[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Verpackungstechnik und betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung nach den Oberbegriffen der entsprechenden, unabhängigen Patentansprüche.
Verfahren und Vorrichtung gemäss Erfindung dienen der Verpakkung von flachen Gegenständen
oder von kleinen Gruppen von flachen Gegenständen mit Hilfe eines Verpackungsmaterials,
das als quasi endlose Bahn zugeführt wird. Das Verpackungsmaterial ist insbesondere
eine ab Rolle zugeführte, verschweissbare Kunststofffolie.
[0002] Ein bekanntes, kontinuierliches Verfahren zum Verpacken von einzelnen Druckprodukten
oder von kleinen Druckprodukte-Gruppen mittels Kunststofffolie ab Rolle besteht darin,
einen Förderstrom, in dem die zu verpackenden Produkte im wesentlichen parallel zur
Förderrichtung ausgerichtet hintereinander und voneinander beabstandet gefördert werden,
zwischen zwei Folienbahnen zu führen oder mit einer Folienbahn zusammenzuführen und
diese um die Produkte des Förderstromes zu legen. Dann werden die Folienbahnen oder
die Folienbahn parallel zur Förderrichtung verschweisst und in den Abständen zwischen
den Produkten quer zur Förderrichtung ebenfalls verschweisst und zertrennt. Ein derartiges
Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung sind beispielsweise in der Publikation
EP-1188670 (F533) beschrieben.
[0003] Solche Verfahren stossen betreffend Stückleistung relativ bald an Grenzen, denn die
Produkte werden parallel zur Förderrichtung ausgerichtet hintereinander gefördert,
was für hohe Stückzahlen und insbesondere für in Förderrichtung relativ lange Produkte
bald zu Fördergeschwindigkeiten führt, die nicht mehr einfach realisierbar sind.
[0004] Höhere Stückleistungen bei einfacher realisierbaren Fördergeschwindigkeiten werden
bekannterweise dann möglich, wenn die Produkte in einem Förderstrom gefördert werden,
in dem sie nicht parallel zur Förderrichtung ausgerichtet sind sondern im wesentlichen
quer dazu. In der Publikation EP-0588764 (Grapha Holding AG) wird eine Vorrichtung
vorgestellt, mit der anscheinend ein derartiges Verfahren durchführbar ist. Die Vorrichtung
weist eine Bearbeitungstrommel auf, wie sie beispielsweise auch zum Einstecken von
Beilagen in Druckprodukte oder gefaltete Verpackungsbogen verwendet wird. Die Folie
wird von einer Zuführungsstelle am Trommelumfang zickzackartig in die am Umfang der
Trommel hintereinander folgenden Trommelabteile eingezogen und die derart gebildeten
Folientaschen werden dann mit Produkten beschickt, voneinander getrennt und verschlossen,
und die fertig verpackten Produkte aus den Trommelabteilen entnommen.
[0005] In der Publikation DE-3838985 (MAN) ist in mehr Detail eine entsprechende Vorrichtung
für einen batchweisen Betrieb beschrieben. Mit Hilfe dieser Vorrichtung wird eine
Kunststofffolie ab Rolle zickzackartig aufgespannt, wodurch eine vorgegebene Zahl
von auf drei Seiten offenen, V-förmigen Taschen entsteht, in denen zu verpackende
Druckprodukte positioniert werden. Dann werden die Taschen voneinander getrennt, um
die darin positionierten Produkte geschlossen und an den offenen drei Seiten verschweisst
und aus der Vorrichtung entlassen. Erst dann wird wieder eine vorgegebene Zahl von
Taschen gebildet und das Prozedere repetiert. Für jede für einen Batch zu bildende
Tasche ist eine im wesentlichen gleiche Teilvorrichtung vorgesehen und alle Teilvorrichtungen
werden simultan betätigt.
[0006] Insbesondere aus der Publikation EP-3838985 ist ersichtlich, wie kompliziert bekannte
Vorrichtungen zur Verpackung von flachen Gegenständen mit einem ab Rolle zugeführten
Verpackungsmaterial sind und wie viele bewegliche und voneinander unabhängig steuerbare
Teile sie für die verschiedenen Funktionen aufweisen müssen.
