[0001] Die Erfindung betrifft ein Sektionaltor, insbesondere für Hallen mit einem großen
Freiraum oberhalb der Toröffnung, mit einem mehrteiligen Torblatt aus gelenkig verbundenen
und seitlich geführten Paneelen, mit einer an das Torblatt angeschlossenen Gewichtsausgleichsvorrichtung
und einem elektrischen Torantrieb mit Schlepper und gespanntem Zahnriemen, wobei der
Schlepper ein elektromotorisch angetriebenes und von dem Zahnriemen teilweise umschlungenes
Zahnrad sowie beidseits des Zahnrades angeordnete Führungsrollen aufweist, die auf
dem Rücken des Zahnriemens laufen, und wobei der Schlepper durch eine an ihrem Ende
bewegliche angeschlossene Kupplungsstange mit dem Torblatt verbunden ist.
[0002] Ein Sektionaltor mit den beschriebenen Merkmalen ist aus EP 1 176 280 A1 bekannt.
Das bekannte Sektionaltor ist für Garagen bestimmt, die zumeist eine niedrige Deckenhöhe
aufweisen. Im Rahmen der bekannten Maßnahmen ist das oberste Paneel in einer im Wesentlichen
horizontalen oberen Laufschiene geführt, während alle anderen Paneele in einer unterhalb
der oberen Laufschiene angeordneten zweiten Laufschiene geführt sind. Der Torantrieb
ist entlang der oberen, horizontalen Laufschiene verfahrbar.
[0003] Die Druckschrift EP 0 222 204 A1 beschreibt ein Sektionaltor für Garagen mit einem
Antriebsmotor, der fest mit dem obersten Paneel verbunden ist. Auf der Welle des Antriebsmotors
ist ein Ritzel befestigt, das in einer Antriebsschiene mit Ausnehmungen kämmt. Die
Antriebsschiene erstreckt sich bei der bekannten Vorrichtung in waagerechter Richtung
und ist einteilig an die Laufschiene angeformt, in der die Paneele sowie außerdem
der Antriebsmotor geführt sind. Ein nachträglicher Einbau des Antriebsmotors ohne
Austausch vorhandener Laufschienen ist nicht möglich.
[0004] Auch die Druckschrift DE 198 08 696 A1 zeigt ein Sektionaltor für Garagen mit Antriebsmotor,
der mit dem horizontalen Abschnitt der Laufschienen für die Paneele in Kontakt steht.
An den Antriebsmotor ist ein Zahnrad angeschlossen, das in eine ortsfest parallel
zum horizontalen Laufschienenabschnitt gespannte Kette eingreift. Bei dieser Vorrichtung
ist ein nachträglicher Einbau des Antriebsmotors ebenfalls nur sehr schwer durchführbar,
da vorhandene Laufschienen durch spezielle Schienenanordnungen ersetzt werden müssen.
[0005] Be Sektionaltoren für Hallen mit einem großen Freiraum oberhalb der Toröffnung, wie
z.B. Industriehallen, besteht der Torantrieb aus einer motorisch angetriebenen Seilwelle,
auf der Zugseile aufgewickelt sind, die mit dem untersten Paneel des Torblattes verbunden
sind. Zur Vermeidung von Schiefstellungen des Torblattes sind Seilspannungsüberwachungen
vorgesehen. Die bekannten Vorrichtungen sind aufwändig und reparaturanfällig. Ferner
sind mechanische Verriegelungsvorrichtungen erforderlich, die bei geschlossenen Hallentoren
ein Aufdrücken durch Ungefugte verhindern.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sektionaltor, insbesondere für Hallen
mit einem großen Freiraum oberhalb der Toröffnung, mit den eingangs beschriebenen
Merkmalen anzugeben, das die Nutzung des Freiraumes oberhalb der Toröffnung möglichst
wenig beeinträchtigt. Darüber hinaus soll ein einfacher nachträglicher Einbau des
Torantriebes möglich sein.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Paneele seitlich in jeweils nur einer Laufschiene geführt sind, die sich
bis in einen deckennahen Bereich oberhalb der Toröffnung erstreckt und unterhalb der
Hallendecke einen Bogen aufweisen kann, an den sich ein horizontaler oder an den Verlauf
der Hallendecke angepasster Abschnitt anschließt,
dass der Schlepper in einer separaten Fahrschiene geführt ist, die sich parallel zu
einem Teilabschnitt der Laufschiene erstreckt und zumindest teilweise vertikal verläuft
und
dass der Zahnriemen in der Fahrschiene des Schleppers gespannt ist.
