[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung eines Elektromotors zum Antrieb eines an einer
Gestellwandung drehbeweglich gelagerten Drehkörpers, wobei der Rotor des Elektromotors
auf der Antriebswelle des Drehkörpers zu dessen Direktantrieb steif und drehfest angeordnet
ist, und der Stator an der Gestellwandung abgestützt ist, wobei die Anordnung vor
allem in einer Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine, anwendbar ist. Darin
stellen die registerverstellbaren Plattenzylinder die relevanten Drehkörper dar.
Bekanntlich werden Druckwerke von Offsetdruckmaschinen von einem Hauptantrieb angetrieben,
der seine Antriebsleistung über eine mechanische Längswelle oder einen Getriebezug
auf die Einzelaggregate der Druckmaschine und weiter auf die einzelnen Zylinder, Walzen
und Trommeln verteilt. Die Druckwerke sind durch diese mechanische Längskopplung derart
miteinander verbunden, dass auch deren Synchronlauf zueinander sichergestellt ist.
Zur praktischen Realisierung ist ein komplexes mechanisches System mit einer Vielzahl
unterschiedlicher Komponenten wie z. B. Getriebe, Kupplungen usw. notwendig. Die dabei
unvermeidbaren Synchronitätsfehler aufgrund des Zahnspieles, der durch die großen
Trägheitsmassen bedingten Elastizität des Antriebsräderzuges und der Eigenschwingungen
beeinträchtigen die Registergenauigkeit und damit die Druckbildgüte.
Deshalb sind Bestrebungen bekannt, diese mechanische Kopplung zwischen den einzelnen
Druckwerken und innerhalb der Druckwerke ganz oder teilweise durch Einzelantriebe
an Zylindern bzw. dezentrale Antriebe an Zylindergruppen, Druckwerken oder Druckwerksgruppen
und eine elektronische Synchronisierung der Antriebe zu ersetzen.
Um aber ohne mechanische Synchronisation den Gleichlauf der Druckwerke bzw. der Drehkörper
innerhalb der Druckwerke untereinander sicher zu stellen, müssen die einzelnen Antriebe
innerhalb eines gemeinsamen Regelungssystems koordiniert sein. Das betrifft nicht
nur die Drehwinkelstellung der Zylinder, Walzen und Trommeln, sondern auch deren axiale
und/oder radiale Positionen. Bei direkt angetriebenen Drehkörpern werden deshalb Lösungen
für die gleichzeitige Lagejustierung der Drehkörper und der an ihnen angeordneten
Direktantriebe benötigt, ohne dabei den Hauptvorteil der Direktantriebe ― ihre Steifigkeit
―zu beeinträchtigen. Aufgrund der starren Anbindung des Rotors an den Drehkörper bei
Direktantrieben betreffen derartige Lösungen insbesondere das Problem der Statorpositionierung
synchron zur Rotor- Drehkörperverbund-Verstellung.
[0002] Eine derartige Anordnung in Druckmaschinen ist beispielsweise aus der DE 41 38 479
A1 bekannt. Rotor/Drehkörper und Stator des Direktantriebes sind in konzentrischen
Exzenterführungen gelagert, deren gemeinsame Verstellbewegungen durch eine lösbare,
vorzugsweise mechanische Verbindung miteinander gekoppelt sind. Zur axialen Verstellung
greifen an beiden Exzenterführungen miteinander synchronisierte Linearantriebe an.
Die dort beschriebene Antriebsanordnung hat den Nachteil, dass jeweils zwei Stellmittel
für Rotor und Stator benötigt werden und dass der Aufwand für die Synchronisierung
der parallelen Verstellbewegungen hoch ist.
[0003] Ferner ist aus der EP 1 132 202 A1 bekannt, bei einer Offsetdruckmaschine exzentrisch
gelagerte Platten- und Gummituchzylinder zu verwenden, wobei der Stator an dem exzentrischen
Lagerring der angetriebenen Zylinderwelle befestigt ist. Die Axialregisterverstellung
erfolgt hier über einen Linearmotor oder eine motorisch angetriebene Spindel, die
an der Zylinderwelle angreift und den Rotor längs des Luftspaltes relativ zum Stator
verschiebt.
