[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie
eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 7. Die in dem Vorratsbehälter
bereit gestellte Trinkflüssigkeit ist wahlweise Wasser, Mineralwasser, Limonade, Saftgetränk
oder dergl., bzw eine Mischung daraus. Der Trinkflüssigkeit kann auch Sauerstoff,
Gas oder Kohlensäure beigegeben werden.
[0002] Derartige Einrichtungen bzw. Systeme sind als Water-Cooler-Systeme bekannt. Bei diesen
bekannten Systemen wird Wasser, in der Regel Osmose oder Trinkwasser, in Behältern
aus Kunststoff an einem Zapfgerät bereit gestellt, an dem die Flüssigkeit an einem
Zapfhahn in bereitgestellte Becher gefüllt wird. Die bereitgestellten Kunststoffbehälter
sind Mehrwegbehälter. Nach dem bekannten System wird ein voller Kunststoffbehälter
auf ein entsprechendes Kühlgerät mit der Öffnung nach unten aufgesetzt und der Behälterverschluß
z. B. mit Hilfe eines Dornes geöffnet, so daß das Wasser in ein topfartiges Kühlgefäß
aus Edelstahl im Water-Cooler-Gerät fließt, das mit einer Plastikscheibe mit Gummidichtung
verschlossen ist, wobei der Dorn in diese Scheibe integriert sein kann. Das Trinkwasser
fließt aus dem Vorratsbehälter in das topfartige Gefäß, das z.B. über eine Kühlspirale
gekühlt wird, und aus dem Gefäß an die Zapfstelle, an der der Verbraucher die Flüssigkeit
entnehmen kann. Der Unterdruck in dem topfartigen Behälter wird durch ein Ventil ausgeglichen,
wobei Luft durch das Wasser blubbert.
[0003] Ein derartiges Water-Cooler-System hat entscheidende Nachteile. Einerseits müssen
die die Trinkflüssigkeit aufnehmenden Vorratsbehälter, die als Mehrweg-Transportbehälter
verwendet werden, in entleertem Zustand abgeholt, gereinigt und wieder befüllt werden,
was mit hohen Kosten verbunden ist. Andererseits wird die Trinkflüssigkeit, wie Hygieneuntersuchungen
ergeben haben, bei diesem System stark beeinträchtigt, weil die Trinkflüssigkeit,
in der Regel Wasser, in einem nicht geschlossenen System in dem Edelstahl-Behälter
verweilt und dabei mit Keimen kontaminiert werden kann. Des weiteren kann durch den
Ausgleich des Unterdrucks im Vorratsbehälter Luft durch das Wasser in das Kühlgefäß
blubbern; dabei ist nicht sichergestellt, daß diese Luft keimfrei ist, selbst wenn
Bakterienfilter eingesetzt werden. Eine weitere Gefahrenquelle in Bezug auf Keimbildung
besteht darin, daß der Dorn, wenn kein Behälter auf dem Wasser-Cooler aufgesetzt ist,
frei liegt und auf diese Weise verunreinigt werden kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Zapfen
von Trinkflüssigkeit anzugeben, bei dem die Bereitstellung der Trinkflüssigkeit so
vorgenommen wird, daß keine Abholung, Reinigung und Wiederbefüllung von Trinkwasserbehältern
erforderlich ist, wodurch entscheidend an Kosten gespart werden kann, daß ferner unterbunden
wird, daß an der Zapfstelle die vom Vorratsbehälter abgegebene Trinkflüssigkeit in
irgendeiner Weise kontaminiert und eine Keimbildung mit Sicherheit verhindert werden
kann, und daß die Trinkflüssigkeit in einem geschlossenen System vom Vorratsbehälter
bis zur Zapfstelle strömt.
