[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelsiebformer zum Bilden einer Faserstoffbahn, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Doppelsiebformer ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 40 05 420 A1 (PB 04713 DE) des Anmelders bekannt, kommt in Papier- oder Kartonmaschinen
in unterschiedlichen Ausführungen zum Einsatz und wird in Fachkreisen als Hybridformer
bezeichnet. Ein wesentliches Kennzeichen eines solchen Hybridformers ist, dass ein
Obersieb einer Obersieb-Baugruppe streckenweise auf ein Langsieb (Untersieb/Basissieb)
aufgesetzt ist. Diese Anordnung ermöglicht eine Entwässerung nach beiden Seiten, wobei
am Langsieb eine Entwässerung nach unten und am Obersieb eine Entwässerung nach oben
stattfindet. Bei einlagigen Maschinen befindet sich das Langsieb gewöhnlich in der
unteren Ebene der Siebpartie, bei mehrlagigen Maschinen ist die Anordnung des Langsiebs
häufig in einer höheren Maschinenebene vorzufinden.
[0003] Die nach oben gerichtete Entwässerung am Obersieb wird durch einen mit Vakuum beaufschlagten
Entwässerungskasten (Obersiebsaugkasten) erreicht, wobei die Entwässerungsleisten
des Entwässerungskastens in die Siebführung eintauchen, um die gewünschte Entwässerung
und Formationsbildung in der Papier- oder Kartonbahn zu bewirken. Im Entwässerungskasten
sammelt sich das abgesaugte Siebwasser und wird von dort zur Ableitung bereitgestellt.
Das Obersieb wird zur Führung, Regelung, Konditionierung und Antriebsmomenteinleitung
über mehrere in der Siebschlaufe angeordnete Walzen geführt.
[0004] Weitere übliche Ausführungsvarianten von derartigen Hybridformern, wie beispielsweise
die in der deutschen Offenlegungsschrift DE 196 51 493 A1 (PB10449 DE) des Anmelders
beschriebene Ausführung "DuoFormer Top", besitzen in der Siebschlaufe des Obersiebs
vier oder mehr Walzen. Selbst die in der deutschen Offenlegungsschrift DE 198 09 480
A1 (PB10668 DE) des Anmelders dargelegte Ausführung "DuoFormer DC" weist drei Walzen
in der Siebschlaufe des Obersiebs zur Führung, Regelung, Konditionierung und Antriebsmomenteinleitung
desselben auf.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen im Vergleich zum bekannten Stand
der Technik kompakteren Doppelsiebformer der eingangs genannten Art mit zumindest
gleichen technischen und technologischen Eigenschaften zu schaffen, der jedoch keinerlei
Nachteile hinsichtlich erreichbarer Produktqualität und Runnability aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird in erster Ausgestaltung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die
beiden Walzen jeweils einen Walzendurchmesser aufweisen, der gleich oder größer als
die Höhe der Obersieb-Baugruppe ist, und dass der Einlaufwalze mindestens eine an
der Obersieb-Baugruppe, vorzugsweise an der Trageinrichtung angebrachte und beidseitig
wirkende Verstelleinrichtung zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder
des Obersiebverlaufs zugeordnet ist, wobei die Verstellrichtung der Verstelleinrichtung
vorzugsweise auf der Verbindungsgerade der Mittelpunkte der beiden Walzen liegt.
[0007] Dadurch wird der Vorteil einer reduzierten Bauhöhe des Doppelsiebformers bei kompakterer
Bauweise aufgrund weniger Walzen erzielt, wobei die Gesamthöhe der Obersieb-Baugruppe
wohl unwesentlich größer als die Höhe des Entwässerungskastens ist. Dies ist insbesondere
bei Umbauten von bestehenden Doppelsiebformern mit vorgegebenen Hallenhöhen von nicht
zu vernachlässigender Bedeutung. Ferner ergeben sich bei mehrlagigen Maschinen geringere
Gesamtbauhöhen der Siebpartien und damit geringere Kran- und Hallenhöhen. Auch werden
die rotierenden und im Regelfall erhöhtem Verschleiß unterliegenden Bauteile in erheblichem
Maße reduziert.
Zudem ergibt sich aufgrund der Möglichkeit der Steuerung/Regelung der Obersiebspannung
und/oder des Obersiebverlaufs mittels mindestens einer Verstelleinrichtung ein verbreitertes
Anwendungsfenster des Doppelsiebformers bei verbesserten technologischen Eigenschaften.
[0008] Im Rahmen einer größtmöglich reduzierten Bauhöhe des Doppelsiebformers ist vorgesehen,
dass die beiden Walzendurchmesser nur unwesentlich größer als die Höhe der Obersieb-Baugruppe
sind.
[0009] Die Aufgabe wird in zweiter Ausgestaltung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die
beiden Walzen einen jeweiligen Walzendurchmesser aufweisen, wobei ein Walzendurchmesser
kleiner und ein Walzendurchmesser größer als die Höhe der Obersieb-Baugruppe ist und
dass der Einlaufwalze mindestens eine an der Obersieb-Baugruppe, vorzugsweise an der
Trageinrichtung angebrachte und beidseitig wirkende Verstelleinrichtung zur Steuerung/Regelung
der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs zugeordnet ist, wobei die Verstellrichtung
der Verstelleinrichtung vorzugsweise auf der Verbindungsgerade der Mittelpunkte der
beiden Walzen liegt.
Dabei ergeben sich wiederum die im Rahmen der ersten erfindungsgemäßen Ausgestaltung
angeführten Vorteile.
[0010] Damit das Obersieb möglichst verschleißfrei geführt ist, weist die Obersieb-Baugruppe
in vorteilhafter Weise oberseitig mehrere vorzugsweise siebbreite und vorzugsweise
senkrecht zur Sieblaufrichtung angeordnete Führungselemente, insbesondere Gleit- und/oder
Rollelemente, auf.
