[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Rollenpackungsbeilagen, wie sie in der
Arzneimittelindustrie zur Anwendung kommen.
[0002] Bei Arzneimittel sind den Medikamenten vom Gesetzgeber vorgeschriebene Pflichtexte
auf sogenannten "Beipackzetteln" hinzuzufügen. Eine Art des Drucks derartiger Beipackzettel
erfolgt auf Papierrollen, die in bestimmten, periodisch wiederkehrenden Abständen
den Text der Packungsbeilage (ggfls. beidseitig) aufgedruckt haben. Die einzelnen
Beipackzettel werden von dieser Papierrolle abgerollt, an dafür vorgesehenen Schneidepositionen
abgetrennt und dann zusammen mit der Arznei in eine Verpackung gelegt. Dabei steht
jedoch nur ein äußerst begrenzter Platz zum Abdruck des vorgeschriebenen Pflichttextes,
nämlich nur die Vorder- und die Rückseite der Papierrolle in einer vorgebenen Länge
zur Verfügung.
[0003] Geänderte gesetzliche Vorgaben haben in der jüngeren Vergangenheit dazu geführt,
daß zusätzliche Angaben im Pflichtext aufgenommen werden müssen, so daß der Textumfang
dieser Beipackzettel stark zugenommen hat. Zudem muß die Schrift in einer gut lesbaren
Größe bleiben, so daß eine Verkleinerung der Schriftgröße als Problemlösung für den
erhöhten Platzbedarf ausscheidet.
[0004] Anstelle von einer einseitigen aber beidseitig bedruckten Packungsbeilage werden
deshalb die Pflichttexte nunmehr auf mehreren Seiten abgedruckt. Die unterschiedlichen
Seiten der Packungsbeilage kommen dabei von unterschiedlichen Papiertextrollen, die
über Umlenkrollen so umgelenkt werden, daß sie aufeinander zu liegen kommen und dann
an den Stoßkanten verklebt (gebunden) werden. Bei diesem Verfahren ist jedoch zunächst
problematisch, daß ein genauer Syncronlauf der unterschiedlichen Papierrollen zu erfolgen
hat, damit die jeweilig passende Textinformation auf den unterschiedlichen Seiten
zueinander geführt wird. Zudem besteht in der späteren Verwendung der Beipackzettel
die Gefahr, daß die einzelnen Blätter der Beipackzettel durch Lösen der Verklebung
voneinander getrennt werden. Dies ist jedoch im Sinne der allgemeinen Gesundheitsvorsorge
(und der damit verbundenen Frage der Produkthaftung) zu vermeiden, da dem Anwender
in diesem Fall möglicherweise wichtige Information über die Medikamente nicht zur
Verfügung stehen würde.
[0005] Es wurden deshalb Versuche unternommen eine einzige Papierbahn zu bedrucken und diese
anschließend durch Falzen auf ein Format zu bringen, welches in eine Arzneimittelverpackung
eingebracht werden kann. Diese Versuche scheiterten jedoch daran, daß das gefaltete
Papier am Falz aufsteht und es deshalb beim maschinellen Verpacken der Arzneimittel
zu einem Verkanten der Produktbeilage während des Verpackungsvorgangs kommen konnte.
[0006] Die Erfindung steht deshalb unter der Aufgabe, einen mehrseitigen Beipackzettel für
die Pharmaindustrie so herzustellen, daß die enthaltene Information (gesetzlich vorgeschriebener
Pflichttext) voneinander untrennbar zur Verfügung gestellt wird.
[0007] Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe besteht darin, daß die verschiedenen Seiten
der Beipackzettel auf
einer Papierbahn gedruckt werden und nach Bedrucken der Papierbahn eine Falzung parallel
zu den Rollenaußenseite(n) erfolgt, um die Packungsbeilage auf das Format zu bringen,
das geeignet ist der Arzneimittelverpackung beigefügt zu werden. Dabei erreicht man
durch eine Faltung den doppelten Platz an bedruckbarer Größe und durch eine zweifache
Faltung den dreifachen Platz an bedruckbarer Größe (auf der Vorder- und Rückseite)
usw. Bei einem parallel der Außenseiten gefalteten Blatt besteht zudem der Vorteil,
daß die einzelnen Seiten eines Fließtextes, der über die Rollenbreite verteilt ist,
nicht auseinanderfallen können. Der dabei auftretende Mißstand des Aufstehens der
Papierbahnen an der Falzkante wird dadurch vermieden, daß vor dem Falzen auf der Innenseite
des Falz ein wasserlöslicher Kleber aufgebracht wird, der zum einen das Faltverhalten
des Papiers günstig beeinflußt und zudem nach der Faltung das Aufstehen des Papiers
verhindert.
