[0001] Die Erfindung betrifft eine Streuvorrichtung und insbesondere eine Vorrichtung zum
Anfeuchten von Streustoff für die Streuvorrichtung. Obwohl die Erfindung nachfolgend
im Zusammenhang mit der Streusalzverteilung im Winterdiensteinsatz beschrieben wird,
ist sie auf diesen Einsatz nicht beschränkt. Auch andersartiges Streugut, welches
zum Zwecke des Ausstreuens mit Feuchtigkeit vermengt wird, läßt sich vorteilhaft mit
der nachfolgend erläuterten Erfindung ausstreuen.
[0002] Auszustreuendes Streusalz wird üblicherweise angefeuchtet, bevor es ausgestreut wird.
Man geht davon aus, dass mit angefeuchtetem Streusalz die Tauwirkung des Salzes schneller
einsetzt und die Flugeigenschaften des Streusalzes positiv beeinflußt werden. Jedoch
kann eine Anfeuchtung des Streusalzes lange vor dem Ausstreuen zum Verklumpen des
Streusalzes noch im Vorratsbehälter führen, wodurch das Ausstreuen wesentlich erschwert
würde. Die Anfeuchtung erfolgt daher im wesentlichen erst im Moment des Streuvorgangs.
Zu diesem Zweck werden das Streusalz und die zum Anfeuchten des Streusalzes verwendete
Sole in getrennten Behältern auf einem Winterdienstfahrzeug mitgeführt und erst zum
Zeitpunkt des tatsächlichen Ausstreuens miteinander vermengt, indem die beiden Komponenten
beispielsweise einem rotierenden Streuteller gezielt in einem eng begrenzten Bereich
getrennt zugeführt werden.
[0003] In der DE 39 37 675 C2 sind verschiedene Varianten angegeben, wie die Zuleitungen
von Streustoff und Sole zum Streuteller zueinander ausgerichtet werden können, um
eine möglichst ideale Vermischung zu erreichen. Durch besondere Ausgestaltung der
Streutellerwurfschaufeln soll dabei eine gleichmäßige und intensive Durchfeuchtung
des Streusalzes auf dem Streuteller erzielt werden.
[0004] In der DE 100 07 926 erfolgt die Solezufuhr mittels einem Überlaufbehälter an zentraler
Stelle des Streutellers, während das Streusalz gegen ein Prallblech geleitet wird,
von dem es mit einer radialen Komponente auf den Streuteller trifft. Die Vermischung
von Salz und Sole findet auf dem Streuteller statt.
[0005] Dennoch ist die Durchfeuchtung bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen
bei weitem noch nicht ideal.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie eine
bessere Durchfeuchtung des Streustoffs erzielt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Streustoffanfeuchtungsvorrichtung sowie
durch eine Streuvorrichtung mit einer solchen Streustoffanfeuchtungsvorrichtung mit
den Merkmalen der nebengeordneten Patentansprüche gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt einen Durchgang für den Streustoff, dem
die Flüssigkeit zum Anfeuchten des Streustoffs von mehreren Seiten gleichzeitig zugeführt
wird. Zu diesem Zweck sind um den Durchgang herum in diesem, bzw. in dessen Wandung
Öffnungen, insbesondere Düsen, verteilt angeordnet, welche über mindestens eine Zuleitung
mit einem Flüssigkeitsreservoir verbunden und von diesem mit der Anfeuchtflüssigkeit
versorgt werden. Die über die Zuleitung zugeleitete Flüssigkeit strömt dann durch
die Öffnungen bzw. Düsen hindurch in den Durchgang hinein und vermischt sich mit dem
durch den Durchgang hindurch geleiteten Streustoffstrom. Auf diese Weise ist eine
gleichmäßige Durchfeuchtung des Streustoffs erreichbar.
[0009] Ihrer Art nach ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Ringdüse vergleichbar.
