[0001] Die Erfindung betrifft ein selbstverriegelndes Schloss nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus der DE 196 26 752 A1, gegenüber der im Anspruch 1 abgegrenzt ist, ist ein selbstverriegelndes
Einsteckschloss bekannt, mit einer federbelasteten Kreuzfalle, einem schiebergesteuerten
Riegel, einem in Längsrichtung des Schlosses mittels einer Schlüsselbetätigung betätigbaren
Schieber, und mit einem den Schieber bei rückgeschlossenem Riegel und vorgeschlossener
Kreuzfalle arretierenden, federbelasteten Steuerteil. Dabei ist der Schieber bei rückgeschlossenem
Riegel und freier Kreuzfalle bei Anlage des Schlüssel- oder Schließzylinderbartes
an einem im Bereich einer Schließzylinderkontur angeordneten Anschlag gesperrt.
[0003] Nachteilig ist dabei, dass das Einsteckschloss aufgrund seiner Baumaße nur für Türen
mit einer langen Schlosstasche geeignet ist, wie es Metalltüren aufweisen. Das Schloss
kann nicht in die Schlosstasche einer Holztüre eingesetzt werden, da diese Türen kürzere,
dafür aber tiefere Schlosstaschen aufweisen. Weiterhin kann bei geöffneter Tür durch
manuelle Betätigung des Steuerteils, etwa durch spielende Kinder, der Riegelausschluss
ausgelöst werden, wodurch sich die Tür nicht mehr schließen lässt. Dies ist insbesondere
dann nachteilig, wenn die Tür mit einem Türantrieb versehen ist oder von einer Zentrale
aus gesteuert wird.
[0004] Die DE 197 01 761 C1 zeigt ein selbstverriegelndes Schloss mit einem Riegel, einer
Schlossfalle, einer Hilfsfalle und einer Schieberplatte, bei welchem der Riegel und
die Schlossfalle federbeaufschlagt ausschließen und bei verschlossener Tür und ausgeschlossener
Stellung verriegelt sind, und bei welchem der Riegel bei geöffneter Tür und in vollständig
zurückgezogener Stellung durch die Hilfsfalle über die Schieberplatte arretiert ist.
Durch Eindrücken der Hilfsfalle beim Schließen der Tür wird die Arretierung des Riegels
aufgehoben und der Riegel schließt aus. Dabei eilt der Riegel beim Öffnen der Tür
gegenüber der Schlossfalle vor, wobei die Schlossfalle mit einem Fallenteil versehen
ist, wodurch die Schlossfalle der Hilfsfalle nacheilt, so dass die Schieberplatte
und der Riegel von der Schlossfalle arretiert sind bis die Hilfsfalle die Schieberplatte
und dadurch den Riegel arretiert. Das Fallenteil ist beim Schließen in der Schlossfalle
aufgenommen und die Schlossfalle ist in ihrer ausgeschlossenen Stellung durch die
Schieberplatte verriegelt.
[0005] Nachteilig ist, dass das Schloss aufgrund seiner Baugröße nicht universell in unterschiedliche
Schlosstaschen eingesetzt werden kann. Da die Geschlossenstellung der Tür nur einseitig
durch die Schlossfalle erfasst wird, kann es zu einem Riegelausschluss gegen das Schließblech
kommen, und der Riegel verschließt die Tür nicht sicher. Die zusätzliche in der Falle
angeordnete Fallenverbreiterung durch das Fallenteil ist möglicherweise anfällig und
könnte sich verklemmen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloss auszubilden, das in einer Ausführung
in die Schlosstaschen von Metalltüren und von Holztüren einsetzbar ist, gegen versehentliches
Auslösen des Riegels gesichert ist, und das ein sicheres Eingreifen des Riegels in
das Schließblech gewährleistet.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0009] Selbstverriegelnde Schlösser werden häufig an Außentüren eingesetzt, um zu gewährleisten,
dass ein Gebäude einbruchshemmend verschlossen ist. Derartige Schlösser werden auch
als selbstverriegelnde Panikschlösser ausgebildet, die in Flucht- und Rettungswegen
eingesetzt werden. Durch die Panikfunktion werden durch Herunterdrücken des Türdrückers
die Falle und der Riegel in das Schloss zurückgezogen, wodurch die zuvor verschlossene
Tür sofort öffenbar ist.
