(19)
(11) EP 1 252 388 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.06.2004  Patentblatt  2004/23

(21) Anmeldenummer: 00993298.9

(22) Anmeldetag:  29.11.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D21C 9/00, D21C 11/06, D21C 11/00, D21B 1/16, D21C 3/22
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2000/011926
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2001/042555 (14.06.2001 Gazette  2001/24)

(54)

VERWENDUNG EINER VERBINDUNG ZUR VERMINDERUNG UND/ODER VERMEIDUNG VON ABLAGERUNGEN VON HOLZINHALTSSTOFFEN

USE OF A COMPOUND FOR REDUCING AND/OR AVOIDING THE BUILD UP OF WOOD COMPONENTS

USAGE D'UN COMPOSE POUR REDUIRE ET/OU EVITER LES DEPOTS DE COMPOSANTS DU BOIS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR

(30) Priorität: 10.12.1999 DE 19959826

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
30.10.2002  Patentblatt  2002/44

(73) Patentinhaber: STOCKHAUSEN GmbH & Co. KG
47805 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • VON MEDVEY, Ingo
    47178 Duisburg (DE)
  • RAJCSANYI, Thomas
    46535 Dinslaken (DE)
  • OPALKA, Andreas
    46286 Dorsten (DE)
  • WERRES, Joachim
    49457 Drebber (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 334 398
DE-A- 2 735 300
WO-A-98/33970
US-A- 5 762 757
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Vermeidung und/oder Verminderung von Ablagerungen von flüchtigen und nicht flüchtigen Holzinhaltsstoffen in gasführenden Systemen, wobei die flüchtigen Holzinhaltsstoffe zumindest teilweise in den gasführenden Systemen kondensieren.
    Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verminderung und/oder Vermeidung von Ablagerungen von Holzinhaltsstoffen an Maschinen und/oder Anlagenteilen zur Herstellung von Holzfasern aus Holzschnitzeln.

    [0002] Bei der Bearbeitung von Holz, der Produktion und Verarbeitung von Zellstoff und/oder der Papier-, Karton- oder Formfaserherstellung werden oftmals flüchtige Holzinhaltsstoffe frei, die dann in gasführenden System kondensieren und dort feste Ablagerungen bilden. Durch diese Ablagerungen erhöht sich z. B. der Druckverlust der Rohrleitungen, reduziert sich die Trennleistung von gegebenenfalls vorhandenen Zyklonen und werden Regeleinrichtungen blockiert, so daß die Gasleitungen geöffnet und beispielsweise mit Hochdruckaggregaten gereinigt werden müssen. Diese Reinigung ist sehr kostenintensiv und stört den jeweiligen Herstellungsvorgang.

    [0003] Die EP-A-0 334 098 beschreibt ein Verfahren zur Verminderung von Ablagerungen in Anlagen zur Eindampfung von Sulfitablaugen der Holz-Zellstoffgewinnung, indem der Sulfitablauge niedermolekulare Polyacrylsäure zugegeben wird. Die Ablagerungen sind Gips oder Silikatablagerungen, die während des Prozesses ausfällen.

    [0004] Die US-A-5 762 757 beschreibt eine Methode zum Verhindern von Ablagerungen organischer Inhaltsstoffe von Zellstoff wie beispielsweise Pech und klebrige Verunreinigungen in zellstoff- oder papierherstellenden Systemen, indem ein anionischer Tensid der Gruppe der Dinonyl Sulfosuccinate oder ein Gemisch aus Dioctyl Sulfosuccinat und Didecyl Sulfosuccinat entweder dem Zellstoff zugeführt oder auf die Oberfläche des Systems aufgebracht wird.

    [0005] Die DE-A-27 35 300 A beschreibt ein Verfahren zur Brüdenkondensatnachbehandlung und zwar zum destillativen Entfernen und Verbrennen von wasserdampfflüchtigen, sauerstoffverzehrenden Substanzen, aus Flüssigkeiten sowie der Nassverbrennung nicht wasserdampfflüchtiger Anteile. Ein Teil der im Holz vorhandenen Substanzen sind wasserdampfflüchtig und im Brüdenkondensat vorhanden. In dem Verfahren werden die Substanzen bei über 1000°C verbrannt.