[0008] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Ansprüchen und der
folgenden Beschreibung von der in der beigefügten Zeichnung beispielhaft dargestellten
Ausführungsformen:
Es zeigen die Figuren mit den Nummern:
1. Eine Papierrolle mit einem abgerollten Ende (10). Auf der sichtbaren Seite des
abgerollten Papiers sind die späteren Falzlinien (20) zur besseren Darstellung aufgezeichnet.
Zudem ist schematisch der Falzvorgang (Aufklappen der linken Paierseite auf die mittlere
Papierbahn und anschließendes Aufklappen der rechten Papierseite auf die mittlere
Papierbahn) dargestellt. Schließlich ist schematisch der abgetrennte Teil einer vollständigen
Packungsbeilage (30) am unteren Ende zu sehen.
2. Eine gefaltete und bereits abgetrennte Packungsbeilage als Endprodukt des Produktionsvorgangs
(30).
[0009] Die Figur 1 zeigt eine Papierrolle zur Herstellung einer sechsseitigen Packungsbeilage
(12). Diese bereits beidseitig bedruckte (14, 16 und 18) Papierrolle wird im weiteren
Herstellungsprozeß durch Umlenkrollen (22) so gefaltet, daß das (in Draufsicht gesehene)
linke, abgerollte Rollenpapierdrittel (14) auf das mittlere, abgerollte Rollenpapierdrittel
(16) gefaltet wird und danach das (in Draufsicht gesehene) rechte, abgerollte Rollenpapierdrittel
(18) auf die dann bereits zusammengefalteten übrigen beiden gefalteten Paperdrittel
gefaltet wird.
[0010] Natugemäß ist ein Falten des abgerollten Papiers in einem 90° Winkel zur Rollenachse
schwierig darzustellen, da das abgerollte Papier in dieser Richtung eine gewisse Stabilität
besitzt. Die Falzung des abgerollten Papiers wird jedoch dadurch positiv beeinflußt,
daß entlang der (gedachten) Falzlinien (20), die parallel zu den Papierrollenaußenseiten
verlaufen, ein wasserlöslicher Kleber (26) aufgebracht wird, der durch seinen Wasseranteil
das Papier entlang der Auftragslinie aufweicht und dadurch geschmeidiger macht (28).
Zudem wird dadurch eine genauere Faltung erreicht.
[0011] Die Figur 2 zeigt eine fertige sechsseitige Packungsbeilage, die durch Faltung und
Abtrennen der gefalteten und verklebten Papierbahn nach dem voranbeschriebenen Prozeß
zeigt. An den jeweiligen Falzkanten ist das Papier der Packungsbeilage nicht nur gefaltet,
siondern darüberhinaus auch noch verklebt (32), was ein Aufstellen der Papierkanten
im weiteren Verarbeitungsprozeß vermeidet.
1. Verfahren zur Herstellung von klebgefalzten Rollenpackungsbeilagen aus einer ein- oder beidseitig bedruckten Papierrollenbahn (12) deren Breite die
übliche Breite einer Packungsbeilage um einen Faktor n übersteigt dadurch gekennzeichnet, daß eine anschließende n-fache Faltung der Packungsbeilage parallel zu den Papierrollenaußenseiten
(20) erfolgt.
2. Verfahren zur Herstellung von klebgefalzten Rollenpackungsbeilagen nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß die Faltung parallel zu den Papierrollenaußenseiten dadurch erzielt wird, daß entlang
der Falzlinien ein Klebstoff (26, 28) aufgebracht wird, der den Falzvorgang im rechten
Winkel zur Papierrolle begünstigt.
3. Verfahren zur Herstellung von klebgefalzten Rollenpackungsbeilagen nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß wasserlöslicher Klebstoff (28) aufgebracht wird.
4. Klebgefalzte Rollenpackungsbeilagen gemäß Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Falzung an den Innenseiten eine Verklebung der Falzung (20) erfolgt.