[0007] Die Erfindung stellt sich aus diesem Grunde die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, die der kontinuierlichen Verpackung von flachen Gegenständen mit Hilfe
eines als quasi endlose Bahn zugeführten Verpackungsmaterials dienen und die gegenüber
entsprechenden Verfahren und Vorrichtungen gemäss dem Stande der Technik einfacher
sind und sich insbesondere auch in einfacher Art und Weise an verschiedene Formate
der zu verpackenden Gegenstände anpassen lassen.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren und die Vorrichtung, wie sie in den
Patentansprüchen definiert sind.
[0009] Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird das Verpackungsmaterial kontinuierlich
zugeführt, vorteilhafterweise derart, dass die Breite der quasi endlosen Bahn des
Verpackungsmaterials im wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Dann wird das Verpackungsmaterial
in regelmässigen Abständen von oben ergriffen und die Abstände zwischen den Ergreifstellen
dann verkleinert, wobei das Verpackungsmaterial zwischen den Ergreifstellen beispielsweise
durch die Schwerkraft (gegebenenfalls mit zusätzlichen Massnamen unterstützt) nach
unten ausgelenkt wird. Es bildet sich so ein Taschenstrang mit zwischen den Ergreifstellen
angeordneten, auf drei Seiten offenen und auf einer Seite geschlossenen Taschen, wobei
die der geschlossenen Seite gegenüberliegende, offene Taschenseiten gegen oben gerichtet
ist. Dieser Taschenstrang wird an den Ergreifstellen gehalten an einer Beschickungsposition
vorbei transportiert, wo in jede Tasche des Taschenstranges ein zu verpackender Gegenstand
oder eine entsprechende kleine Gruppe von flachen Gegenständen positioniert wird,
vorteilhafterweise unterstützt durch die Schwerkraft, das heisst von oben durch die
der geschlossenen Seite gegenüberliegende, offene Taschenseite. Während die gefüllten
Taschen weiter transportiert werden, werden sie voneinander getrennt und dann verschlossen.
Für das Verschliessen werden die Taschen zwischen beispielsweise mit Schweissbacken
ausgerüstete Schliesselemente positioniert, die vorteilhafterweise die Taschen übernehmen
und weiter fördern.
[0010] Das oben beschriebene Verfahren kann auch durchgeführt werden, wenn das Verpackungsmaterial
für die Bildung des Taschenstranges von unten ergriffen wird.
[0011] Anstelle einer Zuführung des Verpackungsmaterials mit im wesentlichen horizontaler
Breite und einer Bildung der Taschen im wesentlichen durch die Wirkung der Schwerkraft,
kann das Verpackungsmaterial auch in einer beliebigen Lage zugeführt werden und zwischen
den Ergreifstellen durch entsprechende Massnahmen (z.B. Luftströmung) relativ zur
ergriffenen Oberfläche in der einen oder anderen Richtung ausgelenkt werden, wobei
dann auch die Beschickung der Taschen entsprechend einzurichten ist.
[0012] Es ist auch möglich, die Taschen des Taschenstranges vor der Beschickung seitlich
mindestens teilweise zu schliessen, so dass sie bei der Beschickung die in die Taschen
einzuführenden Gegenstände gegebenenfalls seitlich führen können. Das Verfahren ermöglicht
auch eine sehr einfache Pufferung der Taschen vor der Einführung der zu verpackenden
Gegenstände und/oder vor dem Verschliessen der Taschen.
[0013] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist die folgenden Funktionseinheiten auf: ein
Zuführungsmittel für die Zuführung des Verpackungsmaterials, ein Fördersystem mit
Greifelementen, die mit variierbaren Abständen voneinander förderbar sind, für das
Ergreifen und Weiterfördern des Verpackungsmaterials, ein Beschickungsmittel für die
Beschickung der Taschen mit zu verpackenden Gegenständen, ein Abtrennmittel für das
Abtrennen der Taschen vom Taschenstrang und ein Verschliessmittel für das Verschliessen
und vorteilhafterweise für das Weiterfördern der Taschen.
