[0001] Die Erfindung betrifft eine kombinierte Antriebseinheit für wenigstens ein Aggregat
und ein Türschloss in einer Kraftfahrzeugtür, mit einer Umschalteinrichtung zur wahlweisen
Beaufschlagung des Aggregates oder des Türschlosses von einem gemeinsamen Motor. -
Bei dem Aggregat handelt es sich in der Regel um eine Fensterhebeeinrichtung, wenngleich
natürlich auch andere Einrichtungen in einer Kraftfahrzeugtür von dem gemeinsamen
Motor beaufschlagt werden können. Die Umschalteinrichtung mag als Umschaltkupplung,
also in den Antriebsstrang integrierte wahlweise umschaltbare Kupplung ausgebildet
sein. Das ist jedoch nicht zwingend, denn die Umschalteinrichtung umfasst auch Umschaltelemente,
die nicht zwingend Bestandteil des Antriebsstranges sind bzw. sein müssen.
[0002] Eine derartige kombinierte Antriebseinheit wird im Rahmen der DE 197 55 942 A1 beschrieben.
Hier wird eine Fahrzeugtür dargelegt, die über einen gemeinsamen elektrischen Antriebsmotor
für einen Fensterhebemechanismus und einen Türzuziehmechanismus verfügt. Eine Umschaltkupplung
sorgt für eine wahlweise Einkopplung des Antriebsmotors in den Antriebsstrang des
Fensterhebemechanismus oder den Antriebsstrang des Türzuziehmechanismus. Der Fensterhebermotor
ist räumlich von dem Fensterhebemechanismus getrennt, wobei Antriebsmotor und Umschaltkupplung
eine bauliche Einheit formen. Für die Übertragung der Kräfte sorgen jeweilige Seilzüge
einerseits zur Übertragung der Antriebskraft auf den Fensterhebemechanismus andererseits
zur Übertragung der Antriebskraft auf den Türzuziehmechanismus.
[0003] Das ist aufwendig. Außerdem baut die bekannte Antriebseinheit relativ ausladend.
[0004] Darüber hinaus kennt man eine Türschließeinrichtung, wie sie im Rahmen der EP 1 149
969 A1 beschrieben wird. Ein dortiger Antrieb verfügt über wenigstens eine erste und
eine zweite Position und lässt sich zwischen diesen bewegen. Dadurch können verschiedene
Funktionsstellungen dargestellt werden.
[0005] Der Stand der Technik kann nicht in allen Punkten überzeugen. So fällt nicht nur
ein relativ komplizierter Aufbau auf, sondern erfordert die bekannte Antriebseinheit
nach der DE 197 55 942 A1 die Ansteuerung der Umschaltkupplung mit Hilfe einer elektronischen
Steuereinheit. Das geschieht nach entsprechenden Prioritätsvorgaben und folglich zeitversetzt
im Anschluss an entsprechende Bedienbefehle. Wie diese im Einzelnen eingeleitet werden,
bleibt offen.
[0006] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine kombinierte Antriebseinheit
der eingangs beschriebenen Gestaltung so weiter zu entwickeln, dass bei kompaktem
Aufbau eine unmittelbare Beaufschlagung der Umschalteinrichtung gelingt.
[0007] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine kombinierte Antriebseinheit
für ein Aggregat und ein Türschloss in einer Kraftfahrzeugtür erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung von einem Türbetätigungshebel gesteuert
wird.
[0008] Bei dem Aggregat handelt es sich in der Regel um die bereits angesprochene Fensterhebeeinrichtung.
Die Umschalteinrichtung mag als Umschaltkupplung ausgeführt sein. Bei dem Türbetätigungshebel
kann es sich um einen Außentürgriff oder einen Innentürgriff handeln. Ebenso kann
der Türbetätigungshebel als Betätigungshaupthebel ausgeführt sein, wenn Außentürgriff
und Innentürgriff gemeinsam auf einen solchen Betätigungshaupthebel arbeiten. Grundsätzlich
ist unter einem Türbetätigungshebel im Rahmen der Erfindung jedweder mechanische Hebel
zu verstehen, welcher Funktionsstellungen des Türschlosses initiiert. Hierzu gehört
nur beispielhaft ein Hebel, welcher mit einem Innenverriegelungsknopf in Verbindung
steht und beispielsweise die Verriegelungsfunktion des Türschlosses auslöst. Ebenso
mag es sich bei dem Türbetätigungshebel um ein auf die optionale Zentralverriegelungseinrichtung
des Türschlosses arbeitendes mechanisches Element handeln. Selbst der Zentralverriegelungshebel
als solcher fällt unter den Begriff Türbetätigungshebel.
