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EP 1 093 100 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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09.06.2004 Patentblatt 2004/24 |
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Anmeldetag: 14.10.1999 |
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Passiv-Infrarotmelder
Passive infrared detector
Capteur infrarouge passif
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB LI |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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18.04.2001 Patentblatt 2001/16 |
(73) |
Patentinhaber: Siemens Building Technologies AG |
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8034 Zürich (CH) |
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Erfinder: |
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- Mahler, Hansjürg, Dr.
8634 Hombrechtikon (CH)
- Hegnauer, Stefan
8600 Dübendorf (CH)
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Vertreter: Berg, Peter, Dipl.-Ing. et al |
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European Patent Attorney,
Siemens AG,
Postfach 22 16 34 80506 München 80506 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 289 621 US-A- 4 709 153
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EP-A- 0 499 177 US-A- 4 746 910
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Passiv-Infrarotmelder mit einem Eintrittsfenster
für Infrarotstrahlung, einem Infrarotsensor mit einer Auswerteschaltung und mit einer
einen optischen Sender und einen optischen Empfänger aufweisenden Antimaskeinrichtung
zur Erfassung von Vorgängen oder optischen Änderungen unmittelbar vor dem Melder und/oder
von Änderungen der optischen Eigenschaften des Eintrittsfensters.
[0002] Antimaskeinrichtungen, wie sie beispielsweise in der EP-A-0 186 226, in der EP-A-0
499 177 und in der EP-A-0 556 898 beschrieben sind, dienen zur Erkennung von Sabotageversuchen
am Melder, wie beispielsweise Abdecken des Eintrittsfensters mit einer Folie oder
einem Deckel oder Besprühen des Eintrittsfensters mit einem infrarotundurchlässigen
Spray, wie beispielsweise Haarlack. Vorgänge oder optischen Änderungen unmittelbar
vor dem Melder, wie das Abdecken des Melders, bewirken in den meisten Fällen eine
Reflexion der vom optischen Sender der Antimaskeinrichtung ausgesandten Strahlung
auf den optischen Empfänger, was sich durch eine markante Änderung der vom optischen
Empfänger empfangenen Strahlung äussert.
[0003] Der optische Sender und der optische Empfänger der Antimaskeinrichtung sind in der
Regel durch eine Infrarot LED und eine Infrarotfotodiode gebildet. Zur Erkennung von
Änderungen der optischen Eigenschaften des Eintrittsfensters, wird dieses mit Infrarotstrahlung
beaufschlagt und es wird die das Eintrittsfensters durchsetzende oder die von diesem
reflektierte Strahlung gemessen.
[0004] Bei einer in der EP-A-0 772 171 beschriebenen Antimaskeinrichtung ist auf der Aussenseite
des Eintrittsfensters eine beugungsoptische Gitterstruktur angebracht, die das vom
optischen Sender ausgesandte Licht auf den Infrarotdetektor fokussiert. Im Fall von
Sabotage durch Besprühen des Eintrittsfensters wird die Fokussierwirkung der beugungsoptischen
Gitterstruktur zerstört, so dass sich die auf den Infrarotdetektor fallende Lichtintensität
verringert.
[0005] Zur Auswertung der Signale der Antimaskeinrichtung werden die Signale des optischen
Empfängers mit Schwell- oder Referenz- oder allgemein Spannungswerten verglichen,
die über- oder unterschritten und über einen gewissen Zeitraum gehalten werden müssen.
[0006] Die Auswertung selbst erfolgt nach einem von zwei Verfahren, wobei jede Antimaskeinrichtung
immer nur nach einem der beiden Verfahren arbeitet. Das eine Verfahren ist das sogenannte
Proximity Latch (PL) Verfahren, bei dem bei Erreichen der vorbestimmten Kriterien
ein Maskieralarm ausgelöst wird, der aktiv bleibt und nur von einer autorisierten
Person in einem vorgegebenen Ablauf zurückgestellt werden kann. Das PL-Verfahren reagiert
also schnell und scharf, löst aber auch bei kurzen Bewegungen ohne Maskierabsicht
Alarm auf, der sich nicht automatisch zurückstellt, sondern den Eingriff einer Bedienungsperson
erfordert. Das zweite Verfahren ist das sogenannte Real Time (RT) Verfahren, bei dem
nur genügend grosse und genügend stabile Änderungen einen Maskieralarm auslösen, der
bei Rückkehr der Signale in den Normalzustand automatisch zurückgenommen wird. Das
RT-Verfahren reagiert langsamer und tendenziell weniger scharf, hat aber den Vorteil
der automatischen Alarmrücknahme.