[0008] Die Laufschienen und die Fahrschiene sind erfindungsgemäß so verlegt, dass die Nutzung
des Innenraums der Halle, insbesondere oberhalb der Toröffnung, durch die Schienen
nicht beeinträchtigt wird. Dies ist beispielsweise bei der Nutzung von Gabelstaplern
in Lagerhallen oder dergleichen von besonderer Bedeutung. Die Anordnung ist aber auch
dann von Vorteil, wenn sich in der Nähe der Toröffnung hohe Aufbauten oder Apparate
befinden. Erfindungsgemäß liegt eine vollständige Entkoppelung der Führung des Torantriebes
von der Führung der Paneele vor. Hierdurch ist einerseits ein nachträglicher Einbau
des erfindungsgemäßen Torantriebes sehr leicht möglich. Andererseits kann die Fahrschiene
des Schleppers optimal an die Mechanik des Tores angepasst werden, so dass hinsichtlich
der Gestaltung des Tores keinerlei Einschränkungen vorliegen.
[0009] Wenn die Höhe des Freiraumes oberhalb der Toröffnung geringer als die Torhöhe ist,
ist es zweckmäßig, dass die Fahrschiene einen vertikalen, einen bogenförmigen und
einen horizontalen oder an den Verlauf der Hallendecke angepassten Abschnitt aufweist.
Damit liegt auch in diesem Fall keine Einschränkung hinsichtlich der Nutzung des Halleninnenraumes
durch die Schienen vor.
[0010] Insbesondere bei breiten Toren sind vorzugsweise an beiden Seiten des Torblattes
Torantriebe mit jeweils einem Schlepper vorgesehen, deren Fahrbewegungen von einer
zentralen Steuerung synchronisiert sind. Damit ist auch in diesem Fall die Funktion
des Sektionaltors sicher gewährleistet. Die Fahrschiene kann unmittelbar neben der
Laufschiene angeordnet und auf gemeinsamen Konsolen, an denen die Laufschiene montiert
ist, befestigt sein. Dies ermöglicht einen besonders einfachen und kostengünstigen
Einbau des Torantriebs.
[0011] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Ansicht des erfindungsgemäßen Sektionaltors mit elektrischem Torantrieb,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des elektrischen Torantriebes in einer gegenüber Fig. 1 vergrößerten
Darstellung und
- Fig. 3
- eine weitere Ausgestaltung der Erfindung in ausschnittsweiser Darstellung.
[0012] Die Fig. 1 zeigt ein Sektionaltor 1, welches insbesondere für Hallen mit einem großen
Freiraum oberhalb der Toröffnung geeignet ist. Das Sektionaltor 1 weist ein mehrteiliges
Torblatt 2 aus gelenkig verbundenen und seitlich geführten Paneelen 3 auf. An das
Torblatt 2 ist eine Gewichtsausgleichsvorrichtung 4 angeschlossen. Das Sektionaltor
1 besitzt einen elektrischen Torantrieb 5 mit Schlepper 6 und gespanntem Zahnriemen
7. Der Fig. 2 entnimmt man, dass der Schlepper 6 ein elektromotorisch angetriebenes
und von dem Zahnriemen 7 teilweise umschlungenes Zahnrad 8 besitzt. Beidseits des
Zahnrades 8 sind Führungsrollen 9 angeordnet, die auf dem Rücken des Zahnriemens 7
laufen. Der Schlepper 6 ist durch eine an ihrem Ende bewegliche angeschlossene Kupplungsstange
10 mit dem Torblatt 2 verbunden.
[0013] Fig. 1 ist zu entnehmen, dass die Paneele 3 seitlich in jeweils nur einer Laufschiene
11 geführt sind, die sich bis in einen deckennahen Bereich oberhalb der Toröffnung
vertikal erstreckt. Der Schlepper 6 ist in einer separaten Fahrschiene 12 geführt,
die sich parallel zu einem Teilabschnitt der Laufschiene 11 vertikal erstreckt und
im Ausführungsbeispiel zwischen der Laufschiene und einer Torzarge 17 angeordnet ist.