[0009] Vorzugsweise beaufschlagt der Motor in ausgelenkter Stellung des Türbetätigungshebels
über die Umschalteinrichtung bzw. Umschaltkupplung das Türschloss. Dagegen koppelt
der Türbetätigungshebel in seiner ruhenden Stellung die Umschalteinrichtung bzw. Umschaltkupplung
und damit den gemeinsamen Motor mit der Fensterhebeeinrichtung. In diesem Fall ist
also die Fensterhebeeinrichtung wirksam. Das gilt für die meisten Betriebszustände,
und zwar solange, wie nicht der Türbetätigungshebel aus seiner ruhenden Stellung in
die ausgelenkte Stellung überführt wird. Es ist ersichtlich, dass beim Öffnen und
Schließen von Kraftfahrzeugtüren in der Regel kein Bedarf zur Betätigung der Fensterhebeeinrichtung
besteht.
[0010] Erst dann sorgt der gemeinsame Motor dafür, dass das Türschloss die von dem Türbetätigungshebel
gewünschte Funktionsstellung einnimmt. Hierbei mag es sich um ein elektrisches Öffnen
handeln, also das motorische Ausheben der Sperrklinke, wie es beispielsweise in der
DE 195 30 726 A1 beschrieben wird. Auch die Zuziehfunktion lässt sich direkt über
den Türbetätigungshebel im Rahmen der Erfindung darstellen, und zwar beispielsweise
so, wie dies die DE 199 42 360 A1 beschreibt.
[0011] Zu den möglichen Funktionsstellungen, die sich mit Hilfe des gemeinsamen Motors realisieren
lassen, gehört auch das Einlegen der Schlossfunktionen Diebstahlsicherung und/oder
Kindersicherung. Ebenso ist es denkbar, den gemeinsamen Motor für die Zentralverriegelung
einzusetzen. Dabei versteht es sich, dass das Türschloss in der Kraftfahrzeugtür mit
üblichen mechanischen Bauteilen wie einem Gesperre aus einer Drehfalle und einer Sperrklinke
sowie mindestens einem Betätigungshebel und einem Verriegelungshebel ausgerüstet ist.
Bei dem Verriegelungshebel handelt es sich vorzugsweise um einen Zentralverriegelungshebel.
Bezug genommen wird insoweit beispielhaft auf die DE 297 23 462 U1, welche ein Türschloss
beschreibt, wie es bei der erfindungsgemäßen kombinierten Antriebseinheit zum Einsatz
kommen kann.
[0012] Ein besonders kompakter Aufbau lässt sich dann realisieren, wenn der betreffende
gemeinsame Motor für die Fensterhebeeinrichtung und das Türschloss an einem Gehäuse
des Türschlosses angeordnet ist. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung meint
Gehäuse die die Schlossmechanik insgesamt umgebende Umhüllung bzw. Ummantelung. Diese
kann ein- oder zweitteilig ausgeführt sein. Auch mehrteilige Ausgestaltungen sind
denkbar.
[0013] Von dem Schlossgehäuse zu unterscheiden ist das so genannte Schlossblech, welches
das Gesperre aus Drehfalle und Sperrklinke aufnimmt. Das Schlossblech wird gelegentlich
auch als Schlossplatte, Schlosskasten oder Schließelementschale bezeichnet. An das
Schlossblech schließen sich das Schlossgehäuse sowie ein das Schlossgehäuse abdeckender
Gehäusedeckel bzw. Schlossdeckel an.
