Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum Herstellen von Drahtgittern
aus einander kreuzenden und an den Kreuzungspunkten miteinander verschweissten Längsund
Querdrähten.
Stand der Technik
[0002] Bisher bekannte Verfahren und Gitterschweissanlagen zur Herstellung von Drahtgittern
der eingangs genannten Art wie z.B. Baustahlmatten, Gitterstrukturen von Einkaufswagen,
Lagergestellen u.ä., ermöglichen zwar die Herstellung von Drahtgittern mit einer hohen
Produktionsrate, solange sämtliche Querdrähte jeweils im Wesentlichen identisch zueinander
ausgebildet sind. Sobald jedoch Querdrähte mit unterschiedlichen Durchmessern und/oder
unterschiedlicher Länge zu verwenden sind, ist entweder eine Nachjustierung der Querdrähte
in der jeweiligen Querdraht-Schweissposition erforderlich, was die Produktionsrate
der Gitterschweissanlage erheblich beeinträchtigt, oder es muss eine vergleichsweise
ungenaue Positionierung der Querdrähte im Drahtgitter in Kauf genommen werden.
Darstellung der Erfindung
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Gitterschweissanlage anzugeben,
welche eine produktive und trotzdem präzise Herstellung von Drahtgittern mit unterschiedlichen
Querdrähten ermöglicht.
[0004] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung wird in einem Verfahren zum Herstellen von Drahtgittern aus einander kreuzenden
und an den Kreuzungspunkten miteinander verschweissten Längs- und Querdrähten in einem
wiederholten Prozess jeweils ein Querdraht einer Schweissmaschine zugeführt, mit einer
Mehrzahl von Längsdrähten verschweisst und anschliessend zusammen mit den Längsdrähten
aus der Schweissmaschine heraus vorgeschoben, worauf der Schweissmaschine der nächste
Querdraht zugeführt wird. Das Zuführen des Querdrahts umfasst die Verfahrensschritte:
a) den Querdraht mit einer zum Verschweissen mit den Längsdrähten ausreichenden Positionsgenauigkeit
in Bezug auf seine Längsrichtung in einer Bereitstellungsposition bereit zu stellen,
b) den Querdraht in der Bereitstellungsposition mit Greifmitteln einer Transporteinrichtung
zu ergreifen,
c) den Querdraht mittels der Transporteinrichtung auf einem vorgegebenen Transportweg
in eine Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine zu transportieren und
d) den Querdraht in der Querdrahtsollposition abzusetzen.
[0005] Erfindungsgemäss wird der Querdraht während des gesamten Transports von der Bereitstellungsposition
bis zur Querdrahtsollposition von den Greifmitteln unverschiebbar in Bezug auf die
Querdrahtlängsrichtung festgehalten. Zudem werden die Greifmittel durch die Transporteinrichtung
mit einer Positionsgenauigkeit derart von der Bereitstellungsposition zur Querdrahtsollposition
bewegt, dass der Querdraht mit einer zum Verschweissen mit den Längsdrähten ausreichenden
Positionsgenauigkeit in der Querdrahtsollposition abgesetzt wird.
[0006] Die genaue Positionierung des Querdrahts in Bezug auf seine Längsrichtung wird also
bereits von einer Bereitstellungseinrichtung vollbracht, welche den Querdraht mit
einer zum Verschweissen mit den Längsdrähten ausreichenden Positionsgenauigkeit in
Bezug auf seine Längsrichtung in der Bereitstellungsposition bereit zu stellt, die
von der Position der Querdrähte während des Schweissens (nachfolgend als Schweissposition
bezeichnet) distanziert ist. Dabei sind die Querstäbe vorzugsweise in der Bereitstellungposition
bereits parallel zu ihrer späteren Orientierung in der Schweissposition (d.h. quer
zur Orientierung der Längsdrähte) angeordnet. In diesem Fall können die Querdrähte
unter Beibehaltung ihrer Orientierung (d.h. unter Beibehaltung der Orientierung ihrer
Längsrichtung) von der Bereitstellungsposition in die Querdrahtsollposition in der
Schweissmaschine transportiert werden. Grundsätzlich ist aber auch eine andere Orientierung
der Querdrähte in ihrer Bereitstellungposition möglich, wobei in diesem Fall die Querdrähte
während des Transports von der Bereitstellungsposition in die Querdrahtsollposition
in der Schweissmaschine um eine Drehachse quer zur Querdrahtlängsrichtung gewendet
werden müssen.
[0007] Als Cluerdrahtsollposition in der Schweissmaschine ist diejenige Position des Querdrahts
zu verstehen, in welcher er von der Transportvorrichtung in der Schweissmaschine positioniert
wird. Die Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine kann mit der Schweissposition
des Querdrahts identisch sein, so z.B. für den Fall, dass der Querdraht von der Transporteinrichtung
direkt auf stationären Schweisselektroden positioniert wird, welche ihre Position
nicht verändern. Die Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine kann jedoch auch
von der Schweissposition abweichen, wenn z.B. nach dem Positionieren des Querdrahts
in der Schweissmaschine seine Position vor dem eigentlichen Schweissvorgang noch durch
Schweisspressen und/oder Schweisszangen verändert wird.
[0008] Insgesamt wird gemäss der Erfindung der Querdraht in Bezug auf seine Längsrichtung
zwangsgeführt von der Bereitstellungsposition zur Querdrahtsollposition transportiert
und dort abgesetzt. Durch die positionsgenaue Bereitstellung des Querdrahts in der
Bereitstellungsposition, das gegenüber den Greifmitteln unverschiebbare Festhalten
des Querdrahts durch die Greifmittel und das positionsgenaue Bewegen der Greifmittel
von der Bereitstellungsposition zur Querdrahtsollposition wird gewährleistet, dass
der Querdraht derart positionsgenau in seiner Sollposition in der Schweissmaschine
abgesetzt wird, dass in der Schweissmaschine kein Nachjustieren der Position des Querdrahts
erforderlich ist. Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren muss lediglich für eine
genaue Positionierung der Querdrähte in der Bereitstellungsposition gesorgt werden.
Anschliessend wird die genaue Positionierung der Querdrähte in Bezug auf ihre Längsrichtung
beibehalten, und zwar unabhängig von der Länge und/oder dem Durchmesser der Querdrähte.
Dadurch wird eine präzise Positionierung der Querdrähte in ihrer Sollposition in der
Schweissmaschine auch im Falle von aufeinanderfolgenden Querdrähten ermöglicht, die
hinsichtlich ihrer Länge und/oder ihres Durchmessers voneinander verschieden sind,
ohne dass gleichzeitig die Produktionsrate der Schweissmaschine beeinträchtigt wird.
