[0001] Die Erfindung betrifft eine Gaswechselventilanordnung für Brennkraftmaschinen, insbesondere
Zweitakt-Großdieselmotoren.
[0002] Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Lebensdauer der bisher verwendeten Gaswechselventile
sehr beschränkt ist. Dies beruht sehr stark auf der großen Anfälligkeit dieser bekannten
Anordnungen gegen Durchbrennen. Dieses Durchbrennen geht erfahrungsgemäß von in die
Dichtflächen eingedrückten Vertiefungen aus, die durch zwischen die Dichtflächen eingeklemmte
Verbrennungsrückstände gebildet werden. Wenn mehrere derartige Vertiefungen entstehen,
die miteinander verbunden sind, ergibt sich ein kleiner Kanal zwischen Verbrennungsraum
und Gasleitung, über den die im Verbrennungsraum entstehenden Gase in Form eines scharfen
Strahls aus dem Verbrennungsraum entweichen können. In Folge des hohen Zünddrucks
erreicht dieser Gasstrahl eine sehr hohe Geschwindigkeit. Zusammen mit der vergleichsweise
hohen Temperatur ergibt sich die Wirkung eines Schneidstrahls, was zu einer rasanten
Zerstörung führt.
[0003] In der Vergangenheit wurde bereits versucht, dem durch eine Verbreiterung der gegenseitigen
Kontaktflächen von Ventilsitz und Ventilteller entgegenzuwirken. Die Ergebnisse waren
jedoch nicht zufriedenstellend. Der Grund ist darin zu sehen, dass breite Kontaktflächen
die zwischen diese gelangenden Verbrennungsrückstände daran hindern zu entweichen,
so dass die Verbrennungsrückstände zwangsläufig in die Kontaktfläche eingedrückt werden.
Außerdem kommt es bei breiten Kontaktflächen auch zu einem vergleichsweise starken
Wärmeübergang zwischen Ventilteller und Sitz. Dieser besteht jedoch in der Regel,
im Gegensatz zum Ventilteller, der aus hochtemperaturbeständigen, Werkstoff hergestellt
wird und hohe Temperaturen annehmen kann, aus gehärtetem Stahl. Aufgrund eines starken
Wärmeübergangs kann es dabei zu Gefügeänderungen und dementsprechend zu einem Verlust
an Härte kommen.
[0004] Aus der EP 24 890 B ist eine Gaswechselventilanordnung bekannt, bei der eine den
in Kontakt kommenden Konusflächen von Ventilsitz und Ventilteller vorgeordnete Ringkammer
vorgesehen ist, die nicht an der Verbrennung teilnehmende Luft aufnehmen soll. Hiervon
wird erwartet, dass der Sitz gekühlt wird und die Temperatur der aus dem Verbrennungsraum
entweichenden Gase abgesenkt wird. Diese Maßnahme bewirkt zwar eine Verzögerung des
Durchbrennens. Verhindert kann ein vollständiges Durchbrennen mit dieseer Maßnahme
allein jedoch nicht.
[0005] Aus der SU 1 768 770 A1 ist eine Gaswechsetventilanordnung bekannt, bei der im Bereich
der Konusfläche des Ventiltellers eine umlaufende Rille vorgesehen ist, die durch
umlaufende, erhabene Vorsprünge seitlich begrenzt ist. Die Rille soll durch plastische
Materialverformung mittels eines anpressbaren, ein halbkreisförmiges Profil aufweisenden
Werkzeugs erzeugt werden, was nur eine geringe Tiefe ermöglicht. Die Rille besitzt
dementsprechend eine Tiefe von nur etwa 0,1mm und erweist sich daher als vergleichsweise
seicht. Die in die Konusfläche des Ventiltellers eingedrückte Rille soll die Verbrennungsrückstände
aufnehmen. Aufgrund der geringen Rillentiefe besteht jedoch die Gefahr, dass die Rückstände
in der Rille verdichtet werden und diese daher in vergleichsweise kurzer Zeit aufgefüllt
wird. Die Folge davon ist, dass anschließend die Rille keine Wirkung mehr hat, was
dazu führt, dass die gefürchteten Vertiefungen trotzdem entstehen. Außerdem ergibt
die aufgefüllte Rille eine vergleichsweise große Kontaktfläche zwischen Ventilteller
und Ventilsitz, wodurch dieser unzulässig aufgeheizt werden kann, was zu einem Härteverlust
führen kann. Auch diese bekannte Anordnung erweist sich daher als nicht langlebig
genug.
