[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Versiegeln von Behältern gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, mit der ein derartiges
Verfahren durchgeführt werden kann.
[0002] Verfahren zum Versiegeln von Behältern mit einem bahnförmigen Material, wie beispielsweise
einer Folie, werden vielfältig eingesetzt. Sie dienen dazu, Behälter auf kostengünstige
Weise dicht zu verschließen und dennoch ein späteres Öffnen der Behälter mit geringem
Kraftaufwand zu ermöglichen. Hierzu werden Folienzuschnitte auf die Behälter aufgebracht
und unter Einwirkung von Druck und Hitze fest mit den Behältern verbunden. Auf diese
Art und Weise können beispielsweise verderbliche Lebensmittel luftdicht verpackt werden,
um eine möglichst lange Haltbarkeit zu erreichen, flüchtige Stoffe sicher eingeschlossen
werden usw. Für die Durchführung der Versiegelung, d. h. für das Aufbringen der Folienzuschnitte
auf die zu versiegelnden Behälter und das Ausbilden der Siegelverbindung ist bereits
eine Reihe verschiedener Vorgehensweisen bekannt.
[0003] So offenbart die DE 37 15 356 C2 eine Vorrichtung zum Aufsiegeln von Deckfolien auf
Verpackungsbehälter mit einem beheizbaren Siegelkopf und einem Isolationskörper, der
zusätzlich eine Ausgleichsfunktion zum Ausgleich von Fehlpositionierungen der Verpackungsbehälter
übernimmt. Beim Betrieb dieser Vorrichtung wird die Deckfolie jeweils von einer Zuführstation
auf den Verpackungsbehälter aufgebracht und anschließend mit dem heißen Siegelkopf
gegen den Verpackungsbehälter gepreßt.
[0004] Aus der US 5,363,629 ist eine Vorrichtung zum Verschließen von Behältern durch Aufschmelzen
flacher Deckel bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird das Deckelmaterial als Folienstreifen
zugeführt und es wird eine geeignete Deckelform ausgestanzt, wobei der Verbund im
Folienstreifen zunächst noch erhalten bleibt. Anschließend wird der Deckel mittels
eines Heißsiegelkopfes auf den Behälter aufgebracht und gleichzeitig vom Folienstreifen
getrennt.
[0005] Aus der DE 196 29 356 A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Heißversiegeln
von Behälteröffnungen mittels Folienzuschnitten bekannt. Bei dem dort beschriebenen
Verfahren wird jeweils ein Folienzuschnitt mit einem einzigen Werkzeug erfaßt und
in einem Arbeitsgang auf der Öffnung des Behälters positioniert sowie mit dem Rand
der Behälteröffnung versiegelt. Der Folienzuschnitt wird jeweils einem Magazin entnommen,
in dem die Folienzuschnitte gestapelt sind.
[0006] Die DE-A 19623133 zeigt eine Stanz- und Andruckvorrichtung, wobei vorgesehen ist,
daß der Behälter vor dem Ausstanzen des Zuschnittes erwärmt wird um anschließend eine
Anheftung zu erzielen. Bei diesem Verfahren ist es eine Voraussetzung, daß der zu
versiegelnde Behälter eine sehr hohe Wärmekapazität aufweist, also aus Metall ist.
Anderenfalls ist, insbesondere bei Unterbrechungen in der Fertigung ein sicheres Anheften
nicht realisierbar.
[0007] Die DE 197 50 075 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
und Aufbringen von Deckeln aus einer Werkstoffbahn, insbesondere Deckblattfolien aus
einer dünnen Kunststoffbahn. Gemäß der dort beschriebenen Vorgehensweise wird eine
von einer Bevorratung abgezogene Werkstoffbahn bzw. Kunststoffolienbahn über die Einfüllöffnung
des zu verschließenden Behälters gezogen und an dessen Einfüllrand befestigt, vorzugsweise
aufgesiegelt. Im wesentlichen zeitgleich mit dem Befestigungs- bzw. Siegelvorgang
wird der Deckel bzw. die Deckblattfolie ausgeschnitten.