[0007] Unabhängig davon, ob die Signalauswertung nach dem PL- oder dem RT-Verfahren erfolgt,
muss darauf geachtet werden, dass die Schwellen- oder Referenzwerte stark auf der
"sicheren" Seite gewählt werden, damit nicht schon kleinste Änderungen der Umgebungsbedingungen
einen Maskieralarm auslösen können. Derartige Änderungen können beispielsweise durch
Insekten, Temperaturvariationen, Staub- oder Nikotinablagerungen, mitunter aber auch
durch mechanische Vibrationen oder Luftdruckänderungen gebildet sein. Das bedeutet
mit anderen Worten, dass sowohl bem PL- als auch bem RT-Verfahren immer ein Kompromiss
zwischen Empfindlichkeit und Robustheit gegen Maskieralarme gesucht werden muss, was
dazu führen kann, dass in gewissen Fällen Maskierungen nicht entdeckt werden oder
aber versehentlich Maskieralarm ausgelöst wird.
[0008] Durch die Erfindung soll nun ein Passiv-Infrarotmelder mit einer Maskiereinrichtung
angegeben werden, der sowohl eine erhöhte Robustheit gegen Fehlalarme als auch eine
höhere Empfindlichkeit aufweist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Auswertung der Signale
der Antimaskeinrichtung in zwei Kanälen erfolgt, wobei der eine, nachfolgend als PL-Kanal
bezeichnete, Kanal auf zeitlich begrenzte und der andere, nachfolgend als RT-Kanal
bezeichnete, Kanal auf zeitlich stabile Vorgänge oder Änderungen reagiert, und dass
eine kombinierte Auswertung der Signale der beiden Kanäle erfolgt.
[0010] Beim erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelder werden also das PL und das RT Verfahren
miteinander verknüpft, wobei der grosse Vorteil dieser Verknüpfung darin liegt, dass
die Schwellen- oder Referenzwerte in den einzelnen Kanälen tiefer gelegt oder eventuell
ganz fallengelassen werden können. Letzteres kann dann der Fall sein, wenn die Signale
mit Fuzzy-Logik oder in einem neuronalen Netzwerk ausgewertet werden.
[0011] Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelders
ist dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Kanal eine Untersuchung des jeweiligen Signals
durch Vergleich mit je mindestens einem Schwellen- oder Referenzwert oder mittels
einer Fuzzy-Logik erfolgt, und dass die kombinierte Auswertung durch eine Verknüpfung
der Untersuchungsergebnisse in den beiden Kanälen gebildet ist.
[0012] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelders
ist dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Kanal zusätzlich zu dem der jeweiligen Alarmstufe
entsprechenden Schwellen- oder Referenzwert verschiedene Werte für Voralarmstufen
definiert sind, und dass ein Vergleich der Signale mit den genannten Stufen erfolgt.
[0013] Eine dritte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelders
ist dadurch gekennzeichnet, dass die kombinierte Auswertung der Signale der beiden
Kanäle der Antimaskeinrichtung mit der in einem nachfolgend als PIR-Kanal bezeichneten
Kanal erfolgenden Auswertung der Signale des Infrarotsensors kombiniert ist, und dass
die Auslösung von Intrusions- oder Maskieralarmen aufgrund der Signale in allen drei
Kanälen erfolgt.