    [0006] Die WO-A-98/33970 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Faserstoffen für die Erzeugung von Zellstoff, Papier oder Holzwerkstoffplatten, bei dem bei der Vorbehandlung zum Imprägnieren Dicarbonsäuredialkylester und/oder ein oder mehrere Fettsäurepolyol- mono, -di, tri- und/oder höhere Polyester und/oder Polyester- Polyether- Copolymere zugesetzt werden. Diese Bestandteile reinigen die Primärfasern von Harzanteilen und anderen Holzinhaltsstoffen und bewirken eine höhere Ausbeute und eine bessere Optik.

    [0007] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem die Ablagerung von flüchtigen und/oder nicht flüchtigen Holzinhaltsstoffen in gasführenden Systemen zumindest vermindert wird.

    [0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Verwendung einer Verbindung zur Vermeidung und/oder Verminderung von Ablagerungen von flüchtigen und nicht flüchtigen Holzinhaltsstoffen in gasführenden Systemen gemäß Anspruch 1 gelöst, wobei zumindest einige der flüchtigen Holzinhaltsstoffen zumindest teilweise in den gasführenden Systemen kondensieren und das Gas mindestens die Verbindung enthält, die
    • ein ähnliches Kondensationsverhalten aufweist wie die flüchtigen Holzinhaltsstoffe,
    • Ablagerungen von flüchtigen Holzinhaltsstoffen und/oder deren Reaktionsprodukten zumindest vermindert.


    [0009] Flüchtige Holzinhaltsstoffe im Sinne der Erfindung sind alle Holzinhaltsstoffe, die bei Temperaturen oberhalb von 20°C einen Dampfdruck aufweisen. Reaktionsprodukte im Sinne der Erfindung sind jegliche Produkte, die die flüchtigen Holzinhaltsstoffe nach der Kondensation, z. B. durch Polymerisation, bilden.

    [0010] Da die kondensierten flüchtigen Holzinhaltsstoffe und deren Reaktionsprodukte auf den Oberflächen der gasführenden Systeme oftmals einen klebrigen Film ausbilden, weisen die Ablagerungen meist noch nicht flüchtige Holzinhaltsstoffe, z. B. feine Holzpartikel, auf, die sich aus dem Gasstrom abscheiden und an den klebrigen Filmen anhaften.

    [0011] Erfindungsgemäß weist die Verbindung ein ähnliches Kondensationsverhalten auf wie die Holzinhaltsstoffe; d. h. die Verbindung und die Holzinhaltsstoffe kondensieren vorzugsweise an derselben Stelle in dem gasführenden System und bilden dort vorzugsweise einen Film.

    [0012] Vorzugsweise ist die Verbindung ein Dicarbonsäureester. Besonders bevorzugt ist der Dicarbonsäureester ein Dicarbonsäuredialkyl- und/oder diisoalkylester von C2-C12 Dicarbonsäuren mit C1-C13 n- und/oder iso-Alkanolen wie Di-n-butyloxalat, Di-n-butylmalonat, Di-n-butylsuccinat, Di-n-butylglutarat, Di-n-butyladipat, Di-n-butylsuberat, Di-n-butyisebacat, Dimethyladipat, Di-n-propyladipat, Diisopropyladipat, Diisobutyladipat, Di-tert-butyladipat, Di-isoamyladipat, Di-n-hexyladipat, Di-(2-ethylbutyl)adipat, Di-(2-ethylhexyl)adipat, Diisodecyladipat sowie Dimethylphthalat, Diethylphthalat, Di-n-butylphthalat, Diisobutylphthalat, Di-(2-ethylhexyl)phthalat und Diisodecylphthalat sowie die entsprechenden Terephthalsäureester und die Diester der C9-Dicarbonsäure (Trimethyladipinsäure) und der Dodecandicarbonsäure.

    [0013] Ganz besonders bevorzugt ist jedoch die Verbindung ein Di-n-Alkyladipinsäureester und/oder ein Di-iso-Alkyladipinsäureester. Am meisten bevorzugt ist die Verbindung n-Dibutyladipat.

