[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft eine Seilbahnanlage mit mindestens einem zwischen
einer Talstation und einer Bergstation bewegbaren Trag- und Förderseil, welches in
den Stationen über Umlenkscheiben geführt ist und mit an das Trag- und Förderseil
ankuppelbaren Fahrbetriebsmitteln, welche durch Kabinen und durch Sessel gebildet
sind, wobei die Fahrbetriebsmittel in den Stationen vom Förderseil abkuppelbar, längs
Führungsschienen durch in den Stationen befindliche Ein- und Ausstiegsbereiche hindurch
bewegbar und in der Folge an das Förderseil ankuppelbar sind.
[0002] Es ist bekannt, Seilbahnanlagen entweder mit Sesseln oder mit Kabinen auszustatten.
Dabei dienen die Sessel in der Regel dazu, Skifahrer von der Talstation in Bergstation
zu befördern, wogegen die Kabinen zur Beförderung von Snowboardfahrern, Wanderern
und anderen Personen, welche keine Skier angeschnallt haben, von der Talstation in
die Bergstation bzw. von der Bergstation in die Talstation dienen.
[0003] Der Zugang der Skifahrer zur Einstiegsstelle erfolgt in der Regel durch eine Zutrittsschranke
hindurch, welche dann geöffnet wird, sobald ein Sessel durch die Talstation hindurch
bewegt wird, wobei die Skifahrer über eine geringfügig geneigte Rampe in den Einstiegsbereich
einfahren und sich der betreffende Sessel an die Skifahrer von hinten annähert, wodurch
diese in der Folge auf die Sessel aufsitzen können.
[0004] Der Zugang von Benützern der Seilbahnanlage ohne Skier erfolgt in der Regel über
eine Plattform, längs welcher die Kabinen bewegt werden, wobei die auf der Plattform
wartenden Passagiere in die bewegten Kabinen einsteigen können.
Es ist weiters auch vorgeschlagen worden, Seilbahnanlagen sowohl mit Sesseln als auch
mit Kabinen auszustatten, wobei an das Trag- und Förderseil abwechseln Sessel und
Kabinen angekuppelt sind. Dabei sind die Anzahlen der Sessel einerseits und der Kabinen
andererseits von den Anzahlen der Skifahrer bzw. der anderen Passagiere abhängig.
Bei einer derartigen Seilbahnanlage besteht jedoch die Schwierigkeit, daß durch die
unterschiedlichen Arten der Fortbewegung der Skifahrer einerseits und der Nicht-Skifahrer
andererseits diese einander behindern bzw. nur den Erfordernissen der einen Art der
Benützer entsprochen werden kann.
[0005] Der gegenständlichen Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Seilbahnanlage
zu schaffen, durch welche sowohl Skifahrer als auch solche Personen, welche keine
Skier angeschnallt haben, befördert werden können, ohne daß beim Einsteigen in die
Fahrbetriebsmittel und beim Aussteigen aus den Fahrbetriebsmitteln aufgrund der unterschiedlichen
Arten der Fortbewegung dieser beiden Gruppen Schwierigkeiten bedingt werden. Dies
wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß die in den Stationen vorgesehenen Ein- und
Ausstiegsbereiche in jeweils zwei voneinander getrennte, in Bewegungsrichtung aufeinanderfolgende
Sektoren unterteilt sind, wobei ein erster Sektor für die Benützer der Kabinen und
ein zweiter Sektor für die Benützer der Sessel bestimmt ist.
[0006] Vorzugsweise befindet sich in der Talstation der erste Sektor des Ein- und Ausstiegsbereiches
in Bewegungsrichtung der Fahrbetriebsmittel vor dem zweiten Sektor. Nach weiteren
bevorzugten Merkmalen befindet sich in der Bergstation der zweite Sektor des Ausstiegsbereiches
für die Skifahrer in Bewegungsrichtung der Fahrbetriebsmittel vor dem ersten Sektor
des Ausstiegsund Einstiegsbereiches für die Nicht-Skifahrer. Zudem sind vorzugsweise
die Sektoren der Einstiegsbereiche über jeweils zugeordnete Zutrittsshranken zugänglich.
Weiters kann das Öffnen der Zutrittsschranken in die beiden Sektoren in Abhängigkeit
von der Art des sich jeweils in den betreffenden Sektor hineinbewegenden Fahrbetriebsmittels
steuerbar sein. Insbesondere kann die Zutrittsschranke für den in der Talstation befindlichen
zweiten Sektor in an sich bekannter Weise in Abhängigkeit von der Bewegung der Sessel
steuerbar sein.
[0007] Vorzugsweise sind weiters in der Talstation bzw. in der Bergstation Einrichtungen
vorgesehen, durch welche das Öffnen und das Schließen der Türen der Kabinen in den
ersten Sektoren der Ein- und Ausstiegsbereiche und das Öffnen und Schließen von Abdeckhauben
der Sessel bewirkbar sind.
