[0001] Die Erfindung betrifft eine Handfeuerwaffe mit einer ersten und einer zweiten, von
der ersten unabhängigen, individuellen Kennung. Eine solche Waffe ist etwa aus der
DE-OS 44 33 337 bekannt, bei der neben der üblichen Waffennummer, die in den Rahmen
oder das Griffstück der Waffe grundsätzlich eingeschlagen ist, auch ein Chip vorgesehen
ist, der zusätzlich alle zur Identifizierung der Waffe notwendigen Informationen enthält.
[0002] Die Unterbringung eines Chip im Griffstück einer Waffe ist auch aus der GB-A-2 340
589 bekannt.
[0003] Bei der bekannten Waffe kann der Chip gegebenenfalls abgenommen werden, so daß sie
sich dann nicht von einer anderen Waffe unterscheidet, die von vorne herein nie einen
Chip aufwies.
[0004] Bekanntlich sind in den meisten Ländern mindestens die Faustfeuerwaffen so weitgehend
registriert, daß bei einer aufgefundenen oder bei einer Straftat verwendeten Waffe
deren Herkunft lückenlos feststellbar ist. So ist erkennbar, welcher Berechtigte (Waffenhändler,
Soldat, Zivilperson) die Waffe als letzter erworben hat und folglich noch immer in
deren Besitz sein müßte. Wurde die Waffe entwendet oder verloren, so müßte dieser
Umstand aktenkundig sein.
[0005] Zum Zwecke der Registrierung weist jede Waffe die schon oben erwähnte Waffennummer
auf, eine aus Ziffern und/oder Buchstaben bestehende, individuelle Kennung, die in
deren Hauptteil eingeschlagen ist, etwa in das Griffstück einer Selbstladepistole.
Diese Kennung wird im folgenden als "Nummer" bezeichnet. Es muß bei einer Waffe, die
aus irgendwelchen Gründen keine Nummer aufweist, eine solche sogar nachträglich eingebracht
werden.
[0006] Soweit das Griffstück aus Metall besteht, wird dieses über eine beträchtliche Tiefe
unter der eingeschlagenen Nummer hinweg verdichtet, so daß das einfache Herausfeilen
der Nummer nicht verhindert, daß diese später wiederhergestellt und abgelesen werden
kann. Wenn aber der entsprechende Abschnitt des Griffstücks ausgeschnitten oder mehrfach
mit gleichartigen Schlagbuchstaben oder -ziffern überstempelt wird, ist die Reproduktion
der Nummer unmöglich oder mindestens sehr schwierig.
[0007] Soweit ein Griffstück aus Kunststoff besteht, ist in diesen eine Metallplatte eingelassen,
die die Nummer trägt. Diese Platte kann herausgefräst werden, ohne die Waffe so unbrauchbar
zu machen, daß nicht noch mindestens einige Schüsse mit ihr abgegeben werden können.
[0008] Um es zumindest zu erschweren, die Identifizierung einer Waffe nachträglich unmöglich
zu machen, ist es bekannt, mindestens Teile der Nummer in alle möglichen Teile einzuschlagen.
Diese Maßnahme diente ursprünglich allerdings dazu, beim militärischen Waffenreinigen
ein Vertauschen von Einzelteilen zu vermeiden.
[0009] Nun ist es bekannt, daß eine geringe Anzahl von Berechtigten ihre Waffen rechtswidrig
an Unberechtigte weitergibt. Wird eine solche Waffe aufgefunden, kann deren Berechtigter
aufgrund der Nummer ohne weiteres ermittelt werden, soweit dies nicht durch Entfernen
oder Unlesbarmachen der Nummer unmöglich gemacht ist.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Handfeuerwaffe derart weiterzuentwickeln,
daß deren Identifizierung stets möglich bleibt, auch wenn Bemühungen unternommen wurden,
die Nummer unleserlich zu machen.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung davon aus, daß es grundsätzlich keine
Möglichkeit gibt, das Entfernen, Überstempeln oder Unkenntlichmachen der Nummer gänzlich
zu verhindern oder einen Chip, wie er eingangs erwähnt ist, zu entfernen oder zu löschen.
