[0001] Die Erfindung betrifft ein Lamellenfenster mit einem Fensterrahmen gebildet aus einem
oberen, einem unteren und je einem rechten und einem linken Seitenteil, wobei innerhalb
desselben mehrere Lamellen drehbar gehalten sind, im geschlossenen Zustand des Fensters
die Lamellen planparallel zueinander stehen, zum Öffnen des Fensters diese gemeinsam
verschwenkbar sind und die Lamellen jeweils aus mindestens einer äußeren und einer
inneren mittels Abstandshalter miteinander befestigten Glasscheibe gebildeten Isolierglasscheibe
bestehen, wobei durch die Abstandshalter zwischen den beiden Glasscheiben ein Hohlraum
gebildet wird.
[0002] Ein derartiges Lamellenfenster ist bereits bekannt. So wird in der DE-PS 197 24 404
Cl ein Lamellenfenster beschrieben, bei welchem die Isolierglasscheiben der einzelnen
Lamellen von einem Metallrahmen allseitig umfaßt werden. Dabei besteht sowohl der
Rahmen des Lamellenfensters selbst als auch der Rahmen der Lamellen aus jeweils äußeren
und inneren Profilstäben aus Metall, welche durch wärmeisolierende Stege miteinander
verbunden sind. Dabei haben die wärmeisolierenden Stege die Aufgabe, eine mechanische
Verbindung zwischen jeweils beiden Profilstäben herzustellen und gleichzeitig einen
Kälteübergang vom äußeren zum inneren Profilstab zu verhindern. Der Rahmen der Lamelle
hat die Aufgabe, der Isolierglasscheibe eine zusätzliche Festigkeit zu geben, außerdem
dient dieser zur seitlichen Befestigung der drehbaren Halterung der Lamellen. Abgesehen
von einem unschönen Anblick des durch die Metallrahmen der Lamellen gestörten Erscheinungsbildes
eines derartigen Lamellenfensters liegt vor allem dessen Nachteil in einer aufwendigen
Herstellung eines solchen.
[0003] Weiterhin ist aus der DE-OS 199 32 830 AI ein Lamellenfenster bekannt, bei welchem
kein die Isolierglasscheibe allseitig umfassender Metallrahmen vorhanden ist. Der
Druckschrift sind zwar Mittel zur Abdichtung des Zwischenraums zwischen zwei Lamellen
bzw. zwischen einer Lamelle und dem seitlichen Rahmen im geschlossenen Zustand des
Lamellenfensters zu entnehmen, die jeweils am Abstandshalter angebracht sind und dabei
jedoch die unbedingt notwendige Dichtungsmasse zwischen den beiden Glasscheiben unterbrechen.
Auf welche Weise die Eckverbindungen des Abstandshalters mit einer ausreichenden Dichtigkeit
herstellbar sind, wird in der Druckschrift nicht erwähnt. Auch wie infolge des Fehlens
eines Rahmens eine ausreichende Festigkeit einer derartigen Lamelle besonders bei
größeren Abmessungen erreicht werden soll, wird nicht angesprochen, ebensowenig wird
auf die Befestigung der Mittel zur drehbaren Bewegung der Lamelle bei der vorgeschlagenen
Lösung eingegangen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Lamellenfenster anzugeben, bei welchem
die geschilderten Nachteile vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Abstandshalter aus einem Glasstreifen
gebildet wird, welcher mit beiden Glasscheiben fest verklebt ist.
[0006] Durch die Verwendung eines Glasstreifens als Abstandshalter werden ein Reihe von
Vorteilen erzielt. Eine derartige Lösung ist in der Fertigung wirtschaftlicher, da
keine besonderen hierfür vorgesehenen Abstandshalter benötigt werden. Weiterhin treten
keine Probleme bei extremen Temperaturen auf, da sowohl die Glasscheiben als auch
der aus Glas bestehende Abstandshalter den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen. Und schließlich wird auch noch ein besseres Erscheinungsbild des Lamellenfensters
erzielt, da vielleicht vom Randbereich abgesehen, das gesamte Lamellenfenster im geschlossenen
Zustand optisch gesehen als eine durchgehende Glasscheibe erscheint, die durch keinerlei
sichtbare Abstandshalter oder querverlaufende Metallrahmen gestört wird.