[0014] Diese bevorzugte Ausführungsform stellt eine weitere Erhöhung der Robustheit gegen
Fehlalarme dar, indem sie den Melder gegen Störungen durch Insekten weitgehend immun
macht. Wenn sich ein grösseres Insekt nahe vor dem Eintrittsfenster bewegt, dann kann
das dazu führen, dass im PIR-Kanal ein Alarmsignal ausgelöst wird. Da das Insekt aber
auch im PL-Kanal ein Alarmsignal auslösen würde, kann man aufgrund des Alarmsignals
im PL-Kanal dasjenige im PIR-Kanal blockieren. Ein Alarmsignal im PIR-Kanal ohne gleichzeitiges
Alarmsignal im PL-Kanal wäre hingegen ein echter Intrusionsalarm, und ein Alarmsignal
im PIR-Kanal mit gleichzeitigem Alarmsignal im PL- und im RT-Kanal wäre ein Maskierversuch.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnungen
näher erläutert; es zeigt:
Fig. 1 einen Längschnitt durch einen erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelder,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II von Fig. 1; und
Fig. 3 ein Blockschema der Signalauswertung.
[0016] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemässen Passiv-Infrarotmelder
in der Richtung senkrecht zu dessen Rückwand oder Boden und Fig. 2 zeigt eine Ansicht
von hinten, wobei die Rückwand des Melders abgenommen und der die einfallende Infrarotstrahlung
fokussierende Spiegel aus dem Melder entfernt ist. Darstellungsgemäss besteht der
Passiv-Infrarotmelder im wesentlichen aus einem zweiteiligen Gehäuse mit einem Boden
1 und einem Deckel 2, aus einem im Deckel 2 vorgesehenen Eintrittsfenster 3 für die
aus dem zu überwachenden Raum auf den Melder fallende Infrarotstrahlung, aus einer
im Melderinneren angeordneten Platine 4, auf welcher unter anderem ein Infrarotsensor
5 und eine Auswerteschaltung 6 angeordnet sind, und aus einem ebenfalls im Melderinneren
angeordneten Spiegel 7 zur Fokussierung der durch das Eintrittsfenster 3 einfallen-den
Infrarotstrahlung auf den Infrarotsensor 5.
[0017] Das Eintrittsfenster 3, welches beispielsweise aus Polyethylen oder Polypropylen
besteht und nur für Strahlung im Wellenlängenbereich von etwa 5 bis 15 µm durchlässig
ist, ist in einen abgeschrägten oder konkaven Teil des Deckels 2 eingesetzt und seitlich
von Vorsprüngen F des Deckels 2 begrenzt. Der Spiegel 7 ist so ausgebildet, dass er
Strahlung im nahen Infrarot absorbiert und Körperstrahlung reflektiert. Bezüglich
der Form des Spiegels wird auf die EP-A-0 303 913 verwiesen und bezüglich des Spiegelmaterials
auf die EP-A-0 707 294. Das Eintrittsfenster 3, der Spiegel 7, der Infrarotsensor
5 und die Auswerteschaltung 6 dienen zur Detektion des Eindringens einer Person in
den überwachten Raum. Das Eintrittsfenster 3 kann als Fresnellinse ausgebildet sein
und anstelle des Spiegels 7 die Infrarotstrahlung auf den Infrarotsensor 5 fokussieren.
[0018] Der dargestellte Passiv-Infrarotmelder ist mit einer sogenannten Antimaskeinrichtung
zur Erfassung von Vorgängen oder optischen Änderungen unmittelbar vor dem Melder und
von Änderungen der optischen Eigenschaften des Eintrittsfensters 3, insbesondere von
Sabotage des Melders, ausgerüstet. Eine solche Sabotage dient dazu, den Melder so
zu manipulieren, dass keine Infrarotstrahlung auf den Infrarotsensor gelangen kann,
so dass unbefugte Personen nicht mehr detektiert werden und sich im überwachten Raum
frei bewegen können. Sabotage wird zumeist während der Unscharfstellung des Melders
verübt, wenn dieser auf einen Stand-by-Modus ge-schaltet ist und sich im überwachten
Raum befindliche Personen keinen Alarm auslösen.
