[0001] Die Erfindung betrifft eine Freilaufvorrichtung für den Antrieb eines Flügels einer
Tür oder eines Fensters nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Freilaufvorrichtungen ermöglichen es, einen mit einem Antrieb versehenen Flügel einer
Tür oder eines Fensters vom Antrieb zu entkoppeln. Damit wird es ermöglicht, den Flügel
frei zu betätigen, entsprechend einem Flügel, an welchem kein Antrieb angeordnet wäre.
Freilaufvorrichtungen wirken mit einer Feststellvorrichtung zusammen, welche den Energiespeicher
im Türschließer blockiert. Die Blockierung kann aufgehoben werden, wodurch der Flügel
durch den Türschließer in seine Geschlossenlage geführt wird. Dies wird insbesondere
bei Brandschutztüren angewandt, um im Brandfall die Flügel zu schließen und damit
die Brandausbreitung zu verzögern oder gar zu verhindern.
[0003] Aus der DE 92 09 276 U1 ist ein Obentürschließer mit einem Gleitschienengestänge
für den verdeckten Einbau in einem Türflügel oder Türrahmen bekannt, mit einer von
einer Federanordnung im Schließsinn betätigbaren Schließerwelle und einem mit dieser
wirkverbundenen Dämpfungskolben sowie mit einem mit der Schließerwelle einerends gekuppelten,
schwenkbaren Betätigungsarm, der über ein andernends angeordnetes Gleitstück in eine
in einen Türrahmen oder in einen Türflügel eingelassene Gleitschiene fasst. Dabei
weist die Schließerwelle eine Hubkurvenscheibe auf, wobei das nicht aus dem Gehäuse
austretende Schließerwellenende in einer Achslagerung innerhalb des Gehäuses gelagert
wird.
[0004] Der Türschließer ist für den Einbau im Türflügel oder Türrahmen geeignet, weist jedoch
keine Freilaufeinrichtung auf.
[0005] Aus der DE 198 40 766 A1 ist ein Antrieb für einen Flügel einer Tür oder eines Fensters
bekannt, mit einem Antriebsgehäuse, mit einer in dem Antriebsgehäuse angeordneten
Rückstellvorrichtung, welche beim Öffnen oder Schließen des Flügels beaufschlagt wird
und als Energiespeicher zum selbsttätigen Schließen des Flügels ausgebildet ist, mit
einer in dem Antriebsgehäuse angeordneten Dämpfungsvorrichtung zum Dämpfen der Schließ-
und/oder Öffnungsbewegung des Flügels, mit einem in dem Antriebsgehäuse angeordneten
Abtriebsglied, welches mit der Rückstellvorrichtung und/oder Dämpfungsvorrichtung
zusammenwirkt, mit einem kraftübertragenden Gestänge, welches einerseits in einem
Dreh- oder Gleitlager abgestützt ist und andererseits mit dem Abtriebsglied verbunden
ist. Dabei ist das kraftübertragende Gestänge frei drehbar auf dem Abtriebsglied oder
im Bereich des Abtriebsglieds gelagert, und ein Schließhebel ist, drehfest mit dem
Abtriebsglied verbunden, mit einer Festhaltevorrichtung feststellbar.
[0006] Nachteilig ist der erforderliche Bauraum für das frei drehbare Gestänge. Die Vorrichtung
erfordert außerdem eine zusätzliche, am Türrahmen anzuordnende elektromagnetische
Festhaltevorrichtung. Bei der Verwendung an DIN links oder DIN rechts angeschlagenen
Türen muss der Türschließer gedreht werden, um das Gestänge mit der Freilaufeinrichtung
am jeweils entgegengesetzten Wellenende der Schließerwelle zu montieren, da die Drehbewegung
der Welle in Öffnungsrichtung bei Zahntriebtürschließern nur in einer Richtung möglich
ist.