[0008] Mit den bekannten Verfahren und Vorrichtungen lassen sich in vielen Fällen gute Ergebnisse
erzielen. Schwierigkeiten treten jedoch insbesondere dann auf, wenn die verwendeten
Folienzuschnitte sehr dünn sind, sehr genau positioniert werden müssen, eine komplizierte
Form haben und nicht über den Rand der Behälteröffnung überstehen dürfen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Versiegelung von Behältern, insbesondere
von Kunststoffbehältern, mittels Zuschnitten aus bahnförmigen Material mit einem vertretbaren
Aufwand möglichst zuverlässig und präzise durchzuführen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit der Merkmalskombination des Anspruchs
1 gelöst.
[0011] Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Versiegeln von Behältern mittels Zuschnitten
aus einem bahnförmigen Material wird eine Materialbahn benachbart zu dem jeweils zu
versiegelnden Behälter positioniert. Dann wird der Zuschnitt aus der Materialbahn
herausgetrennt und an den Behälter angeheftet. Schließlich wird eine Siegelverbindung
zwischen dem Zuschnitt und dem Behälter ausgebildet, die den zu versiegelnden Bereich
des Behälters umschließt.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß das Magazinieren und das Handling
des Zuschnitts entfallen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Zuschnitt sehr
präzise auf dem Behälter positioniert wird. Zudem wird der Zuschnitt durch das Anheften
an den Behälter bei der weiteren Bearbeitung zuverlässig gegen Verrutschen gesichert
und dadurch die hohe Positionsgenauigkeit bis zur Fertigstellung der Siegelverbindung
erhalten.
[0013] Die Materialbahn kann von einer Abrolleinrichtung abgewickelt werden und der nach
dem Heraustrennen der Zuschnitte verbleibende Rest der Materialbahn auf einer Aufrolleinrichtung
aufgewickelt werden. Dies hat den Vorteil, daß das nach dem Heraustrennen der Zuschnitte
verbleibende Restmaterial auf sehr einfache Weise abtransportiert werden kann. Außerdem
wird die Positionierung der Materialbahn erleichtert.
[0014] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der Zuschnitt nach dem Heraustrennen
mit einem für das Heraustrennen eingesetzten Trennwerkzeug gegen den Behälter gedrückt
und auf diese Weise während des Anheftens des Zuschnitts an den Behälter ortsfest
fixiert. Ein zusätzliches Werkzeug zum Fixieren des Zuschnitts kann somit entfallen.
Der Zuschnitt kann durch eine lokale Einwirkung von Druck und Wärme an den Behälter
angeheftet werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Zuschnitt mit einem Heftwerkzeug
an den Behälter angeheftet wird, das in das Trennwerkzeug integriert ist. Dies ermöglicht
eine sehr schnelle Ausführung des Heftvorgangs. Das Heftwerkzeug kann nach dem Anheften
des Zuschnitts an den Behälter wenigstens partiell aus dem Trennwerkzeug herausgefahren
werden. Dadurch können ein Aufheizen des Schnittwerkzeugs und die infolge der thermischen
Ausdehnung auftretenden Ungenauigkeiten weitgehend verhindert werden.
[0015] Vorzugsweise wird der Zuschnitt aus der Materialbahn ausgestanzt. Dabei ist es von
Vorteil, wenn der Behälter während des Ausstanzens in einer Aufnahmebohrung einer
beim Stanzvorgang eingesetzten Schnittplatte angeordnet ist, da damit auf sehr einfache
Weise eine präzise Positionierung des Zuschnitts auf dem Behälter möglich ist.
[0016] Die Siegelverbindung kann in einer separaten Arbeitsstation ausgebildet werden, zu
der der Behälter nach dem Anheften des Zuschnitts transportiert wird. Zur Ausbildung
der Siegelverbindung wird in der Regel ein beheizbares Siegelwerkzeug gegen den an
den Behälter angehefteten Zuschnitt gepreßt.
[0017] Der Behälter ist vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen gefertigt
und kann beispielsweise als eine Kartusche ausgebildet und mit einer Rasierflüssigkeit
gefüllt sein. Als Materialbahn wird bevorzugt eine Folie, insbesondere eine Metallfolie
verwendet. Die Materialbahn kann wenigstens eine Beschichtung aufweisen, die wenigstens
einen thermoaktivierbaren Klebstoff bzw. eine aktivierbare Folie enthalten kann. Mit
Hilfe der Beschichtung bzw. der Beschichtungen können die Eigenschaften der Siegelverbindung
optimal auf die jeweilige Anwendung abgestimmt werden.