[0019] Bekannte Sabotage- oder Maskiermethoden sind die Abdeckung des Melders mit einem
geeigneten Objekt, wie beispielsweise einer Schachtel, einem Hut oder einem Schirm,
und das Besprühen des Eintrittsfensters mit einem infrarotundurchlässigen Spray, wie
beispielsweise Klebstoff- oder Haarspray. Moderne Passiv-Infrarotmelder sollen in
der Lage sein, eine solche Maskierung automatisch zu detektieren, und zwar vorzugsweise
zum Zeitpunkt der Maskierung oder spätestens beim Scharfschalten des Melders oder
der Anlage. Es gibt diesbezüglich verschiedene Strategien, aber zumindest bei an eine
Zentrale angeschlossenen Meldern verhält es sich heute in der Regel so, dass die Melder
immer eingeschaltet sind und auch während der Unscharfstellung im Stand-by-Modus Alarmsignale
an die Zentrale liefern, die aber diese Signale im Stand-by-Modus unterdrückt. Wenn
der Melder immer eingeschaltet ist, dann kann er Sabotageversuche ohne Zeitverzögerung
erkennen und an die Zentrale melden.
[0020] Die Antimaskeinrichtung des Melders ist so ausgebildet, dass sie die beiden genannten
Maskiermethoden sicher erkennen kann. An der Frontseite des Melders, knapp oberhalb
des Eintrittsfensters 3 sind ein optischer Sender 8, beispielsweise eine Infrarot-LED
mit 950 nm Wellenlänge, und ein optischer Empfänger 9, beispielsweise eine Infrarotfotodiode,
angeordnet, wobei sich der Sender 8 an der Aussen- und der Empfänger 9 an der Innenseite
des Gehäusedeckels 2 befindet. Der Sender 8 strahlt ständig Infrarotstrahlung vom
Melder ab, die im normalen Betriebzustand in den Überwachungsraum vor dem Melder abgestrahlt
wird. Sobald jedoch ein Objekt knapp vor den Melder gebracht wird oder sich dort befindet,
wird ein grosser Teil der vom Sender 8 ausgesandten Strahlung reflektiert und gelangt
durch das Eintrittsfenster 3 auf den Empfänger 9. Der dadurch verursachte Anstieg
der empfangenen Strahlung wird als Maskierversuch interpretiert.
[0021] Im Innenraum des Melders ist im Bereich eines der beiden Flügel F ein zusätzlicher
optischer Sender 10, beispielsweise eine Infrarot-LED, angeordnet, der in einen Lichtschacht
11 Infrarotstrahlung sendet. Der Lichtschacht 11 ist abgewinkelt ausgebildet und mündet
in ein infrarotdurchlässiges Fenster 12, welches in der dem Eintrittsfenster 3 zugewandten
Seitenwand des betreffenden Vorsprungs F vorgesehen ist. Darstellungsgemäss ist dieser
Vorsprung F der dem Sender 8 benachbarte und dem Empfänger 9 gegenüberliegende Vorsprung.
Die vom zusätzlichen Sender 10 ausgesandte Infrarotstrahlung gelangt durch den Lichtschacht
11 über einen Spiegel 11a und das Fenster 12 unter einem flachen Einfallswinkel auf
das Eintrittsfenster 3 und tritt unter normalen Bedingungen durch dieses hindurch.
Durch das Fenster 12 wird die vom zusätzlichen Sender 10 ausgesandte Strahlung auf
die Mitte des Eintrittsfensters 3 fokussiert und gelangt durch dieses auf den Empfänger
9.
[0022] Wenn jedoch das Eintrittsfenster 3 maskiert, also infrarotundurchlässig gemacht worden
ist, dann gelangt weniger Strahlung auf das Eintrittsfenster 3 oder die auf das Eintrittfenster
fallende Strahlung des zusätzlichen Senders 10 wird vom Eintrittsfenster 3 reflektiert
und es gelangt weniger Strahlung auf den Empfänger 9, was als Maskierversuch interpretiert
wird. Zur Vermeidung von Reflexionen der aus dem Fenster 12 austretenden Strahlung
der zusätzlichen Lichtquelle 10 an der Seitenwand des dem Fenster 12 gegenüberliegenden
Vorsprungs F ist diese Seitenwand zumindest teilweise mit einem infrarotabsorbierenden
Belag versehen.