[0008] Eine erfindungsgemäße Seilbahnanlage ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- die Talstation einer erfindungsgemäßen Seilbahnanlage, in schematischer Darstellung
und in Draufsicht;
- Fig.1a
- die Talstation der Seilbahnanlage gemäß Fig. 1, in Vorderansicht; und
- Fig.2
- die Bergstation einer erfindungsgemäßen Seilbahnanlage, in schematischer Darstellung
und in Draufsicht.
[0009] In der in Fig.1 dargestellten Talstation der Seilbahnanlage befinden sich ein erster
Sektor 1 des Ausstiegs- und Einstiegsbereiches für solche Benützer, welche keine Skier
angeschnallt haben, und ein zweiter Sektor des Einstiegsbereiches für Skifahrer. Das
Trag- und Förderseil 3 der Seilbahnanlage ist in der Talstation über eine Umlenktrommel
30 geführt. An das Trag- und Förderseil 3 sind in beliebiger Aufeinanderfolge einerseits
Kabinen 31, welche für die Benützung durch solche Personen, welche keine Skier angeschnallt
haben, und andererseits Sessel 32, welche für die Benützung durch Skifahrer vorgesehen
sind, angekuppelt.
[0010] Die in die Talstation einfahrenden Kabinen 31 bzw. Sessel 32 werden, nachdem sie
vom Trag- und Förderseil 3 abgekuppelt worden sind, längs einer Führungsschiene 4
mit einer gegenüber der Geschwindigkeit des Trag- und Förderseiles 3 verminderten
Geschwindigkeit von etwa 0,25 m/sec bewegt, wobei sie von Passagieren bestiegen bzw.
verlassen werden können.
[0011] Hierfür ist in Bewegungsrichtung des Trag- und Förderseiles 3 der erste Sektor 1
des Ausstiegs- und Einstiegsbereiches vorgesehen, welcher durch eine über einen Zugang
11 betretbare Plattform 10 gebildet ist, auf welcher die Nicht-Skifahrer auf die in
die Talstation einfahrende Kabine 31 warten. Den Kabinen 31 ist in der Einfahrt in
die Talstation eine erste Einrichtung 41 zugeordnet, durch welche deren Türen geöffnet
werden. In der Kabine 31 befindliche Passagieren gelangen auf die Plattform 10 und
können diese über einen Abgang 12 verlassen. In der Folge können auf der Plattform
10 wartende Passagiere die Kabine 31 besteigen. Am Ende der Plattform 10 ist eine
zweite Einrichtung 42 vorgesehen, durch welche die Türen der Kabine 31 geschlossen
werden. Nachdem die Kabine 31 längs der Führungsschiene 4 durch die Talstation hindurchbewegt
worden ist, wird sie an das Trag- und Förderseil 3 wieder angekuppelt.
[0012] In analoger Weise werden auch die in die Talstation einfahrenden Sessel 32 vom Trag-
und Förderseil 3 abgekuppelt und längs der Führungsschiene 4 durch die Talstation
hindurchbewegt. Im Bereich der Einfahrt in die Talstation ist eine dritte Einrichtung
43 vorgesehen, durch welche die Abdeckhauben der Sessel 32 in ihre Offenstellung gebracht
werden. Die Sessel 32 werden durch den ersten Sektor 1 des Einstiegsbereiches hindurchbewegt
und werden zum zweiten Sektor 2 hin bewegt. Die Skifahrer gelangen über eine Zufahrt
21 und durch eine von der Bewegung der Sessel 32 gesteuerte Zugangsschranke 22 hindurch
in den zweiten Sektor 2, in welchem sich die Sessel 32 an die Skifahrer von hinten
annähern, worauf diese auf die Sessel 32 aufsitzen können. Im Ausfahrtsbereich ist
eine vierte Einrichtung 44 vorgesehen, durch welche die Abdeckhauben der Sessel 32
dann automatisch in ihre Schließlage gebracht werden, soferne die Sessel 32 nicht
besetzt sind. In der Folge werden die Sessel 32 wiederum an das Trag- und Förderseil
3 angekuppelt, wodurch sie zur Bergstation gefördert werden. Im Bereich der Bahn der
Fahrbetriebsmittel befindet sich zudem ein erster Sensor 51, durch welchen bei der
Vorbeifahrt eines Sessels 32 die Zutrittsschranke 22 geöffnet wird und ein zweiter
Sensor 52, durch welchen geprüft wird, daß sich die Türen der Kabinen 31 in ihrer
Schließlage befinden.
[0013] Da die Kabinen 31 und die Sessel 32 durch den ersten Sektor 1 mit einer Geschwindigkeit
von etwa 0.25m/sec hindurchbewegt werden, können die Kabinen 31 von den auf der Plattform
10 wartenden Passagieren bestiegen werden.
[0014] Wie dies zudem in Fig.1a angedeutet ist, sind die im Bereich der Talstation vorgesehen
Förderräder 45 mit Übersetzungen 46 ausgebildet, durch welche die Geschwindigkeit
der Kabinen 31 und der Sessel 32, nachdem diese den ersten Sektor 1 des Einstiegsbereiches
verlassen haben, auf etwa 1m/sec erhöht wird. Demnach werden die Sessel 32 im zweiten
Sektor 2 an die Skifahrer mit dieser Geschwindigkeit heranbewegt. Durch die Erhöhung
der Fördergeschwindigkeit wird der Abstand der einzelnen Fahrbetriebsmittel 32 und
31 voneinander vergrößert.
