[0001] Die Erfindung betrifft ein ein- oder mehrstöckiges Gebäude, insbesondere Wohngebäude,
das aus einer Vielzahl von einzelnen Baumodulen aufgebaut ist.
[0002] Die Erfindung betrifft auch ein weitgehend erdbebensicheres Gebäude.
[0003] Die Erfindung betrifft weiterhin die Ausbildung eines Fundamentes, insbesondere für
ein weitgehend edbebensicheres Gebäude.
[0004] Es sind Baumodule zum Aufbau von Gebäuden durch die EP 0631022 B1, WO 99/53152 und
das DE-Gebrauchsmuster 20112987.6 bekannt.
[0005] Nachteilig ist, dass der Aufbau eines Gebäudes aus solchen schemelartigen Baumodulen
nicht weitgehend wetterunabhängig erfolgen kann. Bevor der Aufbau beginnen kann, sind
aufwändige Arbeiten zur Fertigstellung eines Fundamentes für das Gebäude erforderlich.
Die Arbeiten zur Fertigstellung des Fundamentes und zur Errichtung eines herkömmlichen
Rohbaues aus einzelnen Baumodulen erfordern die Aufsicht einer teuren Baufirma, die
die Montagearbeiten ständig verantwortlich vor Ort überwachen muss. Nach der Fertigstellung
des Rohbaues sind besonders zeit- und vor allem kostenaufwändige Innenausbauten erforderlich,
die sich nicht automatisieren lassen. Die auf der Baustelle vorzunehmenden Arbeiten
zur Fertigstellung des Innenausbaus erlauben auch keine gesicherte Qualität auf hohem
Niveau. Nach der Fertigstellung von Gebäuden sind daher innerhalb der Garantiezeit
kostenaufwändige Nachbesserungsarbeiten vielfach die Regel. Die bezugsfertigen Gebäude
sind außerdem vielfach nicht ausreichend trocken, wodurch die Wohnqualität bis zur
Trocknung empfindlich benachteiligt sein kann.
[0006] Ein wesentlicher Nachteil der aus bekannten Baumodulen aufgebauten Gebäude besteht
auch darin, dass einfache Lösungen für überflutungssichere Kellergeschosse nicht existieren
und dass weitgehend erdbebensichere Gebäude mit den Baumodulen nicht gezeigt sind.
Außerdem sind die herkömmlichen Fundamente nicht nur besonders zeit- und kostenaufwändig
herzustellen, sie verhindern oder erschweren den Aufbau von weitgehend erdbebengesicherten
Gebäuden.
[0007] Es existieren auch keine einfachen und sicher ausführbaren Lösungen für eine Selbstzentrierung
nebeneinander liegender Baumodule in einer genau waagrechten Lage und für eine Selbstzentrierung
übereinander liegender Baumodule in genau senkrechter Lage zueinander.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen wählbaren Bausatz von Baumodulen zur Verfügung
zu stellen, aus denen sich Gebäude weitgehend wetterunabhängig errichten lassen, für
die keine teuren Fundamentarbeiten notwendig sind, die kostengünstig ohne eine den
Gebäudeaufbau kontrollierende Baufirma auskommen, die mit hoher Qualitätsgarantie
nach dem Aufbau weitgehend frei sind von Innenausbauarbeiten, und die im wesentlichen
trocken sind und daher kurzzeitig nach dem Gebäudeaufbau bezugsfertig sind. Dabei
sollen auch einfache Gebäudelösungen möglich sein, die ohne erhöhten Kostenaufwand
weitgehend erdbebensicher ausgebildet sind. Die Fundamente sollen den Aufbau erdbebengesicherter
Gebäude auch in herkömmlicher Form weitgehend begünstigen, bei denen lediglich das
unterste Stockwerk bzw. das Kellergeschoß aus den Baumodulen aufgebaut ist.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der
Unteransprüche.
[0010] Der Erfindung liegt auch der Gedanke zugrunde, dass das Fundament vorteilhafterweise
nur aus wenigstens zwei parallelen Betonstreifen bestehen kann, die im Abstand zweier
gegenüberliegender Außenseiten des Gebäudes angeordnet sind und der Fundamentabschnitt
zwischen den Betonstreifen in den Boden des Kellergeschosses oder in den Boden des
untersten Stockwerkes des Gebäudes integriert ist. Ein solches streifenförmiges Fundament
ist nicht nur für erfindungsgemäß aus den vorstehenden erfindungsgemäßen Baumodulen
aufgebaute Gebäude vorteilhaft sondern auch für herkömmliche, nicht in einzelne Module
unterteilte Gebäude, bei denen lediglich das Kellergeschoß oder das unterste Stockwerk
aus den erfindungsgemäßen Baumodulen aufgebaut ist.
[0011] Die Erfindung zeigt auch einen neuen Weg zum Aufbau weitgehend erdbebengesicherter
Gebäude, indem die durch Erdstöße verursachten Bewegungen des Gebäudefundamentes von
einem Kellergeschoss oder einem untersten Stockwerk des Gebäudes weitgehend entkoppelt
sind. Hierzu sind erfindungsgemäß zwischen dem im Erdreich fest liegenden Fundament
und der äußeren Bodenfläche des Kellergeschosses bzw. des untersten Stockwerkes eine
Vielzahl von kugelförmigen oder weitgehend runden Lagerkörper vorhanden, die eine
relative Verschieblichkeit des Gebäudes gegenüber dem im Erdreich fest liegendem Fundament
erlauben. Hierbei kann es sich um aus Baumodulen aufgebaute erfindungsgemäße Gebäude
oder auch um herkömmliche Gebäude handeln, bei denen lediglich das Kellergeschoß bzw.
das unterste Stockwerk aus den erfindungsgemäßen Baumodulen aufgebaut ist. Das Fundament
kann dabei vorteilhafterweise nur aus parallelen Betonstreifen entlang den Außenseiten
des Gebäudes bestehen.
[0012] Ein weitgehend erdbebengesichertes Fundament kann aus einzelnen erfindungsgemäßen
Baumodulen aufgebaut sein, die durch ein dreidimensionales Netzwerk von Verbindungspunkten
in der horizontalen und vertikalen Ebene jeweils untereinander druck- und zugfest
miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungspunkte gegenüber Erdstößen eine relative
Verschiebung der Baumodule zueinander bei weitgehendem Erhalt des Netzwerkes erlauben.
[0013] Dadurch, dass die einzelnen Baumodule für den Aufbau eines erfindungsgemäßen Gebäudes
jeweils aus einer waagrechten Bodenplatte und wenigstens einer biegesteif angesetzten
senkrechten Wandplatte besteht und die Bodenplatte einen Fußbodenabschnitt eines Stockwerkes
und die senkrechte Wandplatte oder Wandplatten Abschnitte der äußeren Gehäusewand
des Stockwerkes oder innere Trennwände des Stockwerkes bilden, lassen sich die erfindungsgemäßen
Baumodule in Fertigungsstätten weitgehend vorkonfektionieren, so dass auf der Baustelle
keine wesentlichen Innenausbauten mehr vorgenommen werden müssen. Erst hierdurch kann
eine gewählte Vorkonfektionierung mit hoher Qualitätsgarantie industriell besonders
kostengünstig hergestellt werden.
[0014] Für die Endmontage der weitgehend trockenen, vorkonfektionierten einzelnen Baumodule
auf der Baustelle zur Errichtung eines erfindungsgemäßen Gebäudes mit zwischen benachbarten
Baumodulen selbstzentrierend wirkenden Verbindungselementen ist die Anwesenheit einer
Baufirma nicht erforderlich.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend - ohne jede Beschränkung - anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben, die in einer Zeichnung schematisch dargestellt sind. Im wesentlichen
gleiche Teile des erfindungsgemäßen Gebäudes bzw. der aus ihnen aufgebauten erfindungsgemäßen
Baumodule sind einheitlich durch die gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet:
[0016] Hierin zeigt:
- Fig. 1
- ein U-förmiges Baumodul in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 2
- ein Baumodul in perspektivischer Darstellung, mit drei U-förmig aneinandergrenzenden
Wandteilen;
- Fig. 3
- ein Baumodul in perspektivischer Darstellung, mit vier kastenförmig aneinandergrenzenden
Wandteilen;
- Fig. 4
- ein L-förmiges Baumodul in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 5
- ein Baumodul ähnlich Fig. 2 in perspektivischer Darstellung mit zwei gegenüberliegenden
abgeschrägten Wandteilen als Auflage für eine Dachkonstruktion;
- Fig. 6
- ein U-förmiges Bauteil ähnlich Fig. 1 in perspektivischer Darstellung mit zwei gegenüberliegenden
abgeschrägten Wandteilen als Auflage für eine Dachkonstruktion;
- Fig. 7
- ein L-förmiges Bauteil ähnlich Fig. 4 aber mit einem gleichschenklig trapezförmigen
waagerechten Bodenteil in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 8
- ein U-förmiges Bauteil ähnlich Fig. 1 in perspektivischer Darstellung, aber mit einem
gleichschenklig trapezförmigen waagrechten Bodeteil und gegenüberliegenden unterschiedlich
breiten senkrechten Wandteilen;
- Fig. 9
- zwei gegenüber Fig. 1 abgewandelte U-förmige Baumodule mit einem Zwischenteil in perspektivischer
Darstellung;
- Fig. 10
- ein gegenüber Fig. 1 und 9 weiter abgewandeltes U-förmiges Baumodul mit an gegenüberliegenden
Enden angesetzten L-förmigen Baumodulen nach Fig. 4 in perspektivischer Darstellung;
- Fig 11
- ein U-förmiges Baumodul nach Fig. 1, an das beidseitig zwei Baumodule nach Fig. 2
angeschlossen sind, um z.B. ein wannenförmig geschlossenes Kellergeschoss zu bilden;
- Fig 12
- ein aus mehreren Baumodulen zusammengesetztes Stockwerk eines Gebäudes;
- Fig 13
