(19)
(11) EP 1 426 524 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.06.2004  Patentblatt  2004/24

(21) Anmeldenummer: 03026948.4

(22) Anmeldetag:  25.11.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04G 1/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 03.12.2002 DE 10256609

(71) Anmelder: Rux Sales and Services GmbH
58135 Hagen (DE)

(72) Erfinder:
  • Specht, Joachim
    58579 Schalksmühle (DE)

(74) Vertreter: GROSSE BOCKHORNI SCHUMACHER 
Patent- und Rechtsanwälte Forstenrieder Allee 59
81476 München
81476 München (DE)

   


(54) Baugerüst


(57) Bei einem Baugerüst aus Gerüstständem und damit verbindbaren Geländerstreben, sind diese an einem oder beiden Enden mit einem Langloch versehen, dessen Länge mindestens die Differenz zwischen der Feldlänge des Gerüsts und der Diagonalen dieses Gerüstfeldes entspricht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Baugerüst gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Bekanntermaßen sind Baugerüste im wesentlichen aus Gerüstrohren bzw. Gerüstständern gebildet, die durch Geländerstreben bzw. sog. Geländer miteinander verbunden sind. Diese dienen im wesentlichen zur Sicherung der auf dem Gerüst tätigen Arbeiter gegen ein Herunterfallen vom Gerüst. Üblicherweise sind derartige Geländerstreben an ihren beiden Enden mit Rundlöchern und dergleichen Öffnungen ausgebildet, die dazu dienen, dass die Geländerstreben in entsprechende Aufnahmezapfen oder Aufnahmebolzen an den Ständern der Gerüstkonstruktion aufgehängt oder mittels Schrauben oder dergleichen daran befestigt werden können.

[0003] Diese Geländerstreben bzw. Geländer sind üblicherweise aus Rund- oder Vierkantrohren hergestellt, an ihren Enden flachgepresst oder mit Flacheisen zur Aufnahme von Einhängelöchern versehen. Um unvermeidbare fertigungsbedingte Längentoleranzen bei der Herstellung der Einzelkomponenten eines Gerüstsystems zu kompensieren, ist es weiterhin bekannt, dass eines der beiden dimensionsmäßig auf die Einhängezapfen angepassten Löcher eines Geländers mit einer geringen axialen Aufweitung versehen wird, etwa als Ovalloch ausgebildet wird. Weist das Rundloch an einem Ende einer solchen Geländerstrebe beispielsweise einen Öffnungsdurchmesser von etwa 23 mm auf, dann ist bei einem derartigen Ovalloch die Lochlänge etwa auf 40 mm ausgelegt, so dass mit diesem Toleranzspiel herstellungsbedingte Toleranzen aufgefangen werden können.

[0004] Schließlich sind teleskopierbare Geländer bekannt, um Geländerbauteile in verschiedenen Gerüstfeldern mit unterschiedlichen Systemlängen einbauen zu können und dadurch wirtschaftliche Vorteile in der Materialdisposition und Lagerhaltung zu erreichen. Diese teleskopierbaren Geländerstreben sind zumeist aus zwei miteinander verbundenen Bauteilen gebildet, wobei es sich in der Regel um ein Hüllrohr handelt, in dem ein zweites Rohr oder ein Stab mit geringerem Querschnitt als die Querschnitts-Innenabmessung des Hüllrohres, teleskopartig aufgenommen und geführt ist. Die Längenverhältnisse der Hüllrohre und Innenrohr/-Stäbe werden derart gewählt, dass ein dem jeweiligen Raster bzw. des Feldes des Gerüstes angepasster teleskopierbarer Bereich entsteht, insbesondere über die Teleskopbewegung die Differenz zwischen Feldlänge des Gerüsts und Diagonale des Feldes aufgefangen werden kann.

[0005] Allerdings sind die Teleskop-Geländerstreben deswegen nachteilhaft, weil es beim Einsatz auf dem Bau zwangsläufig zu Verschmutzungen der Gerüstbauteile durch Farbe oder Mörtel kommen kann. Diese häufig nur schwer zu entfernenden Verschmutzungen, insbesondere im teleskopierbaren Bereich der Geländer, erschweren aber das Ein- und Ausschieben der Teleskop-Stangen erheblich bzw. führen zu entsprechenden Klemmungen. Ein weiterer sicherheits-relevanter Nachteil der bekannten Teleskop-Geländer besteht darin, dass sie aus zwei Einzelbauteilen bestehen und es bei der Montage und Demontage von Gerüsten vorkommen kann, dass sich die Bauteile voneinander lösen und unkontrolliert zu Boden fallen und zu Verletzungen dritter Personen führen können.