[0010] Schlösser werden üblicherweise in unterschiedlichen Ausführungen hergestellt, da
beispielsweise Metalltüren maßlich eine andere Schlosstasche zur Aufnahme des Schlosses
aufweisen als Metalltüren. Holztüren weisen tiefe Schlosstaschen mit einer geringeren
Höhe auf, demgegenüber lassen Metalltüren nur eine geringe Einbautiefe, jedoch eine
größere Bauhöhe zu. Das erfindungsgemäße Schloss ist in seinen Maßen so ausgebildet,
dass es in die Schlosstaschen von Metallund Holztüren gleichermaßen hineinpasst, da
seine besonderen Konstruktion auf das jeweils kleinere Maß der Schlosstaschen ausgeführt
ist. Dies ist von besonderem Vorteil, da für verschiedene Türtypen nur ein Schloss
erforderlich ist.
[0011] Ein Schloss wirkt bekanntermaßen mit einem am Türrahmen angeordneten Schließblech
zusammen, das eine oder mehrere Aussparungen aufweist, in welche ein Falle und ein
Riegel eingreifen können. Die bekannten Kreuzfallen bestehen aus zwei unmittelbar
benachbart angeordneten Fallenelementen, welche aus der Stulp des Schlosses heraus
verschwenken und in die Aussparung des Schließblechs eingreifen können.
[0012] Demgegenüber ermöglicht die geteilte Anordnung einer Kreuzfalle mit einem oberen
Fallenelement oberhalb und einem unteren Fallenelement unterhalb des Riegels eine
Zentrierung des Schlosses gegenüber dem Schließblech, und damit ein sicheres Ausschließen
und Eingreifen des Riegels in die Aussparung des Schließblechs.
[0013] Die Fallenelemente schwenken dabei so aus der Stulp heraus in die Aussparung im Schließblech
ein, dass die Fallenelemente sich jeweils an einer der gegenüberliegenden Innenseiten
der Aussparung abstützen. Durch die Anordnung des Riegels zwischen den Fallenelementen
und der gegenüber dem äußeren Abstand der ausgeschwenkten Fallenelemente geringeren
Breite des Riegels, kann dieser völlig frei in das Schließblech ausschließen. Eine
möglicherweise vorhandene Schrägstellung des Schließblechs gegenüber dem Schloss,
etwa durch Verzug der Tür, kann aufgrund des Abstands zwischen dem oberen Fallenelement
und dem unteren Fallenelement dennoch zentriert werden.
[0014] Von besonderer Bedeutung bei selbstverriegelnden Schlössern ist es, dass kein unbeabsichtigtes
Ausschließen des Riegels bei geöffneter Tür erfolgen kann. Dazu ist an derartigen
Schlössern eine Hilfsfallen vorgesehen, welche beim Schließen der Tür durch das Schließblech
betätigt werden und den Riegelausschluss freigeben. Die Hilfsfalle kann jedoch auch
beispielsweise durch spielende Kinder betätigt werden, wodurch der Riegelausschluss
ausgelöst wird und die Tür somit nicht mehr geschlossen werden kann.
[0015] Das erfindungsgemäße Schloss weist daher eine Ablaufsicherung auf, welche einen Riegelausschluss
erst dann auslöst, wenn die Hilfsfalle und gleichzeitig die Fallenelemente betätigt
waren, und danach die Fallenelemente wieder die aus der Stulp ausgeschwenkte Position
erreicht haben. Dieser Ablauf entspricht dem Schließvorgang der Tür, wobei die Hilfsfalle
und die Fallenelemente durch Zusammenwirken mit dem Schließblech verschwenkt werden.