    [0014] Die erfindungsgemäße Verwendung eignet sich zur Vermeidung und Verminderung von Ablagerungen von flüchtigen oder nicht flüchtigen Holzinhaltsstoffen in gasführenden Systemen beliebiger Art. Vorzugsweise sind die gasführenden Systeme jedoch Teil einer:
    • Holzverarbeitungsanlage, insbesondere einer Anlage zur Herstellung von Holzfaserstoff und/oder Holzfaserplatten,
    • Anlage zu Herstellung von Zellstoff,
    • Zellstoffverarbeitungsanlage,
    • Papier- oder Kartonherstellungsanlage und/oder
    • Anlage zur Herstellung von Teilen oder Gegenständen aus Formfasem.


    [0015] Ganz besonders bevorzugt ist das gasführende System Teil einer Anlage zur Herstellung von Thermo-Mechanical-Pulp (TMP) oder einer Hackschnitzel-Refineranlage, wie sie in der WO-A-96/41914 beschrieben ist, die hiermit als Referenz eingeführt wird.

    [0016] Das Gas, das durch die gasführenden Leitungen strömt, kann jedes beliebige Gas sein, das jedoch vorzugsweise Wasserdampf aufweist.

    [0017] Vorzugsweise wird die Verbindung gasförmig in das Gas dosiert. Der Fachmann erkennt, daß die Verbindung jedoch auch im flüssigen Zustand in das Gas dosiert werden kann und dann dort in einen gasförmigen Zustand überführt wird. Die Dosierung erfolgt vorzugsweise kontinuierlich.

    [0018] Die Dosiermenge der Verbindung hängt von der Konzentration der flüchtigen Holzinhaltsstoffe in dem Gas und dem Gasvolumenstrom ab. Vorzugsweise beträgt die Konzentration 100-5000 ppm, besonders bevorzugt 200-2000 ppm und ganz besonders bevorzugt 300-1000 ppm.

    [0019] Vorzugsweise wird die Verbindung in einer solchen Menge in das Gas dosiert, daß sich keine Ablagerungen an flüchtigen oder nicht flüchtigen Verbindungen und/oder deren Reaktionsprodukten auf den Oberflächen der gasführenden Systeme bilden bzw. daß sich bereits gebildete Ablagerungen wieder ab- und/oder auflösen. Dementsprechend wird die Dosierung der Verbindung vorzugsweise automatisch geregelt. Als Regelparameter wird vorzugsweise der Druckverlust in den Rohrleitungen des gasführenden Systems und/oder der Abscheidegrad von Zyklonen, die sich in dem gasführenden System befinden, genommen. Ebenfalls bevorzugt werden als Regelparameter auch der Gasvolumenstrom und die Konzentration an flüchtigen Holzinhaltsstoffen im Gas oder die Flächenbelegung eingesetzt.

    [0020] Da die oben genannten Herstellungsverfahren in der Regel in der Gegenwart von Wasser durchgeführt werden und das Wasser zumindest teilweise verdampft, wird die Verbindung in einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens direkt in das Wasser dosiert. In diesem Fall muß die Verbindung ebenfalls wasserdampfflüchtig sein.

    [0021] Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, daß die gasführenden Systeme seltener gereinigt werden müssen und die Anlagen deshalb eine längere Laufzeit haben. Da z. B. Zyklone nicht mehr von Ablagerungen zugesetzt werden, bleibt deren Trennfähigkeit erhalten. Bereits bestehende Ablagerungen werden vermindert.

    [0022] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Verminderung und/oder Vermeidung von Ablagerungen von Holzinhaltsstoffen an Maschinen und/oder Anlagenteilen zur Herstellung von Holzfasern aus Holzschnitzeln (Hackschnitzeln).

    [0023] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Verwendung einer Verbindung zur Verminderung und/oder Vermeidung von Ablagerungen von Holzinhaltsstoffen an Maschinen und/oder Anlagenteilen zur Herstellung von Holzfaserstoffen aus Holzschnitzeln gelöst, bei dem die Zerfaserung des Holzes in Gegenwart mindestens einer Verbindung erfolgt, die:
    • auf den Oberflächen der Maschinen und/oder Anlagenteile einen Film bildet und
    • Ablagerungen von flüchtigen Holzinhaltsstoffen und/oder deren Reaktionsprodukten zumindest vermindert.