[0014] Bei einer einteiligen Ausführungsform des Schlossgehäuses ist der Schlossdeckel Bestandteil
des Schlossgehäuses. Dieses Schlossgehäuse kann entsprechend der DE 199 20 278 A1
vollständig geschlossen ausgebildet sein oder aber über mehr oder weniger große Öffnungen
verfügen. Der gemeinsame Motor mag nun an dem Schlossgehäuse angeordnet sein. Bei
einer einteiligen Gehäuseausführung findet er sich in der Regel an der dem Schlossblech
bzw. Schlosskasten gegenüberliegenden Gehäuse-Oberfläche. Bei einer zweiteiligen Schlossgehäuseausbildung
wird diese Oberfläche von dem separaten Schlossdeckel gebildet, welcher in Verbindung
mit dem Schlossgehäuse die die Schlossmechanik insgesamt umgebende Umhüllung bzw.
Ummantelung darstellt.
[0015] Der Türbetätigungshebel ist mittels einer Feder an einen die Umschaltkupplung verstellenden
Zwischenhebel angelenkt.
[0016] Daneben ist noch eine weitere Feder vorgesehen, welche den Zwischenhebel in ruhender
Stellung des Türbetätigungshebels in eine die Fensterhebeeinrichtung mit dem Motor
koppelnde und in dieser Stellung haltende Position überführt. Diese Feder sorgt also
dafür, dass der Türbetätigungshebel ohne Beaufschlagung in seine ruhende Stellung
überführt wird und hier mit Hilfe des Zwischenhebels für eine Koppelung des Motors
mit der Fensterhebeeinrichtung über die Umschaltkupplung gesorgt wird. Der Türbetätigungshebel
nimmt die ausgelenkte Stellung in der Regel nur ein, wenn er mechanisch, beispielsweise
mit Hilfe der Hand eines Bedieners, beaufschlagt wird.
[0017] Der Zwischenhebel zur Beaufschlagung der Umschaltkupplung ist üblicherweise als Zweiarmhebel
mit Kupplungsarm und Schaltarm ausgebildet. Dabei greift der Kupplungsarm des Zwischenhebels
in eine Ausnehmung der Umschaltkupplung ein, während der Schaltarm bei Beaufschlagung
des Zwischenhebels mittels des Türbetätigungshebels einen Schalter betätigt. Dieser
Schalter bzw. eine entsprechende Schalteinrichtung wird nur dann ausgelöst, wenn der
Türbetätigungshebel in seine ausgelenkte Stellung überführt wird. Dadurch kann gewährleistet
werden, dass während dieser Beaufschlagung des Türbetätigungshebels unmittelbar der
gemeinsame Motor anläuft und beispielsweise kurzfristig ein elektrisches Öffnen des
Türschlosses durchgeführt wird. Schon beim Entlasten bzw. Loslassen des Türbetätigungshebels
sorgt die an dem Zwischenhebel angreifende Feder dafür, dass die Umschaltkupplung
unmittelbar (wieder) den gemeinsamem Motor an die Fensterhebeeinrichtung anbindet.
Gleichzeitig wird der vorerwähnte Schalter geöffnet, so dass das elektrische Öffnen
beendet wird.
[0018] Diese Funktionsabfolge ist unproblematisch, weil während der Phase des elektrischen
Öffnens des Türschlosses kein Bedarf für die Betätigung der Fensterhebeeinrichtung
besteht. Die Mitbenutzung des gemeinsamen Motors für die beschriebene Schlossfunktion
stellt folglich keine Komfortbeschränkung dar. - Grundsätzlich besteht natürlich dennoch
im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, den gemeinsamen Motor sowohl für die Beaufschlagung
der Fensterhebeeinrichtung als auch des Türschlosses einzusetzen. In der Regel wird
aber ein alternativer Betrieb verfolgt, schon um die Leistung für den Motor und dessen
Abmessungen nicht übermäßig dimensionieren zu müssen.