Nach vollständigem Schließen der Tür bleibt die Hilfsfalle betätigt und die Fallenelemente
greifen in die Aussparung des Schließblechs ein und gelangen in ihren ausgeschwenkten
Zustand. Erst dadurch wird der Riegelausschluss ausgelöst.
[0016] Der durch eine Feder belastete Riegel wird in einer in einem Schieber angeordneten
Kulisse geführt. Erst durch Freigabe der Verschiebebewegung des Schiebers kann der
Riegel seine Position verändern und durch die Feder über die Stulp hinaus aus dem
Schlosskasten geführt werden.
[0017] Zur Freigabe der Verschiebebewegung des Schiebers ist zum einen die Betätigung der
Hilfsfalle erforderlich und weiterhin die Betätigung der Fallenelemente. Der Schieber
weist darüber hinaus noch eine weitere Sperrung durch einen Schwenkhebel auf, welcher
nur bei wieder vollständig ausgeschwenkten Fallenelementen freigegeben wird. Erst
diese Abfolge gibt den Schieber frei und der federbelastete Riegel kann ausschließen,
wobei gewährleistet ist, dass die Tür geschlossen ist und der Riegel durch die Fallenelemente
in der Aussparung im Schließblech zentriert ist und damit frei ausschließen kann.
Die Tür wird sicher verriegelt.
[0018] Das Schloss kann als rein mechanisches, selbstverriegelndes Schloss ausgebildet und
mit einer Panikfunktion ausgestattet sein, wobei das Schloss von einer Seite jederzeit
durch die Betätigung eines Drückers entriegelt werden kann. Von der anderen Seite
ist ein Öffnen der Verriegelung üblicherweise nur durch einen Schließzylinder möglich,
da an Stelle eines Drückers nur ein Türknauf montiert wird, um einen unberechtigten
Zugang zu verhindern.
[0019] Das Schloss kann jedoch auch mit einer geteilten Drückernuss ausgestattet sein, welche
beispielsweise elektromagnetisch betätigbar ist. Dadurch wird es ermöglicht, den Drücker
einer Schlossseite vom Öffnungsmechanismus zu entkoppeln, wodurch der Zugang in einen
gesicherten Bereich gesteuert werden kann. Dies kann durch eine Zutrittskontrolle,
ob durch einen Pförtner oder durch ein elektronisches Zutrittskontrollsystem, wie
Chipkarte, Codeeingabe oder Fingerprint erfolgen. Bei berechtigtem Zutritt werden
die beiden Hälften der Drückernuss - durch den Elektromagneten ausgelöst - miteinander
gekoppelt und das Schloss kann auch über den äußeren Drücker betätigt werden. Der
Zustand des Schlosses kann dabei über Schalterelemente erfasst und einer Steuerung
oder Meldeeinrichtung zugeführt werden.
[0020] Das Schloss kann auch als Motorschloss ausgebildet sein. Dabei kann ein Motor über
einen Zahnriemen ein Betätigungselement betätigen, wobei mehrere Betätigungsstellungen
denkbar sind, welche verschiedene Funktionen des Schlosses bewirken. Der Zustand des
Schlosses und des Betätigungselements ist dabei über Schalterelemente erfassbar.
[0021] Möglich ist etwa eine unterschiedliche Tag- und Nachtstellung oder eine Daueroffenstellung,
wobei das Betätigungselement durch den Motor in die jeweilige erforderliche Position
gebracht wird. Die Position zur Steuerung des Motors kann über die Schaltelemente
erfasst werden. Um für eine beispielsweise tagsüber häufig begangene Tür einen schnellen
Zutritt zu ermöglichen, kann darauf verzichtet werden, den Riegel auszuschließen.
Die Fallenelemente können eine Verriegelung bewirken und eine Türöffnerfunktion übernehmen.
