[0001] Die Erfindung betrifft ein Kehrfahrzeug gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
ein Verfahren zu dessen Betrieb nach Anspruch 7 bzw. 8.
[0002] Ein Kehrfahrzeug ist ein selbstfahrendes Fahrzeug, in der Regel mit einer frontseitigen
Besenanordnung und einer Saugaufnahmevorrichtung oder einer mechanischen Aufnahmevorrichtung
für das Kehrgut. Durch die Besenanordnung wird das von den zu kehrenden Strassen,
Plätzen, Gehwegen usw. zu entfernende Material erfasst und der Saugvorrichtung zugeführt,
die es ansaugt und einem Schmutzbehälter des Fahrzeugs zuführt. Bei einem auf dem
Markt befindlichen Kehrfahrzeug mit der Bezeichnung "Speedbroom" der Fa. Marcel Boschung
AG Maschinenfabrik, Schmitten, Schweiz, sind frontseitig zwei Tellerbesen vorgesehen,
die quer zur Fahrzeuglängsachse linear, ohne Schwenkbewegung, verstellbar sind. Eine
Anordnung mit im wesentlichen linear in Querrichtung zum Fahrzeug verstellbaren Tellerbesen
ist ferner aus DE-A-101 06 471 bekannt. Bei den bevorzugterweise eingesetzten Tellerbesen,
deren Borstenendebene bekannterweise geneigt zur kehrenden Oberfläche angeordnet ist,
um einen Wischbereich nur über einem Teil des Besenumfanges zu definieren, ergibt
eine lineare Querbewegung ein über den Verstellbereich gleichmässiges Wischbild. Für
eine vergrösserte Kehrbreite ist es bekannt, die linear querverstellbare Kehrbesenanordnung
mit einem einzelnen, in der Längsmittelachse des Fahrzeugs schwenkbar angeordneten
Frontbesen zu kombinieren. Es sind auch Kehrfahrzeuge mit nur schwenkbaren Tellerbesen
bekannt; diese ergeben indes aufgrund der neigt angeordneten Besen ein sich beim Schwenken
veränderndes Wischbild, was nachteilig ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine verbesserte Anordnung der Kehrbesen
am Fahrzeug zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Kehrfahrzeug der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Die lineare Längsverstellung mindestens eines Besens, vorzugsweise aber beider Besen,
insbesondere Tellerbesen, ergibt eine bessere Sichtkontrolle der Bedienungsperson
über das Kehren und kann die Besenabnützung bei Tellerbesen teilweise kompensieren.
Ferner kann sie einen zusätzlichen schwenkbaren Frontbesen unnötig machen und bietet
eine Reihe weiterer Vorteile, die nachfolgend anhand der Figuren erläutert werden.
[0006] Besonders bevorzugt ist es, wenn das Fahrzeug zwei Tellerbesen aufweist. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform sind diese unabhängig voneinander linear quer verstellbar
und zusammen linear längs verstellbar. Unter Linearbewegung wird dabei insbesondere
eine reine Linearbewegung ohne Bewegungskomponente in eine andere Richtung verstanden.
[0007] Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde den Betrieb eines Fahrzeuges der
eingangs genannten Art zu verbessern. Dies wird mit den Merkmalen des Anspruchs 7
bzw. des Anspruchs 8 erzielt.
[0008] Dadurch, dass der Besenverschleiss durch Längsverstellung des Besens kompensiert
wird, ergibt sich ein gleichmässigeres Wischverhalten während der Lebensdauer eines
Besens. Im Normalbetrieb mit noch unabgenützten Besen wird bei Kurvenfahrt in einer
hinteren Längsverstellungsposition gearbeitet, die noch Raum zur weiteren Besenverstellung
nach hinten lässt, um die Besenabnützung zu kompensieren.
[0009] Im folgenden werden Vorteile der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert.