    [0024] Ablagerungen im Sinne der Erfindung sind jegliche Ablagerungen von Holzinhaltsstoffen in gasführenden Systemen und/oder an sonstigen Anlagen- oder Maschinenteilen, die zur Herstellung von Holzfaserstoffen eingesetzt werden.

    [0025] Vorzugsweise ist die Verbindung ein Dicarbonsäureester. Besonders bevorzugt ist der Dicarbonsäureester ein Dicarbonsäuredialkyl- und/oder diisoalkylester von C2-C12 Dicarbonsäuren mit C1-C13 n- und/oder iso-Alkanolen wie Di-n-butyloxalat, Di-n-butylmalonat, Di-n-butylsuccinat, Di-n-butylglutarat, Di-n-butyladipat, Di-n-butylsuberat, Di-n-butylsebacat, Dimethyladipat, Di-n-propyladipat, Diisopropyladipat, Diisobutyladipat, Di-tert-butyladipat, Di-isoamyladipat, Di-n-hexyladipat, Di-(2-ethylbutyl)adipat, Di-(2-ethylhexyl)adipat, Diisodecyladipat sowie Dimethylphthalat, Diethylphthalat, Di-n-butylphthalat, Diisobutylphthalat, Di-(2-ethylhexyl)phthalat und Diisodecylphthalat sowie die entsprechenden Terephthalsäureester und die Diester der C9-Dicarbonsäure (Trimethyladipinsäure) und der Dodecandicarbonsäure.

    [0026] Ganz besonders bevorzugt ist die Verbindung jedoch ein Di-n-Alkyladipinsäureester und/oder ein Di-iso-Alkyladipinsäureester. Am meisten bevorzugt ist die Verbindung Di-n-Butyladipat.

    [0027] Die Ester können allein oder in Kombination mit wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Lösungsmitteln als wasserfreie oder wasserhaltige Lösung oder als wasserhaltige Dispersion, vorzugsweise Emulsion, zum Einsatz gelangen. Geeignete Lösungsmittel sind n- und iso-Alkanole, flüssige Kohlenwasserstoffe, Aceton und andere bekannte Lösungsmittel, insbesondere werden natürliche Öle oder modifizierte natürliche Öle, wie Rübölmethylester eingesetzt.

    [0028] Bei der Herstellung der Dispersionen werden nichtionogene, ionische und amphotere, insbesondere nichtionische Tenside als Emulgatoren verwendet.

    [0029] Geeignete nichtionische Emulgatoren sind beispielsweise Oxalkylether, vorzugsweise Oxethylate und/oder endständig blockierte Oxethylate von Fettalkoholen und Fettsäuren bzw. Ölen. Als anionische Emulgatoren sind Alkyl- und/oder Arylsulfonate, α-Olefinsulfonate, α-Sulfofettsäureester, Sulfobernsteinsäureester sowie Alkylsulfate und Ethersulfate sowie carboxymethylierte Oxethylate und Seifen geeignet. Die Herstellung der vorzugsweise stabilen Emulsionen ist bekannt. Beispielsweise wird die hydrophobe Phase in die wäßrige emulgatorhaltige Phase eingetragen und unter Rühren und Umpumpen dispergiert.

    [0030] Vorzugsweise weist die Anlage zur Herstellung von Holzfaserstoffen mindestens einen Refiner auf, wie er z. B. aus der WO-A-96/41914 oder aus der WO-A-96/35016 bekannt ist. Diese Patentanmeldungen werden hiermit als Referenz eingeführt.

    [0031] Vorzugsweise wird der Disäurecarbonester vorzugsweise zusammen mit dem Klarfiltrat in den Refiner dosiert. Die Dosierung erfolgt vorzugsweise kontinuierlich.

    [0032] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Dicarbonsäureester-Konzentration in dem ersten Refiner 100-5000 ppm, besonders bevorzugt 200-2000 ppm und ganz besonders bevorzugt 300-1000 ppm.

    [0033] Die erfindungsgemäße Verwendung eignet sich für Maschinen und Anlagen zur Holzzerfaserung jeglicher Art. Vorzugsweise sind die Maschinen und/oder Anlagen jedoch Teil des TMP-Verfahrens oder eines Verfahrens, wie es in der WO-A-96/41914 beschrieben ist.

