[0001] Die vorstehende Erfindung betrifft ein Polsterteil, sowie ein Verfahren zu dessen
Herstellung.
[0002] Im Folgenden wird auf ein Polsterteil aus synthetischem Material, z.B. aus einem
Polyuretanwerkstoff Bezug genommen.
[0003] Die vorstehende Erfindung betrifft ein Polsterteil für die Herstellung von Matratzen,
welche sehr bequem und widerstandsfähig sind und an denen die Verbraucher Gefallen
gefunden haben.
[0004] Es ist naheliegend, dass das im Nachfolgenden beschriebene Bauteil sowie das dazugehörige
Verfahren auch für die Herstellung von einer Polsterung für Sitzflächen und / oder
Rückenlehnen von Stühlen oder Sofas, Kissen oder Polstern oder sanitären Erzeugnissen,
wie z.B. Sitzpolstern für Kinderwagen, Nierenstützen in besonderer Ausführungsform
einsetzbar sind.
[0005] Die herkömmlichen aus Kunststoff bestehenden Polsterungen weisen üblicherweise eine
Schicht bestehend aus elastischem Material in Kombination mit einer Schicht aus viskoelastischen
Material auf.
[0006] Die Verwendung von viskoelastischem Material führt zu einem erheblichen Konfort,
da es in gewisser Weise Formgedächtnismerkmale aufweist und eine Verformung bei Aufliegen
des Körpers auf der Matratze unter geringem Einfluß auf den Körper des Benutzers aufweist
und nach Verlassen der Matratze durch den Benutzer in seine ursprüngliche Form zurückkehrt.
Ferner sind viskoelastische Materialen wärmeempfindlich und verformen sich auch bei
Einwirken der Körperwärme des Benutzers, Tatsache, die zu einem weiteren Komfort für
den Benutzer führt.
[0007] Besonders weisen die herkömmlichen Polsterungen in Draufsicht zwei Schichten mit
gleichen Abmessungen auf und diese Schichten sind aus elastischem Material und viskoelastischem
Material gebildet, wobei die beiden Schichten durch eine weitere Kleberschicht miteinander
verbunden sind.
[0008] Die herkömmlichen Polsterungen weisen zahlreiche Nachteile auf, die hauptsächlich
darin zu sehen sind, dass die Klebeschicht im Laufe der Zeit einen Alterungsprozess
erfährt und zu einer Verhärtung des Klebers führt sowie zum Lösen der miteinander
verklebten Schichten.
[0009] Desweiteren konnte festgestellt werden, dass bei den bekannten Polsterungen Schäden
aufgrund eines mangelhaften Klebers oder aufgrund einer nicht sachgerechten Verklebung
auftreten können.
[0010] Ferner, da die beiden Schichten der Polsterungen miteinander verklebt sind, ist es
unumgänglich, dass die miteinander verbundenen Flächen der beiden Schichten als ebenes
Bauteil auszuführen sind oder unter Verwendung von Krümmungen mit sehr großem Radius,
um zu gewährleisten, dass die zu verbindenden Flächen stets flächig miteinander verbunden
bleiben. Es würden erhebliche Schwierigkeiten auftreten, die zu einer Verteuerung
des Fertigungsprozesses führen würden, wenn zwei Flächen von Materialschichten miteinander
zu verbinden wären, die nicht im Wesentlichen ebenen Verlauf hätten oder über genau
zueinander passende Verbindungsprofile zu verbinden wären.
[0011] Aufgabe der vorstehenden Erfindung ist es die eingangs genannten technischen Nachteile
des Standes der Technik zu vermeiden.
[0012] Besonders ist es Aufgabe der Erfindung, ein Polsterteil zu schaffen, bei dem die
Gefahr, dass sich zwei miteinander verbundene Schichten voneinander lösen, sehr gering
ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Polsterteil zu schaffen,
das bereits als neues Fertigteil als Ausschuss zu bewerten ist, da die Klebevorgänge
nicht fachgerecht durchgeführt wurden.
[0013] Dies ist besonders wichtig, da in bekannter Weise Klebevorgänge von Bauteilen aus
Kunststoff größte Fachkenntnis voraussetzen.
