[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschließen und Abdichten einer einen
Rahmen aufweisenden Gebäudeöffnung, wie z. B. Fenster-, Tür- oder Toröffnung, insbesondere
zum Schutz gegen Hochwasser, mit einer an der Gebäudeaußenwand zur Anlage kommenden
Außenplatte zum vollständigen Überdecken der Öffnung.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Problematik zugrunde, dass insbesondere in den
letzten Jahren nicht nur in unmittelbarer Flussnähe immer häufiger Hochwasser auftreten.
Ursache hierfür sind aller Voraussicht nach ökologische Veränderungen, die auch in
Zukunft immer häufiger und intensiver das Auftreten von Hochwasser erwarten lassen.
[0003] Bei Schneeschmelze und lange anhaltendem Regen wird die Bevölkerung in den gefährdeten
Regionen meist frühzeitig vor dem drohenden Hochwasser gewarnt. Übliche Maßnahmen
werden ergriffen, wobei es bereits bekannt, bei drohender Hochwassergefahr Gebäudeöffnungen
wie Türen und/oder Fenster zu verbarrikadieren und mit Brettern oder sonstigen zur
Verfügung stehenden Materialien regelrecht zuzunageln. Durch derartiges Verschließen
von Gebäudeöffnungen soll das Eindringen von Wasser in das Gebäudeinnere verhindert
werden. Vor allem aber soll verhindert werden, dass vom reißenden Hochwasser mitgeführter
Schlamm und mitgeführtes Treibgut in die Gebäude eindringt.
[0004] Neben dem eigentlichen Wasserschaden bringen nämlich Verunreinigungen durch Schlamm
oder Beschädigungen durch mit dem Wasser mitgerissene Gegenstände ganz erhebliche
Probleme mit sich, da deren Beseitigung nach dem Hochwasser ein weitaus größeres Problem
darstellt als die Behebung der originären Wasserschäden.
[0005] Bei den bekannten Maßnahmen ist jedoch problematisch, dass durch das Vernageln oder
Verschrauben der Öffnungen von außen nicht nur die Fenster- oder Türrahmen selbst,
sondern auch das Mauerwerk um die Fenster und Türen herum aufs Schwerste beschädigt
werden. Darüber hinaus ist problematisch, dass die eingesetzten Abdeckmittel in Form
von Brettern oder Platten entweder vom Hochwasser selbst oder beim Ablösen nach dem
Hochwasser so stark beschädigt werden, dass sie für eine erneute Verwendung unbrauchbar
sind. Schließlich ist nachteilig, dass die bekannten Vorrichtungen trotz zusätzlicher
abdichtender Maßnahmen - ganz überwiegend in Form von Sandsäcken - eine ungenügende
Dichtwirkung aufweisen, durch die allenfalls das Eindringen von Schlamm und Treibgut,
nicht jedoch das Eindringen von Wasser verhindert werden kann.
[0006] Zur Lösung dieser Probleme sind aus dem Stand der Technik bereits Maßnahmen bekannt,
wozu beispielhaft auf die DE 195 26 725 C2 sowie auf die DE 199 64 278 C2 verwiesen
sei. Aus der erstgenannten Druckschrift ist eine Abdeckhaube zum Verschließen von
Gebäudeöffnungen bekannt, die von einem gegen die Leibung der Gebäudeöffnung verspannbaren
Spannkreuz gehalten wird. Hier ist problematische, dass das Spannkreuz - insbesondere
bei mit großer Geschwindigkeit gegen die Abdeckhaube anströmendem Wasser - kein ausreichendes
Widerlager bildet und somit kein sicherer Schutz gewährleistet ist. Bei der Vorrichtung
aus der zweiten Druckschrift ist problematisch, dass zur Halterung in das Bauwerk
eindringende Befestigungsmittel vorgesehen sind, durch welche die Außenfassade starke
Beschädigungen erleidet.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Verschließen und Abdichten einer einen Rahmen aufweisenden Gebäudeöffnung der eingangs
genannten Art anzugeben, welche die Gebäudeöffnung zumindest weitgehend wasserdicht
abschließt und dabei weder das Mauerwerk noch den Rahmen beschädigt. Zur Gewährleistung
einer einfachen Handhabung soll die Konstruktion möglichst einfach und somit auch
preiswert sein. Darüber hinaus soll die Vorrichtung mehrmals verwendbar sein.
