[0001] Die Anmeldung betrifft die Verwendung von fluorierten Alkylsulfonsäuresalzen als
Antistatikum insbesondere in Kunststoffen sowie Kunststoffe enthaltend fluorierte
Alkylsulfonsäuresalze und daraus herstellbare Formkörper.
[0002] Bei Kunststoffformkörpern ist die Anlagerung von Staub unter Ausbildung von Staubfiguren
ein weit verbreitetes Problem. Siehe hierzu z.B. Saechtling, Kunststoff-Taschenbuch,
26. Ausgabe, Hanser Verlag, 1995, München, S. 140 f. Besonders störend und die Funktion
einschränkend sind Staubablagerungen bei transparenten Formkörpern. Solche Formkörper
werden zum Beispiel für den Bereich optische Datenspeicher, Elektrotechnik, Automobilbau,
im Bausektor, für Flüssigkeitsbehälter oder für andere optische Anwendungen eingesetzt.
Für all diese Anwendungen ist eine Staubanlagerung unerwünscht und kann die Funktion
beeinträchtigen.
[0003] Eine bekannte Methode die Staubanlagerung auf Kunststoffkörpern zu vermindern ist
der Einsatz von Antistatika. In der Literatur sind für Thermoplasten Antistatika beschrieben
(siehe z.B. Gächter, Müller, Plastic Additives, Hanser Verlag, München, 1996, S. 749
ff), welche die Staubanlagerung einschränken. Diese Antistatika verbessern die elektrische
Leitfähigkeit der Kunststoffformmassen und leiten so Oberflächenladungen, welche sich
bei der Herstellung und beim Gebrauch bilden ab. Somit werden Staubpartikel weniger
angezogen und folglich gibt es eine geringere Staubanlagerung.
[0004] Bei den Antistatika unterscheidet man im allgemeinen zwischen internen und externen
Antistatika. Ein externes Antistatikum wird nach der Verarbeitung auf den Kunststoffformkörper
aufgetragen, ein internes Antistatikum wird als Additiv den Kunststoffformmassen zugesetzt.
Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Verwendung von internen Antistatika meist wünschenswert,
da keine weiteren Arbeitsschritte zur Auftragung des Antistatikums nach der Verarbeitung
nötig ist. In der Literatur sind bislang wenige interne Antistatika beschrieben worden,
welche auch völlig transparente Formkörper insbesondere mit Polycarbonat bilden.
JP-06228420 A 940816 beschreibt aliphatische Sulfonsäureammoniumsalze in Polycarbonat als Antistatikum.
Diese Verbindungen führen jedoch zu Molekulargewichtsabbau. JP-62230835 beschreibt
den Zusatz von 4 % Nonylphenylsulfonsäuretetrabutyl-phosphonium in Polycarbonat.
[0005] Ein Nachteil der bekannten Antistatika ist, dass diese in relativ hohen Konzentrationen
eingesetzt werden müssen, um den antistatischen Effekt zu erzielen. Dadurch werden
aber die Materialeigenschaften der Kunststoffe in unerwünschter Weise verändert.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung von Antistatika, die die Materialeigenschaften
von Kunststoffen nicht negativ beeinflussen.
[0007] Es wurde überraschend gefunden, dass sich Perfluoralkylsulfonsäuresalze als Antistatika
besonders gut zur Herstellung von gespritzten und extrudierten Formkörpern eignen.
Schon mit geringen Mengen Perfluoralkylsulfonsäuresalz lassen sich Formkörper herstellen
die keinen Staub mehr anlagern.
[0008] Gegenstand der Anmeldung ist daher die Verwendung von Perfluoralkylsulfonsäuresalzen
als Antistatika, insbesondere für Kunststoffe, insbesondere für transparente Kunststoffe,
sowie Kunststoffe, Kunststoffformmassen und Kunststoffformkörper enthaltend mindestens
ein Perfluoralkylsulfonsäuresalz.