[0007] Aus der DE 32 46 457 A1 ist eine Türschließvorrichtung gezeigt, bestehend aus einer
in einem Gehäuse angeordneten, beim Aufschwenken der jeweiligen Tür aus der Schließposition
spannbaren Einheit zur Schließkrafterzeugung, einer mit dieser Einheit verbundenen
und aus dem Gehäuse geführten Antriebsachse, einem an der Antriebsachse über eine
Freilaufkupplung angeschlossenen, zur Betätigung der zu schließenden Tür bestimmten
Hebel, einer Einheit zur Schließkrafterzeugung, und einer zumindest in einem vorgegebenen
Öffnungswinkelbereich jeweils am Ende der Aufschwenkbewegung in Schließrichtung blockierbaren
Sperranordnung, die wahlweise zuschaltbar und/oder in Abhängigkeit von Steuersignalen
abschaltbar ist. Dabei besteht die Freilaufkupplung aus einer, über einen vorgegebenen
Hub eine Relativdrehung zwischen Betätigungshebel und Antriebsachse zugelassener Gewindeverdrehung,
und aus einem an zumindest an einem Hubende vorgesehenen, ein bezüglich des Betätigungshebels
wirksam werdenden Reibschlussanschlag, wobei die sich zwischen Betätigungshebel und
Reibschlussanschlag einstellende Haltekraft kleiner bemessen ist als die Haltekraft
der die Einheit zur Schließkrafterzeugung in Schließrichtung blockierenden Sperranordnung.
[0008] Nachteilig bei diese Vorrichtung ist der für die Freilaufkupplung erforderliche Bauraum
zwischen dem Gehäuse und dem Betätigungshebel. Der Reibschlussanschlag ist schwierig
einzustellen und wegen möglicher Abnutzung häufiger nachzustellen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Freilaufvorrichtung für den Antrieb
eines Flügels auszubilden, welche eine geringe Bauhöhe aufweist und damit für integrierte
Türschließer geeignet ist. Der Antrieb ist dabei für DIN links und DIN rechts angeschlagene
Türen verwendbar.
[0010] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0012] Antriebe für den Flügel einer Tür oder eines Fenster können auf dem Flügel aufliegend
oder im Flügel bzw. in einer Zarge oder einem Blendrahmen integriert sein. Dabei weist
der Antrieb einen Energiespeicher auf, welcher beim Öffnen des Flügels die für das
Schließen erforderliche Energie speichert. Dazu ist beispielsweise bei einem Antrieb
für den Flügel einer Tür, welcher auf dem oder im Flügel montiert ist, ein Betätigungsarm
zwischen dem Antrieb und einer in oder auf der Zarge montierten Gleitschiene angeordnet.
Das antriebsseitige Ende des Betätigungsarms wirkt dabei mit einer Abtriebswelle des
Antriebs zusammen, wobei das andere Ende des Betätigungsarms einen Gleiter aufweist,
welcher in der Gleitschiene geführt ist.
[0013] Beim Öffnen des Flügels wird durch den Betätigungshebel die Abtriebswelle des Antriebs
gedreht, wodurch die Schließfeder im Antrieb gespannt und die Energie gespeichert
wird, um den Flügel anschließend wieder selbsttätig in seine Geschlossenlage zu führen.
Dazu erfolgt eine Umwandlung der Drehbewegung der Abtriebswelle in eine lineare Bewegung,
welche die Feder spannt. Hierbei können verzahnte Kolben verwendet werden, welche
mit einem auf der Abtriebswelle festgelegten Ritzel zusammenwirken. Die Drehbewegung
des Ritzels bewirkt dabei eine Längsverschiebung des Kolbens. Dabei teilt der Kolben
den mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllten Innenraum des Antriebs in zwei Teile,
wobei durch Überströmkanäle und durch Ventile und Drosseln das Verhalten des Antriebs
einstellbar bzw. steuerbar ist. Nachteilig dabei ist, dass derartige Antriebe, aus
der Geschlossenlage des Flügels heraus betrachtet, nur eine Drehrichtung bzw. Verschieberichtung
des Kolbens zulassen. Um den Antrieb für verschiedene Öffnungsrichtungen des Flügels
- DIN links oder DIN rechts - einzusetzen, weist der Antrieb eine Abtriebswelle auf,
welche an beiden Seiten des Antriebs austritt, weshalb der Antrieb bei umgekehrter
Montage dann auch für die andere Drehrichtung verwendbar ist.