[0009] Vorzugsweise wird der Querdraht unter Beibehaltung der Orientierung der Querdrahtlängsrichtung
in einer zur Querdrahtlängsrichtung senkrechten Ebene von der Bereitstellungsposition
zur Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine bewegt. Eine Transportvorrichtung
zur Erzeugung einer solchen ebenen Parallelverschiebung der Querdrähte lässt sich
besonders einfach und kostengünstig realisieren. Grundsätzlich sind jedoch je nach
Bedarf auch andere zwangsgeführte Bewegungen des Querdrahts für seinen Transport von
der Bereitstellungsposition in die Sollposition in der Schweissmaschine möglich.
[0010] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung werden nacheinander eine Mehrzahl
von Querstäben, die hinsichtlich ihrer Länge und/oder ihres Durchmessers unterschiedlich
ausgebildet sind, in der Bereitstellungsposition bereit gestellt, um daraus ein gemeinsames
Drahtgitter herzustellen. Auf diese Art können Drahtgitter mit einer Mehrzahl von
verschiedenartigen Querstäben hergestellt werden. Selbstverständlich können mit dem
erfindungsgemässen Verfahren jedoch auch Drahtgitter mit einheitlich ausgebildeten
Querstäben hergestellt werden, indem in der Bereitstellungsposition lediglich einheitlich
ausgebildete Querstäbe bereit gestellt werden.
[0011] Gemäss einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Erfindung werden die Greifmittel anschliessend
an das Absetzen des Querdrahts in der Schweissmaschine in Abhängigkeit eines Bereitstellungssignals
entweder zur Bereitstellungsposition bewegt, um dort den nächsten Querdraht zu ergreifen,
oder in einer ersten Wartestellung ruhen gelassen, bis der nächste Querdraht in der
Bereitstellungsposition bereit liegt. Dabei zeigt das Bereitstellungssignal an, ob
in der Bereitstellungsposition ein nächster Querdraht bereit gestellt ist oder nicht.
Auf diese Art kann die Förderleistung der Transporteinrichtung auf einfache Art laufend
an die Kapazität der Bereitstellungseinrichtung angepasst werden.
[0012] Weiter ist es vorteilhaft, die Greifmittel anschliessend an das Ergreifen des Querdrahts
in Abhängigkeit eines Schweissmaschinensignals entweder in einer zweiten Wartestellung
ruhen zu lassen, bis die Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine frei ist, oder
zur Cluerdrahtsollposition in der Schweissmaschine zu bewegen und dort abzusetzen.
Dabei zeigt das Schweissmaschinensignal an, ob in der Querdrahtsollposition in der
Schweissmaschine ein vorangehender Querdraht angeordnet ist oder nicht. So kann die
Förderleistung der Transporteinrichtung auf einfache Art laufend an die Kapazität
der Schweissmaschine angepasst werden.
[0013] Eine Gitterschweissanlage zum Herstellen von Drahtgittern aus einander kreuzenden
und an den Kreuzungspunkten miteinander verschweissten Längs- und Querdrähten, die
insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens geeignet ist, weist
wenigstens eine Schweissmaschine zum Verschweissen eines Querdrahts mit einer Mehrzahl
von Längsdrähten und eine Querdrahtzuführungseinrichtung zum Zuführen des Querdrahts
an die Schweissmaschine auf. Die Querdrahtzuführungseinrichtung umfasst eine Bereitstellungseinrichtung,
die zum Bereitstellen des Querdrahts in einer Bereitstellungsposition mit einer Positionsgenauigkeit
in Bezug auf die Querdrahtlängsrichtung derart ausgebildet ist, dass diese Positionsgenauigkeit
zum Verschweissen des Querdrahts mit den Längsdrähten ausreichend ist. Die Querdrahtzuführungseinrichtung
umfasst weiter eine mit Greifmitteln zum Ergreifen des Querdrahts in der Bereitstellungsposition
versehene Transporteinrichtung. Die Transporteinrichtung ist zum Transportieren des
von den Greifmitteln ergriffenen Querdrahts auf einem durch die Transporteinrichtung
definierten Transportweg in eine Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine und
zum Absetzen des Querdrahts in der Querdrahtsollposition ausgebildet, wobei der Querdraht
während des Transports von den Greifmitteln unverschiebbar in Bezug auf die Querdrahtlängsrichtung
festgehalten und von der Transporteinrichtung mit einer zum Verschweissen mit den
Längsdrähten ausreichenden Positionsgenauigkeit in der Querdrahtsollposition abgesetzt
wird.
[0014] Die Transporteinrichtung hält während des Ergreifens des Querdrahts, während des
Querdrahttransports von der Bereitstellungsposition in die Querdrahtsollposition in
der Schweissmaschine und während des Absetzens des Querdrahts in der Querdrahtsollposition
die Positionsgenauigkeit des Querdrahts in Bezug auf die Querdrahtlängsrichtung bei.
Dadurch erübrigt sich ein Nachjustieren der Querdrahtposition in der Schweissmaschine.
Es muss lediglich für eine genaue Positionierung des Querdrahts in der Bereitstellungsposition
gesorgt werden. Insgesamt ermöglicht die Gitterschweissanlage gemäss der Erfindung
eine präzise Positionierung der Querdrähte in ihrer Sollposition in der Schweissmaschine
auch im Falle von aufeinanderfolgenden Querdrähten, die hinsichtlich ihrer Länge und/oder
ihres Durchmessers verschieden sind, ohne dass gleichzeitig die Produktionsrate der
Gitterschweissanlage beeinträchtigt wird.
[0015] Vorzugsweise sind die Greifmittel derart ausgebildet, dass der Querdraht während
des Transports von der Bereitstellungsposition zur Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine
von den Greifmitteln kraftschlüssig gehalten wird. Solche Greifmittel sind besonders
gut zum Ergreifen von Querdrähten mit unterschiedlichen Durchmessern geeignet. Als
Alternative oder in Ergänzung zu den Greifmitteln die den Querdraht kraftschlüssig
halten, können jedoch grundsätzlich auch Greifmittel verwendet werden, die den Querdraht
formschlüssig halten.
[0016] Die den Querdraht kraftschlüssig haltenden Greifmittel können wenigstens zwei über
ein Federelement miteinander gekoppelte Klemmbacken aufweisen, zwischen denen der
Querdraht während des Transports mit einer durch das Federelement bewirkten Klemmkraft
festgeklemmt und dadurch positionsgenau gehalten ist. Solche nach Art von Klemmzangen
ausgebildete Greifmittel sind problemlos für unterschiedliche Drahtmaterialien verwendbar
und sind insbesondere nicht abhängig von den magnetischen Eigenschaften der Querdrähte.
