[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Tragen einer Rolle,
wie z. B. einer Papierrolle, welche beispielsweise in einen Rollenwechsler einer Rollendruckmaschine
eingesetzt werden kann. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Ausachsen einer solchen Rolle.
[0002] Beim Ablegen einer Rolle z. B. aus den Tragarmen eines Rollenwechslers auf eine Verschiebebühne
können relativ große Kräfte entstehen, welche zu einer Zerstörung von Teilen des Rollenwechslers
oder der Verschiebebühne führen können. Fig. 1 zeigt beispielhaft einen Rollenwechsler
1, welcher über Tragzapfen 1a und 1b Papierrollen 6 und 7 hält. Zum Wechseln einer
Papierrolle wird z. B. eine volle Papierrolle 6 über eine Verschiebebühne 3 zum Rollenwechsler
1 gebracht und vom Rollenwechsler 1 mittels der Tragzapfen 1a aufgenommen und verschwenkt,
wobei eine auszuwechselnde und z. B. fast vollständig abgewickelte Rolle 7 wieder
auf der Verschiebebühne 3 abgelegt wird. Wenn der Winkel w beim Ablegen und Aussachsen
dieser Papierrolle 6 auf der Haltevorrichtung 5 der Verschiebebühne 3 relativ klein
ist und beispielsweise im Bereich zwischen 0 und 15 Grad liegt, so können Kräfte entstehen,
welche Teile des Rollenwechslers 1 sowie der Verschiebebühne zerstören würden, insbesondere
dann wenn die Verschiebebühne 3 nicht gefedert ist und der Antriebsmotor der Tragarm
2 mit einem großen Drehmoment schwenkt.
[0003] Aus der DE 43 34 582 A1 ist ein Rollenwechsler bekannt, mit welchem eine Papierrolle
über eine Schiebebühne entladen werden kann. Hierzu wird im Rollenwechsler eine Messvorrichtung
benötigt, mit welcher die Bahngeschwindigkeit der ablaufenden Papierbahn und die Winkelgeschwindigkeit
der Papierrolle, von welcher diese Bahn abgewickelt wird, gemessen werden kann, so
dass sich der Durchmesser der Papierrolle als Quotient aus der Bahngeschwindigkeit
und der Winkelgeschwindigkeit bestimmen lässt, woraus sich der Winkel und der Abstand,
unter welchen die Schiebebühne die Papierrolle aufnimmt, bestimmt wird.
[0004] Die DE 197 14 551 C2 beschreibt eine Vorrichtung zum Ausachsen einer Bedruckstoffrolle
aus Tragarmen eines Rollenwechslers in einer Rollendruckmaschine mit einer Haltevorrichtung,
auf welche die Bedruckstoffrolle ablegbar ist, wobei an der Haltevorrichtung ein Drucksensor
zum Erfassen des von der Bedruckstoffrolle und den Tragarmen auf die Haltevorrichtung
ausgeübten Gewichts und Druckes vorgesehen ist. Eine Rechenschaltung eines Regelkreises
ermittelt die Differenz eines von dem Drucksensor festgestellten Ist-Druckwertes und
eines zuvor berechneten oder vorgegebenen Restrollendruckwertes der auszuwechselnden
Bedruckstoffrolle. Über den Regelkreis wird die Absenkung der Tragarme gestoppt, wenn
der auf die Haltevorrichtung aufgebrachte Druck in einer vorgegebenen Bandbreite dem
Betrag des Gewichts der abzulegenden Bedruckstoffrolle entspricht, worauf die Spanndome
der Tragarme von dem Gewicht der Bedruckstoffrolle entlastet herausziehbar sind.
[0005] Werden jedoch von einer Messeinrichtung oder einem solchen Drucksensor keine oder
falsche Signale ausgegeben, da beispielsweise aufgrund eines Bahnrisses oder einer
Notaus-Schaltung keine zuverlässigen Informationen vorliegen, so kann es beim Ausachsen
einer Bedruckstoffrolle dennoch zu großen Auflagekräften auf der Verschiebebühne kommen,
wodurch einerseits Teile des Rollenwechslers und andererseits die Verschiebebühne
beschädigt oder sogar zerstört werden können.