Nachteilig ist daran, dass die auf die Zylinderwelle wirkende Spindel den für den
Direktantrieb benötigten Bauraum erheblich vergrößert.
In der DE 199 03 847 A1 wird die axiale Stelleinrichtung aus einer auf der Zylinderantriebswelle
fest angeordneten Scheibe aus ferromagnetischem Material, auf die ein gestellfestes
Magnetspulensystem wirkt, gebildet. Über die Stärke des erzeugten Magnetfeldes wird
der Abstand zwischen Scheibe und Spulensystem und damit die axiale Position des verschiebbar
gelagerten Zylinders verändert. Das Magnetspulensystem kann dabei sowohl in einer
Baueinheit mit dem Direktantrieb als auch separat oder an beiden Seiten des zu verstellenden
Zylinders angeordnet sein. Eine radiale Verstellmöglichkeit ist nicht vorgesehen.
Die Axialverstellung mittels Magnetfeld weist eine widerstandskraftabhängige Wirkung
auf, die eine stabile Positionierung erschwert.
Die beiden letztgenannten Ausführungsformen für eine Axialregisterverstellung erfordern
die axiale Relativbeweglichkeit des Rotors gegenüber dem gestellfest angeordneten
Stator eines Direktantriebes, wofür wegen des geringen Luftspaltes zwischen Rotor
und Stator eine besonders aufwendige Lagerung des Rotors notwendig ist.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einer Direktantriebsanordnung
unter Beibehaltung der Direktverbindung zwischen dem Drehkörper und dem Rotor des
Elektromotors die Verstellbewegungen für den Drehkörper quer und/ oder längs zu seiner
Drehachse ohne die Antriebssteifigkeit vermindernde Relativbewegungen zwischen Rotor
und Stator und mit einem geringen Aufwand zur Synchronisierung der Stellbewegungen
von Rotor und Stator zu ermöglichen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Anordnung
vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung eines Elektromotors zum Direktantrieb eines Drehkörpers
wird der Stator von einem Linearantrieb (Axialregisterantrieb) axial positioniert,
wobei die axialen Verstellbewegungen vom Stator über motorintegrierte, Rotor und Stator
verbindende Wälzlager auf den Rotor und den Drehkörper übertragen werden. Der Linearantrieb
ist entweder am Stator oder an der Gestellwandung angeordnet, wobei eine zusätzliche
Drehmomentenstütze die Antriebs- oder Bremsmomente aufnimmt oder der Linearantrieb
selbst wirkt gleichzeitig als Drehmomentenstütze. Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht
eine sehr kompakte Bauweise und eine weitgehend spielfreie Positionierung des Drehkörpers.
Der für ein stabiles Betriebsverhalten des Direktantriebes erforderliche konstante
Luftspalt zwischen Rotor und Stator bleibt durch die Zwangskopplung über Wälzlager
in vorteilhafter Weise erhalten und wird nicht für die Kompensation eng begrenzter
axialer und radialer Verstellbewegungen des Rotors gegenüber dem gestellfesten Stator
verändert.
[0006] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispieles und anhand der Zeichnungen. Diese zeigen mit
jeweils schematischer Darstellung in
- Fig. 1
- einen axialen Längsschnitt des Direktantriebes mit dem Axialregisterantrieb am Stator
des Direktantriebes und den Exzenterlagern eines Plattenzylinders ,
- Fig. 2
- eine Detailansicht A der Axialregisterverstelleinrichtung aus Fig. 1
- Fig. 3
- einen axialen Längsschnitt der Anordnung aus Fig. 1 mit dem an der Gestellwandung
angeordneten Axialregisterantrieb.