[0017] Vorteilhafterweise ist die Transporteinrichtung derart ausgebildet, dass der Querdraht
nicht bloss hinsichtlich seiner Längsrichtung zwangsgeführt ist, sondern in sämtliche
Richtungen zwangsgeführt von der Bereitstellungsposition zur Querdrahtsollposition
in der Schweissmaschine transportiert wird. Dadurch wird eine besonders gute Präzision
der Querdrahtpositionierung in seiner Sollposition in der Schweissmaschine erreicht.
[0018] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist die Gitterschweissanlage
mit Ausnahme eines Bereichs in unmittelbarer Umgebung der Bereitstellungsposition
entlang des gesamten Transportwegs zwischen der Bereitstellungsposition und der Querdrahtsollposition
in der Schweissmaschine frei von jeglichen Endanschlägen für die Längsenden des Querdrahts.
Insbesondere sind auch in der Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine keine
solchen Endanschläge vorgesehen. Durch das Fehlen von solchen Endanschlägen ist die
Gitterschweissanlage gut für Querdrähte mit unterschiedlicher Drahtlänge verwendbar.
[0019] Die Transporteinrichtung ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie einen Transportweg
definiert mit im Wesentlichen geraden Endabschnitten im Bereich der Bereitstellungsposition
und im Bereich der Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine sowie mit einem gekrümmten
Zwischenabschnitt zwischen der Bereitstellungsposition und der Querdrahtsollposition
in der Schweissmaschine. Die im Wesentlichen geraden Abschnitte des Transportwegs
in seinen Endbereichen ermöglichen es, dass Querdrähte mit unterschiedlichen Durchmessern
von den Greifmitteln automatisch ergriffen und abgesetzt werden können, ohne dass
zuvor eine Umrüstung der Greifmittel oder der Transporteinrichtung erforderlich ist.
Der gekrümmte Zwischenabschnitt des Transportwegs ermöglicht es, dass die Querdrähte
um Teile der Gitterschweissanlage herum transportiert werden können, die einem vollständig
geraden Transportweg von der Bereitstellungsposition zur Sollposition in der Schweissmaschine
im Wege stehen.
[0020] Eine weitere bevorzugte Variante der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die
Transporteinrichtung ein erstes Greifmittelgetriebe aufweist, das zum Bewegen wenigstens
eines ersten Greifmittels bezüglich eines zur Schweissmaschine stationären Sockelteils
aufweist, um durch die Bewegung des Greifmittels den Transport des Querdrahts von
der Bereitstellungsposition zur Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine zu bewirken.
Das stationäre Sockelteil kann ein separates Teil (z.B. ein Gestellteil) der Transporteinrichtung
sein, oder es kann auch ein Teil der Schweissmaschine selbst oder ein Teil eines Schweissmaschinengestells
sein. Unter einem stationären Sockelteil ist im vorliegenden Zusammenhang ein Teil
zu verstehen, dass zumindest während einer Transportbewegung der Transporteinrichtung
stationär bezüglich der Schweissmaschine ist. Das stationäre Sockelteil kann jedoch
durchaus derart ausgebildet und an der Gitterschweissanlage angeordnet sein, dass
es bei ruhender Transporteinrichtung (z.B. zu Einrichtungszwecken) bezüglich der Schweissmaschine
verstellbar ist.
[0021] Das erste Greifmittel wird durch das erste Greifmittelgetriebe vorzugsweise derart
angetrieben, dass das erste Greifmittel lediglich in einer zur Querdrahtlängsrichtung
senkrechten Ebene bewegt wird. Mit anderen Worten ausgedrückt bewirkt das erste Greifmittelgetriebe
eine Bewegung des ersten Greifmittels bezüglich dem stationären Sockelteil in einer
Ebene, wobei diese ebene Bewegung vorzugsweise lediglich einen einzigen translatorischen
Freiheitsgrad hat.
[0022] Das erste Greifmittelgetriebe kann einen Mechanismus nach Art eines Kurbeltriebs
aufweisen mit einem Kurbelkörper und einem länglichen Pleuel, der zwei voneinander
entfernte Längsenden hat. Dabei ist der Kurbelkörper um eine erste Schwenkachse schwenkbar,
die bezüglich dem Sockelteil stationär und parallel zur Querdrahtlängsrichtung in
der Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine angeordnet ist. Der Pleuel ist an
seinem ersten Längsende um eine zweite Schwenkachse, die zur ersten Schwenkachse parallel
ist, schwenkbar am Kurbelkörper angelenkt, wobei der Pleuel in Bezug auf die erste
Schwenkachse exzentrisch (d.h. an einer von der ersten Schwenkachse distanzierten
Stelle) am Kurbelkörper angelenkt ist. An seinem zweiten Längsende ist der Pleuel
um eine dritte Schwenkachse, die zur ersten Schwenkachse parallel ist, schwenkbar
an einem Basisteil des ersten Greifmittels oder einem starr mit diesem Basisteil verbundenen
Teil angelenkt. Ein solches Greifmittelgetriebe, das auf einem Kurbeltrieb basiert,
weist eine vergleichsweise einfache Konstruktion auf und ist entsprechend kostengünstig
in der Herstellung. Als Alternative zu einem Greifmittelgetriebe nach Art eines Kurbeltriebs
können jedoch im Rahmen der Erfindung auch andere geeignete Getriebe zum Antreiben
des ersten Greifmittels bezüglich des stationären Sockelteils verwendet werden.
[0023] Im Falle eines ersten Greifmittelgetriebes, das nach Art eines Kurbeltriebs ausgebildet
ist, kann das erste Greifmittelgetriebe weiter eine Führungsstange aufweisen, die
starr mit dem Basisteil des ersten Greifmittels verbunden ist und durch ein erstes
Führungselement in eine erste Führungsrichtung senkrecht zur ersten Schwenkachse sowie
ein zweites Führungselement in eine zweite Führungsrichtung parallel zur ersten Führungsrichtung
linear verschiebbar geführt ist. Im Falle einer durchgehend geraden Führungsstange
sind die erste und die zweite Führungsrichtung zueinander identisch. Das erste Führungselement
ist weiter um eine vierte Schwenkachse, die zur zweiten Schwenkachse parallel, jedoch
von dieser versetzt angeordnet ist, schwenkbar am Kurbelkörper angelenkt. Dabei ist
die vierte Schwenkachse auch gegenüber der ersten Schwenkachse versetzt angeordnet,
d.h. das erste Führungselement ist in Bezug auf die erste Schwenkachse exzentrisch
am Kurbelkörper angelenkt. Weiter ist das zweite Führungselement um eine fünfte Schwenkachse,
die zur ersten Schwenkachse parallel ist, schwenkbar am Sockelteil angelenkt. Mit
anderen Worten ist die Führungsstange einerseits über ein erstes Dreh-Schubgelenk,
das durch das erste Führungselement gebildet wird, mit dem Kurbelkörper gekoppelt.
