[0001] Die Erfindung betrifft ein Formwerkzeug zur Herstellung eines umgeformten Endes eines
Rohres, wobei mit dem umgeformten Ende, einem Verbindungsstutzen und einer Überwurfmutter
eine Rohrverbindung herstellbar ist, wobei das Formwerkzeug mindestens zwei Spannbacken
zur Festlegung eines Rohres an dessen äußerer Mantelfläche und einen Stauchkörper
aufweist, in den das umzuformende Ende des Rohres vor dem Umformvorgang einsetzbar
ist und der einen Boden sowie einen in axiale Richtung vorstehenden und das Rohr umschließenden
Kragen besitzt, wobei beim Umformvorgang über den Boden des Stauchkörpers in axiale
Richtung eine Kraft in die zugeordnete Stirnfläche des Rohres einleitbar und dadurch
das Ende des Rohres radial nach außen verformbar ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines umgeformten Endes eines Rohres, wobei das Verfahren
mit Hilfe eines Formwerkzeugs der zuvor genannten Art ausführbar ist.
[0002] In der DE 195 11 063 A1 ist eine Rohrverbindung offenbart, die einen Verbindungsstutzen
mit einer Kegelbohrung, eine Mutter mit einer Kegelfläche und ein Rohr mit einem angeformten
Endabschnitt umfasst. Der Endabschnitt weist im Wege der Stauchung hergestellte Spannflächen
auf, die eine Orientierung besitzen wie die zugehörige Kegelbohrung im Verbindungsstutzen
bzw. die Kegelfläche in der Überwurfmutter. Bei der Herstellung des Endabschnitts
wird das Rohr einer Verformung mit einem bestimmten Stauchweg unterworfen. In der
DE 195 11 063 A1 ist der umgeformte Endabschnitt des Rohres entweder so geformt, dass
er ein achsparalleles Endstück, das dem kegeligen Abschnitt vorgelagert ist, aufweist
oder ein derartiges achsparalleles Endstück nicht besitzt und sich ausgehend von der
Stirnfläche des Rohres unmittelbar eine kegelige Spannfläche anschließt.
[0003] Ein zur Herstellung eines solchen Endabschnitts geeignetes Formwerkzeug, das ebenfalls
in der DE 195 11 063 A1 offenbart ist, besitzt entweder einen Stauchkörper in Topfform
mit einem ebenen Bodenteil oder aber ist zusätzlich mit einem Innendorn oder Stützzapfen
versehen, der in das Innere des umzuformenden Endabschnitts eindringt. Die letztgenannte
Variante ist insbesondere dann nur mit Einschränkungen verwendbar, wenn mit demselben
Formwerkzeug Rohre mit zwar gleichem Außendurchmesser, jedoch mit unterschiedlichen
Wandstärken, d.h. auch unterschiedlich im Innendurchmesser, umgeformt werden sollen.
[0004] Des Weiteren ist aus der DE 195 20 099 A1 noch eine weitere Rohrverbindung und ein
Verfahren zu ihrer Herstellung bekannt. Das umgeformte Rohr weist in diesem Fall lediglich
eine kegelige Spannfläche auf, die mit der korrespondierenden Kegelfläche in der Überwurfmutter
zusammenwirkt. Im Bereich des Verbindungsstutzens weist das umgeformte Rohr einen
achsparallelen Endabschnitt auf. In einer Kammer, die von dem Innenkonus des Verbindungsstutzens
im achsparallelen Endstück des Rohres und einer hieran angrenzenden radialen Spannfläche
begrenzt wird, ist eine Weichdichtung angeordnet, die im Betriebszustand der Rohrverbindung
darin verpresst ist.
[0005] Ein in der DE 195 20 099 A1 gezeigtes Formwerkzeug besitzt einen topfförmigen Stauchkörper
mit einem zylindrischen Innenraum, in den der Endabschnitt des umzuformenden Rohres
eingesetzt wird. Der Innendurchmesser eines Kragens des Stauchkörpers ist an den Außendurchmesser
des umzuformenden Rohres angepasst.