    [0034] Mit der vorliegenden Erfindung gelingt es, die Laufzeiten von Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Holzfaserstoffen erheblich zu verlängern. Die Anlagen sind besser regelbar, und die Standzeit der Mahlgarnitur des Refiners kann verlängert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in bereits bestehende Anlagen integriert werden. Bereits vorhandene Ablagerungen werden durch die erfindungsgemäße Verwendung vermindert.

    [0035] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figur 1 erläutert. Die Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.

    [0036] Figur 1 zeigt ein Verfahrensfließbild zur Herstellung von Thermo-Mechanical-Pulp (TMP). Gereinigte Hackschnitzel werden in die 1. Refinerstufe gefördert und dort in der Gegenwart von Klarfiltrat und 330 ppm TALLOFIN® TMP mechanisch zerlegt. TALLOFIN® TMP ist ein Produkt der Stockhausen GmbH & Co. KG, das 40 Gew.-% Di-n-butyladipat und 60 Gew.-% eines nichtionogenen Emulgators enthält. Das TALLOFIN® TMP wird in das Klarfiltrat dosiert bevor dieses in den Refiner strömt. Durch den sehr hohen Energieeintrag entstehen im Refiner (bis zu 22 MW) Temperaturen von oberhalb 200°C und Drucke von 2-3 bar, so daß ein erheblicher Teil des Wassers im Refiner verdampft. Der Dampf wird durch Dampfleitungen aus dem Refiner ab- und einer Wärmerückgewinnung zugeführt. Der Dampf enthält neben flüchtigen und nicht flüchtigen Holzinhaltsstoffen auch einen gewissen Anteil an Di-n-butyladipat, so daß die Dampfleitungen, die Zyklone und die Regelorgane in den Dampfleitungen keine oder nur geringe Beläge aufweisen. Aber auch im Refiner selbst bilden sich keine bzw. in stark reduziertem Maß Ablagerungen von Holzinhaltsstoffen, so daß dieser seltener gereinigt werden muß und die Standzeit der Mahlgamitur erhöht wird.
    Nach der Zerfaserung im ersten Refiner werden die Holzfasern in der 2. Refinerstufe noch einmal mechanisch zerkleinert, bevor sie dann der dem Fachmann bekannten weiteren Behandlung unterzogen werden. Auch in der 2. Refinerstufe entstehen große Mengen Dampf, die der Wärmerückgewinnung zugeführt werden. Der Dampf enthält wiederum neben flüchtigen und nicht flüchtigen Holzinhaltsstoffen auch einen gewissen Anteil an Di-n-butyladipat, so daß die Dampfleitungen, die Zyklone und die Regelorgane in den Dampfleitungen keine oder nur geringe Beläge aufweisen. Aber auch in diesem Refiner selbst bilden sich keine bzw. in stark reduziertem Maß Ablagerungen von Holzinhaltsstoffen, so daß dieser seltener gereinigt werden muß und die Standzeit der Mahlgamitur erhöht wird.


    Ansprüche

    1. Verwendung einer Verbindung zur Vermeidung und/oder Verminderung von Ablagerungen von flüchtigen und nicht flüchtigen Holzinhaltsstoffen in gasführenden Systemen bei der Bearbeitung von Holz, der Produktion und Verarbeitung von Zellstoff und/oder der Papier-, Karton- oder Formfaserherstellung, wobei flüchtige Holzinhaltsstoffe zumindest teilweise in den gasführenden Systemen kondensieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung:

    - ein ähnliches Kondensationsverhalten aufweist wie die flüchtigen Holzinhaltsstoffe,

    - Ablagerungen von flüchtigen Holzinhaltsstoffen und/oder deren Reaktionsprodukten zumindest vermindert und

    - die Verbindungen in das Gas dosiert oder in eine bei der Bearbeitung von Holz, der Produktion und Verarbeitung von Zellstoff und/oder der Papier-, Karton- oder Formfaserherstellung auftretende wässrige Phase dosiert wird.


     
    2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung ein Dicarbonsäureester ist.
     
    3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dicarbonsäureester ein Di-n-alkyladipinsäureester und/oder ein Diisoalkyladipinsäureester ist.
     
    4. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dicarbonsäureester Dibutyladipat ist.
     