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zum Tragen einer Rolle, sowie
eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ausachsen einer Rolle vorzuschlagen, welche
das sichere und zerstörungsfreie Ablegen einer Rolle ermöglichen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Tragen einer Rolle, wie z. B. einer Bedruckstoffrolle
oder einer Papierrolle, weist eine Haltevorrichtung auf, auf welche die Rolle abgelegt
werden kann. Erfindungsgemäß ist ein erstes Federelement vorgesehen, welches so mit
der Haltevorrichtung verbunden oder gekoppelt ist, dass bei einer Belastung der Haltevorrichtung,
z. B. durch Auflegen der Rolle, durch das erste Federelement eine etwa gegen die durch
die Belastung hervorgerufene Kraft gerichtete erste Federkraft erzeugt wird. Weiterhin
ist erfindungsgemäß ein zweites Federelement vorgesehen, welches so mit der Haltevorrichtung
gekoppelt oder verbunden ist, dass das zweite Federelement eine in etwa gegen die
vom ersten Federelement erzeugte Kraft wirkende zweite Federkraft erzeugt. Bevorzugt
wirkt die zweite Federkraft etwa in Richtung der durch die Belastung hervorgerufenen
Kraft. Hierdurch kann das zur Erzeugung einer Gegenkraft bei Auflegen einer Rolle
auf die Haltevorrichtung vorgesehene erste Federelement über einen vorgegebenen Federweg
"weich" gemacht werden, d. h. das durch das erste und zweite Federelement gebildete
Gesamtsystem weist eine Federdehnungskonstante auf, welche durch ein Zusammenwirken
des ersten und zweiten Federelements gebildet wird, wodurch innerhalb vorgegebener
Federwege gewünschte Federkräfte einstellbar sind, welche sich mit dem Federweg oder
in Abhängigkeit von einer Bewegung der Haltevorrichtung verändern können. Bevorzugt
ist das erste und/oder zweite Federelement an einer Vorrichtung befestigt, welche
selbst feststeht oder mit einer feststehenden Vorrichtung wie z. B. einem Boden verbunden
ist oder darauf steht. Die feststehende Vorrichtung sollte sich vorteilhaft nicht
mit der abzulegenden Rolle bewegen.
[0009] Vorteilhaft sind das erste und zweite Federelement so ausgestaltet oder angeordnet,
dass der maximale Federweg des zweiten Federelements kleiner ist als ein maximal erreichbarer
Federweg des ersten Federelements. Beispielsweise können die Federelemente so angeordnet
sein, dass das erste Federelement durch eine Druckkraft, welche hervorgerufen wird
durch eine auf die Haltevorrichtung aufgelegte Rolle, zusammengedrückt wird, wohingegen
das zweite Federelement, welches im Ruhezustand bei fehlender Belastung der Haltevorrichtung
z. B. durch die Kraft des ersten Federelements gespannt ist, bei einer durch eine
Belastung der Haltevorrichtung hervorgerufenen Bewegung allmählich entlastet wird.