[0006] Außerdem ist aus der DE 101 08 309 C 1 eine weitere Rohrverbindung mit einem umgeformten
Rohr bekannt, bei der das umgeformte Rohr keinen achsparallelen zylindrischen Endabschnitt
aufweist. Dabei ist zwischen der Stirnfläche des umgeformten Rohres und einer gegenüberliegenden
Stirnfläche des Verschraubungskörpers eine Dichtung angeordnet, die zumindest zum
Teil aus einem verformbaren Kunststoffmaterial besteht. Um eine zuverlässige Abdichtung
zu erzielen, wird in diesem Fall das Kunststoffmaterial in Folge einer axialen Komprimierung
der Dichtung in entgegengesetzte Richtung zur Bewegungsrichtung des Rohres bei seiner
Komprimierung in eine Kammer gepresst, die von dem Innenkonus des Verschraubungskörpers,
einer an die erste kegelige Spannfläche des umgeformten Rohres angrenzende Dichtfläche
und einer Stirnfläche des aus metallischen Material bestehenden Teils der Dichtung
begrenzt wird.
[0007] Wird das umgeformte Ende des Rohres gemäß der DE 101 08 309 C1 mit Hilfe eines Formwerkzeugs
hergestellt, wie es prinzipiell beispielsweise in der vorgenannten DE 195 11 063 A1
offenbart ist, so treten insbesondere bei Rohren mit kleinem Durchmesser und kleiner
Wandstärke Unregelmäßigkeiten bei der Ausformung im Bereich der vorderen kegeligen
Mantelfläche auf. Diese Unregelmäßigkeiten äußern sich insbesondere in Form von Wellen,
die eine flächige Anlage der kegeligen Spannfläche an dem zugeordneten Innenkonus
des Verbindungsstutzens unmöglich machen und daher die Dichtigkeit und Festigkeit
der Rohrverbindung insgesamt in Frage stellen können. Auch treten aufgrund der fehlenden
großflächigen Anlage verstärkt Setzerscheinungen bei einer dynamischen Belastung der
Rohrverbindung auf, die wiederum zu einer Lockerung und potenziellen Undichtigkeit
führen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Formwerkzeug zur Herstellung eines
umgeformten Endes eines Rohres und ein diesbezügliches Verfahren vorzuschlagen, mit
dem bei sämtlichen üblichen Kombinationen von Rohraußendurchmessern und Wandstärken
Unregelmäßigkeiten in der Ausformung der vorderen insbesondere kegeligen Spannfläche
vermieden werden.
[0009] Ausgehend von einem Formwerkzeug der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Boden des Stauchkörpers so geformt ist, dass
im Zustand eines Kontakts zwischen dem Boden und der Stirnfläche des Rohres aber vor
dem Umformvorgang zwischen der Stirnfläche des Rohres und dem Boden von der äußeren
Umlaufkante der Stirnfläche aus gesehen ein Freiraum vorhanden ist.
[0010] Ein derartiger Freiraum ermöglicht es, dass beim Umformvorgang Material im äußeren
Bereich der Rohrwandung entgegen der Stauchungsrichtung zurückfließen kann. Ein solcher
Rückfluss ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Endabschnitt des umzuformenden
Rohres unmittelbar ausgehend von der Stirnfläche oder zumindest nicht weit davon entfernt
kegelförmig oder ähnlich geformt nach außen verdrängt werden soll. Im Falle eines
ebenen Bodens im Bereich der gesamten Stirnfläche des umgeformten Rohres - wie dies
aus der DE 195 11 063 A1 bekannt ist - kommt es im Bereich der äußeren Mantelfläche
des kegelförmigen Abschnitts des Rohres tendenziell zu den vorbeschriebenen Aufwerfungen,
da im Gegensatz zu dem Bereich in der Nähe der inneren Umlaufkante der Stirnfläche
im Außenbereich tendenziell eine Materialstauchung stattfindet. Eine derartige Stauchung
wird durch den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Freiraum sehr wirkungsvoll vermieden,
wodurch die Qualität der umgeformten Endabschnitte, die mit dem erfindungsgemäßen
Formwerkzeug hergestellt sind, besonders hochwertig ist.