Der Einfachheit halber wird daher nachfolgend auch der Begriff "Ringdüse" verwendet.
[0010] Der Streustoff wird üblicherweise von einem Streustoffbehälter, einem Fallrohr oder
einer Rutsche zugeführt, durch welche der Streustoff der Schwerkraft folgend dem Streuteller
zugeleitet wird. Die Ringdüse kann vorteilhaft an jeder beliebigen Stelle zwischen
dem Streuteller und der oberen Zuführöffnung des Fallrohrs bzw. der Rutsche vorgesehen
sein. Besonders vorteilhaft ist die Anordnung der Ringdüse unmittelbar an der Zuführöffnung,
d. h. am oberen Ende des Fallrohrs, da dann eine weitere Durchmischung des Streustoffs
mit Sole über die gesamte Fallstrecke stattfindet. Das Fallrohr muß nicht notwendigerweise
senkrecht sein, sondern kann ganz oder teilweise geneigt sein und eine Rutsche bilden.
[0011] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Ringdüse besitzt zwischen den Öffnungen bzw.
Düsen und der Flüssigkeitszuleitung mindestens eine Hohlkammer, die den Durchgang
umgibt. Die Flüssigkeit wird dann der Hohlkammer zugeführt und kann sich in der Hohlkammer
um den Durchgang herum verteilen, so dass sie durch alle Öffnungen bzw. Düsen gleichzeitig
und mit gleichem Druck in den Durchgang hinein strömt.
[0012] Vorzugsweise strömt die Flüssigkeit in radialer Richtung in den Durchgang hinein,
so dass die einzelnen Düsenstrahlen bei ausreichendem Strahldruck im Zentrum der Hohlkammer
aufeinander treffen und die Flüssigkeit entsprechend zerstäubt und/oder verwirbelt.
Dieser Effekt ist dann maximal, wenn jeweils zwei Düsen einander diametral gegenüberliegend
angeordnet sind, da die Flüssigkeitsstrahlen dann senkrecht aufeinander treffen. Die
radiale Ausrichtung der Düsen bietet den Vorteil, dass die Streustoffmenge schon beim
ersten In-Kontakt-Kommen mit der Flüssigkeit bis ins Innere von Flüssigkeit durchdrungen
wird.
[0013] Eine konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung sieht vor, dass die Öffnungen bzw.
Düsen als Löcher in einer Wandung des Durchgangs bzw. in einer Wandung der den Durchgang
umgebenden Hohlkammer ausgebildet sind. Die Strahlweite hängt dann im Wesentlichen
von dem Öffnungsdurchmesser, der Anzahl der Öffnungen über den Umfang des Durchgangs
und der Höhe der Flüssigkeitssäule in der Hohlkammer ab. Natürlich kann die Hohlkammer
auch druckbeaufschlagt sein, so dass die Strahlweite nicht von der Flüssigkeitssäule
sondern von dem von Außen auf die Flüssigkeit aufgebrachten Druck abhängt.
[0014] Bei kleinen Streumengen, beispielsweise also bei geringen Streubreiten oder geringer
Geschwindigkeit des Streufahrzeugs, fällt pro Zeiteinheit entsprechend wenig Streustoff
durch den Durchgang der Ringdüse, so dass auch weniger Flüssigkeit bzw. Sole zugeführt
werden muß. Durch Reduzierung der Flüssigkeitssäule innerhalb der Hohlkammer kann
dies in einfacher Weise erreicht werden. Aufgrund des geringeren hydrostatischen Drucks
tritt entsprechend weniger Flüssigkeit durch die Öffnungen der Hohlkammerwandung hindurch.
Allerdings reduziert sich die Strahlweite entsprechend, so dass die Flüssigkeit im
Extremfall an der Hohlkammerwandung herablaufen könnte, ohne sich mit dem Streustoff
zu vermischen. Um diesen Effekt zu vermeiden, sieht eine bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung eine tüllenartige, in den Durchgang hineinragende Ausstülpung der Düsenöffnungen
vor.