[0014] Bei Antrieben für den integrierten Einbau in einem Flügel oder Rahmen ist der umgekehrte
Einbau nicht möglich. Daher werden Antriebe mit Hubkurvenscheibe eingesetzt, welche
bei Verwendung einer symmetrischen Hubkurvebenscheibe, beispielsweise einer Herzkurve,
für beide Drehrichtungen des Flügels gleichermaßen geeignet sind. An der Hubkurvenscheibe
stützen sich über Rollen ein mit einer Feder beaufschlagter Dämpfungskolben und ein
mit der Schließfeder beaufschlagter Federkolben ab. Der Dämpfungskolben teilt dabei
den mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllten Innenraum des Gehäuses in zwei Teilbereiche.
Durch mit Drosselventilen versehene Überströmkanäle und im Dämpfungskolben angeordnete
Ventile kann die Bewegung des Dämpfungskolbens und damit das Verhalten des Antriebs
beeinflusst werden.
[0015] Um ein freies Bewegen des Flügels zu ermöglichen, ist am Antrieb eine Freilaufvorrichtung
angeordnet. Vorteilhaft hierbei ist es, dass dem Antrieb nur beim ersten Öffnen des
Flügels die zum Schließen erforderliche Energie zugeführt werden muss, wobei anschließend
der Flügel wie ein Flügel ohne Antrieb betätigt werden kann. Der Antrieb weist dazu
an der Abtriebswelle eine frei drehbare Aufnahme für den Betätigungshebel auf. Weiterhin
ist unterhalb dieser Aufnahme eine drehfest mit der Abtriebswelle verbundene Mitnahmescheibe
angeordnet, welche halbkreisförmig ausgebildet ist. Der Betätigungsarm weist im Bereich
um die Aufnahme zwei gegenüberliegende Bohrungen auf, welche Gewinde aufweisen können,
und in welche ein Mitnehmer eingesetzt werden kann. Dadurch kann der Antrieb sowohl
für links angelenkte als auch für rechts angelenkte Türen verwendet werden. Der Mitnehmer
ist derart ausgebildet, dass er in eingesetztem Zustand in die Ebene der halbkreisförmigen
Mitnahmescheibe hineinragt. Dabei ist die Bohrung, in welcher der Mitnehmer eingesetzt
wird, entsprechend der Flügeldrehrichtung auszuwählen, damit dieser bei geschlossenem
Flügel in Anlage an die Mitnahmescheibe kommt. Beim Verschwenken des Betätigungsarms
durch Öffnen des Flügels um die Abtriebswelle wird die drehfest auf der Abtriebswelle
angeordnete Mitnahmescheibe durch den Mitnehmer mitgedreht. Der Federkolben und der
Dämpfungskolben werden über die Hubkurvenscheibe verschoben, die Energie wird in der
Schließfeder gespeichert, und die Hydraulikflüssigkeit strömt von der einen Seite
des Dämpfungskolbens auf die andere Seite über. Wird der Flügel frei gegeben, bewirkt
die in der Schließfeder gespeicherte Energie, dass der Federkolben die auf der Abtriebswelle
angeordnete Hubkurvenscheibe zurückdreht, wodurch der Dämpfungskolben ebenfalls zurückverschoben
wird und die Hydraulikflüssigkeit wieder zurückströmt.
[0016] Wird durch eine Ventilstellung nur ein Überströmen von Hydraulikflüssigkeit in der
für den Öffnungsvorgang erforderlichen Richtung ermöglicht und in die Gegenrichtung
gesperrt, verhindert der Dämpfungskolben ein Zurückdrehen der Hubkurvenscheibe, so
dass sich die Abtriebswelle sich ebenfalls nicht zurückdrehen kann.
[0017] Wird der Flügel aus dieser Stellung heraus in Geschlossenrichtung geführt, wird der
an dem frei auf der Abtriebswelle drehbaren Betätigungshebel angeordnete Mitnehmer
aus seiner Anlage mit der halbkreisförmigen Mitnahmescheibe geführt, und der Flügel
ist nun frei bewegbar.