Sind die Fallenelemente gesperrt, kann die Tür nicht geöffnet werden, ist aber sofort
nach Freigabe, ob durch ein elektronisches Zutrittskontrollsystem oder eine Pforte,
begehbar, da die Fallenelemente nach Freigabe unmittelbar einschwenken können. Ein
motorischer Riegeleinzug, welcher immer eine gewisse Zeit beansprucht, entfällt, wodurch
der Zutritt schneller als bei üblichen Motorschlössern erfolgen kann.
[0022] Für einen Nachtbetrieb oder an Wochenenden kann es jedoch erforderlich sein, dass
der Riegel ausschließt und die Tür einbruchshemmend sichert. Dazu kann das Betätigungselement
in eine weitere Position verschoben werden, wodurch der Riegel ausgeschlossen wird.
Für einen berechtigten Zutritt bewirkt das Betätigungselement, dass der Riegel wieder
in den Schlosskasten eingezogen wird. Nach dem darauffolgenden Schließen der Tür kann
automatisch wieder ein Riegelausschluss für ein sicheres Verriegeln der Tür erfolgen.
[0023] Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0024] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein Schloss mit geteilter Kreuzfalle und Ablaufsicherung, geöffnet in der Seitenansicht;
- Fig. 2
- das Schloss nach Fig. 1, in der Ansicht auf die Stulp;
- Fig. 3
- das Schloss nach Fig. 1, als Motorschloss ausgebildet.
- Fig. 4
- das Schloss nach Fig. 3, in teilweise demontiertem Zustand, mit der Darstellung der
Blockierung des Riegels bei ausgeschwenkten Fallenelementen.
- Fig. 5
- das Schloss nach Fig. 4, jedoch mit eingeschwenkten Fallenelementen.
[0025] In den Figuren wird ein selbstverriegelndes Schloss 1 mit einer Stulp 2 zur Montage
des Schlosses 1 in einer Schlosstasche einer hier nicht weiter dargestellten Tür gezeigt,
mit einem Schlosskasten 3, welcher in der Schlosstasche der Tür aufgenommen wird.
Dabei ist der Schlosskasten 3 in seinen Maßen so ausgebildet, dass das Schloss 1 in
die Schlosstaschen von Metall- und Holztüren gleichermaßen hineinpasst. Dies ist von
besonderem Vorteil, da für verschiedene Türtypen nur ein Schloss 1 erforderlich ist.
Holztüren weisen tiefe Schlosstaschen mit einer geringeren Höhe auf. Demgegenüber
lassen Metalltüren nur eine geringe Einbautiefe, jedoch eine größere Bauhöhe zu. Das
Schloss 1 ist durch seine besondere Konstruktion auf das jeweils kleinere Maß der
Schlosstaschen ausgeführt. Die in Fig. 2 in der Draufsicht gezeigte Stulp 2 des Schlosses
1 ist austauschbar, wodurch eine Anpassung an verschiedene Türausführungen einfach
möglich ist.
[0026] Ein Schloss 1 wirkt bekanntermaßen mit einem in der Zarge angeordneten Schließblech
zusammen, welches eine oder mehrere Aussparungen 28 aufweist, in welche ein Falle
und ein Riegel 6 eingreifen können. Die in Fig. 2 als gestrichelte Linien skizzierte
Aussparung 28 des nicht weiter dargestellten Schließblechs verdeutlicht die optimale
Zentrierung des Riegels 6. Die bekannten Kreuzfallen bestehen aus zwei unmittelbar
benachbart angeordneten Fallenelementen 4, 5, welche in die Ebene der Stulp 2 einschwenken
können, und in ausgeschwenktem Zustand in die Aussparung 28 des am Türrahmen angeordneten
Schließblechs eingreifen.