Dabei zeigt
Figur 1 grob schematisch eine Ansicht von oben auf ein Kehrfahrzeug gemäss der Erfindung;
Figur 2 eine Ansicht gemäss Figur 1 mit der Darstellung verschiedener Positionen von
Tellerbesen;
Figur 3 eine vereinfachte Seitenansicht der Position von Besen zu Saugmund;
Figur 4 eine Ansicht des Fahrzeugs bei Kurvenfahrt;
Figur 5 eine Ansicht des Fahrzeuges vor einer Wand und
Figur 6 eine Seitenansicht eines Teils eines Kehrfahrzeuges.
[0010] Figur 1 zeigt ganz grob schematisch eine Ansicht von oben auf das Chassis eines Kehrfahrzeugs,
bei welcher die hauptsächlichen Komponenten für das Kehren ersichtlich sind. Das Fahrzeug
1 weist dabei Hinterräder 4 und Vorderräder 5 auf, vor welchen die Kehrbesenanordnung
mit zwei Tellerbesen 2, 2', 3, 3' angeordnet ist. Mit 2 bzw. 3 sind die Oberseiten
der Tellerbesen bezeichnet und mit 2' bzw. 3' deren Borstenkränze. Bei dem erfindungsgemässen
Fahrzeug ist die Ansauganordnung 11 (Saugmund) mit der nach vorne offenen Ansaugöffnung
10 bevorzugt zwischen den Vorderrädern am Fahrzeug angeordnet, insbesondere so, dass
die Ansauganordnung nicht über den Bereich zwischen den Vorderrädern vorsteht. Dies
hat den grossen Vorteil, dass die Ansauganordnung 11 zwischen den Rädern geschützt
liegt und die Vertikalbewegung des Fahrzeuges mitmacht. Wird z.B. von den Vorderrädern
5 ein Randstein überfahren, sei es in Geradeausfahrt oder in Kurvenfahrt, so ergibt
sich dadurch eine Vertikalbewegung des Fahrzeuges gegenüber dem Grund, welche zum
direkten Anheben der Ansauganordnung 11 mit der Saugöffnung 10 um dasselbe Mass wie
das Fahrzeug ergibt. Dadurch entfallen aufwendige Mechanismen zur Anpassung der Höhe
der Ansauganordnung über Grund, welche ansonsten notwendig sein können. Von der Ansauganordnung
11 führt eine nur angedeutete Leitung 12 zum Schmutzbehälter zur Aufnahme des Kehrgutes,
wie dies bei Saugkehrfahrzeugen grundsätzlich bekannt ist. Weiter nicht dargestellt
ist die Saugturbine, welche das Ansaugen des Kehrgutes und die Förderung in den Schmutzbehälter
bewirkt und auch nicht der Fahrantrieb des Kehrfahrzeuges. Diese Elemente eines Kehrfahrzeuges
sind dem Fachmann bekannt und müssen hier nicht genauer erläutert werden. Weiter ist
es grundsätzlich bekannt, dass das Fahrzeug mit einer Vierradlenkung ausgestattet
sein kann, was hier bevorzugt der Fall ist, welche das unabhängige Lenken der Räder
4 und 5 ermöglicht und vorzugsweise auch deren gleichsinniges Einschlagen, was den
sogenannten Hundegang, die seitliche Parallelverschiebung des Fahrzeuges, ermöglicht.
[0011] Das Fahrzeug weist nun bevorzugt zwei Tellerbesen auf, die angetrieben drehend das
Kehrgut zueinander hinbefördern, in Gradeausfahrt in der Regel zur Mittellängsachse
L des Fahrzeuges hin, wo das Kehrgut durch die Saugöffnung 10 der Ansauganordnung
11 aufgenommen wird. Anstelle von Tellerbesen könnten z.B. auch zylindrische oder
konische Kehrwalzen vorhanden sein. Bekannt ist, dass die beiden Tellerbesen 2, 3
durch eine reine Linearbewegung quer zur Längsachse L verstellbar sind. Diese Verstellbewegung
erfolgt somit in Richtung des Doppelpfeiles B, wobei die Tellerbesen vorzugsweise
einzeln unabhängig voneinander verstellbar sind. In der in Figur 1 gezeigten Stellung
befinden sich die Tellerbesen 2, 3 in einer schmalen Arbeitsstellung und sind beide
zur Mittellängsachse L hin positioniert und befinden sich, wie nach Stand der Technik
bekannt, grösstenteils unterhalb der Fahrerkabine, welche zwischen den Vorderrädern
5 und der Frontseite des Fahrzeuges angeordnet ist.