[0023] Gemäss Fig. 3 enthält die Auswerteschaltung 6 einen an den Infrarotsensor 5 angeschlossenen
PIR-Kanal 13 und zwei an den optischen Empfänger 9 angeschlossene Kanäle, einen PL-Kanal
14 und einen RT-Kanal 15. Die Ausgänge aller drei Kanäle sind zu einer Stufe 16 geführt,
in welcher eine Verknüpfung der Signale dieser Kanäle erfolgt. Das Ergebnis dieser
Verknüpfung bildet die Entscheidungsgrundlage für die Abgabe einer Alarmsignals durch
den Melder. Als Variante können auch nur die Ausgänge des PL-Kanals 14 und des RT-Kanals
15 miteinander zu verknüpft sein. Der PIR-Kanal 13 ist der in jedem Passiv-Infrarotmelder
vorhandene Kanal zur Auswertung des Signals des mit der Infrarotstrahlung aus dem
überwachten Raum beaufschlagten Infrarotsensors 5. Am Ausgang dieses Kanals ist ein
Signal erhältlich, welches das Eindringen eines Infrarotstrahlung aussendenden Objekts
in den überwachten Raum anzeigt. Der PIR-Kanal 13 wird als bekannt vorausgesetzt,
so dass auf eine nähere Beschreibung verzichtet wird.
[0024] Der PL-Kanal 14 und der RT-Kanal 15 dienen zur Auswertung des Antimasksignals des
optischen Empfängers 9, wobei PL für Proximity Latch und RT für Real Time steht. Abtastrate
und Auflösung sind so gewählt, dass sie für beide Kanäle hinreichend sind. So-wohl
im PL-Kanal 14 als auch im RT-Kanal 15 wird das Signal des optischen Empfängers 9
mit einer Alarmschwelle und vorzugsweise auch mit mehreren Voralarmschwellen verglichen,
so dass am Ausgang des betreffenden Kanals Informationen der Art kleines, mittleres
oder grosses Signal erhältlich sind. Die Voralarmschwellen haben nicht nur den Vorteil,
dass dadurch weitere logische Kombinationen möglich werden, sondern dass auch die
Erfüllung länderspezifischer Vorschriften erleichtert wird.
[0025] Für den PL-Kanal 14 ist kennzeichnend, dass in diesem schon bei kurzen Überschreitungen
der Schwellen ein Maskieralarm oder -voralarm ausgelöst und dass dieser nicht von
selbst zurückgesetzt wird, sondern eine Intervention vom Benutzer der Anlage verlangt.
Dieser Modus ist für eine Betriebsart typisch, bei der die Anlage vor dem Scharfschalten
durch das Personal kontrolliert wird, bei welcher Gelegenheit dann eventuelle Maskieralarme
zurückgestellt werden können.
[0026] Der RT-Kanal 15 reagiert hingegen auf zeitlich stabile, also länger andauernde Überschreitungen
der betreffenden Schwellen- oder Referenzwerte. Ein Maskieralarm wird nur dann ausgelöst,
wenn die Überschreitung lang genug ist. Ausserdem wird der Maskieralarm ohne Intervention
des Benutzers automatisch zurückgesetzt, sobald die Überschreitung wieder verschwindet
und der Melder in seinen Normalzustand zurückkehrt.
[0027] Der grosse Vorteil der Verknüpfung der beiden Kanäle 14 und 15 besteht darin, dass
nur dann ein Maskieralarm ausgelöst wird, wenn beide Kanäle dies nahelegen, so dass
auf jeden Fall die Fehlalarme reduziert werden. Ausserdem besteht durch die Verknüpfung
die Möglichkeit, die Schwellen- oder Referenzwerte präziser zu wählen, weil man durch
die Auswertung der Information beider Kanäle mit diesen Werten nicht immer auf der
"sicheren" Seite zu sein braucht. Schliesslich kann man auch auf alle oder wenigstens
auf gewisse Schwellenwert verzichten und statt dessen mit unscharfen Werten arbeiten
und diese nach den Regeln der Fuzzy-Logik oder auch in einem neuronalen Netz verarbeiten
(siehe dazu beispielsweise die EP-A-0 646 901).
