(19)
(11) EP 1 247 995 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
23.06.2004  Patentblatt  2004/26

(21) Anmeldenummer: 02007485.2

(22) Anmeldetag:  02.04.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F15B 11/036, F15B 15/14

(54)

Linearwegschieber

Hydraulic linear slider

Elément hydraulique linéaire coulissant


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR

(30) Priorität: 06.04.2001 DE 20106043 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
09.10.2002  Patentblatt  2002/41

(73) Patentinhaber: Heidel GmbH & Co. KG, Werkzeug- u. Maschinenfabrikation
41751 Viersen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hoogen, Norbert, Dr.-Ing.
    47533 Kleve (DE)
  • Lencer, Dieter, Dipl.-Ing.
    41844 Wegberg (DE)

(74) Vertreter: Richter, Werdermann, Gerbaulet & Hofmann 
Neuer Wall 10
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-U- 9 315 211
US-A- 2 982 257
US-A- 2 851 994
US-A- 4 137 828
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Linearwegschieber gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Linearwegschieber der gattungsgemäßen Art sind bekannt. Diese werden insbesondere als Aktuatoren in verschiedenen Einrichtungen für die Verund Bearbeitung von metallischen Werkstoffen und Kunststoff- oder Kunststoffverbundmaterialien eingesetzt. Zu den Aufgaben derartiger Linearwegschieber gehören typischerweise das Pressen, Urformen, Prägen, Umbiegen, Bördeln, Stanzen, Schneiden, Fügen, Fügepressen sowie die Ausführung von Zustellfunktionen mit Sonderanforderungen. An die Eigenschaften derartiger Linearwegschieber werden besondere Anforderungen gestellt, wozu insbesondere eine sehr hohe Energiedichte, eine sehr hohe Führungsgenauigkeit sowie eine sehr hohe Steifigkeit gegen Querkräfte und gegen Verdrehung gehören. Weiterhin sollen die Linearwegschieber eine möglichst kompakte Bauweise aufweisen und als standardisierte Grundbaugruppe eine flexible, universelle Verwendungsmöglichkeit erlauben. Ferner sind Eigenschaften wie eine Wartungsfreiheit über die gesamte Lebensdauer, eine robuste Bauweise für den Einsatz in schmutzbelasteter Umwelt, die Möglichkeit einer beliebigen Einbaulage, absolute Dichtigkeit (beispielsweise bei Überkopf-Einbau) und eine kostengünstige Herstellung wünschenswert.

    [0003] Linearwegschieber sind in verschiedenen Ausgestaltungsformen bekannt. Aufgrund der geforderten hohen Energiedichte handelt es sich vorzugsweise um hydraulische Einrichtungen. Grundsätzlich ist jedoch auf die Konzeption als pneumatisch betriebene Einrichtung möglich.

    [0004] Ein Linearwegschieber gemäß dem Oberbegriff nach Anspruch 1 ist durch die US-A-4,137,828 bekannt, die einen dreifach wirkenden Schweißkolben zum Schweißen von Bewehrungsstahleinlagen für den Beton von Startund Landebahnen von Flugplätzen offenbart. Dieser Schweißkolben umfasst einen Außenzylinder, einen Innenzylinder, einen Schaft und sich radial erstreckende Kolbenmittel, die zwischen dem Innen- und dem Außenzylinder betätigbar sind, um mehrere getrennte Druckkammern zwischen dem Innen- und dem Außenzylinder zu bilden, und Mittel, um ein Druckmittel in die Druckkammern hinein- oder daraus abzuleiten, um axiale Bewegungen des Innenzylinders relativ zum Außenzylinder zu bewirken, wobei die Verlängerung des Schweißkolbens bei besonders hohem Druck für Zylinder eines vorbestimmten Durchmessers erfolgt, um das Schweißen von Bewehrungsstangen großen Durchmessers zu erleichtern. Der Schweißkolben ist als 3stufiger Schieber ausgebildet und weist deshalb mehrere Druckkammern auf. Die hierbei eingesetzte Kolbenstange weist keine Abschnitte mit unterschiedlichen Durchmessern auf, um unterschiedlich große Innenräume auszubilden.

