[0001] Die Erfindung betrifft einen Verfahren zur Erzeugung eines regelbaren Fadenschleier
zur Herstellung von Geotextilien aus schmelzgesponnenen Filamenten.
[0002] Die Aufspreizung von schmelzgesponnenen Filamentbündeln erfolgt nach dem Stand der
Technik dadurch, das diese von einem Separator aufgespreizt werden, wobei sie auf
eine ebene Prallfläche aufprallen.
[0003] Aus der DE 196 50 608 ist ein Verfahren zur Erzeugung eines Fadenschleiers durch
elektrostatische Aufladung bekannt, wobei die von einem gleichmäßigen Luftstrom begleiteten
Filamente unmittelbar vor der elektrostatischen Aufladung auf die Oberseite eine tragflügelförmigen
Prallkörpers unter einem spitzen Winkel auftreffen. Dabei soll eine möglichst gleichmäßige
Aufspreizung der Filament vor der Ablage erreicht werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung war es eine möglichst gleichmäßige und definierte Aufspreizung
der schmelzgesponnen Filamente ohne diese einer elektrostatischen Aufladung zu unterwerfen.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist daher ein regelbarer Fadenschleier zur Herstellung von
Geotextilien aus schmelzgesponnenen Filamenten, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamente
durch einen Separator aufgespreizt werden, wobei das Filamentbündel auf einer konvex
oder konkav ausgebildeten Prallfläche auftrifft.
[0006] Vorzugsweise ist die Wölbung dieser Prallfläche regelbar. Der Grad der Wölbung kann
hydraulisch oder pneumatisch aber auch mechanisch geregelt werden. Derartige Regelungseinrichtungen
sind bekannt.
[0007] Ist die Prallfläche konvex ausgebildet wird der Fadeschleier schmal aber sehr gleichmäßig
aufgefächert und dementsprechend auf einem Sieb- oder Transportband abgelegt.
Ist die Prallfläche konkav geformt, wird der Fadenschleier breit und relativ ungleichmäßig
aufgefächert und dementsprechend auf einem Sieb- oder Transportband abgelegt.
[0008] Damit kann durch Variation der Prallflächen einzelner Separatoren die Gleichmäßigkeit
des Geotextils gesteuert werden, da bei konkav geformter Prallfläche die Flächenmasse
geringer ist, als bei konvex geformter Prallfläche.
[0009] Eine bevorzugte Ausführung ist die Kopplung mit einem Dickenmessgerät, welche in
Abhängigkeit der örtlichen Dickenmessung die Einstellung der einzelnen Prallflächen
steuert.
[0010] Zur Herstellung der Filamente können alle thermoplastisch verarbeitbaren Kunststoffe
verwendet, werden, beispielsweise Polyolefine, Polyester oder Polyamide, bevorzugt
werden Polyolefine, insbesondere Polypropylen und Polyester verwendet.
[0011] Die Filamente werden üblicherweise aus der Schmelze des entsprechenden Polymers,
gegebenenfalls unter Zusatz von Verarbeitungshilfsmittel erzeugt.
Üblicherweise können die aus einer Spinndüse extrudierten Filamente oder Fäden gekühlt
und verstreckt werden. Anschließend werden sie mittels eines Leitblechs auf ein Transportband
abgelegt.
[0012] Die anschließende Verfestigung kann auf konventionelle Weise, beispielsweise durch
thermische Verfestigung, ein Nadelverfahren oder durch Wasserstrahlverfestigung, sowie
durch chemische Bindung erfolgen.
[0013] Besonders vorteilhaft wird ein wasserstrahlverfestigungsverfahren verwendet, bei
dem die abgelegten Filamente ohne Störung der Struktur zumindest bis in die erste
Verfestigungszone transportiert werden können.
Die schmelzgesponnenen Filamente werden also auf dem endlosen Siebband abgelegt und
auf diesem Siebband zur ersten Verfestigungsstufe transportiert. Die abgelegten Filamente
werden dabei während des Transports auf dem Siebband durch Saugzonen fixiert, sodass
keine Störungen beim Transport der unverfestigten Filamente auftreten können.
[0014] In der ersten Verfestigungsstufe wirken die Wasserstrahlen je nach Anordnung der
Verfestigungseinrichtung durch das Siebband und/oder das Siebband dient als Unterlage.
[0015] Nach der Verfestigung in der ersten Verfestigungsstufe ist das Geotextil ausreichend
verfestigt, sodass es ohne Störungen der Struktur auch ohne Unterstützung eines Transportbandes
geführt werden kann.
Gegebenenfalls kann das Siebband aber auch durch etwaige weitere Verfestigungsstufen
geführt werden.
[0016] Auf dem Siebband findet also sowohl die Vliesbildung als auch die Verfestigung statt.
[0017] Durch dieses Verfahren ist es mögliche jede Störung in der Struktur des noch unverfestigten
Geotextils nach der Ablage zu vermeiden.
Es können daher aufwendige Verfahrensführungen wie beispielsweise eine wechselseitige
Führung vermieden werden.
[0018] Als Filamente kommen alle schmelzspinnbaren Rohstoffe in Frage, beispielsweise Polyolefine,
wie Polypropylen, Polyamide oder Polyester.
1. Regelbarer Fadenschleier zur Herstellung von Geotextilien aus schmelzgesponnenen Filamenten,
dadurch gekennzeichnet, dass die Filamente durch einen Separator aufgespreizt werden, wobei das Filamentbündel
auf einer konvex oder konkav ausgebildeten Prallfläche auftrifft.
2. Verfahren zur Herstellung von Geotextilien aus schmelzgesponnen Filamenten, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamente durch einen Separator aufgespreizt werden, das Filamentbündel anschließend
auf einer konvex oder konkav ausgebildeten Prallfläche auftrifft, dadurch definiert
auf einem Sieb- oder Transportband abgelegt werden und anschließend verfestigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfestigung durch eine Wasserstrahlverfestigung erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wölbung der Prallfläche durch Koppelung mit einem Dickenmessgerät gesteuert wird.
5. Geotextilien hergestellt nach einem der Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4.