[0014] Ferner besteht bei Klebeverbindungen die Gefahr, dass Allergien aufgrund der eingesetzten
chemischen Lösungsmittel auftreten könnten und Abneigungen gegenüber der Verwendung
herkömmlicher Matratzen mit Klebeverbindungen bestehen könnten.
[0015] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist darin zu sehen ein Polsterteil zu schaffen,
bei dem die gegenseitig miteinander verbundenen Flächen der elastischen Schicht und
der viskoelastischen Schicht besonders aufwendige Formgestaltung aufweisen, z.B. unter
Vorsehung von zahlreichen, vorspringenden Teilen und / oder Ausnehmungen mit Hinterschneidung.
[0016] Auf diese Weise besteht bei Vorsehung sehr aufwendiger Formgebung für die zu verbindenden
Schichten die Gefahr, dass die fertiggestellte Matratze weniger tragende Flächen aufweist,
z.B. in Übereinstimmung mit den Schultern, den Fußgelenken oder des Nierenbreiches
des Benutzers.
[0017] Die vorgenannten Aufgaben werden mittels eines Polsterteiles gelöst, das aus einer
elastischen Schicht und einer viskoelastischen Schicht besteht und sich dadurch kennzeichnet,
dass die elastische Schicht und die viskoelastische Schicht direkt in Übereinstimmung
mit Wandteilen verbunden sind.
[0018] Mit besonderem Vorteil weisen die inneren Wandteile der elastischen Schicht und der
viskoelastischen Schicht einen geformten Verlauf auf.
[0019] Es ist ferner vorteilhaft, dass das Polsterteil zwei oder mehrere Teilfächen mit
unterschiedlicher Formgebung aufweist, um somit diesen Teilflächen unterschiedliche
Tragfähigkeit zu verleihen.
[0020] In vorteilhafter Weise weist die viskoelastische Schicht Randbereiche auf, die zumindestens
teilweise die Seitenbereiche der elastischen Schicht oder umgekehrt abdecken.
[0021] In einer besonderen Ausführungsform bestehen die elastische Schicht und die viskoelastische
Schicht im Wesentlichen aus einem Polyuretanwerkstoff und das Polsterteil wird für
die Schaffung einer Matratze herangezogen.
[0022] Die vorstehende Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung eines
Polsterteiles, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Schicht bestehend aus
elastischem Material oder eine Schicht bestehend aus viskoelastischem Material im
Inneren einer Form angeordnet wird und das Innere dieser Form mit viskoelastischem
Material oder elastischem Material ausgeschäumt wird, um ein Polsterteil zu schaffen,
das aus einer elastischen und einer viskoelastischen Schicht besteht, und die Schichten
direkt miteinander verbunden sind.
[0023] In der Praxis ist es möglich, das Polsterteil dadurch herzustellen, indem in die
Form das elastische Material eingebracht wird und ein Ausschäumen mittels eines viskoelastischen
Materials erfolgt oder umgekehrt, d.h., indem in die Form viskoelastisches Material
eingebracht wird und der Ausschäumvorgang mittels elastischem Material vervollständigt
wird.
[0024] In vorteilhafter Weise wird das viskoelastische Material an einer Frontseite einer
Wand oder in Übereinstimmung mit den Seitenrändern der elastischen Schicht eingespritzt.
[0025] Nach einer weiteren Ausführungsform wird das viskoelastische Material nicht nur an
der Oberseite und seitlich in die Form eingebracht, sondern auch an der Unterseite
der elastischen Schicht oder umgekehrt.
[0026] Das somit hergestellte Polsterteil sowie das dazu erforderliche Verfahren sind besonders
wirtschaftlich, besonders im Vergleich mit Polsterteilen sowie deren Herstellungsverfahren,
die aus dem Stand der Technik bekannt sind und ferner tritt eine verminderte Ausschußquote
auf.
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung können der nun folgenden Beschreibung
und den beigefügten Zeichnungen entnommen werden.