[0012] Die Erfindung schlägt daher vor, daß die zweite, von der ersten unabhängige, individuelle
Kennung an einer geheimen Stelle verborgen angebracht wird, deren Existenz dem Handel
und dem Kunden unbekannt ist und nur dem Hersteller, gegebenenfalls auch noch den
Ordnungsbehörden, bekannt ist, oder aus harmlos wirkenden Elementen besteht, die als
Kennungsträger nicht kenntlich sind.
[0013] Es ist grundsätzlich bekannt, auch eine komplizierte Elektronik in einer Waffe unterzubringen
(WO-A-01 61268), aber diese Elektronik ist ohne weiteres auffindbar und kann dann
manipuliert werden.
[0014] Der Hersteller gibt lediglich bekannt, daß er imstande ist, eine Waffe auch dann
noch zu identifizieren, wenn deren Nummer entfernt, verstümmelt oder unleserlich gemacht
ist. Der Hersteller hält aber geheim, auf welche Weise diese Identifizierung erfolgt.
Wird die Waffe von einer Ordnungs- oder Gerichtsbehörde beim Hersteller eingesandt,
dann ermittelt er die geheime Kennzeichnung und kann sie, soweit sie sich von der
Nummer unterscheidet, dieser Nummer aufgrund seiner Herstellungsaufzeichungen zuordnen.
Die Waffe wird dann wieder an die Behörde ausgeliefert, und es wird ihr gleichzeitig
die ursprüngliche Nummer mitgeteilt. Die geheime zweite Identifizierungskennung kann
verbleiben, wo sie ist.
[0015] Es entsteht der Eindruck, die erste, allgemein sichtbare und widerrechtlich entfernte
Nummer sei durch ein besonderes Verfahren wieder lesbar geworden; daß die Identifizierung
aufgrund einer geheimen, zweiten Kennung erfolgte, ist nicht offenbar. Der Straftäter
wird sich daher bemühen, die sichtbare Nummer möglichst gründlich zu entfernen, aber
nicht nach einer zweiten Kennung suchen. Diese braucht daher nicht mit besonderer
Sorgfalt verborgen zu werden, sondern es ist ausreichend, daß sie dem normalen Benutzer
nicht zur Kenntnis gelangt.
[0016] Erfindungsgemäß enthält die zweite Kennung Informationen, aus denen sich die Seriennummer
der Waffe ableiten läßt.
[0017] Diese zweite Kennung ist an einer verborgenen Stelle angeordnet, etwa im Magazinschacht,
oder auch nicht als Kennung erkennbar, etwa als Strichcode in den Einfräsungen zum
Halten und Betätigen des Schlittens oder als Auslassungen von Feldern in der Fischhaut
der Griffschalen, so daß ein Benutzer die zweite Kennung gegebenenfalls zwar erblicken
kann, aber daraus nicht ableitet, er habe eine Kennung vor sich.
[0018] Das Einbringen einer Kennung an einem verborgenen Ort der Waffe bringt allerhand
Schwierigkeiten mit sich. Aus diesem Grunde ist es bevorzugt, daß die zweite Kennung
auf einem Kennungsträger angeordnet ist (Anspruch 2). Der Kennungsträger kann außerhalb
der Waffe gegebenenfalls in einer separatenen Firma hergestellt und mit der zweiten
Kennzeichnung versehen werden und wird dann an oder in der Waffe, vorzugsweise dem
Griffstück oder dem Gehäuse, angebracht, wobei die Anbringung erheblich vereinfacht
ist. Der Kennungsträger kann dabei so beschaffen sein, daß die Kennung nicht von außen
sichtbar oder ohne Hilfsmittel erkennbar ist. Beim Ablesen kann dann der Kennungsträger
gegebenenfalls abgelöst und gelesen werden.
[0019] Es kann aber auch von Vorteil sein, daß der Kennungsträger mit einer Abdeckung versehen
ist (Anspruch 3), die ihn vor der Erkennung schützt und verhindert, daß er erblickt
werden kann. Zum Ablesen der zweiten Kennung kann diese Abdeckung notfalls entnommen
werden. Die Abdeckung schützt den Kennungsträger auch vor Außeneinflüssen, besonders
vor Waffenöl, das ihn zersetzen könnte.