[0015] Wie dies aus Fig.2 ersichtlich ist, liegt in der Bergstation eine der Talstation
weitgehend übereinstimmende konstruktive Gestaltung vor. Auch in der Bergstation ist
das Trag- und Förderseil 3 über eine Umlenkscheibe 30a geführt, werden die Kabinen
31 und Sessel 32 nach ihrer Abkupplung vom Trag- und Förderseil 3 längs einer Führungsschiene
4a durch die Bergstation hindurch bewegt und sind gleichfalls Einrichtungen 41a, 42a,
43a, 44a zum Öffnen und Schließen der Türen der Kabinen 31 bzw. von Abdeckhauben der
Schließbügel 32 vorgesehen.
[0016] Unterschiedlich zur Talstation ist jedoch die Aufeinanderfolge der Sektoren 2a für
den Abstieg der Skifahrer von den Sesseln 32 und den Ausstieg bzw. den nachfolgenden
Einstieg der Nicht-Skifahrer aus den bzw. in die Kabinen 31 in Bewegungsrichtung der
Kabinen 31 und der Sessel 32 so angeordnet, daß sich der Sektor 1a für die Nicht-Skifahrer
in Bewegungsrichtung des Trag- und Förderseiles 3 hinter dem Sektor 2a für den Abstieg
der Skifahrer befindet.
[0017] Da es jedoch nur maßgeblich ist, daß die Sektoren 1 bzw. 1a und 2 bzw. 2a der Einstiegsbereiche
bzw. der Ausstiegsbereiche für die Nicht-Skifahrer und für die Skifahrer in Bewegungsrichtung
der Kabinen 31 und der Sessel 32 aufeinanderfolgend angeordnet sind, um zu gewährleisten,
daß die beiden Gruppen der Passagiere, welche sich in unterschiedlicher Weise fortbewegen,
einander nicht behindern, besteht diesbezüglich keine zwingende Beschränkung.
1. Seilbahnanlage mit mindestens einem zwischen einer Talstation und einer Bergstation
bewegbaren Trag- und Förderseil (3), welches in den Stationen über Umlenkscheiben
(30, 30a) geführt ist und mit an das Trag- und Förderseil (3) ankuppelbaren Fahrbetriebsmitteln,
welche durch Kabinen (31) und durch Sessel (32) gebildet sind, wobei die Fahrbetriebsmittel
(31, 32) in den Stationen vom Förderseil (3) abkuppelbar, längs Führungsschienen (4,
4a) durch in den Stationen befindliche Ein- und Ausstiegsbereiche hindurch bewegbar
und in der Folge an das Förderseil (3) ankuppelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Stationen vorgesehenen Ein- und Ausstiegsbereiche in jeweils zwei voneinander
getrennte, in Bewegungsrichtung aufeinanderfolgende Sektoren (1, 2, 1a, 2a) unterteilt
sind, wobei ein erster Sektor (1, 1a) für die Benützer der Kabinen (31) und ein zweiter
Sektor (2, 2a) für die Benützer der Sessel (32) bestimmt ist (Fig.1, Fig.2).
2. Seilbahnanlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Talstation der erste Sektor (1) des Ein- und Ausstiegsbereiches für die
Nicht-Skifahrer in Bewegungsrichtung der Fahrbetriebsmittel (31, 32) vor dem zweiten
Sektor (2) für die Skifahrer befindet (Fig.1).
3. Seilbahnanlage nach einem der Patentansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Bergstation der zweite Sektor (2a) des Ausstiegsbereiches für die Skifahrer
in Bewegungsrichtung der Fahrbetriebsmittel (31, 32) vor dem ersten Sektor (1a) des
Ausstiegs- und Einstiegsbereiches für die Nicht-Skifahrer befindet (Fig.2).
4. Seilbahnanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sektoren (1, 2) der Einstiegsbereiche über jeweils zugeordnete Zutrittsschranken
(22) zugänglich sind (Fig.1).
5. Seilbahnanlage nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung der Zutrittsschranken (22) in die beiden Sektoren (1, 2) in Abhängigkeit
von der Art des sich jeweils in den betreffenden Sektor (1, 2) hineinbewegenden Fahrbetriebsmittels
(31, 32) steuerbar ist (Fig.1).
6. Seilbahnanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zutrittsschranke (22) für den in der Talstation befindlichen zweiten Sektor (2)
in an sich bekannter Weise in Abhängigkeit von der Bewegung der Sessel (32) steuerbar
ist.
7. Seilbahnanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Talstation bzw. in der Bergstation Einrichtungen (41 bis 44, 41 a bis 44a)
vorgesehen sind, durch welche das Öffnen und das Schließen der Türen der Kabinen (31)
in den ersten Sektoren (1, 1a) der Ein- und Ausstiegsbereiche und das Öffnen und Schließen
von Abdeckhauben der Sessel (32) bewirkbar sind (Fig.1, Fig.2).