[0011] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Formwerkzeugs kommen insbesondere dann zum Tragen,
wenn sich der Innendurchmesser des Kragens von dem Boden weg kontinuierlich vergrößert
und insbesondere wenn die innere Mantelfläche des Kragens in einem an den Boden angrenzenden
Bereich konisch geformt ist. Eine derartige Form eines umgeformten Rohres eignet sich
im Übrigen besonders gut, um mit einem genormten 24°-Konus in einem Aufnahmestutzen
zu korrespondieren.
[0012] Die Erfindung weiter ausgestaltend ist vorgesehen, dass die Spannbacken einen dem
Stauchkörper zugewandten Abschnitt aufweisen, in dem die innere Mantelfläche einen
Durchmesser besitzt, der größer ist als der Außendurchmesser des umzuformenden Rohres
ist. Auf diese Weise kann die Teilungsebene zwischen dem Stauchkörper und den Spannbacken
im Bereich des größten Durchmessers des umgeformten Rohres angeordnet sein.
[0013] Zu bevorzugen ist in diesem Zusammenhang des Weiteren, dass der Übergang von dem
Kragen des Stauchkörpers zu den Spannbacken im Bereich der inneren Mantelflächen der
vorgenannten Teile stetig ist und keinen Knick besitzt.
[0014] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zur Herstellung
eines umgeformten Endes eines Rohres gelöst, wobei mit dem umgeformten Ende, einem
Verbindungsstutzen und einer Überwurfmutter eine Rohrverbindung herstellbar ist und
das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
a) Einspannen des Rohres mittels mindestens zwei an dessen äußerer Mantelfläche angreifender
Spannbacken,
b) Einleiten einer in axiale Richtung des Rohres wirkenden Kraft in eine Stirnfläche
des Rohres mittels eines Stauchkörpers,
c) Stauchen des Endes des Rohres, wodurch die äußere Mantelfläche in einem an die
Stirnfläche angrenzenden Bereich radial nach außen geformt wird.
[0015] Erfindungsgemäß wird bei einem derartigen Verfahren zumindest ein äußerer Teilbereich
der Stirnfläche des Rohres entgegen der Stauchrichtung auf das Stauchwerkzeug zu verformt.
Hierdurch können auf sehr einfache Weise Unregelmäßigkeiten in der Form des Außenmantels
des Rohres, insbesondere wellenförmige Aufwerfungen, die die Dichtigkeit beeinträchtigen
und unerwünschte Setzerscheinungen verursachen können, vermieden werden.
[0016] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die
Stirnfläche des Rohres ausgehend von ihrer äußeren Umlaufkante entgegen der Stauchrichtung
verformt wird. Ein Rückfließen des Rohres in diesem an die Umlaufkante angrenzenden
Bereich ist insbesondere dann erforderlich, wenn sich bei dem umgeformten Rohr unmittelbar
an dessen Stirnfläche eine kegelige Fläche, insbesondere eine Spannfläche mit Dichtfunktion,
anschließt.
[0017] Schließlich ist noch vorgesehen, dass das Rohrende auch im Bereich der Spannbacken
radial nach außen verformt wird. Eine derartige Vorgehensweise ermöglicht es, die
Teilungsebene zwischen Stauchkörper und Spannbacken in den Bereich des umgeformten
Rohres zu legen, in dem der Außendurchmesser maximal ist.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele von Formwerkzeugen,
die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigt:
- Figur 1
- einen Halbschnitt durch ein aus Stauchkörper und Spannbacke bestehendes Formwerkzeug
sowie einen Endabschnitt eines Rohres im gefügten Zustand
- Figur 2a
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 1 im Bereich der Stirnfläche des Rohres
- Figuren 2b bis 2c
- wie Figur 2a, jedoch mit alternativen Konturen des Bodens des Stauchkörpers
- Figur 3
- wie Figur 1, jedoch im umgeformten Zustand des Rohres und
- Figuren 4a bis 4c
- eine vergrößerte Darstellung von Ausschnitten des umgeformten Rohrendes unter Verwendung
der in den Figuren 2a bis 2c gezeigten Bodenkonturen
[0019] Figur 1 zeigt im Halbschnitt einen Endabschnitt eines zylindrischen Rohres 1, das
mit einem vorderen Abschnitt 2 in einen topfförmigen Stauchkörper 3 eingesetzt wurde.