[0006] Bedingt durch neue Sicherheitsvorschriften im Gerüstbau, sind Montageverfahren bekannt, bei denen längenveränderliche Geländer benötigt werden. Bei diesen Verfahren werden die Geländer der jeweils oberen Gerüstetage von der darunter liegenden Etage her montiert, so dass die obere Gerüstetage mit einem Geländer versehen ist, bevor der Monteur oder Arbeiter diese obere Etage betritt. Diese Montagegeländer werden außen an den Ständern des Gerüstes befestigt und durch teleskopierbare Geländerstreben miteinander verbunden. Diese Geländerkonstruktionen werden im Zuge des Baufortschrittes von Gerüstetage zu Gerüstetage umgehängt. Da bei diesem Weiterführen der Hilfsgeländer immer an einer Seite des Gerüstes mit dem ersten Pfosten begonnen wird und danach die jeweils benachbarten Pfosten nach oben gesetzt werden, müssen die Geländer teleskopierbar sein, um die Differenz zwischen der Feldlänge des Gerüsts und der Diagonalen ausgleichen zu können. Ferner muss der Montierende genügend Bewegungsspielraum für den Vorschub der Hilfsgeländer haben. Allerdings hat sich beim Einsatz der vorbeschriebenen teleskopierbaren Geländerstreben, die aus Innen- und Hüllrohr bestehen, herausgestellt, dass diese Konstruktionen beim Einsatz als Montagegeländer dazu neigen, zu verkanten und damit ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Des weiteren ist die Herstellung der bekannten Geländer bauartbedingt durch die Vielzahl an Einzelbauteilen vergleichsweise aufwendig und teuer.

[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Baugerüst zu schaffen, welches flexibel ist und welches insbesondere sich auch gut für Montageverfahren eignet, mit denen von einer unteren Gerüstebene aus ein Montagegerüst auf höherem Niveau angebracht wird.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 gelöst, wobei zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung durch die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale gekennzeichnet sind.

[0009] Nach Maßgabe der Erfindung wird die Teleskopfunktion der bekannten üblicherweise zweiteilig aufgebauten Geländerstreben nunmehr an einem einteiligen Bauteil der Geländerstrebe durch Ausbildung eines Langlochs an einem oder beiden Enden der Geländerstrebe funktional erfüllt. Die gesamte Schlitzlänge des Langlochs bzw. der Langlöcher der Geländerstrebe muss hierbei mindestens der Differenz zwischen Feldlänge des Gerüsts und der Diagonalen des Gerüstfeldes entsprechen. Dieser Bedingung wird man aus praxisbezogenen Gründen für herkömmliche Gerüstbaumaße in der Regel dadurch gerecht, wenn die Langlöcher abhängig von der Streblänge bezüglich ihrer Schlitzlänge in einem Bereich von 40 bis 130 cm ausgebildet sind. Schlitzlänge bedeutet hierbei die Länge eines Schlitzes eines Langlochs im Falle einer Geländerstrebe mit nur einem Langloch an einem Ende und die Gesamtlänge der beiden Schlitze für den Fall einer Geländerstrebe, die an jedem ihrer beiden Enden mit einem Langloch versehen ist. Mit dieser Maßnahme ist eine Anpassung der Geländerstreben an unterschiedliche Gerüstsysteme ohne weiteres möglich und kann insbesondere bei Verwendung einer sog. "voreilenden Geländers" eine in sehr einfacher Weise erfolgende Montage eines Sicherungsgerüsts auf einem höher liegenden Niveau von einem darunter liegenden Niveau her erfolgen.

[0010] Besonders zweckmäßig ist hierbei eine Geländerstrebe, die nur an einem Ende mit einem Langloch ausgebildet ist, da dann das andere Ende in herkömmlicher Weise mit einem üblichen Rundloch entsprechend den Abmessungen des Aufnahmeelements am Gerüstständer ausgebildet sein kann. In diesem Falle entspricht die Länge des Schlitzes des Langlochs der Differenz der Feldlänge des Gerüsts und der Diagonalen des Feldes (mindestens!).