[0014] Die Greifelemente des Fördersystems sind ausgebildet für ein Ergreifen des Verpakkungsmaterials
von seiner einen Oberfläche aus und ohne der anschliessenden Taschenbildung und der
Beschickung mit zu verpackenden Gegenständen im Wege zu sein. Die Greifelemente sind
beispielsweise an Greiferstangen angeordnet, wobei die Greiferstangen die Breite des
Verpackungsmaterials beidseitig überragen und ihre Enden in parallel zu den Längskanten
des Verpackungsmaterials verlaufenden Führungen gelagert und entsprechend angetrieben
sind. Zur Unterstützung der Greifelemente beim Ergreifen des Verpackungsmaterials
sind gegebenenfalls Unterstützelemente vorgesehen, die synchron mit den Greifelementen
gefördert werden und die, von der anderen Oberfläche des Verpackungsmaterials als
die Greifelemente angreifend, das Verpackungsmaterial in die Greifelemente einführen
bevor diese geschlossen werden.
[0015] Das Mittel zum Verschliessen der Taschen weist Paare von Schliesselementen auf, die
in eine offene und eine geschlossene Position bringbar sind, die hintereinander förderbar
sind und die für die Verschliessfunktion beispielsweise mit Schweissbakken ausgerüstet
sind. Das Mittel zum Verschliessen ist vorteilhafterweise ausgerüstet, um den Taschenstrang
oder gegebenenfalls bereits vom Taschenstrang abgetrennte Taschen vor oder nach der
Beschickung und der Abtrennung der Taschen vom Taschenstrang von den Greifern zu übernehmen.
Für diese Funktion sind die Schliesselemente gegebenenfalls mit Fixierelementen ausgerüstet,
mit denen sie das Verpackungsmaterial festhalten können, und/oder sind Mittel zum
Festhalten der Taschenunterseiten vorgesehen.
[0016] Für eine Anpassung der Taschentiefe an das Format der zu verpackenden Gegenstände
muss lediglich der Abstand zwischen den Ergreifstellen beim Ergreifen des Verpackungsmaterials
bzw. der Abstand zwischen den Greifelementen eingestellt werden.
[0017] Verschiedene Ausführungsformen von Verfahren und Vorrichtung gemäss Erfindung werden
im Zusammenhang mit den folgenden Figuren im Detail beschrieben. Dabei zeigen:
- Figuren 1 und 2
- eine erste, beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens anhand
einer schematisch dargestellten, erfindungsgemässen Vorrichtung (Figur 1: Blickrichtung
parallel zur Breite des Verpackungsmaterials; Figur 2: Blickrichtung senkrecht zur
Breite des Verpackungsmaterials);
- Figuren 3 und 4
- eine weitere, beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens anhand
einer schematisch dargestellten, erfindungsgemässen Vorrichtung (Figur 3: Blickrichtung
parallel zur Breite des Verpackungsmaterials; Figur 4: Blickrichtung senkrecht zur
Breite des Verpackungsmaterials).
[0018] Figuren 1 und 2 zeigen anhand einer sehr schematisch dargestellten Vorrichtung eine erste, beispielhafte
Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens. Figur 1 zeigt die Vorrichtung aus
einer Blickrichtung parallel zur Breite des Verpackungsmaterials, Figur 2 mit einer
Blickrichtung senkrecht dazu gegen die ergriffene Oberfläche des Verpackungsmaterials.
Die allgemeine Förderrichtung (F) verläuft in den Figuren im wesentlichen von links
nach rechts, wobei das Verpackungsmaterial 1 beispielsweise von einer Rolle 2 zugeführt
wird, um dann eine Ergreifzone I, eine Taschenbildungszone II, eine Beschickungsstelle
III, eine Übergabezone IV, eine Trennstelle V, eine Schliesszone VI und eine Entlassungsstelle
VII zu durchlaufen, wobei an der Entlassungsstelle die fertig verpackten Gegenstände
aus der Vorrichtung entlassen werden.