- ein mehrstöckiges Gebäude aus neben- und übereinander angeordneten Baumodulen in perspektivischer
Darstellung;
- Fig 14
- eine Querverschraubung der Bodenplatten zweier aneinandergrenzenden Baumodule im Querschnitt;
- Fig 15
- die Draufsicht auf eine gegenüber Fig. 14 abgewandelte Querverschraubung;
- Fig 16
- ein vertikaler Schnitt durch die Verschraubung nach Fig. 15 in einer zur Verschraubung
vorbereiteten Stellung;
- Fig 17
- ein buchsenartiger verlorener Schalungskörper mit beidseitig angesteckten Hülsen zur
Bildung einer Ausnehmung in einer Boden- oder Wandplatte eines Baumoduls in perspektivischer
Darstellung;
- Fig 18
- eine Draufsicht auf eine gekreuzte Verschraubung zwischen zwei aneinandergrenzenden
Baumodulen;
- Fig 19
- ein Schnitt durch eine Verschraubung zwischen einem senkrechten Wandteil eines unteren
Baumoduls und einem waagerechten Bodenteil eines Baumoduls einer nächst höheren Etage
eines Gebäudes;
- Fig 20
- eine Zentrier- und Justiereinrichtung im vertikalen Schnitt zwischen einem senkrechten
Wandteil eines unteren Baumoduls und einem waagerechten Bodenteil eines Baumoduls
einer nächst höheren Etage eines Gebäudes;
- Fig 21
- eine Zentrier- und Justiereinrichtung als Variante gegenüber der Einrichtung nach
Fig. 20;
- Fig 21a
- eine weitere Variante der Zentrier- und Justiervorrichtung nach Fig. 20
- Fig 22 a
- ein Querschnitt durch ein gegen Erdbeben gesichertes erfindungsgemäßes Gebäude, das
auf einem Streifenfundament begrenzt verschieblich gelagert ist;
- Fig 22 b
- ein Querschnitt durch einen vergrößerten Teilabschnitt von Fig. 22 a;
- Fig 23
- ein Querschnitt durch die Lagerung benachbarter Kellergeschosse zweier benachbarter
Gebäude auf einem zweigeteilten Streifenfundament, wobei die Fundamentstreifen bei
Erdbebenstößen relativ zueinander verschieblich sind;
- Fig 24
- ein erfindungsgemäßes Gebäudeteil in der Draufsicht mit einem zwischen zwei U-förmigen
Baumodulen nach Fig. 1 eingeschlossenen gegenüber den Baumodulen nach Fig. 1 abgewandelten
U-förmigen Baumodul zur Aufnahme einer Wendeltreppe und in Verbindung mit einem angeschlossenen
L-förmigen Baumodul nach Fig. 4;
- Fig 25
- ein Baumodul zur Unterbringung einer Wendeltreppe nach Fig. 24;
- Fig 26
- eine Draufsicht auf ein Stockwerk eines aus Baumodulen aufgebautes Gebäudes mit einem
Treppenschacht;
- Fig 27
- eine perspektivische Ansicht des Stockwerkes nach Fig. 26;
[0017] Die Fig. 1 bis 8 zeigen verschiedene beispielsweise Ausführungen von Baumodulen 1
bis 8. Die einzelnen Baumodule bestehen jeweils aus einer waagerechten Bodenplatte
9 und einer oder mehreren senkrechten Wandplatten 10. Die Innenflächen der waagerechten
Bodenplatten 9 bilden jeweils Fußbodenabschnitte eines Gebäudes. Die senkrechten Wandplatten
10 der Baumodule 1 bis 8 bilden in der Regel tragende geschoßhohe Wandabschnitte eines
Gebäudes, die jeweils auf ihren oberen waagerechten Stirnflächen ein Baumodul der
nächst höheren Geschoßebene des Gebäudes oder auch in abgeschrägter Form eine Dachkonstruktion
tragen.
[0018] Die Außenflächen der Bodenplatten 9 bilden jeweils Teile der Außenfläche des unteren
Geschosses eines Gebäudes oder Deckenabschnitte eines oberen Geschosses eines Gebäudes.
[0019] Gemäß den Fig. 1 bis 6 weisen die Bodenplatten 9 jeweils einen rechteckigen Grundriss
von z. B. 630 cm Länge und 100 cm Breite auf. Gemäß den Fig. 7 und 8 weisen die Bodenplatten
9a jeweils einen länglichen, gleichschenklig trapezförmigen Grundriss auf, wobei die
parallelen Stirnseiten der Bodenplatten 9a jeweils einen Abstand von z. B. 630 cm
aufweisen können.
[0020] Die tragenden geschoßhohen Wandplatten 10 der Baumodule 1 bis 4 sowie 8 und 9 sind
jeweils rechteckig ausgebildet. Sie besitzen eine freie waagerechte obere Stirnfläche
zur Auflage eines oberen Baumoduls.
[0021] Die Baumodule nach Fig. 5 und 6 weisen an zwei gegenüberliegenden Schmalseiten der
Bodenplatten 9 jeweils giebelartig abgeschrägte Wandplatten 10a zum Tragen einer entsprechend
abgeschrägten Dachkonstruktion auf.
[0022] Das Baumodul nach Fig. 1 ist U-förmig ausgebildet. Die beiden geschoßhohen Wandplatten
10 befinden sich an den gegenüberliegenden Breitseiten der Bodenplatte 9.
[0023] Das Baumodul nach Fig. 2 besteht wiederum aus einer rechteckigen Bodenplatte 9 z.
B. in den Abmessungen der Bodenplatte 9 nach Fig. 1.
[0024] An der einen Längsseite der Bodenplatte 9 in Fig. 2 und an ihren gegenüberliegenden
beiden Breitseiten befinden sich drei U-förmig aneinandergrenzende Wandplatten, die
an ihren freien oberen Stirnflächen eine waagerechte Auflagefläche für ein oberes
Baumodul bilden.
[0025] In Fig. 3 befinden sich an den beiden gegenüberliegenden Längsseiten sowie den beiden
gegenüberliegenden Breiten einer rechteckigen Bodenplatte 9 je eine geschoßhohe Wandplatte
10, die aneinandergrenzend einen weitgehend geschlossenen, nach oben offenen Innenraum
bilden, wobei die eine Wandplatte 10b entlang einer der beiden Längsseiten der Bodenplatte
9 eine rechteckige Ausnehmung 11 aufweist, über die der Innenraum zugänglich ist.
[0026] Fig. 4 zeigt ein L-förmiges Baumodul mit einer rechteckigen Bodenplatte 9 und einer
geschoßhohen rechteckigen Wandplatte 10 an einer der beiden Breitseiten der Bodenplatte
9.
[0027] In Fig. 5 schließt an die beiden gegenüberliegenden Breitseiten einer rechteckigen
Bodenplatte 9 jeweils dachschrägenartig abgeschrägten Wandplatten 10a und 10b an.
Eine Wandplatte 10 entlang der einen der beiden Längsseiten der Bodenplatte 9 schließt
an die beiden Wandplatten 10a und 10b an, während in Fig. 6 die beiden Längsseiten
der Bodenplatte 9 offen sind.
[0028] Ein L-förmiges Baumodul nach Fig. 7 und ein U-förmiges Baumodul nach Fig. 8 weisen
an wenigstens einer der beiden einander gegenüberliegenden parallelen Breitseiten
(Fig. 7) einer gleichschenklig trapezförmigen Bodenplatte 9a bzw. an beiden Schmalseiten
(Fig. 8) geschoßhohe senkrechte Wandplatten unterschiedlicher Breite auf, die durch
die Bodenplatte 9a vorgegeben ist. Mehrere längs ihrer gleichschenkligen Seiten aneinandergestellten
Baumodule nach Fig. 7 oder 8 bilden ein vieleckigen Rundbau mit einem kreisförmigen
Außendurchmesser und einen konzentrischen kreisförmigen Innendurchmesser.
[0029] Es ist klar, daß sich an den gleichschenkligen Längsseiten der trapezförmigen Bodenplatten
entsprechend Fig. 2, 3 und 5 auch senkrechte Wandplatten befinden können. Dabei können
die Wandplatten entsprechend Fig. 6 auch abgeschrägt ausgebildet sein, um eine entsprechend
abgeschrägte Dachkonstruktion für einen Rundbau tragen zu können.
[0030] Die Erfindung ist auf die in den Fig. 1 bis 8 gezeigten beispielsweisen Bauformen
von Baumodulen in keiner Weise beschränkt. Zum Aufbau eines Gebäudes in einer beliebig
wählbaren Gestalt sind Baumodule in den verschiedenen Bauformen denkbar, die sich
mehr oder weniger aber nicht grundsätzlich von den in Fig. 1 bis 8 beispielsweise
aufgezeigten Bauformen unterscheiden können, ohne von dem Grundprinzip abzuweichen,
daß eine tragende waagerechte Bodenplatte, insbesondere aus Beton, vorhanden ist,
die innenseitig einen Fußbodenabschnitt eines Gebäudes und außenseitig einen Flächenabschnitt
eines untersten Geschosses eines Gebäudes, insbesondere des Kellegeschosses oder einen
Flächenabschnitt einer Decke eines Innenraumes eines Gebäudes bilden kann, wobei vorteilhafterweise
in den Gebäudeboden auch ein Teil des Fundamentes zwischen zwei Fundamentstreifen
integriert sein kann und wobei wenigstens eine, vorzugsweise zwei senkrechte, geschoßhohe
tragende Wandplatten mit einer Bodenplatte biegesteif verbunden sind.
[0031] Dabei können die senkrechten Wandplatten gegenüber seitlichen Begrenzungskanten der
Bodenplatte vorteilhafterweise auch um vorbestimmte Maße zurückgesetzt sein, wie nachstehend
angezeigt ist.
[0032] So können die Baumodule einheitlich aus bewehrtem Beton bestehen. Vorzugsweise die
Wandplatten können aber aus anderen Baumaterialien aufgebaut sein, wie z. B. Ziegeln
und/oder Holz und/oder Stahl und/oder Kunststoff. Die Bodenplatten der Baumodule können
jede Art von Durchbrüchen, insbesondere zur Verlegung von Schächten für elektrische
Leitungen und zur Unterbringung von Wasserzu- und Abflußleitungen aufweisen.
[0033] Die Wandplatten können jeweils außen liegende Wandabschnitte oder innen liegende
Wandabschnitte bilden. Dabei können die senkrechten Wandplatten die jeweils notwendigen
Durchbrüche insbesondere für Fenster und Türen aufweisen.
[0034] Derartige Durchbrüche in den Bodenplatten und/oder in den Wandplatten sind in den
schematischen Darstellungen der Baumodule der Einfachheit halber nicht dargestellt.