[0005] Gemäß der Erfindung wird dies nach einem Verfahren mit den Merkmalen des Kennzeichens
1 sowie mit einer Einrichtung nach dem Kennzeichen des Anspruches 7 erreicht. Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Bei einem Verfahren
bzw. einer Einrichtung nach der Erfindung wird die im Vorratsbehälter bereitgestellte
Trinkflüssigkeit in einem geschlossenen System an der Zapfstelle angeboten, d. h.,
daß zwischen Auslauf am Vorratsbehälter und Zulauf zur Zapfstelle die Trinkflüssigkeit
nicht in Kontakt mit möglicherweise kontaminierten Behältnissen oder Leitungen kommt
und auch kein Luftzutritt erfolgen kann.
[0006] Die an der Zapfstelle entnehmbare Trinkflüssigkeit wird bei dem erfindungsgemäßen
System vorzugsweise in einem Kunststoff-Folienbeutel, der in einer Karton-Aufnahmebox
aufgenommen ist, transportiert und auf das Kühlgerät aufgesetzt. Folienbeutel und
Kartonbox sind dabei als Einweg-Behälter ausgebildet und werden in entleertem Zustand
entsorgt, so daß eine Rückgabe von sperrigem Verpackungsmaterial entfällt. Dabei schützt
die aus kräftigem Karton bestehende Verpackung bzw.
[0007] Box den die Trinkflüssigkeit aufnehmenden Folienbeutel gegen Beschädigung bzw. Aufreissen.
Gleichzeitig kann die Außenfläche der Kartonbox als Werbefläche für die Trinkflüssigkeit
verwendet werden. Der gefüllte Folienbeutel in der Kartonbox wird über eine Schnellkupplung,
z.B. mit Dorn zum Durchstechen des Folienbeutels, mit einem Wasserschlauch aus lebensmittelverträglichem
Kunststoff oder eine Wasserleitung aus Edelstahl angeschlossen, die in einem topfartigen
Gefäß innerhalb des Kühlgerätes angeordnet ist und direkt zum Zapfhahn führt. Das
Kühlgefäß kann ein topfartiges Kühlmittelgefäß (z.B. mit Leitungswasser gefüllt) sein,
das den die Trinkflüssigkeit führenden Schlauch bzw. die Leitung aufnimmt, und dessen
Inhalt durch Kühlschlangen über ein Kühlaggregat gekühlt wird. Dies bedeutet, daß
die Trinkflüssigkeit im Schlauch bzw. in der Edelstahlleitung mit der Kühlflüssigkeit
im Kühlgefäß nicht in Berührung kommt, so daß die aus dem Beutel in den Schlauch bzw.
die Leitung gelangende Trinkflüssigkeit ohne Gefahr einer Kontamination zum Zapfhahn
geleitet wird.
[0008] Damit ist eine Minderung der Qualität der zu zapfenden Trinkflüssigkeit wirksam ausgeschaltet.
Des weiteren entsteht in dem flexiblen, die Trinkflüssigkeit aufnehmenden Folienbeutel
kein Unterdruck, so daß keine Luft in das Wasserreservoir gelangen kann.
[0009] Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Die einzige Figur zeigt einen schematischen Aufbau einer Einrichtung zum
keimfreien Zapfen von in einem Vorratsbehälter bereitgestellter Trinkflüssigkeit.
[0010] Innerhalb eines Gehäuses 1 eines Kühlgerätes ist ein Kühlwassergefäß 2 angeordnet,
das über Kühlschlangen 3 auf eine gewünschte Temperatur gekühlt wird. Die Kühlschlangen
3 stehen über Kühlleitungen 4 mit einem Kühlaggregat 5 in Verbindung. Im Kühlwassergefäß
2 ist ein flexibler Schlauch 6 oder eine Edelstahlleitung 7 angeordnet, die zu einem
Zapfhahn 8 führt, an dem gekühlte Trinkflüssigkeit aus dem Schlauch 6 bzw. der Leitung
7 entnommen werden kann.
[0011] Auf der Oberseite 9 des Gehäuses 1 ist ein transportabler Kartonbehälter 10 angeordnet,
der einen vakuumverpackten Folienbeutel 11 zur Aufnahme von Trinkflüssigkeit 12 aufnimmt.