[0019] Bei der Umschaltkupplung kann es sich um einen mit einer Abtriebswelle des Motors
kraftschlüssig verbundenen Drehring handeln. Dieser Drehring lässt sich axial auf
der Abtriebswelle verschieben. Dabei sind die Fensterhebeeinrichtung und das Türschloss
vorzugsweise jeweils über ein Schneckenrad an jeweils ein auf der Abtriebswelle rotativ
gelagertes Ritzel angeschlossen. Jedes Ritzel steht mit der Umschaltkupplung alternativ
in Reibschluss, so dass bei an dem jeweiligen Ritzel anliegender Umschaltkupplung
der gemeinsame Motor über die Abtriebswelle auf die sich hiermit drehende Umschaltkupplung
arbeitet, welche ihrerseits das jeweils mit der Umschaltkupplung in Eingriff befindliche
Ritzel mitnimmt und folglich über das Schneckenrad entweder die Fensterhebeeinrichtung
oder das Türschloss antreibt.
[0020] Im Einzelnen ist hierzu eine in die Abtriebswelle eingelassene Passfeder vorgesehen,
welche für die Verbindung des Drehringes mit der Abtriebswelle sorgt. Diese Passfeder
erstreckt sich in Axialrichtung der Abtriebswelle, so dass die Umschaltkupplung problemlos
den rotativen Bewegungen der Abtriebswelle folgen kann, aber dennoch die gewünschte
Axialverschiebung mit Hilfe des Zwischenhebels über den Türbetätigungshebel erfährt,
um einerseits die Umschaltkupplung mit dem Ritzel für die Fensterhebeeinrichtung und
andererseits mit dem Ritzel für das Türschloss in Eingriff bringen zu können.
[0021] Im Ergebnis wird eine kombinierte Antriebseinheit zur Verfügung gestellt, bei welcher
im Regelfall der gemeinsame Motor auf die Fensterhebeeinrichtung arbeitet. Denn der
Türbetätigungshebel befindet sich zumeist in seiner ruhenden Stellung. Nur wenn ein
Bediener für eine Beaufschlagung des Türbetätigungshebels in die ausgelenkte Stellung
sorgt, wird ein Zwischenhebel ausgelenkt, welcher die Umschaltkupplung aus ihrem Eingriff
mit dem Ritzel für die Fensterhebeeinrichtung entfernt und axial auf der Abtriebswelle
verschiebt.
[0022] Nach Überstreichen eines vorgegeben Axialweges der Umschaltkupplung bzw. des axial
verschiebbaren Drehringes geht die Umschaltkupplung einen Reibschluss mit dem Ritzel
für das Türschloss ein, so dass der Antriebsmotor unmittelbar auf das Türschloss arbeiten
kann. Da ein Bediener mit seiner Auslenkung des Türbetätigungshebels einen unmittelbaren
Funktionswunsch des Türschlosses äußert, sorgt der Zwischenhebel mit seinem Schaltarm,
welcher den Schalter betätigt, dafür, dass nicht nur die Umschaltkupplung mit dem
Ritzel für das Türschloss in Eingriff gebracht wird, sondern gleichzeitig der gemeinsame
Motor anläuft und über das sich nun drehende Schneckenrad die gewünschte Funktionsstellung
im Türschloss initiiert. Hierbei handelt es sich in der Regel um den Vorgang des sogenannten
elektrischen Öffnens, d. h. das im Türschloss die Sperrklinke ausgehoben wird, so
dass im Anschluss hieran die Drehfalle unmittelbar frei kommt. Dieser Vorgang erfordert
lediglich eine kurzfristige Beaufschlagung des gemeinsamen Motors, so dass selbst
nach unmittelbarem Loslassen des Türbetätigungshebels seitens des Bedieners und der
damit einhergehenden Abschaltung des Motors (weil der Schaltarm des Zwischenhebels
nun nicht mehr den Schalter betätigt) der entsprechende Öffnungsvorgang abgeschlossen
wird. Es versteht sich, dass gegebenenfalls eine Steuereinrichtung dafür sorgt, dass
der Motor zumindest solange beaufschlagt wird, bis die gewünschte Funktionsstellung
sicher erreicht ist.