[0009] Als Perfluoralkylsulfonsäuresalze sind vorzugsweise geeignet die Salze vom Typ (I)
RA-SO
3 X (I)
in welcher
- R
- perfluorierte lineare oder verzweigte Kohlenstoffketten mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt 4 bis 8 Kohlenstoffatomen;
- A
- eine direkte Bindung oder einen aromatischer Kern, beispielhaft und vorzugsweise fluoriertes
oder nichtfluoriertes o-, m- oder p-Phenylen;
- X
- alkyliertes und/oder aryliertes Ammoniumion NR'R"R'"R"", Phosphoniumion PR'R"R"'R"",
Sulfoniumion SR'R"R"', sowie substituiertes oder nichtsubstituiertes Imidazoliniumion,
Pyridiniumion oder Tropyliumion, worin R', R", R'", R"" jeweils unabhängig voneinander
für halogenierte oder nicht-halogenierte lineare oder verzweigte Kohlenstoffketten
mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Isopropyl, Isobutyl, tert-Butyl, Neopentyl
oder aromatische Reste oder alkylaromatische Reste wie beispielhaft und vorzugsweise
Phenyl, Benzyl, Alkylphenyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im jeweiligen Alkylteil,
steht;
bedeuten.
[0010] Bevorzugt sind:
- Perfluoroctansulfonsäuretetraethylammoniumsalz,
- Perfluorbutansulfonsäuretetraethylammoniumsalz,
- Perfluoroctansulfonsäuretetrabutylphosphoniumsalz,
- Perfluorbutansulfonsäuretetrabutylphosphoniumsalz,
- Perfluoroctansulfonsäurebenzyltrimethylammoniumsalz,
- Perfluorbutansulfonsäurebenzyltrimethylammoniumsalz,
- Perfluoroctansulfonsäuretrimethylphenylammoniumsalz,
- Perfluorbutansulfonsäuretrimethylphenylammoniumsalz,
- Perfluorbutansulfonsäuredimethyldiphenylammoniumsalz,
- Perfluoroctansulfonsäuredimethyldiphenylammoniumsalz,
- Perfluorbutansulfonsäuretrimethylneopentylammoniumsalz,
- Perfluoroctansulfonsäuretrimethylneopentylammoniumsalz,
- Perfluorbutansulfonsäuredimethyldineopentylammoniumsalz,
- Perfluoroctansulfonsäuredimethyldineopentylammoniumsalz,
- Perfluorbutansulfonsäuretetrabutylphosphoniumsalz,
- Perfluoroctansulfonsäuretetrabutylphosphoniumsalz.
[0011] Bevorzugt sind auch Mischungen von Sulfonsäuresalzen, insbesondere der oben genannten
Sulfonsäuresalze.
[0012] Besonders bevorzugt ist das Perfluoroctansulfonsäuretetraethyl-ammoniumsalz.
[0013] Die Perfluoralkylsulfonsäuren sind bekannt oder können nach bekannten Methoden hergestellt
werden. Die Salze der Sulfonsäuren lassen sich durch Zusammengeben äquimolarer Mengen
der freien Sulfonsäure mit der Hydroxyform des entsprechenden Kations in Wasser bei
Raumtemperatur und Einengen der Lösung darstellen.
[0014] Die Perfluoralkylsulfonsäuren werden vorzugsweise in Mengen von 0,001 bis 2 Gew.-%,
bevorzugt von 0,1 bis 1 Gew.-% den Kunststoffen zugesetzt.
[0015] Unter Kunststoff sind vorzugsweise Thermoplaste, insbesondere transparente Thermoplaste,
bevorzugt die Polymerisate von ethylenisch ungesättigten Monomeren und/oder Polykondensate
von bifunktionellen reaktiven Verbindungen, zu verstehen.
[0016] Besonders geeignete Kunststoffe sind Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis
von Diphenolen, der Poly- oder Copolyacrylate und Poly- oder Copolymethacrylate wie
beispielhaft und vorzugsweise Polymethylmethacrylat, Poly- oder Copolymere mit Styrol
wie beispielhaft und vorzugsweise transparentes Polystyrol oder Polystyrolacrylnitril
(SAN), transparente thermoplastische Polyurethane, sowie Polyolefine, wie beispielhaft
und vorzugsweise transparente Polypropylentypen oder Polyolefine auf der Basis von
cyclischen Olefinen (z.B. TOPAS®, Hoechst), Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure,
wie beispielhaft und vorzugsweise Poly- oder Copolyethylenterephthalat (PET oder CoPET)
oder glycol-modifiziertes PET (PETG).
[0017] Insbesonders bevorzugt sind Polycarbonate oder Copolycarbonate, insbesondere nicht
halogenierten Polycarbonate und/oder Copolycarbonate mit Molekulargewichten
W von 500 bis 100 000, bevorzugt von 10 000 bis 50 000, besonders bevorzugt von 15
000 bis 40 000.