[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Versiegeln von Behältern mittels Zuschnitten
aus einem bahnförmigen Material zeichnet sich dadurch aus, daß ein Schnittwerkzeug
zum Heraustrennen des Zuschnitts aus einer Materialbahn vorgesehen ist, in das ein
Heftwerkzeug zum Anheften des Zuschnitts an den Behälter integriert ist. Dies hat
den Vorteil, daß die Vorrichtung sehr kompakt ausgebildet werden kann und daß zusätzliche
Einrichtungen zum Sichern des Zuschnitts in der Zeitspanne zwischen dem Heraustrennen
und dem Anheften nicht erforderlich sind.
[0019] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Schnittwerkzeug als ein Schnittstempel
ausgebildet und weist wenigstens eine Ausnehmung auf, in der ein beheizbarer Heftstempel
als Heftwerkzeug verschiebbar angeordnet ist. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Heftwerkzeug
zum Schnittwerkzeug thermisch isoliert ist und eine Erwärmung des Schnittwerkzeugs
somit weitgehend vermieden wird. Das Heftwerkzeug kann beispielsweise durch einen
Luftspalt thermisch isoliert sein.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Regel so ausgebildet, daß eine Heftstation
vorgesehen ist, in der das Schnittwerkzeug mit dem integrierten Heftwerkzeug angeordnet
ist und eine Siegelstation, in der ein Siegelwerkzeug zum Herstellen einer Siegelverbindung
zwischen dem Zuschnitt und dem Behälter angeordnet ist. Da das Siegelwerkzeug wesentlich
mehr Wärme entwickelt als das Heftwerkzeug, empfiehlt sich eine derartige räumliche
Trennung, um das Schnittwerkzeug vor einer übermäßigen Wärmeeinwirkung zu schützen.
Das Siegelwerkzeug kann insbesondere als ein beheizbarer Siegelstempel zum Herstellen
einer Heißsiegelverbindung ausgebildet sein.
[0021] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert.
[0022] Es zeigen
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Siegelvorrichtung in einer schematischen
Seitenansicht,
- Fig. 2, 3, 4
- verschiedene Ausführungsbeispiele für den Behälter sowie jeweils den zugehörigen Folienzuschnitt
und Schnittstempel in einer schematischen Aufsicht und
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für den Behälter in einer schematischen Aufsicht.
[0023] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Siegelvorrichtung in einer
schematischen Seitenansicht. Die Siegelvorrichtung weist eine Heftstation 1 und eine
Siegelstation 2 auf, die in dieser Reihenfolge von Behältern 3 durchlaufen werden.
Die Vorschubrichtung der Behälter 3 ist durch einen Pfeil 4 verdeutlicht. Der Vorschub
erfolgt taktweise mit figürlich nicht dargestellten Hilfsmitteln wie beispielsweise
mittels eines Förderbands. Die Heftstation 1 weist einen Schnittstempel 5 und eine
unterhalb des Schnittstempels 5 angeordnete Schnittplatte 6 auf. Der Schnittstempel
5 kann zur Schnittplatte 6 hin und von der Schnittplatte 6 weg bewegt werden. In einer
Durchgangsbohrung 7 des Schnittstempels 5 ist ein beheizbarer Heftstempel 8 parallel
zur Bewegungsrichtung des Schnittstempels 5 verschiebbar angeordnet. Die Durchgangsbohrung
7 weist einen größeren Durchmesser auf als für die Aufnahme des Heftstempels 8 erforderlich
wäre, so daß zwischen dem Heftstempel 8 und dem umgebenden Material des Schnittstempels
5 ein Luftspalt 9 ausgebildet ist. In einer Aufnahmebohrung 10 der Schnittplatte 6
ist einer der Behälter 3 derart angeordnet, daß er mit seiner Oberseite geringfügig
hinter der Oberfläche der Schnittplatte 6 zurücksteht. Mit seinem Boden stützt sich
der Behälter 3 auf einen Gegenhalter 11 ab, der parallel zur Bewegungsrichtung des
Schnittstempels 5 verschiebbar ist. Den Zwischenraum zwischen dem Schnittstempel 5
und der Schnittplatte 6 quert ein Folienband 12, das von einer Abrollhaspel 13 abgewickelt
und auf eine Aufrollhaspel 14 aufgewikkelt wird. Mittels Umlenkrollen 15 wird das
Folienband 12 unmittelbar an der Oberfläche der Schnittplatte 6 vorbeigeführt.