[0011] Die Aufgabe wird in dritter Ausgestaltung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die
beiden Walzen jeweils einen Walzendurchmesser aufweisen, der kleiner als die Höhe
der Obersieb-Baugruppe ist, dass die Obersieb-Baugruppe oberseitig mehrere vorzugsweise
siebbreite und vorzugsweise senkrecht zur Sieblaufrichtung angeordnete Führungselemente,
insbesondere Geleit- und/oder Rollelemente, zur möglichst verschleißfreien Führung
des Obersiebs aufweist und dass der Einlaufwalze mindestens eine an der Obersieb-Baugruppe,
vorzugsweise an der Trageinrichtung angebrachte und beidseitig wirkende Verstelleinrichtung
zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs zugeordnet
ist, wobei die Verstellrichtung der Verstelleinrichtung vorzugsweise auf der Verbindungsgerade
der Mittelpunkte der beiden Walzen liegt.
Auch hier ergeben sich die bereits im Rahmen der ersten erfindungsgemäßen Ausgestaltung
angeführten Vorteile.
[0012] Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Trageinrichtung in eine
schwenkbare Einlaufsektion, in eine schwenkbare Mittensektion und in eine schwenkbare
Auslaufsektion unterteilt ist, dass die drei Sektionen mittels mindestens je eines
Gelenks aneinander gekoppelt sind, wobei die Einlaufsektion und die Mittensektion
mittels eines entgegen der zusätzlichen, ortsfesten Schwenkachse angeordneten Lagers
gekoppelt sind, dass während des Formerbetriebs die Mittensektion auf der Betriebsschwenkachse
abgestützt ist, welche vorzugsweise ungefähr parallel zur Sieblaufrichtung verlagerbar
ist, dass die Auslaufsektion dauernd an der zusätzlichen, ortsfesten Schwenkachse
abgestützt ist und dass zwischen der Mittensektion und der Auslaufsektion zur Stabilisierung
des Entwässerungskastens mindestens je ein beidseitig angebrachtes Federelement vorgesehen
ist.
Bei dieser speziellen Aufhängung des Entwässerungskastens erfahren die Entwässerungsleisten
eine vernachlässigbare horizontale Bewegung und am ablaufseitigen Ende eine ebenso
minimale vertikale Bewegung innerhalb des Einstellbereichs. Weiters können hier die
Einstellbewegung und das Verfahren in die Wartestellung mit einer Hubeinrichtung realisiert
werden.
[0013] In alternativer Ausführung kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Trageinrichtung
in eine schwenkbare Einlaufsektion und in eine schwenkbare Auslaufsektion unterteilt
ist, dass die zwei Sektionen mittels mindestens eines Gelenks aneinander gekoppelt
sind, dass während des Formerbetriebs die Auslaufsektion an einer feststehenden Stütze
abgestützt ist und dass die Auslaufsektion während des Formerbetriebs an der zusätzlichen,
ortsfesten Schwenkachse abgestützt ist.
Diese Ausführung zeichnet sich durch ein hohes Maß an konstruktiver Robustheit bei
größtmöglicher Flexibilität im Hinblick auf den Formereinsatz aus.
[0014] Bevorzugt ist die Auslaufsektion an der feststehenden Stütze mittels mindestens zweier
Verbindungselemente, vorzugsweise zweier Gewindespindeln, beidseitig abgestützt, da
die Gewindespindeln eine schnelle und genaue Positionseinstellung ermöglichen.
[0015] Während der Wartung des Doppelsiebformers ist die Obersieb-Baugruppe nach einer Schwenkbewegung
um die Schwenkachse bevorzugt mittels einer Verriegelungseinrichtung an der feststehenden
Stütze arretierbar.
[0016] Die Verstelleinrichtung umfasst vorzugsweise zwei Gewindespindeleinheiten, zwei Zahnstangeneinheiten
oder zwei Zylindereinheiten mit pneumatischer oder hydraulischer Beaufschlagung und
mindestens eine Einheit zur Steuerung/Regelung. Diese Einheiten haben sich bei entsprechenden
Anwendungsfällen, auch unter extremen Einsatzbedingungen, bereits bestens bewährt
und sind im Hinblick auf eine Steuerung/Regelung einfach handzuhaben.
[0017] Im Hinblick auf die Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs
bestehen verschiedene Möglichkeiten:
- mindestens eine der beiden Walzen ist verlagerbar, wobei die Spann- und Regelfunktion
vorzugsweise überlagert sind;
- eine der beiden Walzen ist verlagerbar und die andere Walze ist steuerbar/regelbar;
- mindestens eine Walze ist verlagerbar und das Obersieb ist in Maschinenquerrichtung
passiv durch Bombierung mindestens einer Walze oder durch spezielle Ausführung mit
zentrierender Wirkung, vorzugsweise im Obersiebrücklauf enthaltener Gleit- oder Rollelemente
positionierbar;
- mindestens eine Walze ist verlagerbar und mindestens eines der im Obersiebrücklauf
enthaltenen Gleit- oder Rollelemente ist positionierbar;
- mindestens eine Walze ist verlagerbar und mindestens ein im Obersiebrücklauf angeordnetes
und anstellbares Gleitelement zur Erzeugung der Siebspannung ist positionierbar.
Alle diese Möglichkeiten zeichnen sich durch überdurchschnittlich gute und schnelle
Steuerungs-/Regelungseigenschaften und verhältnismäßig niedrige Kosten aus.
