(19)
(11) EP 1 240 805 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
09.06.2004  Patentblatt  2004/24

(21) Anmeldenummer: 00992067.9

(22) Anmeldetag:  16.12.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H04R 5/02, H04S 3/00
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2000/012834
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2001/047319 (28.06.2001 Gazette  2001/26)

(54)

VERFAHREN UND ANLAGE ZUR AUFNAHME UND WIEDERGABE VON KLÄNGEN

METHOD AND ARRANGEMENT FOR RECORDING AND PLAYING BACK SOUNDS

PROCEDE ET INSTALLATION POUR ENREGISTRER ET REPRODUIRE DES SONS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
RO SI

(30) Priorität: 22.12.1999 DE 19961862

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
18.09.2002  Patentblatt  2002/38

(73) Patentinhaber: 2+2+2 AG
6060 Sarnen/OW (CH)

(72) Erfinder:
  • DABRINGHAUS, Werner
    32760 Detmold (DE)

(74) Vertreter: Salgo, Reinhold Caspar, Dr. 
Rütistrasse 103
8636 Wald
8636 Wald (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 544 232
WO-A-95/35012
EP-A- 0 734 019
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Aufnahme und Wiedergabe von Klängen, insbesondere von Musik, unter Einsatz von wenigstens teilweisen Stereo-Aufnahme- und Wiedergabetechniken, sowie auf eine entsprechende Anlage.

    [0002] Der vorliegenden Erfindung am nächsten kommt WO 95/35015. Es wird ein Verfahren und eine Anlage zur Aufnahme und Wiedergabe eines dreidimensionalen Klangbildes offenbart. Zur Aufzeichnung werden vier Mikrofone in einer vertikalen Ebene ein Rechteck bildend positioniert. Für die Wiedergabe der Aufzeichnung wird eine Lautsprecherkonfiguration entsprechend der Mikrofonkonfiguration benötigt. Alternativ wird eine Aufnahmekonfiguration mit acht Mikrofonen in zwei vertikalen Ebenen und einer entsprechenden Lautsprecherkonfiguration vorgeschlagen.

    [0003] Mit der ersten Konfiguration mit vier Mikrofonen bzw. Lautsprechern ist lediglich die Aufzeichnung und Wiedergabe eines Klangbildes in Breite und Höhe möglich. Beide Aufnahmekonfigurationen sind starr, d.h. sie müssen vertikale Ebenen darstellen bzw. über Zeitverzögerte Aufzeichnung der einzelnen Kanäle simulieren. Die Anzahl der Mikrofone ist fest mit der Anzahl der Lautsprecher verknüpft. Es ist damit nicht möglich und nicht vorgesehen, einzelne Instrumente und Stimmen eines Orchesters oder Chores in differenzierter Weise, mit mehr Aufnahme- als Wiedergabe kanälen, aufzuzeichnen.

    [0004] Hier setzt die Erfindung an, deren Aufgabe darin besteht, insbesondere für die Musikwiedergabe eine dem Naturerlebnis möglichst nahekommende, dreidimensionale Klangwiedergabe zu ermöglichen.

    [0005] Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäss der Erfindung gelöst durch wenigstens eine 2+2+2-Aufnahme- und Wiedergabetechnik über eine entsprechende Anzahl von Kanälen zur Erzeugung eines naturnahen, realistischen, dreidimensionalen Klangbildes in Breite, Tiefe und Höhe.

    [0006] Mit der Erfindung wird erreicht, dass eine dreidimensionale Wiedergabe von natürlichen Klängen, z.B. von Orchester-Einzelstimmen, Solisten, Sängern u. dgl., in sehr differenzierter Form möglich wird. Dabei kann der Hörer sich bei der Wiedergabe unmittelbar am Konzertort, quasi im Raum des Konzertes fühlen, er ist nicht an eine Einzelposition im Raum zur Wahrnehmung eines optimalen Klanges gezwungen, er kann sich in Bereichen des Raumes bewegen, seine Position verändern und gleichwohl das dreidimensionale Klanggeschehen wahrnehmen.