[0006] Aus der JP 59 196 913 A sowie der JP 59 190 414 A ist jeweils eine Gaswechselventilanordnung
für Brennkraftmaschinen bekannt, bei der im Bereich wenigstens einer der gegenseitigen
Konusflächen von Ventilsitz und Ventilteller eine ringförmig umlaufende Materialausnehmung
vorgesehen ist. Die hierdurch voneinander getrennten Dichtflächen sind jedoch vergleichsweise
breit. Diese sind daher zur Zerkleinerung von sich ablagernden Verbrennungsrückständen
nicht geeignet. Vielmehr ist zu befürchten, dass Verbrennungsrückstände, die sich
auf den genannten Dichtflächen ablagern, in diese eingedrückt werden.
[0007] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gaswechselventilanordnung
für Brennkraftmaschinen mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern,
dass eine hohe Lebensdauer erreicht wird.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die dem Anspruch 1 zugrundeliegende Kombination ermöglicht.
[0009] Hierbei kommt eine Gaswechselventilanordnung für Brennkraftmaschinen, insbesondere
Zweitakt-Großdieselmotoren zum Vorschlag, die einen stationären, einen zugeordneten
Strömungskanal umgreifenden Ventilsitz und ein demgegenüber bewegliches Ventilteil
aufweist, das einen in dichtende Anlage am Ventilsitz bringbaren Ventilteller enthält,
wobei im Bereich wenigstens einer der gegenseitigen Konusflächen von Ventilsitz und
Ventilteller mehrere, voneinander beabstandete, ringförmig umlaufende, schmale Dichtflächen
vorgesehen sind, die wenigstens einseitig durch eine ringförmig umlaufende Materialausnehmung
begrenzt und als geschliffene Flächen mit scharfen Seitenkanten ausgebildet sind,
und wobei die Gesamtbreite aller schmalen Dichtflächen eines Teils der Gaswechselventilanordnung
0,5 % bis 2 % des mittleren Durchmessers der zugeordneten Konusfläche beträgt.
[0010] Diese Maßnahmen ergeben in vorteilhafter Weise sehr schmale Dichtflächen, deren Kanten
auf sich ablagernde Verbrennungsrückstände als Zerkleinerungskanten wirken. Sich ablagernde
Verbrennungsrückstände werden daher an den Kanten der schmalen Dichtflächen zerkleinert.
Die die schmalen Dichtflächen begrenzenden, ringförmig umlaufenden Materialausnehmungen
können in vorteilhafter Weise sehr tief eingearbeitet werden, so dass sich ein sehr
großer lichter Querschnitt ergibt. Die nach ihrer Zerkleinerung durch die scharfen
Kanten der schmalen Dichtflächen in die die Dichtflächen begrenzenden Ausnehmungen
gelangenden Verbrennungsrückstände werden daher in den Ausnehmungen nicht eingeklemmt,
sondern können unverdichtet entweichen. Ein Auffüllen der die Dichtflächen seitlich
begrenzenden Materialausnehmungen ist daher in vorteilhafter Weise nicht zu befürchten.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, dass sich
nur sehr kleine Kontaktflächen zwischen Ventilsitz und Ventilteller und außerhalb
dieser kleinen Kontaktflächen vergleichsweise tiefe Spalte ergeben, wodurch der Wärmeübergang
vom gegenüber dem Sitz vergleichsweise heißen Ventilteller auf den Sitz sehr begrenzt
ist. Da die die schmalen Dichtflächen seitlich begrenzenden Ausnehmungen infolge ihrer
großen lichten Weite auch nicht aufgefüllt werden, ist diese Wirkung in vorteilhafter
Weise langfristig gegeben. In Folge des geringen Wärmeübergangs ist sichergestellt,
dass der in der Regel aus gehärtetem Stahl bestehende Ventilsitz vergleichsweise kühl
bleibt, so dass keine Gefügeänderungen und damit kein Härteverlust zu befürchten sind.