Andererseits ist die Führungsstange auch über ein zweites Dreh-Schubgelenk, das durch
das zweite Führungselement gebildet wird, mit dem Sockelteil gekoppelt. Mittels eines
solchen Greifmittelgetriebes mit einem Kurbeltrieb und einer Führungsstange kann auf
einfache und kostengünstige Art eine Querdraht-Transporteinrichtung geschaffen werden,
die einen Transportweg definiert mit im Wesentlichen geraden Endabschnitten im Bereich
der Bereitstellungsposition und im Bereich der Querdrahtsollposition in der Schweissmaschine.
[0024] Vorzugsweise weist die Transporteinrichtung nebst dem ersten Greifmittelgetriebe
noch ein oder mehrere weitere Greifmittelgetriebe auf, die im Wesentlichen identisch
zum ersten Greifmittelgetriebe ausgebildet und derart parallel zu diesem angeordnet
sind, dass alle ersten, zweiten und dritten Schwenkachsen der weiteren Greifmittelgetriebe
zu den entsprechenden ersten, zweiten und dritten Schwenkachsen des ersten Greifmittelgetriebes
fluchten. Dabei werden die Kurbelkörper von sämtlichen Greifmittelgetrieben vorzugsweise
durch eine gemeinsame Antriebswelle zum Schwenken um die erste Schwenkachse angetrieben,
wobei die gemeinsame Antriebswelle parallel zu den ersten Schwenkachsen angeordnet
ist. Der Antrieb durch die gemeinsame Antriebswelle gewährleistet, dass sämtliche
Greifmittelgetriebe synchron zueinander bewegt werden.
[0025] Im Falle einer Mehrzahl von Greifmittelgetrieben, die durch eine gemeinsame Antriebswelle
angetrieben werden, sind wenigstens einige, vorzugsweise sogar sämtliche Greifmittelgetriebe
derart angeordnet, dass sie bezüglich der gemeinsamen Antriebswelle in Wellenlängsrichtung
verschiebbar sind, wenn die Getriebe bzw. die Transporteinrichtung ruht. Dies erlaubt
es, im Zuge einer Einrichtung der Gitterschweissanlage die Positionierung der Greifmittelgetriebe
an die zu erwartenden Querdrahtlängen anzupassen. Dabei sind die Greifmittelgetriebe
vorzugsweise von Hand verschiebbar. Eine Verschiebung der Querdrahtgetriebe entlang
der Antriebswelle von Hand ist genügend präzis, da die Anpassung an unterschiedliche
Querdrahtlängen nur sehr grob sein muss. Die Greifmittel können den Querdraht an beliebiger
Stelle zwischen den Querdrahtlängsenden ergreifen. Es muss lediglich für ungefähr
gleichmässige Abstände zwischen den Greifmitteln gesorgt werden, damit die Durchbiegung
der Querdrähte zwischen den Greifmitteln (bzw. zwischen den Greifmittelgetrieben)
aufgrund der Schwerkraft und/oder aufgrund von Beschleunigungskräften innerhalb von
tolerierbaren Grenzen bleibt.
[0026] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0027] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1.a
- ein Greifmittelgetriebe für eine Gitterschweissanlage gemäss einer bevorzugten Ausführungsart
der Erfindung in einer vereinfachten, schematischen Seitenansicht, in einer ersten
Stellung des Greifmittelgetriebes;
- Fig. 1.b
- eine vereinfachte, schematische Seitenansicht auf das Greifmittelgetriebe aus Fig.
1.a in einer zweiten Getriebestellung;
- Fig. 1.c
- eine vereinfachte, schematische Seitenansicht auf das Greifmittelgetriebe aus Fig.
1.a in einer dritten Getriebestellung;
- Fig. 1.d
- eine vereinfachte, schematische Seitenansicht auf das Greifmittelgetriebe aus Fig.
1.a in einer vierten Getriebestellung;
- Fig. 2
- eine Transporteinrichtung für eine Gitterschweissanlage gemäss einer bevorzugten Ausführungsart
der Erfindung in einer vereinfachten, schematischen perspektivischen Ansicht.
[0028] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0029] In den Figuren 1.a - 1.d ist ein Greifmittelgetriebe 1 für eine Gitterschweissanlage
gemäss einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung in einer vereinfachten, schematischen
Seitenansicht, in vier verschiedenen Getriebestellungen dargestellt, wobei der Übersichtlichkeit
halber in den Darstellung von Fig. 1.a - Fig. 1.b ein das Getriebe 1 schützendes Getriebegehäuse
weggelassen ist. Das in Fig. 1.a - 1.d dargestellte Greifmittelgetriebe 1 ist Teil
einer Querdraht-Transporteinrichtung 7, die in Fig. 2 in einer vereinfachten, schematischen
perspektivischen Ansicht dargestellt ist und nebst dem in Fig. 1.a - 1.d dargestellten
Greifmittelgetriebe 1 fünf weitere Greifmittelgetriebe 2, 3, 4, 5, 6 aufweist, welche
identisch zu dem in Fig. 1.a - 1.d dargestellten Greifmittelgetriebe 1 ausgebildet
sind. Im Unterschied zu den Figuren 1.a - 1.d sind in Fig. 2 die Greifmittelgetriebe
1-6 mitsamt den sie teilweise umhüllenden Getriebegehäusen dargestellt.