[0028] Wenn beispielsweise im PL-Kanal 14 ein Voralarmsignal vorliegt, d.h. ein Schwellenwert
von 50% des Alarmwertes überschritten worden ist, und wenn im RT-Kanal 15 anschliessend
ein langes Voralarmsignal auftritt, dann deutet das auf eine Maskierung hin und es
wird Maskieralarm ausgelöst. Bei der bisher isolierten Verwendung des PL- oder des
RT-Kanals wäre es hingegen zu keiner Alarmauslösung gekommen. Oder wenn im PL-Kanal
14 ein Alarmsignal auftritt, ohne dass es im RT-Kanal 15 zu einem Voralarmsignal kommt,
dann könnte es sich um eine grösseres Insekt oder um eine am Melder vorbeilaufende
Person gehandelt haben, und es wird daher kein Alarm ausgelöst. Man sieht an diesen
beiden Beispielen, dass die Verknüpfung oder kombinierte Auswertung des PL-Kanals
14 und des RT-Kanals 15 einerseits zu einer höheren Empfindlichkeit und andererseits
zu einer höheren Robustheit führt.
[0029] Die Robustheit gegen Fehlalarme wird weiter erhöht, und zwar nicht nur gegen Maskierungssondem
auch gegen Intrusionsfehlalarme, wenn der PIR-Kanal 13 in die Verknüpfung des PL-Kanals
14 und des RT-Kanals 15 einbezogen wird. So könnte beispielsweise das im letzten Beispiel
genannte grosse Insekt einen PIR-Alarm auslösen, der aber unterdrückt werden kann,
wenn gleichzeitig im PL-Kanal 14 ein Alarmsignal vorliegt. Andererseits wird ein Alarmsignal
im PIR-Kanal 13 ohne Alarmsignal im PL-Kanal 14 als echter Intrusionsalarm und ein
Alarmsignal im PIR-Kanal 13 zusammen mit einem Alarmsignal im PL-Kanal 14 und im RT-Kanal
15 als Maskierversuch interpretiert und ein entsprechendes Alarmsignal abgegeben.
1. Passiv-Infrarotmelder mit einem Eintrittsfenster (3) für Infrarotstrahlung, einem
Infrarotsensor (5) mit einer Auswerteschaltung (6) und mit einer einen optischen Sender
(8, 10) und einen optischen Empfänger (9) aufweisenden Antimaskeinrichtung zur Erfassung
von Vorgängen oder optischen Änderungen unmittelbar vor dem Melder und/ oder von Änderungen
der optischen Eigenschaften des Eintrittsfensters (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertung der Signale der Antimaskeinrichtung in zwei Kanälen (14, 15) erfolgt,
wobei der eine, nachfolgend als PL-Kanal bezeichnete, Kanal (14) auf zeitlich begrenzte
und der andere, nachfolgend als RT-Kanal bezeichnete, Kanal (15) auf zeitlich stabile
Vorgänge oder Änderungen reagiert, und dass eine kombinierte Auswertung der Signale
der beiden Kanäle (14, 15) erfolgt.
2. Infrarotmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Kanal (14, 15) eine Untersuchung des jeweiligen Signals durch Vergleich
mit mindestens einem Schwellen- oder Referenzwert oder mittels einer Fuzzy-Logik erfolgt,
und dass die kombinierte Auswertung durch eine Verknüpfung der Untersuchungsergebnisse
in den beiden Kanälen (14, 15) gebildet ist.
3. Infrarotmelder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Kanal (14, 15) zusätzlich zu dem der jeweiligen Alarmstufe entsprechenden
Schwellen- oder Referenzwert oder zusätzlich zur entsprechenden Regel der Fuzzy-Logik
verschiedene Werte beziehungsweise Regeln für Voralarmstufen definiert sind, und dass
ein Vergleich der Signale mit den genannten Stufen erfolgt.
4. Infrarotmelder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorliegen eines Voralarmsignals im PL-Kanal (14) und im RT-Kanal (15) eine Auslösung
eines Maskieralarms erfolgt.