    [0007] Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0008] Vorteilhaft kann es dabei sein, eine Aufnahmetechnik mit wenigstens sechs Kanälen vorzusehen und eine Wiedergabetechnik mit wenigstens sechs Lautsprechern, wobei zwei Lautsprecher aus der horizontalen Hörebene des Nutzers räumlich insbesondere nach oben versetzt angeordnet sind, wie dies die Erfindung ebenfalls vorsieht. Dabei ist die Erfindung nicht zwingend auf die ausschliessliche Versetzbarkeit des zusätzlichen Lautsprecherpaares nach oben beschränkt, auch ein ggf. geringfügiger Versatz nach unten kann je nach räumlichen Gegebenheiten zu ähnlichen Klangbildern führen.

    [0009] Es kann nach der Erfindung auch vorgesehen sein, die zwei zusätzlichen vorderen Lautsprecher im Winkel von ca. 90° in Richtung auf eine Raumwand verschwenkt anzuordnen. Diese Aufstellungsart ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn sich die Lautsprecher in einem im wesentlichen von der Grundfläche her gesehenen rechteckigen Raum befinden mit den Lautsprechern im Bereich einer der schmaleren Stirnwände, so dass das zusätzliche Lautsprecherpaar auf die Längswände ausgerichtet ist und seine Schallemissionen an der Wand auf den Hörer zurückreflektiert werden.

    [0010] Ist eine solche Aufstellung nicht möglich, gibt es auch die Möglichkeit, die Zusatzlautsprecher an den Positionen der durch die Reflexion sich ergebenden virtuellen Aufstellungsorte zu positionieren. Hierzu sieht die Erfindung vor, dass diese zwei Lautsprecher nicht nur räumlich insbesondere nach oben, sondern auch gegenüber den beiden vorderen Lautsprechern zur Seite versetzt angeordnet sind.

    [0011] Die erfindungsgemässe Verfahrensweise ist dabei zusätzlich noch ausbaufähig, so kann nach der Erfindung vorgesehen sein, nicht nur sechs Kanäle einzusetzen, sondern wenigstens acht Kanäle mit entsprechender Wiedergabe.

    [0012] Eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich aus durch ein Kanalwiedergabegerät, ein Steuergerät mit einer 2+2+2-Lautsprecher-Konfiguration, insbesondere mit zwei Hauptlautsprechern links und rechts vor dem Zuhörer, zwei Lautsprechern links und rechts hinter dem Zuhörer sowie zwei Lautsprechern oberhalb der Hauptlautsprecher in ihrer Abstrahlachse um 90° nach aussen gegenüber diesen ausgerichtet.

    [0013] Bei der Tonaufnahme werden zusätzlich zu der bei der bekannten Stereo-Wiedergabe notwendigen Technik mit weiteren Mikrofonen zusätzliche Aufnahmen des Raumklanges und der entsprechenden Perspektiven aufgezeichnet und auf wenigstens sechs Tonspuren abgemischt. Dabei entstehen durch Zuordnen einzelner Mikrofonsignale auf verschiedene Lautsprecher (virtuelle) dreidimensionale Schallquellen.

    [0014] Wie oben schon angegeben, kann hier zur Wiedergabe das sogenannte DVD-Audiosystem herangezogen werden, wobei durch den vielfach höheren Speicherplatz nicht nur die zwei bei der CD-Aufnahme vorhandenen Kanäle, sondern bis zu acht Kanäle ausgenutzt werden können. Dabei bietet das DVD-System die Möglichkeit der Übertragung von mehreren Tonkanälen gleichzeitig. An dieser Stelle sei bemerkt, dass es bei den sogenannten Dolby-Surround-Verfahren 5+1 Kanäle gibt, d.h. auch hier werden sechs Kanäle, wenn auch zur Wiedergabe in einer Klangebene, benutzt.