    5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das gasführende System Teil einer:

    - Holzverarbeitungsanlage, insbesondere einer Anlage zur Herstellung von Holzfaserstoff und/oder Holzfaserplatten,

    - Anlage zu Herstellung von Zellstoff,

    - Zellstoffverarbeitungsanlage,

    - Papier- oder Kartonherstellungsanlage und/oder

    - Anlage zur Herstellung von Teilen und/oder Gegenständen aus Formfasern

    ist.
     
    6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas Wasserdampf aufweist.
     
    7. Verwendung einer Verbindung zur Verminderung und/oder Vermeidung von Ablagerungen von Holzinhaltsstoffen an Maschinen und/oder Anlagenteilen zur Herstellung von Holzfaserstoffen aus Holzschnitzeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerfaserung des Holzes in Gegenwart mindestens der Verbindung erfolgt, die

    - auf den Oberflächen der Maschinen und/oder Anlagenteile einen Film bildet und

    - Ablagerungen von flüchtigen Holzinhaltsstoffen und/oder deren Reaktionsprodukten zumindest vermindert.


     
    8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung ein Dicarbonsäureester ist.
     
    9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Dicarbonsäureester ein Di-n-alkyladipinsäureester und/oder ein Diisoalkyladipinsäureester ist.
     
    10. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Dicarbonsäureester Dibutyladipat ist.
     
    11. Verwendung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschinen und/oder Anlagenteile zur Herstellung von Holzfaserstoffen aus Holzschnitzeln mindestens einen Refiner aufweisen.
     
    12. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Dicarbonsäureester in den ersten Refiner vorzugsweise zusammen mit dem Klarfiltrat dosiert wird.
     
    13. Verwendung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Dicarbonsäureesters 100 - 5000, vorzugsweise 200-2000 ppm, besonders bevorzugt 300 - 1000 ppm beträgt.
     
    14. Verwendung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschinen und/oder Anlagenteile Bestandteile einer Anlage zur Herstellung von Thermo-Mechanical-Pulp sind.
     


    Claims

    1. Use of a compound for preventing and/or reducing deposits of volatile and non-volatile wood constituents in gas-conveying systems in the processing of wood, the production and processing of pulp and/or the manufacture of paper, cardboard or moulded fibres, where volatile wood constituents at least partially condense in the gas-conveying systems, characterised in that the compound:

    - has similar condensation characteristics to the volatile wood constituents,

    - at least reduces deposits of volatile wood constituents and/or the reaction products thereof and

    - the compounds are metered into the gas or into an aqueous phase which is formed during the processing of wood, the production and processing of pulp and/or the manufacture of paper, cardboard or moulded fibre.


     
    2. Use according to claim 1, characterised in that the compound is a dicarboxylic acid ester.
     
    3. Use according to claim 2, characterised in that the dicarboxylic acid ester is a di-n-alkyladipic acid ester and/or a diisoalkyladipic acid ester.
     
    4. Use according to claim 2, characterised in that the dicarboxylic acid ester is dibutyl adipate.
     
    5. Use according to one of claims 1 to 4, characterised in that the gas-conveying system is part of a:

    - wood processing plant, particularly a plant for producing wood fibre and/or wood fibre board,

    - plant for producing pulp,

    - pulp processing plant,

    - paper or cardboard manufacturing plant and/or

    - plant for producing parts and/or objects made of moulded fibres.


     
    6. Use according to one of claims 1 to 5, characterised in that the gas comprises water vapour.
     
    7. Use of a compound for reducing and/or preventing deposits of wood constituents on machines and/or parts of equipment for the manufacture of wood fibre from wood chips, characterised in that the shredding of the wood into fibres takes place in the presence of at least the compound which

    - forms a film on the surfaces of the machines and/or equipment parts and

    - at least reduces deposits of volatile wood constituents and/or the reaction products thereof.


     
    8. Use according to claim 7, characterised in that the compound is a dicarboxylic acid ester.
     
    9. Use according to claim 8, characterised in that the dicarboxylic acid ester is a di-n-alkyl adipic acid ester and/or a diisoalkyl adipic acid ester.
     
    10. Use according to claim 8, characterised in that the dicarboxylic acid ester is dibutyl adipate.
     
    11. Use according to one of claims 7 to 10, characterised in that the machine and/or equipment parts for producing wood fibres from wood chips comprise at least one refiner.
     