5. Infrarotmelder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorliegen eines Alarmsignals im PL-Kanal (14) ohne gleichzeitiges Voralarmsignal
im RT-Kanal (15) keine Auslösung eines Maskieralarms erfolgt.
6. Infrarotmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die kombinierte Auswertung der Signale der beiden Kanäle (14, 15) der Antimaskeinrichtung
mit der in einem nachfolgend als PIR-Kanal bezeichneten Kanal (13) erfolgenden Auswertung
der Signale des Infrarotsensors (5) kombiniert ist, und dass die Auslösung von Intrusions-
oder Maskieralarmen aufgrund der Signale in allen drei Kanälen (13, 14, 15) erfolgt.
7. Infrarotmelder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei gleichzeitigem Vorliegen eines Maskieralarms im PL-Kanal (14) und eines Intrusionsalarms
im PIR-Kanal (13) eine Unterdrückung des Intrusionsalarms erfolgt.
8. Infrarotmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antimaskeinrichtung zwei optische Sender (8, 10) aufweist, von denen der erste
(8) aussen an der Frontseite des Melders angeordnet ist und den Raum unmittelbar vor
dem Melder mit Strahlung beaufschlagt, und von denen der zweite (10) im Melderinneren
angeordnet ist und seine Strahlung auf das Eintrittsfenster (3) richtet.
9. Infrarotmelder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Empfänger (9) mit der aus dem Raum unmittelbar vor dem Melder reflektierten
Strahlung des ersten optischen Senders (8) und mit der vom Eintrittsfenster (3) hindurchgelassenen
Strahlung des zweiten optischen Senders (10) beaufschlagt ist.
1. Passive infrared detector having an entrance window (3) for infrared radiation, an
infrared sensor (5) with an evaluation circuit (6) and having an anti-masking device
comprising an optical transmitter (8, 10) and an optical receiver (9) for detecting
phenomena or optical changes immediately in front of the detector and/or changes in
the optical properties of the entrance window (3), characterized in that the signals of the anti-masking device are evaluated in two channels (14, 15), wherein
the one channel (14), designated below as PL channel, responds to temporally limited
phenomena or changes and the other channel (15), designated below as RT channel, responds
to temporally stable phenomena or changes, and in that a combined evaluation of the signals of both channels (14, 15) is carried out.
2. Infrared detector according to Claim 1, characterized in that, in each channel (14, 15), the respective signal is investigated by comparison with
at least one threshold or reference value or by means of a fuzzy logic, and in that the combined evaluation is formed by a combination of the test results in the two
channels (14, 15).
3. Infrared detector according to Claim 2, characterized in that, in each channel (14, 15), various values or rules, respectively, are defined for
pre-alarm stages in addition to the threshold or reference value corresponding to
the respective alarm stage or in addition to the corresponding rule of fuzzy logic,
and in that the signals are compared with the said stages.
4. Infrared detector according to Claim 3, characterized in that, if a pre-alarm signal is present in the PL channel (14) and in the RT channel (15),
a masking alarm is triggered.
5. Infrared detector according to Claim 3, characterized in that, if an alarm signal is present in the PL channel (14) without a simultaneous pre-alarm
signal in the RT channel (15), no masking alarm is triggered.
6. Infrared detector according to any one of Claims 1 to 5, characterized in that the combined evaluation of the signals of the two channels (14, 15) of the anti-masking
device is combined with that evaluation of the signals of the infrared sensor (5)
that is carried out in a channel (13) that is designated below as PIR channel, and
in that intrusion or masking alarms are triggered on the basis of the signals in all three
channels (13, 14, 15).
7. Infrared detector according to Claim 6, characterized in that, in the case of the simultaneous presence of a masking alarm in the PL channel (14)
and an intrusion alarm in the PIR channel (13), the intrusion alarm is suppressed.
8. Infrared detector according to any one of Claims 1 to 7, characterized in that the anti-masking device has two optical transmitters (8, 10), the first (8) of which
is disposed on the outside of the front of the detector and exposes the space immediately
in front of the detector to radiation and the second (10) of which is disposed in
the interior of the detector and directs its radiation at the entrance window (3).