[0018] Das Ventil kann elektromagnetisch betätigt werden, und das Zurückströmen der Hydraulikflüssigkeit
kann wieder freigegeben werden. Dies kann beispielsweise an einer Brandschutztür durch
eine Rauchmeldeanlage erfolgen. Nach Freigabe des Ventils kann die in der Schließfeder
gespeicherte Energie die Abtriebswelle mit der Mitnahmescheibe über den Federkolben
und die Hubkurvenscheibe zurückdrehen. Kommt die Mitnahmescheibe in Anlage mit dem
Mitnehmer des Betätigungsarms, wird die Drehbewegung auf diesen übertragen, wodurch
der Flügel in seine Geschlossenlage geführt wird.
[0019] Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0020] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt eines Flügels einer Tür mit zugehörigem Rahmen und mit einem Teilschnitt
der Einbausituation eines integrierten Türantriebs;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung eines Hubkurventürschließers mit Freilaufvorrichtung für den
integrierten Einbau;
- Fig. 3a
- die Draufsicht auf einen integrierbaren Antrieb mit Freilaufvorrichtung mit einem
für Türen DIN rechts montiertem Betätigungsarm,
- Fig. 3b
- die Draufsicht auf einen integrierbaren Antrieb mit Freilaufvorrichtung mit einem
für Türen DIN links montiertem Betätigungsarm.
[0021] In den Figuren 1 und 2 ist ein in einem Flügel 1 einer Tür integrierter Antrieb 3
dargestellt, zusammen mit einem zugehörigen Rahmen 2. Im Rahmen 2 ist die Gleitschiene
6 eingebaut, in welcher der Gleiter 5 geführt ist. Der Gleiter 5 ist an einem Ende
eines Betätigungsarms 4 drehbar angeordnet, wobei das andere Ende des Betätigungsarms
4 mit einer Aufnahme 14 des Antriebs 3 drehfest verbunden ist, und mit der Mitnahmescheibe
13 des Antriebs 3 zusammenwirkt. Der Antrieb 3 kann auch im Rahmen 2 und die Gleitschiene
4 im Flügel 1 integriert sein.
[0022] Der Antrieb 3 weist ein Gehäuse 7 auf, in welchem ein federbelasteter Dämpfungskolben
8 und ein Federkolben 9 angeordnet sind. Auf den Federkolben 9 wirkt eine Schließfeder
10 als Energiespeicher, welche über eine Schließkraftverstellung 15 vorgespannt werden
kann, um den Antrieb 3 auf unterschiedliche Flügel 1 anzupassen.
[0023] Der Dämpfungskolben 8 teilt den mit Hydrauliköl gefüllten Gehäuseinnenraum in zwei
Bereiche vor und hinter dem Dämpfungskolben 8. Durch Ventile im Kolben und durch Überströmkanäle
im Gehäuse, welche mit Drosselventilen versehen sind, kann das Verhalten des Antriebs
3 beeinflusst werden. Damit kann die Öffnungsdämpfung, Schließdämpfung, der Endschlag
und eine Feststellung des Flügels 1 ausgeführt werden. Die Einstellungen können manuell
oder auch elektromagnetisch bzw. elektromotorisch erfolgen.
[0024] Zwischen dem Dämpfungskolben 8 und dem Federkolben 9 ist eine Abtriebswelle 11 angeordnet,
welche im Gehäuse 7 drehbar gelagert ist. Auf der Abtriebswelle 11 ist, drehfest mit
dieser verbunden, eine Hubkurvenscheibe 12 angeordnet. Die Hubkurvenscheibe 12 ist
symmetrisch, beispielsweise eine Herzkurve, um den Antrieb sowohl für den Einbau an
DIN linken als auch an DIN rechten Flügeln 1 verwenden zu können. Die Abtriebswelle
11 weist an ihrem aus dem Gehäuse 7 des Antriebs 3 austretenden Wellenende eine drehfest
verbundene Mitnahmescheibe 13 auf sowie eine frei drehbar angeordnete Aufnahme 14
für den Betätigungsarm 4. Die Mitnahmescheibe 13 mit der Aufnahme 14 ist in Fig. 4
dargestellt.
[0025] Die Mitnahmescheibe 13 ist halbkreisförmig ausgespart und weist zwei Vertiefungen
auf, in welche ein am Betätigungsarm 4 festlegbarer Mitnehmer 16 eingreifen kann.