[0023] Das alles gelingt bei besonders kompaktem Aufbau, weil der gemeinsame Motor in der
Regel an das Gehäuse des Türschlosses angeschlossen ist. Auf diese Weise kann der
Motor nicht nur die beschriebene elektrische Öffnungsfunktion innerhalb des Türschlosses
realisieren, sondern besteht darüber hinaus die Möglichkeit (mittels eines zwischengeschalteten
Getriebes) eine Fensterscheibe der Fensterhebeeinrichtung direkt über ein randseitig
eingreifendes Ritzel anzutreiben. Dabei mag so vorgegangen werden, wie dies in der
DE 197 03 720 A1 oder DE 199 09 088 A1 beschrieben wird. Hierin sind die wesentlichen
Vorteile zu sehen.
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine Kraftfahrzeugtür mit der eingebauten erfindungsgemäßen Antriebseinheit,
- Fig. 2
- die Antriebseinheit im Detail,
- Fig. 3
- den Motor der Antriebseinheit in Verbindung mit dem Türschloss und
- Fig. 4
- einen schematischen Schnitt durch den Motor mit Umschaltkupplung sowie zugehörigen
Ritzeln.
[0025] In der Fig. 1 ist eine Kraftfahrzeugtür 1 dargestellt, und zwar mit Blickrichtung
vom Kraftfahrzeuginnenraum her. Bei der Kraftfahrzeugtür 1 handelt es sich im Rahmen
des Ausführungsbeispiels um eine Kraftfahrzeugseitentür. Man erkennt ein als Fensterhebeeinrichtung
2 ausgebildetes Aggregat 2 sowie eine Antriebseinheit 3, die sowohl auf die Fensterhebeeinrichtung
2 als auch ein Türschloss 4 arbeitet.
[0026] Tatsächlich verfügt die Antriebseinheit 3 hierzu über einen gemeinsamen Motor 5,
der besonders in Fig. 4 dargestellt ist. Zu dem Motor 5 gehört eine Umschalteinrichtung
6, die im Rahmen des Ausführungsbeispiels als Umschaltkupplung 6 ausgebildet ist.
Die Umschaltkupplung 6 beaufschlagt wahlweise die Fensterhebeeinrichtung 2 oder das
Türschloss 4. Dazu sind jeweilige Schneckenräder 7, 8 vorgesehen, welche die Drehbewegungen
des Motors 5 einerseits auf die Fensterhebeeinrichtung 2 und andererseits das Türschloss
4 übertragen. Das geschieht mittels auf einer Abtriebswelle 9 des Motors 5 rotativ
gelagerten Ritzeln 10, 11. Das Ritzel 10 arbeitet zusammen mit dem Schneckenrad 7
auf die Fensterhebeeinrichtung 2, wenn sich die Umschaltkupplung 6 in ihrer dargestellten
linken Position befindet. Dagegen wirkt der Motor 5 auf das Türschloss 4 ein, wenn
die Umschaltkupplung 6 axial nach rechts verschoben wird und in Reibschluss mit dem
Ritzel 11 sowie dem Schneckenrad 8 steht.
[0027] Bei der Umschaltkupplung 6 handelt es sich um einen mit der Abtriebswelle 9 kraftschlüssig
verbundenen Drehring 6, welcher über zwei Kupplungsflächen 6a, 6b mit dazwischen befindlicher
Ausnehmung 6c verfügt. Im Schnitt formen die beiden Kupplungsflächen 6a und 6b ein
U-Profil, welches zwischen sich die Ausnehmung 6c aufnimmt.
[0028] Für die Verbindung der Umschaltkupplung bzw. des Drehringes 6 mit der Abtriebswelle
9 sorgt eine Passfeder 12, die in einer Axialausnehmung 13 der Abtriebswelle 9 aufgenommen
wird und sich in Längsrichtung der Abtriebswelle 9 erstreckt. Die Passfeder 12 greift
in eine entsprechende Längsnut 14 der Umschaltkupplung 6 ein, so dass die Umschaltkupplung
6 den Rotativbewegungen der Abtriebswelle 9 folgt, sich aber axial im Zwischenraum
Z zwischen den beiden Ritzeln 10, 11 verschieben lässt. Das geschieht mit Hilfe eines
Zwischenhebels 15, welcher seinerseits durch einen Türbetätigungshebel 16 ausgelenkt
wird.