[0035] Zum Aufbau eines ein- oder mehrstöckigen Gebäudes von gewähltem Innen- und Außenaufbau
wird die erforderliche Anzahl von Baumodulen aus einer Gruppe verschiedener vorgefertigter
Baumodule ausgewählt, die am Bauplatz des zu errichtenden Gebäudes zusammengesetzt
werden, wobei die einzelnen neben- und übereinander gestellten Baumodule in horizontalen
und vertikalen Ebenen durch ein dreidimensionales Netzwerk von erfindungsgemäßen Verbindungsstellen
miteinander druck- und zugfest verbunden sind, ohne dass vorteilhafterweise bei der
Montage eines Gebäudes eine sonst notwendige fachkundige Bauaufsicht erforderlich
ist. Dabei werden die Baumodule von Stockwerk zu Stockwerk erfindungsgemäß mittels
Kalibrierelementen selbsttätig in die richtige horizontale und vertikale Lage einjustiert,
ohne dass aufwendige Nacharbeiten am Montageort notwendig sind.
[0036] Zur druck- und zugfesten Verbindung je zweier neben- und zweier übereinander liegender
Baumodule weisen ihre Boden- und Wandplatten jeweils an ihren Schmalseiten Anschlussprofile
und quer zu diesen Profilen besondere kanalartige Ausnehmungen zur Aufnahme von, insbesondere
bolzenartigen, Verbindungselementen auf. Zum Aufbau eines Gebäudes können U-förmige
Baumodule verwendet werden, bei denen wenigstens die eine der beiden Wandplatten vorteilhafterweise
von der Begrenzungskante der einen Breitseite der Bodenplatte um ein vorbestimmtes
Maß "L" (Fig. 9) zurückgesetzt ist.
[0037] In Fig. 9 ist in perspektivischer Darstellung ein Beispiel eines Teilabschnittes
eines Gebäudeabschnittes aus zwei U-förmigen Baumodulen 1 a gezeigt, bei denen die
vorteilhafterweise um das gleiche Maß "I" überstehenden Plattenteile der Bodenplatten
1 a sich einander gegenüberstehen. Zwischen den überstehenden beiden Plattenteilen
ist eine Zwischenplatte 12 eingesetzt. Die Abmessungen können dabei vorteilhafterweise
so gewählt sein, dass die hintereinander liegenden senkrechten Wandplatten untereinander
die gleichen Abstände aufweisen. Der Anschluß der Zwischenplatte 12 an die beiden
überstehenden Plattenteile ist besonders begünstigt.
[0038] In Fig. 10 ist in perspektivischer Darstellung ein dem Beispiel nach Fig. 9 ähnlicher
Gebäudeabschnitt aus einem U-förmigen Baumodul 1 b dargestellt, bei dem hier beide
sich gegenüberstehenden Wandplatten 10e vorteilhafterweise jeweils um den Abstand
"L" von der Begrenzungskante der zugehörigen Breitseite der Bodenplatte zurückgesetzt
sind. An die beiden überstehenden Teile der Bodenplatte 9c schließt jeweils ein in
Fig. 4 gezeigtes L-förmiges Baumodul mit dem freien Ende seiner Bodenplatte 9 an.
Auch hier ist der Anschluß besonders begünstigt.
[0039] Die Abmessungen der Baumodule können dabei vorteilhafterweise so gewählt sein, dass
die hintereinander liegenden senkrechten Wandplatten untereinander die gleichen Abstände
aufweisen.
[0040] Fig. 11 zeigt ein beispielweises Kellergeschoss bzw. das unterste Geschoss eines
Gebäudes aus einem mittleren U-förmigen Baumodul 1 (Fig. 1) und zwei äußeren jeweils
längsseitig angeschlossenen Baumodulen 2 (Fig. 2). Die drei Baumodule lassen sich
vorteilhafterweise druckwasserdicht miteinander verbinden und bilden so ein dichtes
wannenförmiges Kellergeschoss bzw. ein unterstes Stockwerk, das gegen Hochwasser geschützt
ist.
[0041] Sofern hier nicht gezeigte Fenster und/oder Türen vorgesehen sind, lassen sich für
jeden Fachmann verständliche Blenden vorsehen, mit denen die Fenster und Türen von
außen dicht verschlossen werden können.
[0042] Fig. 12 zeigt ein beispielweises Stockwerk eines Gebäudes aus einem Baumodul 2 (Fig.
2) und zwei gleichen u-förmigen Baumodulen 1 (Fig. 1) sowie drei gleichen Baumodulen
4 (Fig. 4). Die Abmessungen sind dabei vorteilhafterweise so gewählt, dass die Baumodule
2 und 1 einen nach oben offenen von drei senkrechten Wänden umschlossenen Raum 13
bilden, der zur einen Längsseite offen ist.
[0043] An die offene Längsseite des Raumes 13 sind die freien Enden der Bodenplatten 9 dreier
längsseitig nebeneinander liegender L-förmiger Baumodule 4 (Fig. 4) angeschlossen.
Die Abmessungen sind hier z. B. so gewählt, dass die rechteckigen Bodenplatten 9 der
Baumodule 2 und 1 eine Länge von 600 cm und die Breiten der rechteckigen Bodenplatten
der L-förmigen Baumodule 4 jeweils 200 cm also insgesamt 600 cm ausmachen. Das charakteristische
an dem beispielsweise gestalteten Stockwerk eines Gebäudes nach Fig. 12 besteht darin,
dass der Raum 13 über die L-förmigen Baumodule 4 von zwei gegenüberliegenden Seiten
frei zugänglich ist.
[0044] Fig. 13 zeigt ein beispielweises Gebäude mit einem druckwasserdichten Kellergeschoss
14 auf dem drei Stockwerke 15, 16 und 17 aufgesetzt sind.
[0045] Das Kellergeschoss 14 ist als druckwasserdichte Wanne entsprechend Fig. 11 ausgebildet.
Die anschließenden drei Stockwerke 15, 16 und 17 bestehen jeweils aus zwei U-förmigen
Baumodulen 1 (Fig. 1), die gebäuderückseitig jeweils von dreiseitig geschlossenen
Baumodulen 2 (Fig. 2) abgeschlossen sind, wie es das dritte Stockwerk 17 aus einem
U-förmigen und einem dreiseitig geschlossenen Baumodul 1 und 2 zeigt, die hier eine
nicht gezeigte Dachkonstruktion tragen. Die Vorderseiten des 1. und 2. Stockwerkes
15 und 16 sind im Beispielsfalle noch unfertig und das vorderste der beiden U-förmigen
Bauteile des 2. Stockwerkes 16 ist hier beispielsweise durch eine Bodenplatte 9 abgedeckt.
[0046] Das Gebäude nach Fig. 13 in einem teilweise noch unfertigen Zustand hat einen beispielsweise
quadratischen Grundriss von 630 x 630 cm. Es ruht vorteilhafterweise auf einem Fundament
aus zwei parallelen Fundamentstreifen 18 und 19. Der mehrteilige Boden des insbesondere
druckwasserdichten Kellergeschosses 14 ist dabei so ausgebildet, dass der fundamentfreie
Zwischenraum zwischen den Fundamentstreifen in den Boden des Kellergeschosses integriert
ist.
[0047] Die nachstehenden Fig. 14 bis 19 zeigen beispielsweise Verbindungsmittel zwischen
waagerechten Bodenplatten und senkrechten Wandplatten und zwischen den Wandplatten
eines Baumoduls und der Bodenplatte eines anliegenden Baumoduls.
[0048] Die in den Fig. 14 bis 18 gezeigten Verbindungsmittel für zwei in einer Ebene aneinandergrenzenden
Bodenplatten zweier Baumodule sind entsprechend für die Verbindung einer senkrechten
Wandplatte eines unteren Baumoduls von der Bodenplatte eines aufliegenden Baumoduls
geeignet.
[0049] Bei zwei in einer Ebene aneinandergrenzenden Baumodulen sind wenigstens zwei aneinandergrenzende
Wandplatten durch Gewindebolzen miteinander verspannt. Es kann insbesondere für druckwasserdichte
Kellergeschosse von Vorteil sein, bei zwei in einer Ebene aneinandergrenzenden Baumodulen
sowohl die Bodenplatten als auch die aneinandergrenzenden Wandplatten jeweils durch
Gewindebolzen miteinander zu verspannen, die in gewählten Abständen ufeinanderfolgen.
[0050] Zu den erfindungsgemäßen Verbindungsmitteln gehören bei Baumodulen waagrechte Nutenprofile
entlang den Breitseiten der Bodenplatten und senkrechte Nutenprofile entlang den senkrechten
Stirnflächen der Wandplatten.
[0051] Die Nutenprofile weisen im wesentlichen ein u-förmiges Profil auf. In der Anschlussstellung
zweier waagerechter Bodenplatten sowie in der Anschlussstellung zweier senkrechter
Wandplatten liegen sich die nutenförmigen Profile jeweils spiegelbildlich gegenüber
und bilden mit Füllmassen verfüllbare Anschlusshohlräume. Dabei sind die Nutenprofile
vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass die Schalkörper bei der Herstellung der
Boden- und der Wandplatten sich leicht ausschalen lassen und dass die Füllmassen sich
leicht in die Hohlräume zwischen zwei angrenzenden Boden- oder Wandplatten einbringen
lassen. Da zwei miteinander zu verbindende Bodenplatten in einer waagerechten Ebene
und zwei miteinander zu verbindende Wandplatten in einer senkrechten Ebene liegen,
ergeben sich unterschiedliche Aufgaben zur Ausfüllung der waagerechten Anschlusshohlräume,
so dass die bodenseitigen und die wandseitigen Profile entsprechend unterschiedlich
ausgebildet sein können.
[0052] Fig. 14 zeigt eine Verbindung zweier nur in ihren beiderseitigen Anschlussbereichen
dargestellten Bodenplatten 9 von zwei benachbart liegenden Baumodulen. Die beiden
Nutenprofile 20 mit im wesentlichen U-förmigen Querschnitten bilden in der dargestellten
Anschlussstellung innenseitig d. h. fußbodenseitig einen Trichter 23, über den die
Füllmasse leicht eingebracht werden kann.