    [0015] Das erfindungsgemässe Verfahren bzw. die erfindungsgemässe Anlage hat den Vorteil, dass die Klangbilder in Breite, Tiefe und Höhe wiedergegeben werden können, wobei das System erweitert werden kann. Neben der herkömmlichen Stereophonie können vier, sechs oder mehr Lautsprecher eingesetzt werden, wobei das System auf ein 2+2+2+2, d.h. mit insgesamt acht Obertragungskanälen arbeitendes System erweiterbar ist. Erkennbar ist es mit der vorliegenden Erfindung möglich, die sogenannte Höhenausdehnung auch von Klangkörpern zu reproduzieren. So sitzt beispielsweise ein Orchester muschelartig ansteigend auf mehreren Stufen. Unten die Streicher, gleich dahinter die Holzbläser, es folgen die Bleche und das Schlagzeug, wobei möglicherweise dahinter ein Chor und noch eine Orgel positioniert ist.

    [0016] Eine Orgel besteht aus verschiedenen Werken, die unterschiedlich im Raum platziert sind, so beispielsweise das Rückpositiv nahe am Hörer, das Hauptwerk darüber oder dahinter, das Oberwerk, das Pedalwerk bis hin zu den Fernwerken, die aus der Decke klingen können. Auch bei Kammermusik lässt sich hörbar machen, welche Musiker stehen und welche sitzen.

    [0017] Ein Hörer in einem Konzertraum nimmt nicht nur den Klang aus der direkten Richtung vom Klangerzeuger her wahr, sondern auch die Reflexionen von den Seitenwänden, Decken u. dgl., so dass sich auch zusätzlich eine Wahrnehmung über die Grösse des Raumes, in dem er sich gerade befindet, beim Hörer einstellt. Hier eignet sich die Erfindung, dies realistisch wiederzugeben. In einer bekannten Stereo-Aufzeichnung sind diese "Raumklänge" ebenfalls enthalten, sie werden aber in nur eine Ebene zurückgedrängt und in dieser einen Ebene auch wiedergegeben. Diese Ebene liegt ausschliesslich flach hinter der Lautsprecherbasis.

    [0018] In der bekannten 5.1-Aufzeichnung werden diese "Raumklänge" ebenfalls definitionsgemäß nur in einer Ebene wiedergegeben.

    [0019] Bei der erfindungsgemässen Verfahrensweise werden auch die Mikrofone anders positioniert. Die erfindungsgemässen Perspektiv-Mikrofone werden nicht als normale Stützmikrofone nahe oder hinter den Instrumenten positioniert, sondern im grösseren Abstand, um die entsprechende Perspektive zu ermöglichen, wobei sich aus dieser Mikrofonstellung dann im Mischpult die erfindungsgemässe 2+2+2-Tonaufnahme erstellen lässt. Nach der Erfindung ist dabei auch vorgesehen, dass die Entfernung zwischen den beiden Hauptlautsprechern einer Basisbreite (d) entspricht, die zweckmässig dem Abstand zum Hörer ebenfalls entspricht, so dass sich ein gleichschenkliges Dreieck ergibt, d.h. die beiden Hauptlautsprecher stehen jeweils in einem 30°-Winkel zum optimalen Hörplatz, wie dies auch bei einfachen Stereo-Wiedergaben angestrebt wird. Die beiden oberen Lautsprecher sollten sich in optimaler Weise in einer Höhe der halben Basisbreite über der Ohrhöhe, d.h. der Ebene für die Ohren mit den Hauptlautsprechern, befinden. Beträgt der Abstand der Lautsprecher in der Hörfläche z.B. 2 m, sollten die zusätzlichen vorderen Lautsprecher über diese Ebenen in einer Höhe von 1 m angeordnet sein. Zweckmässig befinden sich dabei die rückwärtigen Lautsprecher möglichst im selben Abstand zum Hörer wie die beiden vorderen, wenn sich dies einrichten lässt, ansonsten können auch geringere Abstände eingenommen werden, wobei die fehlende Entfernung durch Schrägstellung und Reflexion an Wand und/oder Decken kompensiert werden kann.