    [0005] Aus der EP 1 050 685 A2 ist ein Linearwegschieber bekannt, bei dem zum Erreichen einer kompakten Bauweise und eines verringerten Volumens und somit verringertem Gewicht ein Hydraulikantrieb in den Schieber integriert ist.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Linearwegschieber der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der unter Beibehaltung einer kompakten Bauform große Betätigungskräfte realisieren kann.

    [0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Linearwegschieber mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

    [0008] Danach ist der erfindungsgemäße Linearwegschieber in der Weise ausgebildet, dass der Arbeitskolben des Hydraulikantriebes zweistufig ausgebildet ist, wobei jede Stufe des Arbeitskolbens einen Teilhydraulikantrieb des Hydraulikantriebes bildet, wobei der Arbeitskolben ein zum Gehäuse längsverschieblich geführtes Führungselement umfasst, das koaxial eine zum Gehäuse feststehende Kolbenstange umgreift und zwei zur Kolbenstange axial beabstandete und gegeneinander abgedichtete Innenräume ausbildet und dass einerseits durch einen Stopfen und andererseits durch eine Verschraubung druckdicht verschlossen ist und zur Ausbildung der Innenräume ein Zwischenstück aufweist, wobei die Kolbenstange koaxial von einem Führungselement umgriffen wird und einen ersten durchmesserkleineren Abschnitt und einen zweiten durchmessergrößeren Abschnitt aufweist, wobei auf dem Abschnitt das Zwischenstück angeordnet ist, das über eine Dichtung gegenüber der Kolbenstange und über Dichtungen gegenüber dem Führungselement dicht angeordnet ist, so dass ein erster Innenraum und ein zweiter Innenraum ausgebildet ist, wobei die beiden Abschnitte zur Innenwand einer Sacköffnung des Schiebers ein umlaufendes Spiel von beispielsweise 0,5 mm haben, wobei das Führungselement gemeinsam mit dem Stopfen, dem Zwischenstück und der Verschraubung längsverschiebbar zur Kolbenstange gelagert ist.

    [0009] Dadurch, dass ein Arbeitskolben des Hydraulikantriebes zweistufig ausgebildet ist, wobei jede Stufe des Arbeitskolbens einen Teilhydraulikantrieb des Hydraulikantriebes bildet, wird vorteilhaft erreicht, dass entsprechend der gewählten Mehrstufigkeit eine Erhöhung der Betätigungskraft des Linearwegschiebers erreicht wird. Die durch die einzelnen Teilstufen aufgebrachten Betätigungskräfte überlagern sich und führen somit zu einer größeren Gesamtbetätigungskraft.

    [0010] Somit können durch derartige Linearwegschieber unter Beibehaltung einer exakten Führung und großer Quersteifigkeit große Bearbeitungskräfte, beispielsweise bei Schnittwerkzeugen, aufgebracht werden.

    [0011] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Arbeitskolben ein zum Gehäuse längs verschieblich geführtes Führungselement umfasst, das koaxial eine zum Gehäuse feststehende Kolbenstange umgreift, wobei das Führungselement zwei zur Kolbenstange axial beabstandete und gegeneinander abgedichtete Innenräume ausbildet. Durch eine derartige Ausgestaltung wird vorteilhaft erreicht, die zur Verfügung stehende Baugröße zur Ausbildung der Teilhydraulikantriebe auszunutzen. Insbesondere ergibt sich hierdurch eine parallele Wirksamkeit der Teilhydraulikantriebe, so dass die Erhöhung der Betätigungskraft des Linearwegschiebers in einfacher Weise erreichbar ist.

    [0012] In jedem der gegeneinander abgedichteten Innenräume des Führungselementes werden jeweils zwei gegeneinander abgedichtete, hydraulische Arbeitsräume ausgebildet, die wahlweise mit unter Druck stehendem Hydrauliköl beaufschlagbar sind. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass entweder die Stellbewegung des Linearwegschiebers oder die Rückstellbewegung des Linearwegschiebers hydraulisch aktiviert werden kann.