Behälter 10 und Folienbeutel 11 stellen ein EinwegSystem dar, da nach dem Entleeren
der Trinkflüssigkeit 12 aus dem Beutel 11 beide entsorgt werden. Mit 13 ist in einer
der Seitenflächen des Kartons 10 eine Schauöffnung dargestellt, die eine Füllstandsanzeige
für die Trinkflüssigkeit in der Folie 12 bildet. Der Boden 14 des Beutels 11 wird
zur Abgabe der Trinkflüssigkeit mit dem Schlauch 6, der zum Zapfhahn 8 führt, mittels
einer Schnellkupplung 15 verbunden, z. B. einem Bajonettverschluß. Eine derartige
Schnellkupplung 15 umfaßt eine Ventilvorrichtung, z.B. mit einem Dorn oder einer entsprechenden
Penetriervorrichtung, der oder die beim Anschließen den Kartonbehälter 10 und den
flexiblen Beutel 11 durchsticht und damit den Beutel für die Abgabe der Trinkflüssigkeit
in den Schlauch 6 öffnet.
1. Verfahren zum Zapfen von in einem Vorratsbehälter bereit gestellter Trinkflüssigkeit,
die vor dem Zapfen gekühlt wird, wobei der Vorratsbehälter auswechselbar angeordnet
und mit einer Kühlvorrichtung verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Trinkflüssigkeit vakuumverpackt in einem Einweg-Zwischenbehälter bereit gestellt
wird,
b) der Zwischenbehälter mit Trinkflüssigkeit am bodenseitigen Ende über einen Auslauf
mit einer zur Zapfstelle führenden Flüssigkeitsleitung verbunden wird, und
c) die von der Trinkflüssigkeit durchströmte Leitung vor dem Zapfen gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trinkflüssigkeit in einem vakuumverpackten Folienbeutel transportiert und bereit
gestellt wird, und an die Flüssigkeitsleitung angeschlossen wird, und daß die Trinkflüssigkeit
zum Transportieren und Bereitstellen in einen Verpackungsbehälter aus Karton gesetzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheit aus Kartonbehälter und Folienbeutel als Einweg-Verpackung ausgebildet
und entsorgt wird, und daß die leere Einheit durch eine volle Einheit ausgewechselt
wird.
4. Einrichtung zum Zapfen von in einem Vorratsbehälter bereit gestellter Trinkflüssigkeit,
die zwischen der Entnahmestelle aus dem Vorratsbehälter und einer Zapfstelle gekühlt
wird,
gekennzeichnet durch
a) einen Behälter aus flexiblem Material zur Aufnahme der Trinkflüssigkeit,
b) eine die Trinkflüssigkeit vom flexiblen Behälter zur Zapfstelle führenden Leitung,
c) eine zumindest einen Teil der die Flüssigkeit führenden Leitung aufnehmende Kühlvorrichtung,
und
d) eine Schnellkupplung mit Ventil zum Verbinden des bodenseitigen Endes des flexiblen
Flüssigkeitsbehälters mit der Flüssigkeit führenden Leitung.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Flüssigkeitsbehälter bzw. Einweg-Kunststoff-Beutel in einer Transport-Karton-Verpackung
bzw. -box angeordnet ist, die als Einweg-Verpackung ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellkupplung mit Ventil am Zuflußende der Leitung eine Penetriervorrichtung
aufweist, die beim Anschließen des flexiblen Behälters an die Leitung die Behälterwand
bzw. die Beutelwand durchsticht und damit den Durchfluß der Flüssigkeit gewährleistet.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Trinkflüssigkeit führende Leitung ein flexibler Schlauch aus lebensmittelverträglichem
Material, z. B. Kunststoff, ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die die Flüssigkeit führende Leitung eine wendelförmige Leitung aus Edelstahl ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlwassergefäß der Leitungswendel zugeordnete Kühlschlangen aufweist, die mit
der Kühlmittelleitung eines Kompressors verbunden ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß der die Trinkflüssigkeit aufnehmende Behälter bzw. die Box eine von außen ablesbare
Füllstandsanzeige aufweist.