[0024] Die Siegelstation 2 weist einen beheizbaren Siegelstempel 16 und eine darunter angeordnete
Zentrierhilfe 17 mit einer Zentrierbohrung 18 auf. Der Siegelstempel 16 kann zur Zentrierhilfe
17 hin und von der Zentrierhilfe 17 wegbewegt werden. In der Zentrierbohrung 18 der
Zentrierhilfe 17 ist einer der Behälter 3 angeordnet und stützt sich auf einen Gegenhalter
19 ab, der parallel zur Bewegungsrichtung des Siegelstempels 16 bewegbar ist.
[0025] Sowohl der Heftstempel 8 als auch der Siegelstempel 16 sind vorzugsweise an eine
nicht dargestellte Temperaturregel- bzw. Steuereinrichtung angeschlossen, so daß eine
Anpassung an die Materialien und an den Fertigungsprozess möglich ist.
[0026] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst jeweils einer
der Behälter 3 in der Aufnahmebohrung 10 der Schnittplatte 6 positioniert und auf
den Gegenhalter 11 abgestützt. Danach wird der Schnittstempel 5 zur Schnittplatte
6 hin bewegt und stanzt dabei entsprechend seiner Kontur einen Folienzuschnitt 20
aus dem Folienband 12 aus, das unmittelbar über der Schnittplatte 6 verläuft. Der
Folienzuschnitt 20 wird von dem Schnittstempel 5 gegen den Behälter 3 gedrückt und
auf diese Weise fixiert. Dann wird der Heftstempel 8 durch die Durchgangsbohrung 7
des Schnittstempels 5 hindurchgeführt und gegen den Folienzuschnitt 20 gepreßt, um
den Folienzuschnitt 20 am Behälter 3 anzuheften. Das Anheften erfolgt durch eine Siegeloperation,
die nur lokal in einem sehr eng begrenzten Bereich durchgeführt wird und bei der der
Heftstempel 8 den Folienzuschnitt 20 sowie den unmittelbar angrenzenden Bereich des
Behälters 3 erwärmt und miteinander verbindet. Danach wird der Heftstempel 8 und anschließend
der Schnittstempel 5 wieder zurückgefahren. Der Heftstempel 8 wird bis zum nächsten
Heftvorgang in einer Position außerhalb des Schnittstempels 5 geparkt, um eine Erwärmung
des Schnittstempels 5 möglichst zu verhindern. Aus dem gleichen Grund ist auch der
Luftspalt 9 vorgesehen, der den Heftstempel 8 innerhalb der Durchgangsbohrung 7 des
Schnittstempels 5 umgibt. Eine Erwärmung des Schnittstempels 5 soll insbesondere deshalb
möglichst verhindert werden, weil sich dessen Maßhaltigkeit durch die damit verbundene
Materialausdehnung verschlechtern würde und damit die Präzision beim Ausstanzen des
Folienzuschnitts 20 verringert würde. Durch das Anheften wird der Folienzuschnitt
20 lagerichtig auf dem Behälter 3 gesichert, so daß der Behälter 3 inklusive des angehefteten
Folienzuschnitts 20 nach dem Abheben der Schnittplatte 6 und des Gegenhalters 11 in
Richtung Siegelstation 2 weitertransportiert werden kann. Entsprechend wird das Folienband
12 mit der Aufrollhaspel 14 um eine Vorschubeinheit weitertransportiert, so daß im
Bereich der Schnittplatte 6 ein noch unversehrter Abschnitt des Folienbands 12 positioniert
wird.