[0011] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen in rein schematischer Darstellung
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines Endteils einer Geländerstrebe für ein Baugerüst,
Fig. 2
einen Verbindungsbereich zwischen Gerüstrohr und Geländerstreben eines Baugerüsts,
Figuren 3-6
verschiedene Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Geländerstrebe in Draufsicht und Seitenansicht,
Fig. 7
eine rein schematische Darstellung eines Gerüsts zur Erläuterung der Funktionsweise der "Teleskop"-Geländerstrebe gemäß Erfindung.


[0012] Fig. 1 zeigt das Endstück einer allgemein mit 1 bezeichneten Geländerstrebe, wie sie für Baugerüste Verwendung findet. Hierbei werden Geländerstreben zwischen vertikal stehenden Geländerständern bzw. Geländerrohren an entsprechenden Zapfen oder Bolzen des Ständers bzw. Gerüstrohres aufgehängt. Die Geländerstreben dienen hierbei zur Sicherung der auf dem Gerüst arbeitenden Personen. In Funktionsstellung erstrecken sich diese Geländerstreben in der Regel horizontal zwischen den vertikal stehenden Gerüstrohren und bilden mit den benachbarten Gerüstrohren ein sog. Gerüstfeld, dessen Feldlänge durch die die beiden benachbarten Gerüstrohre miteinander verbindenden horizontal ausgerichteten Geländerstreben gebildet ist. Das untere Ende des Feldes wird im allgemeinen durch die Stützauflagen für die Gerüstbretter gebildet.

[0013] Gemäß Fig. 1 ist das zeichnerisch dargestellte Endteil der Geländerstrebe 1, die als Rundprofil mit Hohlprofilquerschnitt ausgebildet ist, mit einem mit 2 bezeichneten Langloch versehen, welches sich in Axialrichtung der Geländerstrebe erstreckt. Das Langloch 2 ist an beiden Enden geschlossen, so dass der Langlochschlitz nicht zum Ende hin, also nach links hin offen in das Stangenende ausmündet. Da in Fig. 1 eine Geländerstange mit Hohlprofilquerschnitt dargestellt ist, ist axial-symmetrisch gegenüber liegend ein gleichgestaltetes Langloch ausgebildet, welches hier der Einfachheit halber nur strichliert dargestellt ist. Wenn im folgenden jeweils von einem Langloch gesprochen wird, dann sind zwei entsprechende ausgerichtete Langlöcher im Falle eines Hohlprofilquerschnitts gemeint.

[0014] Das Langloch 2 dient für einen wesentlichen Längenausgleich im Ersatz zur bisherigen zweiteiligen Teleskop-Geländerstreben, so dass sich der Schlitz 2 im Vergleich zur Schlitzbreite über eine wesentliche Länge erstreckt, die bei weitem das Mehrfache der Schlitzbreite darstellt. Zur Verdeutlichung ist die Schlitzlänge des Langlochs 2 in Fig. 1 mit L bezeichnet.

[0015] Fig. 2 zeigt die Aufhängung zweier Geländerstreben an einem hakenartigen Zapfen 3 eines Gerüstrohres 4, wobei Fig. 2 schematisch einen Schnitt durch die beiden Geländerstreben 1 in Höhe des Hakenzapfens 3 zeigt.

[0016] Ersichtlich können die Geländerstreben 1 über ihre breitenmäßig entsprechend ausgelegten Langlöcher 2 auf den Zapfen 3 aufgefädelt werden und sitzen dann auf dem Zapfensteg 5. Eine der Geländerstreben 1 erstreckt sich hierbei in Zeichenebene nach hinten und verbindet den in der Zeichenebene dargestellten Geländerständer 4 mit einem zeichnerisch nicht dargestellten und rückwärtig angeordneten Geländerständer, wobei die andere Geländerstrebe, beispielsweise die in Fig. 2 rechts dargestellte Geländerstrebe, sich von der Zeichnungsebene nach vorne in Richtung des Betrachters erstreckt und den in der Zeichnungsebene dargestellten Gerüstständer 4 mit einem vorderen benachbarten Gerüstständer "vor der Zeichnungsebene" verbindet.