[0010] Das zweite Federelement kann so ausgestaltet sein, dass nach einem vorgegebenen Federweg
oder einem Absenken der Haltevorrichtung das zweite Federelement vollständig entspannt
ist, so dass keine Kraft mehr vom zweiten Federelement auf die Haltevorrichtung wirkt,
wodurch die Haltevorrichtung nach dem vorgegebenen Federweg nur noch von dem ersten
Federelement gefedert wird. Bei einer solchen Anordnung von ersten und zweiten Federelementen
führt eine Belastung der Haltevorrichtung zunächst über einen vorgegebenen Federweg
von z. B. 5 mm, nach welchem das zweite Federelement vollständig entspannt ist, zu
einem durch die Belastung hervorgerufenen Absenken der Haltevorrichtung bei einer
kleineren der Belastung entgegenwirkenden Federkraft, wonach nach vollständiger Entspannung
des zweiten Federelements eine größere Federkraft auf die Haltevorrichtung wirkt,
um nach dem vorgegebenen Federweg ein weiteres Absenken oder Einfedern der Haltevorrichtung
zu erschweren. Somit kann beispielsweise über einen Schalter oder Initiator, welcher
durch eine Bewegung oder Absenkung der Haltevorrichtung z. B. nach einem vorgegebenen
Weg ausgelöst wird, ein Stopsignal für den Rollenwechsler erzeugt werden, wobei das
zum Auslösen des Schalters oder Initiators erforderliche Bewegen oder Absenken der
Haltevorrichtung relativ leicht gegen eine geringere Federkraft erfolgt, während einer
weiteren Bewegung oder Absenkung der Haltevorrichtung eine größere Federkraft entgegenwirkt,
so dass ein "Nachschwenken" eines Tragarms des Rollenwechslers mit einer durch den
Tragarm gehaltenen Rolle problemlos aufgenommen werden kann.
[0011] Im Ruhezustand ist die Federkraft des teilweise gespannten ersten Federelements bevorzugt
größer als die Federkraft des teilweise gespannten zweiten Federelements, so dass
beispielsweise das zweite Federelement in Ruhestellung bei fehlender Belastung der
Haltevorrichtung durch das erste Federelement gespannt werden kann und das erste Federelement
über einen vorgebbaren Federweg "weich" macht. Die Federkonstante des ersten Federelements
kann größer, gleich oder kleiner sein als die des zweiten Federelements.
[0012] Der Ruhezustand kann z. B. ein Zustand sein, in welchem die Tragevorrichtung unbelastet
ist. Dabei können einzelne oder alle Federelemente entspannt oder teilweise oder vollständig
gespannt sein.
[0013] Bevorzugt ist das erste Federelement eine Druckfeder, ein Druckfederpaket oder eine
Anordnung aus mehreren Druckfedern, welche bei Zusammendrücken der Feder oder Federelemente
eine Gegenkraft erzeugen. Vorteilhaft ist das zweite Federelement als Tellerfeder
oder Tellerfederpaket ausgebildet, welche einen bevorzugt relativ kleinen Federweg
von z. B. 1 bis 10 mm, insbesondere 5 mm haben bis die Tellerfeder oder das Tellerfederpaket
vollständig entspannt ist. Allgemein können das erste Federelement und/oder das zweite
Federelement sowohl aus einer einzelnen Feder, als auch parallel zueinander und/oder
hintereinander angeordneten Federelementen gebildet werden, wobei hier zur Vereinfachung
die Erfindung durch die Begriffe erstes bzw. zweites Federelement beschrieben wird.
Es ist auch möglich die erfindungsgemäße Vorrichtung so auszugestalten, dass das erste
Federelement bei einer Belastung der Haltevorrichtung entspannt und das zweite Federelement
gespannt wird, wodurch prinzipiell die gleichen Effekte erhalten werden können.
[0014] Vorteilhaft ist eine Schaltvorrichtung vorgesehen, welche ein Signal ausgibt, wenn
die Haltevorrichtung um einen vorgegebenen Weg aus der Ruhestellung gebracht oder
durch Auflegen einer Rolle nach unten gedrückt wird. Ein solches Signal einer Schaltvorrichtung
kann z. B. zum Stoppen der Bewegung des Tragarmes eines Rollenwechslers verwendet
werden. Ist die Schaltvorrichtung so angeordnet, dass diese innerhalb des Federwegs
ausgelöst wird, bei welchem das zweite Federelement noch eine gegen das erste Federelement
gerichtete Kraft erzeugt, so kann das Auslösen der Schaltvorrichtung z. B. zum Anhalten
der Bewegung des Rollenwechslers durch eine vergleichsweise kleine auf die Haltevorrichtung
wirkende Kraft bewirkt werden, während einem zu starken Einfedern der Haltevorrichtung
das nach einem vorgegebenen Federweg nicht mehr durch das zweite Federelement "weich"
gemachte erste Federelement entgegenwirkt.