[0018] Im Rahmen einer idealen Bewegungsabfolge beim Verstellen des Doppelsiebformers ist
alternativ oder ergänzend vorgesehen, dass die zusätzliche Schwenkachse erst nach
einer Vergrößerung des Keilwinkels wirksam in Einsatz gelangt, dass sich die Trageinrichtung
beim Abheben der Obersieb-Baugruppe vom Untersieb aus dem Lager der Betriebsschwenkachse
abhebt und dass die Trageinrichtung während des Formerbetriebs aus dem Lager der zusätzlichen
Schwenkachse abgehoben ist.
[0019] Damit die Trennung von Obersieb und von Untersieb mit darauf liegender Faserstoffbahn
bestmöglich vollzogen werden kann, ist am Ende der Doppelsiebzone in der Schlaufe
des Untersiebs ein Trennsauger angeordnet, wobei vorzugsweise dessen Sieblauffläche
konvex nach oben gekrümmt ist.
[0020] Unter anderem aus Stabilitätsgründen liegt die Betriebsschwenkachse im Bereich zwischen
dem Entwässerungskasten und der Ablaufwalze, vorzugsweise im Bereich der Stelle, wo
die Siebe vom Entwässerungskasten ablaufen, insbesondere in der Sieblauffläche der
letzten Leiste des Entwässerungskastens.
[0021] Mit dem Ziel zur Bewegung kleinstmöglicher Massen weist die Trageinrichtung zwei
Längsträger auf, die in Maschinenquerrichtung miteinander nur durch den Entwässerungskasten
verbunden sind.
[0022] Ferner ist mindestens eines der beiden endlosen Siebbänder (Untersieb und Obersieb)
durch mindestens ein Siebreinigungs- oder Konditionierelement beaufschlagbar. Durch
diese Reinigung oder Konditionierung werden verbesserte Bedingungen für die Herstellung
einer hochwertigen Faserstoffbahn geschaffen. Beispielsweise können die die Führungselemente
als integrierte Siebreinigungsoder Konditionierelemente ausgeführt sein.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter und in schematisierter Seitenansicht
dargestellter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0024] Es zeigen
- Figuren 1A, 1B und 1C:
- ein erstes Ausführungsbeispiel mit unterschiedlichen Stellungen der Obersieb-Baugruppe;
- Figuren 2A und 2B:
- ein zweites Ausführungsbeispiel, wiederum mit unterschiedlichen Stellungen der Obersieb-Baugruppe;
und
- Figuren 3A, 3B und 3C:
- ein drittes Ausführungsbeispiel, wiederum mit unterschiedlichen Stellungen der Obersieb-Baugruppe.
[0025] Die Figur 1A zeigt einen Doppelsiebformer 1 zum Bilden einer Faserstoffbahn 2, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, welcher zwei endlose Siebbänder, ein Untersieb (Langsieb)
3 und ein Obersieb 4, aufweist, die streckenweise miteinander eine Doppelsiebzone
5 bilden.
[0026] Da die Ausführungsform des Doppelsiebformers 1 der Figur 1A im Wesentlichen auch
den Ausführungsformen der Doppelsiebformer 1 der weiteren Figuren entspricht, wird
bei der Darstellung derselben prinzipiell auf die Beschreibung des Doppelsiebformers
der Figur 1A verwiesen.
[0027] Das Untersieb 3 läuft über verschiedene Entwässerungselemente, in der Figur 1A zum
Beispiel über einen Saugkasten 6, über mehrere Formierleisten 7 und über einen Trennsauger
8. Das Obersieb 4 hingegen läuft über genau zwei Walzen, nämlich über eine Einlaufwalze
9, die das Obersieb 4 zur Doppelsiebzone 5 führt, wobei die beiden endlosen Siebbänder
3, 4 eine keilförmige Einlaufzone 10 mit einem Keilwinkel α bilden, und über eine
Auslaufwalze 11, die das Obersieb 4 im Bereich des Endes der Doppelsiebzone 5 zurück
in Richtung zur Einlaufwalze 9 führt.
[0028] Die beiden Walzen 9, 11 sind Bestandteil einer Obersieb-Baugruppe, die insgesamt
mit 12 bezeichnet wird. Diese Obersieb-Baugruppe 12 umfasst außerdem einen Entwässerungskasten
13, der Siebwasser 14, welches durch das Obersieb 4 hindurch nach oben strömt, aufnimmt
und zur Abführung bereitstellt. Der Entwässerungskasten 13 weist an seiner Unterseite
mehrere Leisten 15 auf, die das Obersieb 4 berühren, und zwar in demjenigen Teil der
Doppelsiebzone 5, in welchem die Formierleisten 7 vorzugsweise mittels pneumatischer
und nicht dargestellter Andruckelemente nachgiebig an das Untersieb 3 angedrückt werden.
Die durch die Leisten 15 gebildete Unterseite des Entwässerungskastens 13 kann eben
sein oder schwach konvex gekrümmt oder beispielsweise einen zulaufseitigen ebenen
Bereich und einen ablaufseitigen konvex gekrümmten Bereich aufweisen. Jede der Formierleisten
7 befindet sich vorzugsweise gegenüber einer Lücke zwischen zwei der Leisten 15 des
Entwässerungskastens 13.
[0029] Weiterhin weist die Obersieb-Baugruppe 12 mindestens für den Entwässerungskasten
13 und für die Einlaufwalze 9 eine gemeinsame Trageinrichtung 16 auf, die beispielsweise
ein aus zwei Längsträgern und Querstreben zusammengesetzter Rahmen sein kann. Anstelle
der Querstreben kann auch alleine der Entwässerungskasten 13 zur Querverbindung zwischen
den beiden Längsträgern dienen. Die Trageinrichtung 16 ist auf einem Maschinengestell
17 abgestützt, und zwar im Bereich der Einlaufwalze 9 mittels einer beidseitig wirkenden
Hubeinrichtung 18 sowie im Bereich der Stelle, an welcher die beiden Siebe 3, 4 vom
Entwässerungskasten 13 ablaufen, mittels eines Gelenks 19, welches die so genannte
Betriebsschwenkachse bildet. Diese erstreckt sich um eine horizontale Achse 20 senkrecht
zur Bahnlaufrichtung L (Pfeil). Dadurch ist die Obersieb-Baugruppe 12 derart schwenkbar,
dass der Keilwinkel α wä hrend des Formerbetriebs variierbar ist.