[0029] Die jeweiligen Kupplungsflächen 6a, 6b arbeiten mit korrespondierenden Kupplungsflächen
10a und 11b einerseits am Ritzel 10 und andererseits am Ritzel 11 zusammen. Sobald
die jeweiligen Kupplungsflächen 6a, 10a oder 6b, 11b in Eingriff miteinander kommen,
sorgt ein dadurch gebildeter Reibschluss dafür, dass die mit Hilfe des Motors 5 über
die Abtriebswelle 9 rotativ angetriebene Umschaltkupplung 6 ihre Drehbewegungen auf
das reibschlüssig angeschlossene Ritzel 10 bzw. 11 überträgt. Auf diese Weise werden
die hiermit kämmenden korrespondierenden Schneckenräder 7 bzw. 8 in Drehbewegung versetzt.
Dadurch erfährt einerseits die Fensterhebeeinrichtung 2 und andererseits das Türschloss
4 die nachfolgend noch näher beschriebene Beaufschlagung, und zwar alternativ.
[0030] Um nun die Umschaltkupplung 6 zwischen den beiden Ritzeln 10, 11 zu verstellen, muss
ein Bediener den Türbetätigungshebel 16 von seiner in Fig. 4 dargestellten ruhenden
Stellung in seine ausgelenkte Stellung überführen, was durch einen Pfeil am Türbetätigungshebel
16 angedeutet ist. Dadurch, dass der Zwischenhebel 15 mit Hilfe einer Feder 17 an
den Türbetätigungshebel 16 angelenkt ist, folgt auch der Zwischenhebel 15 dieser Bewegung
und dreht sich im Uhrzeigersinn um seine Achse 18.
[0031] Infolge dieser Uhrzeigersinnbewegung verschiebt ein Kupplungsarm 15a des Zwischenhebels
15, welcher in die Ausnehmung 6c der Umschaltkupplung 6 eingreift, die Umschaltkupplung
6 von links nach rechts in der Fig. 4, wie dies durch einen Pfeil angedeutet ist.
Folgerichtig vollführt ein Schaltarm 15b des Zwischenhebels 15 eine Gegenbewegung,
wodurch ein Schalter 19 bzw. eine entsprechende Schalteinrichtung betätigt wird.
[0032] Infolge dieser Schalterbetätigung wird der gemeinsame Motor 5 unmittelbar beaufschlagt
und dreht sich, so dass nicht nur die Umschaltkupplung 6 bei dem beschriebenen Vorgang
in Eingriff mit dem Ritzel 11 gebracht wird, sondern gleichzeitig das Ritzel 11 durch
den Motor 5 rotativ angetrieben wird. Dadurch arbeitet das Schneckenrad 8 auf die
in Fig. 3 nur rudimentär zu erkennende Sperrklinke eines Gesperres 20 des Türschlosses
4, im Sinne einer Öffnung des Gesperres 20. Im Anschluss hieran nimmt das Türschloss
4 unmittelbar seine geöffnete Stellung ein.
[0033] Sobald ein Bediener den Türbetätigungshebel 16 nicht mehr beaufschlagt bzw. los lässt,
kehrt dieser in die Position nach Fig. 4 zurück, so dass der Zwischenhebel 15 - belastet
von einer weiteren Feder 21 - ebenfalls die Position nach Fig. 4 (wieder) einnimmt
und folglich die Umschaltkupplung 6 wieder in Eingriff mit dem Ritzel 10 für die Fensterhebeeinrichtung
2 bringt. Im Regelfall arbeitet der Motor 5 also auf die Fensterhebeeinrichtung 2,
weil die Feder 21 den Zwischenhebel 15 bei losgelassenem bzw. unbeaufschlagtem Türbetätigungshebel
16 unmittelbar in eine Position überführt, welche die Umschaltkupplung 6 mit dem Ritzel
10 in Eingriff bringt. Diese Stellung wird solange beibehalten, bis der Türbetätigungshebel
16 bei einer Auslenkung entsprechende Kräfte der Feder 21 überwindet, so dass der
Zwischenhebel 15 die beschriebene Verschwenkung (im Uhrzeigersinn) erfährt.