[0053] Jeweils quer zu den Nutenprofilen verläuft in der einen (linken) Bodenplatte 9 ein
erster Kanal 24 und in der gegenüberliegenden anderen rechten Bodenplatte 9 ein gleichartiger
zweiter Kanal 25. Beide in der Anschlussstellung der Bodenplatten 9 miteinander fluchtenden
Kanäle 24 und 25 schließen jeweils an eine erste bzw. zweite trichterförmige Ausnehmung
26 bzw. 27 an, die von den Innenseiten der Bodenplatten aus zugänglich sind.
[0054] Von der einen (linken) Ausnehmung 26 geht vorteilhafterweise ein zusätzlicher, zu
den beiden Kanälen 24 und 25 liegender dritter Kanal 28 aus, der eine solche Tiefe
besitzt, dass ein Gewindebolzen 29 in den Kanal 28 der linken Bodenplatte 9 komplett
hineingeschoben werden kann, ohne profilseitig überzustehen. Dabei weist der Gewindebolzen
29 eine solche Länge auf, dass in der gezeigten Verbindungsstellung die Gewindeenden
30 und 31 des Gewindebolzens in den beiden Ausnehmungen zu liegen kommen.
[0055] Zur Verspannung der beiden Bodenplatten werden auf die beiden Gewindeenden 30 und
31 je eine Ringscheibe 32 und 33 aufgesteckt und je eine Mutter 34 und 35 aufgeschraubt.
Durch Anziehen der Muttern mit einer vorbestimmten Kraft durch über die Ausnehmungen
26 und 27 zugängliche Schraubenschlüssel können die beiden Bodenplatten 9 mit der
notwendigen Kraft miteinander verspannt werden, wobei die Muttern sich jeweils über
die Ringscheiben 32 und 33 an den zu den Anschlussprofilen 20 gewandten Wänden 36
und 37 abstützen.
[0056] Der Gewindebolzen 29 kann auch so ausgebildet sein, dass er an seinem einen (linken)
Ende statt der Mutter 34 einen festen Bolzenkopf aufweist. Damit der Gewindebolzen
komplett in die linke Bodenplatte 9 verschieblich ist, muss der Durchmesser des Kanals
28 einen entsprechend weiten Durchmesser aufweisen.
[0057] Zur Montage der beiden Bodenplatten wird der Gewindebolzen in die eine (linke) Bodenplatte
9 eingesteckt. Anschließend wird die andere (rechte) Bodenplatte 9 in die Anschlussstellung
gebracht. Der Gewindebolzen 29 in der linken Bodenplatte 9 wird in seine Verbindungsstellung
verschoben, so dass die Verschraubung vorgenommen werden kann.
[0058] Es ist klar, dass ein zusätzlicher koaxialer Kanal entsprechend dem Kanal 28 auch
von der Ausnehmung 27 ausgehen kann, damit der Gewindebolzen vor der Montage wahlweise
in die linke oder rechte Bodenplatte gesteckt werden kann. Es ist klar, dass die trichterförmigen
Ausnehmungen auch eine zylindrische Form aufweisen können.
[0059] Für eine druckwasserdichte Verbindung der beiden Bodenplatten 9 ist vorteilhafterweise
eine gummielastische Dichtungsschnur 38 vorhanden. Nahe den Außenflächen der beiden
Bodenplatten befinden sich halbrunde Nuten 39 und 40, die sich in der Anschlussstellung
der Bodenplatten gegenüberliegen. In den halbrunden Nuten 39, 40 wird vor der Verspannung
der beiden Bodenplatten die Dichtungsschnur 38 eingelegt, die einen solchen Durchmesser
hat, dass sie bei der Verspannung der beiden Bodenplatten zur Erzielung einer sicheren
druckwasserdichten Verbindung der Bodenplatten 9 ausreichend elastisch verformt wird.
[0060] Die Fig. 15 zeigt in der Draufsicht und die Fig. 16 in der Draufsicht verlorene buchsenförmige
Schalungskörper 41 und 42 mit rohrförmigen Ansätzen 43, 44 und 45, 46 jeweils zum
Anstecken von verlorenen Schalungsrohrstücken 47, 48 und 49, um die Kanäle 24, 25
und 28 und die entsprechenden Ausnehmungen 26 und 27 (Fig. 14) bei der Herstellung
der Bodenplatten 9 aus Beton ausgespart zu bekommen.
[0061] Fig. 15 zeigt in der Draufsicht die Verbindungsstellung des Gewindebolzens 29 (Fig.
14) der sich hier an besonderen Ringscheiben 32a, 33a abstützt, die der Innenrundung
der verlorenen Schalungskörper 41 und 42 angepasst sind.
[0062] Fig. 17 zeigt in perspektivischer Darstellung den buchsenförmigen Schalungskörper
41 mit den angesteckten beiden Schalungs-Rohrstücken 47 und 48. Es handelt sich hierbei
um verlorene Schalungskörper, die jeweils in den fertigen Bodenplatten verbleiben
(verloren sind). Der Schalungskörper 41 entspricht dem Schalungskörper 42, bei dem
lediglich das Schalungs-Rohrstück 49 angesteckt ist. Fig. 16 zeigt, dass der Gewindebolzen
29 vor der Montage in dem Schalungskörper 41 mit den beiden angesteckten Schalungs-Rohrstücken
47 und 48 vollständig Platz findet.
[0063] Mit den verlorenen Schalungskörpern 41 und 42 und den Schalungs-Rohrstücken 47, 48
und 49 lassen sich die Kanäle und Ausnehmungen in den Bodenplatten zu ihrer Verspannung
mittels Gewindebolzen in hoher Präzision in bekannten Stahlschalungen herstellen.
[0064] Entsprechende Verschraubungen mittels Gewindebolzen 29 sind in gewählten Abständen
im Bereich der Anschlussprofile 20 vorhanden.
[0065] Nach einer Verspannung der beiden Bodenplatten 9 mittels in Abständen aufeinanderfolgenden
Gewindebolzen 29 wird der Hohlraum zwischen den gegenüberliegenden Nutenprofilen 20
mit einer Füllmasse vergossen. Die Aussparungen 36 und 37 werden wahlweise mit vergossen
oder werden mit Deckeln für eine spätere Demontage verschlossen.
[0066] Fig. 18 zeigt eine Draufsicht auf eine sich kreuzende Doppelverschraubung beispielsweise
zweier angrenzender Bodenplatten 9 von zwei in einer Ebene benachbart liegenden Baumodulen.
Entsprechende Doppelverschraubungen können zur Verbindung von senkrechten Wandplatten
zweier benachbart liegenden Baumodulen oder zur Verbindung von senkrechten Wandplatten
von unteren Baumodulen mit Bodenplatten aufliegender Baumodule vorgesehen sein.
[0067] In der links von der mittleren Anschlussebene dargestellten einen Bodenplatte 9 befinden
sich zwei erste, jeweils quer zu der Anschlussebene verlaufende Kanäle 50 und 51,
die jeweils an eine buchsenartige Ausnehmung 50' bzw. 51' anschließen.
[0068] In der rechten Bodenplatte 9 befinden sich zweite, jeweils quer zu den Anschlussprofilen
verlaufende Kanäle 54 und 55, die jeweils an ejne entsprechende buchsenartige Ausnehmung
54' bzw. 55' anschließen. Die verlängerten Achsen der vier in einer Ebene liegenden
Kanäle 50, 51 und 54, 55 schneiden sich in einem Punkt 57 in der Anschlussebene zwischen
den beiden waagerechten Bodenplatten 9, was entsprechend auch für senkrechte Wandplatten
gilt.
[0069] Der Schnittpunkt 57 liegt in einer zylindrischen Ausnehmung 58, die jeweils von halbzylindrischen
Ausnehmungen an den gegenüberliegenden Schmalseiten der beiden Bodenplatten 9, 9 gebildet
sind. Der Schnittpunkt 57 bildet das Lagezentrum einer Gewindehülse 57' mit vier im
rechten Winkel zueinander liegenden Gewindeanschlüssen.
[0070] In den hier z. B. rechtwinklig zueinander verlaufenden Kanälen 50, 51 und 54, 55
befinden sich Zugstangen 60, 61 und 62, 63 die jeweils mit ihren vorderen Enden an
einen der Gewindeanschlüsse der Gewindehülse 57' anschließen und die jeweils mit ihren
hinteren Gewindeenden in die buchsenartigen Ausnehmungen 50', 51' und 61', 62' ragen,
wo Muttern 64, 65 und 66, 67 aufgeschraubt sind, die sich jeweils an Ringscheiben
abstützen. Durch gleichmäßiges Anziehen der vier Muttern mit vorbestimmter Kraft erfolgt
eine feste Verbindung zwischen den Bodenplatten 9 im Bereich des Schnittpunktes 57.
[0071] Über die Länge des Anschlusses der Bodenplatten entlang ihren gegenüberliegenden
Längsseiten sind in vorbestimmten Abständen mehrere solcher sich kreuzender Verschraubungen
vorgesehen.
[0072] Nach den Verschraubungen können die offenen Räume mit Füllmassen ausgefüllt werden.
Die Ausnehmungen 50', 51' und 61', 62' können auch mit Deckeln für eine eventuelle
spätere Demontage verschlossen werden.
[0073] Bei der in Fig. 18 gezeigten kreuzweisen Verschraubung mittels vier in einer Ebene
liegenden Zugstangen liegen jeweils zwei benachbarte Zugstangen im rechten Winkel
zueinander, während gegenüberliegende Zugstangen miteinander fluchten. Es ist klar,
dass auch andere Winkel zwischen den Zugstangen gewählt werden können, wobei dann
die Position der Gewindeanschlüsse an den Gewindehülsen 57' entsprechend ausgebildet
sein müssen. Bei der gekreuzten Querverbindung zweier aneinanderliegender Boden- oder
Deckenplatten nach Fig. 18 werden vorteilhafterweise auch Kräfte aufgenommen, die
senkrecht zum Fugenverlauf der aneinander liegenden Platten auftreten.
[0074] Darüber hinaus kann durch die gekreuzte Verbindung auch eine Justierung der aneinanderliegenden
Boden- oder Deckplatten erfolgen.
[0075] Mit den vorstehend genannten Verbindungsmitteln zwischen aneinanderliegenden Boden-
und Wandplatten von in einer Ebene zusammengestellten Baumodulen, wie es beispielsweise
in Fig. 11 gezeigt ist, lassen sich z. B. überflutungssichere Kellerräume herstellen.