[0007] In einer an sich bekannten Bogenoffsetdruckmaschine sind mehrere Druckwerke hintereinander
angeordnet. In Richtung des Farbflusses sind in jedem Druckwerk Farbwerkswalzen, ein
Plattenzylinder, auf den eine Druckplatte gespannt ist, darunter ein Gummituchzylinder,
auf den ein das Druckbild übertragendes Gummituch gespannt ist und darunter ein Druckzylinder,
der den zu bedruckenden Bogen führt, angeordnet. Alle diese Drehkörper werden über
einen zentral oder dezentral angetriebenen Antriebsräderzug synchronisiert. Einzelantriebe
werden bevorzugt an denjenigen Drehkörpern eingesetzt, die häufig zusätzliche bzw.
spezielle Bewegungsabläufe, die nicht von der gesamten Druckmaschine ausgeführt werden,
realisieren müssen. Zur Ausführung bestimmter Positionierungsbewegungen, z.B. für
den Druckplattenwechsel, werden z. B. Plattenzylinder mittels separater Einzelantriebe
in die gewünschte Plattenwechselposition gedreht. Dazu müssen die Plattenzylinder
über Kupplungen oder permanent aus dem Zahnräderzug ausgegliedert werden.
Das Ausführungsbeispiel (Fig. 1) geht von einem permanent aus dem Antriebsräderzug
ausgegliederten Plattenzylinder 1 mit Einzelantrieb aus, wobei der Einzelantrieb als
Direktantrieb ausgebildet ist, d.h. der Rotor 15 des Elektromotors ist unmittelbar
und ortsfest auf der Antriebswelle 2 des Plattenzylinders 1 angeordnet.
Auf der der Antriebsseite gegenüberliegenden Seite ist die Plattenzylinderwelle 3
über das Lager 17 in der Gestellwandung 4 hinaus verlängert und trägt ein loses, auf
der Welle 3 wälzgelagertes Zahnrad 5, das innerhalb des Zahnräderzuges den Antriebsdrehmoment
vom Gummituchzylinder zum Farbwerk auf die angetriebenen Farbwerkswalzen überträgt,
ohne die davon unabhängige Drehbewegung des Plattenzylinders 1 zu beeinflussen.
[0008] Der in der Druckwerkswandung 4 gelagerte Plattenzylinder 1 ist mit den bekannten
3 Freiheitsgraden zur Lagekorrektur des Druckbildes versehen: Drehwinkelposition,
radiale und axiale Lage.
Die Lage des Druckbildes in Laufrichtung des Bogens ("Umfangsregister") wird über
die Drehwinkelposition des Plattenzylinders 1 beeinflusst, die mit einem Direktantrieb
13,15 aufgrund des (nicht dargestellten) motorintegrierten hochauflösenden Drehwinkelgebers
und der Steifigkeit der Direktantriebe von der (nicht dargestellten) Antriebsregelung
mit der erforderlichen hohen Genauigkeit verändert werden kann.
Um die Lage des Druckbildes um eine Achse senkrecht zur Zylinderachse drehen zu können
(Verstellen des Diagonalregisters), wird der Plattenzylinder 1 jeweils an seinen Enden
radial ausgelenkt.
Die Antriebswelle 2 des Plattenzylinders 1 ist dazu in der Wandung 4 in einem Kugellager
17 drehbar gelagert. Das Kugellager 17 ist unmittelbar von einer Exzenterbuchse 6
umfasst, welche in der Druckwerkswandung 4 gelagert ist. Wird die Exzenterbuchse 6
rotiert, bewegt sich die Drehachse der Antriebswelle 2 in einer exzentrischen Umlaufbahn.
Mit Exzenterbuchsen - Lagern auf beiden Seiten des Plattenzylinders 1 lässt sich somit
die Diagonalregister-Verstellung bewirken.
Um die Lage des Druckbildes quer zur Laufrichtung des Bedruckstoffes beeinflussen
zu können (Verstellung des Seitenregisters), ist der Plattenzylinder 1 in Längsrichtung
verschiebbar in bekannter Weise mittels Lager 17 in den Gestellwandungen 4 gelagert.
[0009] Im Gegensatz zu bekannten Axialregisterverstellungen in Verbindung mit Direktantrieben
wird gemäß der Erfindung nicht der Rotor 15 axial verschoben und der Stator 13 nachgeführt,
sondern die Verstellbewegung wird am Stator 13 initiiert. Erfindungsgemäß ist dazu
in einer ersten Variante ein Axialregisterantrieb 7 mit einer Halterung 19 direkt
am Stator 13 fest angeordnet. Der Axialregisterantrieb 7 kann beispielsweise ein Servomotor
8 mit Stirnraduntersetzungsgetriebe 9 sein, welches eine Zugspindel 10 antreibt, die
in die Exzenterbuchse 6 auf der Antriebsseite eingreift (Fig. 2). Die Zugspindel 10
ist in einem den Stator 13 umfassenden Außenring oder in einem am Stator 13 befestigten
Hebel in Lagern 20 geführt.