[0030] Der Obersieb-Baugruppe 12 ist eine zusätzliche, ebenfalls horizontale und im Bereich
der Auslaufwalze 11 angeordnete Achse 21 zugeordnet, um die Obersieb-Baugruppe 12
vom Untersieb 3 abzuheben.
[0031] Die Hubeinrichtung 18, welche an der Trageinrichtung 16 angreift, ist die einzige
Hubeinrichtung 18, um sowohl den Keilwinkel α zu variieren als auch die Obersieb-Baugruppe
12 vom Untersieb 3 abzuheben.
[0032] Es ist nun erfindungsgemäß in erster Ausgestaltung vorgesehen, dass die beiden Walzen
9, 11 jeweils einen Walzendurchmesser D9, D11 aufweisen, der gleich oder größer als
die Höhe H12 der Obersieb-Baugruppe 12 ist und dass der Einlaufwalze 9 mindestens
eine an der Obersieb-Baugruppe 12, vorzugsweise an der Trageinrichtung 16 angebrachte
und beidseitig wirkende Verstelleinrichtung 22 zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung
und/oder des Obersiebverlaufs zugeordnet ist, wobei die Verstellrichtung R22 (Pfeil)
der Verstelleinrichtung 22 vorzugsweise auf der Verbindungsgerade 23 der Mittelpunkte
M9, M11 der beiden Walzen 9, 11 liegt. Dabei sind die beiden Walzendurchmesser D9,
D11 vorzugsweise nur unwesentlich größer als die Höhe H12 der Obersieb-Baugruppe 12.
Selbstverständlich kann auch vorgesehen sein, dass der Walzendurchmesser D9 beziehungsweise
D11 kleiner als die Höhe H12 der Obersieb-Baugruppe 12 ist und dass der andere Walzendurchmesser
D11 beziehungsweise D9 kleiner als die Höhe H12 der Obersieb-Baugruppe 12 ist. Die
beiden Walzen 9, 11 können in bekannter Weise auch als offene Walze und/oder Saugwalzen
ausgeführt sein. Und die Höhe H12 der Obersiebbaugruppe 12 nimmt in bevorzugter Weise
einen Wert zwischen 400 mm und 1.250 mm, vorzugsweise zwischen 500 mm und 1.100 mm,
an.
[0033] In zweiter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Walzen 9,
11 einen jeweiligen Walzendurchmesser D9, D11 aufweisen, wobei ein Walzendurchmesser
D9, D11 kleiner und ein Walzendurchmesser D9, D11 größer als die Höhe H12 der Obersieb-Baugruppe
12 ist. Je nach Größe der Walzendurchmesser kann vorgesehen sein, dass die Obersieb-Baugruppe
12 oberseitig mehrere vorzugsweise siebbreite und vorzugsweise senkrecht zur Sieblaufrichtung
S (Pfeil) angeordnete Führungselemente 31, insbesondere Gleit- und/oder Rollelemente
31.1, 31.2, zur möglichst verschleißfreien Führung des Obersiebs 4 aufweist.
[0034] Die Verstelleinrichtung 22 umfasst zwei Gewindespindeleinheiten 24 (Figur 1A), zwei
Zahnstangeneinheiten oder zwei Zylindereinheiten mit pneumatischer oder hydraulischer
Beaufschlagung und mindestens eine Einheit zur Steuerung/Regelung 25. Die Einheit
zur Regelung/Steuerung ist lediglich schematisiert dargestellt, da sie und das dazugehörige
Regelungs-/Steuerungssystem dem Fachmann mehr als bekannt sind.
[0035] Die Trageinrichtung 16 ist während des Formerbetriebs aus dem Lager der zusätzlichen
horizontalen Schwenkachse 21 abgehoben. Am Ende der Doppelsiebzone 5 ist in der Schlaufe
des Untersiebs 3 ein Trennsauger 26 angeordnet, wobei vorzugsweise dessen Sieblauffläche
27 konvex nach oben gekrümmt ist. Weiterhin liegt die Betriebsschwenkachse 20 im Bereich
zwischen dem Entwässerungskasten 13 und der Ablaufwalze 11, vorzugsweise im Bereich
der Stelle, wo die Siebe 3, 4 vom Entwässerungskasten 13 ablaufen und insbesondere
in der Sieblauffläche 28 der letzten Leiste 15.N des Entwässerungskastens 13. Die
Trageinrichtung 16 weist in der Figur 1A zwei Längsträger 29 auf, die in Maschinenquerrichtung
CD (Pfeil) miteinander nur durch den Entwässerungskasten 13 verbunden sind.
[0036] In den beiden Figuren 1A und 1B befindet sich die Obersieb-Baugruppe 12 in Positionen,
welche sie während des normalen Formierbetriebs einnehmen kann, wobei in der Figur
1A der Keilwinkel α relativ klein ist.
[0037] In der Figur 1 B hat die Hubeinrichtung 18 die Obersieb-Baugruppe 12 gegenüber der
Figur 1A um einen kleinen Betrag angehoben, so dass der Keilwinkel α größer ist als
in der Figur 1A. Dadurch kann der Doppelsiebformer 1 beispielsweise an eine erhöhte
Schichtdicke der auf dem Untersieb 3 ankommenden Faserstoffsuspension angepasst werden.
Eine solche Änderung der Position der Obersieb-Baugruppe 12 kann auch zu dem Zweck
dienen, die Stelle 30, an welcher das Obersieb 4 mit der Suspension in Kontakt kommt,
ein wenig in Bahnlaufrichtung L (Pfeil) zu verschieben.
