuführen von
Luft,
- daran anschließend ein Schacht A mit rechteckigem Querschnitt, konstanter Breite
zwischen den Schacht-Seitenwänden (4) und sich in Abzugsrichtung verjüngender Tiefe
zwischen Schacht-Vorder- und -Rückwand (5a, 5b), wobei die Filamentbündel (3a) durch
den Schacht A abgezogen werden und nahe dem Austritt aus Schacht A zunächst über einen
Präparationsöler (6) und danach durch einen ersten Fadenführer (8) geführt werden,
- ein an Schacht A anschließender Schacht B mit rechteckigem Querschnitt und sich
in Abzugsrichtung verjüngender Tiefe und wahlweise verjüngender Breite, wobei die
Filamentbündel (3) durch den Schacht B abgezogen werden,
- ein an Schacht B anschließender Schacht C mit rechteckigem, konstantem Querschnitt,
welcher bis nahe an das Abzugssystem (17) reicht, wobei die Filamentbündel (3) durch
den Schacht C dem Abzugssystem (17) zugeführt werden, und
- nahe dem Austritt aus Schacht B Mittel (11) zum Abführen von Luft.
2. Kühlsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Schachtes A zwischen jeweils zwei Filamentbündeln (3a) je eine Trennwand
(7) angeordnet ist, welche über die gesamte Tiefe des Schachtes A parallel zu dessen
Seitenwänden (4) verläuft.
3. Kühlsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Vorder- und Rückwand (5a, 5b) des Schachtes A in einem Winkel von 10 bis 30° zueinander
angeordnet sind, wobei beide Wände (5a, 5b) gleichmäßig zur Achse der Filamentbündel
(3a) geneigt sind.
4. Kühlsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen Vorder- und Rückwand (5a, 5b) variabel einstellbar ist, wobei
die Einstellung derart erfolgt, daß innerhalb des Schachtes A die Strömungsgeschwindigkeit
der zugeführten Luft in etwa im gleichen Umfang zunimmt wie die Geschwindigkeit der
Filamentbündel (3a).
5. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Filamentbündeln (3) und den Wandungen (15a, 15b, 16) von
Schacht C 1 bis 4 cm beträgt.
6. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt von Schacht B in der Tiefe und in der Breite verjüngt, wobei
die Filamentbündel (3) nahe dem Austritt aus Schacht B durch einen zweiten Fadenführer
(14) geführt werden.
7. Kühlsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Vorderund Rückwand (9a, 9b) des Schachtes B in einem Winkel von 2 bis 30° und die
beiden Seitenwände (10) in einem Winkel von 30 bis 120° zueinander verlaufen.
8. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderwand (5a) des Schachtes A und/oder die Vorderwand (15a) des Schachtes C
geöffnet werden kann.
9. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zum Zuführen von Luft aus einem zur Umgebungsluft offenen Spalt (13) zwischen
Schacht A und den Spinndüseneinheiten (1) besteht, und das Mittel zum Abführen von
Luft aus mindestens einer von Schacht B abzweigenden Leitung (11) mit Absauggebläse
(11a) besteht.
10. Kühlsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zum Zuführen von Luft zusätzlich einen in den Spalt (13) mündenden, die
mindestens zwei Spinndüseneinheiten (1) umgebenden Blasring (12) umfaßt, wobei die
mittels des mindestens einem Absauggebläse (11a) abgeführte Luft zu dem Blasring (12)
rückgeführt und gleichmäßig auf die mindestens zwei Spinndüseneinheiten (1) verteilt
wird.
1. A cooling system for filament bundles which are spun from polymer melt by at least
two spinneret units (1) arranged one beside the other and are drawn off by a draw-off
system at a speed of ≥ 1000 m/min, the filament bundles being cooled by an equidirectional
stream of air,
characterised in that the cooling system consists of the following parts:
- directly below the spinneret units (1) means (12, 13) for supplying air, adjoining
these, a shaft A of rectangular cross-section, constant width between the side walls
(4) of the shaft, and a depth tapering in the draw-off direction between the front
and rear wall (5a, 5b) of the shaft, the filament bundles (3a) being drawn off through
the shaft A and near the exit from shaft A being first of all guided over a lubrication
oiler (6) and thereafter through a first thread guide (8),
- a shaft B, adjoining the shaft A, of rectangular cross-section and of a depth tapering
in the draw-off direction and optionally of a tapering width, the filament bundles
(3) being drawn off through the shaft B,
- a shaft C, adjoining the shaft B, of rectangular, constant cross-section, which
extends to near the draw-off system (17), the filament bundles (3) being supplied
to the draw-off system (17) through the shaft C, and
- close to the exit from the shaft B means (11) for discharging air.
2. A cooling system according to Claim 1, characterised in that one partition (7) each is arranged inside the shaft A between two filament bundles
(3a) each, which partition extends over the entire depth of the shaft A parallel to
the side walls (4) thereof.
3. A cooling system according to Claim 1 or 2, characterised in that the front and rear walls (5a, 5b) of the shaft A are arranged at an angle of 10 to
30° to each other, both walls (5a, 5b) being uniformly inclined towards the axis of
the filament bundles (3a).
4. A cooling system according to Claim 3, characterised in that the angle between the front and rear walls (5a, 5b) can be variably adjusted, the
adjustment being made such that inside the shaft A the flow rate of the supplied air
increases approximately to the same extent as the speed of the filament bundles (3a).