    [0020] Die zusätzlichen Lautsprecher sollten, wenn dies möglich ist, dabei vom Hörer weg auf die jeweilige Zimmerwand ausgerichtet sein. Ist dies nicht möglich, lassen sich virtuelle Standorte ermitteln, an denen dann die zusätzlichen Lautsprecher positionierbar sind, dies bedeutet sowohl seitlich und ggf. rückwärtig und in der Höhe versetzt zu den Hauptlautsprechern. Weitere Einzelheiten eines Ausführungsbeispieles der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in
    Fig. 1
    eine vereinfachte Seitenansicht eines Raumes zur Klangwiedergabe,
    Fig. 2
    eine Aufsicht auf diesen Raum in sehr stark vereinfachter Wiedergabe,
    Fig. 3
    eine Seitenansicht mit einer Mikrofonpositionierung bei einem Orchester sowie in
    Fig. 4
    eine Seitenansicht einer Mikrofonpositionierung bei einer Grossorgel.


    [0021] Im Raum, allgemein mit 1 bezeichnet, befindet sich ein Zuhörer 1a und im in den Fig. 1 und 2 wiedergegebenen Beispiel sechs Lautsprecher, nämlich ein linker Hauptlautsprecher 2 und ein rechter Hauptlautsprecher 3, je auf den Hörer 1a ausgerichtet, sowie zwei rückwärtige Lautsprecher 4 und 5 und zwei oberhalb der Lautsprecher 2 und 3 angeordnete zusätzliche Lautsprecher 6 und 7, die zu den Hauptlautsprechern 2 und 3 um 90° nach aussen gerichtet angeordnet sind, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist. Damit lässt sich eine Klangwiedergabe nicht nur in der gestrichelt in Fig. 1 angedeuteten Hörebene 8 wiedergeben, sondern es ist eine dreidimensionale Klangwiedergabe möglich, die dem natürlichen Klangbild im wesentlichen entspricht.

    [0022] In Fig. 3 ist die mögliche Positionierung von Aufnahmemikrofonen wiedergegeben, wobei die Mikrofone 9 und 10 Raummikrofone darstellen, die auch von der Decke eines Raumes herunterhängen können, zur Lieferung des Raumklanges an ein Mischpult, allgemein mit 11 bezeichnet.

    [0023] Die stereophonen Hauptmikrofone, von denen eines dargestellt ist, sind mit 12 bezeichnet und stehen in der Regel in den vorderen Bereichen einer Bühne, auf der sich z.B. in einer ersten Position 13 die Streicher befinden, in einer zweiten Position 14 die Holzbläser, in einer etwas angehobenen weiteren Position 15 die Blechbläser mit den Schlaginstrumenten auf einer Position 16, wobei dahinter auf 17 ein Chor und auch ggf. eine Orgel positioniert sein kann. Hier werden sogenannte Perspektivmikrofone eingesetzt, von denen jeweils eins dargestellt ist, die in der Figur mit 18a bis 18c bezeichnet sind. Auch deren Informationen werden dem Mischpult zugeführt und dort verarbeitet. Je nach Art und Grösse eines Orchesters oder Klangkörpers kommen bei der Aufzeichnung eine Vielzahl von Mikrofonen 11, 12, 18a bis 18c der verschiedenen Typen zum Einsatz.

    [0024] In Fig. 4 ist die mögliche Positionierung von Aufnahmemikrofonen im Falle einer Grossorgel, z.B. der Orgel in einer Kirche oder einer Orchesterorgel in einem Konzertsaal, dargestellt. Der mit 19 bezeichnete Orgelspieler sitzt an dem für solche Instrumente üblichen Spieltisch, wobei die einzelnen Elemente der Orgel hier lediglich symbolisch angedeutet sind: Hier ist ein Rückpositiv 20, ein Brustwerk 21, ein Hauptwerk 22, Oberwerke 23, 24 und ein Fernwerk 25 angedeutet. Das stereophone Hauptmikrofon trägt wiederum das Bezugszeichen 12, die Perspektivmikrofone, von denen jeweils nur eines dargestellt ist, sind hier mit 18c bzw. 18e bezeichnet, wobei es sich hier lediglich um Aufstellungsmöglichkeiten handelt.