[0008] Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst. Danach ist eine Vorrichtung der hier in Rede stehenden Art durch eine von
der Gebäudeinnenseite in den Rahmen einsetzbare oder auf den Rahmen aufsetzbare Innenplatte
gekennzeichnet, die über Verbindungsmittel derart mit der Außenplatte verbindbar ist,
dass die Außenplatte an die Gebäudeaußenwand und die Innenplatte in den bzw. an den
Rahmen gepresst wird.
[0009] Erfindungsgemäß ist demnach erkannt worden, dass eine hohe Dichtwirkung dadurch erreicht
werden kann, dass zwei vorgefertigte, auf die Maße der Öffnung abgestimmte Platten
miteinander verspannt werden. Konkret handelt es sich dabei um eine Außen- und eine
Innenplatte, die über Verbindungsmittel miteinander verbunden werden können. Beim
Verbinden wird die Außenplatte von außen gegen die Gebäudewand gepresst, während die
Innenplatte von innen in den bzw. an den Rahmen gedrückt wird. Im fertig montierten
Zustand dichtet die Außenplatte daher zumindest weitgehend gegen die Mauer und die
Innenplatte zumindest weitgehend gegen den Rahmen ab, so dass sich insgesamt eine
sichere Abdichtung der Gebäudeöffnung ergibt.
[0010] Verbindungsmittel, die direkt in das Mauerwerk oder den Rahmen eindringen, sind nicht
mehr erforderlich. An der Tür bzw. an dem Fenster müssen keine besonderen Dichtungsmaßnahmen
vorgenommen werden. Zur Montage der Vorrichtung ist es ausreichend, die Tür bzw. das
Fenster weit zu öffnen, gegebenenfalls kann die Tür bzw. das Fenster auch ausgehängt
werden. Nach dem Abfließen des Hochwassers kann die erfindungsgemäße Vorrichtung aus
der Gebäudeöffnung ausgebaut und in derselben Weise bei zukünftigen Hochwassern erneut
verwendet werden.
[0011] Bei rechtszeitiger Kenntnis eines drohenden Hochwassers lässt sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung einfach in der Gebäudeöffnung anbringen, so dass - für die Dauer des Hochwassers
- ein sicherer Schutz geschaffen ist. Dabei ist nicht nur eine Abdichtung gegenüber
dem Wasser geschaffen, sondern sind vielmehr auch jedwede mit dem Hochwasser mitgerissene
Teile daran gehindert, durch die Tür oder das Fenster in das vom Hochwasser bedrohte
Haus einzudringen. Insbesondere Kellefenster, Schächte oder dergleichen lassen sich
auf diese Weise ganz besonders einfach und sicher schließen bzw. abdichten.
[0012] Hinsichtlich einer konkreten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
es nun von ganz besonderem Vorteil, wenn die Außenplatte einen äußeren Anlagebereich
und einen inneren Eingriffsbereich aufweist. Dabei könnte die Außenplatte im Anlagebereich
derart in ihrer Dicke reduziert sein, dass der dickere Eingriffsbereich in die Öffnung
hineinragt. Der Eingriffsbereich und der Anlagebereich könnten dabei stufenförmig
ineinander übergehen.
[0013] Zur besonders leichten Justage der Außenplatte und zur Realisierung einer besonders
guten Dichtung könnte der Eingriffsbereich derart dimensioniert sein, dass er spielarm
in der Öffnung aufgenommen ist, wodurch sich die Außenplatte beim Einsetzen in die
Gebäudeöffnung bereits in der für die Endmontage nahezu richtigen Positionierung befindet.
[0014] Ebenso wäre es denkbar, den Eingriffsbereich derart auszubilden, dass er beim Einsatz
in die Gebäudeöffnung vollumfänglich an der Leibung anliegt, so dass sich entlang
des gesamten Umfangs der Gebäudeöffnung eine hinreichende Abdichtung zwischen dem
Mauerwerk und der Außenplatte ergibt.