Dieser Vorteil wird dadurch noch verstärkt, dass jeder durch eine erfindungsgemäße
Materialausnehmung gebildete Spalt als Kammer zur Aufnahme von Luft fungieren kann,
die nicht an der Verbrennung teilnimmt und dementsprechend den Ventilsitz zusätzlich
kühlen kann. Die erfindungsgemäße Kombination lässt daher insgesamt eine lange Lebensdauer
der Ventilanordnung erwarten.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben. So kann zweckmäßig zumindest der Ventilsitz
mit ringförmig umlaufenden, schmalen Dichtflächen versehen sein. Dies vereinfacht
die Herstellung, da der aus gehärtetem Stahl bestehende Ventilsitz vor der Härtung
vergleichsweise einfach spanabhebend bearbeitet werden kann. Außerdem ist hierdurch
sichergestellt, dass die Konusfläche des Ventiltellers bei Bedarf einfach nachgeschliffen
werden kann, ohne dass hierdurch die Tiefe der die schmalen Dichtflächen begrenzenden
Ausnehmungen verändert wird. Es ergibt sich daher auch eine einfache Ventilinstandhaltung.
[0012] Die Tiefe der jeweils eine Dichtfläche begrenzenden Ausnehmungen ist vorteilhaft
größer als die zu erwartende Dicke der Verbrennungsrückstände. Hierdurch ist sichergestellt,
dass die Verbrennungsrückstände nicht in die genannten Ausnehmungen hineingedrückt
und in diesen verdichtet werden und diese nicht auffüllen, sondern dass die Verbrennungsrückstände
zuverlässig zerkleinert werden und entweichen können. Gleichzeitig ergibt sich hierdurch
ein vergleichsweises großes Fassungsvermögen der genannten Ausnehmungen, so dass in
diesen viel an der Verbrennung nicht teilnehmende Luft zur Kühlung des Ventilsitzes
vorhanden ist. Bei mit Zweitakt-Großdieselmotoren durchgeführten Versuchen wurden
mit einer Ausnehmungstiefe von mehr als 1 mm, vorzugsweise bis zu 3mm gute Ergebnisse
erzielt.
[0013] Eine besonders zu bevorzugende Maßnahme kann darin bestehen, dass die vom Brennraum
aus gesehen erste, schmale Dichtfläche auf der dem Brennraum zugewandten Seite durch
eine Materialausnehmung begrenzt ist, die bei geschlossener Ventilanordnung durch
einen engen Spalt mit dem Brennraum verbunden ist und vorzugsweise ein gegenüber einer
nachgeordneten Materialausnehmung vergleichsweise großes Fassungsvermögen aufweist.
Die hierin aufgenommene Luft nimmt trotz der Spaltverbindung zum Brennraum nicht an
der Verbrennung teil und bewirkt eine gute Kühlung des Ventilsitzes.
[0014] Gleichzeitig ergibt sich infolge des Spalts eine Luftbewegung in der durch die betreffende,
vergleichsweise große Materialausnehmung gebildeten Kammer, was die Kühlwirkung noch
verbessert und eine zuverlässige Spülung der Konusflächen bewirkt, so dass keine Ansammlungen
von Verbrennungsrückständen entstehen können, die vorher durch die Kanten der benachbarten,
schmalen Dichtfläche zerkleinert wurden. Hierdurch werden daher die Vorteile der übergeordneten
Maßnahmen noch verstärkt.
