[0001] Die Erfindung betrifft eine mobile Überwachungs- und Warneinrichtung, die zur Ermittlung
gasgefährdeter Atmosphären in unterschiedlichen Räumen, beispielsweise in Entwässerungskanälen
oder -anlagen, zur Anwendung kommt.
[0002] Bei Arbeiten in gasgefährdeten Bereichen ist die Personen- und Objektsicherung eine
unabdingbare Voraussetzung.
Dazu werden stationäre oder tragbare Gaswarngeräte eingesetzt.
Die stationären Gaswarngeräte bestehen aus einer fest installierten Steuereinheit,
die in einem umbauten Raum, beispielsweise in einem Schaltschrank, fest eingebaut
ist und einem Messwertgeber, der am Ort der eigentlichen Gefahrenquelle fest angeschraubt
ist. Die Verbindung zwischen Messkopf und Steuereinheit erfolgt über ein fest verlegtes
Kabel. Die Gaswarnanlage wird über das Stromnetz bei 230 Volt, 110 Volt oder 24 Volt
betrieben. Die Alarmierung wird durch eine optische und/oder akustische Wameinrichtung
in Form von fest installierten Warnlampen, Hupen und Sirenen durchgeführt. Der Messwertgeber
befindet sich im gefährdeten Bereich und besitzt somit einen Teilexplosionsschutz
(Asian Environmental Technology, Oktober/November 2001, S. 11).
Des Weiteren ist nach der DE 37 06 894 A1 ein kompaktes Gaswarnsicherheitsgerät bekannt,
in dem die gesamten Teile, die Steuerung, der Gasfühler sowie die Sirene, Batterie
und Lichtsignallampe, im Gehäuse aus Fensterglas eingebaut und im Mauerwerk angeordnet
ist.
Die Geräte sind fest an der potentiellen Gefahrenstelle installiert.
[0003] Nachteilig hierbei ist, dass diese Geräte orts- und netzgebunden sowie durch die
jeweilige Installation entsprechend der Anzahl der Gefahrenstellen kostenintensiv
sind.
[0004] Die bekannten tragbaren Gaswarngeräte bestehen, aus der Steuerelektronik, der dazu
gehörigen Energieversorgung, beispielsweise Batterie oder Akkumulator, dem Sensor
oder den Sensoren und Probenahmeinrichtungen sowie aus den optischen und akustischen
Wameinrichtungen. Die Geräte sind in einem Gehäuse untergebracht und werden von Personen
leicht von Ort zu Ort getragen. Diese Gaswarngeräte besitzen komplett als Einheit
einen Explosionsschutz (International Environmental Technology, November/Dezember
2001, S. 21).
Auch verfügen nach der Veröffentlichung Sicherheitsingenieur 2/99, Seite 2, unabhängige
Fachzeitschrift für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, diese Geräte über einen
kleinen Akkumulator, die das Gas im Diffusionsbetrieb messen oder durch eine Pumpe
das Gas an den Sensor fördern.
[0005] Nach der DE 195 45 506 A1 ist ein transportables Warngerät und Lebensretter bei der
Rauch- und Gasentwicklung bekannt, das in Uhren oder in anderen Behältnissen eingebaut
ist und am Körper getragen wird.
[0006] Es ist weiter ein tragbares Gerät aus den Auer-Mitteilungen (Nr. 2/1981, S. 17 bis
19) bekannt, das einen abgesetzten Sensor ohne Elektronik besitzt und Messungen brennbarer
Gase bis maximal 12 Meter Entfernung gestattet.
[0007] Die Nachteile dieser Gaswarngeräte bestehen darin, dass jeweils nur ein Sensortyp
für eine Gasart einbaubar und die Akkumulationskapazität begrenzt ist. Dadurch ist
die optische und akustische Signalisierung örtlich eingeschränkt, die eine verzögerte
Alarmierung und einen verspäteten Einsatz von notwendigen Maßnahmen zur Folge hat.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine mobile Einrichtung zur einfachen und sicheren
Ermittlung gasgefährdeter Atmosphären in unterschiedlichen Räumen und mit unterschiedlichen
Gasen, ohne dass eine Gefährdung der arbeitenden und auswertenden Personen und der
zu überwachenden Anlagen gegeben ist.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Einrichtung, die aus einem
bekannten Messkopf mit integriertem Sensor und einer bekannten Auswerteeinheit mit
optischer und akustischer Wamanzeige besteht und mittels eines Fahrzeuges, in dem
sich zur Überwachung der Auswerteeinheit ein Steuerstand befindet, zur Messstelle
gelangt, wobei der im Gefahrenbereich angeordnete Gasmesskopf oder die Gasmessköpfe
mit einem integrierten Sensor oder mehreren integrierten Sensoren über ein verlängerbares
Mess- und Stromversorgungskabel mit einer sich außerhalb des gasgefährdeten Bereiches
befindlichen Auswerteeinheit verbunden sind.
Dadurch ist keine weitere Ausrüstung sowie kein Prüfungs- und Zulassungsverfahren
der Auswerteeinheit entsprechend den Explosionsschutzrichtlinien erforderlich.
Die Stromversorgung des Gasmesskopfes oder der Gasmessköpfe mit dem Sensor oder den
Sensoren erfolgt über das verlängerbare Messkabel, das auf einer Kabeltrommel aufgewickelt
ist.
