[0001] Die Erfindung betrifft einen Unterputzspülkasten mit einem Kastenkörper, der eine
Rückwand, eine Vorderwand, eine Revisionsöffnung, ein Einlaufventil und ein Ablaufventil
und in einem unteren Bereich eine an ein Spülrohr anzuschliessende Auslauföffnung
aufweist.
[0002] Unterputzspülkästen der genannten Art sind zum Spülen von Toiletten oder Urinalen
gut bekannt. Sie werden vor einer Gebäudewand an einem Gestell, oder in einer Nische
einer Gebäudewand montiert. Nach dem Verputzen sind solche Spülkästen mit Ausnahme
einer Betätigungsvorrichtung, beispielsweise einer Betätigungsplatte nicht mehr sichtbar.
An solchen Spülkästen und an der angrenzenden Gebäudewand kann Schwitzwasser entstehen,
wenn die Wandtemperatur des Spülkastens so weit absinkt, dass die in der Raumluft
enthaltene Feuchtigkeit kondensiert. Wasser kondensiert am Spülkasten bzw. an der
angrenzenden Gebäudewand, wenn die Wandtemperatur den Taupunkt der Luft unterschreitet.
Ob es zu einer Kondensation kommt, hängt einerseits von der Wandtemperatur und andererseits
von der Luftfeuchtigkeit ab. Die Luftfeuchtigkeit kann als gegeben angesehen werden.
Deshalb muss zur Verringerung einer Schwitzwasserbildung vermieden werden, dass die
Wandtemperatur des Spülkastens unterhalb des Taupunktes absinkt.
[0003] Insbesondere bei engen Raumverhältnissen besteht seit langem der Bedarf nach einer
raumsparenden Montage von Unterputzspülkästen.
[0004] Der bisher übliche Einbau von Isolationsschichten aus Polystyrol in den Kastenkörper
wirkt dem entgegen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Unterputzspülkasten zu schaffen,
der einerseits wirksam gegen Schwitzwasser isoliert ist und andererseits raumsparend
montiert werden kann.
[0006] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Unterputzspülkasten dadurch gelöst, dass
auf die Rückwand als auch auf die Vorderwand im Wasserbereich des Spülkastens eine
aussenseitige und versenkt angeordnete Isolationsschicht zur Schwitzwasserisolation
aufgebracht ist und dass die Tiefe des Spülkastens kleiner ist als etwa 8 cm, derart,
dass der Spülkasten im Wesentlichen einer Bausteinbreite von 8 cm entspricht und ähnlich
einem Baustein in eine Gebäudewand einsetzbar ist.
[0007] Der erfindungsgemässe Unterputzspülkasten kann ähnlich einem Baustein in eine Gebäudewand
eingesetzt werden. Der Unterputzspülkasten erfordert deshalb keinen zusätzlichen Raum
und kann in einfacher Weise mit einem Verputz überdeckt werden, wobei selbstverständlich
die Revisionsöffnung für den Anbau einer Betätigungsvorrichtung und der Spülwasserauslass
frei bleiben. Durch die versenkte Anordnung der Isolationsschicht ist eine sehr geringe
Tiefe des Unterputzspülkastens von 8 cm oder kleiner möglich. Trotzdem ist eine Dicke
der Isolationsschicht möglich, die eine wirksame Schwitzwasserisolation auch unter
Verwendung von kostengünstigem Material ermöglicht.
[0008] Versuche haben gezeigt, dass ein Wärmedurchgangskoeffizient der Isolation im k-Wertbereich
von 7-10 (W/m
2K) optimal ist. Zusammen mit dem Spülkasten ergibt sich ein k-Wertbereich von 4,5
bis 6 (W/m
2K).