[0028] Es zeigen:
Figur 1 in perspektivischer Ansicht teilweise im Schnitt ein Polsterteil nach der
vorstehenden Erfindung;
Figur 2 eine Ansicht auf die Unterseite des Polsterteiles gemäß Figur 1;
Figur 3 eine perspektivische Darstellung teilweise im Schnitt eines erfindungsgemäßen
Polsterteiles in einer zweiten Ausführungsform;
die Figuren 4 bis 12 schematische Schnittdarstellungen verschiedener Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Polsterteiles; und
die Figuren 13 bis 14 eine perspektivische Darstellung teilweise im Schnitt von zwei
weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Poltsterteiles.
[0029] In Figur 1 wird ein Polsterteil dargestellt, das gesamthaft mit 1 gekennzeichnet
ist.
[0030] Das Posterteil 1 weist eine elastische Schicht 2 auf sowie eine viskoelastische Schicht
3; die Schichten 2,3 sind miteinander in Übereinstimmung mit sich gegenüberliegenden
inneren Flächen 4 verbunden.
[0031] In vorteilhafter Weise sind die elastische Schicht 2 sowie die viskoelastische Schicht
3 direkt miteinander verbunden, ohne für diesen Verbindungsvorgang einen Kleber einzusetzen.
[0032] Wie der Figur 3 zu entnehmen ist, weisen die Flächen der elastischen Schicht 2 sowie
der viskoelastischen Schicht 3 ein geformtes Profil auf. In vorteilhafter Weise weisen
die Formprofile der elastischen Schicht 2 und der viskoelastischen Schicht 3 vorspringende
Teile 5 und zurückstehende Teile 6 auf.
[0033] Wie z.B. den Figuren 9 bis 11 zu entnehmen ist, weist das Teil 1 in einer bevorzugten
Ausführungsform zwei oder mehrere unterschiedliche Verformungen 15,16 auf, um dadurch
den entsprechenden Teilstücken unterschiedliche Stützfunktionen zu verleihen.
[0034] So kann die unterschiedliche Formgebung durch Vorsehung von vorspringenden Teilen
5 und zurücktretenden Teilen 6 mit unterschiedlichen Abmessungen in jedem Abschnitt
15,16 vorgesehen sein.
[0035] Diese Maßnahme hat sich als vorteihaft erwiesen, um die Tragfähigkeit in Übereinstimmung
mit verschiedenen Körperteilen des Benutzers z.B. in Übereinstimmung der Waden, des
Nierenbereiches oder der Schultern zu erreichen. In besonders vorteilhafter Weise,
wie dies in Figur 1 oder 3 dargestellt ist, weist die viskoelastische Schicht 3 abstehende
Ränder oder Kanten 7 auf, die wenigstens teilweise die Seitenränder 8 der elastischen
Schicht 2 abdecken.
[0036] Mit dieser Maßnahme wird der zweifache Vorteil erzielt, dass die Fläche des Polsterteiles
1 bei Berührung sehr gleichförmig erscheint, wie dies vom Endverbraucher gewünscht
ist.
[0037] Ferner wird eine besonders stabile Verbindung zwischen der elastischen Schicht 2
und der viskoelastischen Schicht 3 erzielt, da neben der chemischen Verbindung auch
eine mechanische Haltewirkung durch die Ränder 7 erreicht wird.
[0038] In Figur 14 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die elastische Schicht
2 in die viskoelastische Schicht 3 eingebettet ist. Figur 13 zeigt ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die elastische Schicht 2, die in die viskoelastische Schicht 3 eingebettet
ist, aus einem Bauteil mit Federkernen besteht.
[0039] Es ist naheliegend, dass die elastische Schicht auch mittels anderer Fertigungsverfahren
herstellbar ist und wahlweise in die viskoelastische Schicht eingebettet oder nicht
eingebettet werden kann.
[0040] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die elastische Schicht und die viskoelastische
Schicht unter Verwendung eines Polyuretanwerkstoffes erzeugt. Es ist naheliegend,
dass auch andere Kunststoffmaterialen Verwendung finden können, die ausreichende chemische
Adesion aufweisen, sobald die viskoelastische Schicht auf das Material der elastischen
Schicht aufgeschäumt wird.