    [0025] In den Fig. 1 und 2 sind Abstandszuordnungen wiedergegeben. So ergibt sich der bei Stereoaufnahmen beste Sitzplatz in der Spitze eines gleichzeitigen Dreiecks, das aus dem Hörer 1a und den Hauptlautsprechern 2 und 3 gebildet ist, in Fig. 2 sind die Schenkel dieses Dreieckes mit "a,b,d" bezeichnet, der Abstand der Hörebene 8 ist in Fig. 1 mit "o" bezeichnet.

    [0026] Wie sich aus Fig. 1 ebenfalls ergibt, ist der beste Abstand der zusätzlichen Frontlautsprecher 6 und 7 im Höhenmass zu den Hauptlautsprechern 2 und 3 die Hälfte deren horizontalen Abstandes, d.h. h = 1/2 d, auch dieses Mass in Fig. 1 eingezeichnet.

    [0027] Alternativ-Positionen beispielsweise der auf die Raumwand gerichteten zusätzlichen oberen Lautsprecher 6 und 7 an Positionen ohne vorhandene Raumwände, sind in Fig. 2 mit 6' bzw. 7' bezeichnet, alternative Aufstellungsorte der rückwärtigen Lautsprecher 4 und 5 sind mit 4' und 5' bezeichnet.

    [0028] Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So können die Positionen der Hauptlautsprecher 2 und 3 auch geringfügig nach unten versetzt sein, dann ggf. auf den Hörplatz leicht nach oben verschwenkt sein. Dies gilt auch für die zusätzlichen Lautsprecher 6 und 7, diese können auch geringfügig aus ihrer freigestellten Vertikalebene nach vorne oder hinten versetzt sein, um ggf. absichtliche Besonderheiten des Aufstellungsortes berücksichtigen zu können.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Aufzeichnung und Wiedergabe eines naturnahen und realistischen dreidimensionalen Klangbildes in Höhe, Breite und Tiefe unter Einsatz einer wenigstens sechs-kanaligen Aufnahme- und Wiedergabetechnik sowie wenigstens sechs Lautsprechern (2, 3, 4, 5, 6, 7), von welchen zwei hinter und vier vor einem Zuhörer angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass

    - zur Aufnahme des dreidimensionalen Klangbildes ein Aufnahme-Mischpult (11) mit im Aufnahmeraum über vor bzw. hinter einem imaginären Zuhörer positionierten Raummikrofonen (9, 10), vor den Klangerzeugern positionierten Hauptmikrofonen (12) sowie oberhalb im Bereich des Klangkörpers angeordneten Perspektivmikrofonen (18) vorhanden sind,

    - zur Wiedergabe des dreidimensionalen Klangbildes die sechs Lautsprecher (2, 3, 4, 5, 6, 7) in einer 2+2+2 Konfiguration angeordnet sind, wobei

    - zwei Lautsprecher (4, 5) hinter dem Zuhörer, zwei Hauptlautsprecher (2, 3) vor dem Zuhörer angebracht sind und

    - zwei Lautsprecher (6, 7) vor dem Zuhörer vertikal versetzt zu den Hauptlautsprechern (2, 3) angebracht und ihre Abstrahlrichtungen zu den Hauptlautsprechern (2, 3) im Wesentlichen um 90° nach aussen gegen Raumwände gerichtet sind.


     
    2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Lautsprecher (6, 7) vor dem Hörer räumlich nicht nur insbesondere nach oben, sondern auch gegenüber den beiden vorderen Hauptlautsprechern (2, 3) zur Seite versetzt angeordnet sind.
     
    3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufnahme und eine Wiedergabe über wenigstens acht Kanäle erfolgt.
     
    4. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein mindestens sechskanaliges Wiedergabegerät, ein Steuergerät mit einer 2+2+2 Lautsprecher-Konfiguration vorhanden sind, wobei zwei Hauptlautsprecher (2, 3) links bzw. rechts vor dem Zuhörer, zwei Lautsprechern (4, 5) links bzw. rechts hinter dem Zuhörer sowie zwei Lautsprecher (6, 7) vertikal versetzt zu den Hauptlautsprechern (2, 3) angebracht sind und die Abstrahlrichtungen der Lautsprecher (6, 7) im Wesentlichen um 90° bezüglich der Hauptlautsprecher (2, 3) nach aussen, zur Reflexion an den Zimmerwänden, gerichtet sind.
     