    12. Use according to claim 11, characterised in that the dicarboxylic acid ester is measured into the first refiner preferably together with the clear filtrate.
     
    13. Use according to claim 11 or 12, characterised in that the concentration of the dicarboxylic acid ester is 100-5000, preferably 200-2000 ppm, most preferably 300-1000 ppm.
     
    14. Use according to one of claims 7 to 13, characterised in that the machines and/or equipment parts are components of a plant for producing thermomechanical pulp.
     


    Revendications

    1. Utilisation d'un composé pour éviter et/ou réduire les dépôts de composants volatiles et non volatiles du bois dans les circuits à écoulement de gaz, dans l'usinage du bois, la production et le traitement de cellulose et/ou la fabrication de papier, de carton ou de fibres moulées, les composants volatiles du bois se condensant tout au moins en partie dans les circuits à écoulement de gaz,
    caractérisée en ce que
    le composé :

    - présente un comportement à la condensation similaire à celui des composants volatiles du bois,

    - tout au moins réduit les dépôts de composants volatiles du bois et/ou de leurs produits de réaction

    - est dosé dans le gaz ou dans une phase aqueuse se produisant dans l'usinage du bois, la production et le traitement de cellulose et/ou la fabrication de papier, de carton ou de fibres moulées.


     
    2. Utilisation selon la revendication 1,
    caractérisée en ce que
    le composé est un ester d'acide dicarboxylique.
     
    3. Utilisation selon la revendication 2,
    caractérisée en ce que
    l'ester d'acide dicarboxylique est un ester d'acide di-n-alkyladipique et/ou un ester d'acide diisoalkyladipique.
     
    4. Utilisation selon la revendication 2,
    caractérisée en ce que
    l'ester d'acide dicarboxylique est de l'adipate de dibutyle.
     
    5. Utilisation selon l'une des revendications 1 à 4,
    caractérisée en ce que
    le système à écoulement de gaz fait partie d'une installation pour :

    - l'usinage de bois, en particulier de fibres de bois et/ou de panneaux de fibres,

    - la fabrication de cellulose,

    - le traitement de cellulose,

    - la fabrication de papier ou de carton et/ou

    - la fabrication de pièces et/ou d'objets en fibres moulées.


     
    6. Utilisation selon l'une des revendications 1 à 5,
    caractérisée en ce que
    le gaz présente de la vapeur d'eau.
     
    7. Utilisation d'un composé pour réduire et/ou éviter les dépôts de composants du bois sur des machines et/ou des parties d'installations de fabrication de matières en fibres de bois à partir de copeaux de bois,
    caractérisée en ce que
    le défibrage du bois s'effectue en présence au moins du composé qui

    - forme un film sur les surfaces des machines et/ou parties des installations,

    - tout au moins réduit les dépôts de composants volatiles du bois et/ou de leurs produits de réaction.


     
    8. Utilisation selon la revendication 7,
    caractérisée en ce que
    le composé est un ester d'acide dicarboxylique.
     
    9. Utilisation selon la revendication 8,
    caractérisée en ce que
    l'ester d'acide dicarboxylique est un ester d'acide di-n-alkyladipique et/ou un ester d'acide diisoalkyladipique.
     
    10. Utilisation selon la revendication 8,
    caractérisée en ce que
    l'ester d'acide dicarboxylique est de l'adipate de dibutyle.
     
    11. Utilisation selon l'une des revendications 7 à 10,
    caractérisée en ce que
    les machines et/ou les parties d'installations de fabrication de matières en fibres de bois à partir de copeaux de bois présentent au moins un raffineur.
     
    12. Utilisation selon la revendication 11,
    caractérisée en ce que
    l'ester d'acide dicarboxylique est dosé dans le premier raffineur, de préférence avec le filtrat épuré.
     
    13. Utilisation selon la revendication 11 ou 12,
    caractérisée en ce que
    la concentration de l'ester d'acide dicarboxylique est de 100 - 5000, de préférence de 200 - 2000 ppm, de manière particulièrement préférable de 300 - 1000 ppm.
     
    14. Utilisation selon l'une des revendications 7 à 13,
    caractérisée en ce que
    les machines et/ou parties d'installations sont des composants d'une installation de fabrication de pâte thermomécanique.
     




    Zeichnung