[0015] Nach einem anderen Aspekt kann mindestens ein Federelement mit einer sich über den
Federweg verändernden Federkonstante vorgesehen sein, welches statt und/oder in Kombination
mit dem ersten und/oder zweiten Federelement eingesetzt wird, so dass der erfindungsgemäße
Effekt einer erst "weichen" und dann "harten" Feder mit nur einem einzigen oder mehreren
solcher Federelemente erreicht werden kann.
[0016] Gemäß einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Transportvorrichtung
mit einer wie oben beschriebenen Vorrichtung zum Tragen einer Rolle und mindestens
einem Transportelement, wie z. B. einem Laufrad, um die Transportvorrichtung mit oder
ohne eine auf die Haltevorrichtung aufgelegte Rolle bewegen zu können, wodurch eine
Rolle zu einem Rollenwechsler gebracht oder von diesem wegtransportiert werden kann.
[0017] Vorteilhaft ist die Transportvorrichtung so ausgestattet, dass das erste Federelement
so angeordnet ist, um eine Federwirkung oder Federkraft zwischen der Haltevorrichtung
und dem Transportelement zu erzeugen. Somit kann eine auf die Haltevorrichtung aufgelegte
Rolle durch das erste Federelement abgefedert werden, wodurch ein möglicherweise beim
Auflegen der Rolle auftretender Stoß oder eine größere Kraft nicht unmittelbar auf
das Transportelement wirkt, sondern abgefedert wird. Vorteilhaft ist das zweite Federelement
so angeordnet, dass zwischen dem Transportelement und einer mit der Haltevorrichtung
verbundenen Federsäule eine Federkraft erzeugt wird, so dass das zweite Federelement
dem ersten Federelement entgegenwirkt, um das erste Federelement über einen vorgegebenen
Federweg "weich" zu machen.
[0018] Nach einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Ausachsen
einer Rolle mit einer wie oben beschriebenen Vorrichtung zum Tragen einer Rolle und
insbesondere mit einer wie oben beschriebenen Transportvorrichtung und einem Rollenwechsler
mit Tragarmen, an welchen Rollen über Tragzapfen aufgenommen und durch Ausachsen wieder
abgelegt werden können.
[0019] Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Ausachsen einer Rolle,
wobei eine Haltevorrichtung durch Auflegen einer Rolle gegen die Kraft eines ersten
Federelements und unterstützt durch die Kraft eines zweiten Federelements bewegt wird
und nach einem vorgegebenen Federweg die Haltevorrichtung nur gegen die Kraft des
ersten Federelements bewegt wird.
[0020] Vorteilhaft wird bei dem Verfahren ein Schaltsignal durch eine Bewegung der Haltevorrichtung
erzeugt, bevorzugt im Bereich des Federweges bei welchem das zweite Federelement noch
eine Kraft auf die Haltevorrichtung ausübt, wobei das Schaltsignal zur Ansteuerung
eines Rollenwechslers verwendet werden kann.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Rollenwechsler mit einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung;
- Figur 2
- die in Fig. 1 gezeigte Transportvorrichtung in vergrößerter Ansicht;
- Figur 3
- schematisch ein für die Transportvorrichtung verwendbares Tellerfederpaket;
- Figur 4
- ein Diagramm zur Darstellung der Anschlagkraft zwischen der Achse und dem Bund der
Federsäule;
- Figur 5
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Verschiebebühne in einer alternativen
Ausführungsform; und
- Figur 6
- weitere alternative Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Verschiebebühnen.
