[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenstanz- und -prägemaschine mit einer Vorrichtung
zum Ausbrechen von Abfällen aus einem gestanzten und geprägten Bogen, wobei die Vorrichtung
eine Ausbrechplatte zur Auflage der Bögen aufweist und mit an umlaufenden Ketten befestigten
Greiferwagen, die die Bögen an ihrer Vorderkante ergreifen und dann intermittierend
durch die Ausbrechstation und weitere Stationen in der Maschine hindurchziehen.
[0002] Aus der DE 41 19 511 A1 ist eine Vorrichtung zum Abbremsen von Bögen, insbesondere
Papier- oder Kartonbögen, die auf einem Bandförderer mit Abstand voneinander in einer
Ebene transportiert werden bekannt. Vor der Stapelstelle, am Ende der Maschine befindet
sich eine Abbremseinrichtung in der zunächst ein Schuppenstrom erzeugt wird. Die Abbremseinrichtung
besteht aus mehreren, umlaufenden Riemen und einem Führungstisch. Der Führungstisch
ist als Saugtisch ausgebildet, und die Riemen weisen in Umlaufrichtung Sauglöcher
auf. So läßt sich die zwischen dem Riemen und dem Bogen befindliche Luft absaugen,
damit sich die Bogenenden problemlos aus der Einlaufebene an die Riemen legen, um
so ein störungsfreies Schuppen der Bögen zu ermöglichen.
[0003] Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Ausbrechen von Abfällen aus Bögen ist in der
DE OS 24 54 056 beschrieben. Die Bögen werden an einem Greiferwagen gehalten und mittels
einer Kette intermittierend zwischen den Stationen verfahren. Die Ausbrechstation
besteht dabei aus einem Oberteil und einem Unterteil, welche Auf- und Abwärtsbewegungen
ausführen und an welchen Ausbrechwerkzeuge angeordnet sind. Das feste, dazwischenliegende
Mittelteil besteht aus einer Platte. Um eine möglichst hohe Auslastung der Maschine
zu erreichen, erfolgt das Zuführen der Bögen in die einzelnen Stationen mit hoher
Geschwindigkeit. Die Bögen werden aus der Stanzstation kommend stark beschleunigt
und in der Ausbrechstation abgebremst und lagegerecht positioniert. Das Positionieren
des Greiferwagens erfolgt gegen einen mechanischen Anschlag. Bei den hohen Verzögerungen
und dem Fahren gegen den mechanischen Anschlag kann sich der Bogen hinter dem Greiferwagen
aufstauen und es kann zu einer unzureichenden Positionierung des Bogens in der Ausbrechstation
kommen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausbrechstation einer Bogenstanz-
und prägemaschine in der Weise zu verbessern, daß der Bogen während des Zuführens
in die Ausbrechstation gehalten wird, so daß ein Aufstauen des Bogens hinter dem Greiferwagen
vermieden wird.
[0005] Diese Aufgabe wird entsprechend dem Patentanspruch 1 dadurch gelöst, daß die Ausbrechplatte
im Einlaufbereich der Bögen und vor den Ausbrechöffnungen mindestens eine Saugöffnung
besitzt, die von unten mit einem Unterdruck beaufschlagbar ist. Durch die Anordnung
einer Saugöffnung im Einlaufbereich der Bögen kann der Bogen unmittelbar während des
Zuführens an die Ausbrechstation herangezogen werden. Das Vakuum an der Saugöffnung
zieht den Bogen an die Ausbrechplatte und verhindert somit ein Aufstauen des Bogens
während des Verzögerns des Greiferwagens und beim Auftreffen auf den mechanischen
Anschlag.
[0006] In den Zeichnungen ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Ausbrecheinrichtung
einer Bogenstanz- und -prägemaschine dargestellt.
[0007] Es zeigt
- Figur 1
- den prinzipiellen Aufbau einer Bogenstanz- und -prägemaschine,
- Figur 2
- die Seitenansicht auf eine Ausbrechstation einer Bogenstanz- und - prägemaschine,
- Figur 3
- die Draufsicht auf den Einlaufbereich einer Ausbrechplatte mit Ausbrechöffnungen,
- Figur 4
- den Schnitt durch eine Ausbrechplatte im Bereich einer Saugleiste.
[0008] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau einer Bogenstanz- und -prägemaschine 1 zum
Stanzen, Ausbrechen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und dergleichen dargestellt.
Die Stanz- und Prägemaschine 1 besteht aus einer Stanzeinrichtung 2, einer Ausbrecheinrichtung
3 und einer Ablageeinrichtung 4, die von einem gemeinsamen Maschinengehäuse 5 getragen
und umschlossen werden.