    [0013] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.

    [0014] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnung, die in Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Linearwegschieber zeigt, näher erläutert.

    [0015] Die Fig. 1 zeigt einen insgesamt mit 10 bezeichneten Längswegschieber. Der Längswegschieber 10 umfasst ein Gehäuse 12, das einen Innenraum 14 ausbildet Der Innenraum 14 ist zu einer Längsachse 16 symmetrisch ausgebildet. Eine Innenwandung 18 des Innenraumes 14 ist mit einer Gleitführung 20 versehen, die vorzugsweise durch ein Gießverfahren in an sich bekannter Weise hergestellt wird.

    [0016] Das Gehäuse 12 ist im Querschnitt betrachtet beispielsweise zylinderförmig, insbesondere jedoch quaderförmig ausgebildet. Entsprechend besitzt der Innenraum 14 im Querschnitt betrachtet eine runde beziehungsweise vorzugsweise eine rechteckige Querschnittsfläche. Eine Außenfläche 22 des Gehäuses 12 bildet vorzugsweise eine Montagefläche und besitzt eine Nut 24 zur Aufnahme einer Passfeder o. dgl., die zur Positionierung und Aufnahme der Verschiebekräfte dient.

    [0017] Innerhalb des Gehäuses 12, also in dem Innenraum 14, ist ein Schieber 26 angeordnet, der an der Gleitführung 20 vollkommen spielfrei geführt ist. Im Querschnitt betrachtet, besitzt der Schieber 26 eine dem Innenraum 14 angepasste Kontur, also ist vorzugsweise als Quader ausgebildet. Der Schieber 26 bildet einen prismatischen Schieber. Der Schieber 26 besitzt einen in Längsrichtung über das Gehäuse 12 überstehenden Abschnitt 28, der eine Betätigungsfläche 30 ausbildet. Die Betätigungsfläche 30 dient beispielsweise der Aufnahme im Einzelnen nicht dargestellter Werkzeuge, beispielsweise Schnittwerkzeuge oder dergleichen, oder als Druck- beziehungsweise Pressfläche, die in Anlagekontakt mit einem zu bearbeitenden Werkstück bringbar ist.

    [0018] Die Kräfte, welche der Schieber 26 in axialer Richtung und resultierende Querkräfte aufbringen muss, liegen im Bereich von 10 KN bis 150 KN, in Einzelfällen auch bis zu 250 KN. Infolge einer außermittigen Beanspruchung des Schiebers 26 beim Arbeitsvorgang, insbesondere bei an dem Schieber 26 angeordneten Schnittwerkzeugen, können auf den Schieber 26 wirkende Querkräfte ein Mehrfaches der nominellen Längskraft betragen.

    [0019] Das Gehäuse 12 ist an seinem, dem Abschnitt 28 des Schiebers 26 abgewandten Ende durch einen Abschlussflansch 32 verschlossen. Der Abschlussflansch 32 ist unter Zwischenschaltung einer Zwischenplatte 34 über Verbindungsmittel 36 mit dem Gehäuse 12 verbunden. Hierdurch wird der Innenraum 14 zur Sacköffnung, so dass für den Schieber 26 durch den Abschlussflansch 32 beziehungsweise die Zwischenplatte 34 ein Bewegungsanschlag ausgebildet ist.

    [0020] Der Schieber 26 bildet seinerseits eine Sacköffnung 38 aus, die in Richtung der Zwischenplatte 34 offen ist. Die Sacköffnung 38 dient der Aufnahme eines insgesamt mit 40 bezeichneten Hydraulikantriebes. Der Hydraulikantrieb 40 ist somit in den Schieber 26 integriert.

    [0021] Die Sacköffnung 38 des Schiebers 26 bildet hierbei den Zylinder des Hydraulikantriebes, der einen Arbeitskolben aufnimmt. Der Arbeitskolben umfasst eine Kolbenstange 42, die mit einer Ringschulter 44 in eine durch den Abschlussflansch 32 und die Zwischenplatte 34 korrespondierend ausgebildete Ringnut 46 eingreift. Hierdurch wird die Kolbenstange 42 mit der Längsachse 16 fluchtend gelagert. Die Kolbenstange 42 ist somit fest, das heißt nicht längs verschieblich, angeordnet.