Der Stauchkörper 3 bildet zusammen mit zwei halbschalenförmigen radial beweglichen
Spannbacken 4 ein Formwerkzeug zur umformtechnischen Bearbeitung des Endabschnitts
des Rohres 1. Stauchkörper 3 und Spannbacken 4 werden zusammen als Formwerkzeug im
Sinne dieser Patentanmeldung verstanden. Es ist nach der Erfindung grundsätzlich aber
auch möglich, dass die Ausformung allein im Stauchkörper stattfindet und die Fixierung
des Rohres auf andere Weise als durch Spannbacken erfolgt.
[0020] Figur 2a verdeutlicht, dass das Rohr 1 so weit in den Stauchkörper 3 eingeschoben
ist, dass es mit der inneren Umlaufkante 6 seiner Stirnfläche 5 an den Boden 7 anstößt.
Der Kontakt zwischen Rohr 1 und Boden 7 erfolgt ungefähr an einer Stelle, in der die
Kontur des Bodens 7 einen Knick aufweist: Während der zentrale Bereich 8 des Bodens
7 senkrecht zu der Längsachse 9 des Rohres 1 ausgerichtet ist, verläuft ein sich radial
nach außen darin anschließender Bereich 10 derart geneigt dazu, dass zwischen der
Stirnfläche 5 und dem Boden 7 ein Freiraum 11 verbleibt. Dieser Freiraum 11 ist im
Querschnitt keilförmig mit einem abgerundeten Ende, in dem der Bereich 10 des Bodens
7 in die innere Mantelfläche 12 eines Kragens 13 des Stauchkörpers 3 übergeht, wobei
der Kragen 13 den eingeschobenen Abschnitt 2 des Rohres 1 umschließt.
[0021] Ausgehend von der in Figur 1 gezeigten gefügten Stellung werden Stauchkörper 3 und
Spannbacken 4 in Richtung der Pfeile 14 um den Weg 15 relativ aufeinander zu bewegt
(in der Regel bewegt sich der Stauchkörper auf das stillstehende Rohr), wobei die
Wandung 16 des Rohres 1 radial nach außen verformt wird.
[0022] In Figur 3 ist in einem gespiegelten Halbschnitt der Endzustand mit vollständig umgeformten
Rohr 1 dargestellt, wobei zugeordnete Stirnflächen der Spannbacken 4 und des Stauchkörpers
3 in der Ebene 17 unmittelbar aneinander anliegen. Das umgeformte Rohr 1 hat sich
in diesem Zustand zum einen vollständig an die Innenkontur des Kragens 13, aber auch
an eine Innenkontur 18 der Spannbacken 4 angepasst. Der Übergang zwischen der inneren
Mantelfläche des Kragens 13 und der Spannbacken 4 läuft stetig und ohne Knick.