[0022] Fig. 1 zeigt einen Rollenwechsler 1 mit einem Tragarm 2, an welchem durch Tragzapfen
1a und 1b Papierrollen 6 und 7 angebracht sind. Beim Rollenwechsel in einer Rollendruckmaschine
wird der Tragarm 2 geschwenkt und soll gestoppt werden, wenn die Papierrolle 6 auf
der Haltevorrichtung 5 der Verschiebebühne 3 aufliegt. Die Papierrolle 6 drückt auf
die Haltevorrichtung 5, welche auf einem gefederten Rahmen befestigt ist.
[0023] Fig. 2 zeigt eine Detailansicht der in Fig. 1 gezeigten Verschiebebühne 3 und zeigt,
dass die Papierrolle 6 auf die Haltevorrichtung 5 gelegt wird. Die Haltevorrichtung
5 ist auf einem gefederten Rahmen befestigt, welcher aus den Längsträgem 8, den Querträgem
9, den Platten 10, den Deckblechen 11, den Federsäulen 12 und den mit den Federsäulen
12 verbundenen Scheiben 13 besteht. Zur Vereinfachung werden nachfolgend die im Bereich
einer Federsäule 12 auftretenden Kräfte beschrieben. Durch das Auflegen der Papierrolle
6 auf die Haltevorrichtung 5 wird das mit der Haltevorrichtung 5 verbundene Fahrwerk
21, welches zum Transportieren der Papierrolle 6 aus der Zeichenebene heraus dient,
zusammen mit dem Längsträger 8, dem mit dem Längsträger 8 verbundenen Querträger 9
und der damit verbundenen Platte 10 nach unten gedrückt und bewirkt somit ein Zusammendrücken
der Druckfederelemente 14 zwischen der Platte 10 und dem Achselement 15. Auf der Platte
10 ist das Deckblech 11 angeordnet, dessen Oberkante sich in der Ruhestellung auf
dem Niveau des Fertigbodens N befindet. Die Platte 10 ist mit der Federsäule 12 verbunden,
welche durch das Achselement 15 hindurch verschoben werden kann. Auf der der Druckfeder
14 gegenüberliegenden Seite des Achselements 15 ist zwischen der mit der Federsäule
12 verbundenen Scheibe 13 und dem Achselement 15 ein Tellerfederpaket 16 angeordnet,
welches die Federsäule 12 gegen die Kraft der Druckfeder 14 nach unten drückt. So
lange das Tellerfederpaket 16 nicht vollständig entspannt ist wird die Druckfeder
14 "weich" gemacht, so dass die Haltevorrichtung 5 eine durch den maximalen Federweg
des Tellerfederpakets 16 bestimmte Distanz relativ leicht nach unten gedrückt werden
kann, bevor das Tellerfederpaket 16 vollständig entspannt ist und die Druckfeder 14
ohne Gegenkraft des Tellerfederpakets 16 einem weiteren Eindrücken der Haltevorrichtung
5 stärker entgegenwirkt.
[0024] Die Geometrie und die Kraft der Druckfeder 14, sowie des Tellerfederpaketes 16 sind
bevorzugt so ausgelegt, dass in der Ruhestellung, d. h. ohne einem auf der Haltevorrichtung
5 liegenden Gewicht, der Bund 20 der Federsäule 12 an dem Achselement 15 ansteht.
Die Anpresskraft zwischen dem Bund 20 der Federsäule 12 und der Achse 15 ist in der
Ruhestellung relativ gering.
[0025] Schwenkt der in Fig. 1 gezeigte Tragarm 2 des Rollenwechslers 1 mit der Papierrolle
6 auf die Haltevorrichtung 5 oder auf eine andere Stelle der Verschiebebühne 3, so
federt diese ein. Der Schalter 4 liefert bei geeigneter Auslegung nach wenigen Zehntel-Millimetern
ein Signal zum Stoppen der Drehbewegung des Tragarmes 2. Die Anpresskraft zwischen
der Haltevorrichtung 5 und der Papierrolle 6 nimmt schnell zu, weil die Federkraft
der Druckfeder 14 weiter ansteigt, die Federkraft des Tellerfederpaketes 16 aber abnimmt,
wie nachfolgend anhand des in Fig. 4 gezeigten Diagramms beschrieben werden wird.