[0020] Um das Auffinden des Kennungsträgers noch besser zu verhindern, ist dieser gemäß
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung im Inneren der Waffe an oder in deren Gehäuse
bzw. Griffstück angebracht (Anspruch 4). Bevorzugt ist eine Vertiefung oder Bohrung
im Griffstück oder im Gehäuse angeordnet, die den Kennungsträger aufnimmt und die
durch den eingebrachten Kennungsträger selbst oder die obengenannte Abdeckung derart
verschlossen wird, daß nicht erkennbar ist, daß an dieser Stelle ein Kennungsträger
verborgen ist. Diese Vertiefung ist bevorzugt an einer massiven Stelle des Griffstücks
angebracht und nur nach einer Seite hin offen, so daß der eingesetzte Kennungsträger
dann, wenn er durch eine Abdeckung, einen Farbfleck oder seine eigene Oberfläche vor
Sicht gedeckt ist, selbst bei einer aufmerksamen Überprüfung der Waffe nicht mehr
erkennbar ist.
[0021] Die Kennungsträger können recht klein sein, so daß ein Griffstück oder Gehäuse unzählige
Möglichkeiten zur Unterbringung des Kennungsträgers bietet. Die Aussparung, besonders
eine Bohrung, kann als Durchgangsaussparung oder -bohrung ausgebildet sein, die beiderseits
mit einer Abdeckung oder einem ähnlichen Sichtschutz versehen ist, so daß der Kennungsträger
ohne weiteres aus der Aussparung oder Bohrung herausgeschoben werden kann.
[0022] Bevorzugt ist der Kennungsträger in den Kunststoff eines Kunststoffgriffstücks eingebettet
(Anspruch 5), z.T. ist er in eine Aussparung eingeklebt. Dabei wird der Kennungsträger,
wenn er einen Vorsprung bildet, den Eindruck einer Verstärkung oder eines sonstigen,
funktionswesentlichen Teils des Griffstücks erwecken und von einem Straftäter mit
großer Sicherheit nicht entfernt werden, da von diesem der Kennungsträger für die
Funktion der Waffe, besonders für die Dauerfestigkeit des Griffstücks, für wesentlich
angesehen wird.
[0023] Der Kennungsträger kann ein graviertes Metalltäfelchen sein, das zum Ablesen unter
Umständen entnommen werden muß. Bevorzugt ist der Kennungsträger aber als ein Chip,
vorzugsweise als ein Transponder, ausgebildet (Anspruch 6). Wesentlich ist, daß diese
Kennungsträger keine eigene Stromversorgung haben, sondern beim Abfragen induktiv
erregt und mit Strom versorgt werden. Wesentlich ist, daß ein solcher Chip oder Transponder
auf Distanz abgefragt werden kann, zugleich aber sehr geringe Abmessungen hat und
schließlich erhebliche Informationsmengen bevorraten kann. Der Transponder kann somit
in ein Kunststoffgriffstück zur Gänze eingelassen bleiben, während er abgefragt wird.
[0024] Es ist zwar bereits bekannt, elektronische Codierungen oder Einrichtungen an Waffen
zu verwenden (WO 98/04880, DE 40 22 038 und DE 39 11 804), doch ist die Existenz dieser
Einrichtungen dem Benutzer der Waffe zwangsläufig bekannt.
[0025] Das Abfragegerät kann eine Aufnahme für das Griffstück oder Gehäuse haben, sowie
mehrere Fühler oder Antennen, und es braucht nicht erkennbar zu sein, welcher der
Fühler oder welche der Antennen beim Abfragen erregt wird. Somit wird es auch beim
Abfragen nicht erkennbar, wo der Chip oder Transponder untergebracht ist. Es ist also
möglich, an die Ordnungsbehörden Lesegeräte auszuliefern, mittels deren die erfindungsgemäßen
Handfeuerwaffen untersucht werden können, um deren zweite Kennung zu ermitteln. Diese
Lesegeräte lassen aber keinen Rückschluß darüber zu, an welcher Stelle der Waffe der
Transponder oder Chip sitzt.
[0026] Schließlich ist es auch denkbar, einen Chip, Transponder oder sonstigen fernablesbaren
Kennungsträger in das Griffstück bei dessen Herstellung mit einzuspritzen, soweit
dieser Kennungsträger ausreichend temperaturbeständig ist.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Transponder zylindrisch
oder eckig und sitzt im Griffstück (Anspruch 7). Er könnte etwa in einer Sackbohrung
sitzen. Eine solche Sackbohrung ist mit einfachsten Mitteln in das Griffstück oder
Gehäuse einbringbar. Wenn der Transponder in der Bohrung sitzt, ist die durch den
Transponder oder einen Stopfen verschlossene Sackbohrung als solche nicht mehr erkennbar;
die noch sichtbaren Spuren könnten genauso Spuren eines Formstempels sein.