[0019] Das Fördersystem 3, durch dessen Wirkung das Verpackungsmaterial von der Ergreifzone
I bis zur Übergabezone IV gefördert wird, weist beispielsweise ein Paar von parallel
verlaufenden Führungsschienen 4 auf, in denen die Enden von Greiferstangen 5 mit variierenden
Abständen förderbar, rollend oder gleitend gelagert und entsprechend antreibbar sind.
An den Greiferstangen 5 sind beispielsweise mittig Greifelemente 6 angeordnet, die
in der Ergreifzone I mit Unterstützelementen 7 kooperieren. Die Unterstützelemente
7 sind an einem eigenen umlaufenden Förderorgan 8 angeordnet. Ihr Abstand entspricht
dem Abstand den die Greifelemente 6 in der Ergreifzone I voneinander haben, bzw. der
Länge von Verpackungsmaterial, die für jede zu erstellende Verpackung von der quasi
endlosen Bahn abzutrennen ist. Die Förderung der Unterstützelemente 7 ist mit der
Förderung der Greifelemente 6 synchronisiert, derart, dass je ein Unterstützelement
7 auf der einen Seite des Verpakkungsmaterials 1 dieselbe Stellung einnimmt wie ein
Greifelement 6 auf der anderen Seite des Verpackungsmaterials. Ferner sind die Unterstützelemente
7 quer zu ihrer Förderrichtung bewegbar, von einer ersten Stellung, in der sie nicht
auf das Verpakkungsmaterial 1 wirken, in eine zweite Stellung, in der sie in die Greifelemente
eingreifen. Durch die Bewegung der Unterstützelemente von der ersten in die zweite
Stellung wird das Verpackungsmaterial in je ein offenes Greifelement 6 geschoben.
[0020] In der Taschenbildungszone II werden die Abstände zwischen den Greifelementen 6 verkleinert
und das sich zwischen den Greifelementen 6 erstreckende Verpackungsmaterial 1 gegebenenfalls
aktiv gegen die eine seiner Oberflächen ausgelenkt, derart, dass Taschen 1' entstehen,
die alle auf dieselbe Seite der Greifelemente ragen. Diese Taschen 1' werden an der
Beschickungsstelle III mit zu verpackenden Gegenständen 10 beschickt. Die zu verpackenden
Gegenstände 10 werden beispielsweise in an sich bekannter Weise durch einen Klammertransporteur
11 zugeführt, in die Taschen 1' eingeführt und dann von den Klammern 12 des Klammertransporteurs
11 entlassen.
[0021] In der auf die Beschickungsstelle III folgenden Übergabezone IV werden die Taschen
1' mit den Gegenständen 10 an der den Greifelementen 6 entgegengesetzten Seite (geschlossene
Taschenseite) von Halteelemente 15 erfasst und es werden je zwei Schliesselemente
16 zwischen die so gehaltenen Taschen 1' eingeführt. Sobald eine Tasche 1' mit Gegenstand
10 vom Halteelement 15 und gegebenenfalls von den Schliesselementen 16 genügend gestützt
ist, wird sie vom Greifelement 6 entlassen.
[0022] An der Trennungsstelle V wird jede Tasche 1' vom Taschenstrang abgetrennt, wofür
ein Trennmittel 20, beispielsweise eine quer zum Taschenstrang angeordnete Trennrolle
21 mit Heizdrähten oder Klingen 22 derart angeordnet und angetrieben ist, dass es
mit den zwischen den Taschen 1' eingefahrenen Schliesselementen 16 kooperierend das
Verpackungsmaterial quer zertrennt und damit je eine Tasche vom Taschenstrang abtrennt.
Damit das Verpackungsmaterial seine Position um den zu verpackenden Gegenstand 10
bei der Weiterförderung beibehält mag es vorteilhaft sein, die distalen Enden der
Schliessmittel 16 mit Fixierelementen (z.B. Nadelreihen) auszurüsten.
[0023] Bei Verwendung von entsprechend ausgestalteten Greifelementen 6 kann die Trennstelle
auch vor der Übergabezone IV angeordnet werden, das heisst, die Taschen vom Taschenstrang
abgetrennt werden, wenn sie noch von den Greifelementen gehalten werden.