    [0022] Die Kolbenstange 42 wird koaxial von einem Führungselement 48 umgriffen, das einen ersten ein Zylinderrohr 50' bildenden Abschnitt 50 und einen zweiten Abschnitt 52 ausbildet. Die Abschnitte 50 und 52 haben zur Innenwand 54 der Sacköffnung 38 des Schiebers 26 ein umlaufendes Spiel von etwa 0,5 mm. Eine spielfreie Führung ist auch möglich. Zwischen dem Führungselement 48 und der Kolbenstange 42 kommt es zur Ausbildung eines Ringraumes 56.

    [0023] Der Abschnitt 50 des Führungselementes 48 ist an seiner, dem Abschnitt 28 des Schiebers 26 zugewandten Stirnseite durch einen Stopfen 58 druckdicht verschlossen. Der Stopfen 58 ist in das Zylinderrohr 50' eingeschraubt, d. h. mittels eines Außengewindes 60 in ein Innengewinde des Zylinderrohres 50' eingeschraubt. Zusätzlich ist eine hier angedeutete Dichtung 62 vorgesehen.

    [0024] Die Abschnitte 50 und 52 des Führungselementes 48 sind kraftschlüssig, beispielsweise über eine Gewindeverbindung 64, miteinander verbunden.

    [0025] Die Abschnitte 50 und 52 sind hierzu an ihren einander zugewandten Enden mit entsprechenden korrespondierenden Aussparungen versehen.

    [0026] Die Kolbenstange 42 besitzt einen ersten durchmesserkleineren Abschnitt 66 und einen zweiten durchmessergrößeren Abschnitt 68. Auf dem Abschnitt 66 ist ein Zwischenstück 70 angeordnet, das über eine Dichtung 72 gegenüber der Kolbenstange 42 und über Dichtungen 84 gegenüber dem Führungselement 48 dicht angeordnet ist. Hierdurch kommt es zur Ausbildung eines ersten Innenraumes 74 und eines zweiten Innenraumes 76 des Ringraumes 56. Das Zwischenstück 70 bildet somit eine Schottwand zwischen den Innenräumen 74 und 76. Das Zwischenstück 70 greift mittels einer Ringschulter 78 in eine korrespondierende Ringausnehmung 80 zwischen den Abschnitten 50 und 52 des Führungselementes 48 ein. Hierdurch sind das Führungselement 48 und das Zwischenstück 70 derart angeordnet, dass diese nicht relativ zueinander bewegbar sind.

    [0027] Die Kolbenstange 42 trägt einen ersten, fest auf dieser angeordneten Kolben 82, der dem Stopfen 58 gegenüberliegend angeordnet ist. Der Kolben 82 ist über Dichtungen 84 an dem Abschnitt 50 des Führungselementes 48 geführt, so dass es zwischen Kolben 82 und Stopfen 58 zur Ausbildung eines hydraulischen Arbeitsraumes 86 kommt.

    [0028] Durch die Anordnung des Kolbens 82 und des Zwischenstückes 70 bildet der Innenraum 74 gleichzeitig ebenfalls einen hydraulischen Arbeitsraum 75.

    [0029] Die Kolbenstange 42 trägt einen zweiten Kolben 88, der ebenfalls fest auf der Kolbenstange 42 angeordnet ist. Der Kolben 88 ist über Dichtungen 90 an dem Abschnitt 52 des Führungselementes 48 geführt. Zwischen dem Kolben 88 und dem Zwischenstück 70 kommt es hierdurch zur Ausbildung eines hydraulischen Arbeitsraumes 92.