[0041] Das Polsterteil besteht vorzugsweise aus einem Polster für eine Matratze, aber gemäß
anderen Ausführungsbeispielen besteht auch die Möglichkeit, das Polsterteil als Sitz
oder Rückenpolsterung für Sofas, Sessel oder Stühle zu verwenden oder als Kissen oder
Erzeugnisse für den sanitären Bereich, Sitzauflagen für Rollstühle sowie als Nierenstützen
oder Antiwundbelag.
[0042] Die vorstehende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des Polsterteiles.
[0043] Das Verfahren schlägt vor, eine Schicht aus elastischem Material 2 in das Innere
einer Form einzubringen und diese Form mit viskoelastischem Material auszuschäumen,
um das Polsterteil ohne die Verwendung von Klebern einzubetten.
[0044] In gleicher Weise ist es möglich, in die Form eine viskoelastische Schicht 3 einzubringen
und dann elastisches Material in die Form einzuschäumen.
[0045] Das viskoelastische Material wird an einer Vorderwand sowie an Seitenwänden der elastischen
Schicht eingespritzt, um somit Randbereiche 7 zu schaffen, die die Aufgabe haben,
die elastische Schicht 2 in einer gewünschten Lage festzulegen und zu schützen.
[0046] Bei anderen möglichen Ausführungsformen, wird das viskoelastische Material nur in
Übereinstimmung mit einer Vorderseite der elastischen Schicht eingeschäumt, hingegen
bei anderen Ausführungsformen wird die elastische Schicht in das viskoelastische Material
eingebettet.
[0047] Selbstverständlich ist es auch möglich, das elastische Material durch Aufschäumen
auf das viskoelastische Material aufzubringen, ohne aus dem Schutzbereich des Verfahrens
auszutreten.
[0048] In vorteilhafter Weise besteht die elastische Schicht 2 und die viskoelastische Schicht
3 aus Polyuretan.
1. Polsterteil (1), bestehend aus einer elastischen Schicht (2) und einer viskoelastischen
Schicht (3), dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Schicht (2) und die viskoelastische Schicht (3) an inneren Flächen
(4) direkt zusammengefügt sind.
2. Polsterteil (1), nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die inneren Wände (4) der elastischen Schicht (2) und der viskoelastischen Schicht
(3) profilartige Formgebung aufweisen.
3. Polsterschicht (1), nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die geformten Profile der elastischen Schicht (2) und der viskoelastischen Schicht
(3) vorstehende Teile (5) und / oder Ausnehmungen (6) aufweisen.
4. Polsterteil (1), nach Anspruch 1-3 dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere Abschnitte (15,16) vorgesehen sind, die unterschiedliche Formgebung
aufweisen und jeder Abschnitt (15,16) mit unterschiedlicher Tragfähigkeit ausgebildet
ist.
5. Polsterteil (1), nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die viskoelastische Schicht (3) abstehende Ränder (7) aufweist, die wenigstens teilweise
seitliche Ränder (8) der elastischen Schicht (2) abdecken.
6. Polsterteil (1), nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Schicht (2) und die viskoelastische Schicht (3) aus einem Polyuretanwerkstoff
bestehen.
7. Polsterteil (1), nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass das Polsterteil (1) Bestandteil einer Matratze ist.
8. Verfahren, zur Herstellung eines Polsterteils (1), dadurch gekennzeichnet, dass eine Schicht aus elastischem Material oder eine Schicht aus viskoelastischem Material
in das Innere einer Form eingebracht wird und in die Form viskoelastisches Material
oder elastisches Material eingeschäumt wird und dass die Schicht, bestehend aus elastischem
Material und die Schicht aus viskoelastischem Material darin eingebettet werden.
9. Verfahren nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das viskoelastische Material an einer Vorderseite oder an seitlichen Teilen der elastischen
Schicht oder umgekehrt eingespritzt wird.
10. Verfahren, nach einem oder mehreren der Ansprüche 8-9, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Schicht und die viskoelastische Schicht aus Polyuretan bestehen.