[0009] Eine besonders kostengünstige Ausführung bei optimaler Schwitzwasserisolation ergibt
sich nach einer Weiterbildung der Erfindung dann, wenn die Dicke der Isolationsschicht
etwa 4 mm beträgt und aus EPS hergestellt ist.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist zudem das Spülrohr aussenseitig mit einer
Isolationsschicht umgeben, wobei die Tiefe dieser Isolationsschicht ebenfalls etwa
gleich oder kleiner als 8 cm ist.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Spülrohr und die
auf diesem aufgebrachte Isolationsschicht im zusammengesetzten Zustand ablängbar ist.
Dadurch ist eine einfache Anpassung an unterschiedliche Anschlusshöhen möglich. Eine
besonders einfache Installation ergibt sich dann, wenn das Spülrohr an einem Spülkastenstutzen
aufsteckbar ist.
[0012] Die Installation wird weiter vereinfacht, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung
vorgesehen ist, dass der Spülkastenkörper am Boden einen Anschlag für die Isolationsschicht
des Spülrohrs aufweist. Alternativ kann die Isolationsschicht des Spülkastenkörpers
einen Anschlag für die Isolationsschicht des Spülrohrs aufweisen. Vorzugsweise wird
dieser Anschlag durch einen ringförmigen Ansatz der Isolationsschicht des Kastenkörpers
gebildet.
[0013] Eine genaue Anpassung an unterschiedliche Installationshöhen ist dann besonders einfach,
wenn das Spülrohr in seiner Isolationsschicht nach der Installation höhenverstellbar
ist. Die Verstellung erfolgt vorzugsweise durch Verschieben des Spülrohrs in der Isolationsschicht.
[0014] Weitere vorteilhaft Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0015] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Schnitt durch einen erfindungsgemässe Spülkasten,
- Figur 2
- ein vergrösserter Teilschnitt im Bereich II der Figur 1,
- Figur 3
- schematisch ein in einer Gebäudewand installierter Unterputzspülkasten,
- Figur 4
- schematisch ein horizontaler Schnitt durch ein Gebäude mit einem installierten Unterputzspülkasten,
- Figur 5
- ein Schnitt gemäss Figur 4, jedoch mit einer Variante der Befestigung des Spülkastens,
- Figur 6
- ein Schnitt durch ein Spülrohr und
- Figur 7
- ein Schnitt durch eine Variante des Spülrohrs.
[0016] Der in Figur 1 gezeigte Unterputzspülkasten 1 weist einen Kastenkörper 2 auf, der
aus einem geeigneten Kunststoff, beispielsweise durch Blasformen hergestellt ist.
Im oberen Bereich einer Vorderwand 2a ist mittig eine rechteckige Öffnung 6 angebracht,
welche zum Anbau einer Betätigungsvorrichtung, beispielsweise einer Betätigungsplatte
vorgesehen ist. Durch diese Revisionsöffnung 6 greift ein hier nicht gezeigter Betätigungshebel
in den Innenraum 29 ein, mit dem ein Verschlusskörper 15 eines Ablaufventils 14 zur
Spülauslösung anhebbar ist. Der Verschlusskörper 15 weist gemäss Figur 2 einen gummielastischen
Ventilkörper 18 auf, der bei geschlossenem Ablaufventil auf einem kreiszylindrischen
Körper 17 aufliegt, der mit einem von unten in den Kastenkörper 2 eingesetztem Anschlussstutzen
9 verbunden ist. Der Körper 17 bildet einen Ventilsitz für den Verschlusskörper 15.
Zwischen dem Körper 17 und dem Anschlussstutzen 9 ist ein Dichtungsring 16 eingesetzt,
welcher den Körper 17 gegenüber dem Anschlussstutzen 9 abdichtet. Der separat hergestellte
Anschlussstutzen 9 ermöglicht einen Einbau der Ablaufgarnitur 14 von unten. Dies ist
bei einem schmalen Spülkasten besonders vorteilhaft. Nach dem Aufsetzen des Anschlussstutzens
9 auf den Kastenkörper 2 wird ein nach oben gerichteter umlaufender Rand 9a mit dem
Kastenkörper 2 verschweisst. Der Anschlussstutzen 9 ist dicht mit dem Kastenkörper
2 verbunden und bildet eine untere Auslauföffnung 30, durch welche bei einer Spülung
Spülwasser W in einen Auslauf 4 gelangt.