Zur Übertragung der Axialbewegung des Stators 13 auf den Plattenzylinder 1 sind Stator
13 und Rotor 15 des Plattenzylinderdirektantriebes mittels Wälzlager hoher Güte 14,
insbesondere Axiallager, konzentrisch miteinander verbunden (Fig.1). Die verdrehfeste
Anordnung des Stators 13 zur Aufnahme des Antriebs- und Bremsmomentes wird durch mindestens
eine am Umfang des Stators 13 angeordnete Drehmomentenstütze 16 erreicht, die durch
einen Bolzen gebildet ist, der achsparallel fest in der Exzenterbuchse 6 gelagert
ist und spielfrei in eine Bohrung in den Außenring des Statorgehäuses eingreift. Der
Bolzen kann dabei gleit- oder wälzgelagert in der Bohrung geführt sein (18).
[0010] Bei einer erforderlichen Seitenregisterverstellung wird der Axialregistermotor 8
von der (nicht dargestellten) Maschinensteuerung aktiviert. Dieser Servomotor 8 versetzt
über das optionale Untersetzungsgetriebe 9 die Zugspindel 10 in Rotation, die an ihrem
anderen Ende in eine Gewindebohrung 12 in der Exzenterbuchse 6 auf der Antriebsseite
eingreift und so den Stator 13 von der Exzenterbuchse 6 weg- oder zu ihr hinbewegt
(Fig.2). Über die motorintegrierten Axiallager 14, die den Stator 13 axial und radial
gegenüber dem Rotor 15 fixieren, wird die Verstellbewegung des Stators 13 auf den
Rotor 15 und damit direkt auf die Antriebswelle 2 des Plattenzylinders 1 übertragen.
Der durch den Axialregistermotor 8 erzeugte Kippmoment in der Antriebswelle 2 des
Plattenzylinders 1 wird optimal abgebaut, wenn der Plattenzylinder 1 während der axialen
Stellbewegung rotiert und so die Axialbewegung der Zylinderwelle 2,3 in den Lagern
17 mit minimaler Reibung erfolgt.
Um die Spielfreiheit der erfindungsgemäßen Anordnung zur Axialregisterkorrektur auf
Dauer zu gewährleisten, kann die in der Gewindebohrung 12 eingreifende Zugspindel
10 durch eine zusätzliche Kontermutter 11 spielfrei gekontert sein.
Da der Direktantrieb bei der erfindungsgemäßen Axialregisterverstellung nicht wie
bekannte Antriebsvarianten über eine gestellfeste Verbindung des Stators 13 mit der
Wandung 4 verfügt, muss er trotz seiner axialen Beweglichkeit in seiner Drehwinkelposition
gegenüber der Exzenterbuchse 6 so steif fixiert werden, dass keinerlei Umfangsregisterabweichungen
auftreten. Dazu dient die bereits genannte mindestens eine Drehmomentenstütze 16,
die das Verdrehen des Stators 13 gegenüber der Exzenterbuchse 6 verhindert, indem
der Stator 13 auf einem achsparallelen, in der Exzenterbuchse 6 befestigten Bolzen
geführt wird.
Aber auch die Zugspindel 10 selbst kann bei entsprechender spielfreier Lagerung 20
und Dimensionierung als Drehmomentenstütze ausgebildet sein. Diese Variante ist insbesondere
dann realisierbar, wenn der Axialregisterantrieb 7 nicht am Stator 13 angeordnet ist,
sondern an der Wandung 4 außerhalb der Exzenterbuchse 6 (Fig.3). Die Zugspindel 10
ist hierbei gestellfest in spielfreien Lagern 20 in der Wandung 4 geführt, wobei durch
deren Dimensionierung und Abstand der zusätzlichen Funktion der Zugspindel 10 als
Drehmomentenstütze Rechnung getragen werden muss. Der Axialregistermotor 8 ist mit
Hilfe einer Halterung 19 gestellfest an der Wandung 4 außerhalb der Exzenterbuchse
6 gelagert und treibt die Zugspindel 10 über das Untersetzungsgetriebe 9 an. Im einfachsten
(dargestellten) Fall besteht das Untersetzungsgetriebe 9 aus jeweils einem Stirnrad
auf der Motorwelle und auf der Zugspindel 10, die miteinander kämmen. An ihrem losen
Ende greift die Zugspindel 10 in ein Gleitstück 21 mit entsprechendem Innengewinde
ein, das in einer Langlochführung 22 im Außenring des Stators 13 oder in einem am
Stator 13 fest angebrachten Hebel spielfrei geführt ist.