[0015] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann der Neigungswinkel der
gegenseitigen Konunsflächen von Ventilsitz und Ventilteller unterschiedlich sein,
vorzugsweise um 0,5° voneinander abweichen. Hierdurch ergeben sich besonders schmale
gegenseitige Kontaktflächen und damit ein besonders geringer gegenseitiger Wärmeübergang
sowie eine sehr gute Zerkleinerung der getroffenen Verbrennungsrückstände.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestattungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden
Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
[0017] In der nachstehend beschriebenen Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Gaswechselventilanordnung teilweise im Schnitt und
- Figur 2
- eine Einzelheit aus Figur 1 in gegenüber dieser vergrößertem Maßstab.
[0018] Das Einsatzgebiet der Erfindung sind mit Gaswechselventilen versehene Verbrennungsmotoren,
vorzugsweise Zweitakt-Großdieselmotoren, die ein im Zylinderkopf angeordnetes, großes
Auslassventil aufweisen. Der grundsätzliche Aufbau und die Wirkungsweise derartiger
Motoren sind an sich bekannt und bedürfen daher im vorliegenden Zusammenhang keiner
näheren Erläuterung mehr.
[0019] Die der Figur 1 zugrundeliegende Gaswechselventilanordnung, bei der es sich um eine
Auslassventilanordnung vorstehend erwähnter Art handeln kann, enthält einen einem
stationären Bauteil 1, im genannten Beispiel eines Zweitakt-Großdieselmotors dem Zylinderkopf,
zugeordneten, am Eingang eines zugeordneten Gaskanals 2, beim genannten Beispiel am
Eingang des Abgaskanals, angeordneten, diesen umgreifenden Ventilsitz 3 und ein demgegenüber
bewegliches Ventilteil 4, das einen am unteren Ende eines mit einer hier nicht näher
dargestellten Betätigungseinrichtung zusammenwirkenden Schafts 5 angeordneten Ventilteller
6 aufweist, der in dichtende Anlage am Ventilsitz 3 bringbar ist. Der Ventilsitz 3
und der Ventilteller 6 sind mit einander zugewandten Konusflächen 7 bzw. 8 versehen,
die teilweise in dichtende Anlage gebracht werden können.
[0020] Der Ventilsitz 3 ist hier an ein in das zugeordnete, stationäre Bauteil 1, im genannten
Beispiel in den Zylinderkopf, eingesetztes Sitzteil 9 angeformt. Dieses besteht aus
gehärtetem Stahl. Das den Ventilsitz 3 enthaltende Sitzteil 9 wird durch hier nicht
näher dargestellte, im Bauteil 1 angeordnete, mit Kühlmittel beaufschlagbare Kühlkanäle
gekühlt, so dass die Härte des gehärteten Stahls erhalten bleibt. Das bewegliche Ventilteil
4 kann ganz oder zumindest im Bereich des Ventiltellers 6 aus einem hochtemperaturbeständigen
Material bestehen, das keine Kühlung benötigt. Der Ventilteller 6 nimmt daher im Betrieb
eine höhere Temperatur an als der Ventilsitz 3.
[0021] Die Konusflächen 7,8 von Ventilsitz 3 und Ventilteller 6 kommen nicht auf ihrer ganzen
Breite in gegenseitige Anlage, sondern nur im Bereich der vergleichsweise schmalen,
ringförmig umlaufenden Dichtflächen 10. Im dargestellten Beispiel sind zwei derartige,
in axialer Richtung voneinander distanzierte, innerhalb der oberen und unteren Randkanten
der jeweils zugeordneten Konusfläche 7 bzw. 8 angeordnete Dichtflächen 10 vorgesehen.
[0022] Diese sind wenigstens einseitig durch ringförmig umlaufende, durch spanabhebende
Bearbeitung hergestellte Materialausnehmungen 11 bzw. 11a begrenzt, die praktisch
ringförmig umlaufende Kammern bilden. Durch die Materialausnehmungen 11, 11a werden
Stege 12 gebildet, deren Oberseite jeweils eine Dichtfläche 10 bildet. Der Querschnitt
der Stege 12 ist zweckmäßig zur jeweiligen Dichtfläche 10 hin verjüngt. Die Dichtflächen
10 sind als geschaffene Oberflächen ausgebildet, so dass eine exakte Auflage auf einer
hiermit zusammenwirkenden, ebenfalls geschliffenen Gegenfläche gewährleistet ist.