[0030] Die in Fig. 2 dargestellte Querdraht-Transporteinrichtung 7 ist Teil einer Gitterschweissanlage
zum Herstellen von Drahtgittern aus einander kreuzenden und an den Kreuzungspunkten
miteinander verschweissten Längs- und Querdrähten. Die Gitterschweissanlage weist
eine Schweissmaschine (nicht dargestellt) zum Verschweissen eines Querdrahts (nicht
dargestellt) mit einer Mehrzahl von Längsdrähten (nicht dargestellt) und eine Querdrahtzuführungseinrichtung
zum Zuführen des Querdrahts an die Schweissmaschine auf. Die Querdrahtzuführungseinrichtung
umfasst eine Bereitstellungseinrichtung (nicht dargestellt), die zum Bereitstellen
des Querdrahts in einer Bereitstellungsposition 8 mit einer Positionsgenauigkeit in
Bezug auf die Querdrahtlängsrichtung derart ausgebildet ist, dass diese Positionsgenauigkeit
zum Verschweissen des Querdrahts mit den Längsdrähten ausreichend ist. Die Querdrahtzuführungseinrichtung
umfasst weiter die in Fig. 2 dargestellte Transporteinrichtung 7, die mit Greifmitteln
11, 12, 13, 14, 15, 16 zum Ergreifen des Querdrahts in der Bereitstellungsposition
8 versehen ist. Die Transporteinrichtung 7 ist zum Transportieren des von den Greifmitteln
11, 12, 13, 14, 15, 16 ergriffenen Querdrahts auf einem durch die Transporteinrichtung
7 definierten Transportweg 10 (in Fig. 1.a - 1.d als mit Kreuzen versehene Kurve 10
dargestellt) von der Bereitstellungsposition 8 in eine Querdrahtsollposition 9 in
der Schweissmaschine und zum Absetzen des Querdrahts in der Querdrahtsollposition
9 ausgebildet, wobei der Querdraht während des Transports von den Greifmitteln 11,
12, 13, 14, 15, 16 unverschiebbar in Bezug auf die Querdrahtlängsrichtung festgehalten
und von der Transporteinrichtung 7 mit einer zum Verschweissen mit den Längsdrähten
ausreichenden Positionsgenauigkeit in der Querdrahtsollposition 9 abgesetzt wird.
[0031] Das in Fig. 1.a - Fig. 1.d dargestellte Greifmittelgetriebe 1 dient zum Bewegen eines
Greifmittels 11 bezüglich eines Getriebesockels 20, der während der Bewegung des Getriebes
1 bzw. der Transporteinrichtung 7 zur Schweissmaschine stationär ist. Das Greifmittel
11 weist ein Basisteil 40 auf, an welchem zwei längliche, flache Lamellen 41, 42 aus
Federstahl parallel zueinander (d.h. mit parallel angeordneten Hauptflächen) je an
einem ihrer Längsenden derart fest am Basisteil 40 angebracht sind, dass die beiden
anderen Längsenden der Lamellen 41, 42 über das Basisteil 40 hinaus vorstehen. Im
Bereich dieser beiden vom Basisteil 40 vorstehenden Längsenden ist an jeder der beiden
Lamellen 41, 42 je eine Klemmbacke 43, 44 fest angebracht, wobei die Klemmbacken 43,
44 jeweils auf der der anderen Lamelle 42, 41 zugewandten Lamellenseite angebracht
sind. Die Lamellen 41, 42 und Klemmbacken 43, 44 des Greifmittels 11 sind derart ausgebildet
und am Basisteil 40 angeordnet, dass zwischen den beiden Klemmbacken 43, 44 ein länglicher
Querdraht (nicht dargestellt) mittels der durch die beiden Federstahllamellen 41,
42 erzeugten Klemmkraft festgeklemmt und kraftschlüssig gehalten werden kann, wobei
der Querdraht mit einer Orientierung derart zwischen den Klemmbacken 43, 44 festgeklemmt
wird, dass die Längsrichtung des Querdrahts quer zur Längsrichtung der Lamellen 41,
42 und senkrecht zur Zeichenblattebene in Bezug auf die Darstellungen der Figuren
1.a - 1.d verläuft.
[0032] Das Greifmittelgetriebe 1 weist einen Getriebesockel 20 auf sowie einen Kurbelkörper
21, der im Getriebesockel 20 um eine erste Schwenkachse 31 drehbar bzw. schwenkbar
gelagert ist. Die erste Schwenkachse 31 ist parallel zur Querdrahtlängsrichtung des
durch das Greifmittel 11 festgehaltenen Querdrahts (d.h. senkrecht zur Zeichenblattebene
in Bezug auf die Darstellungen der Figuren 1.a - 1.d) angeordnet. Das Greifmittelgetriebe
1 weist weiter einen länglichen Pleuel 22 auf, der zwei voneinander entfernte Längsenden
hat. Der Pleuel 22 ist an seinem ersten Längsende um eine zweite Schwenkachse 32,
die zur ersten Schwenkachse 31 parallel ist, schwenkbar am Kurbelkörper 21 angelenkt,
wobei der Pleuel 22 in Bezug auf die erste Schwenkachse 31 exzentrisch (d.h. an einer
von der ersten Schwenkachse 31 distanzierten Stelle) am Kurbelkörper 21 angelenkt
ist. An seinem zweiten Längsende ist der Pleuel 22 um eine dritte Schwenkachse 33,
die zur ersten Schwenkachse 31 parallel ist, schwenkbar an einer Führungsstange 23
angelenkt, die starr mit dem Basisteil 40 des ersten Greifmittels 11 verbunden ist.
Insgesamt bilden der Kurbelkörper 21 und der Pleuel 22 einen Kurbeltrieb, welcher
den Getriebesockel 20 mit dem Basisteil 40 des Greifmittels 11 koppelt.
[0033] Das Greifmittelgetriebe 1 weist weiter die gerade Führungsstange 23 auf, die starr
mit dem Basisteil 40 des Greifmittels 11 verbunden ist. Die Führungsstange 23 durchsetzt
eine erste Führungsbuchse 24 derart, dass die Führungsstange 23 durch die erste Führungsbuchse
24 in Stangenlängsrichtung linear verschiebbar geführt wird. Die erste Führungsbuchse
24 ist um eine vierte Schwenkachse 34, die zur zweiten Schwenkachse 32 parallel, jedoch
von dieser versetzt angeordnet ist, schwenkbar am Kurbelkörper 21 angelenkt. Dabei
ist die vierte Schwenkachse 34 auch gegenüber der ersten Schwenkachse 31 versetzt
angeordnet, d.h. die erste Führungsbuchse 24 ist in Bezug auf die erste Schwenkachse
31 exzentrisch am Kurbelkörper 21 angelenkt. Die Führungsstange 23 durchsetzt weiter
auch eine zweite Führungsbuchse 25 derart, dass die Führungsstange 23 durch die zweite
Führungsbuchse 25 in Stangenlängsrichtung linear verschiebbar geführt wird. Die zweite
Führungsbuchse 25 ist um eine fünfte Schwenkachse 35, die zur ersten Schwenkachse
31 parallel ist, schwenkbar am Getriebesockel 20 angelenkt. Insgesamt ist die Führungsstange
23 einerseits über ein erstes Dreh-Schubgelenk, das durch die erste Führungsbuchse
24 gebildet wird, mit dem Kurbelkörper 21 gekoppelt. Andererseits ist die Führungsstange
23 auch über ein zweites Dreh-Schubgelenk, das durch die zweite Führungsbuchse 25
gebildet wird, mit dem Getriebesockel 20 gekoppelt. Zudem ist die Führungsstange 23
starr mit dem Basisteil 40 des Greifmittels 11 verbunden.