[0076] Dabei lässt sich ein Keller vorteilhafterweise als druckwasserdichte Wanne ausbilden.
[0077] Alle notwendigen Öffnungen wie Kellertüren und Fenster lassen sich durch den Öffnungen
angepasste Schotten schnell und einfach wasserdicht verschließen. Im Falle einer Überflutung
im Bauzustand oder bei einer geringen Auflast auf den Keller z. B. nur durch ein Obergeschoss
muss eine Sicherung gegen Auftrieb vorhanden sein.
[0078] Bei Gebäuden, bei denen bei Überflutungen die Auftriebskräfte größer sind als das
Gewicht des Gebäudes, können die Auftriebssicherungen mit Vorteil z.B. aus außenseitig
angebrachten Bewehrungen bestehen, über die nach der Kellermontage ein Sporn aus Ortbeton
anbetoniert werden kann, dessen Größe von den möglichen Auftriebskräften abhängig
ist.
[0079] Zur Auftriebssicherung eines erfindungsgemäßen druckwasserdichten Kellergeschosses
können den Kelleraußenwänden auch Betonplatten angeschlossen sein, auf denen das Erdreich
lastet.
[0080] Die vorstehenden Verbindungen ermöglichen druck- und zugsichere, dichte Anschlüsse
von Boden- und Wandplatten von in einer Ebene aneinandergrenzenden Baumodulen.
[0081] Um ein mehrstöckiges Gebäude aus einzelnen Baumodulen der vorstehenden Art errichten
zu können, müssen die kopfseitigen Stirnflächen von Wandplatten, die zu Baumodulen
in einer unteren Geschossebene gehören, an die Außenseiten von Deckenplatten fest
angeschlossen werden können, die zu Baumodulen in einer nächst höheren Geschossebene
gehören.
[0082] Fig. 19 zeigt eine beispielsweise Verbindung 68 zwischen einem kopfseitigen Abschnitt
einer senkrechten Wandplatte 69 eines nicht weiter dargestellten unteren Baumoduls
z. B. nach einer der Fig. 1 bis 4 sowie 7 und 8 und einem Abschnitt einer waagerechten
Bodenplatte 70 mit einem biegesteif angeschlossenen Teil einer senkrechten Wandplatte
71 eines oberen Baumoduls, der lagegenau auf den senkrechten Wandplatten des unteren
Baumoduls aufgesetzt ist, wobei in Fig. 19 nur die senkrechte Wandplatte 69 gezeigt
ist. Der untere Baumodul kann z. B. ebenfalls nach einem der Fig. 1 bis 4 sowie 7
und 8 gezeigten Baumodule ausgebildet sein.
[0083] Zur Verbindung 69 gehört eine buchsenartige Ausnehme 72, die sich quer zur senkrechten
Wandplatte 69 des unteren Baumoduls erstreckt und von der Innenseite 69' der senkrechten
Wandplatte 69 aus zugänglich ist. Von der Ausnehmung 72 geht ein erster senkrechter
Kanal 73 aus, der an ein kopfseitiges Nutenprofil 74 der Wandplatte 69 anschießt.
[0084] Der Kanal 73 fluchtet mit einem senkrechten blinden Kanal 73', der an ein entsprechendes
Nutenprofil 75 an der Außenseite 70' der Bodenplatte 70 des oberen Baumoduls anschließt.
Die beiden spiegelbildlich gleichartig ausgebildeten Nutenprofile 74 und 75 erstrecken
sich parallel zur waagerechten äußeren Längskante an der Kopfseite der senkrechten
Wandplatte 69 des unteren Baumoduls und parallel zur gegenüberliegenden waagerechten
äußeren Längskante der Bodenplatte 70 des oberen Baumoduls.
[0085] In dem blinden Kanal 73' ist eine Gewindebuchse 76 fest eingepaßt, in die zum festen
Anschluß des oberen Baumoduls an das untere Baumodul das vordere Ende 77 eines Gewindebolzens
78 ragt, der sich durch den Kanal 73 erstreckt, dessen Bolzenkopf 79 in der Ausnehmung
72 sich nach der Verschraubung über eine Scheibe 80 an einer Seitenwand der Ausnehmung
72 abstützt.
[0086] Um den Gewindebolzen 78 von oben mit dem Bolzenkopf 79 voraus in das Kopfende der
Wandplatte 69 einsetzten zu können, weist der Kanal 73 in der senkrechten Wandplatte
69 einen etwas größeren Durchmesser als der Durchmesser des Bolzenkopfes 79 auf. Außerdem
schließt an die Ausnehmung ein Blindkanal 81 an, der mit dem Kanal 73 fluchtet. In
den Blinkanal 81 mit dem Durchmesser des Kanals 73 vermag der Bolzen 78 vorteilhafterweise
vor seiner Montage einzutauchen, so dass der Bolzen 78 vollständig in dem Kopfteil
der Wandplatte 69 zu liegen kommt.
[0087] Nach der festen Verschraubung der Wandplatte 69 des unteren Baumoduls mit der Bodenplatte
70 des oberen Baumoduls wird das Nutenprofil 74, 75 und der freie Ringraum des Kanals
73 über einen gestrichelt angedeuteten Kanal 82 mit einer flüssigen Füllmasse ausgegossen,
der von der Innenseite 70' der Bodenplatte 70 des oberen Baumoduls ausgeht und an
das Nutenprofil 74, 75 anschließt. Durch gummielastische Schnüre 74' und 75' in dem
Spalt zwischen der senkrechten unteren Wandplatte 69 und der waagrechten oberen Bodenplatte
70', die sich entlang den inneren und äußeren Längskanten des Kopfteiles der Wandplatte
69 und der Außenfläche 70' der Bodenplatte 70 erstrecken, ist das Nutenprofil 74,
75 nach innen und außen dicht abgeschlossen. Die buchsenartige Ausnehmung 68 kann
mit einer Füllmasse ausgefüllt oder zu einer späteren Demontage auch mit einem nicht
gezeigten Deckel verschlossen werden.
[0088] Die buchsenartige Ausnehmung 72 und die Kanäle 73, 73' und 81 sind bei Baumodulen
aus Beton durch verlorene Schalungskörper gebildet, die bei der Herstellung der Baumodule
in Stahlschalungen durch bekannte Verfahrensweisen mit hoher Lagegenauigkeit im Millimeterbereich
zum Einsatz gelangen.
[0089] Mit gewähltem Abstand voneinander sind eine ausreichende Anzahl entsprechender Verbindungen
68 zwischen der senkrechten Wandplatte 69 des unteren Baumoduls und der waagrechten
Bodenplatte 70 des oberen Baumoduls vorgesehen.
[0090] Fig. 20 zeigt im Vertikalschnitt eine Einrichtung zur Einjustierung des oberen Baumoduls
71 nach Fig. 19 in der genau waagerechten und senkrechten Lage auf der kopfseitigen
Stirnfläche der in Fig. 19 gezeigten senkrechten Wandplatte 69 eines unteren Baumoduls
als Voraussetzung dafür, dass der Kanal 73 in der senkrechten Wandplatte 69 des unteren
Baumoduls mit dem Kanal 73' in der anliegenden Bodenplatte 70 des oberen Baumoduls
genau fluchtet.
[0091] Im Bereich der Nutenprofile 74, 75 befindet sich in den Eckpunkten der kopfseitigen
Stirnfläche der senkrechten Wandplatte 69 des unteren Baumoduls und entsprechend an
den Eckpunkten der nicht gezeigten gegenüberliegenden senkrechten Wandplatte des unteren
Baumoduls jeweils ein im Querschnitt trichterförmiges Winkeleisen 83, das in einer
genau vorherbestimmten Lage im Bereich der Nut 74 als verlorenes Schalungsteil in
die kopfseitige Stirnfläche der Wandplatte 69 einbetoniert worden ist. Das trichterförmige
Winkeleisen 83 bildet dabei ein unteres Kalibrierungselement.
Das nach oben offene Winkeleisen 83 dient als Lager für eine Kugel 85, mit gewähltem
Durchmesser. Die Kugel überragt das Winkeleisen 83 um ein gewähltes Maß senkrecht
nach oben.
[0092] In der gegenüberliegenden Außenfläche 70' der waagrechten Bodenplatte 70 des oberen
Baumoduls 71 ist ein entsprechendes trichterförmiges Winkeleisen 84 fest einbetoniert.
Auch hier handelt es sich um ein bei der Herstellung des Baumoduls verlorenes Schalungsteil.
Das trichterförmige Winkeleisen 83 bildet dabei ein unteres Kalibrierungselement.
[0093] Die gemeinsame senkrechte Mittelachse 85' beider einander gegenüberliegender Kalibrierungselemente
83, 84 weist einen derart genauen Abstand von der senkrechten Außenwand des oberen
Baumoduls 71 und der gegenüberliegenden senkrechten Außenwand des unteren Baumoduls
auf, dass beim Aufsetzen des oberen Baumoduls 71 mit seinem oberen Kalibrierungselement
84 auf die Kugel 85 das obere Baumodul 71 im Millimeterbereich in die richtige Lage
gegenüber dem unteren Baumodul gelangt, in der die Außenflächen der aufeinanderliegenden
Baumodule und die Bohrungen 73, 73' (Fig. 19) jeweils in der Senkrechten miteinander
fluchten. Sollte die Wandplatte 69 des unteren Baumoduls aus der senkrechten Lage
etwas abweichen, so wird die Wandplatte 69 beim Aufsetzten des oberen Baumoduls durch
die Kugeln 85 in den übereinander zu liegen kommenden Kalibrierungselementen an den
Eckbereichen der Wandplatte 69 in die genau senkrechte Lage gedrückt.
[0094] Entsprechende obere und untere Kalibrierungselemente 83, 84 mit eingesetzten Kugeln
85 befinden sich jeweils an den vier Eckpunkten zwischen den kopfseitigen Enden zweier
gegenüberliegender senkrechter Wandteile eines unteren Baumoduls und den gegenüberliegenden
Eckpunkten an der äußeren Bodenfläche des aufgesetzten oberen Baumoduls.