[0028] Da die entsprechenden Transponder sehr klein sind, ist eine Bohrung mit ca. 2,5 mm
Durchmesser und 10 mm Länge ausreichend. Eine solche Bohrung kann an sehr vielen Stellen
eines vorhandenen Griffstücks eingebracht werden. Wird ein Griffstück speziell unter
Berücksichtigung der Erfindung geschaffen, können noch weitere Möglichkeiten für die
Unterbringung des Transponders geschaffen werden.
[0029] Es ist grundsätzlich möglich, die zweite, geheime Kennung auf die erste, vorhandene
abzustimmen, so daß beide kennungen miteinander übereinstimmen. Dies ist aber zunächst
oft sehr schwierig zu realisieren und würde außerdem die Geheimhaltungskette durchlöchern,
da auf diese Weise mehr Personen mit der geheimen Kennzeichnung in Kontakt kämen,
als dies unbedingt notwendig wäre. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
sind die beiden Kennungen jedoch unterschiedlich (Anspruch 8). Dabei werden z.B. vorprogrammierte
Transponder geliefert und mit kleinstmöglichem Aufwand in die Waffen eingesetzt. Anschließend
werden mittels eines Lesegerätes die Transponder abgelesen und in einer Liste der
eingeschlagenen Nummer der Waffe zugeordnet. Das Lesegerät kann aber, wie schon oben
vermerkt, so ausgebildet werden, daß ihm die Lage des Transponders nicht entnommen
werden kann.
[0030] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer Handfeuerwaffe, wie
sie voranstehend beschrieben ist, das darin besteht, daß vorprogrammierte, zylindrische
Transponder bereitgestellt werden, daß in das mit einer ersten Kennung versehene Griffstück
oder das Gehäuse einer Handfeuerwaffe eine passende Ausnehmung eingebracht wird, daß
ein Transponder in die Ausnehmung eingelassen wird und daß dann die Kennung des Transponders
in einem Lesegerät abgelesen und und der ersten Kennung zugeordnet wird (Anspruch
9). Dieses Verfahren wurde bereits voranstehend beschrieben und hat den Vorteil, daß
die Geheimhaltung bestens gewährleistet ist, so daß keine Informationen aus der Firma
nach außen gelangen, die Waffen hätten eine zweite Kennung, und wo diese Kennung angeordnet
wäre. Die Öffentlichkeit, auch die Behörden, brauchen nur zu wissen, daß es dem Hersteller
gelingt, auch völlig entfernte Nummern noch abzulesen. Daß dies auf dem Umweg über
eine geheime zweite "Nummer" geschieht, braucht Außenstehenden nicht bekannt zu sein.
[0031] Der in die Ausnehmung, etwa eine Sackbohrung, eingeführte Transponder wird bevorzugt
durch einen Deckel oder einen Anstrich verdeckt oder von vorneherein eingegossen oder
eingespritzt (Anspruch 10). Anschließend kann, wenn die Bohrung oder Ausnehmung, die
den Tranponder aufnimmt, von der Außenoberfläche ausgeht, die übliche oder eine zusätzliche
Oberflächen-Nachbearbeitung des Griffstücks durchgeführt werden, so daß die Ausnehmung
oder Bohrung unauffindbar verborgen ist.
[0032] Insgesamt wird somit eine Handfeuerwaffe geschaffen, die zusätzlich zur üblichen
Seriennummer an verborgener Stelle einen Transponder oder Chip aufweist, der identifizierende
Informationen enthält, die der genannten Seriennummer zuordenbar sind. Da es dem Publikum
unbekannt ist, daß ein solcher Transponder oder Chip vorhanden ist, und da er auch
nicht sichtbar ist, bleibt er aller Wahrscheinlichkeit nach unerkannt, auch wenn die
Seriennummer der Waffe entfernt oder unkenntlich gemacht wird, so daß diese Seriennummer
jederzeit rekonstruiert werden kann.
[0033] Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten, schematischen Zeichnung
beipielsweise noch näher erläutert. In dieser zeigt:
- Fig. 1
- die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Selbstladepistole, und
- Fig. 2
- eine Teilansicht aus der Richtung II in Fig. 1.