[0015] Vorzugsweise sind mehrere Gruppen von Öffnungen bzw. Düsen um den Durchgang verteilt
angeordnet und bilden jeweils einen Düsenkranz. Die Düsenkränze können in Richtung
der Streustoffdurchleitung voneinander beabstandet sein, d. h. übereinander angeordnet
sein, und/oder können sich dadurch voneinander unterscheiden, dass die Düsen eines
Düsenkranzes einen anderen Durchmesser besitzen als die Düsen eines anderen Düsenkranzes.
Durch geeignete Wahl des Höhenabstands und der Düsendurchmesser läßt sich der durch
den Durchgang hindurch strömende Streustoff effektiv und gleichmäßig anfeuchten.
[0016] Als besonders geeignet hat es sich herausgestellt, wenn der Durchmesser der Düsen
des untersten Düsenkranzes kleiner ist als der Durchmesser der Düsen eines oder mehrerer
darüber liegender Düsenkränze. Denn aufgrund der kleineren Durchtrittsöffnungen steigt
der Flüssigkeitsspiegel im unteren Teil der Hohlkammer zunächst relativ schnell an,
so dass selbst bei kleinen Streumengen und dementsprechend kleinen Solemengen ein
ausreichend hoher Druck aufgebaut wird, um die Sole bis ins Zentrum der Ringdüse zu
spritzen. Insbesondere wird verhindert, dass die Sole lediglich an der Ringwand herabläuft.
[0017] Die Zuleitung der Flüssigkeit zur Hohlkammer erfolgt vorzugsweise über zwei oder
mehr gleichmäßig um den Umfang der Hohlkammer angeordnete Zuleitungsanschlußstellen,
damit sich die Hohlkammer möglichst gleichmäßig mit Flüssigkeit füllt und die Flüssigkeit
dementsprechend aus allen Düsen eines Düsenkranzes mit etwa gleichem Strahldruck austritt.
Die Zuleitungsanschlußstellen sind vorzugsweise so plaziert, dass die zugeleitete
Flüssigkeit nicht unmittelbar auf die Düsenaustrittsöffnungen auftrifft sondern vorzugsweise
zwischen den Düsen. Dies dient der günstigen Verteilung der Flüssigkeit innerhalb
des Rings, die als optimal angesehen wird, wenn die Flüssigkeit über die Zuleitungsanschlußstellen
in radialer Richtung in die Hohlkammer eingeleitet wird, so dass sie senkrecht auf
die gegenüberliegende Hohlkammerwandung zwischen den dort vorgesehenen Düsenöffnungen
auftrifft. Alternativ kann ein Prallblech vor den Zuleitungsanschlußstellen vorgesehen
werden.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen beschrieben.
Darin zeigen:
Figur 1 eine Streuvorrichtung für Winterdienstfahrzeuge mit integrierter Streustoffanfeuchtungsvorrichtung
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung schematisch,
Figur 2 eine Streustoffanfeuchtungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
vergrößert im weiteren Detail, und
Figur 3 die Streustoffanfeuchtungsvorrichtung aus Figur 2 in Draufsicht.
[0019] In Figur 1 ist schematisch im Querschnitt die Seitenansicht einer Streuvorrichtung
dargestellt. Der Streustoff wird aus einem nicht dargestellten Vorratsbehälter mittels
einer geeigneten Fördereinrichtung, beispielsweise einem Förderband oder einer Förderschnecke,
durch einen Zuführkanal 1 dem oberen Ende 2 eines Fallrohrs 3 zugeleitet. Am unteren
Ende 4 des Fallrohrs 3 tritt der Streustoff aus und fällt auf einen Streustoffverteiler
in Gestalt eines um eine Drehachse 5 rotierenden Streutellers 6, von dem der Streustoff
durch Fliehkraftwirkung etwa in horizontaler Richtung abgeworfen wird. Das Fallrohr
3 ist teleskopartig ausgebildet, um die Vorrichtung an unterschiedliche Streufahrzeuge
anpassen zu können. Die Neigung des Fallrohrs kann stärker oder geringer sein, als
es in der Figur 1 dargestellt ist. Grundsätzlich ist auch die Verwendung eines durchgehend
senkrechten Fallrohrs nicht völlig ausgeschlossen, obwohl der Rutscheffekt eines zumindest
im unteren Teil geneigten Fallrohrs eine positionsgenaue Zuführung des Streustoffs
auf den Streuteller 6 erleichtert.