[0034] Das in Fig. 1.a - 1.d dargestellte Greifmittelgetriebe 1 definiert eine in einer
Ebene senkrecht zur ersten Schwenkachse 31 verlaufende Bewegungsbahn für das von ihm
angetriebene Greifmittel 11, wobei diese Bewegungsbahn den Transportweg 10 der Querdraht-Transporteinrichtung
7 festlegt, zu welcher das Greifmittelgetriebe 1 gehört. Der durch das Greifmittelgetriebe
1 definierte Transportweg 10 weist im Wesentlichen gerade Endabschnitte im Bereich
der Bereitstellungsposition 8 und im Bereich der Querdrahtsollposition 9 in der Schweissmaschine
auf sowie einen gekrümmten Zwischenabschnitt zwischen der Bereitstellungsposition
8 und der Querdrahtsollposition 9 in der Schweissmaschine.
[0035] Der Kurbelkörper 21 des in Fig. 1.a - 1.d dargestellten Greifmittelgetriebes 1 ist
mit einem Zahnkranz 26 versehen, welcher mit einem Antriebsritzel 27 kämmt, das im
Getriebesockel 20 um eine sechste Drehachse 36 drehbar gelagert ist. Zur Betätigung
des Getriebes 1 wird das Antriebsritzel 27 von einer Antriebswelle 28 angetrieben,
auf welcher das Antriebsritzel 27 drehfest angeordnet ist und die um die sechste Drehachse
36 herum drehbar ist.
[0036] Die in Fig. 2 dargestellte Querdraht-Transporteinrichtung 7 umfasst nebst dem in
Fig. 1.a - 1.d dargestellten Greifmittelgetriebe 1 fünf weitere Greifmittelgetriebe
2, 3, 4, 5, 6, die identisch zu dem in Fig. 1.a - 1.d dargestellten Greifmittelgetriebe
1 ausgebildet sind. Die sechs Greifmittelgetriebe 1-6 sind parallel zueinander derart
angeordnet, dass alle ersten bis sechsten Schwenkachsen 31-36 von jedem Greifmittelgetriebe
1-6 zu den entsprechenden ersten bis sechsten Schwenkachsen 31-36 der übrigen Greifmittelgetriebe
1-6 fluchten. Zudem werden die Antriebsritzel 27 und die Getriebesockel 20 aller sechs
Greifmittelgetriebe 1-6 von einer einzigen gemeinsamen Antriebswelle 28 durchsetzt,
welche die Antriebsritzel 27 aller sechs Greifmittelgetriebe 1-6 synchron antreibt.
Dadurch werden die von den sechs Greifmittelgetrieben 1-6 angetriebenen Greifmittel
11-16 einerseits parallel zueinander je in einer Ebene bewegt, die senkrecht zu den
Schwenkachsen 31-36 der Greifmittelgetriebe 1-6 und der gemeinsamen Antriebswelle
28 stehen. Andererseits werden die Greifmittel 11-16 aufgrund des Antriebs der Greifmittelgetriebe
1-6 durch die gemeinsame Antriebswelle 28 derart synchron zueinander bewegt, dass
sie einen von diesen Greifmitteln 11-16 festgehaltenen Querdraht (nicht dargestellt),
dessen Längsrichtung sich parallel zu den Schwenkachsen 31-36 der Greifmittelgetriebe
1-6 und der gemeinsamen Antriebswelle 28 erstreckt, unter Beibehaltung der Orientierung
der Querdrahtlängsrichtung lediglich in einer zur Querdrahtlängsrichtung senkrechten
Ebene bewegen.
[0037] Die Antriebswelle 28 ist auf einem Gestell 37 der Transporteinrichtung 7 gelagert,
das stationär ist sowohl bezüglich der Schweissmaschine (nicht dargestellt) als auch
bezüglich der Bereitstellungseinrichtung (nicht dargestellt) der Gitterschweissanlage.
Die Antriebswelle 28 wird von einem Elektromotor 38 angetrieben, der von einer Steuerung
der Gitterschweissanlage gesteuert wird.
[0038] Die sechs Greifmittelgetriebe 1-6 sind auf dem Gestell 37 der Transporteinrichtung
7 derart angeordnet, dass sie bezüglich dem Gestell 37 und der Antriebswelle 28 parallel
zur Wellenlängsrichtung von Hand verschiebbar sind, wenn die Transporteinrichtung
7 ruht. Um diese Verschiebbarkeit zu gewährleisten, sind das Antriebsritzel 27 und
der Getriebesockel 20 von jedem Greifmittelgetriebe 1-6 von der Antriebswelle 28 derart
durchsetzt, dass der Getriebesockel 20, das Antriebsritzel 27 und das gesamte Greifmittelgetriebe
1-6 mitsamt dem von ihm angetriebenen Greifmittel 11-16 bezüglich der Antriebswelle
28 in Wellenlängsrichtung verschiebbar sind, wenn das Getriebe 1-6 bzw. die Transporteinrichtung
7 ruht.
[0039] Nachfolgend wird das Verfahren für den Betrieb der Gitterschweissanlage bzw. ihrer
Querdraht-Transporteinrichtung 7 allein anhand des in Fig. 1.a - 1.b dargestellten
Greifmittelgetriebes 1 beschrieben. Die übrigen Greifmittelgetriebe 2, 3, 4, 5, 6
der Querdraht-Transporteinrichtung 7 bewegen sich synchron zu diesem Greifmittelgetriebe
1.
[0040] In einem wiederholten Prozess wird zunächst von der Bereitstellungseinrichtung ein
Querdraht mit einer zum Verschweissen mit den Längsdrähten ausreichenden Positionsgenauigkeit
in Bezug auf seine Längsrichtung in einer Bereitstellungsposition 8 bereit gestellt.
Sobald der Querdraht in der Bereitstellungsposition 8 bereit gestellt ist, wird der
Kurbelkörper 21 durch die Antriebswelle 28 und das Antriebsritzel 27 entgegen dem
Uhrzeigersinn in Bezug auf die Darstellungen von Fig. 1.a - 1.d gedreht und dadurch
das Greifmittelgetriebe 1 ungefähr von einer der Fig. 1.b entsprechenden Stellung
in eine der Fig. 1.a entsprechenden Stellung bewegt. Dabei wird das Greifmittel 11
mittels des Greifmittelgetriebes 1 entlang des Transportwegs 10 bis in die in Fig.
1.a dargestellte Stellung bewegt, wobei eine Klemmbacke 43 des Greifmittels 11 über
den Querdraht und die andere Klemmbacke 44 unter den Querdraht vorgeschoben wird,
so dass der Querdraht anschliessend fest zwischen den beiden Klemmbacken 43, 44 festgeklemmt
und somit durch das Greifmittel 11 ergriffen und kraftschlüssig gehalten ist. In Fig.