Im Bereich der Materialausnehmungen 11, 11a kann eine rauhere Oberfläche vorgesehen
sein.
[0023] Die Materialausnehmungen 11,11 a bilden vergleichsweise große Kammern, in denen sich
keine Verbrennungsrückstände halten können. Diese fallen aus den genannten Kammern
heraus und können daher mit dem Abgas entweichen, so dass die Entstehung von Eindrückungen
nicht zu befürchten ist. Die schmalen Dichtflächen 10 bewirken eine Zerstückelung
der in ihren Bereich kommenden Verbrennungsrückstände, was deren Entweichen erleichtert.
Der Bildung von Eindrückungen und Passagen, die den Ausgangspunkt für Durchbrennlöcher
bilden, ist somit wirksam vorgebeugt. Gleichzeitig ergeben sich vergleichsweise kleine
Kontaktflächen zwischen dem vergleichsweise heißen Ventilteller 6 und dem bei niedrigerer
Temperatur zu haltenden Ventilsitz 7. Eine Aufheizung des Ventilsitzes 7 durch den
Ventilteller 6 in nennenswertem Umfange ist daher nicht zu befürchten, so dass der
gehärtete Ventilsitz 3 seine Härte nicht verliert. Die durch die vergleichsweise tiefen
Ausnehmungen 11 gebildeten Kammern können zudem vergleichsweise viel Luft aufnehmen,
die nicht an der Verbrennung teilnimmt und die dementsprechend einen weiteren Kühleffekt
ergibt.
[0024] Die die Dichtflächen 10 bildende Profilierung mit Materialausnehmungen 11, 11a und
Stege 12 kann im Bereich der Konusfläche 8 des Ventiltellers oder im Bereich der Konusflächen
7, 8 von Ventilsitz und Ventilteller vorgesehen sein: Im dargestellten, bevorzugten
Beispiel sind die Dichtflächen 10 nur im Bereich der Konusfläche 7 des Ventilsitzes
3 vorgesehen. Die Materialausnehmungen 11, 11a können dabei vorteilhaft vor der Härtung
des Sitzteils 9 hergestellt werden: Nach der Härtung können die Dichtflächen 10 geschliffen
werden. Die Konusfläche 8 des Ventiltellers 6 ist ebenfalls als geschliffene Fläche
ausgebildet, die von Zeit zu Zeit nachgeschliffen wird. Dies ist hier problemlos möglich,
ohne die Profiltiefe der Materialausnehmungen 11, 11a zu verändern. Sofern die Materialausnehmung
11, 11a ventiltellerseitig vorgesehen wären, müssten diese beim Nachschleifen vertieft
werden. Dadurch, dass die Dichtflächen 10 als geschliffene Flächen ausgebildet sind,
ergeben sich, wie aus Figur 2 anschaulich erkennbar ist, scharfe Seitenkanten 13.
Diese sind in der Lage, Verbrennungsrückstände nach Art eines Messers zu zerkleinern.
[0025] Die Breite b der ringförmig umlaufenden, schmalen Dichtflächen 10 ist so gewählt,
dass die Gesamtbreite aller dieser Dichtflächen 10 eines Teils der Ventilanordnung,
hier des Ventilsitzes 3, so bemessen ist, dass die Gesamtbreite aller Dichtflächen
10 einer Konusfläche 7 bzw. 8 jeweils 0,5% bis 2%, vorzugsweise 1% bis 1,5%, des mittleren
Durchmessers der betreffenden Konusfläche 7 bzw. 8 beträgt. Die Anzahl der vorhandenen
Dichtflächen 10 kann zweckmäßig so gewählt werden, dass sich eine Breite b der einzelnen
Dichtfläche 10 von höchstens 2mm ergibt. Damit konnten bei Versuchen gute Ergebnisse
erreicht werden.