[0009] Die Bögen 6 werden von auf umlaufenden Ketten 7 befestigten Greiferstangen 8 an ihrer
Vorderkante ergriffen und intermittierend durch die verschiedenen Stationen 2, 3 und
4 der Stanz- und Prägemaschine 1 hindurchgezogen.
[0010] Die Stanzstation 2 besteht aus einem Untertisch 9 und einem Obertisch 10. Der Untertisch
9 ist fest im Maschinengestell gelagert und mit einer Gegenplatte zum Stanzmesser
versehen. Der Obertisch 10 ist vertikal hin- und herbewegbar gelagert.
[0011] Die Greiferstange 8 transportiert den Bogen 6 von der Stanz- und Prägestation 2 in
die nachfolgende Ausbrechstation 3, die mit Ausbrechwerkzeugen ausgestattet ist. In
der Ausbrechstation 3 werden mit Hilfe der Ausbrechwerkzeuge die nicht benötigten
Abfallstücke aus dem Bogen 6 nach unten herausgestoßen, wodurch die Abfallstücke 11
in einen unter der Station eingeschobenen behälterartigen Wagen 12 fallen.
[0012] Von der Ausbrechstation 3 gelangt der Bogen in die Ablagestation 4, wo der Bogen
entweder nur einfach abgelegt wird, oder aber gleichzeitig eine Trennung der einzelnen
Nutzen erfolgt. Die Ablagestation 4 kann auch eine Palette 13 enthalten, auf der die
einzelnen Bögen in Form eines Stapels 14 aufgestapelt werden, so daß nach Erreichen
einer bestimmten Stapelhöhe die Paletten mit den aufgestapelten Bögen 14 aus dem Bereich
der Stanz- und Prägemaschine 1 weggefahren werden können.
[0013] Wie zu erkennen ist, tragen die Ketten 7 mehrere Greiferstängen 8, bspw. sind es
hier 8, so daß mehrere Bögen 6 gleichzeitig in den verschiedenen Stationen 2, 3 und
4 bearbeitet werden können.
[0014] In Figur 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung der Ausbrecheinrichtung
3 der Stanz- und Prägemaschine 1 näher dargestellt. Die Ausbrecheinrichtung 3 besteht
aus einer Ausbrechplatte 15 und zwei mit Ausbrechwerkzeugen 17 versehenen vertikal
hin- und her beweglichen Aufnahmerahmen 18 und 16. Der Bogen 6 wird über den Greiferwagen
8 und dieser wiederum über den Passeranschlag 19 in der Ausbrechstation 3 gehalten.
Zum Ausbrechen des Abfalls sind in die Ausbrechplatte Ausbrechöffnungen 20 eingearbeitet.
[0015] Der Bogen 6 wird von der Stanzstation 2 kommend der Ausbrechstation 3 zugeführt.
Im Einlaufbereich 21 sind in der Ausbrechplatte 15 Saugöffnungen 22 vorgesehen. An
der Unterseite der Ausbrechplatte 15 sind umschaltbare pneumatische Einheiten 23 befestigt.
[0016] Die Bögen 6 werden mit hohen Taktfrequenzen und somit hohen Geschwindigkeiten der
Ausbrechstation 3 zugeführt. Das Abbremsen des Greiferwagens 8 erfolgt ebenfalls mit
einer hohen Verzögerung, so daß sich der Bogen 6 hinter dem Greiferwagen 8 aufstauen
und gewölbt unter dem Ausbrechwerkzeug 17 zu liegen kommt, falls keine geeigneten
Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz der Saugöffnungen
22 wird nun der Bogen 6 während des Zuführens in die Ausbrechstation 3 an die Ausbrechplatte
15 herangezogen und an seiner Hinterseite abgebremst. Der Bogen 6 steht somit während
des Zuführens unter einer ständigen Spannung und kann sich nicht aufstauen oder verwölben.
Um die Bögen 6 beim Herausbewegen aus der Ausbrechstation 3 nicht unnötig festzuhalten,
sind unterhalb der Saugöffnungen 22 umschaltbare pneumatische Einheiten 23 angeordnet.
Die umschaltbaren pneumatischen Einheiten 23 sind in der Lage
1. einen Unterdruck zu erzeugen,
2. die Saugöffnungen 22 drucklos zu schalten und
3. einen Überdruck auf die Saugöffnungen 22 zu leiten.
[0017] Zum Herausbewegen der Bögen 6 kann nun der Unterdruck abgeschaltet und die Saugöffnungen
22 mit einem Überdruck versehen werden. Der Überdruck bedingt, daß die Bögen 6 von
der Ausbrechplatte 15 gelöst werden. Insbesondere der Einsatz von antistatischer Druckluft
hat sich als vorteilhaft herausgestellt.