Nach wenigen Millimetern Einfederung ist das Tellerfederpaket 16 ganz entlastet und
hat demnach keinen Einfluss mehr auf das ganze System. Es ist vorteilhaft den Federweg
so auszulegen, dass nach einem von dem Schalter 4 abgegebenen Stoppsignal ein "Nachschwenken"
des Tragarmes 2 mit eingespannter Papierrolle 6 problemlos von der gezeigten Vorrichtung
aufgenommen werden kann.
[0026] Fig. 3 zeigt schematisch im Querschnitt das in Fig. 2 gezeigte Tellerfederpaket 16
anhand einer bevorzugten Ausführungsform. Dabei liegen zwei etwa kreisförmig ausgebildete
Tellerfedern so aufeinander, dass sich deren Außenradius berührt. Die gestrichelten
Linien in Fig. 3 zeigen den gespannten Zustand des Tellerfederpaketes, welcher in
den durch die durchgezogene Linie dargestellten entspannten Zustand nach Auflegen
der Papierrolle 6 auf die Haltevorrichtung 5 übergeht, bei welchem das Tellerfederpaket
keine Kraft mehr auf die Scheibe 13 der Federsäule 12 ausübt.
[0027] Fig. 4 ist ein Diagramm und zeigt die Anschlagkraft F' zwischen dem Achselement 15
und dem Bund 20 der Federsäule 12. Die durchgezogene ansteigende Linie zeigt die von
der Druckfeder 14 erzeugte Kraft in Abhängigkeit vom Federweg s. Die absteigende Linie
zeigt die vom Tellerfederpaket 16 ausgeübte Kraft in Abhängigkeit vom Federweg s.
Durch den zwischen den Kennlinien der Federn 14 und 16 liegenden Pfeil ist die Anschlagkraft
F' zwischen dem Achselement 15 und dem Bund 20 der Federsäule 12 bezeichnet, welche
in der Ruhestellung relativ gering ist. Dabei steht der Bund 20 der Federsäule 12
an dem Achselement 15 an. Wird durch eine Belastung der Haltevorrichtung 5 z. B. durch
eine Papierrolle 6 die in Fig. 2 gezeigte Federsäule 12 nach unten gedrückt, so steigt
die durch die Druckfeder 14 erzeugte Kraft an, wobei dieser Kraft die durch das Tellerfederpaket
16 erzeugte Kraft entgegenwirkt bis bei dem Federweg s
0 das Tellerfederpaket 16 vollständig entspannt ist.
[0028] Fig. 5 zeigt schematisch eine weitere alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Verschiebebühne. Gemäß der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform ist die Verschiebebühne
nur teilweise auf der linken Seite gefedert und liegt rechtsseitig ungefedert auf
einem Drehpunkt oder Drehlager auf. Eine z. B. durch eine Papierrolle erzeugte Kraft
F wirkt auf die Verschiebebühne und wird von der oder den linksseitig angeordneten
Federn aufgenommen, wobei die Feder oder die Federn wie oben beschrieben ebenfalls
als erstes und zweites Federelement oder auch als ein einziges oder eine Mehrzahl
von Federelementen ausgebildet sein können, welche über ihren Federweg eine sich verändernde
Federdehnungskonstante haben, so dass vorteilhaft die auftretende Kraft F über einen
vorzugsweise relativ kleinen Anfangsfederweg "weich" gefedert wird, während nach diesem
relativ kleinen Federweg eine größere Federkraft einem weiteren Absinken der Oberseite
der Verschiebebühne entgegenwirkt.
[0029] Fig. 6 zeigt weitere alternative Ausführungsformen der Erfindung in schematischer
Ansicht. Dabei ist mit RI eine erste z. B. linke Seite eines Rollenwechslers und mit
RII eine zweite z. B. rechte Seite eines Rollenwechslers bezeichnet. Die Verschiebebühne
ist mit VSB bezeichnet. Der Drehpunkt des Rahmens ist durch ein Dreieck schematisch
dargestellt und das oder die verwendeten Federn, Federelemente oder Federpakete sind
durch Zick-Zack-Linien dargestellt.