    5. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von einer Standard-Hörposition in einem gleichseitigen Dreieck zwischen Hörplatz und den beiden Hauptlautsprechern (2, 3) die beiden oberhalb der Hauptlautsprecher (2, 3) angeordneten Frontzusatzlautsprecher (6, 7) in einer Höhe (h) der halben Basisbreite über Ohrhöhe (o) positioniert sind.
     
    6. Anlage nach Patentanspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzlautsprecher (6, 7) seitlich an virtuellen Standorten (6', 7') positioniert sind mit Ausrichtung auf den Hörplatz in Ermangelung von reflektierenden Zimmerwänden.
     
    7. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 6 zur Aufnahme eines Klanggeschehens, gekennzeichnet durch ein Aufnahme-Mischpult (11) mit im Aufnahmeraum über vor bzw. hinter dem imaginären Zuhörer positionierten Mikrofonen sowie oberhalb im Bereich des Klangkörpers angeordneten Perspektivmikrofonen (18).
     
    8. CD oder DVD, dadurch gekennzeichnet, dass sie die Ergebnisse des Verfahrens gemäss den Ansprüchen 1 und 3 enthält und von einer Anlage gemäss den Ansprüchen 4 bis 7 gelesen werden kann.
     


    Claims

    1. A method for recording and playing back of a natural, realistic three-dimensional audio image in height, width and depth making use of recording and playback techniques with at least six channels and of at least six loudspeakers (2,3,4,5,6,7) of which two are positioned behind an auditor and four in front of him, characterized by

    - for recording the three-dimensional audio image a mixing desk (11) is present with nondirectional microphones (9, 10) positioned above, or in front of, or behind an imaginary auditor, main microphones (12) positioned in front of the sound generating body, and, above of said sound generating body, perspective microphones (18)

    - for playing back of the said three-dimensional audio image the six loudspeakers (2,3,4,5,6,7) are arranged in a 2+2+2 configuration, whereby

    - two loudspeakers (4, 5) are positioned behind the auditor, two main loudspeakers (2, 3) are positioned in front of the auditor and

    - two loudspeakers (6, 7) are arranged in front of the auditor with a vertical offset with their sound radiating directions directed outwardly against walls of the room essentially at 90° with respect to the main loudspeakers (2, 3).


     
    2. The method according to claim 1 characterized in that physically the two loudspeakers (6, 7) in front of the listener are being offset not only in the upward direction but also to the sides of the two main loudspeakers (2, 3).
     
    3. The method according to one of the preceding claims, characterized in that recording and playback are effected using at least eight channels.
     
    4. An installation for the carrying out the method as claimed in one of the preceding claims, characterized by a playback unit with at least six channels and a 2+2+2 configuration of loudspeakers, whereby two main loudspeakers (2, 3) are positioned at the left and at the right in front of the auditor, two loudspeakers (4, 5) at the left and at right rearwards from the auditor, and two loudspeakers (6, 7) vertically offset with respect to the main loudspeakers (2, 3), the said two loudspeakers (6, 7) having their sound radiation directed outwardly against the walls of the room essentially at 90° with respect to the main loudspeakers (2, 3).
     
    5. The installation for the carrying out the method according to claim 4 characterized in that, assuming a standard listening position by an equilateral triangle between the listening location and the two main loudspeakers (2, 3), the two front supplementary loudspeakers (6, 7) arranged above the main loudspeakers (2, 3) are positioned at a height (h) of half the width of the base above ear level (o).
     
    6. The installation as claimed in claims 4 or 5 characterized in that the supplementary loudspeakers (6, 7) are positioned at the sides of the virtual locations (6',7'), oriented toward the listening location in the absence of reflecting room walls.
     