[0027] Die geteilte Anordnung der Kreuzfalle, mit einem oberen Fallenelement 4 oberhalb
und einem unteren Fallenelement 5 unterhalb des Riegels 6, ermöglicht eine Zentrierung
des Schlosses 1 gegenüber dem Schließblech und damit ein sicheres Ausschließen und
Eingreifen des Riegels 6 in die Aussparung 28 des Schließblechs. Die Fallenelemente
4, 5 schwenken dabei so aus der Stulp 2 heraus in die Aussparung 28 im Schließblech
ein, dass die Fallenelemente 4, 5 sich jeweils an einer der gegenüberliegenden Innenseiten
der Aussparung 28 abstützen. Durch die Anordnung des Riegels 6 zwischen den Fallenelementen
4,5 und der gegenüber dem äußeren Abstand der ausgeschwenkten Fallenelemente 4, 5
geringeren Breite des Riegels 6, kann dieser völlig frei in das Schließblech ausschließen.
Eine möglicherweise vorhandene Schrägstellung des Schließblechs gegenüber dem Schloss
1, etwa durch Verzug der Tür, kann aufgrund des Abstands zwischen dem oberen Fallenelement
4 und dem unteren Fallenelement 5 dennoch zentriert werden.
[0028] Von besonderer Bedeutung bei selbstverriegelnden Schlössern 1 ist es, dass kein unbeabsichtigtes
Ausschließen des Riegels 6 bei geöffneter Tür erfolgen kann. Dazu ist an derartigen
bekannten Schlössern 1 eine Hilfsfalle 11 vorgesehen, welche beim Schließen der Tür
durch das Schließblech betätigt wird und den Riegelausschluss freigibt. Die Hilfsfalle
11 könnte jedoch auch beispielsweise durch spielende Kinder betätigt werden, wodurch
der Riegelausschluss ausgelöst wird und die Tür somit nicht mehr geschlossen werden
kann.
[0029] Das erfindungsgemäße Schloss 1 weist eine Ablaufsicherung auf, welche einen Riegelausschluss
erst dann auslöst, wenn die Hilfsfalle 11 und gleichzeitig die Fallenelemente 4, 5
betätigt waren und danach die Fallenelemente 4, 5 wieder die aus dem Stulp 2 ausgeschwenkte
Position erreicht haben. Dieser Ablauf entspricht dem Schließvorgang der Tür, wobei
die Hilfsfalle 11 und die Fallenelemente 4, 5 durch Zusammenwirken mit dem Schließblech
verschwenkt werden. Nach vollständigem Schließen der Tür bleibt die Hilfsfalle 11
betätigt, die Fallenelemente 4, 5 greifen jedoch in die Aussparung des Schließblechs
ein und gelangen in ihren ausgeschwenkten Zustand. Erst dadurch wird der Riegelausschluss
ausgelöst.
[0030] Der durch die Feder 15 belastete Riegel 6 wird in der im Schieber 7 angeordneten
Kulisse 8 geführt, wie es in den Figuren 1 und 3 dargestellt ist. Durch Freigabe der
Verschiebebewegung des Schiebers 7 kann der Riegel 6 seine Position verändern, und
durch die Feder 15 über die Stulp 2 hinaus aus dem Schlosskasten 3 geführt werden.
Zur Freigabe der Verschiebebewegung des Schiebers 7 ist zum einen die Betätigung der
Hilfsfalle 11 erforderlich, wobei die Sperre 12 aus dem Eingriff mit der am Schieber
7 angeordneten Hilfsfallenraste 13 gelangt. Weiterhin ist der auf der Wippe 21 des
unteren Fallenelements 5 angeordnete Sperrbolzen 9 in Eingriff mit der Fallenraste
10. Der Sperrbolzen 9 gibt den Schieber 7 nur dann frei, wenn die Fallenelemente 4,
5 ausgeschwenkt sind. Die Fallenelemente 4,5 sind über die Wippen 21 miteinander wirkverbunden
und können nur gemeinsam verschwenkt werden, wie es aus Fig. 4 ersichtlich ist. Sind
die Fallenelemente 4, 5 eingeschwenkt, so ist das mit der Fallensperre 23 in Wirkverbindung
stehende Rückholelement 22 so verschwenkt, dass der Übersetzer 24 mit einem Rückhaltebolzen
26 in einem Rückhaltenocken 27 des Rückholelements 22 gehalten ist. Dadurch ist der
Übersetzer 24 und der Schieber 7 blockiert, da der am Übersetzer 24 angeordnete Schieberbolzen
25 in eine Aussparung am Schieber 7 eingreift. Sind die Fallenelemente 4, 5 ganz ausgeschwenkt,
schiebt sich die Fallensperre 23 zwischen die beiden Wippen 21. Das Rückholelement
22 kann sich verschwenken, und der Rückhaltenocken 27 gibt den Übersetzer 24 und über
den Schieberbolzen 25 den Schieber 7 frei. Der federbelastete Riegel 6 kann den Schieber
7 entlang der Kulisse 8 verschieben und ausschließen.