    [0030] Die Kolbenstange 42 wird ferner von einer Verschraubung 94 umgriffen, die mittels Dichtungen 96 dicht auf der Kolbenstange 42 angeordnet ist. Die Verschraubung 94 bildet gleichzeitig einen stirnseitigen Verschluss für das Führungselement 48 und den Schieber 26. Durch Anordnung der Verschraubung 94 bildet der Innenraum 76 gleichzeitig ebenfalls einen hydraulischen Arbeitsraum 77.

    [0031] Die Kolbenstange 42 besitzt eine erste Axialbohrung 100 und eine zweite Axialbohrung 102. Die Axialbohrung 100 mündet einerseits in den hydraulischen Arbeitsraum 86 und über eine Radialbohrung 104 in den hydraulischen Arbeitsraum 92. Die Axialbohrung 102 mündet über eine Radialbohrung 106 in den hydraulischen Arbeitsraum 74 und über eine Radialbohrung 108 in dem hydraulischen Arbeitsraum 76. Die Axialbohrungen 100 beziehungsweise 102 sind jeweils mit einem Hydrauliköl-Anschlussflansch 110 beziehungsweise 112 verbunden. Die Anschlussflansche 110 beziehungsweise 112 stehen mit nicht dargestellten Hydraulikölquellen in Verbindung.

    [0032] Der in der Fig. 1 dargestellte Längswegschieber 10 zeigt folgende Funktion:

    [0033] Zum Ausfahren des Schiebers 26 wird an den Anschlussflansch 110 unter Druck stehendes Hydrauliköl angelegt. Durch die Druckverbindung über die Axialbohrung 100 baut sich der Druck in dem hydraulischen Arbeitsraum 86 und über die Radialbohrung 104 zusätzlich im hydraulischen Arbeitsraum 92 auf. Hierdurch wird eine - gemäß der Darstellung in der Fig. 1 - nach links gerichtete Druckkraft auf den Stopfen 58 und das Zwischenstück 70 ausgeübt. Eine hieraus resultierende Betätigungskraft ist abhängig von der Höhe des Druckes und der druckbeaufschlagten Fläche. Somit ergibt sich einmal die dem hydraulischen Arbeitsraum 86 zugewandte Fläche des Stopfens 58 als druckbeaufschlagte Fläche und die dem hydraulischen Arbeitsraum 92 zugewandte Fläche des Zwischenstückes 70 als druckbeaufschlagte Fläche. Diese druckbeaufschlagten Flächen summieren sich zu einer gesamtdruckbeaufschlagten Fläche auf, so dass gegenüber den bekannten Längswegschiebern eine größere Betätigungskraft aufgebracht werden kann. Hierbei fließt die Fläche des Zwischenstückes 70 jedoch nicht vollständig in den Kraftzuwachs ein, sondem muss um den Querschnitt des Abschnitts 66 der Kolbenstange 42 reduziert werden.

    [0034] Die sich aufbauende Kraft wird über den Stopfen 58 und das Führungselement 48 auf den Schieber 26 übertragen, so dass dieser eine entsprechende axiale Verstellbewegung entlang der Längsachse 16 erfährt. Der maximale Hub des Schiebers 26 ist hierbei durch den axialen Abstand des Kolbens 82 zu dem Zwischenstück 70 beziehungsweise des Kolbens 88 zu der Verschraubung 94 vorgegeben.

    [0035] Eine Rückstellbewegung des Schiebers 26 ist dadurch möglich, dass an den Anschlussflansch 112 unter Druck stehendes Hydrauliköl gelegt wird. Dieser Druck baut sich über die Axialbohrung 102 und die Radialbohrungen 106 und 108 in den hydraulischen Arbeitsräumen 75 und 77 auf. Entsprechend der dem hydraulischen Arbeitsraum 75 zugewandten druckbeaufschlagten Fläche des Zwischenstückes 70 und der dem hydraulischen Arbeitsraum 77 zugewandten druckbeaufschlagten Fläche der Verschraubung 94 baut sich eine - gemäß der Darstellung in der Fig. 1 - nach rechts gerichtete Rückstellkraft auf, die den Schieber 26 in das Gehäuse 12 einfährt. Die Verschraubung 94 bietet hierbei gleichzeitig mit der Ringschulter 44 der Kolbenstange 42 einen Rückstellanschlag aus.