[0034] Im Rahmen des Ausführungsbeispiels arbeitet der Motor 5 auf die Fensterhebeeinrichtung
2 nach der Fig. 3 dergestalt, dass der Motor 5 über ein angedeutetes Getriebe 22 mit
einem endseitigen Zahnrad direkt auf eine randseitige Verzahnung einer angedeuteten
Fensterscheibe F arbeitet, wie dies beispielhaft in der DE 197 03 720 A1 oder DE 199
09 088 A1 beschrieben wird.
[0035] Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Motor 5 an ein Gehäuse
23, 24 des Türschlosses 4 angeschlossen ist. Dieses Gehäuse 23, 24 des Türschlosses
setzt sich aus einem die mechanischen Bestandteile des Türschlosses 4 tragenden Schlosskasten
23 und einem abdichtenden Schlossdeckel 24 zusammen. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels
ist der Motor 5 an die nach außen weisende Oberfläche des Schlossdeckels 24 angeschlossen,
beispielsweise wird er in einer Ausnehmung 25 des Schlossdeckels 24 rastend aufgenommen,
was jedoch nicht zwingend ist.
[0036] Dadurch kann der Motor 5 ohne Zwischenschaltung von Bowdenzügen oder dergleichen
einerseits direkt auf die Fensterhebeeinrichtung 2 und andererseits das Türschloss
4 arbeiten. Es ist lediglich die Zwischenschaltung des Getriebes 22 bzw. eines entsprechenden
Hebelwerkes für das elektrische Öffnen erforderlich.
1. Kombinierte Antriebseinheit für wenigstens ein Aggregat (2) und ein Türschloss (4)
in einer Kraftfahrzeugtür (1), mit einer Umschalteinrichtung (6) zur wahlweisen Beaufschlagung
des Aggregates (2) oder des Türschlosses (4) von einem gemeinsamen Motor (5), dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung (6) von einem Türbetätigungshebel (16) gesteuert wird.
2. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung (6) als Umschaltkupplung (6) ausgebildet ist.
3. Antriebseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Aggregat (2) um eine Fensterhebeeinrichtung (2) handelt.
4. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (5) in ausgelenkter Stellung des Türbetätigungshebels (16) über die Umschalteinrichtung
(6) das Türschloss (4) beaufschlagt, während die Umschalteinrichtung (6) in ruhender
Stellung des Türbetätigungshebels (16) das Aggregat (2) mit dem Motor (5) koppeln.
5. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Türbetätigungshebel (16) mittels einer Feder (17) an einen die Umschalteinrichtung
(6) verstellenden Zwischenhebel (15) angelenkt ist.
6. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenhebel (15) in ruhender Stellung des Türbetätigungshebels (16) mittels
einer Feder (21) in eine das Aggregat (2) mit dem Motor (5) koppelnde Position überführt
und in dieser Stellung gehalten wird.
7. Antriebseinheit nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenhebel (15) als Zweiarmhebel mit Kupplungsarm (15a) und Schaltarm (15b)
ausgebildet ist.
8. Antriebseinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsarm (15a) des Zwischenhebels (15) in eine Ausnehmung (6c) der Umschaltkupplung
(6) eingreift.
9. Antriebseinheit nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltarm (15b) des Zwischenhebels (15) bei Beaufschlagung des Zwischenhebels
(15) mittels des Türbetätigungshebels (16) einen Schalter (19) betätigt.
10. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung (6) als mit einer Abtriebswelle (9) des Motors (5) verbundener,
axial verschiebbarer, Drehring (6) ausgebildet ist.
11. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Aggregat (2) und das Türschloss (4) jeweils über ein Schneckenrad (7, 8) an jeweils
ein auf der Abtriebswelle (9) rotativ gelagertes Ritzel (10, 11) angeschlossen sind.
12. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung (6) mittels einer Passfeder (12) mit der Abtriebswelle (9)
verbunden ist.
13. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (5) an einem Gehäuse (23, 24) des Türschlosses (4) angeordnet ist.