Der Vorteil besteht darin, dass aufgrund des universellen Einsatzes der erfindungsgemäßen
Einrichtung, tiefliegende Messstellen und Messstellen in der Ebene oder Höhe uneingeschränkt
zur Anwendung kommen.
Der Sensor oder die Sensoren sind entsprechend der zu messenden Gasart austauschbar
und mit den Gasmessköpfen in der Anzahl der jeweiligen zu messenden Stellen angepasst.
Die gesamte elektrische Energie erfolgt aus wiederaufladbaren Akkumulatoren oder von
der Batterie des Fahrzeuges, das auch zum Transport der erfindungsgemäßen Einrichtung
dient.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen in den Figuren 1 und
2 näher erläutert.
Die Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Überwachungs- und Warneinrichtung, die aus
dem Gasmesskopf mit dem integriertem Sensor 1 und der Auswerteeinheit 2 mit optischer
und akustischer Warnanzeige besteht.
Die Einrichtung wird mittels des Fahrzeuges 3, in dem sich zur Überwachung der Auswerteeinheit
2 ein Steuerstand befindet, an die Messstelle, dem nicht begehbaren Entwässerungskanal
4, transportiert. Der Gasmesskopf mit dem integriertem Sensor 1 gelangt über den Schacht
5 in den Gefahrenbereich, dem Entwässerungskanal 4. Dieser Kopf ist über das Messkabel
6, das auf die Kabeltrommel 7 aufgewickelt und somit der Lage und Entfernung der Messstelle
in dem Entwässerungskanal 4 angepasst ist, mit dem Stromversorgungskabel 8 und der
Auswerteeinheit 2 verbunden. Das Stromversorgungskabel 8 wird aus dem wiederaufladbaren
Akkumulator als Stromquelle 9 gespeist.
Die Kabeltrommel 7 mit dem aufgewickelten Messkabel 6, das Stromversorgungskabel 8,
die Auswerteeinheit 2 und das Fahrzeug 3 befinden sich außerhalb des Gefahrenbereiches.
Die Entfernung von Gasmesskopf mit dem integrierten Sensor 1 und der Auswerteeinheit
2 beträgt maximal 1000 m.
Beim Überschreiten der festeingestellten Grenzwerte wird in der Auswerteeinheit 2
ein optischer und akustischer Alarm ausgelöst, in dem über die bekannte Signalverarbeitung
des Messkopfes eine Grenzwertabweichung über das Messkabel 6 und Stromversorgungskabel
8 an die Auswerteeinheit 2, die im Steuerstand des Fahrzeuges 3 überwacht wird, geleitet
wird.
Danach werden die notwendigen Maßnahmen getroffen.
[0011] Die Figur 2 zeigt die Überwachungs- und Wameinrichtung mit drei Gasmessköpfen, die
aus den drei Sensoren 1 und der Auswerteeinheit 2 mit optischer und akustischer Warnanzeige
bestehen.
[0012] Die Einrichtung wird wie im ersten Ausführungsbeispiel mit dem Fahrzeug 3, in dem
sich zur Überwachung der Auswerteeinheit 2 ein Steuerstand befindet, zu dem Schacht
5 transportiert.
Die drei Gasmessköpfe mit den drei integrierten Sensoren 1 werden an unterschiedlichen
Messpunkten in den Gefahrenbereich, dem Schacht 5, hineingelassen.
Die Überwachung und Warnung gasgefährdeter Atmosphären erfolgt auch durch die über
das Messkabel 6 und Stromversorgungskabel 8 verbundene Auswerteeinheit, die außerhalb
des Gefahrenbereiches liegt.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0013]
- 1
- Sensor/Sensoren
- 2
- Auswerteeinheit
- 3
- Fahrzeug
- 4
- Entwässerungskanal
- 5
- Schacht
- 6
- Messkabel
- 7
- Kabeltrommel
- 8
- Stromversorgungskabel
- 9
- Stromquelle
1. Mobile Überwachungs- und Warneinrichtung zur Ermittlung gasgefährdeter Atmosphären,
bestehend aus einem Messkopf mit integriertem Sensor und einer Auswerteeinheit mit
optischer und akustischer Warnanzeige, die mittels eines Fahrzeuges, in dem sich zur
Überwachung der Auswerteeinheit ein Steuerstand befindet, zur Messstelle gelangt,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein im Gefahrenbereich angeordneter Gasmesskopf oder mehrere Gasmessköpfe mit einem
integrierten Sensor (1) oder mehreren integrierten Sensoren (1) über ein verlängerbares
Mess- und Stromversorgungskabel (6; 8) mit einer sich außerhalb des gasgefährdeten
Bereiches befindlichen Auswerteeinheit (2) verbunden sind.
2. Mobile Überwachungs- und Wameinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stromversorgung des Gasmesskopfes oder der Gasmessköpfe mit dem Sensor oder den
Sensoren (1) über das verlängerbare Messkabel (6) erfolgt, das auf einer Kabeltrommel
(7) aufgewickelt ist.
3. Mobile Überwachungs- und Wameinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sensor (1) oder die Sensoren (1) entsprechend der zu messenden Gasart austauschbar
und mit dem Gasmesskopf oder den Gasmessköpfen in der Anzahl der jeweiligen zu messenden
Stellen angepasst sind.