[0020] Zwischen dem oberen Ende 2 des Fallrohrs 3 und einer Öffnung 7 im Zuführkanal 1,
durch den der zugeführte Streustoff hindurch tritt, ist eine Anfeuchtungsvorrichtung
8 vorgesehen. Die Anfeuchtungsvorrichtung kann auch unter dem unteren Ende 4 des Fallrohrs
3 oder an einer Stelle innerhalb des Fallrohrs 3 angeordnet sein.
[0021] Die Anfeuchtungsvorrichtung 8 weist einen von einer Wandung 13 begrenzten Durchgang
12 auf. Sie umfaßt vorzugsweise eine ringförmige Hohlkammer 9, in welche über zwei
einander gegenüberliegende Zuleitungen 10 in radialer Richtung Flüssigkeit bzw. Sole
eingeleitet wird. Die Sole tritt dann durch Düsen 11 aus der Hohlkammer 9 heraus in
den bei diesem Ausführungsbeispiel von der Wandung 13 der ringförmigen Hohlkammer
gebildeten Durchgang 12 in Richtung der Einfachpfeile ein.
[0022] Die Öffnungen 11 in der Wandung 13 des Durchgangs 12 zur Einleitung der Flüssigkeit
in den Durchgang 12, bzw. die bevorzugten Düsen, werden durch Löcher in der inneren
Gehäusewandung 13 der Hohlkammer 9 gebildet. Die Düsenöffnungen 11 sind in regelmäßigem
Abstand um die Innengehäusewandung 13 und in mehreren Ebenen verteilt. Jede in einer
Ebene liegende Gruppe von Düsen bildet einen Düsenkranz. Der in Figur 1 dargestellte
Durchgang 12 weist drei solcher übereinander liegender Düsenkränze mit jeweils 8 Düsen
je Düsenkranz auf.
[0023] Der Strömungsdruck, mit dem die Flüssigkeit, insbesondere Sole, aus der Hohlkammer
9 durch die Öffnungen 11 gedrängt wird, hängt im wesentlichen von der in der Hohlkammer
9 herrschenden Flüssigkeitssäule ab, welche ihrerseits von der durch die Zuleitungen
10 zugeführten Flüssigkeitsmenge abhängt. Je größer der Solezuflußstrom durch die
Zuleitungen 10 ist, desto höher stellt sich der Solespiegel in der Hohlkammer 9 ein
und desto größer ist dementsprechend der hydrostatische Druck in Höhe der jeweiligen
Düsenkranzebenen.
[0024] Um zu erreichen, dass die Düsen 11 der unteren Düsenkranzebene in etwa gleich weit
in den Durchgang 12 hineinspritzen wie die Düsen der darüber liegenden Düsenkranzebenen,
besitzen die Düsen 11 der unteren Düsenkranzebene einen entsprechend kleineren Durchmesser,
wodurch sich die Drosselwirkung dieser Düsen erhöht.