[0026] Die Tiefe t der die Dichtflächen 10 seitlich begrenzenden Materialausnehmungen 11,
11a ist größer zu wählen als die zu erwartende Dicke der Verbrennungsrückstände. Eine
untere Grenze liegt dabei in den meisten Fällen bei 0,4 bis 0,5mm. Zweckmäßig kann
die Tiefe t jedoch mindestens 1mm, vorzugsweise mehr als 1 mm betragen. Bei Versuchen
mit Zweitakt-Großdieselmotoren wurden mit einer Tiefe bis zu 3mm gute Ergebnisse erreicht.
Im dargestellten Beispiel entspricht die Tiefe t der zwischen den beiden Dichtflächen
10 vorgesehenen, also der der brennraumnahen Dichtfläche 10 nachgeordneten Materialausnehmung
11 in etwa der Breite b.
[0027] In einfachen Fällen können alle den Dichtflächen 10 zugeordneten Materialausnehmungen
11, 11a gleich tief sein. Im dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die
die vom Brennraum aus gesehen erste Dichtfläche 10 brennraumseitig begrenzende, also
die der ersten Dichtfläche 10 vorgeordnete Materialausnehmung 11a wesentlich tiefer
und dementsprechend auch voluminöser als die der ersten Dichtfläche 10 nachgeordnete
Materialausnehmung 11.Die Querschnittsfläche der Materialausnehmung 11a beträgt im
dargestellten Beispiel etwa das Fünffache der Querschnittsfläche der Materialausnehmung11.
Es ergibt sich daher auch ein vergleichsweise großes Fassungsvermögen der Materialausnehmung
11a. Diese ist bei geschlossener Ventilanordnung durch einen engen Spalt 14 mit dem
benachbarten Brennraum verbunden. Der Spalt 14 ist so eng, dass die in der Materialausnehmung
11a enthaltene Luft nicht an der Verbrennung teilnimmt. Dennoch führt der Verbrennungsdruck
aber zu einer Luftbewegung in der Materialausnehmung und damit zu einer guten Kühlung
des umgebenden Materials des zweckmäßig die Materialausnehmung 11a enthaltenden Sitzteils
9 und gleichzeitig zu einer guten Spülung der Konusfläche 8 des Ventiltellers 6 mit
unverbrannter Luft. Dasselbe gilt für die Dichtflächen 10 in der Anfangsphase der
Öffnungsbewegung des Ventiltellers 6.
[0028] Der Neigungswinkel α der Konusflächen 7,8 gegenüber der Ventilachse a kann den Bedürfnissen
des Einzelfalls entsprechend gewählt werden, beispielsweise in einem Bereich von 30°
- 75°. Bevorzugt ist ein Bereich von 45° - 60°. Ein kleiner Winkel x ergibt vergleichsweise
steile Konusflächen 7,8 und damit hohe Anpresskräfte. Der untere Bereich kann daher
für diesen Fall vorteilhaft sein. Zweckmäßig können die Konusflächen 7,8 winkelmäßig
um etwa 0,5° voneinander abweichen, wobei der Winkel α der ventilsitzseitigen Konusfläche
7 um 0,5° größer als der Winkel α der ventiltellerseitigen Konusfläche 8 ist, wodurch
sich ein nach radial außen öffnender Spalt ergibt. Diese Maßnahme kann den oben erwähnten
Messereffekt noch verbessern.
1. Gaswechsetventilanordnung für Brennkraftmaschinen, insbesondere Zweitakt-Großdieselmotoren,
mit einem stationären, einen zugeordneten Strömungskanal (2) umgreifenden Ventilsitz
(3) und einem demgegenüber beweglichen Ventilteil (4), das einen in dichtende Anlage
am Ventilsitz (3) bringbaren Ventilteller (6) aufweist, wobei im Bereich wenigstens
einer der gegenseitigen Konusflächen (7,8) von Ventilsitz (3) und Ventilteller (6)
mehrere, voneinander beabstandete, ringförmig umlaufende, schmale Dichtflächen (10)
vorgesehen sind, die wenigstens einseitig durch eine ringförmig umlaufende Materialausnehmung
(11,11a) begrenzt und als geschliffene Flächen mit scharfen Seitenkanten (13) ausgebildet
sind, und wobei die Gesamtbreite aller schmalen Dichtflächen (10) eines Teils der
Gaswechselventilanordnung 0,5 % bis 2 % des mittleren Durchmessers der zugeordneten
Konusfläche (7 bzw. 8) beträgt.
2. Gaswechselventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Ventilsitz (3) ringförmig umlaufende, schmale Dichtflächen (10) aufweist.
3. Gaswechseiventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz (3) und/oder der Ventilteller (6) ringförmig umlaufende, schmale Dichtflächen
(10) aufweisen.
4. Gaswechselventitanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtbreite aller schmalen Dichtflächen (10) eines Teils der Gaswechselventilanordnung
1% bis 1,5%, des mittleren Durchmessers der zugeordneten Konusfläche (7 bzw.8) beträgt.
5. Gaswechselventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite b einer Dichtfläche (10) höchstens 2mm beträgt.
6. Gaswechselventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe t jeder eine Dichtfläche (10) begrenzenden Materialausnehmung (11,11a)
größer als die Dicke der zu erwartenden Verbrennungsrückstände ist.
7. Gaswechselventilanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe t jeder eine Dichtfläche (10) begrenzenden Materialausnehmung (11,11a)
zumindest 1mm, vorzugsweise bis zu 3 mm, beträgt.
8. Gaswechselventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Brennraum aus gesehen erste, schmale Dichtfläche (10) brennraumseitig durch
eine Materialausnehmung (11a) begrenzt ist, die bei geschlossener Ventilanordnung
durch einen engen Spalt (14) mit dem Brennraum verbunden ist.
9. Gaswechselventilanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Brennraum verbundene Materialausnehmung (11a) eine größere Tiefe und
Querschnittfläche aufweist als eine nachgeordnete Materialausnehmung (11).
10. Gaswechselventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigungswinkel der gegenseitigen Konusflächen (7,8) von Ventilsitz (3) und Ventilteller
(6) unterschiedlich sind, vorzugsweise um 0,5° voneinander abweichen.
1. Gas changeover valve arrangement for internal combustion engines, in particular large
two-stroke diesel engines, having a stationary valve seat (3) which surrounds an associated
flow channel (2) and a valve portion (4) that can be moved in relation thereto and
has a valve disc (6) that can be moved so as to butt against the valve seat (3) in
a sealing manner, wherein provided in the region of at least one of the opposing conical
faces (7, 8) of the valve seat (3) and valve disc (6) there is a plurality of spaced
apart, annularly circumferential, narrow sealing faces (10) that are delimited at
least on one side by an annularly circumferential material recess (11, 11a) and are
formed as faces that are ground and have sharp side edges (13), and wherein the total
width of all the narrow sealing faces (10) of one portion of the gas changeover valve
arrangement amounts to 0.5% to 2% of the average diameter of the associated conical
face (7 or 8 respectively).
2. Gas changeover valve arrangement according to claim 1, characterised in that at least the valve seat (3) has annularly circumferential, narrow sealing faces (10).
3. Gas changeover valve arrangement according to claim 1, characterised in that the valve seat (3) and/or the valve disc (6) have/has annularly circumferential,
narrow sealing faces (10).
4. Gas changeover valve arrangement according to claim 1, characterised in that the total width of all the narrow sealing faces (10) of a portion of the gas changeover
valve arrangement amounts to 1% to 1.5% of the average diameter of the associated
conical face (7 or 8 respectively).
5. Gas changeover valve arrangement according to claim 1, characterised in that the width b of a sealing face (10) amounts to at most 2 mm.
6. Gas changeover valve arrangement according to claim 1, characterised in that the depth t of each material recess (11, 11a) delimiting a sealing face (10) is greater
than the thickness of the combustion residues to be expected.
7. Gas changeover valve arrangement according to claim 6, characterised in that the depth t of each material recess (11, 11a) delimiting a sealing face (10) amounts
to at least 1 mm, preferably up to 3 mm.
8. Gas changeover valve arrangement according to claim 1, characterised in that the first narrow sealing face (10), viewed from the combustion chamber, is delimited
on the combustion-chamber side by a material recess (11a) that is connected to the
combustion chamber by means of a narrow gap (14) when the valve arrangement is closed.