9. Infrared detector according to Claim 8, characterized in that the optical receiver (9) is exposed to that radiation of the first optical transmitter
(8) that is reflected from the space immediately in front of the detector and to the
radiation of the second optical transmitter (10) that is transmitted by the entrance
window (3).
1. Détecteur infrarouge passif comprenant une fenêtre (3) d'entrée pour du rayonnement
infrarouge, un capteur (5) d'infrarouge ayant un circuit (6) d'interprétation et un
dispositif antimasque qui comprend un émetteur (8, 10) optique et un récepteur (9)
optique et qui est destiné à détecter des événements ou des modifications optiques
juste devant le détecteur et/ou des modifications des propriétés optiques de la fenêtre
(3) d'entrée, caractérisé en ce que l'interprétation des signaux du dispositif antimasque s'effectue dans deux canaux
(14, 15), l'un (14) d'entre eux, désigné ci-après par canal PL, réagissant à des événements
ou à des modifications limités dans le temps et l'autre (15) d'entre eux désigné dans
ce qui suit par canal RT, à des événements ou des modifications stables dans le temps
et en ce qu'il est effectué une interprétation combinée des signaux des deux canaux (14, 15).
2. Détecteur infrarouge suivant la revendication 1, caractérisé en ce qu'il s'effectue dans chaque canal (14, 15) une étude du signal respectif par comparaison
avec au moins une valeur de seuil ou de référence ou au moyen d'une logique floue
et en ce que l'interprétation combinée est formée par une combinaison logique des résultats de
l'étude dans les deux canaux (14, 15).
3. Détecteur infrarouge suivant la revendication 2, caractérisé en ce qu'il est défini dans chaque canal (14, 15), en plus de la valeur de seuil ou de référence
correspondant aux paliers d'alerte respectifs ou en plus de la règle correspondante
de la logique floue, diverses valeurs ou règles de paliers de pré-alerte et en ce qu'une comparaison des signaux avec les paliers mentionnés est effectuée.
4. Détecteur infrarouge suivant la revendication 3, caractérisé en ce qu'en présence d'un signal de pré-alerte dans le canal (14) PL et dans le canal (15)
RT, il est effectué un déclenchement de l'alerte de masquage.
5. Détecteur infrarouge suivant la revendication 3, caractérisé en ce qu'en présence d'un signal d'alerte dans le canal (14) PL sans signal de pré-alerte simultané
dans le canal (15) RT, il ne se produit pas de déclenchement d'une alerte de masquage.
6. Détecteur infrarouge suivant l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que l'interprétation combinée des signaux des deux canaux (14, 15) du dispositif d'antimasque
est combinée à l'interprétation, s'effectuant dans un canal (13), désigné ci-après
par canal PIR, des signaux du capteur (5) d'infrarouge et en ce que le déclenchement d'alerte d'intrusion ou de masquage s'effectue sur la base des signaux
dans tous les trois canaux (13, 14, 15).
7. Détecteur infrarouge suivant la revendication 6, caractérisé en ce que, s'il y a présence simultanée d'une alerte de masquage dans le canal (14) PL et d'une
alerte d'intrusion dans le canal (13) PIR, il se produit une suppression de l'alerte
d'intrusion.
8. Détecteur infrarouge suivant l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le dispositif antimasque a deux émetteurs (8, 10) optiques, dont le premier (8) est
disposé à l'extérieur sur la face avant du détecteur et expose à du rayonnement l'espace
se trouvant juste devant le détecteur et dont le deuxième (10) est placé à l'intérieur
du détecteur et diffuse son rayonnement sur la fenêtre (3) d'entrée.
9. Détecteur infrarouge suivant la revendication 8, caractérisé en ce que le récepteur (9) optique reçoit le rayonnement, réfléchi de l'espace se trouvant
juste devant le détecteur, du premier émetteur (8) optique et le rayonnement, que
la fenêtre (3) d'entrée a laissé passer, du deuxième émetteur (10) optique.