[0018] Thermoplastische, aromatische Polycarbonate im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
sowohl Homopolycarbonate als auch Copolycarbonate; die Polycarbonate können in bekannter
Weise linear oder verzweigt sein.
[0019] Die erfindungsgemäßen Polycarbonate können auch ganz oder teilweise bromiert vorliegen.
[0020] Die Herstellung dieser Polycarbonate erfolgt in bekannter Weise aus Diphenolen, Kohlensäurederivaten,
gegebenenfalls Kettenabbrechem und gegebenenfalls Verzweigern.
[0021] Einzelheiten der Herstellung von Polycarbonaten sind in vielen Patentschriften seit
etwa 40 Jahren niedergelegt. Beispielhaft sei hier nur auf Schnell, "Chemistry and
Physics of Polycarbonates", Polymer Reviews, Volume 9, Interscience Publishers, New
York, London, Sydney 1964, auf D. Freitag, U. Grigo, P. R. Müller, H. Nouvertne',
BAYER AG, "Polycarbonates" in Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Volume
11, Second Edition, 1988, Seiten 648-718 und schließlich auf Dres. U. Grigo, K. Kirchner
und P. R. Müller "Polycarbonate" in Becker/Braun, Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Polycarbonate,
Polyacetale, Polyester, Celluloseester, Carl Hanser Verlag München, Wien 1992, Seiten
117-299 verwiesen.
[0022] Diphenole bei der Polycarbonatherstellung sind bevorzugte:
4,4'-Dihydroxydiphenyl, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol, 2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan,
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon,
2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan, 1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol,
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan
und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan.
[0023] Besonders bevorzugte Diphenole sind 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan.
[0024] Bevorzugte Verzweiger sind Triphenole, Trimesinsäure(trichlorid), Cyanursäuretrichlorid
und 3,3-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol.
[0025] Es ist zur Erreichung von verbesserten Kunststoffzusammensetzungen möglich, dass
zusätzlich noch mindestens ein weiterer in thermoplastischen Kunststoffen, bevorzugt
Poly- und Copolycarbonaten, üblicherweise vorhandener Zusatzstoff wie z.B. Stabilisatoren
(wie z.B. in EP 0 839 623 A1 oder EP 0 500 496 A1 beschrieben) besonders Thermostabilisatoren,
insbesondere organische Phosphite oder Phosphine, beispielhaft und vorzugsweise Triphenylphosphin,
Entformungsmittel, beispielhaft und vorzugsweise Fettsäureester des Glycerins oder
Tetramethanolmethans, wobei ungesättigte Fettsäure auch ganz oder teilweise epoxidiert
sein können, insbesondere Glycerinmonostearat oder Pentaerythrittetrastearat (PETS),
Flammschutzmittel, UV-Absorber, beispielhaft und vorzugsweise Hydroxy-Benzotriazole
und Hydroxytriazine, Füllmittel, Schaummittel, Farbstoffen, Pigmente, optische Aufheller,
Umesterungskatalysatoren und Nukleierungsmittel o.ä. bevorzugt in Mengen von jeweils
bis zu 5 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-% bezogen auf die gesamte Mischung, besonders
bevorzugt 0,01 Gew.-% bis 1 Gew.-% bezogen auf die Menge Kunststoff eingearbeitet
wird.
[0026] Die Einarbeitung der Perfluoralkylsulfonsäuresalze sowie gegebenenfalls der Zusatzstoffe
oder Mischungen der Zusatzstoffe erfolgt in allgemein üblicher Weise zum Beispiel
vor oder während der Polymerisation oder durch nachträgliches Vermischen mit dem Kunststoff.
[0027] Die so erhaltenen Kunststoffzusammensetzungen liegen im allgemeinen in Form von Lösungen
Dispersionen, Emulsionen, Stäuben, Pulvern, Granulaten, Plättchen oder Schuppen vor
(Formmassen) und werden zur Herstellung von geformten Gegenständen (Formkörper) verwendet.
[0028] Geformte Gegenstände sind beispielhaft und vorzugsweise lichtdurchlässige Gegenstände
wie beispielhaft und vorzugsweise Lichtstreuscheiben für Kraftfahrzeuge, Linsen wie
z.B. Brillengläser, Folien, Bändchen, Platten, Stegplatten, Stegmehrfachplatten, Gefäße,
Rohre und sonstige Profile die nach den üblichen Methoden, wie z.B. Heißpressen, Spinnen,
Extrudieren oder Spritzgießen hergestellt werden. Die Polymerzusammensetzungen können
auch zu Gießfolien verarbeitet werden.