[0027] Zeitgleich mit den vorstehend beschriebenen Bearbeitungsschritten in der Heftstation
1 wird ein anderer Behälter 3 in der Siegelstation 2 versiegelt. Hierzu wird der Behälter
3 in der Zentrierbohrung 18 der Zentrierhilfe 17 aufgenommen und dadurch lagerichtig
zum Siegelstempel 16 positioniert. Unter Zuhilfenahme des Gegenhalters 19 wird der
Behälter 3 in dieser Position fixiert. Die Details des Handlings der Behälter 3 sind
nicht wesentlich für die Erfindung. Beispielsweise kann der Behälter 3 von oben in
die Zentrierbohrung 18 eingeführt werden oder die Zentrierhilfe 17 kann von unten
über den Behälter 3 geschoben werden. Ebenso ist es auch möglich, die Zentrierhilfe
17 zweiteilig auszubilden, so daß der Behälter 3 von der Seite in die geöffnete Zentrierhilfe
17 transportiert wird und die Zentrierhilfe 17 danach geschlossen wird. Wenn der Behälter
3 seine vorgegebene Position in der Siegelstation 2 erreicht hat, wird der Siegelstempel
16 vorgefahren und gegen den an den Behälter 3 gehefteten Folienzuschnitt 20 gepreßt.
Dadurch wird der Folienzuschnitt 20 mit dem Randbereich des Behälters 3, auf dem der
Folienzuschnitt 20 aufliegt, rundherum flächig in einer Heißsiegeloperation verbunden.
Temperatur, Zeitdauer und Anpreßdruck der Heißsiegeloperation werden dabei abgestimmt
auf den jeweiligen Anwendungsfall eingestellt. Nach Beendigung der Heißsiegeloperation
wird der Siegelstempel 16 wieder zurückgefahren sowie der Behälter 3 von der Zentrierhilfe
17 und vom Gegenhalter 19 freigegeben und weitertransportiert.
[0028] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für den Behälter 3 sowie den jeweils zugehörigen
Folienzuschnitt 20 und Schnittstempel 5 in einer schematischen Aufsicht. Der Behälter
3 weist eine Einfüllöffnung 21 auf, die von einem Rand 22 umgeben ist. Der Rand 22
weist zwei radiale Verdickungen 23 zum Anheften des kreisrunden Folienzuschnitts 20
auf, d. h. der Folienzuschnitt 20 wird bei diesem Ausführungsbeispiel mit zwei Heftpunkten
am Behälter 3 fixiert. In entsprechender Weise sind im Schnittstempel 5 zwei Durchgangsbohrungen
7 mit je einem Heftstempel 8 vorgesehen. Der Behälter 3 wird in der Heftstation 1
relativ zum Schnittstempel 5 derart angeordnet, daß die Verdickungen 23 mit den Heftstempeln
8 fluchten. Nach dem Ausstanzen des Folienzuschnitts 20 mit dem Schnittstempel 5 werden
die beiden Heftstempel 8 gleichzeitig gegen den Folienzuschnitt 20 gepreßt, so daß
der Folienzuschnitt 20 mit zwei Heftpunkten an den Behälter 3 angeheftet wird.
[0029] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Rand 22 des Behälters
3 über den gesamten Umfang den gleichen Querschnitt auf. Der Folienzuschnitt 20 ist
bis auf eine radial überstehende Lasche 24 kreisrund ausgebildet und wird im Bereich
der Lasche 24 an den Behälter 3 angeheftet. Die Lasche 24 soll das Abziehen des auf
den Behälter 3 aufgesiegelten Folienzuschnitts 20 erleichtern. Der Schnittstempel
5 weist eine dem Folienzuschnitt 20 entsprechende Außenkontur auf. Im Bereich einer
radialen Ausbuchtung 25 des Schnittstempels 5, mit der die Lasche 24 des Folienzuschnitts
20 ausgestanzt wird, ist die Durchgangsbohrung 7 für den Heftstempel 8 vorgesehen.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist es erforderlich, daß der Behälter 3 lagerichtig
zum Schnittstempel 5 in der Heftstation 1 angeordnet wird. Nach dem Ausstanzen des
Folienzuschnitts 20 wird dieser durch den Heftstempel 8 mit einem Heftpunkt an den
Behälter 3 angeheftet.