[0018] Die Saugöffnungen 22 sind bevorzugt im Einlaufbereich 21 der Ausbrechstation angeordnet.
Dies bietet den Vorteil, daß die Bögen 6 unmittelbar zu Beginn des Einführens in die
Ausbrechstation 3 vom Unterdruck der Saugöffnungen 22 erfaßt werden können, so daß
die Bögen 6 während der gesamten Zeit des Zuführens unter Spannung gehalten werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden zwei Reihen von Saugöffnungen
22 in Bogenlaufrichtung hintereinander in der Ausbrechplatte 15 angeordnet.
[0019] Die Figur 3 zeigt die Draufsicht auf den Einlaufbereich 21 einer Ausbrechplatte 15.
Die Ausbrechplatte 15 ist mit Saugleisten 24 versehen. Die Saugleisten sind mit mehreren
Saugöffnungen 22 versehen, die in diesem Fall mit drei Saugöffnungen 22 versehen sind,
es können aber auch zwei oder mehr als drei Saugöffnungen 22 in den Saugleisten 24
enthalten sein. Zur Erzeugung eines größeren Halts und einer größeren Spannung auf
die Bögen 6 sind in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel zwei Reihen von Saugleisten
24 in Bogenlaufrichtung hintereinander angeordnet. Die Saugleisten 24 sind über Druckleitungen
25 mit den pneumatischen Einheiten 23 verbunden, wie in Figur 4 dargestellt.
[0020] Die Figur 4 zeigt den Schnitt IV-IV aus Figur 3. Es ist ein Schnitt durch die Ausbrechplatte
15 im Einlaufbereich 21 dargestellt. Die Saugleisten 24 sind als Einsteckteile in
die Ausbrechplatte 15 eingelassen. An der Unterseite der Ausbrechplatte 15 sind die
Saugöffnungen 22 der Saugleisten 24 über eine Druckleitung 25 mit den umschaltbaren
pneumatischen Einheiten 23 verbunden. Die pneumatische Einheit 23 ist wiederum über
eine Druckleitung 25 mit einem Überdruck beaufschlagt. Über die pneumatische Einheit
23 kann die Saugöffnung 22 mit einem Unterdruck oder einem Überdruck versehen werden.
Es ist ebenfalls möglich die Druckleitung 25 drucklos zu schalten, sollte aber die
Ausbrecheinheit nicht zum Einsatz kommen, können die Saugöffnungen 22 drucklos geschaltet
werden.
1. Bogenstanz- und -prägemaschine mit einer Vorrichtung zum Ausbrechen (3) von Abfällen
aus einem gestanzten und geprägten Bogen (6), wobei die Vorrichtung (3) einer Ausbrechplatte
(15) zur Auflage der Bögen (6) aufweist und mit an umlaufenden Ketten (7) befestigten
Greiferwagen (8), die die Bögen (6) an ihrer Vorderkante ergreifen und dann intermittierend
durch die Ausbrechstation (3) und weitere Stationen (2, 4) in der Maschine (1) hindurchziehen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbrechplatte (15) im Einlaufbereich (21) der Bögen (6) und vor den Ausbrechöffnungen
(20) mindestens eine Saugöffnung (22) besitzt, die von unten mit einem Unterdruck
beaufschlagbar ist.
2. Bogenstanz- und -prägemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine quer zur Bogenlaufrichtung verlaufende Reihe, vorzugsweise zwei Reihen
in Bogenlaufrichtung hintereinander, von Saugöffnungen (22) in der Ausbrechplatte
(15) angeordnet ist.
3. Bogenstanz- und -prägemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß quer zur Bogenlaufrichtung mindestens eine Saugleiste (24), vorzugsweise vier Saugleisten,
mit jeweils mehreren Saugöffnungen (22) in der Ausbrechplatte (15) angeordnet ist,
die mit einer Druckleitung (25) verbunden ist.
4. Bogenstanz- und -prägemaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Bogenlaufrichtung mindestens zwei Reihen von Saugleisten (24) in der Ausbrechplatte
(15) angeordnet sind.
5. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite der Ausbrechplatte (15) im Bereich jeder Saugöffnung (22) oder
Saugleiste (24) mindestens jeweils eine umschaltbare Einheit (23) zur Erzeugung eines
Unterdrucks, zur Drucklosschaltung und zur Bereitstellung eines Überdrucks befestigt
ist, die über eine Leitung (25) mit der Saugöffnung (22) oder Saugleiste (24) verbunden
ist.