[0029] Von Interesse ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Kunststoffzusammensetzung
zur Herstellung von Mehrschichtsystemen. Hierbei wird die erfindungsgemäßen Kunststoffzusammensetzung
in dünner Schicht auf einen geformten Gegenstand aus einem Kunststoff welcher nicht
antistatisch ausgerüstet ist, aufgebracht. Das Aufbringen kann zugleich mit oder unmittelbar
nach der Formgebung des Formkörpers geschehen, zum Beispiel durch Coextrusion oder
Mehrkomponentenspritzguss. Das Aufbringen kann aber auch auf den fertig geformten
Grundkörper geschehen, z.B. durch Lamination mit einem Film oder durch Beschichtung
mit einer Lösung
[0030] Ferner ist von Interesse die Verwendung der erfindungsgemäßen Kunststoffzusammensetzungen
zur Herstellung von Gehäusen für elektrische und elektronische Geräte, wie z.B. Fernseher,
Monitore, Computer, Drucker, Mobiltelefone, Uhren, HiFi-Anlagen und ähnliches sowohl
in transparenter, transluzenter oder gedeckter Einstellung, optional auch flammgeschützt
ausgerüstet in beliebigen Farbeinstellungen.
[0031] Bevorzugt werden Perfluoralkylsulfonsäureammoniumsalze enthaltende Kunststoffzusammensetzungen
zur Herstellung von Lichtstreuscheiben für Kraftfahrzeuge verwendet.
[0032] Von besonderem Interesse ist auch die Verwendung von Perfluoralkylsulfonsäuresalze
enthaltende Kunststoffzusammensetzungen zur Herstellung von Platten, Stegdoppelplatten,
Coexplatten und Folien.
[0033] Der Vorteil der mit den erfindungsgemäßen Antistatika ausgerüsteten Kunststoffformkörper
ist, dass diese sich nicht mehr, z.B. bei der Herstellung, beim Abziehen der üblicherweise
verwendeten Schutzfolien oder bei Transport und Lagerung, elektrostatisch aufladen.
[0034] Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die Erfindung ist
nicht auf die Beispiele beschränkt. Prozentangaben bedeuten im folgenden Gewichtsprozente.
Staubtest
[0035] Um die Staubanlagerung im Laborversuch zu untersuchen, werden die gespritzten Platten
einer Atmosphäre mit aufgewirbeltem Staub ausgesetzt. Dazu wird ein 2-1-Becherglas
mit einem 80 mm langen Magnetrührstab mit dreieckigem Querschnitt mit Staub (Kohlenstaub
/ 20 g Aktivkohle, Riedel-de Haen, Seelze, Deutschland, Artikel Nr. 18003) ca. 1 cm
hoch gefüllt. Mit Hilfe eines Magnetrührers wird der Staub aufgewirbelt. Nach dem
Stoppen des Rührers wird der Probekörper 7 sec lang dieser Staubatmosphäre ausgesetzt.
Je nach verwendetem Probekörper setzt sich mehr oder weniger Staub auf den Probekörpern
ab.
[0036] Die Beurteilung der Staubanlagerungen (Staubfiguren) wird visuell durchgeführt. Platten
welche Staubfiguren aufwiesen wurden negativ (-) bewertet, praktisch staubfigurenfreie
Platten mit (+) bewertet.
Beispiel 1
[0037] Zur Herstellung der Probekörper wird ein additivfreies, unstabilisiertes Polycarbonat
(Makrolon® 2808 der Bayer AG, Leverkusen) mit einem mittleren Molekulargewicht von
ca. 30 000 (Mw nach GPC), Lösungsviskosität: η=1,293 bei 340°C auf einem Zweiwellenextuder
mit der in Tabelle 1 angegebenen Menge von Perfluoroctansulfonsäuretetraethylammoniumsalz
(Bayowet 248® der Bayer AG, Leverkusen) sowie den anderen angegebenen Zusatzstoffen
kompoundiert und anschließend granuliert.