    [0036] Es wird deutlich, dass der Hydraulikantrieb 40 durch die Anordnung von zwei Kolben 82 beziehungsweise 88 auf der Kolbenstange 42 - unter Zwischenschaltung eines Zwischenstückes 70 - zweistufig ausgebildet ist, so dass es zu einer Vergrößerung der druckbeaufschlagten Fläche und somit zu einer Vergrößerung der Betätigungskraft kommt. Der Kolben 82 bildet in Verbindung mit dem hydraulischen Arbeitsraum 86 und dem Abschnitt 50 des Führungselementes 48 einen ersten Teilhydraulikantrieb 40' aus, während der Kolben 88 in Verbindung mit dem Zwischenstück 70 und dem Führungselement 48 einen zweiten Teilhydraulikantrieb 40" ausbildet.

    [0037] Hinsichtlich der weiteren Vorteile des Längswegschiebers 10, insbesondere hinsichtlich seiner kompakten Bauweise und der grundsätzlichen Vorteile einer in das Gehäuse 12 integrierten Hydraulikantriebes 40, wird auf die EP 1 050 685 A2 verwiesen.

    [0038] Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel. So sind auch mehrstufige Ausführungen (mehr als zwei Stufen) denkbar. Hierbei kommt es entweder zu einer Verringerung des Maximalhubes des Linearwegschiebers oder zu einer größeren Axialerstreckung des Linearwegschiebers.

    Bezugszeichenliste



    [0039] 
    10
    Längswegschieber
    12
    Gehäuse
    14
    Innenraum
    16
    Längsachse
    18
    Innenwandung
    20
    Gleitführung
    22
    Außenfläche
    24
    Nut
    26
    Schieber
    28
    Abschnitt
    30
    Betätigungsfläche
    32
    Abschlussflansch
    34
    Zwischenplatte
    36
    Verbindungsmittel
    38
    Sacköffnung
    40
    Hydraulikantrieb
    40'
    erster Teilhydraulikantrieb
    40"
    zweiter Teilhydraulikantrieb
    42
    Kolbenstange
    44
    Ringschulter
    46
    Ringnut
    48
    Führungselement
    50
    erster Abschnitt
    52
    zweiter Abschnitt
    54
    Innenwandung
    56
    Ringraum
    58
    Stopfen
    60
    Außengewinde
    62
    Dichtung
    64
    Gewindeverbindung
    66
    erster Abschnitt
    68
    zweiter Abschnitt
    70
    Zwischenstück
    72
    Dichtung
    74
    erster Innenraum
    75
    hydraulischer Arbeitsraum
    76
    zweiter Innenraum
    77
    hydraulischer Arbeitsraum
    78
    Ringschulter
    80
    Ringausnehmung
    82
    Kolben
    84
    Dichtungen
    86
    hydraulischer Arbeitsraum
    88
    Kolben
    90
    Dichtungen
    92
    hydraulischer Arbeitsraum
    94
    Verschraubung
    96
    Dichtungen
    100
    erste Axialbohrung
    102
    zweite Axialbohrung
    104
    Radialbohrung
    106
    Radialbohrung
    108
    Radialbohrung
    110
    Anschlussflansch
    112
    Anschlussflansch