[0026] Wie es aus den Figuren 3a und 3b ersichtlich ist, kann der Betätigungsarm auf die
Aufnahme 14 aufgesetzt und verschraubt werden, wobei der Betätigungsarm 4 sich frei
drehen kann, ohne dass die Schließerwelle 11 mitgedreht wird. Der Betätigungsarm 4
umfasst zwei Bohrungen 18, welche ein Gewinde aufweisen können.
[0027] Durch Einsetzen eines Mitnehmers 16 in eine der Bohrungen 18 derart, dass der Mitnehmer
16 in die Ebene der Mitnahmescheibe 13 hineinreicht, gelangt bei einer Drehbewegung
des Betätigungshebels 4 der Mitnehmer 16 formschlüssig in Anlage in einer der Vertiefungen
der Mitnahmescheibe 13, wodurch diese mitbewegt wird. In Abhängigkeit von der Verwendung
des Antriebs 3 für eine Tür DIN links oder DIN rechts ist die Drehrichtung beim Öffnen
des Flügels 1 unterschiedlich, wie in den Figuren 3a und 3b durch den Pfeil A dargestellt.
Der Mitnehmer 16 ist daher jeweils in die entsprechende Bohrung 18 einzusetzen, damit
die Mitnahmescheibe 13 beim Öffnen des Flügels mitgenommen und damit die Abtriebswelle
11 gedreht wird.
[0028] Der Dämpfungskolben 8 und der Federkolben 9 weisen jeweils an ihrem der Abtriebswelle
11 zugewandten Ende jeweils eine drehbar gelagerte Rolle 17 auf, welche sich auf der
Hubkurvenscheibe 12 der Abtriebswelle 11 abrollen. Wird die Abtriebswelle 11 durch
Öffnen des Flügels 1 und der daraus resultierenden Bewegung des Betätigungsarms 4
über den Mitnehmer 16 und die Mitnahmescheibe 13 gedreht, so werden der Dämpfungskolben
8 und der Federkolben 9 durch die Hubkurvenscheibe 12 verschoben. Es erfolgt eine
Umsetzung der Drehbewegung der Abtriebswelle 11 in eine lineare Bewegung. Dabei bewegt
sich der Federkolben 9 derart, dass die Schließfeder 10 durch Zusammendrücken gespannt
wird und damit die für das Schließen des Flügels erforderliche Energie speichert.
Der federbelastete Dämpfungskolben 8 wird ebenfalls verschoben, wobei das Hydrauliköl
von der einen Kolbenseite auf die andere Kolbenseite durch Überströmkanäle strömen
kann.
[0029] Durch ein Ventil kann das Zurückströmen der Hydraulikflüssigkeit verhindert werden,
wodurch der Dämpfungskolben 8 sich beim Öffnen des Flügels 1 verschieben lässt, sich
aber nicht wieder zurück bewegen kann. Damit wird erreicht, dass sich die Hubkurvescheibe
12 beim Schließen des Flügels 1 nicht durch die Kraft der Schließfeder 10 zurückdreht,
jedoch ein weiteres Öffnen des Flügels 1 und damit ein weiteres Spannen der Schließfeder
10 und Verschieben des Dämpfungskolben 8 möglich ist. Dadurch wird die Abtriebswelle
11 mit der daran festgelegten Mitnahmescheibe 13 in Schließrichtung blockiert.
[0030] Wird der Flügel 1 bei geschlossenem Ventil und damit blockierter Mitnahmescheibe
13 in Richtung auf seine Geschlossenlage geführt, löst sich der Mitnehmer 16 des Betätigungsarms
4 aus seiner Anlage in der Vertiefung der Mitnahmescheibe 13, da der Betätigungsarm
4 auf der frei drehbaren Aufnahme 14 angeordnet ist. Der Flügel 1 kann nun, entkoppelt
vom Antrieb 3, entsprechend einem Flügel 1, an welchem kein Antrieb 3 angeordnet ist,
frei bewegt werden.