[0038] Aus diesem Granulat werden anschließend Rechteckplatten bei verschiedenen Massetemperaturen
abgespritzt (155 mm x 75 mm x 2 mm) und dem Staubtest unterzogen. Die Ergebnisse werden
in Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 1:
Kunststoffzusammensetzungen |
Beispiel |
Zusammensetzung |
1.1 |
% Bayowet 248® + 0,025 % Triphenylphosphin + 0,3 % 2-(2'-Hydroxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol (Tinuvin® 350, Ciba Spezialitätenchemie, Basel) |
1.2 |
0,6 % Bayowet 248® + 0,025 % Triphenylphosphin + 0,3 % 2-(2'-Hydroxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol |
1.3 |
0,4 % Bayowet 248® + 0,025 % Triphenylphosphin + 0,3 % 2-(2'-Hydroxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol |
1.4 |
0,3 % Bayowet 248® + 0,025 % Triphenylphosphin + 0,3 % 2-(2'-Hydroxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol |
1.5 |
0,25 % Bayowet 248® + 0,025 % Triphenylphosphin + 0,3 % 2-(2'-Hydroxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol |
1.6 |
0,2 % Bayowet 248® + 0,025 % Triphenylphosphin + 0,3 % 2-(2'-Hydraxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol |
1.7 |
0,15 % Bayowet 248® + 0,025 % Triphenylphosphin + 0,3 % 2-(2'-Hydroxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol |
1.8 |
0,1 % Bayowet 248® + 0,025 % Triphenylphosphin + 0,3 % 2-(2'-Hydroxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol |
[0039] Alle aus den Kunststoffzusammensetzungen der Beispiele 1.1 bis 1.8 bei Massetemperaturen
a), b) und c) hergestellten Farbmusterplättchen sind visuell betrachtet völlig transparent.
Tabelle 2:
Ergebnisse des Staubtestes |
Beispiel |
a.) 300 °C |
b.) 320 °C |
c.) 330 °C |
1.1 |
+ |
|
|
1.2 |
+ |
|
|
1.3 |
+ |
+ |
+ |
1.4 |
- |
+ |
+ |
1.5 |
- |
+ |
+ |
1.6 |
- |
+ |
+ |
1.7 |
- |
+ |
+ |
1.8 |
- |
- |
+ |
Beispiel 2:
[0040] Polycarbonatfolien der Dicke 0,25 mm auf Basis Polycarbonat Makrolon 3100® der Bayer
AG, Leverkusen und den in Tabelle 3 angegebenen Anteilen an Antistatikum werden bei
einer Massetemperatur von 280°C mittels Extrusion hergestellt. Die antistatische Wirkung
wird durch Messung des spezifischen Oberflächenwiderstandes gemäß DIN IEC 93 (Ω) bestimmt.
Tabelle 3:
Kunststofffolienzusammensetzung |
Beispiel |
Zusammensetzung |
Staubtest |
Oberflächenwiderstand |
2.1 |
Keine Zusätze |
- |
1.0 1017 Ω |
2.2 |
0,3 % Bayowet 248® |
+ |
2.7 1015 Ω |
2.3 |
0,5 % Bayowet 248® |
+ |
8.2 1013 Ω |
2.4 |
1 % Bayowet 248® |
+ |
2.9 1013 Ω |
2.5 |
1,5 % Bayowet 248® |
+ |
6.0 1012 Ω |
[0041] Der Oberflächenwiderstand verringert sich durch den Zusatz von 0,3 Gew.-% Bayowet®
248 um fast 2 Größenordnungen, bei Zusatz von 1,5 Gew.-% um mehr als 4 Größenordnungen.
Dies ist signifikant besser, als bislang beschriebene Werte für Antistatika in diesem
Konzentrationsbereich in Polycarbonat.
Beispiel 3:
[0042] Die in Tabelle 4 angegebenen Zusammensetzungen werden gemäß Beispiel 1 hergestellt
und dem Staubtest unterzogen. Die Perfluorbutansulfonsäure und Perfluoroctansulfonsäure
lassen sich durch Einwirken von konzentrierter Schwefelsäure auf die Kaliumsalze der
Sulfonsäuren freisetzen und durch Destillation isolieren. Die Kaliumsalze sind bei
Aldrich bzw. Bayer AG, Leverkusen, erhältlich. Trimethylphenylammoniumhydroxid lässt
sich aus Trimethylphenylammoniumchlorid (Aldrich) mittels Ionenaustausch über den
Anionenaustauscher Lewatit® 500 (Bayer AG) herstellen. Tetraethylammoniumhydroxid
und Benzyltrimethylammoniumhydroxid sind bei Aldrich erhältlich.