[0095] Zur genauen Justierung im Millimeterbereich eines oberen Baumoduls in der Waagerechten
gegenüber dem unteren Baumodul lassen sich nach einer genauen Höhenvermessung z. B.
mittels Lasertechniken die einzelnen Kugeldurchmesser so bestimmen, dass das obere
Baumodul gegenüber dem unteren Baumodul sich genau in der waagerechten Lage befindet.
Hierzu stehen bei der Montage Kugeln unterschiedlicher Durchmesser im notwendigen
Toleranzbereich zu Verfügung.
[0096] Die waagerechte Justierung der Baumodule eines Gebäudes in seiner untersten Geschoßebene
mittels vier Kugeln auf einem Fundament kann mit der Kugeljustierung in entsprechender
Weise vorgenommen werden, wobei dann für ein Baumodul fundamentseitig in äußere Eckpunkte
vier entsprechende untere Kalibrierungselemente 83 für die Aufnahmen der Justierkugeln
mit ausgewählten Durchmesser vorgesehen sind, die in die entsprechenden oberen Kalibrierungselemente
84 an den äußeren Eckpunkten der äußeren Bodenfläche eines auf dem Fundament aufliegenden
Baumoduls eingreifen.
[0097] Nach der fundamentseitigen Kugeljustierung eines ersten, unteren Baumoduls mittels
vier Kugeln erfolgt die entsprechende Justierung eines zweiten benachbarten Baumoduls
mittels vier Kugeln das nach der Justierung boden- und wandseitig mit dem ersteren
in der oben beschriebenen Weise fest verschraubt wird (z.B. Fig. 14, 15, 16, 18).
Die Verschraubung der genau in einer Waagrechten einjustierten Baumodule ist durch
die ausgewählten Kugeln 85 in den trichterförmigen Kalibreirungselementen 83 und 84
gewährleistet.
[0098] Anschließend wird in der gleichen Ebene das dritte Baumodul wiederum mittels vier
Kugeln justiert und sodann mit dem zweiten Baumodul verschraubt, und so weiter bis
die unterste Geschoßebene des erfindungsgemäßen Gebäudes lagerichtig montiert ist.
[0099] Auf der untersten montierten Geschoßebene kann dann das nächste, zweite Geschoß aus
einzelnen Baumodulen aufgebaut werden, wobei hier die vier Kugeln in den Kalibrierungselementen
jeweils zur senkrechten und waagerechten Zentrierung eines oberen Baumoduls gegenüber
dem unteren Baumodul dienen.
[0100] Nach der Kugeljustierung eines ersten oberen Baumoduls auf einem unteren Baumodul
eines fertig montierten Stockwerkes erfolgt dann auf entsprechende Weise die Montage
eines nächst oberen Stockwerkes, wobei die jeweils aufeinander liegenden ,Baumodule
zusätzlich z.B. entsprechend Fig 18 oder 19 miteinander verschraubt werden. Entsprechend
wird bei dem nächsten oberen Baumodul verfahren. Entsprechend wird bei der Montage
des dritten Baumoduls und so weiter verfahren, bis das zweite Geschoß in sich und
mit dem ersten Geschoß fest verbunden ist. Das Ausgießen der Nutenprofile 74 und gegebenenfalls
auch das Ausgießen der Montageausnehmungen (Fig. 14, 15, 18) für die Verschraubungen
kann Stockwerksweise für alle Baumodule gemeinsam vorgenommen werden.
[0101] Bei den Kugeln kann es sich um Metallkugeln handeln, die in den Winkeleisen liegen.
Die erfindungsgemäße selbsttätige Zentrierung der Baumodule ist auf die Verwendungsmittel
Kugeln nicht beschränkt. Es kann sich auch um Kugeln aus ausreichend hartem Kunststoff
handeln. Das gilt auch für die Materialwahl der trichterförmigen Kalibrierungselemente.
[0102] Statt der Kugeln oder der Zentrierbolzen und den zugehörigen trichterförmigen Kalibrierungselementen
können erfindungsgemäß die Bodenplatten von Baumodulen außenseitig halbkugelförmige
Vertiefungen aufweisen, in die zur selbsttätigen Zentrierung entsprechende halbkugelförmige
Vorsprünge an den Stirnflächen der Wandelemente eingreifen. Damit die halbkugelförmigen
Betonvorsprünge an Stirnflächen von Wandelementen eine horizontale Ebene tangieren
sind gegebenfalls halbkugelförmige kappenartige Aufsätze wählbarer Dicke aus Metall
vorhanden, die zum Höhenausgleich der halbkugelförmigen Betonvorsprünge auf diese
gegebenenfalls aufgesetzt werden.
[0103] Die Erfindung ist auf die vorstehende Selbstzentrierung der Baumodule in waagerechter
Lage mittels quer verlaufenden Bolzen (z.B. Fig. 18) oder in der senkrechten Lage
mittels Kugeln nicht beschränkt.
[0104] Nach Fig. 21 können statt der Kugelzentrierungen entsprechende, Zentrierdorne oder
Zentrierbolzen 86 mit einer kugelstumpfförmigen Enden 86' verwendet werden, die auf
dem Fundament oder an den kopfseitigen Stirnflächen von senkrechten Wandteilen eines
unteren Baumoduls in entsprechend kugelförmige Ausnehmungen im Boden eines nächst
oberen Baumoduls selbstzentrierend eingreifen. Dabei ist es von Vorteil, wenn die
einzelnen Zentrierbolzen höhenverstellbar ausgebildet sind. Hierdurch können die Stirnflächen
der Enden der Zentrierbolzen in eine genau waagrechte Ebene eingestellt werden, so
dass nach dem Aufsetzten des oberen Baumoduls auf das untere Baumodul mit dem Zentrierbolzen
das obere Baumodul millimetergenau in der Waagrechten zu liegen kommt.
[0105] Zur Höhenverstellung der Zentrierbolzen 86 sind in dem Fundament und/oder in den
Wandteilen 69 von Baumodulen senkrechte Ausnehmung 90 vorhanden, in die Gewindehülsen
91 fest eingreifen. Die oberen kugelförmigen and den freien Abschrägungen oder Spitzen
86' Enden der Zentrierbolzen 86 lassen sich durch Verschrauben in eine genau vermessene
Höhenlage einjustieren, in der die oberen Enden exakt in einer horizontalen Ebene
liegen. In den vier Eckpunkten an der Außenseite der Bodenplatte eines oberen Baumoduls
befinden sich jeweils in genau festgelegter Lage vier Zentrierhülsen 89 als verlorene
Schalungsteile. Dabei bilden die Zentrierbolzen 86 jeweils untere Kalibrierungselemente
und die Zentrierhülsen jeweils obere Kalibrierungselemente, die paarweise miteinander
zusammenwirken.
[0106] Durch das Aufsetzen eines oberen Baumoduls auf ein nächst unteres Baumodul greifen
die Zentrierbolzen in den Zentrierhülsen ein, wodurch das obere Baumodul in eine genau
waagerechte gelangt und die senkrechten Wandteile des unteren Baumoduls selbständig
in eine genau senkrechte Lage gedrückt werden. Die in Fig. 21 gezeigten topfförmigen
Zentrierhülsen können auch trichterförmig ausgebildet sein, wie Fig. 21 a zeigt.
[0107] Es ist klar, dass die erfindungsgemäße Ausrichtung der Wandelemente in eine genau
senkrechte Lage beim Aufsetzten eines oberen Baumodules in vorstehender Weise nur
möglich ist, wenn es sich bei den Wandteilen des unteren Baumodules um freistehende
Wandelemente handelt (z.B. Fig. 1, 8 und 9).
[0108] Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht auch darin, dass das Fundament bis
auf schmale Fundamentstreifen entlang den parallelen Längs- und/oder Querseiten des
erfindungsgemäßen Gebäudes in den Boden des Kellers oder bei fehlendem Keller in das
Erdgeschoss integriert ist. Dies setzt voraus, dass bei einem erfindungsgemäßen Gebäude
wenigstens das unterste Stockwerk aus mehreren Baumodulen nach der Erfindung zusammengesetzt
ist.
[0109] Die aus wenigstens zwei gleichen parallelen Streifen etwa im Abstand der parallelen
Längs- und/oder Querseiten des Gebäudes bestehenden Streifenfundamente können jeweils
im Querschnitt z. B. eine Trapezform aufweisen. Die Fundamentsarbeiten werden hierdurch
entscheidend verbilligt.
[0110] Die vorgefertigten Streifenfundamente sind in ihrer Breite jeweils von der Belastung
durch das Gebäude und von den Bodenkennwerten abhängig. Unterschiedliche Breiten der
Fundamentstreifen aus Beton können durch eine variable Stahlschalung hergestellt werden.
Hierbei werden die im Querschnitt trapezförmigen Fundamente mit der breiteren Grundfläche
und der schmäleren Gebäudeauflagefläche auf den Kopf liegend hergestellt. Dadurch
können die Fundamentstreifen aus der Schalung gezogen werden. Die Seitenabschalungen
müssen vorteilhafterweise nicht geöffnet werden.
[0111] Die vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Zentriermittel lassen sich milimetergenau
in die Fundamentstreifen einbetonieren, so dass nach einer genauen Bestimmung der
Lage der Fundamentstreifen bezüglich ihrer Parallelität und der Anordnung ihrer Auflageflächen
in einer waagerechten Ebene eine exakte Auflagerung der Baumodule für die unterste
Geschoßebene vorgenommen werden kann, die Grundlage dafür ist, dass die weiteren Geschosse
sich jeweils in waagerechten Ebenen zusammenbauen lassen.
[0112] Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht weiterhin auch darin, ein weitgehend
erdbebengesichertes Gebäude aufbauen zu können, wenn die vorstehende erfindungsgemäße
Streifenfundamenttechnik anwendbar ist, d. h. wenn wenigstens das unterste Stockwerk,
insbesondere das Kellergeschoss aus erfindungsgemäßen Baumodulen zusammengesetzt ist,
das auf Zentrierkugeln oder Zentrierbolzen ruht, die bei Erdstößen wie Gelenke wirken,
die Stoßenergien weitgehend bruchfrei entgegenwirken können.
[0113] Fig. 22 a zeigt ein erfindungsgemäßes dreistöckiges Gebäude 91 mit einem Kellergeschoss
92, einem Erdgeschoss 93, einem Obergeschoss 94 und einer aufgesetzten Dachkonstruktion
95.