    Ansprüche

    1. Linearwegschieber (10) mit einem in einem Gehäuse (12) entlang einer Gleitführung (20) schiebebeweglich und verdrehsicher gelagerten Schieber (26) und einem in den Schieber (26) integrierten Hydraulikantrieb (40) für eine Verschiebebewegung des Schiebers (26), wobei ein Arbeitskolben des Hydraulikantriebes (40) mehrstufig ausgebildet ist, und wobei jede Stufe des Arbeitskolbens einen Teilhydrautikantrieb (72, 102, 104) des Hydraulikantriebes (40) bildet,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Arbeitskolben des Hydraulikantriebes (40) zweistufig ausgebildet ist, wobei jede Stufe des Arbeitskolbens einen Teilhydraulikantrieb des Hydraulikantriebes (40) bildet, wobei der Arbeitskolben ein zum Gehäuse (12) längsverschieblich geführtes Führungselement (48) umfasst, das koaxial eine zum Gehäuse (12) feststehende Kolbenstange (42) umgreift und zwei zur Kolbenstange (42) axial beabstandete und gegeneinander abgedichtete Innenräume (74, 76) ausbildet und dass einerseits durch einen Stopfen (58) und andererseits durch eine Verschraubung (94) druckdicht verschlossen ist und zur Ausbildung der Innenräume (74, 76) ein Zwischenstück (70) aufweist, wobei die Kolbenstange (42) koaxial von einem Führungselement (48) umgriffen wird und einen ersten durchmesserkleineren Abschnitt (66) und einen zweiten durchmessergrößeren Abschnitt (68) aufweist, wobei auf dem Abschnitt (66) das Zwischenstück (70) angeordnet ist, das über eine Dichtung (72) gegenüber der Kolbenstange (42) und über Dichtungen (84) gegenüber dem Führungselement (48) dicht angeordnet ist, so dass ein erster Innenraum (74) und ein zweiter Innenraum (76) ausgebildet ist, wobei die beiden Abschnitte (50, 52) zur Innenwand (54) einer Sacköffnung (38) des Schiebers (26) ein umlaufendes Spiel von beispielsweise 0,5 mm haben, wobei das Führungselement (48) gemeinsam mit dem Stopfen (58), dem Zwischenstück (70) und der Verschraubung (94) längsverschiebbar zur Kolbenstange (42) gelagert ist.
     
    2. Linearwegschieber nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Kolbenstange (42) einen ersten, in dem Innenraum (74) angeordneten Kolben (82) und einen zweiten, in dem Innenraum (76) angeordneten Kolben (88) trägt, die die Innenräume (74, 76) in hydraulische Arbeitsräume (86, 75 beziehungsweise 92, 77) unterteilen.
     
    3. Linearwegschieber nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Kolbenstange (42) eine erste Axialbohrung (100) besitzt, die mit einem Hydrauliköl-Anschlussflansch (110) in Verbindung steht und die in die hydraulischen Arbeitsräume (86 und 92) mündet.
     
    4. Linearwegschieber nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Kolbenstange (42) eine zweite Axialbohrung (102) besitzt, die mit einem Hydrauliköl-Anschlussflansch (112) in Verbindung steht und die in die hydraulischen Arbeitsräume (75 und 77) mündet.
     


    Claims

    1. A linear path slide (10) with a slide (26) which is arranged slidingly movable in a housing (12) along a sliding guide (20) and safe against torsion and with a hydraulic driving gear (40) integrated into the slide (26) for a shifting movement of the slide (26), whereby a working piston of the hydraulic driving gear (40) is configured with several stages and whereby each stage of the working piston forms a partial hydraulic driving gear (72, 102, 104) of the hydraulic driving gear (40),
    characterized in
    that the working piston of the hydraulic driving gear (40) is configured with two stages, whereby each stage of the working piston forms a partial hydraulic driving gear of the hydraulic driving gear (40), whereby the working piston comprises a guiding element (48) guided slidingly lengthwise to the housing (12), guiding element which coaxially encompasses a piston rod (42) fixed with respect to the housing (12) and constitutes two inner spaces (74, 76) axially spaced to the piston rod (42) and sealed against each other and which is closed pressure sealed on the one hand by a plug (58) and on the other hand by a screwed connection (94) and which shows a transition piece (70) for constituting the inner spaces (74, 76), whereby the piston rod (42) is coaxially encompassed by a guiding element (48) and has a first section with a smaller diameter (66) and a second section (68) with a bigger diameter, whereby the transition piece (70) is placed on the section (66), this transition piece being placed sealingly to the piston rod (42) over a gasket (72) and to the guiding element (48) over gaskets (84) so that a first inner space (74) and a second inner space (76) is constituted, whereby both sections (50, 52) have a circumferential backlash of, for example, 0,5 mm to the inner wall (54) of a blind opening (38) of the slide (26), whereby the guiding element (48) is positioned together with the plug (58), the transition piece (70) and the screwed connection (94) movable lengthwise with respect to the piston rod (42).
     
