[0001] Es ist bekannt, dass wintersportliche Aktivitäten zunehmend durch die veränderten
klimatischen Verhältnisse behindert werden bzw. deren Durchführung im Freien unmöglich
ist. Deshalb wird versucht, den alpinen Skilauf und den nordischen Langlauf witterungsunabhängig
zu ermöglichen. Dies in der Weise, dass man in Bauwerken, die tunneloder hallenförmig
ausgebildet sind, Skipisten präpariert. Dazu wird zentral oder dezentral erzeugter
Kunstschnee (auch technischer Schnee) so eingebracht, dass eine gerade, ansteigende
oder geneigte Bodenfläche als Skipiste entsteht. Gemäß Gbm DE 201 09 268 ist bekannt,
dass auf einer Bodenfläche Kühlrohre verlegt sind, die mit einem Kühlmedium gespeist
werden. Damit will man erreichen, dass die aufgebrachte Schneeschicht gekühlt wird.
Da das Ganze in einem wesentlichen geschlossenen thermisch isolierten Raum abläuft,
soll so erreicht werden, dass eine gute Schneequalität über die gesamte Skipistenlänge
gegeben ist.
Es hat sich gezeigt, dass es auf diese Weise nicht möglich ist, den künstlich erzeugten
Schnee über einen längeren Zeitraum in einer gewünschten Konsistenz zu erhalten. Es
ist regelmäßig festzustellen, dass eine Vereisung der Schneeschicht von der Bodenfläche
her eintritt. Deshalb macht sich ein häufiges Nachbeschneien erforderlich, was mit
erheblichen Kosten verbunden ist.
[0002] Dennoch gelingt es nicht, die Konsistenz des Schnees über einen längeren Zeitraum,
selbst bei gleichmäßigen Raumtemperaturverhältnissen, zu erhalten.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, in Indoor-Skihallen oder Skitrassen eine
Schneefläche zu ermöglichen, die in ihrer Konsistenz über eine längere Zeit stabil
gehalten werden kann, so dass die Häufigkeit des Nachbeschneiens erheblich minimiert
wird.
Dieses Problem wird durch die in den Patentansprüchen aufgeführten Merkmale gelöst.
[0004] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein definierter
Kunstschnee, der zentral oder dezentral erzeugt wurde, über einen längeren Zeitraum
in seiner Konsistenz erhalten wird. Dadurch wird die Häufigkeit einer Nachbeschneiung,
die wegen des hohen Energiebedarfes sehr kostenaufwendig ist, erheblich vermindert.
Außerdem bietet die erfinderische Lösung, insbesondere für den Leistungssport, die
Möglichkeit, dass definierte Schneeverhältnisse bereitgestellt werden können. Dadurch
ist eine Optimierung der Trainingsbedingungen zu verzeichnen.
[0005] Soll beispielsweise eine tunnelförmige Skitrasse realisiert werden, so ist dies durch
kettenförmige Aneinanderreihung einzelner vorgefertigter oder monolithischer Segmente,
wie sie Gegenstand der Unteransprüche sind, möglich. Es lassen sich so Steigungen,
Neigungen, Kurven und Schleifen gestalten, die an vorhandene Geländeverhältnisse anpassbar
sind, bzw. lassen sich entsprechende Geländeprofile nachbilden.
[0006] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0007] Es zeigen:
- Fig. 1 bis 4
- - schematische Darstellungen verschiedener Ausführungsquerschnitte des Bauwerkes,
wie z. B. Skitrasse
- Fig. 5
- - schematische Darstellung der Skitrasse
[0008] Gemäß Fig. 1 bis 4 kann das Bauwerk, in dem die Schneefläche ausgebildet werden soll,
verschiedene Querschnitte haben, die als Indoor-Skihalle bzw. Indoor-Skitrasse ausgebildet
sind. Diese Bauwerke können sowohl oberirdisch und/oder unterirdisch befindlich sein.
Für die Schaffung einer tunnelförmigen Skitrasse findet eine kettenförmige Aneinanderreihung
einzelner vorgefertigter oder monolithischer Segmente statt, die in Fig. 1 bis 4 als
Ausführungsquerschnitt dargestellt sind.
[0009] Der jeweilige Querschnitt eines solchen Bauwerkes wird durch die Seitenteile 6, die
Bodenplatte 5, dem temperierten Kühlboden 9, dem Dichtelement 7 und einer vollflächigen
Dämmschicht 8 gebildet, die vorzugsweise an den Innenflächen des Bauwerkes befindlich
ist.
Die Bauhülle kann beispielsweise auch Versorgungsleitungen und Anordnungen für die
Beschneiung 12 aufnehmen.
An bzw. in die über dem temperierten Kühlboden 9 befindlichen Bauhülle sind Kühlelemente
14 angebracht bzw. integriert.
Der temperierte Kühlboden 9 und die Kühlelemente 14 werden im Verhältnis zu den im
Bauwerk vorhandenen Bedingungen über ein nicht dargestelltes Steuerungssystem so gesteuert,
dass die Konsistenz der Schneedecke über einen gewünschten Nutzungszeitraum hinweg
erhalten werden kann bzw. so die Struktur des Schnees entsprechend definierten Anforderungen
gestaltet werden kann.
Der temperierte Kühlboden 9 weist eine klimatisierte Entwässerung 15 auf.
1. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse, die es ermöglicht, unter definierten
Schneebedingungen in einem Bauwerk nordischen Skilanglauf und alpinen Skilauf zu betreiben,
dadurch gekennzeichnet, dass das Bauwerk, z. B. tunnelförmige Skitrasse oder Halle, einen temperierten Kühlboden
(9) und darüber angeordnete Kühlelemente (14) aufweist, die entsprechend den Erfordernissen
an die Schneekonsistenz und den Bedingungen im Bauwerk steuerbar sind.
2. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlelemente (14) an der Decke und/oder den Wänden des Bauwerkes angeordnet sind.
3. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlelemente (14) in die Bauhülle integriert sind.
4. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (8) vorzugsweise an den Innenflächen des Bauwerkes als vollflächige
Schicht ausgebildet ist.
5. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der temperierte Kühlboden (9) eine klimatisierte Entwässerung (15) besitzt.
6. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Überbauung eine isolierte Abdeckung ohne Kühlelemente ist.
7. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trasse aus einer kettenförmigen Aneinanderreihung einzelner vorgefertigter oder
monolithischer Segmente besteht.
8. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse nach Anspruch 1 bis 5 und 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (6) zwischen den Stoßstellen der Segmente bzw. Nahtstellen ein druckbeständiges
Dichtungselement (7) aufweisen.
9. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse nach Anspruch 1 bis 5 und 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die tunnelförmige Skitrasse eine Einrichtung zur dezentralen Schneeerzeugung und
Lagerung (11) aufweist.
10. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse nach Anspruch 1 bis 5 und 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass diese eine zentrale Beschneiungsanlage (12) aufweist.
11. Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse nach Anspruch 1 bis 5 und 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass diese Klimaschleusen (10) aufweist.