[0017] Zur Schwitzwasserisolation ist der Kastenkörper 2 im Wasserbereich aussenseitig mit
einer Isolationsschicht 3 verbunden. Diese Isolationsschicht 3 besteht beispielsweise
aus EPS (Expandiertes Polystyrol) und besitzt eine Dicke von vorzugsweise etwa 4 mm.
Die Isolationsschicht 3 erstreckt sich über eine Vorderseite 3a, eine Rückseite 3b
sowie über die hier nicht gezeigten Schmalseiten. Zudem überdeckt die Isolationsschicht
3 den Bodenbereich des Kastenkörpers 2 und besitzt mittig einen zylindrischen Ansatz
3c, welcher einen Teilbereich des Anschlussstutzens 9 umgreift, wie insbesondere die
Figur 2 deutlich zeigt. Die Isolationsschicht 3 ist bezüglich eines hinteren Wandbereichs
3d und eines vorderen Wandbereichs 3e versetzt angeordnet. Die Rückseite 8 der Isolation
3b ist damit bündig mit der Aussenseite 26 des Bereichs 3d. Auch auf den hier nicht
gezeigten Schmalseiten des Kastenkörpers 2 ist die Isolationsschicht 3 vorzugsweise
bündig nach innen versetzt. Entsprechend ist die Aussenseite 7 des Isolationsbereichs
3a bündig mit der Aussenseite des Bereichs 3e. Dadurch kann der Unterputzspülkasten
1 besonders kompakt und mit einer vergleichsweise geringen Tiefe A hergestellt werden.
Diese Tiefe A beträgt etwa 8 cm oder weniger. Durch diese geringe Bautiefe ist es
möglich, den Unterputzspülkasten 1 ähnlich einem Baustein in eine Gebäudewand 19 einzubauen,
wie dies in den Figuren 3 bis 5 schematisch dargestellt ist. Die in Figur 3 gezeigte
Gebäudewand 19 ist aus einzelnen hier nicht gezeigten Bausteinen mit einer Bausteinbreite
B von etwa 8 cm hergestellt. Da die Tiefe A des Unterputzspülkastens 1 ebenfalls etwa
8 cm oder weniger beträgt, kann der Unterputzspülkasten 1 in einen Durchbruch 27 eingebaut
und beim Verputzen abgedeckt werden. Lediglich die Revisionsöffnung 6 und eine vorstehende
Mündung 13 des Spülrohrs 10 sind hierbei frei bleibend. Die Befestigung des Unterputzspülkastens
1 erfolgt mit einer Verstrebung 21 oder 22, wie dies in den Figuren 4 und 5 gezeigt
ist.
[0018] Das Spülrohr 10 des Auslaufs 4 ist gemäss Figur 2 auf den Anschlussstutzen 9 aufgesetzt
und gegenüber diesem mit einem Dichtungsring 28 abgedichtet. Auf dem Stutzen 9 ist
das Spülrohr 10 in Längsrichtung verschiebbar. Das Spülrohr 10 ist von einer Isolation
11 umgeben, die beispielsweise ebenfalls aus EPS hergestellt ist. In dieser Isolation
11 ist das Spülrohr 10 begrenzt höhenverschiebbar. Der Bereich der Verschiebbarkeit
ergibt sich durch eine untere Öffnung 12, durch welche das Spülrohr 10 horizontal
mit einer Mündung 13 vorragt. Die Öffnung 12 ist wie ersichtlich grösser als der Durchmesser
der Mündung 13. Mittels eines Klotzes 5 aus EPS kann die Mündung 13 als Bauschutzmassnahme
abgedeckt werden. Dieser Klotz 5 ragt mit einem oberen Ansatz 5a in die Öffnung 12.