[0031] Wird die Feststellung des Antriebs 3 ausgelöst, indem das Ventil geöffnet wird, kann
sich der Dämpfungskolben 8 wieder zurück verschieben, und die Abtriebswelle 11 mit
der Mitnahmescheibe 13 dreht sich zurück. Abhängig von der momentanen Stellung des
Flügels 1 kommt die Mitnahmescheibe 13 in Anlage mit dem Mitnehmer 16, und die Drehbewegung
der Abtriebswelle 11 wird auf den Betätigungsarm 4 übertragen, wodurch der Flügel
1 in seine Geschlossenlage geführt wird. Vorteilhaft ist dies insbesondere bei Brandschutztüren,
welche im Gefahrenfall geschlossen werden müssen, wobei im Normalbetrieb die Tür nicht
immer gegen die Schließkraft des Antriebs 3 geöffnet werden muss.
Liste der Referenzzeichen
[0032]
- 1
- Flügel
- 2
- Rahmen
- 3
- Antrieb
- 4
- Betätigungsarm
- 5
- Gleiter
- 6
- Gleitschiene
- 7
- Gehäuse
- 8
- Dämpfungskolben
- 9
- Federkolben
- 10
- Schließfeder
- 11
- Abtriebswelle
- 12
- Hubkurvenscheibe
- 13
- Mitnahmescheibe
- 14
- Aufnahme
- 15
- Schließkraftverstellung
- 16
- Mitnehmer
- 17
- Rolle
- 18
- Bohrung
1. Freilaufvorrichtung für einen Antrieb eines Flügels einer Tür oder eines Fensters,
wobei der Antrieb im Flügel oder im Rahmen integriert ist, und wobei der Antrieb einen
an einer Abtriebswelle des Antriebs angeordneten Betätigungsarm aufweist, der beim
Betätigen des Flügels verschwenkt wird, und
wobei der Betätigungsarm frei drehbar auf der Abtriebswelle angeordnet ist und einen
Mitnehmer aufweist, welcher mit einer drehfest auf der Abtriebswelle angeordneten
Mitnahmescheibe zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betätigungsarm (4) im Bereich um die Abtriebswelle (11) einander gegenüberliegende
Bohrungen (18) zum Einsetzen des Mitnehmers (16) aufweist, wobei der Mitnehmer (16)
zur wahlweisen Festlegung der Betätigungsrichtung des Antriebs (3) in eine der Bohrungen
(18) einsetzbar ist.
2. Freilaufvorrichtung für einen Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnahmescheibe (13) zur symmetrischen Verwendung des Antriebs (3) an linken
und rechten Flügeln (1) halbkreisförmig ausgebildet ist.
3. Freilaufvorrichtung für einen Antrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (16) mit der Mitnahmescheibe (13) derart zusammenwirkt, dass der Betätigungsarm
(4) drehrichtungsabhängig in Anlage an die Mitnahmescheibe (13) kommt.
4. Freilaufvorrichtung für einen Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnahmescheibe (13) Vertiefungen aufweist, in welche der Mitnehmer (16) formschlüssig
eingreifen kann.
5. Freilaufvorrichtung für einen Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (3) eine Feststelleinrichtung aufweist, welche die Abtriebswelle (11)
feststellt.
6. Freilaufvorrichtung für einen Antrieb nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass bei festgestellter Abtriebswelle (11) der Betätigungsarm (4) beim Verschwenken des
Flügels (1) in Schließrichtung von dessen Bewegung lösbar ist.
7. Freilaufvorrichtung für einen Antrieb nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Feststelleinrichtung elektrisch steuerbar ist.
8. Freilaufvorrichtung für einen Antrieb nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Feststelleinrichtung mit Ventilen die Überstromkanäle eines mit der Abtriebswelle
(11) zusammenwirkenden, hydraulischen Dämpfungskolbens (8) des Antriebs (3) derart
beeinflusst, dass die Abtriebswelle (11) den Betätigungshebel nicht in Schließrichtung
des Flügels (1) verschwenken kann.
9. Freilaufvorrichtung für einen Antrieb nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Feststelleinrichtung mit Ventilen die Überstromkanäle eines mit der Abtriebswelle
(11) zusammenwirkenden hydraulischen Dämpfungskolbens (8) des Antriebs (3) derart
beeinflusst, dass der Betätigungsarm (4), bei einer Betätigung des Flügels (1) in
Öffnungsrichtung, die Abtriebswelle (11) verschwenken kann.