1.a ist das Greifmittelgetriebe 1 in einer Stellung dargestellt, in welcher der Querdraht
vom Greifmittel 11 in der Bereitstellungsposition gehalten ist.
[0041] Danach wird der Kurbelkörper 21 in Bezug auf die Darstellungen von Fig. 1.a - 1.d
im Uhrzeigersinn gedreht, bis über die in den Figuren 1.b und 1.c dargestellten Zwischenstellungen
schliesslich die in Fig. 1.d dargestellte Stellung des Greifmittelgetriebes 1 erreicht
wird. Dabei wird das Greifmittel 11 und der von ihm gehaltene Querdraht auf dem durch
das Greifmittelgetriebe 1 definierten Transportweg 10 von der Bereitstellungsposition
8 des Querdrahts in die Querdrahtsollposition 9 in der Schweissmaschine transportiert.
In Fig. 1.d ist das Greifmittelgetriebe 1 in einer Stellung dargestellt, in welcher
der Querdraht vom Greifmittel in der Querdrahtsollposition 9 in der Schweissmaschine
gehalten ist. Sobald diese Position erreicht ist, wird der Querdraht mittels Schweisspressen
von den Schweisselektroden der Schweissmaschine festgeklemmt.
[0042] Sobald der Querdraht von den Schweisselektroden festgeklemmt ist, wird der Kurbelkörper
21 in Bezug auf die Darstellungen von Fig. 1.a - 1.d wiederum entgegen dem Uhrzeigersinn
gedreht. Dadurch werden die Klemmbacken 43, 44 des Greifmittels 11 vom Querdraht,
der von den Schweisselektroden festgehalten wird, abgezogen. Anschliessend wird das
leere Greifmittel 11 durch ein Weiterdrehen des Kurbelkörpers 21 entgegen dem Uhrzeigersinn
auf dem Transportweg 10 in die Bereitstellungsposition 8 zurück transportiert, um
den nächsten Querdraht zu ergreifen, der inzwischen von der Bereitstellungseinrichtung
bereit gestellt worden ist.
[0043] Gleichzeitig wird der in die Schweissmaschine transportierte Querdraht mit einer
Mehrzahl von Längsdrähten verschweisst und anschliessend zusammen mit den Längsdrähten
aus der Schweissmaschine heraus vorgeschoben, worauf die Querdrahtsollposition 9 in
der Schweissmaschine wiederum frei ist zur Aufnahme des nächsten Querdrahts.
[0044] Zusammenfassend ist festzustellen, dass mit dem Verfahren und der Gitterschweissanlage
gemäss der Erfindung eine produktive und trotzdem präzise Herstellung von Drahtgittern
auch mit unterschiedlichen Querdrähten ermöglicht wird.
1. Verfahren zum Herstellen von Drahtgittern aus einander kreuzenden und an den Kreuzungspunkten
miteinander verschweissten Längs- und Querdrähten, wobei in einem wiederholten Prozess
jeweils ein Querdraht einer Schweissmaschine zugeführt und mit einer Mehrzahl von
Längsdrähten verschweisst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführen des Querdrahts die Verfahrensschritte umfasst,
a) den Querdraht mit einer zum Verschweissen mit den Längsdrähten ausreichenden Positionsgenauigkeit
in Bezug auf seine Längsrichtung in einer Bereitstellungsposition (8) bereit zu stellen,
b) den Querdraht in der Bereitstellungsposition mit Greifmitteln (11, 12, 13, 14,
15, 16) einer Transporteinrichtung (7) zu ergreifen,
c) den Querdraht mittels der Transporteinrichtung (7) auf einem vorgegebenen Transportweg
(10) in eine Querdrahtsollposition (9) in der Schweissmaschine zu transportieren und
d) den Querdraht in der Querdrahtsollposition (9) abzusetzen,
wobei der Querdraht während des gesamten Transports von der Bereitstellungsposition
(8) bis zur Querdrahtsollposition (9) von den Greifmitteln (11, 12, 13, 14, 15, 16)
unverschiebbar in Bezug auf die Querdrahtlängsrichtung festgehalten wird und die Greifmittel
(11, 12, 13, 14, 15, 16) durch die Transporteinrichtung (7) mit einer Positionsgenauigkeit
derart von der Bereitstellungsposition (8) zur Querdrahtsollposition (9) bewegt werden,
dass der Querdraht mit einer zum Verschweissen mit den Längsdrähten ausreichenden
Positionsgenauigkeit in der Querdrahtsollposition (9) abgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querdraht unter Beibehaltung der Orientierung der Querdrahtlängsrichtung in einer
zur Querdrahtlängsrichtung senkrechten Ebene von der Bereitstellungsposition (8) zur
Querdrahtsollposition (9) in der Schweissmaschine bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nacheinander eine Mehrzahl von unterschiedlich ausgebildeten Querstäben in der Bereitstellungsposition
(8) bereit gestellt werden, aus denen anschliessend ein gemeinsames Drahtgitter hergestellt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifmittel (11, 12, 13, 14, 15, 16) nach dem Absetzen des Querdrahts in Abhängigkeit
eines Bereitstellungssignals, welches anzeigt, ob in der Bereitstellungsposition (8)
ein nächster Querdraht bereit gestellt ist oder nicht, entweder zur Bereitstellungsposition
(8) bewegt oder in einer ersten Wartestellung ruhen gelassen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifmittel (11, 12, 13, 14, 15, 16) nach dem Ergreifen des Querdrahts in Abhängigkeit
eines Schweissmaschinensignals, welches anzeigt, ob in der Querdrahtsollposition (9)
in der Schweissmaschine ein vorangehender Querdraht angeordnet ist oder nicht, entweder
in einer zweiten Wartestellung ruhen gelassen oder zur Querdrahtsollposition (9) in
der Schweissmaschine bewegt werden.