[0025] Es ist auch möglich, mehrere Düsenkränze mit unterschiedlichen Düsendurchmessern
in einer gemeinsamen Ebene vorzusehen oder andere Variationen der Düsenkranzanordnungen
und der Düsendurchmesser vorzunehmen, um die Befeuchtung des durch den Durchgang 12
hindurchfallenden Streustoffs zu optimieren. Beispielsweise liegen die Düsen 11 der
in Figur 1 dargestellten Düsenkränze senkrecht übereinander. Die Düsenkränze könnten
aber auch zum Zwecke der gleichmäßigeren Befeuchtung des Düsenstreustoffs um einen
bestimmten Winkel relativ zur Streustoffdurchtrittsrichtung zueinander versetzt angeordnet
sein. Die in Figur 1 dargestellte Anfeuchtungsvorrichtung 8 besitzt drei übereinander
liegende Düsenkränze. Stattdessen können aber auch nur einer oder zwei oder gegebenenfalls
auch mehr als drei Düsenkränze vorgesehen sein.
[0026] Eine mit drei Düsenkränzen und einer Hohlkammer 9 ausgestattete Anfeuchtungsvorrichtung
ist im weiteren Detail in Figur 2 gezeigt. Die Hohlkammer 9 ist wiederum durch zwei
konzentrische Hohlzylinder gebildet, die beidseitig durch Deckelringe 14, 15 verschlossen
sind. In der inneren Gehäusewandung 13 wurden in einfacher Weise mittels einem Durchzugwerkzeug
drei Düsenkränze erzeugt, von denen jeweils nur die in der Darstellung geschnittenen
Düsen 11 gezeigt sind, welche tüllenartig in den Durchgang 12 hineinragen. Die Durchströmrichtung
des Streustoffs durch den Durchgang 12 ist durch einen großen Pfeil gekennzeichnet.
Die Düsen 11 sind radial zur Streustoffdurchströmrichtung orientiert, und jeweils
zwei Düsen 11 eines jeden Düsenkranzes sind einander diametral gegenüberliegend angeordnet,
so dass die aus den Düsen 11 austretenden Solestrahlen im Zentrum des Durchgangs 12
etwa senkrecht aufeinander treffen.
[0027] Dies ist in Figur 3 veranschaulicht, die die Anfeuchtungsvorrichtung 8 in Draufsicht
zeigt. Dargestellt sind in Figur 3 lediglich zwei Düsenkränze, die so zueinander versetzt
sind, dass in Draufsicht betrachtet jede Düse des einen Düsenkranzes exakt zwischen
zwei Düsen des anderen Düsenkranzes liegen. Zur besseren Veranschaulichung der unterschiedlichen
Lage der Düsenkränze sind die beiden Düsenkränze in Figur 3 und die aus den jeweiligen
Düsen austretenden Solestrahlen unterschiedlich dargestellt, nämlich einmal in durchgezogenen
Linien und ein anderes Mal in Strichlinien. Der besondere Vorteil der senkrecht aufeinander
zuweisenden, radial ausgerichteten Düsenanordnung ist darin zu sehen, dass eine maximale
Verwirbelung der eingespritzten Sole erzielt wird.
[0028] Die Düsenkränze in Figur 3 weisen jeweils acht gleichmäßig zueinander beabstandete
Düsen auf. Selbstverständlich können auch mehr oder weniger Düsen um den Umfang des
Durchgangs verteilt sein. Jedoch konnte mit acht über den Umfang verteilten Düsen
eine relativ gleichmäßige Anfeuchtung von Streugut erzielt werden, dies insbesondere
bei einer Durchgangsweite von etwa 145 mm. Der Durchgang sollte eine Weite von 200
mm nicht überschreiten und von 100 mm nicht unterschreiten.