Tabelle 4:
Kunststoffzusammensetzungen |
Beispiel |
Zusammensetzung |
Massetemperatur |
Staubtest |
3.1 |
0.3 % Perfluorbutansulfonsäuretetraethylammoniumsalz + 0.025 % Triphenylphosphin +
0.3 % 2-(2'-Hydroxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol |
320 °C |
+ |
3.2 |
0.3 % Perfluorbutansulfonsäurebenzyltrimethylammoniumsalz + 0.025 % Triphenylphosphin
+ 0.3 % 2-(2'-Hydroxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol |
320 °C |
+ |
3.3 |
0.3 % Perfluoroctansulfonsäuretrimethylphenylammoniumsalz + 0.025 % Triphenylphosphin
+ 0.3 % 2-(2'-Hydroxy-3'-(2-butyl)-5'-(tert-butyl)-phenyl)-benzotriazol |
300°C |
+ |
3.4 |
1 % Perfluoroctansulfonsäuretetraethylammoniumsalz + 1 % Titandioxid Cronos C12230
+ 0,2 % Perfluorbutansulfonsäure-Kaliumsalz (Bayer) + 0,09 % Teflon 6CN (DuPont) |
300°C |
+ |
3.5 |
1 % Perfluoroctansulfonsäuretetraethylammoniumsalz + 1 % Titandioxid Cronos C12230 |
300°C |
+ |
Beispiel 4:
[0043] In Analogie zu Beispiel 1 werden Kunststoffzusammensetzungen aus Bayblend® (Blend
aus ABS und Bisphenol-A-Polycarbonat der Bayer AG), Apec® (Copolycarbonat der Bayer
AG) und Pocan® (unverstärktes Polybutylenterephthalat der Bayer AG) mit den in Tabelle
5 angegebenen Mengen an Antistatikum und Massetemperaturen hergestellt und dem Staubtest
unterzogen. Die Ergebnisse werden in Tabelle 5 angegeben.
Tabelle 5:
Wirkungsweise von Sulfonsäuresalzen in weiteren Thermoplasten |
Beispiel |
Zusammensetzung |
Massetemperatur |
Staubtest |
4.1 |
Bayblend FR2000® + 3 % Bayowet 248® |
250°C |
+ |
4.2 |
Bayblend FR2000® + 1 % Bayowet 248® |
250°C |
+/- |
4.3 |
Bayblend T45® + 3 % Bayowet 248® |
270°C |
+ |
4.4 |
Pocan B 1305® + 1 % Bayowet 248® |
260°C |
+ |
4.5 |
Apec® HT KU1-9201=9330 + 0,5 % Bayowet 248® |
300°C |
+ |
4.6 |
Apec® HT KU1-9201=9330 + 0,5 % Bayowet 248® |
340°C |
+ |
1. Utilisation de composés de formule (I)
RA-SO
3X (I)
dans laquelle
R représente une chaîne carbonée perfluorée, droite ou ramifiée, contenant 1 à 30
atomes de carbone,
A représente une liaison directe ou un noyau aromatique divalent,
X représente un ion ammonium NR'R"R"'R"", un ion phosphonium PR'R"R"'R"", un ion
sulfonium SR'R"R"', alkylé et/ou arylé, ou un ion imidazolinium, pyridinium ou tropylium
substitué ou non, R',R",R",'R"" représentant chacun, indépendamment les uns des autres,
une chaîne carbonée linéaire ou ramifiée, halogénée ou non halogénée de 1 à 30 atomes
de carbone ou un radical aromatique ou alkylaromatique, ce dernier avec 1 à 4 atomes
de carbone dans la partie alkyle ;
en tant qu'additifs antistatiques dans le polycarbonate.
2. Compositions de résine synthétique contenant au moins un sel d'acide perfluoralkylsulfonique
selon la revendication 1.
3. Procédé pour la préparation des compositions de résine synthétique selon la revendication
2, caractérisé en ce que, avant, durant ou après la polymérisation, on ajoute aux résines synthétiques au
moins un sel d'acide perfluoralkylsulfonique selon la revendication 1.
4. Utilisation de compositions de résines synthétiques contenant un sel d'acide perfluoralkylsulfonique
selon la revendication 1 pour la fabrication d'objets moulés.
5. Procédé pour la fabrication d'objets moulés à propriétés antistatiques, caractérisé en ce qu'on utilise comme matière première au moins une composition de résine synthétique selon
la revendication 2.
6. Objets moulés en résine synthétique contenant au moins un sel d'acide perfluoralkylsulfonique
selon la revendication 1.