9. Gas changeover valve arrangement according to claim 8, characterised in that the material recess (11a) that is connected to the combustion chamber has a greater
depth and cross-sectional area than a subsequently arranged material recess (11).
10. Gas changeover valve arrangement according to claim 1, characterised in that the angles of inclination of the opposing conical faces (7, 8) of the valve seat
(3) and valve disc (6) are different and preferably differ by 0.5° from each other.
1. Disposition de soupape d'échange de gaz pour moteurs à combustion interne, en particulier
grands moteurs Diesel à deux temps, avec un siège de soupape (3) stationnaire entourant
un canal associé d'écoulement (2), et avec un composant de soupape (4) qui est mobil
par rapport audit siège de soupape et qui présente une tête de soupape (6) laquelle
peut être mise en appui étanche sur le siège de soupape (3), dans la zone d'au moins
une des surfaces coniques mutuelles (7, 8) du siège de soupape (3) et de la tête de
soupape (6) étant prévues plusieurs surfaces étroites d'étanchéité (10) s'étendant
tout autour en anneau et espacées l'une de l'autre qui sont limitées, au moins d'un
côté, par un enlèvement (creux) de matière (11, 11a) s'étendant tout autour en anneau
et qui sont réalisées comme surfaces polies ayant des arêtes latérales vives (13),
et la largeur totale de l'ensemble des surfaces étroites d'étanchéité (10) d'une partie
de la disposition de soupape d'échange de gaz étant comprise entre 0,5 % et 2 % du
diamètre moyen de la surface conique associée (7 ou bien 8).
2. Disposition de soupape d'échange de gaz selon la revendication 1, caractérisée par le fait qu'au moins le siège de soupape (3) présente des surfaces étroites d'étanchéité (10)
s'étendant tout autour en anneau.
3. Disposition de soupape d'échange de gaz selon la revendication 1, caractérisée par le fait que le siège de soupape (3) et/ou la tête de soupape (6) présentent des surfaces étroites
d'étanchéité (10) s'étendant tout autour en anneau.
4. Disposition de soupape d'échange de gaz selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la largeur totale de l'ensemble des surfaces étroites d'étanchéité (10) d'une partie
de la disposition de soupape d'échange de gaz est comprise entre 1 % et 1,5 % du diamètre
moyen de la surface conique associée (7 ou bien 8).
5. Disposition de soupape d'échange de gaz selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la largeur b d'une surface d'étanchéité (10) est de 2 mm au maximum.
6. Disposition de soupape d'échange de gaz selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la profondeur t de chaque enlèvement (creux) de matière (11, 11a) limitant une surface
d'étanchéité (10) est supérieure à l'épaisseur des résidus de combustion à attendre.
7. Disposition de soupape d'échange de gaz selon la revendication 6, caractérisée par le fait que la profondeur t de chaque enlèvement (creux) de matière (11, 11a) limitant une surface
d'étanchéité (10) est d'au moins 1 mm, de préférence va jusqu'à 3 mm.
8. Disposition de soupape d'échange de gaz selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la surface étroite d'étanchéité (10) qui, vu depuis la chambre d'explosion, est la
première est limitée, du côté de la chambre d'explosion, par un enlèvement (creux)
de matière (11a) qui, lorsque la disposition de soupape est fermée, communique via
une fente étroite (14) avec la chambre d'explosion.
9. Disposition de soupape d'échange de gaz selon la revendication 8, caractérisée par le fait que l'enlèvement (creux) de matière (11a) communiquant avec la chambre d'explosion présente
une profondeur et une aire de la section transversale plus importantes qu'un enlèvement
(creux) de matière (11) disposé après.
10. Disposition de soupape d'échange de gaz selon la revendication 1, caractérisée par le fait que les angles d'inclinaison des surfaces coniques mutuelles (7, 8) du siège de soupape
(3) et de la tête de soupape (6) sont différents, de préférence diffèrent l'un de
l'autre de 0,5°.