[0015] Um nun auch wirksam zu verhindern, dass geringste Mengen an Wasser durch die Vorrichtung
hindurch bzw. an der Vorrichtung vorbei ins Gebäudeinnere gelangen, ist es von weiterem
Vorteil, wenn auch die Innenplatte einen äußeren Anlagebereich und einen inneren Eingriffsbereich
aufweist. Der von der Gebäudeinnenseite her an dem Rahmen zur Anlage kommende Bereich
der Innenplatte könnte an die Profilierung des Rahmens angepasst sein. Dabei ist sowohl
eine vollumfängliche Anpassung als auch eine abschnittsweise Anpassung denkbar, beispielsweise
nur im unteren Bereich der Gebäudeöffnung, der dem Hochwasser am ehesten und am längsten
ausgesetzt ist. Insoweit würde die Innenplatte quasi bündig an der Rahmeninnenseite
anliegen, wodurch eine hohe Dichtwirkung erzielt ist. Neben den in einem Fenster-
bzw. Türrahmen ohnehin in der Regel vorgesehenen Dichtmittel könnten selbstverständlich
- in ähnlicher Weise wie oben für die Außenplatte bereits beschrieben - zusätzliche
Dichtmittel vorgesehen werden.
[0016] Zum sicheren Abdichten müssen - wie bereits oben erwähnt - die Außenplatte und die
Innenplatte derart miteinander in Verbindung gebracht werden, dass die Außenplatte
an die Gebäudeaußenwand und die Innenplatte in den bzw. an den Rahmen gepresst wird.
Im Hinblick auf einen einfachen Einbau und Ausbau der Vorrichtung ohne besonderen
handwerklichen Aufwand und ohne besonderes Werkzeug könnten als Verbindungsmittel
in besonders vorteilhafter Weise Schrauben oder Gewindestangen eingesetzt werden.
Diese könnten entweder aus Metall oder vorzugsweise aus glasfaserverstärktem Kunststoff
hergestellt sein.
[0017] Zum Befestigen der Schrauben bzw. der Gewindestangen mit der Außenplatte könnte die
Außenplatte mit Innengewinde versehenen Sacklöcher aufweisen, in welchen die Verbindungsmittel
eindrehbar sind. Des Weiteren könnte die Innenplatte an zu den Sacklöchern in der
Außenplatte im eingebauten Zustand korrespondierenden Stellen Durchgänge zur Durchführung
der Verbindungsmittel aufweisen. Schließlich könnten Muttern zum Gegenkontern der
Gewindestangen an der Innenseite der Innenplatte vorgesehen sein. Diese könnten mit
einem einfachen Schraubenschlüssel derart angezogen werden, dass sich die beiden Platten
gemäß obiger Ausführungen an die Gebäudeaußenwand bzw. an den Rahmen pressen und somit
wirksam abdichten. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, je nach Größe der Gebäudeöffnung
zwischen einem und sechs Verbindungsmittel vorzusehen. Diese Anzahl ist ausreichend,
um bei annähernd gleichmäßiger Verteilung der Verbindungsmittel über die Fläche der
Gebäudeöffnung einen hinreichenden Druck auf die Platten auswirken zu können.
[0018] Hinsichtlich einer konkreten Ausgestaltung der Außenplatte ist es von weiterem Vorteil,
wenn der Übergang vom Eingriffsbereich zum Anlagebereich hinterschnitten ist. Zur
weiteren Verbesserung des Dichtungsgrades könnte die Außenplatte im Bereich der Hinterschneidung
mit einem Dichtmittel belegt sein. Mit einer solchen vorzugsweise elastischen und
komprimierbaren Dichtung wird die Außenplatte dann gegen die Gebäudeaußenseite gedrückt,
wobei aufgrund des elastischen und dabei komprimierbaren Verhaltens der Dichtung eine
gute Dichtwirkung erzielt wird.