[0031] Das Schloss 1 kann als rein mechanisches, selbstverriegelndes Schloss ausgebildet
und mit einer Panikfunktion ausgestattet sein, wobei das Schloss 1 von einer Seite
jederzeit durch die Betätigung eines Drückers entriegelt werden kann. Von der anderen
Seite ist ein Öffnen der Verriegelung üblicherweise nur über den Schließzylinder 16
möglich, da an Stelle eines Drückers nur ein Türknauf montiert wird.
[0032] Es kann jedoch auch mit einer geteilten Drückernuss 14 ausgestattet sein, welche
elektromagnetisch betätigbar ist. Dadurch wird es ermöglicht, den Drücker einer Schlossseite
vom Öffnungsmechanismus zu entkoppeln, wodurch der Zugang in einen gesicherten Bereich
gesteuert werden kann. Dies kann durch eine Zutrittskontrolle, ob durch einen Pförtner
oder durch ein elektronisches Zutrittskontrollsystem, wie Chipkarte, Codeeingabe oder
Fingerprint, erfolgen. Bei berechtigtem Zutritt werden die beiden Hälften der Drückernuss
14 - durch den Elektromagneten ausgelöst - miteinander gekoppelt, und das Schloss
1 kann auch über den äußeren Drücker betätigt werden. Der Zustand des Schlosses 1
kann dabei über Schalterelemente 19 erfasst und einer Steuerung oder Meldeeinrichtung
zugeführt werden.
[0033] Eine weitere Ausbildung des Schlosses 1 ist eine motorisch betätigbares, welches
aus den Figuren 3 bis 5 ersichtlich ist. Dabei kann ein Motor 17 über einen Zahnriemen
18 ein Betätigungselement 20 betätigen. Es sind mehrere Betätigungsstellungen denkbar,
welche verschiedene Funktionen des Schlosses 1 bewirken. Der Zustand des Schlosses
1 und des Betätigungselements 20 ist dabei über die Schalterelemente 19 erfassbar.
[0034] Denkbar ist eine unterschiedliche Tag- und Nachtstellung, wobei das Betätigungselement
20 durch den Motor 17 in die jeweilige, erforderliche Position gebracht wird, wobei
die Position zur Steuerung des Motors 17 über die Schaltelemente 19 erfasst wird.
Um für eine beispielsweise tagsüber häufig begangene Tür einen schnellen Zutritt zu
ermöglichen, kann darauf verzichtet werden, den Riegel 6 auszuschließen, da die Fallenelemente
4, 5 eine Verriegelung bewirken und eine Türöffnerfunktion übernehmen können. Sind
die Fallenelemente 4, 5 gesperrt, kann die Tür nicht geöffnet werden, ist aber sofort
nach Freigabe, ob durch ein elektronisches Zutrittskontrollsystem oder eine Pforte,
begehbar, da die Fallenelemente 4, 5 unmittelbar einschwenken. Ein motorischer Riegeleinzug,
welcher immer eine gewisse Zeit beansprucht, entfällt, wodurch der Zutritt schneller
als bei üblichen Motorschlössern erfolgen kann.