5. A cooling system according to one of Claims 1 to 4, characterised in that the distance between the filament bundles (3) and the walls (15a, 15b, 16) of shaft
C is 1 to 4 cm.
6. A cooling system according to one of Claims 1 to 5, characterised in that the cross-section of shaft B tapers in depth and in width, the filament bundles (3)
being guided through a second thread guide (14) close to the exit from shaft B.
7. A cooling system according to Claim 6, characterised in that the front and rear walls (9a, 9b) of the shaft B extend at an angle of 2 to 30°,
and the two side walls (10) at an angle of 30 to 120° to each other.
8. A cooling system according to one of Claims 1 to 7, characterised in that the front wall (5a) of the shaft A and/or the front wall (15a) of the shaft C can
be opened.
9. A cooling system according to one of Claims 1 to 8, characterised in that the means for supplying air consists of a gap (13) between shaft A and the spinneret
units (1) which is open towards the ambient air, and the means for discharging air
consists of at least one line (11) with exhauster (11a), which line branches off from
shaft B.
10. A cooling system according to Claim 9, characterised in that the means for supplying air additionally comprises a blow ring (12) which opens into
the gap (13) and surrounds the at least two spinneret units (1), the air discharged
by means of the at least one exhauster (11a) being recirculated to the blow ring (12)
and being uniformly distributed over the at least two spinneret units (1).
1. Système de refroidissement de faisceaux de filaments, qui sont filés par fusion de
polymère dans au moins deux unités (1) de filière disposées côte à côte et qui sont
dévidés à une vitesse 1000 m/minute par un système de dévidage, les faisceaux de filaments
étant refroidis par un courant d'air de même sens,
caractérisé en ce que le système de refroidissement est constitué des parties suivantes :
- juste en-dessous des unités (1) de filière, de moyens (12, 13) d'apport d'air,
- venant ensuite, un puits A de section transversale rectangulaire, de largeur constante
entre les parois (4) latérales du puits et de profondeur se rétrécissant dans la direction
de dévidage entre la paroi avant et arrière (5a, 5b) du puits, les faisceaux (3a)
de filaments étant dévidés en passant dans le puits A et étant guidés près de la sortie
du puits A d'abord sur un lubrifieur de bobinage (6) et ensuite dans un premier guide
fil (8),
- un puits B qui vient à la suite du puits A et qui a une section droite rectangulaire
et une profondeur se rétrécissant dans la direction de dévidage et éventuellement
une largeur qui se rétrécit, les faisceaux (3) de filaments étant dévidés dans le
puits B,
- un puits C qui vient à la suite du puits B, qui a une section transversale rectangulaire
constante et qui va jusque près du système (17) de dévidage, les faisceaux (3) de
filaments étant envoyés par le puits C au système (17) de dévidage et
- près de la sortie du puits B, de moyens (11) d'évacuation d'air.
2. Système de refroidissement suivant la revendication 1, caractérisé en ce qu'il est placé à l'intérieur du puits A, entre respectivement deux faisceaux (3a) de
filaments, respectivement une cloison (7) qui s'étend sur toute la profondeur du puits
A parallèlement à ces parois (4) latérales.
3. Système de refroidissement suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les parois (5a, 5b) avant et arrière du puits A font entre elles un angle de 10 à
30°, les deux parois (5a, 5b) étant inclinées de manière égale par rapport à l'axe
des faisceaux (3a) de filaments.
4. Système de refroidissement suivant la revendication 3, caractérisé en ce que l'angle entre les parois (5a, 5b) avant et arrière peut être réglé de façon variable,
le réglage s'effectuant de façon à ce qu'à l'intérieur du puits A la vitesse d'écoulement
de l'air apporté augmente à peu près de la même façon que la vitesse des faisceaux
(3a) de filaments.
5. Système de refroidissement suivant l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la distance entre les faisceaux (3) de filaments et les parois (15a, 15b, 16) du
puits C est comprise entre 1 et 4 cm.
6. Système de refroidissement suivant l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la section transversale du puits B se rétrécit dans la profondeur et dans la largeur,
les faisceaux (3) de filaments étant guidés près de la sortie du puits B par un deuxième
guide-fil (14).
7. Système de refroidissement suivant la revendication 6, caractérisé en ce que les parois (9a, 9b) avant et arrière du puits B font entre elles un angle de 2 à
30° et le deux parois (10) latérales font entre elles un angle de 30 à 120°.
8. Système de refroidissement suivant l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que la paroi (5a) avant du puits A et/ou la paroi (15a) avant du puits C peuvent être
ouvertes.
9. Système de refroidissement suivant l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que le moyen d'apport d'air est constitué d'un intervalle (13) ouvert à l'air ambiant
et disposé entre le puits A et les unités (1) de filière et le moyen d'évacuation
d'air est constitué d'au moins un conduit (11) qui est en dérivation du puits B et
qui a une soufflante (11a) d'aspiration.
10. Système de refroidissement suivant la revendication 9, caractérisé en ce que le moyen d'apport d'air comprend, en outre, un anneau (12) d'insufflation débouchant
dans l'intervalle (13) et entourant les au moins deux unités (1) de filière, l'air
évacué au moyen de la au moins une soufflante (11a) d'aspiration étant retourné à
l'anneau (12) d'insufflation et réparti uniformément sur les au moins deux unités
(1) de filière.