[0030] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 weist der Behälter 3 verglichen mit den Fig.
2 und 3 eine relativ komplexe Form auf. Ein derart geformter Behälter 3 wird bei Rasiergeräten
eingesetzt und dient der Aufbewahrung einer Rasierflüssigkeit. Die Formgebung des
Behälters 3 ist an einen Aufnahmeraum des Rasiergeräts angepaßt, in den der Behälter
3 als eine auswechselbare Kartusche eingeführt werden kann. Auf seiner Oberseite ist
der Behälter 3 weitgehend geschlossen und weist eine erste Öffnung 26 und eine zweite
Öffnung 27 auf, die getrennt voneinander angeordnet sind und verglichen mit der Gesamtfläche
der Oberseite relativ kleine Abmessungen besitzen. Der Rand 22, der die Oberseite
des Behälters 3 rundherum umschließt, ist erhaben ausgebildet und dient der Herstellung
einer Siegelverbindung mit dem Folienzuschnitt 20. Dies bedeutet, daß die Öffnungen
26 und 27 nicht jeweils für sich versiegelt werden, sondern gemeinsam von dem Folienzuschnitt
20 abgedeckt werden, der sich über die gesamte Oberseite des Behälters 3 erstreckt.
In zentraler Position ist auf der Oberseite des Behälters 3 eine domförmige Erhöhung
28 ausgeformt, die beim Anheften des Folienzuschnitts 20 abgeschmolzen wird. Der Folienzuschnitt
20 wird mit dem Schnittstempel 5 so ausgestanzt, daß er bis auf einen Teilbereich
bündig mit dem Rand 22 des Behälters 3 abschließt. In dem Teilbereich steht der Folienzuschnitt
20 über den Rand 22 des Behälters 3 über, um entsprechend dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 3 die Lasche 24 auszubilden, die das Abziehen des Folienzuschnitts 20 vom
Behälter 3 erleichtert. Um eine paßgenaue Positionierung des Folienzuschnitts 20 auf
dem Behälter 3 zu ermöglichen, ist es wiederum erforderlich, daß der Behälter 3 in
der Heftstation 1 lagerichtig zum Schnittstempel 5 angeordnet wird. Nach dem Ausstanzen
des Folienzuschnitts 20 wird dieser mit einem Heftpunkt im Bereich der Erhöhung 28
an den Behälter 3 angeheftet. Hierzu ist die laterale Position des Heftstempels 8
auf die Position der Erhöhung 28 auf der Oberseite des Behälters 3 abgestimmt.
[0031] Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Behälter 3 zweiteilig ausgebildet
ist. Der Folienzuschnitt 20 und der Schnittstempel 5 sind bei diesem Ausführungsbeispiel
nicht eigens dargestellt. Deren Ausbildung ergibt sich allerdings in Analogie zu den
Ausführungsbeispielen der Fig. 2, 3 und 4 unmittelbar aus der Geometrie des Behälters
3. Der Behälter 3 weist einen ersten Teilbehälter 29 und einen zweiten Teilbehälter
30 auf, die mittels eines Verbindungsstegs 31 miteinander verbunden sind. Nach dem
lagerichtigen Anordnen des Behälters 3 in der Heftstation 1 und dem Ausstanzen des
Folienzuschnitts 20 wird der Folienzuschnitt 20 bei diesem Ausführungsbeispiel durch
einen oder mehrere Heftpunkte im Bereich des Verbindungsstegs 31 an den Behälter 3
angeheftet.
[0032] Im Rahmen der Erfindung werden bevorzugt Behälter 3 eingesetzt, die aus einem Kunststoffmaterial,
insbesondere aus Polypropylen gefertigt sind. Bei dem Folienband 12 handelt es sich
in der Regel um eine einfach oder mehrfach beschichtete Metallfolie. Die Beschichtung
weist mindestens einen Schmelzklebstoff oder auch Folie auf, der sich während des
Siegelvorgangs innig mit dem Behälter 3 verbindet.