Bei einer Axialregisterverstellung wird nun in zum ersten Ausführungsbeispiel analoger
Weise der Axialregistermotor 8 aktiviert, der die Zugspindel 10 über das Untersetzungsgetriebe
9 in der vorgesehenen Richtung in Rotation versetzt. Am Gleitstück 21 wird die Spindelrotation
in eine achsparallele Linearbewegung umgesetzt, wobei das Gleitstück 21 die lineare
Verstellbewegung auf den Stator 13 und über die motorintegrierten Lager 14 auf den
Rotor-Plattenzylinder-Verbund 13,15 überträgt.
Die Langlochführung 22 dient dem Ausgleich der radialen Verstellung der Antriebswelle
2 des Plattenzylinders 1 (Diagonalregister). Da der Axialregisterantrieb 7 an der
Gestellwandung 4 fest angeordnet ist und im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
nicht Stator 13 und Axialregisterantrieb 7 gemeinsam mit der Exzenterbuchse 6 verstellt
werden, sondern nur der Stator 13, tritt eine radiale Relativbewegung zwischen Stator
13 und Axialregisterantrieb 7 beim Rotieren der Exzenterbuchse 6 auf. Die dadurch
bedingte Abstandsänderung zwischen Stator 13 und Zugspindel 10 wird mit der Langlochführung
22 des Gleitstückes 21 ausgeglichen.
[0011] Die durch die Exzenterdrehung verursachte Drehbewegung des Stators 13 muss mit Hilfe
bekannter Mittel durch die Maschinensteuerung erfasst und durch den Direktantrieb
13,15 kompensiert werden, um eine Abweichung der Drehwinkelposition des Rotors 15
von seiner Solllage und dadurch bedingte Verschiebung des Druckbildes auf dem Bedruckstoff
zu verhindern.
[0012] In den Fällen, in denen eine radiale Verstellmöglichkeit des angetriebenen Drehkörpers
1 nicht erforderlich ist, entfällt die Exzenterbuchse 6 und die Zugspindel 10 greift
bei Anordnung des Axialregisterantriebes 7 am Stator 13 des Direktantriebes in eine
Gewindebohrung 12 in der Wandung 4 ein.
Bei Anordnung des Axialregisterantriebes 7 an der Wandung 4 vereinfacht sich die Führung
der Zugspindel 10 am Stator 13 wegen des Fehlens der radialen Relativbewegung zwischen
Direktantrieb und Wandung 4 zu einer Gewindebohrung.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 1
- Drehkörper, Plattenzylinder
- 2
- Antriebswelle des Plattenzylinders
- 3
- Plattenzylinderwelle
- 4
- Gestellwandung
- 5
- Zahnrad für Farbwerksantrieb
- 6
- Exzenterbuchse
- 7
- Axialregisterantrieb
- 8
- Axialregistermotor, Servomotor
- 9
- Zwischengetriebe, Untersetzungsgetriebe
- 10
- Zugspindel
- 11
- Kontermutter
- 12
- Gewindebohrung
- 13
- Stator
- 14
- Wälzlager, Axiallager
- 15
- Rotor
- 16
- Drehmomentenstütze
- 17
- Lager für Antriebswelle
- 18
- Lager für Drehmomentenstütze
- 19
- Halterung für Axialregistermotor
- 20
- Lager für Zugspindel
- 21
- Gleitstück
- 22
- Langlochführung
1. Vorrichtung zur Lageverstellung eines Drehkörpers mit Direktantrieb an einer Rotationsdruckmaschine,
wobei
- der Drehkörper (1) axial verstellbar in einer Wandung (4) drehgelagert ist,
- der Direktantrieb aus einem Elektromotor mit einem Rotor (15), der mit dem Drehkörper
(1) steif und unmittelbar verbunden ist und mit einem zum Rotor (15) konzentrischen,
drehfest abgestützten Stator (13) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Stator (13) und der Rotor (15) des Direktantriebes durch Wälzlager (14) drehbeweglich
und axial spielfrei miteinander verbunden sind,
- der Stator (13) der Wandung (4) über einen Axialregisterantrieb (7) und über eine
durch den Axialregisterantrieb (7) angetriebene Zugspindel (10) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei
- der Drehkörper (1) eine zentrische Antriebswelle (2) aufweist, die in einer in der
Wandung (4) drehgelagerten Exzenterbuchse (6) gelagert und über die Exzenterbuchse
(6) radial verstellbar ist und
- der Stator (13) des Direktantriebes der Exzenterbuchse (6) über den Axialregisterantrieb
(7) und die Zugspindel (10) zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei
- der Axialregisterantrieb (7) als am Stator (13) fest angeordneter Servomotor (8)
ausgestaltet ist, der über ein Zwischengetriebe (9) die zur Längsachse des Drehkörpers
(1) parallele Zugspindel (10) antreibt, die an der Peripherie des Stators (13) drehbeweglich
gelagert ist und mit einer Gewindebohrung (12) in der Wandung (4) zusammenwirkt und
- der Stator (13) sich mit mindestens einer Drehmomentenstütze (16) drehfest und axial
beweglich an der Wandung (4) abstützt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei
- der Axialregisterantrieb (7) als am Stator (13) fest angeordneter Servomotor (8)
ausgestaltet ist, der über ein Zwischengetriebe (9) die zur Längsachse des Drehkörpers
(1) parallele Zugspindel (10) antreibt, die an der Peripherie des Stators (13) drehbeweglich
gelagert ist und mit einer Gewindebohrung (12) in der Exzenterbuchse (6) zusammenwirkt
und
- der Stator (13) sich mit mindestens einer Drehmomentenstütze (16) drehfest und axial
beweglich an der Exzenterbuchse (6) abstützt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentenstütze (16) ein ortsfest an der Antriebsseite der Wandung (4) angeordneter,
zur Achse des Drehkörpers (1) paralleler Bolzen ist, der mit einem Lager (18) an der
Peripherie des Stators (13) zusammenwirkt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentenstütze (16) ein ortsfest an der Antriebsseite der Exenterbuchse (6)
angeordneter, zur Achse des Drehkörpers (1) paralleler Bolzen ist, der mit einem Lager
(18) an der Peripherie des Stators (13) zusammenwirkt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei
der Axialregisterantrieb (7) als an der Gestellwandung (4) fest angeordneter Servomotor
(8) ausgestaltet ist, der über ein Zwischengetriebe (9) die zur Längsachse des Drehkörpers
(1) parallele Zugspindel (10) antreibt, die in der Wandung (4) drehbeweglich gelagert
ist und in einer Gewindebohrung an der Peripherie des Stators (13) axial spielfrei
geführt ist, zusammenwirkt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei
der Axialregisterantrieb (7) als an der Gestellwandung (4) fest angeordneter Servomotor
(8) ausgestaltet ist, der über ein Zwischengetriebe (9) die zur Längsachse des Drehkörpers
(1) parallele Zugspindel (10) antreibt, die in der Exenterbuchse (6) drehbeweglich
gelagert ist und mit einem Gleitstück (21), das in einer die radiale Verstellung des
Drehkörpers (1) kompensierenden Langlochführung (22) an der Peripherie des Stators
(13) axial spielfrei geführt ist, zusammenwirkt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugspindel (10) gleichzeitig als Drehmomentenstütze ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 3, 4, 7 oder 8, wobei das Zwischengetriebe (9) ein Stirnraduntersetzungsgetriebe
ist.
11. Rotationsdruckmaschine mit mindestens einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder mehrere der Axialregistermotoren (8) im Rahmen einer Steuerungskette oder
eines Regelkreises für die Axialregisterverstellung als Stellglied für die Axialverstellung
eines oder mehrerer Druckbild oder Bedruckstoff führender Drehkörper (1) mit Direktantrieb
ausgebildet ist.