[0017] Die Geländerstrebe nach Fig. 1 kann entweder an einem Ende mit einem Langloch 2 (im Falle eines Hohlprofilquerschnitts natürlich zwei gegenüber liegenden Langlöchern) und am anderen Ende mit einem an dem Aufhängezapfen angepassten Rundloch ausgebildet sein. In einer weiteren Variante können jedoch an beiden Enden der Geländerstrebe 1 entsprechende Langlöcher vorgesehen sein, die allerdings dann die halbe Länge des nur einseitig vorgesehenen Langlochs einer Geländerstrebe aufweisen bzw. aufweisen müssen.

[0018] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Geländerstrebe 1 an jedem Ende mit einem entsprechenden Langloch 2 versehen, wobei, wie sich aus der unteren Darstellung der Fig. 3 ergibt, die entsprechenden Enden der Geländerstrebe 1 flach ausgebildet und durch Pressung des Grundkörpers der Geländerstrebe 1 hergestellt sind.

[0019] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 weist die Geländerstrebe 1 gleichfalls zwei endseitig angeordnete Langlöcher 2 auf, wobei die Langlöcher in Endteilen ausgebildet sind, das aus Flachmaterial hergestellt und durch Schweißen mit dem zentrischen Teil der Geländerstrebe 1 verbunden sind.

[0020] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist nur auf der linken Seite der Geländerstrebe ein Langloch 2 ausgebildet, welches, wie der schematische Vergleich mit den Figuren 3 und 4 zeigt, in ihrer Länge länger ausgebildet ist, als in dem Fall, wo die Geländerstrebe beidseitig mit Langlöchern versehen ist. Ähnlich Fig. 4 ist hierbei das Endteil mit dem Langloch 2 aus Flachmaterial durch Anschweißen hergestellt, ebenso wie das rechte Endteil, welches mit einem Rundrohrloch 6 für die Aufhängung an einem Zapfen eines Gerüstrohrs ausgebildet ist.

[0021] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist ebenfalls das Langloch 2 nur an einem Ende der Geländerstrebe 1 ausgebildet, wobei dieses Endteil, aber auch das gegenüber liegende Endteil mit lediglich einem Rundloch 6, analog Fig. 3 durch Glätten der Enden der Geländerstrebe 1 hergestellt sind.

[0022] Bei den in den Figuren 3 bis 6 dargestellten Geländerstreben fluchten die flachen Enden mit einer Längsseite oder Längskante des Grundkörpers der Geländerstrebe 1. Zum Zwecke der Versteifung können die flachen Enden auch geeignet profiliert bzw. mit Sicken ausgebildet sein.