[0033] Prinzipiell ist es auch möglich, statt des beheizbaren Heftstempels 8 und/oder statt
des beheizbaren Siegelstempels 16 jeweils ein Werkzeug einzusetzen, das Ultraschallwellen
erzeugt.
1. Verfahren zum Versiegeln von Behältern (3) mittels Zuschnitten (20) aus einem bahnförmigen
Material, wobei
- eine Materialbahn (12) benachbart zu dem jeweils zu versiegelnden Behälter (3) positioniert
wird,
- der Zuschnitt (20) aus der Materialbahn (12) herausgetrennt wird,
- der Zuschnitt (20) an den Behälter (3) angeheftet wird und
- eine Siegelverbindung zwischen dem Zuschnitt (20) und dem Behälter (3) ausgebildet
wird, die den zu versiegelnden Bereich des Behälters (3) umschließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (12) von einer Abrolleinrichtung (13) abgewickelt wird und der nach
dem Heraustrennen der Zuschnitte (20) verbleibende Rest der Materialbahn (12) auf
eine Aufrolleinrichtung (14) aufgewickelt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt (20) nach dem Heraustrennen mit einem für das Heraustrennen eingesetzten
Trennwerkzeug (5) gegen den Behälter (3) gedrückt wird und auf diese Weise während
des Anheftens des Zuschnitts (20) an den Behälter (3) ortsfest fixiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt (20) durch eine lokale Einwirkung von Druck und Wärme an den Behälter
(3) angeheftet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt (20) mit einem Heftwerkzeug (8) an den Behälter (3) angeheftet wird,
das in das Trennwerkzeug (5) integriert ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Heftwerkzeug (8) nach dem Anheften des Zuschnitts (20) an den Behälter (3) wenigstens
partiell aus dem Trennwerkzeug (5) herausgefahren wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt (20) aus der Materialbahn (12) ausgestanzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (3) während des Ausstanzens des Zuschnitts (20) aus der Materialbahn
(12) in einer Aufnahmebohrung (10) einer beim Stanzvorgang eingesetzten Schnittplatte
(6) angeordnet ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Siegelverbindung in einer separaten Arbeitsstation (2) ausgebildet wird, zu der
der Behälter (3) nach dem Anheften des Zuschnitts (20) transportiert wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung der Siegelverbindung ein beheizbares Siegelwerkzeug (16) gegen den
an den Behälter (3) angehefteten Zuschnitt (20) gepreßt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (3) aus Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen gefertigt ist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (3) als eine Kartusche ausgebildet und mit einer Rasierflüssigkeit gefüllt
ist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Materialbahn (12) eine Folie, insbesondere eine Metallfolie verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (12) wenigstens eine Beschichtung aufweist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung wenigstens einen thermoaktivierbaren Klebstoff enthält.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung wenigstens eine coextrudierte oder andersartig aufgebrachte Folie
ist.
17. Vorrichtung zum Versiegeln von Behältern (3) mittels Zuschnitten (20) aus einem bahnförmigen
Material, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schnittwerkzeug (5) zum Heraustrennen des Zuschnitts (20) aus einer Materialbahn
(12) vorgesehen ist, in das ein Heftwerkzeug (8) zum Anheften des Zuschnitts (20)
an den Behälter (3) integriert ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Schnittwerkzeug (5) als ein Schnittstempel ausgebildet ist und wenigstens eine
Ausnehmung (7) aufweist, in der ein beheizbarer Heftstempel als Heftwerkzeug (8) verschiebbar
angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 oder18, dadurch gekennzeichnet, daß das Heftwerkzeug (8) zum Schnittwerkzeug (5) thermisch isoliert ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Heftwerkzeug (8) durch einen Luftspalt (9) thermisch isoliert ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine Heftstation (1) vorgesehen ist, in der das Schnittwerkzeug (5) mit dem integrierten
Heftwerkzeug (8) angeordnet ist und eine Siegelstation (2), in der ein Siegelwerkzeug
(16) zum Herstellen einer Siegelverbindung zwischen dem Zuschnitt (20) und dem Behälter
(3) angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Siegelwerkzeug (16) als ein beheizbarer Siegelstempel zum Herstellen einer Heißsiegelverbindung
ausgebildet ist.