[0114] Zwischen der äußeren Bodenfläche des Kellergeschosses und den beiden parallelen Streifenfundamenten
96 und 97 sind Kugeln 98, 99 aus Stahl oder hartem Kunststoff angeordnet, so dass
das Gebäude bei Erdstößen auf den Kugeln seitlich verschieblich ist. Damit die seitliche
Verschieblichkeit optimal gewährleistet werden kann, sind an die äußeren Längsseiten
der Streifenfundamente 96 und 97 senkrechte Stützwände 100 und 101 biegesteif angeschlossen,
die einen Kontakt des Erdreiches mit den Außenfläche des Kellers verhindern, so dass
ein Gebäude in dem Raum zwischen den Stützwänden bei Erdstößen auf den Kugeln frei
verschieblich ist.
[0115] Fig. 22 b zeigt ein vorteilhaftes Beispiel der Anordnung zweier Kugeln 96 und 97
zwischen einer flachen Auflage 102 an der äußeren Bodenfläche eines nur teilweise
dargestellten Baumoduls eines erfindungsgemäßen Gebäudes und einer in das Streifenfundament
96 einbetonierten Stahlwanne 103, in der die Kugel 98 in ihrer Normallage im tiefsten
Punkt der Wanne liegt. Durch seitliche Begrenzungen 104 und 105 an der flachen Auflage
102 sind Vorkehrungen getroffen, dass das Gebäude bei Erdstößen möglichst nicht außer
Kontakt mit der Kugel 98 kommt.
[0116] Nach einem Erdstoß kann sich die Kugel 98 in ihre tiefste Normallage in der Wanne
103 zurückbewegen. Durch die gestrichelt dargestellten Schrägstellungen der Fundamentstreifen,
wie sie nach Erdstößen auftreten können, bleibt die Auflagerung des Gebäudes weitgehend
unbeeinflusst.
[0117] Zwischen der äußeren Bodenfläche und den Streifenfundamenten kann eine weitgehend
große Anzahl von Kugeln vorgesehen sein, um die Gebäudelast auf die Kugeln verteilen
zu können. Der Kugeldurchmesser kann entsprechend den gegebenen Anforderungen ermittelt
werden.
[0118] Bei den Kugeln kann es sich um einfache rollfähige Körper handeln, die eine weitgehend
kugelige Oberfläche aufweisen. In Abhängigkeit von der Anzahl der Kugeln können diese
auch aus harten Kunststoffen bestehen.
[0119] Vorteilhafterweise ist nicht nur das Kellergeschoss, sondern das gesamte Gebäude
aus Baumodulen zusammengesetzt, wodurch ein dreidimensionales Netzwerk von Verbindungsstellen
in horizontalen und vertikalen Ebenen, gebildet wird, wobei durch die Zentrierkugeln
oder die Zentrierbolzen zwischen den Baumodulen, Erdstöße optimal aufgefangen werden
können. Der Grund dafür ist, dass durch dieses dreidimensionale Verbindungsnetzwerk
ein relatives Verschieben der Baumodule zueinander in vorbestimmten Grenzen noch zulässig
ist, ohne dass das Gebäude unkontrolliert in sich zusammen fällt.
[0120] Hierbei kann es von Vorteil sein, wenn die Vergussmassen zwischen den Anschlussprofilen
benachbart liegender Baumodule die Stoßenergien von Erdbebenstößen durch Verformungen
oder Sollbrüche auffangen, ohne dass das dreidimensionale Netzwerk von Verbindungsstellen
in einer einsturzgefährdenden Weise aufbricht. Vielmehr sorgt das filigrane Netzwerk
von Verbindungspunkten zwischen den einzelnen Baumodulen für ein gegenseitiges Abstützen
und Verkeilen oder Verklemmen der einzelnen Baumodule auch in zueinander verschobenen
Stellungen, die ein Zusammenfallen des Gebäudes nach Erdbebenstößen weitgehend verhindern.
Bei einer kreuzweisen Verspannung der Baumodule untereinander, z. B. nach Fig. 18
kann in Sonderfällen auch auf einen Verguss der Anschlussprofile verzichtet werden,
was bei erdbebengefährdeten Gebäuden von Vorteil sein kann.
[0121] Fig. 23 zeigt ein horizontal zweigeteiltes Streifenfundament, zwischen dem die Kugeln
entsprechend wie in Fig. 22 angeordnet sind. Das relativ breite Streifenfundament
mit einer Doppelreihe von Kugeln 96 a und 96 b dient zur Auflage zweier benachbarter
erfindungsgemäßer Gebäude, die durch einen schmalen Luftspalt 106 voneinander getrennt
sind.
[0122] Zwischen den äußeren Bodenflächen der beiden rechten und linken Gebäude und dem oberen
Streifenteil des horizontal zweigeteilten Streifenfundamentes können hier nicht dargestellte
erfindungsgemäße Justiereinrichtungen, beispielsweise wie nach Fig. 20 oder 21 angeordnet
sein, so dass die untersten Geschosse der Gebäude auf dem zweigeteilten Streifenfundament
milimetergenau in die Waagerechte justiert werden können und zusätzlich eine weitgehende
Verschieblichkeit der Gebäude gegen Erdbebenstöße durch die Kugeln 96 a und 96 b zwischen
zweigeteilten Fundamenten gesichert ist, um dadurch Stoßenergien von Erdbebenstößen
möglichst weitgehend abfangen zu können.
[0123] Fig. 24 zeigt noch die Draufsicht auf einen Abschnitt eines Stockwerkes eines Gebäudes,
das aus einzelnen Baumodulen zusammengesetzt ist und eine Wendeltreppe 107 aufweist.
[0124] Das Stockwerk besteht aus zwei U-förmigen Baumodulen (Fig. 1), die zwischen sich
ein L-förmiges Baumodul (Fig. 4) mit einem verkürzten, als Treppentrum ausgebildeten
Baumodul (Fig. 2), einschließen, das hier z. B. eine herkömmliche Wendeltreppe 107
aufnimmt.
[0125] Das in Fig. 25 perspektivisch dargestellte Baumodul 111 (Fig. 2) besteht zur Bildung
eines Treppenturms aus einer kurzen quadratischen Bodenplatte 108 beispielsweise mit
den Maßen 180 x 180 cm, an die drei geschosshohe Wandplatten 109, 110, 11 anschließen,
die im Querschnitt U-förmig aneinanderschließen.
[0126] An die freie Schmalseite der Bodenplatte 108 des Treppentrums kann z. B. die Bodenplatte
112 des L-förmigen Baumoduls (Fig. 4) anschließen. Die Gesamtlänge des Treppenturms
zusammen mit dem L-förmigen Baumodul entspricht der Länge eines U-förmigen Baumoduls
(Fig. 1).
[0127] Fig. 26 zeigt noch in der Draufsicht und Fig. 27 in perspektivischer Darstellung
einen Teil eines Stockwerkes 113 mit einer Treppe 114 in ein nächst unteres Stockwerk
eines erfindungsgemäßen Gebäudes.
[0128] Der hier gezeigte Teil des Stockwerkes 113 besteht aus zwei äußeren U-förmigen Baumodulen
115, 119 (Fig. 1) in normaler Länge, z B. von 630 cm, und zwei zwischen diesen Baumodulen
liegenden verkürzten U-förmigen Baumodulen 117, 118 (Fig. 1), z. B. mit einer Länge
von 450 cm. Der Treppenschacht für die Treppe 114 ist von den einen senkrechten Wandplatten
119 und 120 und von einer gesonderten Wandplatte 121 begrenzt, die an die beiden Wandplatten
122 und 123 der U-förmigen Baumodule 115 und 119 angeschossen ist.
[0129] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Dem Fachmann eröffnen
sich hieraus eine Vielzahl von Varianten, die den Erfindungsrahmen nicht verlassen.
1. Aus einer Vielzahl von einzelnen Baumodulen aufgebautes ein- oder mehrstöckiges Gebäude,
wobei die einzelnen Baumodule jeweils aus einer waagrechten Bodenplatte und ein- oder
mehreren senkrechten Wandplatten bestehen, die mit der Bodenplatte eine biegesteife
Baueinheit bilden und wobei jeweils entlang Schmalseiten der boden- und/oder Wandplatten
Anschlussprofile vorhanden sind und jeweils quer zu den Anschlussprofilen sich in
die Boden- und/oder Wandplatten erstreckende Ausnehmungen vorhanden sind, in denen
zur festen Verbindung benachbart liegender Baumodule Verbindungselemente angeordnet
sind, die zwischen den Baumodulen des Gebäudes ein in horizontalen und vertikalen
Ebenen liegendes dreidimensionales Netzwerk von Verbindungsstellen bilden, und wobei
die durch die in den Baumodulen vorhandenen verlorenen Schalungsteile in ihrer Lage
im Millimeterbereich lagegenau angeordneten Verbindungselemente zwischen benachbarten
Baumodulen in horizontaler und vertikaler Richtung selbstzentrierend ausgebildet sind.
2. Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die waagrechten Bodenplatten der Baumodule jeweils einen rechteckigen oder gleichschenklig
trapezförmigen Grundriss und die tragenden senkrechten geschosshohen Wandplatten der
Baumodule jeweils einen rechteckigen Grundriss aufweisen, wobei die Bodenplatten vorbestimmter
Baumodule Durchbrüche insbesondere für Installationsschächte und die Wandplatten vorbestimmter
Baumodule Durchbrüche, insbesondere für Fenster und/oder Türen aufweisen.
3. Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Räume zwischen aneinanderliegenden Anschlussprofilen in der Anschlussstellung
zweier benachbart liegender Baumodule mit einer Füllmasse ausfüllbar ausgebildet sind,
die eine Verbindung wählbarer Festigkeit zwischen den Baumodulen sicherstellt.