[0038] In dritter Ausgestaltung ist nun erfindungsgemäß vorgesehen, dass die beiden Walzen
9, 11 jeweils einen Walzendurchmesser D9, D11 aufweisen, der kleiner als die Höhe
H12 der Obersieb-Baugruppe 12 ist, dass die Obersieb-Baugruppe 12 oberseitig mehrere
vorzugsweise siebbreite und vorzugsweise senkrecht zur Sieblaufrichtung S (Pfeil)
angeordnete Führungselemente 31, insbesondere Gleitund/oder Rollelemente, zur möglichst
verschleißfreien Führung des Obersiebs 4 aufweist und dass der Einlaufwalze 9 mindestens
eine an der Obersieb-Baugruppe 12, vorzugsweise an der Trageinrichtung 16 angebrachte
und beidseitig wirkende Verstelleinrichtung 22 zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung
und/oder des Obersiebverlaufs zugeordnet ist, wobei die Verstellrichtung R22 (Pfeil)
der Verstelleinrichtung 22 vorzugsweise auf der Verbindungsgerade 23 der Mittelpunkte
M9, M11 der beiden Walzen 9, 11 liegt.
[0039] Dabei können die Führungselemente 31 als integrierte Siebreinigungs- oder Konditionierelemente
ausgeführt sein. Alternativ können auch separate Siebreinigungs- oder Konditionierelemente
bekannter Bauart zur Beaufschlagung mindestens eines der beiden endlosen Siebbänder
(Untersieb 3 und Obersieb 4) vorgesehen sein.
[0040] In der Figur 1B sind die Führungselemente 31 als Gleitelemente 31.1 ausgebildet,
wohingegen in der Figur 1C die Führungselemente 31 für das Obersieb 4 als Rollelemente
31.2 ausgebildet sind. Es können selbstverständlich auch beide Elementtypen miteinander
kombiniert werden.
[0041] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 1C hat die Hubeinrichtung 18 die Obersieb-Baugruppe
12 derart angehoben, dass sie nunmehr in der zusätzlichen, ebenfalls horizontal und
im Bereich der Auslaufwalze 11 angeordneten Achse 21 auslaufseitig gelagert ist. Die
Obersieb-Baugruppe 12 ist infolgedessen vollständig vom Untersieb 3 abgehoben. Diese
Stellung der Obersieb-Baugruppe 12 empfiehlt sich insbesondere bei der schnellen Durchführung
von Wartungs- oder Reparaturarbeiten.
[0042] Es klar erkennbar, dass die zusätzliche horizontale Achse 21 erst nach einer Vergrößerung
des Keilwinkels α wirksam in Einsatz gelangt und dass sich die Trageinrichtung 16
beim Abheben der Obersieb-Baugruppe 12 vom Untersieb 3 aus dem Lager der Betriebsschwenkachse
20 abhebt.
[0043] Weiterhin ist vorgesehen, dass mindestens eines der beiden endlosen Siebbänder (Untersieb
3 und Obersieb 4) in bekannter Weise durch mindestens ein Siebreinigungs- oder Konditionierelement
beaufschlagbar ist. Beispielsweise können die Führungselemente 31 als integrierte
Siebreinigungs- oder Konditionierelemente ausgeführt sein.
[0044] Die beiden Figuren 2A und 2B zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Doppelsiebformers 1, wiederum mit unterschiedlichen Stellungen der Obersieb-Baugruppe
12. Wie bereits oben angeführt, wird bei der Beschreibung der beiden Figuren 2A und
2B prinzipiell auf die Beschreibung des Doppelsiebformers 1 der Figur 1A verwiesen.
[0045] Es ist nun erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Trageinrichtung 16 in eine schwenkbare
Einlaufsektion 32.E, in eine schwenkbare Mittensektion 32.M und in eine schwenkbare
Auslaufsektion 32.A unterteilt ist, dass die drei Sektionen 32.E, 32.M und 32.A mittels
mindestens je eines Gelenks 33.1, 33.2 aneinander gekoppelt sind, wobei die Einlaufsektion
32.E und die Mittensektion 32.M mittels eines entgegen der zusätzlichen horizontalen
Achse 21 angeordneten Lagers 33.1 gekoppelt sind, dass während des Formerbetriebs
die Mittensektion 32.M auf der Betriebsschwenkachse 20 abgestützt ist, welche vorzugsweise
ungefähr parallel zur Sieblaufrichtung S (Pfeil) verlagerbar ist, dass die Auslaufsektion
32.A dauernd an der zusätzlichen horizontalen Achse 21 abgestützt ist und dass zwischen
der Mittensektion 32.M und der Auslaufsektion 32.A zur Stabilisierung des Entwässerungskastens
13 mindestens je ein beidseitig angebrachtes Federelement 34 vorgesehen ist.
[0046] Die Figur 2A zeigt den Doppelsiebformer 1 im Formerbetrieb, wohingegen die Figur
2B den Doppelsiebformer 1 mit angehobener Obersieb-Baugruppe 12 zeigt.
[0047] Im Hinblick auf die Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs
des Doppelsiebformers 1 bestehen verschiedene Möglichkeiten:
- mindestens eine der beiden Walzen 9, 11 ist verlagerbar, wobei die Spannund Regelfunktion
vorzugsweise überlagert sind;
- eine der beiden Walzen 9, 11 ist verlagerbar und die andere Walze 9, 11 ist steuerbar/regelbar;
- mindestens eine Walze 9, 11 ist verlagerbar und das Obersieb 4 ist in Maschinenquerrichtung
passiv durch Bombierung mindestens einer Walze 9, 11 oder durch spezielle Ausführung
mit zentrierender Wirkung, vorzugsweise im Obersiebrücklauf enthaltener Gleit- oder
Rollelemente positionierbar;
- mindestens eine Walze 9, 11 ist verlagerbar und mindestens eines der im Obersiebrücklauf
enthaltenen Gleit- oder Rollelemente ist positionierbar;
- mindestens eine Walze 9, 11 ist verlagerbar und mindestens ein im Obersiebrücklauf
angeordnetes und anstellbares Gleitelement zur Erzeugung der Siebspannung ist positionierbar.