    2. A linear path slide according to claim 1,
    characterized in
    that the piston rod (42) carries a first piston (82) placed in the inner space (74) and a second piston (88) placed in the inner space (76) which divide the inner spaces (74, 76) into hydraulic working spaces (86, 75 or 92, 77).
     
    3. A linear path slide according to claim 2,
    characterized in
    that the piston rod (42) possesses a first axial bore hole (100) which is connected with a hydraulic oil connecting flange (110) and which runs into the hydraulic working spaces (86 and 92).
     
    4. A linear path slide according to claim 3,
    characterized in
    that the piston rod (42) possesses a second axial bore hole (102) which is connected with a hydraulic oil connecting flange (112) and which runs into the hydraulic working spaces (75 and 77).
     


    Revendications

    1. Coulisseau à trajectoire linéaire (10) avec un coulisseau (26) mobile en coulissant dans un bâti (12) le long d'un guide coulissant (20) et positionné résistant à la torsion et avec une commande hydraulique (40) intégrée dans le coulisseau (26) pour un mouvement coulissant du coulisseau (26), un piston moteur de la commande hydraulique (40) étant configuré à plusieurs étages et chaque étage du piston moteur formant une commande hydraulique partielle (72, 102, 104) de la commande hydraulique (40),
    caractérisé en ce
    que le piston moteur de la commande hydraulique (40) est configuré à deux étages, chaque étage du piston moteur formant une commande hydraulique partielle de la commande hydraulique (40), le piston moteur comprenant un élément de guidage (48), guidé coulissant dans le sens de la longueur par rapport au bâti (12), qui enveloppe coaxialement une tige de piston (42) fixe par rapport au bâti (12) et qui forme deux espaces intérieurs (74, 76) espacés axialement par rapport à la tige de piston (42) et étanchés l'un contre l'autre et qui est fermé en étant étanche à la pression d'une part par un bouchon (58) et d'autre part par un raccord à vis (94) et qui présente une pièce intermédiaire (70) pour former les espaces intérieurs (74, 76), la tige de piston (42) étant enveloppée coaxialement par un élément de guidage (48) et présentant une première section de plus petit diamètre (66) et une seconde section de plus grand diamètre (68), la pièce intermédiaire (70) étant placée sur la section (66), pièce intermédiaire qui est placée étanche par rapport à la tige de piston (42) par une étanchéité (42) et par rapport à l'élément de guidage (48) par des étanchéités (84) si bien qu'il est formé un premier espace intérieur (74) et un second espace intérieur (76), les deux sections (50, 52) ayant un jeu périphérique de, par exemple, 0,5 mm par rapport à la paroi intérieure (54) d'un trou borgne (38) du coulisseau (26), l'élément de guidage (48) étant positionné ensemble avec le bouchon (58), la pièce intermédiaire (70) et le raccord à vis (94) coulissant dans le sens de la longueur par rapport à la tige de piston (42).
     
    2. Coulisseau à trajectoire linéaire selon la revendication 1,
    caractérisé en ce
    que la tige de piston (42) porte un premier piston (82) placé dans l'espace intérieur (74) et un second piston (88) placé dans l'espace intérieur (76) qui divisent les espaces intérieurs (74, 76) en espaces de travail hydrauliques (86, 75 ou encore 92, 77).
     
    3. Coulisseau à trajectoire linéaire selon la revendication 2,
    caractérisé en ce
    que la tige de piston (42) possède une première forure axiale (100) qui est en relation avec une bride de raccord de l'huile hydraulique (110) et qui débouche dans les espaces de travail hydrauliques (86 et 92).
     
    4. Coulisseau à trajectoire linéaire selon la revendication 3,
    caractérisé en ce
    que la tige de piston (42) possède une seconde forure axiale (102) qui est en relation avec une bride de raccord de l'huile hydraulique (112) et qui débouche dans les espaces de travail hydrauliques (75 et 77).
     




    Zeichnung