4. Gebäude nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
• dass sich an mehreren mit gewähltem Abstand aufeinanderfolgenden Stellen zweier sich gegenüberliegender
Anschlussprofile von benachbart liegenden waagrechten Bodenplatten und/oder von benachbart
liegenden senkrechten Wandplatten jeweils wenigstens eine quer zu dem einen Anschlussprofil
verlaufende erste kanalartige Ausnehmung und wenigstens eine quer zu dem gegenüberliegenden
anderen Anschlussprofil verlaufende zweite kanalartige Ausnehmung vorgesehen ist,
die an jeweils erweiterte erste bzw. zweite Ausnehmungen innerhalb der Bodenplatten
und der Wandplatten anschießen,
• dass wenigstens von der ersten erweiterten Ausnehmung aus eine dritte kanalartige Ausnehmung
ausgeht, wobei die drei kanalartigen Ausnehmungen in der Anschlussstellung der Anschlussprofile
miteinander fluchtend ausgebildet sind,
• dass in den drei kanalartigen Ausnehmungen zum festen Anschluß Bodenplatten ein Gewindebolzen
mit Spiel verschieblich ist, dessen axiale Länge gleich lang oder kürzer ist als der
Abstand zwischen den entfernt liegenden Enden der ersten und dritten Kanäle und
• dass in der Verbindungsstellung der Gewindebolzen jeweils sein eines Ende in der ersten
und sein entgegengesetztes zweites Ende in der zweiten erweiterten Ausnehmung liegt.
5. Gebäude nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
• dass sich an mehreren mit gewähltem Abstand aufeinanderfolgenden Stellen zweier sich gegenüberliegender
Anschlussprofile von benachbart liegenden waagrechten Bodenplatten und/oder von benachbart
liegenden senkrechten Wandplatten jeweils zwei quer zu dem einen Anschlussprofil verlaufende
erste kanalartige Ausnehmungen und jeweils zwei quer zu dem gegenüberliegenden anderen
Anschlussprofil verlaufende zweite kanalartige Ausnehmungen vorgesehen sind, die gemeinsam
in einer Ebene liegen, wobei die ersten und zweiten kanalartigen Ausnehmungen an je
eine erweiterte Ausnehmung innerhalb der Boden- bzw. Wandplatten anschließen und die
verlängerten Achsen der kanalartigen Ausnehmungen sich in einem Punkt zwischen den
Anschlussprofilen schneiden,
• dass sich in den kanalartigen Ausnehmungen je eine Zugstange befindet, die jeweils mit
ihrem hinteren Ende in die anschließende erweiterte Ausnehmung ragt und mit ihrem
vorderen Ende mit einer Gewindehülse mit vier sich kreuzenden Gewindeanschlüssen verschraubt
ist, die in dem Schnittpunkt liegt.
6. Gebäude nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
• dass zur Verbindung von senkrechten Wandplatten eines ersten Baumodules in einer unteren
Geschossebene mit einem aufliegenden zweiten Baumodul in einer nächst höheren Geschossebene
längs beiderseitiger waagrechter Anschlussprofile entlang den kopfseitigen Stirnflächen
der senkrechten Wandplatten und den Auflageflächen an der Außenseite des aufliegenden
Baumoduls an mehreren mit gewähltem Abstand aufeinanderfolgenden Stellen jeweils wenigstens
eine quer zu den waagerechten Anschlussprofilen verlaufende erste kanalartige Ausnehmung
in dem aufliegenden Baumodul und wenigstens eine entgegengesetzt verlaufende zweite
kanalartige Ausnehmung in einer angrenzenden senkrechten Wandplatte vorhanden ist,
die mit der ersten Ausnehmung fluchtet;
• dass die zweiten kanalartigen Ausnehmungen in den Wandplatten jeweils an eine von ihrem
Anschlussprofil entfernt liegende erweiterte Ausnehmung anschließen und dass von dieser
eine dritte kanalartige Ausnehmung ausgeht, wobei die beiden kanalartigen Ausnehmungen
in der Wandplatte mit der kanalartigen Ausnehmung in der Ausnehmung des aufliegenden
Baumoduls untereinander fluchtend ausgebildet sind;
• dass in den zweiten und dritten kanalartigen Ausnehmungen der Wandplatten mit Spiel jeweils
ein Gewindebolzen verschieblich ist, dessen axiale Länge gleich lang oder kürzer ist
als der Abstand zwischen den entfernt liegenden Enden der zweiten und dritten Kanäle;
• dass in der Verbindungsstellung des Gewindebolzens sein eines Ende in der erweiterten
Ausnehmung der Wandplatte liegt und sein anderes Ende in eine Gewindehülse eingreift,
die in der ersten kanalartigen Ausnehmung in dem aufliegenden Baumodul festliegt.
7. Gebäude nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Baumodulen insbesondere aus Beton die kanalartigen Ausnehmungen innerhalb zu
verbindender benachbarter waagrechter Bodenplatten und innerhalb zu verbindender benachbarten
senkrechter Wandplatten sowie innerhalb zu verbindender kopfseitiger Stirnseiten von
Wandplatten mit aufliegenden Baumodulen jeweils durch verlorene Schalungshülsen gebildet
sind, die an verlorene Schalungsbuchsen anschließbar sind, welche die erweiterten
Ausnehmungen bilden.
8. Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur millimetergenauen horizontalen und vertikalen Lagejustierung eines Baumoduls
in einer oberen Geschossebene gegenüber einem Baumodul in einer nächst unteren Geschossebene
jeweils zwischen Eckpunkten an der waagrechten Außenseite der Bodenplatte eines oberen
Baumoduls und an gegenüberliegenden kopfseitigen Stirnflächen von senkrechten Wandteilen
eines nächst unteren Baumoduls Justiermittel vorhanden sind.
9. Gebäude nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiermittel Kugeln aufweisen, die zur Lagejustierung in der Horizontalen durch
Wahl ihrer Kugeldurchmesser einen waagerechten Anschluss eines oberen Baumoduls gegenüber
einem festliegendem unteren Baumodul sicherstellen, wobei die Kugeln zur Lagejustierung
in der Vertikalen jeweils zwischen länglichen Winkelstücken am oberen und am unteren
Baumodul liegen, die bei Baumodulen aus Beton verlorene Schalungsteile sind und die
zur Montage eines Baumoduls seine Verschieblichkeit in Anschlussrichtung erlaubt.
10. Gebäude nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Baumodule zum Aufbau eines ein- oder mehrstöckigen, Gebäudes aus wenigstens
einer der nachstehenden Gruppe von verschiedenen Baumodulen ausgewählt sind:
• L-förige Baumodule jeweils aus einer waagerechten Bodenplatte und einer senkrechten
Wandplatte.
• U-förmige Baumodule jeweils aus einer waagerechten Bodenplatte und zwei senkrechten
Wandplatten, an gegenüberliegenden parallelen Seitenkanten der Bodenplatten.
• Baumodule jeweils aus einer waagrechten bodenplatte und drei senkrechten Wandplatten.
• Baumodule jeweils aus einer waagerechten Bodenplatte und vier senkrechten Wandplatten.
• Baumodule jeweils aus einer waagerechten Bodenplatte und zwei gegenüberliegenden
Wandplatten, deren kopfseitigen Stirnflächen zur Auflage einer in einem gewählten
Winkel zur Waagerechten schräg verlaufenden Dachkonstruktion entsprechend abgeschrägt
sind.
11. Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Baumodule aus Beton bestehen.
12. Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die waagrechten Bodenplatten der Baumodule jeweils aus Beton und wenigstens eine
Wandplatte aus einer Holz- und/oder Kunststoff und/oder Ziegel oder einer Metallkonstruktion
bestehen.
13. Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die miteinander druck- und zugfest verbundenen Baumodule des untersten Stockwerkes,
insbesondere des Kellergeschosses eine druckwasserdichte Wannenkonstruktion bilden.
14. Gebäude nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die druckwasserdichte Wannenkonstruktion gegen Aufschwimmen gesichert ausgebildet
ist.
15. Gebäude insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fundament aus wenigstens zwei parallelen Betonstreifen besteht, die entlang zweier
gegenüberliegender Außenseiten des Gebäudes verlaufen und der Fundamentabschnitt zwischen
den Betonstreifen in den Boden des Kellergeschosses oder in den Boden des untersten
Stockwerkes des Gebäudes integriert ist.
16. Gebäude nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das unterste Stockwerk mit einem ringförmigen Grundriss aus gleichschenkligen trapezförmigen
Baumodulen auf einem Fundament aus zwei jeweils im wesentlichen zu einem Kreis geschlossenen
konzentrischen Streifen im Abstand der Innen- und Außenseite des Stockwerks verlaufen.
17. Gebäude, insbesondere nach Anspruch 1 für erdbebengefährdete Gebiete, dadurch gekennzeichnet, dass zur weitgehenden Entkopplung von durch Erdstößen verursachten Bewegungen des Gebäudefundamentes
gegenüber einem Kellergeschoss oder einem untersten Stockwerk des Gebäudes zwischen
dem im Erdreich fest liegenden Fundament Kugeln für eine Auflage des Gebäudes vorhanden
sind, die eine relative Verschieblichkeit des Gebäudes gegenüber dem im Erdreich fest
liegendem Fundament erlauben.
18. Gebäude nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugeln bodenseitig jeweils in schüsselförmigen Lagerschalen mit zentralen Ruhepunkten
für die Kugeln liegen und dass die Kugeln sich jeweils an flachen Teilen an der Unterseite
des Gebäudes abstützen.
19. Gebäude nach einem der Ansprüche 15, 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Streifenfundamente in einer waagerechten Ebene zweigeteilt ausgebildet sind,
wobei das Gebäude auf dem oberen Streifenabschnitt ruht und wobei zwischen dem unteren
Streifenabschnitt und dem oberen Streifenabschnitt Kugeln angeordnet sind.
20. Gebäude nach Anspruch 1 und 17, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einzelnen Modulen aufgebaut ist, die durch ein dreidimensionales Netzwerk
von Verbindungsstellen in horizontalen und vertikalen Ebenen jeweils untereinander
druck- und zugfest miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungsstellen derart
ausgebildet sind, dass sie gegenüber Erdstößen eine relative Verschiebung der Baumodule
zueinander bei weitgehendem Erhalt des Netzwerkes erlauben.
21. Gebäude nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die in die Hohlräume zwischen aneinanderliegenden Anschlussprofilen zweier benachbart
liegender Baumodule eingebrachte Füllmasse derart ausgebildet und die Querschnitte
der Hohlräume derart gewählt sind, dass die Stoßenergien von Erdstößen hauptsächlich
von der Füllmasse durch Verformung und/oder durch Sollbrüche bei weitgehendem Erhalt
des dreidimensionalen Netzwerkes von Verbindungsstellen zwischen den Baumodulen aufgenommen
werden.