    7. The installation as claimed in claims 4 till 6 for recording a sound, characterized by a recording mixer console (11) with microphones positioned in the recording room above, in front of and behind the imaginary listener and perspective microphones (18) arranged above in the region of the sound body.
     
    8. CD or DVD, characterized by containing the recordings made by the method according to claims 1 and 3 and being suited to be read and played back by an installation according to claims 4 till 7.
     


    Revendications

    1. Procédé pour enregistrer et reproduire des sons tridimensionnels naturels et réalistes, en hauteur, en largeur et en profondeur, à l'aide d'une technique d'enregistrement et de reproduction à au moins six canaux et d'au moins six haut-parleurs (2, 3, 4, 5, 6, 7), deux disposés derrière un auditeur et quatre devant, caractérisé en ce que

    - pour enregistrer le son tridimensionnel, on prévoit un pupitre mélangeur d'enregistrement (11) avec des micros tridimensionnels (9, 10) placés dans la pièce d'enregistrement devant et derrière un auditeur imaginaire, des micros principaux (12) placés devant les générateurs de son et des micros à perspective (18) disposés au-dessus, dans la zone du corps sonore,

    - pour reproduire le son tridimensionnel, on dispose les six haut-parleurs (2, 3, 4, 5, 6, 7) suivant une configuration 2+2+2,
    étant précisé que

    - deux haut-parleurs (4, 5) sont disposés derrière l'auditeur,

    - deux haut-parleurs principaux (2, 3) sont placés devant l'auditeur et

    - deux haut-parleurs (6, 7) sont placés devant l'auditeur en étant décalés verticalement par rapport aux haut-parleurs principaux (2, 3) et leurs directions d'émission sont orientées sensiblement à 90° par rapport aux haut-parleurs principaux (2, 3), vers l'extérieur et en direction des murs de la pièce.


     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les deux haut-parleurs (6, 7) placés devant l'auditeur sont décalés dans l'espace non seulement vers le haut, en particulier, mais aussi sur le côté par rapport aux haut-parleurs principaux avant (2, 3).
     
    3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un enregistrement et une reproduction de celui-ci ont lieu grâce à au moins huit canaux.
     
    4. Installation pour mettre en oeuvre le procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'il est prévu un appareil de reproduction à au moins six canaux et un appareil de commande avec une configuration à 2+2+2 haut-parleurs, deux haut-parleurs principaux (2, 3) étant disposés à gauche et à droite devant l'auditeur tandis que deux haut-parleurs (4, 5) sont disposés à gauche et à droite derrière l'auditeur et que deux haut-parleurs (6, 7) sont décalés verticalement par rapport aux haut-parleurs principaux (2, 3), et les directions d'émission des haut-parleurs (6, 7) sont orientées sensiblement à 90° par rapport aux haut-parleurs principaux (2, 3), vers l'extérieur, pour une réflexion sur les murs de la pièce.
     
    5. Installation pour mettre en oeuvre le procédé selon la revendication 4, caractérisée en ce qu'à partir d'une position d'audition standard dans un triangle équilatéral défini entre l'endroit d'audition et les deux haut-parleurs principaux (2, 3), les deux haut-parleurs supplémentaires avant (6, 7) disposés au-dessus de ceux-ci sont placés à une hauteur (h) égale à la moitié de la largeur de la base, par rapport à la hauteur de l'oreille (o).
     
    6. Installation selon la revendication 4 ou 5,
    caractérisée en ce que les haut-parleurs supplémentaires (6 ; 7) sont placés latéralement à des endroits virtuels (6', 7') en étant orientés vers le lieu d'audition, à défaut de murs de pièce réfléchissants.
     
    7. Installation selon l'une des revendications 4 à 6 pour enregistrer un événement sonore, caractérisée par un pupitre mélangeur d'enregistrement (11) avec des micros placés dans la pièce d'enregistrement devant et derrière l'auditeur imaginaire et des micros à perspective (18) disposés au-dessus, dans la zone du corps sonore.
     
    8. CD ou DVD caractérisé en ce qu'il contient les résultats du procédé selon les revendications 1 et 3 et peut être lu par une installation selon les revendications 4 à 7.
     




    Zeichnung