[0029] Der Figur 2 ist zu entnehmen, dass die Düsen 11 des unteren Düsenkranzes einen kleineren
Durchtrittsdurchmesser besitzen als die Düsen 11 des oberen Düsenkranzes. Durchmesser
zwischen 1,5 mm und 10 mm sind grundsätzlich geeignet. Gute Ergebnisse haben sich
eingestellt, wenn der Durchmesser der Düsen des oberen Düsenkranzes etwa doppelt so
groß war wie der Durchmesser des unteren Düsenkranzes, insbesondere ein Durchmesserverhältnis
von 6 mm zu 3 mm. Der Durchmesser der Düsen des dazwischenliegenden Düsenkranzes muß
nicht notwendigerweise zwischen diesen beiden Werten liegen. Gute Ergebnisse wurden
beispielsweise auch erzielt, wenn die Düsen des mittleren Düsenkranzes denselben Durchmesser
von 6 mm wie die Düsen des oberen Düsenkranzes besaßen. Ein Abstand der Düsenkranzmittelebenen
zwischen 10 mm und 50 mm, insbesondere von 15 mm, hat sich als geeignet erwiesen.
[0030] Der Figur 3 ist zu entnehmen, dass die Flüssigkeit dem Durchgang 12 durch zwei Zuleitungen
10 in radialer Richtung zugeführt wird, wobei die beiden Zuleitungen 10 einander diametral
gegenüber liegen. Statt der lediglich zwei Zuleitungen 10 können auch weitere Zuleitungen
vorgesehen sein, die vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang des Durchgangs 12 verteilt
sind. Die Anschlußstellen der Zuleitungen 10 an die Hohlkammer 9 der Anfeuchtungsvorrichtung
8 werden so gewählt, dass die zugeleitete Flüssigkeit gegen die innere Gehäusewandung
13 der Hohlkammer 9 zwischen zwei Düsen 11 spritzt, so dass sie sich gleichmäßig in
der Hohlkammer 9 verteilen kann und nicht sofort durch eine der Düsen wieder austritt.
Die Flüssigkeit wird üblicherweise mit einem Druck von 2 bar und einem Fördervolumen
zwischen 0 und 100 Liter/min in die Hohlkammer 9 gepumpt, kommt dort allerdings im
wesentlichen drucklos an. Der Flüssigkeitsdruck in der Hohlkammer 9 bestimmt sich
allein, wie bereits beschrieben, durch den vorherrschenden Flüssigkeitspegel.
[0031] Das in Bezug auf die Figuren 1 bis 3 erläuterte Ausführungsbeispiel stellt lediglich
eine geeignete und besonders preiswert herstellbare Variante zur Umsetzung der erfindungsgemäßen
Idee dar. Selbstverständlich muß der Querschnitt des Durchgangs 12 nicht kreisförmig
sein. Er kann beispielsweise auch einen quadratischen oder rechteckigen oder auch
ovalen Querschnitt haben. Die Wandung 13 des Durchgangs 12 kann auch eine Verengung
aufweisen, so dass auch der Durchgang 12 düsenförmig ist. Darüber hinaus ist es möglich,
die Hohlkammer 9 vollständig mit Flüssigkeit zu füllen und den Druck innerhalb der
Hohlkammer 9 zu variieren, um darüber die Durchflußmenge durch die Düsen 11 zu beeinflussen.
Grundsätzlich ist es auch denkbar, jeder einzelnen Düse 11 oder einer Gruppe von ausgewählten
Düsen separat Flüssigkeit zuzuführen, so dass auf die Hohlkammer 9 um den Durchgang
12 verzichtet werden kann. Insbesondere ist es also denkbar, einzelne separate Düsen
um den Durchgang herum anzuordnen und gegebenenfalls individuell anzusteuern. Alle
oder ein Teil der Öffnungen bzw. Düsen 11 können auch so ausgestaltet sein, dass sie
starke divergierende Strahlen oder auch einen Sprühnebel erzeugen.