[0012] Gemäss der Erfindung sind nun die Besen, bzw. die bevorzugten Tellerbesen 2, 3, auch
in Richtung der Fahrzeuglängsachse vor und zurück verschieblich, was durch den Doppelpfeil
C in Figur 1 angedeutet ist. Auch bei der Längsverschiebung in Richtung des Doppelpfeiles
C handelt es sich insbesondere um eine reine Linearverschiebung ohne Schwenkbewegungsanteil.
Die Besen werden demzufolge bei der bevorzugten Ausführungsform sowohl in Querrichtung
als auch in Längsrichtung durch eine reine Linearbewegung verschoben. Allenfalls kann
die Querbewegung eine gemäss DE-A- 101 06 471 erzeugte Querbewegung sein. Figur 2
zeigt verschiedene Einstellpositionen, wobei mit 22 und 23 die maximale Verstellung
der Besen nach aussen aus der in Figur 1 gezeigten Grundstellung dargestellt ist.
Mit 24 und 25 sind die Besen angedeutet, wenn sie ebenfalls maximal nach aussen verstellt
zusätzlich aber auch noch linear nach vorne in Fahrtrichtung verstellt worden sind.
Mit 26 und 27 schliesslich sind Besenstellungen angedeutet, welche wiederum der Grundstellung
von Figur 1 in Querrichtung entsprechen hingegen in Fahrtrichtung nach vorne verstellt
worden sind. Natürlich sollen durch die Verschiebbarkeit der Besen alle möglichen
Zwischenstellungen zusätzlich zu den gezeigten Stellungen ebenfalls einstellbar sein.
Die Figuren 1 und 2 zeigen dabei eine Ausführungsform, bei welcher die Besen nur gemeinsam
in Längsrichtung verstellt werden können. Dies kann z.B. so gelöst sein, dass der
Träger 9, an welchem beide Besen quer verstellbar angeordnet sind, als Ganzes in Längsrichtung
verstellbar ist. Der Träger 9 kann dabei an Linearführungen in Längsrichtung verschieblich
gehalten sein und z.B. durch eine hydraulische oder pneumatische Kolben-Zylinder-Einstellanordnung
in Längsrichtung verschoben werden. Die Querverstellung der Besen kann auf bekannte
Weise erfolgen, indem die Besen an Schlittenführungen angeordnet sind, welche auf
dem Träger 9 verschieblich sind. Dies ist bekannt und muss hier nicht weiter erläutert
werden. Natürlich sind für den Fachmann alle bekannten mechanischen Anordnungen zur
Erzeugung einer Linearbewegung im Sinne der Erfindung einsetzbar. Es ist auch möglich,
dass die Besen einzeln längsverstellbar sind, so dass sie unabhängig voneinander längs
eingestellt werden können.
[0013] Figur 1 und Figur 2 zeigen Grundstellungen für den Wischbetrieb mit mehr oder weniger
breit eingestellten Tellerbesen oder mehr oder weniger nach vorne verschobenen Tellerbesen.
Ein erster Vorteil der Verschiebbarkeit in Längsrichtung ist aus Figur 2 ersichtlich:
Die Bedienungsperson des Kehrfahrzeuges hat bei nach vorne verschobenen Besen einen
wesentlich besseren Überblick über die Besenposition als bei den nach Stand der Technik
weitgehend unterhalb der Fahrerkabine angeordneten, nur quer verschiebbaren Besen.