[0023] Andererseits hat sich das umgeformte Rohr 1 - wie insbesondere aus Figur 4a ersichtlich
ist - mit seiner Stirnfläche 5 an die zugeordnete geneigt verlaufende Fläche des Bodens
7 angepasst. Die Stirnfläche 5 verläuft somit nicht mehr in radiale Richtung wie vor
dem Umformvorgang, sondern unter einem Winkel α von 90° zu der inneren Mantelfläche
19 des Rohres 1 wie dies auch vor dem Umformvorgang der Fall war. Der 90°-Winkel α
wird deshalb erzielt, weil auch der Winkel β zwischen dem Boden 7 im Bereich 10 und
der angrenzenden inneren Mantelfläche 12 des Kragens 13 90° beträgt. Die Umformung
des Rohres im Bereich der Stirnfläche kann also vereinfacht als Drehung um die innere
Umlaufkante 6, die als eine Art Gelenk dient, erklärt werden. Da hierbei in Achsrichtung
des Rohres auf eine Stauchung verzichtet werden kann, kommt es bei dem erfindungsgemäßen
Umformverfahren nicht zu den im Stand der Technik gefürchteten wellenförmigen Aufwerfungen
im Bereich der äußeren Mantelfläche des Rohrendes. Der Übergang zwischen dem Bereich
10 des Bodens 7 und der inneren Mantelfläche 12 des Kragens 13 erfolgt mittels einer
Rundung, die es ermöglicht, das umgeformte Rohr 1 für eine Rohrverbindung gemäß der
DE 101 08 309 C1 zu verwenden. Im Bereich der Rundung kann eine Weichdichtung in Kontakt
mit dem Innenkonus eines Verbindungsstutzens treten und dort aufgrund der definierten
Oberflächenqualität eine zuverlässige Dichtwirkung entfalten.
[0024] Die Figuren 2b und 4b zeigen eine alternative Ausführung eines Stauchkörpers 3',
bei dem ein Übergang 20 zwischen einem zentralen Bereich 8' des Bodens 7' ungefähr
in der Mitte der Stirnfläche 5 des Rohres 1 angeordnet ist. Hieraus ergibt sich -
bei identischer Neigung des sich anschließenden Bereich 10' des Bodens 7' (der zwischen
Stirnfläche 5 und Boden 7 eingeschlossene Winkel beträgt ca. 12°) - ein kleinerer,
weil weiter außen liegender Freiraum 11', als dies bei dem Stauchkörper 3 gemäß Figuren
1 und 2a der Fall ist.
[0025] Die Figuren 2b und 4b können jedoch auch denselben Stauchkörper 3 wie in den Figuren
2a und 4a darstellen, in den lediglich ein Rohr 1 eingesetzt ist, das zwar den gleichen
Außendurchmesser jedoch eine ungefähr verdoppelte Wandstärke 21 besitzt. Sofern der
erfindungsgemäße Stauchkörper 3, 3' keinen inneren Stützzapfen bzw. Dorn für das umzuformende
Rohr 1 aufweist, wird die Möglichkeit geschaffen, mit ein und demselben Stauchkörper
3, 3' Rohre mit zwar gleichen Außendurchmesser, jedoch mit unterschiedlicher Wandstärke
21 umzuformen, wobei es sich herausgestellt hat, dass es nicht nötig ist, dass sich
der Freiraum 11, 11' bei allen Wandstärken über die gesamte Stirnfläche 5 des Rohres
1 erstreckt. Insbesondere bei Rohren mit größerer Wandstärke treten die bei Rohren
mit kleinerer Wandstärke gefürchteten Unregelmäßigkeiten nicht mehr auf, so dass die
Schaffung eines mit der Wandstärke 21 des Rohres 1 in seiner Größe ansteigenden Freiraums
11, 11' nicht angebracht ist.
[0026] Der Vorteil der in Figur 2b dargestellten Anordnung liegt des Weiteren darin, dass
die bei Rohren 1 mit größerer Wandstärke 21 erforderlichen größeren Umformkräfte vom
Beginn der Umformung an über eine Fläche in die Stirnseite des Rohres 1 eingeleitet
werden können, wohingegen die Krafteinleitung bei der Anordnung gemäß Figur 2a zunächst
lediglich linienförmig im Bereich der inneren Umlaufkante 6 erfolgt.
[0027] In den Figuren 2c und 4c ist schließlich noch eine weitere Ausführungsform eines
Stauchkörpers 3" mit einem Boden 7" mit abweichender Kontur im Randbereich dargestellt.