Nach dem Entfernen des Klotzes 5 kann das Spülrohr 10 nach oben in der Isolation 11
bis zu einem oberen Anschlag verschoben werden. Die Isolation 11 liegt an einem oberen
Rand 11a am Ansatz 3c an. Das Spülrohr 10 wird beim genannten Verschieben nach oben
in diesen Ansatz 3c hineingeschoben. Die Isolation des Spülrohrs 10 bleibt hierbei
erhalten. Vor dem Aufsetzen des Spülrohrs 10 kann dieses zusammen mit der Isolation
11 am oberen Rand 11a abgelängt werden. Ein zu langes Spülrohr 10 kann somit zusammen
mit der Isolation 11 verkürzt werden, falls dies aufgrund der Einbausituation erforderlich
sein sollte. Durch ein Verschieben des Spülrohrs 10 kann dann die genaue Position
der Mündung 13 fein eingestellt werden.
[0019] Die Figur 7 zeigt einen Anschlussstutzen 9' gemäss einer Variante. Bei diesem Anschlussstutzen
9' ist ein nach unten ragender rohrförmiger Teil 9b' angeformt, der wie ersichtlich
als Anschlag für die Isolation 11 dient. Auch in diesem Fall kann das Spülrohr 10
in der Isolation 11 nach oben verschoben werden. Die Mündung 13 kann dadurch genau
auf die Höhe von Rohrstücken 13 und 24 zu einer Abdeckkappe 25 der Spülwasserleitung
angepasst werden.
1. Unterputzspülkasten mit einem Kastenkörper (2), der eine Rückwand (2b), eine Vorderwand
(2a), eine Revisionsöffnung (6), ein Einlaufventil und ein Ablaufventil (14) und in
einem unteren Bereich eine an ein Spülrohr (4) anzuschliessende Auslauföffnung (30)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Rückwand (2b) als auch auf die Vorderwand (2a) im Wasserbereich des Spülkastens
eine aussenseitige und versenkt angeordnete Isolationsschicht (3) zur Schwitzwasserisolation
aufgebracht ist und dass die Tiefe (A) des Spülkastens 8 cm oder kleiner beträgt,
derart, dass der Spülkasten im Wesentlichen einer Bausteinbreite von 8 cm entspricht
und ähnlich einem Baustein in einer Gebäudewand (19) einbaubar ist.
2. Unterputzspülkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolationsschicht (3) zur Schwitzwasserisolation bezüglich der Aussenabmessung
des Kastenkörpers (2) so versenkt angeordnet ist, dass die Aussenseite (7, 8) der
Isolationsschicht (3) mit einer nicht isolierten Aussenseite (26) des Kastenkörpers
(2) bündig ist.
3. Unterputzspülkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolation einen Wärmedurchgangskoeffizient im K-Wertbereich von 7-10 (W/m2K) aufweist.
4. Unterputzspülkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der isolierte Spülkasten einen K-Wertbereich von 4,5 bis 6 (W/m2K) aufweist.
5. Unterputzspülkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an die Auslauföffnung (30) ein Auslauf (4) angeschlossen ist, der ein Spülrohr (10)
aufweist, das aussenseitig von einer Isolationsschicht (11) für die Schwitzwasserisolation
umgeben ist.
6. Unterputzspülkasten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslauf (4) an einem oberen Ende ablängbar ist, wobei gleichzeitig das Spülrohr
(10) und die Isolation (11) ablängbar sind.
7. Unterputzspülkasten nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolationsschicht (3) des Kastenkörpers (2) einen Anschlag für die Isolationsschicht
(11) des Auslaufs (4) bildet.
8. Unterputzspülkasten nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ansatz (9b') eines Anschlussstutzens (9') einen Anschlag für die Isolationsschicht
(11) des Auslaufs (4) bildet.
9. Unterputzspülkasten nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülrohr (10) in der Isolationsschicht (11) höhenverschiebbar ist.