[0023] Die Funktionsweise der quasi Teleskopfunktion aufweisenden Geländerstrebe gemäß der Erfindung ergibt sich am besten aus der rein schematischen Darstellung in Fig. 7. Die quasi Teleskop-Funktion wird gegenüber den eigentlichen Teleskopglied-Geländerstreben nunmehr durch eine einteilige bzw. einstückige "Teleskop"-Geländerstrebe erfüllt. Dies zeigt am besten die bildliche Darstellung in Fig. 7, welche einen Gerüstbauarbeiter 7 auf einem bereits bestehenden unteren Gerüst zeigt. In Fig. 7 sind die Geländerstreben mit dem Bezugszeichen 1 bzw. die Gerüstrohre mit dem Bezugszeichen 4 bezeichnet. Je Feld werden nach Fig. 7 zwei mit Abstand übereinander angeordnete Geländerstreben verwendet, wobei jedes Feld links und rechts durch die Gerüstständer 4 begrenzt ist. Zur Anbringung des Montagegerüsts auf nächsthöherem Niveau setzt der Arbeiter zuerst den links dargestellten Gerüstständer 4 am bestehenden Gerüst auf bzw. hängt diesen dort an und zwar mit bereits linksseitig eingehängten Geländerstreben 1, wobei die Einhängung über die Langlöcher bzw. in dem Fall, wo die Geländerstrebe nur mit einem Langloch und am anderen Ende mit einem Rundloch oder dergleichen ausgebildet ist, mit entweder dem Langloch oder dem Rundloch eingehängt. Nach dem Aufsetzen des linksseitigen Gerüstständers 4 wird der rechtsseitige Gerüstständer 4 mit daran eingehängten Geländerstreben vom Arbeiter 7 angehoben und nach oben auf das Gerüst aufgesetzt bzw. an das bestehende Gerüst angehängt, so dass sich auf dem höheren Niveau ein Montagegerüst bildet. In montierter Stellung sind hierbei die Geländerstreben 1 analog der Geländerstreben des bereits bestehenden unteren Gerüsts horizontal ausgerichtet und verbinden die benachbarten Gerüstständer. Beim Aufsetzen des Gerüsts von der unteren Ebene nach oben müssen allerdings die Geländerstreben 1 aus der Diagonalen in die horizontale Lage versetzt werden, wodurch über die Langlochausbildung der hierbei auftretende durchaus erhebliche Längenunterschied zwischen Diagonale im Feld und horizontaler Geländerstrebe aufgefangen wird. Üblicherweise kann bezüglich der Diagonale während der Montage von einem Winkelbereich zur Horizontalen zwischen 25° und 75°, insbesondere im Bereich 30° bis 60°, insbesondere von 45° gesprochen werden, woraus sich je nach Länge des Feldes, also Abstand der benachbarten Gerüstständer im aufgestellten vertikalen Zustand entsprechende Differenzlängen ergeben. Mindestens diese Differenz zwischen Diagonalstellung Geländerstrebe und horizontal ausgerichteter Geländerstrebe, die bei dem Teleskop-Geländerstreben durch die Teleskopierbarkeit der beiden Teile der Teleskop-Geländerstrebe aufgefangen wird, wird erfindungsgemäß nunmehr über die Langlöcher bzw. des einen Langlochs im Falle von nur einem Langloch an einer Geländerstrebe aufgefangen. Deswegen muss die Mindestlänge des Schlitzes des Langlochs gleich oder größer als Differenz zwischen der Feldlänge des Gerüstes und der Länge der Diagonale dieses Feldes sein. In dem Fall, wo zwei Langlöcher in einer Geländerstrebe verwendet werden, kommt es hierbei auf die Gesamtlänge, also die Länge der beiden Längsschlitze an.


Ansprüche

1. Baugerüst aus Gerüstständern und damit verbindbaren Geländerstreben, die mit ihren Enden an Aufnahmeelementen der Gerüstständer einhängbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Geländerstreben (1) jeweils an einem oder beiden ihrer Enden für die Aufhängung am Gerüst mit einem Langloch (2) versehen sind, dessen Schlitzlänge bzw. deren Gesamtschlitzlänge (2) mindestens im wesentlichen der Differenz zwischen der Gerüstfeldlänge und der Länge der Diagonale des Gerüstfeldes entspricht.
 
2. Gerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitzlänge bzw. die Gesamtschlitzlänge ≥10 cm beträgt.
 
3. Gerüst nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitzlänge je nach Feldgröße des Gerüsts im Bereich von 10 cm bis 130 cm, insbesondere 40 bis 130 cm liegt und insbesondere bevorzugt im Bereich von 40 bis 60 cm liegt.
 
4. Gerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Geländerstrebe (1) mit nur einem Langloch (2) am anderen Ende mit einem Rundloch (6) oder dergleichen Öffnung versehen ist.
 
5. Gerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Langloch (2) jeweils zum Ende der Geländerstrebe hin geschlossen ausgebildet ist.
 
6. Gerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geländerstrebe aus einem Rund- oder Vierkantprofil gebildet ist, in welchem das oder die Langlöcher ausgebildet sind.
 
7. Gerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den Langlöchern versehenen Enden der Geländerstreben (1) aus dem Grundkörper der Geländerstrebe durch Zusammendrücken der Strebe hergestellt sind, so dass ein annähernd flacher Querschnitt entsteht.
 
8. Gerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mit Langlöchern (2) versehenen Enden der Geländerstreben aus Flachmaterial gebildet sind und an dem Grundkörper der Geländerstrebe angeschweißt sind.
 
9. Gerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flachen Enden der Geländerstreben durch Profilierung versteift sind.
 
10. Gerüst nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flachen Enden der Geländerstreben derart angebracht sind, dass sie mit mindestens einer Längsseite oder Längskante des Grundkörpers der Geländerstrebe fluchten (Fig. 3 bis 6).
 
11. Geländerestrebe für ein Baugerüst, gekennzeichnet durch Merkmale der Ansprüche 1 bis 10.
 




Zeichnung