Durch die Linearverstellung bleibt aber auch bei nach vorne verschobenen Besen das
vorteilhafte, konstant bleibende Wischbild erhalten. Trotz der guten Übersichtlichkeit
bei nach vorne verstellten Besen 24-27 kann andererseits falls benötigt eine sehr
kompakte, wenig nach vorne störende Besenstellung eingenommen werden, wenn dies erwünscht
ist, z.B. beim Fahren ohne Kehrbetrieb. Die Besen können dann ganz nach hinten in
Richtung zu den Vorderrädern verstellt werden und zur Längsachse hin positioniert
werden. Es ergibt sich eine Stellung ähnlich derjenigen von Figur 1. Dort sind allerdings
die Besen nicht ganz nach hinten gefahren, was bevorzugt bei der normalen Kehrstellung
und nicht abgenützten Besen der Fall ist. Es ist somit anhand des Doppelpfeiles C
von Figur 1 ersichtlich, dass bevorzugterweise die Tellerbesen aus der Stellung für
das Kehren heraus nicht nur nach vorne in Fahrtrichtung verfahrbar sind sondern auch
noch nach hinten in Richtung auf den Saugmund 10 zu. Dies ergibt einen weiteren Vorteil
der erfindungsgemässen Längsverstellung, da auf diese Weise die Abnutzung der Tellerbesenborsten,
welche zu einer Verringerung des Durchmessers der Tellerbesen führen kompensiert werden
kann. Dies spielt insbesondere eine Rolle bei Kurvenfahrt, was noch erläutert wird.
Figur 3 zeigt zur Erklärung die Ansauganordnung 10, 11 und 12 gemäss Figur 1 schematisch
in Seitenansicht sowie den Besen 3 bzw. dessen Borstenkranz 3' ebenfalls in Seitenansicht.
Nicht dargestellt ist in dieser Figur zu deren Vereinfachung, dass der Besen bekannterweise
geneigt zur Grundfläche betrieben wird, was noch erläutert wird. Zur Erklärung des
Vorteils der Verschiebbarkeit des Besens zum Saugmund hin hat dies aber keinen Einfluss.
In Figur 3 ist der Abstand in Seitenansicht zwischen dem Borstenkranz 3' und der Saugmundöffnung
10 mit x bezeichnet. Nutzen sich nun im Betrieb die Borsten des Besens ab (Abnützungshöhe
a), so ergibt sich ein nur noch reduzierter Borstenkranz 3'', welcher bei Nachstellen
des Besens nach unten bereits in der Seitenansicht am Punkt 14 auf den Grund auftrifft,
so dass sich eine Vergrösserung des Abstandes x ergeben würde. Durch die lineare Verstellbarkeit
des Besens in Richtung auf die Saugmundöffnung 10 ist nun der normale Abstand x wieder
einstellbar, was besonders bei Kurvenfahrt für ein korrektes Wischbild bzw. eine korrekte
Aufnahme des Kehrgutes wesentlich ist. Durch die lineare Verstellbarkeit ergibt sich
somit eine Möglichkeit der Kompensation der Besenabnützung. Ferner ist es natürlich
durch die lineare Verstellbarbeit auf einfache Weise möglich, Tellerbesen mit unterschiedlichen
Durchmessern am Fahrzeug anzuordnen, da die Grundstellung mit dem gewünschten Abstand
x für diese verschiedenen Besendurchmesser durch die einfache Linearverstellung in
Richtung des Doppelpfeiles C einstellbar ist.
[0014] Figur 4 zeigt nun die Kurvenfahrt des Fahrzeuges, wobei mit 15 das Zentrum des Kurvenradius
angegeben ist. Die Tellerbesen befinden sich in Fahrtrichtung gesehen in der Grundstellung
von Figur 1, und sind in Querrichtung, wie an sich bekannt, für das Kurvenwischen
so verstellt, dass der Tellerbesen 2, 2' seine maximale seitliche Auslenkung einnimmt
und der Tellerbesen 3, 3' seine maximale Verschiebung zur Längsachse L hin. Mit 6
ist das Wischbild des jeweiligen Tellerbesens dargestellt, welches sich durch die
bekannte Schrägstellung des Tellerbesens zum Grund hin ergibt. Die Wischstellung von
Figur 4 ist grundsätzlich von den linear quer verstellbaren Tellerbesen nach Stand
der Technik bekannt. Es zeigt sich, dass die Besen das Kehrgut in das Feld 16 hineinwischen,
welches vom Saugmund 10, 11 aufgenommen werden kann. Ersichtlich ist, dass bei einer
Abnützung der Besen, die zu einer Durchmesserverringerung derselben führt sich beim
Besen 3, 3' ein Wischbild ergeben würde, welches die kurvenäussere Begrenzung des
Feldes 16 weiter nach aussen verschiebt, was dazu führt, dass nicht mehr das gesamte
Feld vom Saugmund aufgenommen werden kann. Hier kommt nun auf vorteilhafte Weise die
Längsverstellung zum Einsatz, in dem die Tellerbesen linear in Richtung der Längsachse
zum Saugmund verstellt werden können, was die Abnahme des Tellerbesendurchmessers
ersichtlicherweise kompensieren kann und zu einem erneuten Bild des Feldes gemäss
der Figur führt, so dass das Feld 16 vollständig vom Saugmund erfasst werden kann.