[0034] In Fig. 1 ist eine Selbstladepistole in Seitenansicht gezeigt, mit einem Griffstück
1, das überwiegend aus Kunststoff besteht und an dem ein Abzugsbügel 3 einstückig
angeformt ist.
[0035] Der Abzugsbügel 3 weist eine vordere Griff-Fläche auf, um beim Schießen mit der Hand,
die nicht den Griff der Pistole umfaßt und zusätzlich die Pistole von vorne her stützt,
eine zuverlässige Anlagefläche zu geben. Da diese Anlagefläche im wesentlichen geradlinig
verläuft und nur an der Unterseite nach vorne vorspringt, um ein Abrutschen zu verhindern,
weist der Abzugsbügel vorne und unten eine Verdickung auf, wie sie auch bei anderen
Pistolen dieser Art erkennbar ist.
[0036] In dieser Verdickung sitzt eine Sack-Querbohrung, die von der Oberfläche der Waffe
ausgeht, die in Fig. 1 sichtbar ist. In dieser Querbohrung sitzt ein kleiner Transponder,
der bevorzugt dort eingeklebt ist. Über dem Transponder sitzt eine eine Abdeckung
7, die bündig mit der Außenoberfläche des Abzugsbügels 3 abschließt.
[0037] Die gezeigte Pistole, genauer gesagt, ihr Griffstück 1, weist außerdem eine übliche
Seriennummer 9 auf, die von unten her sichtbar ist und in eine Metallplatte (nicht
gezeigt) eingeschlagen ist, die in den Kunststoff des Griffstücks 1 fest mit eingegossen
ist. Diese Metallplatte liegt nach unten offen und könnte von unten her mit einem
in einer Fräsmaschine eingespannten, einem Fingerfräser ähnelnden Schleifwerkzeug
so weit abgetragen werden, daß die Seriennummer völlig entfernt und auch nicht mehr
rekonstruierbar ist.
[0038] In diesem Falle wird das Griffstück 1 mit seinem Abzugsbügel in ein Lesegerät (nicht
gezeigt) gehalten, das die Informationen erfaßt, die auf dem Transponder 5 gespeichert
sind. Diese Informationen wurden bereits bei der Herstellung der Waffe werkseitig
abgelesen und in einer Liste der Seriennummer zugeordnet. Diese Seriennummer ist somit
jederzeit rekonstruierbar, auch wenn sie spurlos entfernt ist.
[0039] Der Transponder ist an einer Stelle eingesetzt, die von Metallteilen möglichst weit
entfernt ist, damit eine ungestörte Ablesung erfolgen kann. Dies ist jedoch nicht
notwendig, und es ist grundsätzlich möglich, auch an anderen, beliebigen Stellen den
Transponder anzubringen, besonders an Stellen, die nicht so ohne weiteres entfernt
werden können wie etwa der Abzugsbügel, der ja einfach abgesägt werden könnte.
1. Handfeuerwaffe mit einer ersten, üblichen, ablesbaren Kennung (9) und einer zweiten,
zusätzlichen, von der ersten unabhängigen und individuellen, ablesbaren Kennung (5),
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kennung (5) an unauffindbarer Stelle angeordnet oder nicht als Kennung
erkennbar ist.
2. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kennung auf einem Kennungsträger (5) angeordnet ist.
3. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennung oder der Kennungsträger (5) mit einer Abdeckung versehen ist.
4. Handfeuerwaffe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kennungsträger (5) im Inneren der Waffe an oder in deren Gehäuse bzw. Griffstück
(1) angebracht ist.
5. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kennungsträger (5) in den Kunststoff eines Kunststoffgehäuses oder -griffstücks
(1) eingearbeitet ist.
6. Handfeuerwaffe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kennungsträger ein Chip, vorzugsweise ein Transponder (5), ist.
7. Handfeuerwaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Transponder (5) zylindrisch oder eckig ist und im Griffstück sitzt.
8. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kennungen (1, 5) unterschiedlich sind.