Während die innere Mantelfläche 12 des Kragens 13 weiterhin unter einem Winkel von
12° zu der Längsachse des Rohres 1 verläuft, um eine Spannfläche für einen 24°-Konus
eines Verbindungsstutzens zu erzeugen, ist der Bereich 10" des Bodens 7" S-förmig
gewölbt. Die Stirnfläche 5 des Rohres 1 kommt im Bereich eines Wulstes 22 zur Anlage
an den Boden 7", bevor der eigentliche Umformvorgang beginnt. Wiederum befindet sich
ein Freiraum 11" zwischen der Stirnfläche 5 und dem Boden 7", wobei dieser Freiraum
11" im Bereich der äußeren Umlaufkante 23 des Rohres 1 beginnt und sich zu dem Kontaktbereich
an dem Wulst 22 erstreckt. In Figur 4c ist die Form des Endabschnitts des Rohres 1
nach vollendeter Umformung dargestellt.
1. Formwerkzeug zur Herstellung eines umgeformten Endes eines Rohres (1), wobei mit dem
umgeformten Ende, einem Verbindungsstutzen und einer Überwurfmutter eine Rohrverbindung
herstellbar ist, und wobei das Formwerkzeug mindestens zwei Spannbacken (4) zur Festlegung
des Rohres (1) an dessen äußeren Mantelfläche und einen Stauchkörper (3, 3', 3") aufweist,
in den das umzuformende Ende des Rohres (1) vor dem Umformvorgang einsetzbar ist und
der einen Boden (7, 7', 7") sowie einen in axiale Richtung vorstehenden, das Rohr
(1) umschließenden Kragen (13) besitzt, wobei beim Umformvorgang über den Boden (7,
7', 7") in axiale Richtung eine Kraft in die zugeordnete Stirnfläche (5) des Rohres
(1) einleitbar und dadurch das Ende des Rohres (1) radial nach außen verformbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (7, 7' 7") des Stauchkörpers (3, 3', 3") so geformt ist, dass im Zustand
eines Kontakts zwischen dem Boden (7, 7', 7") und der Stirnfläche (5) des Rohres (1)
aber vor dem Umformvorgang zwischen der Stirnfläche (5) des Rohres (1) und dem Boden
(7, 7', 7") von der äußeren Umlaufkante (23) der Stirnfläche (5) aus gesehen ein Freiraum
(11, 11', 11'') vorhanden ist.
2. Formwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Innendurchmesser des Kragens (13) in Richtung von dem Boden (7, 7', 7")
weg kontinuierlich vergrößert.
3. Formwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Mantelfläche (12) des Kragens (13) in einem an dem Boden (7, 7', 7") angrenzenden
Bereich konisch geformt ist.
4. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannbacken (4) einen dem Stauchkörper (3, 3', 3") zugewandten Abschnitt aufweisen,
in dem die innere Mantelfläche (18) einen Durchmesser besitzt, der größer als der
Außendurchmesser des umzuformenden Rohres (1) ist.
5. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang von dem Kragen (13) des Stauchkörpers (3, 3', 3") zu den Spannbacken
(4) im Bereich der inneren Mantelflächen (12) der vorgenannten Teile stetig ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines umgeformten Endes eines Rohres, wobei mit dem umgeformten
Ende, einem Verbindungsstutzen und einer Überwurfmutter eine Rohrverbindung herstellbar
ist, mit den folgenden Verfahrensschritten:
a) Einspannen des Rohres mittels mindestens zwei an dessen äußerer Mantelfläche angreifenden
Spannbacken,
b) Einleiten einer in axiale Richtung des Rohres wirkenden Kraft in eine Stirnfläche
des Rohres mittels eines Stauchkörpers,
c) Stauchen des Endes des Rohres, wodurch die äußere Mantelfläche in einem an die
Stirnfläche angrenzenden Bereich radial nach außen geformt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teilbereich der Stirnfläche des Rohres entgegen der Stauchrichtung
auf das Stauchwerkzeug zu verformt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche des Rohres ausgehend von ihrer äußeren Umlaufkante entgegen der Stauchrichtung
verformt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Mantelfläche des Endes des Rohres in einem Abschnitt konisch nach außen
geformt wird, wobei der Durchmesser des konischen Abschnitts in Stauchrichtung zunimmt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrende auch im Bereich der Spannbacken radial nach außen verformt wird.