[0035] In der Nacht oder an Wochenenden ist es jedoch erforderlich, dass der Riegel 6 ausschließt
und die Tür einbruchshemmend sichert. Dies kann durch ein motorisches Verschieben
des Betätigungselements 20 in eine weitere Position erfolgen, wobei der Riegel 6 über
die Kulisse 8 im Schieber 6 ausgeschlossen wird. Für einen berechtigten Zutritt wird
der Riegel 6 entlang der Kulisse 8 durch das Betätigungselement 20 in den Schlosskasten
3 wieder eingezogen. Nach dem darauffolgenden Schließen der Tür erfolgt automatisch
wieder ein Riegelausschluss zum sicheren Verriegeln der Tür.
Liste der Referenzzeichen
[0036]
- 1
- Schloss
- 2
- Stulp
- 3
- Schlosskasten
- 4
- oberes Fallenelement
- 5
- unteres Fallenelement
- 6
- Riegel
- 7
- Schieber
- 8
- Kulisse
- 9
- Sperrbolzen
- 10
- Fallenraste
- 11
- Hilfsfalle
- 12
- Sperre
- 13
- Hilfsfallenraste
- 14
- Drückernuss
- 15
- Feder
- 16
- Schließzylinder
- 17
- Motor
- 18
- Zahnriemen
- 19
- Schalterelemente
- 20
- Betätigungselement
- 21
- Wippe
- 22
- Rückholelement
- 23
- Fallensperre
- 24
- Übersetzer
- 25
- Schieberbolzen
- 26
- Rückhaltebolzen
- 27
- Rückhaltenocken
- 28
- Aussparung des Schließblechs
1. Schloss, mit einem Schlosskasten, einer Stulp, mit einem im Schlosskasten angeordneten,
federbeaufschlagten Riegel, einer Hilfsfalle und einer Kreuzfalle, wobei die Kreuzfalle
ein oberes und ein unteres Fallenelement aufweist, mit einem mit einer Kulisse und
mit Rasten versehenen Schieber, wobei Sperren zur Steuerung des Riegelausschlusses
in die Rasten eingreifen, mit einer über einen Türdrücker betätigbaren Drückernuss
zur Betätigung des Schlosses,
dadurch gekennzeichnet,
dass das obere Fallenelement (4) der Kreuzfalle oberhalb des Riegels (6) und das untere
Fallenelement (5) unterhalb des Riegels (6) angeordnet ist, und diese mit der Hilfsfalle
(11) derart wirkverbunden sind, dass der Riegelausschluss nur dann ausgelöst wird,
wenn nach gleichzeitiger Betätigung der Fallenelemente (5, 6) und der Hilfsfalle (11)
die Fallenelemente (5, 6) der Kreuzfalle in ihre über die Stulp (2) aus dem Schlosskasten
(3) ausgeschwenkte Stellung gelangt sind, wobei die Hilfsfalle (11) betätigt bleibt.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das obere Fallenelement (4) und das untere Fallenelement (5) bei geschlossenem Flügel
und unbetätigter Drückernuss (14) versteift sind.
3. Schloss nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die versteiften Fallenelemente (4, 5) das Schloss (1) gegenüber einem Schließblech
zentrieren und der Riegel (6) frei in eine Aussparung (28) des Schließblechs ausschließen
kann.
4. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelausschluss des Riegels (6) durch Führung des Riegels (6) in einer Kulisse
(8) des Schiebers (7) gesteuert ist.
5. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drückernuss (14) eine geteilte Drückernuss ist und elektromagnetisch koppelbar
ist.
6. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (1) ein Betätigungselement (20) aufweist, womit die Fallenelemente (4,
5) und der Riegel (6) betätigbar sind.
7. Schloss nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (20) durch einen Motor (17) betätigt wird.
8. Schloss nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzfalle eine Türöffnerfunktion erfüllt, wobei das Betätigungselement (20)
den Schieber (7) in eine Zwischenstellung führt.
9. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,dassdasSchloss(1)zurSteuerung und Zustandsrückmeldung Schalterelemente (19) aufweist.