[0007] Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung wird anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert, welche in
der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Lamellenfenster,
- Fig. 2
- einen senkrechten Schnitt durch den Bereich zweier benachbarter Lamellen im geschlossenen
Zustand des Lamellenfensters in einer ersten Ausführung und
- Fig. 3
- einen senkrechten Schnitt durch den Bereich zweier benachbarter Lamellen im geschlossenen
Zustand des Lamellenfensters in einer zweiten Ausführung.
[0009] Ein Lamellenfenster besteht aus einem äußeren Rahmen, welcher aus einem oberen Seitenteil
1, einem linken Seitenteil 2, einem rechten Seitenteil 3 und einem nicht gezeigten
unteren Seitenteil (Fig.1) gebildet wird. Die übereinander angeordneten Lamellen 4
sind jeweils in den Drehachsen 5 im Rahmen seitlich drehbar gelagert. Durch einen
nicht gezeigten, mit sämtlichen Lamellen 4 verbundenen Mechanismus wird erreicht,
daß einerseits die Lamellen 4 im Ruhezustand des Lamellenfensters planparalell zueinander
stehen und quasi eine durchgehende Glasscheibe bilden und andererseits zum Öffnen
des Lamellenfensters gemeinsam herausgeschwenkt werden. Jede Lamelle 4 weist einen
oberen Abstandshalter 6, einen unteren Abstandshalter 7, einen linken Abstandshalter
8 und einen rechten Abstandshalter 9 auf, dabei befindet sich der obere Abstandshalter
6 jeweils an der Oberseite 16 einer Lamelle 4 und der untere Abstandshalter 7 an der
Unterseite 17 der benachbarten darüberliegenden Lamelle 4.
[0010] Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, daß sich zwischen der äußeren Glasscheibe 10
und der inneren Glasscheibe 11 jeweils ein Abstandshalter 12 angebracht ist. Die äußere
Glasscheibe 10 befindet sich dabei an der Außenseite eines Gebäudes, in welchem das
Lamellenfenster eingebaut ist, während die innere Glasscheibe 11 dem Innenraum des
Gebäudes zugewandt ist. Der Abstandshalter 12 besteht aus dem gleichen Material wie
die beiden Glasscheiben 10 und 11 und ist mit diesen fest verbunden, beispielsweise
durch Verkleben. Der Abstandshalter 12 kann dabei jeden der Abstandshalter 6 bis 9
(Fig.1) bilden, wobei sämtliche Abstandshalter auch untereinander derart verbunden
sind, daß zwischen den beiden Glasscheiben 10 und 11 ein luftdichter Hohlraum 13 entsteht.
[0011] Bei der in Fig.2 gezeigten Ausführungsform ist die Unterseite 17 einer Lamelle und
die Oberseite 16 der darunterliegenden Lamelle als durchgehende Schräge derart ausgebildet,
daß im geschlossenen Zustand des Lamellenfensters zwischen beiden Lamellen nur ein
sehr enger Spalt 14 vorhanden ist. Zum Öffnen des Lamellenfensters wird die Unterseite
17 der einen Lamelle nach außen und die Oberseite 16 der darunter befindlichen Lamelle
nach innen geschwenkt.
[0012] Während bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 die Breite der Abstandshalter 12 der
Lamellen gleich sein kann, ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 der Abstandshalter
12 an der Unterseite 17 einer Lamelle breiter als der Abstandshalter 12 an der Oberseite
16 der darunter befindlichen Lamelle ausgebildet. Dabei fluchtet bei der darüberliegenden
Lamelle der Abstandshalter 12 mit seiner Außenkante mit der Außenkante der äußeren
Glasscheibe 10, während die Außenkante der inneren Glasscheibe 11 bereits mit ihrer
Außenkante vor der Außenkante der äußeren Glasscheibe 10 und des Abstandshalters 12
endet, wobei der Abstandshalter 12 in dem nicht mit der inneren Glasscheibe fest verbundenen
Bereich mit seiner freien Fläche als Auflagefläche 15 im geschlossenen Zustand des
Lamellenfensters auf der Innenseite der inneren Glasscheibe 11 der darunter befindlichen
Lamelle aufliegt. Auf diese Weise wird eine relative Dichtigkeit des Lamellenfensters
im geschlossenen Zustand desselben erzielt, da zwischen zwei Lamellen auch in diesem
Fall nur ein kleiner Spalt 14 vorhanden ist, welcher jedoch durch die Auflagefläche
15 geschlossen ist. Die Ausbildung von Unter- und Oberseite einer Lamelle ist nicht
auf die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform beschränkt, durch entsprechende Ausführung
kann die Auflagefläche 15 sich auch auf der Innenseite der äußeren Glasscheibe 10
befinden, ebenso kann diese Auflagefläche durch entsprechende Ausbildung der Innenseite
einer Glasscheibe der einen Lamelle bzw. des Abstandshalters der benachbarten Lamelle
sich auch mittig zwischen äußerer und innerer Glasscheibe befinden.