1. Streustoffanfeuchtungsvorrichtung (8) umfassend:
- einen Durchgang (12) zum Hindurchleiten des Streustoffs,
- mindestens eine Zuleitung (10) zum Zuleiten von Flüssigkeit zum Durchgang,
- mindestens eine Gruppe von Öffnungen (11), die um den Durchgang (12) herum verteilt
sind und mit der mindestens einen Zuleitung (10) derart verbunden sind, dass von der
mindestens einen Zuleitung (10) zugeleitete Flüssigkeit durch die Öffnungen (11) hindurch
in den Durchgang (12) hineinströmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Düsen (11) zum Zentrum des Durchgangs (12)
so ausgerichtet sind, dass sich einzelne Düsenstrahlen im Durchgang treffen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 des weiteren umfassend eine zwischen den Öffnungen
(11) und der mindestens einen Zuleitung (10) angeordnete Hohlkammer (9), die den Durchgang
(12) mindestens teilweise umgibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Öffnungen (11) durch Löcher in einer Gehäusewandung
(13) der Hohlkammer (9) gebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Düsenöffnungen tüllenartig in den Durchgang
hineinragen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei mindestens zwei gleichmäßig um
den Umfang der Hohlkammer (9) verteilte Anschlußstellen für die Zuleitungen (10) vorgesehen
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5 oder nach Anspruch 6 mit 3, wobei die Anschlußstelle/n
für die mindestens eine Zuleitung (10) an der Hohlkammer (9) so plaziert ist/sind,
dass durch die mindestens eine Zuleitung zugeleitete Flüssigkeit auf die die Öffnungen
(11) aufweisende Gehäusewandung (13) der Hohlkammer (9) zwischen den Öffnungen (11)
auftrifft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei die mindestens eine Zuleitung (10) so an die Hohlkammer
(9) angeschlossen ist, dass die Flüssigkeit zur Hohlkammer (9) in radialer Richtung
relativ zur Streustoffdurchleitrichtung zuführbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei jeweils zwei Öffnungen (11) einander
diametral gegenüberliegend angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Öffnungen (11) gleichmäßig
um den Durchgang (12) herum angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei mehrere Gruppen von Öffnungen
(11) vorgesehen sind, die so um den Durchgang (12) verteilt sind, dass jede dieser
mehreren Gruppen von Öffnungen (11) einen Düsenkranz bildet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei der Austrittsdurchmesser der Öffnungen (11) eines
ersten Düsenkranzes größer ist als der Austrittsdurchmesser der Öffnungen (11) eines
zweiten Düsenkranzes.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, wobei die Düsenkränze in Richtung der Streustoffdurchleitung
voneinander beabstandet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei der erste Düsenkranz mit den Öffnungen größeren
Durchmessers in Richtung der Streustoffdurchleitung vor dem zweiten Düsenkranz mit
den Öffnungen kleineren Durchmessers angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei jeder Düsenkranz mindestens'drei,
vorzugsweise acht, Öffnungen umfaßt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15 mit drei oder mehr Düsenkränzen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, wobei die Öffnungen einen Durchmesser zwischen 1,5 mm
und 10 mm besitzen, insbesondere zwischen 3 mm und 6 mm.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, wobei der Abstand zwischen zwei benachbarten
Düsenkranzebenen zwischen 10 mm und 50 mm, vorzugsweise etwa 15 mm beträgt.
19. Streuvorrichtung umfassend eine Streustoffanfeuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 18, ein mit dem Durchgang (12) der Streustoffanfeuchtungsvorrichtung (8) verbundenes
Fallrohr (3) oder Rutsche, durch welche hindurch der Streustoff der Schwerkraft folgend
leitbar ist, und einen Streustoffverteiler (6) zum Verstreuen des durch das Fallrohr
(3) und die Streustoffanfeuchtungsvorrichtung (8) hindurchgeleiteten Streustoffs.
20. Streuvorrichtung nach Anspruch 19, wobei die Streustoffanfeuchtungsvorrichtung (8)
im Bereich eines oberen Endes (2) des Fallrohrs (3) bzw. der Rutsche angeordnet ist.
21. Streustoffvorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, wobei der Durchgang (12) im Bereich
der Öffnungen (11) eine Weite zwischen 100 mm bis 200 mm, insbesondere etwa 145 mm,
aufweist.