9. Verfahren zur Herstellung einer Handfeuerwaffe nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
- daß vorprogrammierte, Transponder (5) bereitgestellt werden,
- daß in das mit einer ersten Kennung (9) versehene Griffstück (1) oder das Gehäuse einer
Handfeuerwaffe eine Ausnehmung, deren Maße dem eines Transponders entsprechen, eingebracht
wird,
- daß ein Transponder (5) in die Ausnehmung eingelassen wird und daß dann die Kennung des
Transponders (5) in einem Lesegerät abgelesen und der ersten Kennung (9) zugeordnet
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Ausnehmung eingeführte Transponder (5) durch einen Deckel (7) oder einen
Anstrich verdeckt, oder eingegossen, bzw. eingespritzt wird.
1. A portable firearm having a first, customary, readable identification (9) and a second,
additional, readable identification (5) which is individual and independent of the
first identification, characterized in that the second identification (5) is arranged at a hidden location or is not recognizable
as an identification.
2. The portable firearm as claimed in claim 1, characterized in that the second identification is arranged on an identification carrier (5).
3. The portable firearm as claimed in either of claims 1 and 2, characterized in that the identification or the identification carrier (5) is provided with a cover.
4. The portable firearm as claimed in either of claims 2 and 3, characterized in that the identification carrier (5) is accommodated in the interior of the firearm on
or in the casing or grip piece (1) thereof.
5. The portable firearm as claimed in any of claims 2 to 4, characterized in that the identification carrier (5) is incorporated in the plastic of a plastic casing
or grip piece (1).
6. The portable firearm as claimed in claim 5, characterized in that the identification carrier is a chip, preferably a transponder (5).
7. The portable firearm as claimed in claim 6, characterized in that the transponder (5) is cylindrical or polygonal and is seated in the grip piece.
8. The portable firearm as claimed in any of claims 1 to 7, characterized in that the two identifications (1, 5) are different.
9. A method for manufacturing a portable firearm as claimed in claim 7,
characterized
- in that preprogrammed transponders (5) are provided,
- in that a recess, the dimensions of which correspond to the size of a transponder, is made
in the grip piece (1), which is provided with a first identification (9), or in the
casing of a portable firearm,
- in that a transponder (5) is inserted into the recess and in that the identification of the
transponder (5) is then read in a reader and assigned to the first identification
(9).
10. The method as claimed in claim 9, characterized in that the transponder (5) inserted into the recess is hidden by a cover (7) or a coat of
paint, or is cast or injected.
1. Arme à feu de poing, comprenant une première identification (9), lisible, usuelle,
et une deuxième identification (5) lisible, supplémentaire, indépendante de la première
et individuelle, caractérisé en ce que la deuxième identification (5) est disposée en un emplacement non décelable, ou bien
n'est pas identifiable en tant qu'identification.
2. Arme à feu de poing selon la revendication 1, caractérisé en ce que la deuxième identification est disposée sur un support d'identification (5).
3. Arme à feu de poing selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que l'identification ou le support d'identification (5) est muni d'un recouvrement.
4. Arme à feu de poing selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que le support d'identification (5) est monté à l'intérieur de l'arme, sur ou dans son
boîtier ou sa poignée (1).
5. Arme à feu de poing selon l'une des revendications 2 à 4, caractérisé en ce que le support d'identification (5) est usiné dans la matière synthétique d'un boîtier
ou d'une poignée (1) en matière synthétique.
6. Arme à feu de poing selon la revendication 5, caractérisé en ce que le support d'identification est une puce électronique, de préférence un transpondeur
(5).
7. Arme à feu de poing selon la revendication 6, caractérisé en ce que le transpondeur (5) est de forme cylindrique ou anguleuse, et est placé dans la poignée.
8. Arme à feu de poing selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que les deux identifications (1, 5) sont différentes.
9. Procédé de fabrication d'une arme à feu de poing selon la revendication 7,
caractérisé
- en ce que des transpondeurs (5) pré-programmés sont fournis,
- en ce que dans la poignée (1), munie d'une première identification (9), ou dans le boîtier
d'une arme à feu de poing, est ménagé un évidement dont les dimensions correspondent
à celles d'un transpondeur,
- en ce qu'un transpondeur (5) est inséré dans l'évidement et en ce que, ensuite, l'identification
du transpondeur (5) est lue dans un lecteur et est associée à la première identification
(9).
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que le transpondeur (5), introduit dans l'évidement, est couvert par un couvercle (7)
ou une enduction, ou est incorporé, par moulage par gravité ou par moulage par injection.