[0001] Die Erfindung betrifft eine Stoßdämpfereinrichtung und Anordnung auf einem im Untergestell
eines schienengebundenen Güterwagens angeordneten Dämpfertisch nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Vorgenannte Einrichtungen sind insbesondere für Eisenbahngüterwagen, die zum Transport
von stoßempfindlichen Ladegütern eingesetzt werden, vorgesehen.
[0003] In der DE 41 10 968 ist eine Stütz- und Führungseinrichtung zur Lagerung eines Stoßbalkens
im Untergestell eines Schienenfahrzeuges beschrieben, bei dem der Stoßbalken aus einem
Paar seitlicher Längsträger gebildet ist, die sich in Richtung der Längsachse des
Schienenfahrzeuges erstrecken. Die voneinander beabstandeten Längsträger sind durch
im Abstand angeordnete Querträger untereinander verbunden. Die Längsträger weisen
seitliche, nach außen gerichtete Ausnehmungen auf, in die im Untergestell angeordnete
Stütz- und Führungselemente hineinragen. Die Stütz- und Führungselemente sind als
Gleit- oder Wälzlager ausgebildet, die bezüglich einer Querebene jeweils paarig angeordnet
und jeweils in gleicher Bauart, entweder als Gleit- oder als Wälzlager, ausgeführt
sind. Zwischen dem Untergestell und dem in ihm längsverschieblich gelagerten Stoßbalken
ist ein Längsdämpfer angeordnet.
[0004] Die vorstehend beschriebene Stütz- und Führungseinrichtung ermöglicht auch bei langen
Schienenfahrzeugen ein sicheres Zurückführen des Stoßbalkens und damit des Stoßdämpfers.
Allerdings weist die Einrichtung einen komplizierten Aufbau auf und die Einstellung
der vorgegebenen Toleranzen zwischen Stoßbalken einerseits und Stütz- und Führungselement
andererseits erfordert die Bereitstellung und Befestigung seiten- und höhenverstellbarer
Lagerböcke im Untergestell.
[0005] Aus der Praxis ist eine Langhubstoßdämpferanordnung bekannt, bei der welcher der
Stoßdämpfer auf einem fest im Untergestell integrierten sogenannten Dämpfertisch aufliegt,
auf welchem der Stoßdämpfer wechselseitig, je nachdem von welcher Seite der Stoß kommt,
gleitet. Der Einbauraum ist durch einen geschraubten Deckel abgedeckt, der für maximale
Verkehrslast des Fußbodens und Kräfte aus dem Bahnbetrieb ausgelegt ist. Eine seitliche
Begrenzung am Gleitträger fixiert den Dämpfer in seitlicher Richtung. Der Kraflfluß
vom Gleitträger über den Dämpfer ins Untergestell verläuft über einen von unten einschiebbaren
Stützkeil.
[0006] Diese Ausführung ist sehr montageaufwendig, da insbesondere Deckel, Stützkeil und
Mitnehmerkonsolen exakt aufeinander passen müssen und keinen Winkelversatz zueinander
haben dürfen. Eine Fehlstellung könnte unter Umständen zu einem "Wandern" des Dämpfers
führen, mit der Folge, dass sich dieser nach oben bewegt und unzulässig am Deckel
abstützt.
[0007] Weitere Langhubstoßdämpfer sind in der EP 0 333 152 A2, hier mit einem Außengehäuse,
sowie in der US 3,205,835 und der US 3,223,052, hier als federbelastete Langhubdämpfer
ausgeführt, beschrieben. Allen vorgenannten Lösungen gemeinsam ist, dass der Dämpfer
einzeln und von oben eingebaut werden muss und auf einem fest im Untergestell integrierten
Dämpfertisch aufliegt. Bei dieser Anordnung der Dämpfer müssen bei der Demontage der
Dämpfer meist Wageneinbauten entfernt werden, was insgesamt kostenaufwendig ist.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Stoßdämpfereinrichtung für schienengebundene Güterwagen
mit Stoßbalken so auszubilden und anzuordnen , dass deren Lagerung und Sicherung verbessert
ist sowie der Aufwand für die Montage und Demontage reduziert werden kann.
[0009] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beansprucht.
[0010] Die erfindungsgemäße Anordnung und Ausbildung des Stoßdämpfers hat insbesondere den
Vorteil dass der Aufwand für die Montage Stoßdämpfereinrichtung, einschließlich der
Positionierung und der Ausrichtung ihrer Funktionsteile zueinander vereinfacht wird,
weil Dämpfer und Dämpfertisch als Baugruppe (Modul/Funktionseinheit) - insbesondere
auch von unten - eingebaut werden können. Dadurch wird der Montage- und Reparaturaufwand
erheblich reduziert, da kein Ausbau von Wageneinbauten und kein Öffnen des Fußbodens
erforderlich ist.
[0011] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 2 kann der Dämpfer gegen Verdrehen gesichert
werden und durch die Ausgestaltung nach Anspruch 3 kann die seitliche Führung des
Dämpfers gewährleistet werden.
[0012] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 4 ist ein Einfädeln und Positionieren des Dämpfertisches
in den vorgesehenen Einbauraum im Untergestell von unten ermöglicht bzw. erheblich
erleichert.
[0013] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der zugehörigen
Zeichnung, auf die im Ausführungsbeispiel Bezug genommen wird, zeigt
Fig. 1 eine Stoßdämpfereinrichtung in Draufsicht im Einbauzustand;
Fig. 2 einen Querschnitt der Stoßdämpfereinrichtung im Bereich des Dämpferkopfes ;
Fig. 3 eine Ansicht B nach Fig. 2 und
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein Ende des Moduls in der Montagephase.