[0024] Auf die Trennposition V folgt die Schliesszone VI. In dieser werden die je zwei Schliesselemente
16, die vor und nach jeder Tasche 1' gefördert werden, gegeneinander bewegt und für
die Verschliessung des auf drei Seiten über den zu verpackenden Gegenstand 10 vorstehenden
Verpackungsmaterials gegeneinander gepresst. Die Schliesselemente sind für dieses
Verschliessen beispielsweise mit Schweissbacken ausgerüstet, derart, dass sie, wenn
gegeneinander gepresst, ein entsprechendes Verpackungsmaterial verschweissen. Es ist
auch denkbar, dass das Verpackungsmaterial, da wo die Tasche zu verschliessen ist,
mit einem Haftmittel (z.B. Kleber) beschichtet ist, wobei das Haftmittel eine Verbindung
zwischen Verpackungsmaterial-Lagen durch Pressung und/oder Wärme erlaubt. Auch eine
Verbindung der beiden Lagen des Verpackungsmaterials durch Anwendung von Ultraschall
oder durch Einpressen eines Prägemusters ist denkbar.
[0025] In der folgenden Entlassungszone VII werden die Schliesselemente 16 wieder auseinander
bewegt und die Halteelemente 15 für die Entlassung der verpackten Gegenstände 10'
geöffnet.
[0026] Halteelemente 15 und Schliesselemente 16 bilden zusammen mit entsprechenden, nicht
dargestellten Lagermitteln vorteilhafterweise wie dargestellt eine trommelartige,
rotierende Anordnung 17 mit einer Rotationsachse, die quer zur Förderrichtung ausgerichtet
ist. Für die Steuerung der Halteelemente 15 und der Schliessmittel 16 sind ortsfeste
Steuermittel vorzusehen. Die Halteelemente 15 müssen an einer ersten vorgegebenen
Position für die Übernahme je einer Tasche 1' mit Gegenstand 10' in eine aktive Konfiguration
gebracht, das heisst geschlossen werden und sie müssen in einer zweiten, vorgegebenen
Position für die Entlassung des verpackten Gegenstandes 10' in eine passive Konfiguration
gebracht, bzw. geöffnet werden. Die Schliesselemente 16 sind einerseits durch radiale
Verschiebung von einer passiven in eine aktive Position und wieder zurück zu bringen.
Andererseits sind in ihrer aktiven Position je zwei einer Tasche zugeordnete Schliessmittel
gegeneinander zu bewegen und gegeneinander zu pressen, wozu sie relativ zum Umfang
der trommelartigen Anordnung zu verschieben sind.
[0027] Figuren 3 und 4 zeigen in einer gleichen Darstellungsweise wie Figuren 1 und 2 eine weitere, sehr
schematisch dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, die eine
weitere, beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens illustriert.
Gleiche Funktionseinheiten sind mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet wie in den Figuren
1 und 2.
[0028] Der Hauptunterschied zwischen der Ausführungsform gemäss Figuren 1 und 2 und derjenigen
gemäss Figuren 3 und 4 besteht darin, dass letztere eine vorgängige Trennstelle V'
mit einem vorgängigen Trennmittel 20' und eine vorgängige Schliesszone VI' mit einem
vorgängigen Schliessmittel 33 aufweist. Die Taschen 1' des Taschenstranges bzw. das
Verpackungsmaterial wird in der vorgängigen Trennstelle V', die stromaufwärts von
der Trennstelle V angeordnet ist, vorgängig teilweise quer zertrennt und die Taschen
1' werden in der vorgängigen Schliesszone VI', die stromaufwärts von der Schliesszone
VI angeordnet ist, vorgängig seitlich geschlossen, bevor sie mit Gegenständen 10 beschickt
werden.
[0029] Die vorgängige Trennung des Verpackungsmaterials betrifft nur die Bereiche der beiden
Längskanten des Verpackungsmaterials. Die vorgängige Trennung des Verpackungsmaterials
ist notwendig, damit die noch in einem Taschenstrang zusammenhängenden, aber bereits
seitlich geschlossenen Taschen für die Beschickung geöffnet werden können.