Der Zahnriemen 7 ist in der Fahrschiene 12 des Schleppers 6 gespannt. Durch das erfindungsgemäße
Sektionaltor 1 wird die Nutzung des Innenraums der Halle 13 nicht beeinträchtigt.
Durch den auf einer separaten Fahrschiene 12 geführten Schlepper 6 liegt eine vollständige
Entkoppelung von der Führung der Paneele 3 vor, so dass ein nachträglicher Einbau
des Torantriebes 5 sehr leicht möglich ist. Weiterhin bestehen hinsichtlich der Mechanik
des Torantriebes 5 keinerlei Beschränkungen durch die Geometrie der Laufschienen 11,
welche die Paneele 3 führen. Das Sektionaltor 1 weist an beiden Seiten des Torblattes
2 Torantriebe 5 mit jeweils einem Schlepper 6 auf, deren Fahrbewegung von einer nicht
dargestellten zentralen Steuerung synchronisiert sind. Damit ist die Funktion des
Sektionaltors 1 auch bei sehr breiten Toröffnungen sicher gewährleistet.
[0014] Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Sektionaltor 1 für eine Halle 13, deren Höhe des
Freiraumes oberhalb der Toröffnung geringer als die Torhöhe ist. In diesem Falle weisen
die Laufschienen 11 unterhalb der Hallendecke 15 einen Bogen 16 auf, an den sich ein
horizontaler oder an den Verlauf der Hallendecke 15 angepasster Abschnitt anschließt.
Auch die Fahrschiene 12 des Schleppers 6 weist einen vertikalen, einen bogenförmigen
und einen horizontalen bzw. an den Verlauf der Hallendecke angepassten Abschnitt auf.
Die Fahrschienen 12 sind jeweils unmittelbar neben den Laufschienen 11 angeordnet
und auf gemeinsamen Konsolen 14 befestigt. Damit ist auch hier gewährleistet, dass
die Nutzung des Innenraums der Halle 13 durch das Sektionaltor 1 nicht beeinträchtigt
wird.
1. Sektionaltor (1), insbesondere für Hallen mit einem großen Freiraum oberhalb der Toröffnung,
mit einem mehrteiligen Torblatt (2) aus gelenkig verbundenen und seitlich geführten
Paneelen (3), mit einer an das Torblatt (2) angeschlossenen Gewichtsausgleichsvorrichtung
(4) und einem elektrischen Torantrieb (5) mit Schlepper (6) und gespanntem Zahnriemen
(7), wobei der Schlepper (6) ein elektromotorisch angetriebenes und von dem Zahnriemen
(7) teilweise umschlungenes Zahnrad (8) sowie beidseits des Zahnrads (8) angeordnete
Führungsrollen (9) aufweist, die auf dem Rücken des Zahnriemens (7) laufen und wobei
der Schlepper (6) durch eine an ihrem Ende bewegliche angeschlossene Kupplungsstange
(10) mit dem Torblatt (2) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Paneele (3) seitlich in jeweils nur einer Laufschiene (11) geführt sind, die
sich bis in einen deckennahen Bereich oberhalb der Toröffnung vertikal erstreckt und
unterhalb der Hallendecke (15) einen Bogen (16) aufweisen kann, an den sich ein horizontaler
oder an den Verlauf der Hallendecke (15) angepasster Abschnitt anschließt,
dass der Schlepper (6) in einer separaten Fahrschiene (12) geführt ist, die sich parallel
zu einem Teilabschnitt der Laufschiene (11) erstreckt und zumindest teilweise vertikal
verläuft und
dass der Zahnriemen (7) in der Fahrschiene (12) des Schleppers (6) gespannt ist.
2. Sektionaltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrschiene (12) einen vertikalen, einen bogenförmigen und einen horizontalen
oder an den Verlauf der Hallendecke (15) angepassten Abschnitt aufweist.
3. Sektionaltor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Seiten des Torblattes Torantriebe (5) mit jeweils einem Schlepper (6) vorgesehen
sind, deren Fahrbewegungen von einer zentralen Steuerung synchronisiert sind.
4. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrschiene (12) und die Laufschiene (11) auf gemeinsamen Konsolen (14) an der
Halle (13) befestigt sind.