[0048] Die drei Figuren 3A, 3B und 3C zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Doppelsiebformers 1, wiederum mit unterschiedlichen Stellungen (Formerbetrieb, Wartungsposition)
der Obersieb-Baugruppe 12. Wie bereits oben angeführt, wird bei der Beschreibung der
drei Figuren 3A, 3B und 3C prinzipiell auf die Beschreibung des Doppelsiebformers
1 der Figur 1A verwiesen.
[0049] Die in Figur 3A dargestellte Trageinrichtung 16 ist in eine schwenkbare Einlaufsektion
32.E und in eine schwenkbare Auslaufsektion 32.A unterteilt, mittels eines Gelenks
33.1 (Betriebsschwenkachse 20) aneinander gekoppelt und bei Bedarf mittels einer Verriegelungseinrichtung
37.1 miteinander arretierbar. Die Verriegelungseinrichtung 37.1 kann beispielsweise
als bekannte Bolzenverbindung ausgeführt sein, wobei Bolzenaufnahmen sowohl an der
Einlaufsektion 32.E als auch an der Auslaufsektion 32.A vorgesehen sind. Weitere Arten
von Verriegelungseinrichtungen, wie beispielsweise Sperrriegel und dergleichen, sind
selbstverständlich möglich. Der einlaufseitige Teil des Doppelsiebformers 1 beinhaltet
die Einlaufwalze 9, den Entwässerungskasten 12 sowie die Hubeinrichtung 18. Der auslaufseitige
Teil des Doppelsiebformers 1 beinhaltet die Auslaufwalze 11 und ist über die zusätzliche
horizontale Achse 21 gegenüber dem Maschinengestell 17 drehbar gelagert. Im Betrieb
ist die Auslaufsektion 32.A an einer feststehenden Stütze 35 abgestützt. Überdies
ist sie während des Formerbetriebs an der zusätzlichen horizontalen Achse 21 abgestützt.
Die Abstützung der Auslaufsektion 32.A an der feststehenden Stütze 35 geschieht vorzugsweise
beidseitig mittels mindestens zweier Verbindungselemente 36, vorzugsweise zweier Gewindespindeln.
Jedoch können selbstverständlich noch weitere bekannte Verbindungselemente 36 ihre
Verwendung finden. Die Obersieb-Baugruppe 12 ist nach einer Schwenkbewegung um die
zusätzliche horizontale Achse 21 gemäß der Figur 3B und 3C mittels einer Verriegelungseinrichtung
37.2 an der feststehenden Stütze 35 arretierbar. Die Verriegelungseinrichtung 37.2
kann wiederum beispielsweise als bekannte Bolzenverbindung ausgeführt sein, wobei
Bolzenaufnahmen sowohl an der Stütze 35 als auch an der Auslaufsektion 32.A vorgesehen
sind. Weitere Arten von Verriegelungseinrichtungen, wie beispielsweise Sperrriegel
und dergleichen, sind selbstverständlich möglich.
Auch ist es möglich, dass anstelle der Bohrungen Langlöcher für die Verriegelungseinrichtung
37.1 verwendet werden. In diesem Fall können die Bolzen auch während des Formerbetriebs
eingesteckt bleiben, wobei mindestens an einem Ende der Bewegung (entgegen Uhrzeigersinn)
in den Langlöchern eine Sperre der Schwenkbewegung erfolgt und damit der Keilwinkel
α
min festgelegt wird und an dem anderen Ende der Bewegung (im Uhrzeigersinn) in den Langlöchern
ebenfalls eine Sperre der Schwenkbewegung erfolgt. Bei einer Bewegung gemäß der zweiten
Möglichkeit wird danach das Verbindungselement 36 geöffnet und die Obersieb-Baugruppe
12 um die zusätzliche horizontale Achse 21 per Hubeinrichtung 18 geschwenkt. Ein optionales
Sichern der aufgeschwenkten Obersieb-Baugruppe 12 kann erfolgen, indem die Verriegelungseinrichtung
37.2 betätigt wird.