[0030] Zur Durchführung der vorgängigen Trennung ist ein vorgängiges Trennmittel 20' vorgesehen,
das zwei im Bereich der Längskanten angeordnete Trennrollen 21' aufweist. Diese Trennrollen
21' kooperieren mit den Unterstützelementen 7, die sich über die ganze Breite des
Verpackungsmaterials erstrecken, während vorgängige Greifelemente 6' eines mittig
angeordneten, vorgängigen Fördersystems 3' für die Förderung des Verpackungsmaterials
1 verantwortlich sind. In Förderrichtung nach der vorgängigen Trennstelle V' wird
das Verpackungsmaterial 1 von Greifelementen 6, wie sie im Zusammenhang mit den Figuren
1 und 2 beschrieben sind, übernommen.
[0031] Das Detail D in der Figur 4 zeigt die im Bereich der Längskanten des Verpackungsmaterials
erstellten, vorgängigen Trennungen 30.
[0032] Zwischen der vorgängigen Trennstelle V' und der vorgängigen Schliesszone VI', vorteilhafterweise
in einem Bereich, in dem die Greifelemente 6' oder 6 noch ihren maximalen Abstand
voneinander haben, sind Mittel 31 angeordnet, die dazu dienen entlang der Längskanten
des Verpackungsmaterials 1, das heisst im Bereich der seitlichen Taschennähte, ein
beispielsweise durch Pressung und/oder Wärme aktivierbares Haftmittel 32 aufzubringen.
[0033] In der vorgängigen Schliesszone VI', die zwischen der Taschenbildungszone II und
der Beschickungsstelle III angeordnet ist und die auch eine Pufferfunktion übernehmen
kann, werden an den Taschen 1' seitliche Nähte erstellt, beispielsweise dadurch, dass
je ein Batch von Taschen 1' zwischen im Bereich der zu erstellenden Nähte angeordneten
Presselemente 34 gepresst und gegebenenfalls beheizt werden. Dazu sind die Greifelemente
6 mit einem minimalen Abstand voneinander angeordnet.
[0034] Nach der vorgängigen Schliesszone VI' werden die nun seitlich bereits geschlossenen
Taschen durch Vergrösserung der Abstände zwischen den Greifelementen 6 für die Beschickung
geöffnet, wobei die vorgängigen Trennungen 30 aufgespreizt werden.
[0035] Die Beschickung, Trennung und Schliessung der Taschen und die Entlassung der verpackten
Gegenstände 10' verläuft im wesentlichen gleich wie dies im Zusammenhang mit den Figuren
1 und 2 beschrieben ist.
1. Verfahren zum Verpacken von flachen Gegenständen (10) mit Hilfe eines Verpackungsmaterials
(1), das eine erste und eine zweite Oberfläche aufweist und in Form einer quasi endlosen
Bahn zugeführt wird, wobei aus dem Verpakkungsmaterial (1) ein Strang von Taschen
(1') geformt und in einer Förderrichtung (F) gefördert wird und wobei die Taschen
(1') mit den zu verpackenden Gegenständen (10) beschickt, vom Strang abgetrennt und
verschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Formung des Taschenstranges das Verpackungsmaterial (1) in voneinander beabstandeten
Ergreifstellen von der ersten Oberfläche her ergriffen wird und dass dann die Abstände
zwischen den Ergreifstellen verkleinert werden, wobei das Verpackungsmaterial (1)
zwischen allen Ergreifstellen in derselben Richtung ausgelenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verpakkungsmaterial (1) zwischen den Ergreifstellen gegen die zweite Oberfläche
ausgelenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bildung des Taschenstranges die Breite des Verpackungsmaterials (1) im wesentlichen
horizontal und die erste Oberfläche nach oben gerichtet ist, dass das Verpakkungsmaterial
(1) zwischen den Ergreifstellen nach unten ausgelenkt wird und dass die Taschen (1')
von oben beschickt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Taschenstrang nach der Beschickung der Taschen (1') an Schliessmittel (16) übergeben
und in einzelne Taschen (1') zertrennt wird und dass dann die Taschen (1') geschlossen
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Taschen (1') des Taschenstranges vor der Beschickung teilweise voneinander getrennt
und seitlich verschlossen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Verpakkungsmaterial (1) vor der seitlichen Verschliessung ein Haftmittel
aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Taschen (1') des Taschenstranges vor der Beschickung und/oder vor dem Verschliessen
gepuffert werden.