[0030] Wie aus Fig. 6 gesehen werden kann, kann die Verschiebebühne z. B. an einem, zwei
oder mehr Punkten drehbar gelagert und an einem, zwei oder mehr Punkten gefedert sein.
Die in Fig. 6 rechts unten gezeigte Ausführungsform entspricht der insbesondere unter
Bezugnahme auf Fig. 2 beschriebenen Ausführungsform.
[0031] Einem Fachmann werden weitere Anordnungen von Drehpunkten bzw. Drehlagern und Federelement(en)
geläufig sein, auch wenn diese nicht explizit in Fig. 6 schematisch dargestellt sind.
1. Vorrichtung zum Tragen einer Rolle mit einer Haltevorrichtung (5), mindestens einem
ersten Federelement (14), welches bei einer Belastung der Haltevorrichtung (5) eine
etwa gegen die durch die Belastung hervorgerufene Kraft gerichtete erste Federkraft
erzeugt und mit mindestens einem zweiten Federelement (16), welches eine etwa in Richtung
der durch die Belastung der Haltevorrichtung (5) hervorgerufenen Kraft wirkende zweite
Federkraft erzeugt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der maximale Federweg des mindestens einen zweiten
Federelements (16) kleiner als der maximale Federweg des mindestens einen ersten Federelements
(14) ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine zweite
Federelement (16) nach einem vorgegebenen Federweg vollständig entspannt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Federdehnungskonstante
des mindestens einen ersten Federelements (14) größer, gleich oder kleiner als die
Federdehnungskonstante des mindestens einen zweiten Federelements (16) ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine erste
Federelement (14) eine Druckfeder ist und/oder das mindestens eine zweite Federelement
(16) eine Tellerfeder oder ein Tellerfederpaket ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Schalter (4), welcher
bei einer Belastung der Haltevorrichtung (5) ausgelöst wird.
7. Vorrichtung zum Tragen einer Rolle mit einer Haltevorrichtung (5) und mindestens einem
Federelement, dessen Federkonstante sich über den Federweg so verändert, dass bei
einer Belastung der Haltevorrichtung (5) zunächst über einen vorgegebenen Federweg
eine erste Federkraft der Belastung entgegenwirkt und nach dem vorgegebenen Federweg
eine zweite Federkraft der Belastung entgegenwirkt, wobei die zweite Federkraft größer
als die erste Federkraft ist.
8. Transportvorrichtung mit einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
und mindestens einem Transportelement, um die Vorrichtung zum Tragen einer Rolle bewegen
zu können.
9. Transportvorrichtung nach Anspruch 8, wobei das mindestens eine erste Federelement
(14) so angeordnet ist, dass zwischen der Haltevorrichtung (5) und dem Transportelement
eine Federkraft erzeugt wird.
10. Transportvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei das mindestens eine zweite Federelement
(16) so angeordnet ist, dass zwischen dem Transportelement und einer mit der Haltevorrichtung
(5) verbundenen Federsäule (12) eine Federkraft erzeugt wird.
11. Vorrichtung zum Ausachsen einer Rolle mit einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche und einem Rollenwechsler (1).
12. Verfahren zum Federn einer Rolle (6) beim Ausachsen, wobei die Rolle (6) auf eine
Haltevorrichtung (5) gelegt wird und entlang eines vorgegebenen Federwegs gegen die
Kraft mindestens eines ersten Federelements (14) und mit der Kraft mindestens eines
zweiten Federelements (16) drückt und wobei die Rolle (6) nach dem vorgegebenen Federweg
nur gegen die Kraft des mindestens einen ersten Federelements (14) drückt.
13. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei ein Schaltsignal nach einem vorgebbaren
Federweg erzeugt wird.