Auf diese Weise können die Besen bei Erzielung einer korrekten Kehrfunktion auch bei
Kurvenfahrt länger genutzt werden. Die Linearverstellung, sowohl in seiner Längsachse
C-C wie auch in seiner Seitenachse B-B, kann über einen Mechanismus oder eine Elektronik
automatisch von der Fahrzeuglenkung aus gesteuert werden.
[0015] Figur 5 zeigt das erfindungsgemässe Kehrfahrzeug beim Kehren vor einer Wand 7, wozu
die Tellerbesen maximal in Längsrichtung ausgefahren sind. Dies erlaubt das Heranfahren
mit den Besen bis an eine Wand bzw. das restlose Kehren vor einer Wand oder einer
geschlossenen Ecke (Mauern oder Bordsteine) bei optimaler Übersicht für die Bedienungsperson
in dieser Stellung, wie bereits erwähnt. Durch Verschiebung der Tellerbesen auf der
seitlichen Achse B-B ganz nach links und wiederum nach rechts, wird die verschmutzte
Fläche 34 vollständig gereinigt. Beim nachherigen Rückwärtsfahren wird die Verschmutzung
von der Mauer in der Längsachse des Fahrzeuges mit den Tellerbesen nach hinten befördert,
soweit bis das Kehrfahrzeug durch Vorwärtsfahren den Schmutz mit der Saugvorrichtung
10, 11 und 12 absaugen kann.
[0016] Figur 6 zeigt eine Seitenansicht des Vorderteils eines Kehrfahrzeuges gemäss der
Erfindung, wobei eines dessen Vorderräder 5 ersichtlich ist sowie der Tellerbesen
2, 2', welcher auf bekannte Weise gegenüber dem Grund geneigt ist und in der Figur
in einer Stellung abgehoben über Grund ersichtlich ist. Zum Wischen wird der Tellerbesen
2, 2' auf bekannte Weise in dieser Schrägstellung zum Grund auf diesen abgesenkt,
so dass sich das bereits erwähnte Wischbild über einen Teil des Umfanges des Tellerbesens
ergibt. In Figur 6 ist nun das Chassis 33 des Fahrzeuges angedeutet sowie ein Teil
der Führerkabine 32. Der Tellerbesen 2 ist wie erwähnt quer zur Fahrzeuglängsachse
an dem Querträger 9 angeordnet, was durch die im u-förmigen Querträger 9 dargestellten
Rollen angedeutet ist. Der Querträger 9 ist seinerseits an einer Halterung 13 angeordnet,
die an einer teleskopischen Schienenanordnung 17, 18 befestigt ist und über einen
Ausleger 14 mit einem Kolben-Zylinder-Betätigungsmittel 30, 31 verbunden ist, welches
auf hydraulische oder pneumatische Weise das Verstellen des Gliedes 13 mit dem Träger
9 nach vorne und nach hinten in Längsrichtung erlaubt, wie dies anhand der schematischen
vorherigen Figuren erläutert worden ist.