6. Gitterschweissanlage zum Herstellen von Drahtgittern aus einander kreuzenden und an
den Kreuzungspunkten miteinander verschweissten Längs- und Querdrähten, mit einer
Schweissmaschine zum Verschweissen eines Querdrahts mit einer Mehrzahl von Längsdrähten
und einer Querdrahtzuführungseinrichtung zum Zuführen des Querdrahts an die Schweissmaschine,
dadurch gekennzeichnet, dass die Querdrahtzuführungseinrichtung eine Bereitstellungseinrichtung umfasst, die zum
Bereitstellen des Querdrahts in einer Bereitstellungsposition (8) mit einer zum Verschweissen
mit den Längsdrähten ausreichenden Positionsgenauigkeit in Bezug auf die Querdrahtlängsrichtung
ausgebildet ist, sowie eine mit Greifmitteln (11, 12, 13, 14, 15, 16) zum Ergreifen
des Querdrahts in der Bereitstellungsposition (8) versehene Transporteinrichtung (7),
die zum Transportieren des von den Greifmitteln (11, 12, 13, 14, 15, 16) ergriffenen
und unverschiebbar in Bezug auf die Querdrahtlängsrichtung festgehaltenen Querdrahts
auf einem durch die Transporteinrichtung (7) definierten Transportweg in eine Querdrahtsollposition
(9) in der Schweissmaschine und zum Absetzen des Querdrahts in der Querdrahtsollposition
(9) derart ausgebildet ist, dass der Querdraht mit einer zum Verschweissen mit den
Längsdrähten ausreichenden Positionsgenauigkeit in der Querdrahtsollposition (9) abgesetzt
wird.
7. Gitterschweissanlage nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Ausbildung der Greifmittel (11, 12, 13, 14, 15, 16) derart, dass der Querdraht
während des Transports von der Bereitstellungsposition (8) zur Querdrahtsollposition
(9) in der Schweissmaschine von den Greifmitteln (11, 12, 13, 14, 15, 16) kraftschlüssig
gehalten wird.
8. Gitterschweissanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifmittel (11, 12, 13, 14, 15, 16) wenigstens zwei über ein Federelement (40,
41, 42) miteinander gekoppelte Klemmbacken (43, 44) aufweisen, zwischen denen der
Querdraht während des Transports mit einer durch das Federelement (40, 41, 42) bewirkten
Klemmkraft festgeklemmt und dadurch positionsgenau gehalten ist.
9. Gitterschweissanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch eine Ausbildung der Transporteinrichtung (7) derart, dass der Querdraht zwangsgeführt
von der Bereitstellungsposition (8) zur Querdrahtsollposition (9) in der Schweissmaschine
transportiert wird.
10. Gitterschweissanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausser im Bereich der Bereitstellungsposition (8) entlang des gesamten Transportwegs
(10) und im Bereich der Querdrahtsollposition (9) in der Schweissmaschine frei von
jeglichen Endanschlägen für die Längsenden des Querdrahts ist.
11. Gitterschweissanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 10, gekennzeichnet durch eine Ausbildung der Transporteinrichtung (7) derart, dass sie einen Transportweg
(10) definiert mit einem im Wesentlichen geraden Endabschnitt im Bereich der Bereitstellungsposition
(8), einem gekrümmten Zwischenabschnitt zwischen der Bereitstellungsposition (8) und
der Querdrahtsollposition (9) in der Schweissmaschine sowie einem im Wesentlichen
geraden Endabschnitt im Bereich der Querdrahtsollposition (9) in der Schweissmaschine.
12. Gitterschweissanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (7) ein erstes Greifmittelgetriebe (1) aufweist, das zum
Bewegen wenigstens eines ersten Greifmittels (11) bezüglich eines zur Schweissmaschine
stationären Sockelteils (20) aufweist, um durch die Bewegung des Greifmittels (11)
den Transport des Querdrahts von der Bereitstellungsposition (8) zur Querdrahtsollposition
(9) in der Schweissmaschine zu bewirken, wobei das erste Greifmittel (11) durch das
erste Greifmittelgetriebe (1) derart angetrieben wird, dass das erste Greifmittel
(11) lediglich in einer zur Querdrahtlängsrichtung senkrechten Ebene bewegt wird.
13. Gitterschweissanlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Greifmittelgetriebe (1) einen Mechanismus nach Art eines Kurbeltriebs aufweist
mit einem Kurbelkörper (21) und einem länglichen Pleuel (22), der zwei voneinander
entfernte Längsenden hat, wobei der Kurbelkörper (21) um eine erste Schwenkachse (31)
schwenkbar ist, die bezüglich dem Sockelteil (20) stationär und parallel zur Querdrahtlängsrichtung
angeordnet ist, der Pleuel (22) an seinem ersten Längsende um eine zweite Schwenkachse
(32) schwenkbar, die zur ersten Schwenkachse (31) parallel ist, exzentrisch am Kurbelkörper
(21) angelenkt ist, und das zweite Längsende des Pleuels (22) um eine dritte Schwenkachse
(33) schwenkbar, die zur ersten Schwenkachse (31) parallel ist, an einem Basisteil
(40) des ersten Greifmittels (11) oder einem starr mit diesem Basisteil (40) verbundenen
Teil angelenkt ist.
14. Gitterschweissanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Greifmittelgetriebe (1) weiter eine Führungsstange (23) aufweist, die starr
mit dem Basisteil (40) des ersten Greifmittels (11) verbunden ist und durch ein erstes
Führungselement (24) in eine erste Führungsrichtung senkrecht zur ersten Schwenkachse
(31) und ein zweites Führungselement (25) in eine zweite Führungsrichtung parallel
zur ersten Führungsrichtung linear verschiebbar geführt ist, wobei das erste Führungselement
(24) um eine vierte Schwenkachse (34) schwenkbar, die zur zweiten Schwenkachse (32)
parallel, jedoch von dieser versetzt angeordnet ist, exzentrisch am Kurbelkörper (21)
angelenkt ist, und wobei das zweite Führungselement (25) um eine fünfte Schwenkachse
(35) schwenkbar, die zur ersten Schwenkachse (31) parallel ist, am Sockelteil (20)
angelenkt ist.
15. Gitterschweissanlage nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (7) nebst dem ersten Greifmittelgetriebe (1) wenigstens
ein weiteres Greifmittelgetriebe (2, 3, 4, 5, 6) aufweist, das im Wesentlichen identisch
zum ersten Greifmittelgetriebe (1) ausgebildet und derart parallel zu diesem angeordnet
ist, dass die ersten, zweiten und dritten Schwenkachsen des zweiten Greifmittelgetriebes
(2, 3, 4, 5, 6) zu den entsprechenden ersten, zweiten und dritten Schwenkachsen (31,
32, 33) des ersten Greifmittelgetriebes (1) fluchten, wobei der Kurbelkörper (21)
des ersten Greifmittelgetriebes (1) und der Kurbelkörper des zweiten Greifmittelgetriebes
(2, 3, 4, 5, 6) durch eine gemeinsame Antriebswelle (28) zum Schwenken um die erste
Schwenkachse (31) angetrieben werden.
16. Gitterschweissanlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Greifmittelgetriebe (1, 2, 3, 4, 5, 6) bezüglich der gemeinsamen
Antriebswelle (28) in Achslängsrichtung verschiebbar angeordnet ist.