[0014] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Teilansicht eines Untergestells 10 eines Eisenbahngüterwagens.
Zur Vereinfachung der Darstellung der erfindungsgemäßen Lösung wird auf die Darstellung
des Fahrgestells und der Aufbauten verzichtet. Das Untergestell 10 wird durch zwei
seitliche und beabstandete, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Längsträger 10.1
gebildet, die miteinander durch eine Vielzahl von Querträgern 10.2 verbunden sind.
Der von den beiden inneren Trägerprofilen der Längsträger 10.1, die sich mit ihren
offenen Stegseiten gegenüberstehen, der Oberkante der Querträger 10.2 und der Unterseite
des Fußbodens eingeschlossene, sich über die Länge des Güterwagens erstreckende Raum
dient der verschiebbaren Aufnahme des sich über die gleiche Länge erstreckenden Stoßbalkens
9. Der Stoßbalken 9 wird aus zwei parallel verlaufende Doppel-T-Trägern gebildet,
die untereinander durch quer verlaufende Streben beabstandet sind. Der Stoßbalken
9 stützt sich in Längsrichtung an einem sich in Längsrichtung des Schienenfahrzeuges
erstreckenden Dämpfer 2 ab, der auf einem im Untergestell 10 integrierten Dämpfertisch
1 mindestens mit den an beiden Enden des Dämpfers 2 besonders ausgebildeten Dämpferköpfen
3 aufliegt.
[0015] Fig. 2 und 3 zeigen die besondere Ausbildung des Dämpferkopfes 3 und die Verbindung
mit dem Dämpfertisch 1 sowie mit dem Untergestell 10. Am Dämpferkopf 3 ist auf jeder
Seite im unteren Bereich ein hakenartiges bzw. L-förmiges Sicherungselement 4 angeordnet,
das einerseits mit seinem Steg mit dem Dämpferkopf 3 lösbar verbunden ist und andererseits
mit seinem Gurt den Obergurt 5 des Dämpfertisches 1 hintergreift. An der Verbindungsstelle
zwischen Sicherungselement 4 und Dämpferkopf 3 ist dieser bearbeitet und weist dort
eine zusätzliche Fläche in Form eines Rücksprunges 7 auf. Damit ist das Sicherungselement
4 gegen Verdrehen gesichert. Die Sicherungselemente 4 dienen gleichzeitig zur seitliche
Führung des Dämpfers 2.
[0016] Dämpfer 2 und Dämpfertisch 1 bilden damit eine Baugruppe (Funktionseinheit), die
als Modul eine günstigere Montage und Demontage gewährleistet. Dieses Modul kann nun
mit am Untergestell 10 angeordneten Konsolen 6 lösbar verbunden werden.
[0017] Aus Fig. 4 ist erkennbar, dass der Dämpfertisch 1 im Bereich des Dämpferkopfes 3
mit einer vertikalen Ausklinkung 8 versehen ist, die ermöglicht, dass das Modul von
unten montiert werden kann. Bei der Montage wird der Modul in eine Stellung parallel
zur Fahrzeuglängsachse gebracht. Danach wird das Kopfende mit der Ausklinkung 8 des
Dämpfertisches 1 in den Bereich einer Konsole 6 geführt, während sich die andere Konsole
6 außerhalb des Moduls befindet. Jetzt wird das Modul vertikal nach oben an den Konsolen
6 vorbeigeführt und bei Freigängigkeit auf die Konsolen 6 aufgesetzt und anschließend
mit diesen lösbar verbunden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0018]
- 1
- Dämpfertisch
- 2
- Stoßdämpfer
- 3
- Dämpferkopf
- 4
- Sicherungselement
- 5
- Obergurt
- 6
- Konsole
- 7
- Rücksprung
- 8
- Ausklinkung
- 9
- Stoßbalken
- 10
- Untergestell
- 10.1
- Längsträger
- 10.2
- Querträger
1. Stoßdämpfereinrichtung und Anordnung auf einem im Untergestell eines schienengebundenen
Eisenbahngüterwagens angeordneten Dämpfertisch und mit im Untergestell angeordneten
Stoßbalken, der sich wechselseitig über den Stoßdämpfer zum Untergestell abstützt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stoßdämpfer (2) und der Dämpfertisch (1) eine Baugruppe (Modul) bilden, die auf
Konsolen (6) im Untergestell (10) lösbar befestigt ist, dass der Stoßdämpfer (2) mindestens
mit seinen an beiden Enden besonders ausgebildeten Dämpferköpfen (3) auf dem Dämpfertisch
(1) aufliegt und dass auf jeder Seite des Dämpferkopfes (3) unten ein Sicherungselement
(4) lösbar befestigt ist, welches den Obergurt (5) des Dämpfertisches (1) hintergreift.
2. Stoßdämpfereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Verbindungsstelle Sicherungselement (4) mit dem Dämpferkopf (3) eine bearbeitete
zurückgesetzte Fläche in Form eines Rücksprungs (7) am Dämpferkopf (3) vorgesehen
ist.
3. Stoßdämpfereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungselemente (4) als seitliche Führung des Dämpfers (2) ausgebildet sind.
4. Stoßdämpfereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfertisch (1) im Bereich des Dämpferkopfes (3) mit einer vertikalen Ausklinkung
(8) versehen ist, über die der Dämpfertisch (1) an den Konsolen (6) des Untergestelles
(10) vertikal vorbeiführbar ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ein- und Ausbau der Baugruppe (Modul), bestehend aus Stoßdämpfer (2) und Dämpfertisch
(1), im Untergestell (10) vorzugsweise von unten erfolgt.