8. Vorrichtung zum Verpacken von flachen Gegenständen (10) mit Hilfe eines Verpackungsmaterials
(1), das eine erste und eine zweite Oberfläche aufweist und in Form einer quasi endlosen
Bahn zugeführt wird, welche Vorrichtung ein Zuführungsmittel für die Zuführung des
Verpackungsmaterials (1), ein Fördersystem (3) für die Bildung eines Stranges von
Taschen (1') aus dem Verpakkungsmaterial (1) und für dessen Weiterförderung, ein Beschickungsmittel
für die Beschickung der Taschen (1') mit zu verpackenden Gegenständen (10), ein Trennmittel
(20) für das Abtrennen der Taschen (1') vom Taschenstrang und ein Verschliessmittel
für das Verschliessen der Taschen (1') aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördersystem (3) Greifelemente (6) aufweist, die mit variierbaren Abständen voneinander
förderbar und für das Ergreifen des Verpackungsmaterials (1) von seiner ersten Oberfläche
her ausgerüstet sind, sowie erste Steuermittel zum Aktivieren der Greifelemente und
in Förderrichtung nach den ersten Steuermitteln angeordnete, zweite Steuermittel zur
Verkleinerung der Abstände zwischen den Greifelementen (6).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführungsmittel für eine Zuführung des Verpackungsmaterials (1) mit einer im
wesentlichen horizontalen Breite ausgerüstet ist, dass die Greifelemente (6) für ein
Ergreifen des Verpackungsmaterials (1) von oben angeordnet sind, derart, dass das
Verpackungsmaterial (1) zwischen den Greifelementen (6) durch die Schwerkraft unterstützt
nach unten ausgelenkt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich mit den Greifelementen (6) synchronisiert antreibbare und von der zweiten
Oberfläche des Verpackungsmaterials (1) her dieses in die Greifelemente (6) treibende
Unterstützelemente (7) vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifelemente (6) an Greiferstangen (5) angeordnet sind, wobei die Enden der
Greiferstangen (5) in seitlich vom Verpackungsmaterial (1) verlaufenden Führungsschienen
(4) gleitend oder rollend gelagert und antreibbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschliessmittel eine Mehrzahl von Schliesselementen (16) aufweist, die zwischen
den von den Greifelementen (6) gehalten geförderten Taschen (1') einführbar und um
diese schliessbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschliessmittel ferner eine Mehrzahl von Halteelementen (15) aufweist, die
zum Ergreifen der beschickten Taschen (1') auf der von den Greifelementen (6) entgegengesetzten
Seite ausgerüstet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schliesselemente (16) und gegebenenfalls die Halteelemente (15) Teile einer trommelförmigen
Anordnung (17) sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung (F) vor dem Trennmittel (20) ein vorgängiges Trennmittel (20')
zur teilweisen Zertrennung des Verpackungsmaterials (1) und vor dem Schliessmittel
ein vorgängiges Schliessmittel (33) zum seitlichen Verschliessen der Taschen (1')
angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ferner Mittel (31) zum Aufbringen eines Haftmittels auf das Verpakkungsmaterial
aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung (F) vor dem Fördersystem (3) ein vorgängiges Fördersystem (3')
angeordnet ist, das vorgängige Greifelemente (6') aufweist, die von derselben Oberfläche
her auf das Verpackungsmaterial (1) wirken wie die Greifelemente (3), die für ein
Ergreifen des Verpackungsmaterials an den Ergreifstellen und für eine Übergabe der
Ergreifstellen an die Greifelemente (6) ausgerüstet und gesteuert sind.