[0013] Der linke (8) und/oder der rechte Abstandshalter (9) oder auch beide Abstandshalter
(Fig. 1) können auch als Metallprofil ausgebildet sein, wobei das Metallprofil ein
Mittel zur Trocknung der Luft im Hohlraum 13 enthält, dabei wird das Metallprofil
ebenso wie die aus Glas bestehenden Abstandshalter 12 fest mit diesen und mit den
Glasscheiben 10 und 11 durch Verklebung verbunden, wodurch der Hohlraum 13 gegenüber
der Außenluft luftdicht abgeschlossen wird. Dabei muß jedoch ein Material für das
Metallprofil gewählt werden, welches den gleichen Ausdehnungskoeffizienten wie das
Glas der Glasscheiben 10 und 11 aufweist, damit bei Temperaturschwankungen keine mechanischen
Spannungen in der Lamelle auftreten können. Es ist jedoch auch denkbar, sämtliche
Abstandshalter 6 bis 9 aus Glas auszubilden und in der äußeren Glasscheibe 10 eine
kleine Öffnung anzubringen, durch welche die Luft auf der Außenseite des Gebäudes
mit dem Hohlraum 13 in Verbindung steht.
1. Lamellenfenster mit einem Fensterrahmen gebildet aus einem oberen,
einem unteren und je einem rechten und einem linken Seitenteil, wobei innerhalb desselben
mehrere Lamellen drehbar gehalten sind, im geschlossenen Zustand des Fensters die
Lamellen planparallel zueinander stehen, zum Öffnen des Fensters diese gemeinsam verschwenkbar
sind und die Lamellen jeweils aus mindestens einer äußeren und einer inneren mittels
Abstandshalter miteinander befestigten Glasscheibe gebildeten Isolierglasscheibe bestehen,
wobei durch die Abstandshalter zwischen den beiden Glasscheiben ein Hohlraum gebildet
wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandshalter (12) aus einem Glasstreifen gebildet wird, welcher mit beiden
Glasscheiben (10, 11) fest verklebt ist.
2. Lamellenfenster nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Glasstreifen als oberer (6), unterer (7), linker (8) und rechter Abstandshalter
(9) ausgebildet ist.
3. Lamellenfenster nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Glasstreifen als oberer (6) und unterer Abstandshalter (7) ausgebildet ist und
der rechte (8) und der linke Abstandshalter (9) jeweils aus einem Metall profil besteht,
welches ebenfalls mit den beiden Glasscheiben (10, 11) fest verklebt ist.
4. Lamellenfenster nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eines der beiden Metallprofile ein Lufttrocknungsmittel enthält, welches
mit dem Hohlraum (13) zwischen den beiden Glasscheiben (10, 11) in Verbindung steht.
5. Lamellenfenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (13) zwischen den beiden Glasscheiben (10, 11) durch eine kleine Öffnung
in der betreffenden Glasscheibe (10) mit der Luft der Außenseite des Lamelenfensters
in Verbindung steht.
6. Lamellenfenster nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils die Unterseite der einen Lamelle und die Oberseite der benachbarten Lamelle
derart abgeschrägt sind, daß beide Lamellen im geschlossenen Zustand des Lamellenfensters
bis auf einen geringen Spalt (14) mit Unterseite (17) bzw. Oberseite (16) weitgehend
dicht aneinander liegen.
7. Lamellenfenster nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Spalt (14) im geschlossenen Zustand der Lamellen (4) versetzt angeordnet ist,
in dem der eine Abstandshalter (7) entsprechend breiter ausgebildet ist, mit seiner
Außenkante mit der einen Glasscheibe (10) fluchtet und eine Auflagefläche (15) für
die Innenseite der anderen Glasscheibe (11) bildet.