[0017] Zusammenfassend lassen sich die Vorteile der erfindungsgemäss quer und längs linear
verschieblichen Besen zum nächstkommenden Stand der Technik mit nur quer linear verschieblichen
Besen aber auch zu bekannten schwenkbaren Besenanordnungen wie folgt auflisten: Bei
eingefahrenen Tellerbesen in beiden Achsen ist das Fahrzeug kompakt. Die Verwendbarkeit
der Tellerbesen ist weitgehend unabhängig von ihrem Abnützungsgrad. Die Änderung der
Distanz x zwischen dem Tellerbesen und der Saugöffnung, die insbesondere bei Kurvenfahrten
bei abgenützten Besen zu unbefriedigenden Kehrergebnissen führen würde, kann somit
vermieden werden. Es sind auf einfache Weise verschiedene Tellerbesen-Durchmesser
einsetzbar, da die Besen auf der Fahrzeugachse verlagerbar sind. Im Gegensatz zu Schwenkbesen
haben die Tellerbesen immer dieselbe Winkelposition relativ zur Fahrbahndecke. Damit
wird auch bei Verstellung ein unverändertes Wischbild erreicht. Die Besen führen also
keine Kreisbahnbewegung aus (wie dies bei Tellerbesen mit Radiusschwenkarm der Fall
ist). Das Wischbild ist immer optimal bei Kurvenfahrt oder Linearkehrarbeiten. Bei
Verlagerung der Tellerbesen nach vorne ist die Sicht auf die Besen optimal. Es ergibt
sich eine Zugänglichkeit frontal zu einer Hauswand mit einer effektiven Kehrwirkung
ohne zusätzliche Rangierbewegungen durch das Kehrfahrzeug. Es ist bei Kehreinsätzen
ohne Unkrautbesen oder Wildkrautbesen kein zusätzlicher Frontbesen nötig. Die Kinematik
ist weiterhin so, dass die Besen gezogen sind.
1. Kehrfahrzeug (1) mit mindestens einem quer zur Fahrzeuglängsachse (L) linear verstellbaren,
angetrieben rotierbaren Besen (2, 3), insbesondere Tellerbesen, dadurch gekennzeichnet, dass der Besen zusätzlich durch Linearbewegung in Richtung der Fahrzeuglängsachse (L)
verstellbar ist.
2. Kehrfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei linear querverstellbare Besen (2, 2', 3, 3') vorgesehen sind, welche insbesondere
einzeln oder zusammen linear querverstellbar sind, und dass einer der Besen alleine
oder beide Besen, diese gekoppelt oder unabhängig voneinander, durch die Linearbewegung
in Richtung der Fahrzeuglängsachse verstellbar ist bzw. sind.
3. Kehrfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Tellerbesen (2, 2', 3, 3') auf einem Träger (9) querverstellbar angeordnet sind,
und dass der Träger linear in Fahrtrichtung verstellbar am Fahrzeug (1) angeordnet
ist.
4. Kehrfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugöffnung (10) des Fahrzeuges zwischen dessen Vorderrädern (5) angeordnet ist.
5. Kehrfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugöffnung (10) Teil einer Ansauganordnung (11) ist, welche im wesentlichen
vollständig in dem sich zwischen den Vorderrädern (5) erstreckenden Längsbereich des
Fahrzeugs (1) angeordnet ist.
6. Kehrfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearverstellung der Besen in Richtung der Längsachse und/oder die Verstellung
quer zur Längsachse in Abhängigkeit von der Fahrzeuglenkung erfolgt.
7. Verfahren zum Betrieb eines Kehrfahrzeuges nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abnutzung des oder der Besen durch Längsverstellung derselben und damit Änderung
des Längsbestandes von Besen (2, 2', 3, 3') zu Saugöffnung (10) des Fahrzeuges kompensiert
wird.
8. Verfahren zum Betrieb eines Kehrfahrzeuges nach einem der Ansprüche 1 bis 6, insbesondere
nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Besen bei Geradeausfahrt und Kehrbetrieb in nach vorne längsverstellter
Lage betrieben werden und bei Kurvenfahrt und Kehrbetrieb mit Besen von Solldurchmesser
in nach hinten längsverstellter Lage aber vor der hinteren Endstellung der Längsverstellung
betrieben werden.