[0050] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein im Vergleich zum bekannten
Stand der Technik kompakterer Doppelsiebformer der eingangs genannten Art mit zumindest
gleichen technischen und technologischen Eigenschaften geschaffen wird, der jedoch
keinerlei Nachteile hinsichtlich erreichbarer Produktqualität und Runnability aufweist.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Doppelsiebformer
- 2
- Faserstoffbahn
- 3
- Untersieb (Langsieb)
- 4
- Obersieb
- 5
- Doppelsiebzone
- 6
- Saugkasten
- 7
- Formierleiste
- 8
- Trennsauger
- 9
- Einlaufwalze
- 10
- Keilförmige Einlaufzone
- 11
- Auslaufwalze
- 12
- Obersieb-Baugruppe
- 13
- Entwässerungskasten
- 14
- Siebwasser
- 15
- Leiste
- 15.N
- Letzte Leiste
- 16
- Trageinrichtung
- 17
- Maschinengestell
- 18
- Hubeinrichtung
- 19
- Gelenk
- 20
- Horizontale Achse (Betriebsschwenkachse)
- 21
- Zusätzliche horizontale Achse
- 22
- Verstelleinrichtung
- 23
- Verbindungsgerade
- 24
- Gewindespindeleinheit
- 25
- Einheit zur Steuerung/Regelung
- 26
- Trennsauger
- 27
- Sieblauffläche (Trennsauger)
- 28
- Sieblauffläche (letzte Leiste)
- 29
- Längsträger
- 30
- Stelle
- 31
- Führungselement
- 31.1
- Gleitelement
- 31.2
- Rollelement
- 32.A
- Schwenkbare Auslaufsektion
- 32.E
- Schwenkbare Einlaufsektion
- 32.M
- Schwenkbare Mittensektion
- 33.1, 33.2
- Gelenk
- 34
- Federelement
- 35
- Stütze
- 36
- Verbindungselement
- 37.1, 37.2
- Verriegelungseinrichtung
- CD
- Maschinenquerrichtung (Pfeil)
- D9, D11
- Walzendurchmesser
- H12
- Höhe
- L
- Bahnlaufrichtung (Pfeil)
- M9, M11
- Mittelpunkt
- R22
- Verstellrichtung (Pfeil)
- S
- Sieblaufrichtung (Pfeil)
- α
- Keilwinkel
1. Doppelsiebformer (1) zum Bilden einer Faserstoffbahn (2), insbesondere einer Papier-
oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension mit den folgenden Merkmalen:
a) zwei endlose Siebbänder (Untersieb (3) und Obersieb (4)) bilden streckenweise miteinander
eine Doppelsiebzone (5);
b) das Obersieb (4) läuft über genau zwei Walzen (9, 11), nämlich über eine Einlaufwalze
(9), die das Obersieb (4) zur Doppelsiebzone (5) führt, wobei die beiden endlosen
Siebbänder eine keilförmige Einlaufzone (10) mit einem Keilwinkel (α) bilden, und
über eine Auslaufwalze (11), die das Obersieb (4) im Bereich des Endes der Doppelsiebzone
(5) zurück in Richtung zur Einlaufwalze (9) führt;
c) eine Obersieb-Baugruppe (12) umfasst außer den genannten zwei Walzen (9, 11) einen
Entwässerungskasten (13), der Siebwasser (14), welches durch das Obersieb (4) hindurch
nach oben strömt, aufnimmt und zur Abführung bereitstellt;
d) die Obersieb-Baugruppe (12) weist mindestens für den Entwässerungskasten (13) und
für die Einlaufwalze (9) eine gemeinsame Trageinrichtung (16) auf, die mittels einer
beidseitig wirkenden Hubeinrichtung (18) um eine horizontale Achse (20), die so genannte
Betriebsschwenkachse (20), derart schwenkbar ist, dass der Keilwinkel (α) während
des Formerbetriebs variierbar ist;
e) der Obersieb-Baugruppe (12) ist eine zusätzliche, ebenfalls horizontale und im
Bereich der Auslaufwalze (11) angeordnete zusätzliche horizontale Achse (21) zugeordnet,
um die Obersieb-Baugruppe (12) vom Untersieb (3) abzuheben;
f) die Hubeinrichtung (18), welche an der Trageinrichtung (16) angreift, ist die einzige
Hubeinrichtung (18), um sowohl den Keilwinkel (α) zu variieren als auch die Obersieb-Baugruppe
(12) vom Untersieb (3) abzuheben;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
g) die beiden Walzen (9, 11) weisen jeweils einen Walzendurchmesser (D9, D11) auf,
der gleich oder größer als die Höhe (H12) der Obersieb-Baugruppe (12) ist;
h) der Einlaufwalze (9) ist mindestens eine an der Obersieb-Baugruppe (12), vorzugsweise
an der Trageinrichtung (16) angebrachte und beidseitig wirkende Verstelleinrichtung
(22) zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs zugeordnet,
wobei die Verstellrichtung (R22) der Verstelleinrichtung (22) vorzugsweise auf der
Verbindungsgerade (23) der Mittelpunkte (M9, M11) der beiden Walzen (9, 11) liegt.
2. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Walzendurchmesser (D9, D11) nur unwesentlich größer als die Höhe (H12)
der Obersieb-Baugruppe (12) sind.
3. Doppelsiebformer (1) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) die beiden Walzen (9, 11) weisen einen jeweiligen Walzendurchmesser (D9, D11) auf,
wobei ein Walzendurchmesser (D9, D11) kleiner und ein Walzendurchmesser (D9, D11)
größer als die Höhe (H12) der Obersieb-Baugruppe (12) ist;
b) der Einlaufwalze (9) ist mindestens eine an der Obersieb-Baugruppe (12), vorzugsweise
an der Trageinrichtung (16) angebrachte und beidseitig wirkende Verstelleinrichtung
(22) zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs zugeordnet,
wobei die Verstellrichtung (R22) der Verstelleinrichtung (22) vorzugsweise auf der
Verbindungsgerade (23) der Mittelpunkte (M9, M11) der beiden Walzen (9, 11) liegt.
4. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Obersieb-Baugruppe (12) oberseitig mehrere vorzugsweise siebbreite und vorzugsweise
senkrecht zur Sieblaufrichtung (S) angeordnete Führungselemente (31), insbesondere
Gleit- und/oder Rollelemente (31.1, 31.2), zur möglichst verschleißfreien Führung
des Obersiebs (4) aufweist.
5. Doppelsiebformer (1) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) die beiden Walzen (9, 11) weisen jeweils einen Walzendurchmesser (D9, D11) auf,
der kleiner als die Höhe (H12) der Obersieb-Baugruppe (12) ist;
b) die Obersieb-Baugruppe (12) weist oberseitig mehrere vorzugsweise siebbreite und
vorzugsweise senkrecht zur Sieblaufrichtung (S) angeordnete Führungselemente (31),
insbesondere Gleit- und/oder Rollelemente (31.1, 31.2), zur möglichst verschleißfreien
Führung des Obersiebs (4) auf;
c) der Einlaufwalze (9) ist mindestens eine an der Obersieb-Baugruppe (12), vorzugsweise
an der Trageinrichtung (16) angebrachte und beidseitig wirkende Verstelleinrichtung
(22) zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs zugeordnet,
wobei die Verstellrichtung (R22) der Verstelleinrichtung (22) vorzugsweise auf der
Verbindungsgerade (23) der Mittelpunkte (M9, M11) der beiden Walzen (9, 11) liegt.
6. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) die Trageinrichtung (16) ist in eine schwenkbare Einlaufsektion (32.E), in eine
schwenkbare Mittensektion (32.M) und in eine schwenkbare Auslaufsektion (32.A) unterteilt;
b) die drei Sektionen (32.E, 32.M, 32.A) sind mittels mindestens je eines Gelenks
(33.1, 33.2) aneinander gekoppelt, wobei die Einlaufsektion (32.E) und die Mittensektion
(32.M) mittels eines entgegen der zusätzlichen horizontalen Achse (21) angeordneten
Lagers gekoppelt sind;
c) während des Formerbetriebs ist die Mittensektion (32.M) auf der Betriebsschwenkachse
(20) abgestützt, welche vorzugsweise ungefähr parallel zur Sieblaufrichtung (S) verlagerbar
ist;
d) die Auslaufsektion (32.A) ist dauernd an der zusätzlichen horizontalen Achse (21)
abgestützt;
e) zwischen der Mittensektion (32.M) und der Auslaufsektion (32.A) ist zur Stabilisierung
des Entwässerungskastens (13) mindestens je ein beidseitig angebrachtes Federelement
(34) vorgesehen.
7. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) die Trageinrichtung (16) ist in eine schwenkbare Einlaufsektion (32.E) und in eine
schwenkbare Auslaufsektion (32.A) unterteilt;
b) die zwei Sektionen (32.E, 32.A) sind mittels mindestens eines Gelenks (33.1) aneinander
gekoppelt;
c) während des Formerbetriebs ist die Auslaufsektion (32.A) an einer feststehenden
Stütze (35) abgestützt;
d) die Auslaufsektion (32.A) ist während des Formerbetriebs an der zusätzlichen horizontalen
Achse (21) abgestützt;
8. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslaufsektion (32.A) an der feststehenden Stütze (35) mittels mindestens zweier
Verbindungselemente (36), vorzugsweise zweier Gewindespindeln, beidseitig abgestützt
ist.
9. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Obersieb-Baugruppe (12) nach einer Schwenkbewegung um die zusätzliche horizontale
Achse (21) mittels einer Verriegelungseinrichtung (37) an der feststehenden Stütze
(35) arretierbar ist.
10. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung (22) zwei Gewindespindeleinheiten (24), zwei Zahnstangeneinheiten
oder zwei Zylindereinheiten mit pneumatischer oder hydraulischer Beaufschlagung und
mindestens eine Einheit zur Steuerung/Regelung (25) umfasst.
11. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs mindestens
eine der beiden Walzen (9, 11) verlagerbar ist, wobei die Spann- und Regelfunktion
vorzugsweise überlagert sind.
12. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs eine der
beiden Walzen (9, 11) verlagerbar und die andere Walze (9, 11) steuerbar/regelbar
ist.
13. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs mindestens
eine Walze (9, 11) verlagerbar ist und das Obersieb (4) in Maschinenquerrichtung (CD)
passiv durch Bombierung mindestens einer Walze (9, 11) oder durch spezielle Ausführung
mit zentrierender Wirkung, vorzugsweise im Obersiebrücklauf enthaltener Gleit- oder
Rollelemente positionierbar ist.
14. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs mindestens
eine Walze (9, 11) verlagerbar ist und mindestens eines der im Obersiebrücklauf enthaltenen
Gleit- oder Rollelemente positionierbar ist.
15. Doppelsiebformer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Steuerung/Regelung der Obersiebspannung und/oder des Obersiebverlaufs mindestens
eine Walze (9, 11) verlagerbar ist und mindestens ein im Obersiebrücklauf angeordnetes
und anstellbares Gleitelement zur Erzeugung der Siebspannung positionierbar ist.
16. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zusätzliche horizontale Achse (21) erst nach einer Vergrößerung des Keilwinkels
(α) wirksam in Einsatz gelangt.
17. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Trageinrichtung (16) beim Abheben der Obersieb-Baugruppe (12) vom Untersieb
(3) aus dem Lager der Betriebsschwenkachse (20) abhebt.
18. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trageinrichtung (16) während des Formerbetriebs aus dem Lager der zusätzlichen
horizontalen Achse (21) abgehoben ist.
19. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Ende der Doppelsiebzone (5) in der Schlaufe des Untersiebs (3) ein Trennsauger
(8, 26) angeordnet ist, wobei vorzugsweise dessen Sieblauffläche (27) konvex nach
oben gekrümmt ist.
20. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betriebsschwenkachse (20) im Bereich zwischen dem Entwässerungskasten (13) und
der Ablaufwalze (11) liegt.
21. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betriebsschwenkachse (20) im Bereich der Stelle (30) liegt, wo die Siebe vom
Entwässerungskasten (13) ablaufen.
22. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betriebsschwenkachse (20) in der Sieblauffläche der letzten Leiste (15.N) des
Entwässerungskastens (13) liegt.
23. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trageinrichtung (16) zwei Längsträger (29) aufweist, die in Maschinenquerrichtung
(CD) miteinander nur durch den Entwässerungskasten (13) verbunden sind.
24. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eines der beiden endlosen Siebbänder (Untersieb (3) und Obersieb (4))
durch mindestens ein Siebreinigungs- oder Konditionierelement beaufschlagbar ist.
25. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungselemente (31) als integrierte Siebreinigungs- oder Konditionierelemente
ausgeführt sind.