[0019] Im Konkreten wäre es beispielsweise denkbar, den durch die Hinterschneidung entstandenen
Hohlraum zwischen dem Eingriffsbereich und der Leibung sowie zwischen dem Anlagebereich
und der Gebäudeaußenwand mit einer Dichtungsmasse, einem aufblasbaren Luftschlauch,
flächigem Moosgummi oder einem ähnlichen Dichtmittel auszufüllen. Die Dichtmittel
könnten dabei schon im Rahmen des Herstellungsprozesses auf die Außenplatte aufgebracht
werden. Denkbar ist es beispielsweise, die Dichtungsmasse werkseitig mit einer Abziehfolie
abzudecken, welche dann unmittelbar vor der eigentlichen Montage abgezogen werden
kann. Von Vorteil sind hier insbesondere Dichtungsmassen, welche bei Luftzufuhr verdichten.
[0020] Da ein Hochwasser in der Regel Schlamm oder sonstige mitgerissene Gegenstände mit
erheblicher Geschwindigkeit mit sich führt, ist es von besonderer Wichtigkeit, dem
Wasserstrom einen möglichst geringen Widerstand entgegenzustellen. Daher wird im Rahmen
einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgeschlagen, die Außenplatte im äußeren Anlagebereich
abzuflachen. Mit anderem Worten läuft die Außenplatte in einem spitzen Winkel an der
Gebäudeaußenseite aus, wodurch in wirksamer Weise vermieden ist, dass sperriges Treibgut
an der Außenplatte hängen bleibt und diese eventuell beschädigt. Außerdem sind durch
diese Maßnahme die auf die Verbindungsmittel wirkenden Querkräfte weitestgehend reduziert.
[0021] Sowohl im Hinblick auf eine einfache und kostengünstige Konstruktion bzw. Fertigung
als auch im Hinblick auf einen sicheren Einsatz auch bei hohen Belastungen könnte
die Außenplatte und/oder die Innenplatte aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK-Material)
hergestellt sein. GFK-Material ist einfach zu bearbeiten, so dass die spezielle Formgebung
der Platten, die für jede Gebäudeöffnung an die jeweils gegebenen Maße angepasst werden
muss, ohne großen Fertigungsaufwand herstellbar ist.
[0022] Zur Erhöhung der Stabilität der Vorrichtung könnte die Außenplatte und/oder die Innenplatte
in Sandwich-Bauweise hergestellt sein. Als vorteilhaft erweist sich eine Dicke der
Außenplatte im Eingriffsbereich zwischen 60 mm und 70 mm. Das Gewicht der Platte könnte
dementsprechend zwischen 35 kg/m
2 und 45 kg/m
2 liegen. Die Außenplatte könnte dabei derart ausgelegt sein, dass die zulässige Belastung
bei einem Sicherheitsfaktor 10 ca. 1400 kg/m
2 beträgt, wodurch sichergestellt ist, dass die Außenplatte auch bei vollständigem
Überschwemmen der Gebäudeöffnung dem Wasserdruck standhält.
[0023] Entsprechend könnte die Innenplatte eine Dicke zwischen 30 mm und 40 mm sowie eine
zulässige Belastung bei Sicherheitsfaktor 10 von ca. 700 kg/m
2 aufweisen. Je nach Stärke des erwarteten Hochwassers bzw. je nach Größe der jeweiligen
Gebäudeöffnungen können die Platten selbstverständlich auch dicker bzw. dünner als
oben angegeben ausgelegt werden.
[0024] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen.
In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige
- Fig.
- in einer schematischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Verschließen und Abdichten einer einen Rahmen aufweisenden Gebäudeöffnung.
[0025] Die in der einzigen Fig. gewählte schematische Darstellung zeigt ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verschließen und Abdichten einer Fensteröffnung
1, wobei es sich hier ebenso um eine Tür- oder Toröffnung handeln könnte. Es sei angemerkt,
dass es sich zum Zwecke der Verdeutlichung bestimmter konstruktiver Merkmale nicht
um eine maßstabsgetreue Darstellung der Vorrichtung handelt.
[0026] Erfindungsgemäß ist eine Außenplatte 2 an einer Gebäudeaußenseite 3 angeordnet, wobei
die Außenplatte 2 mit einem Anlagebereich 4 an der Gebäudeaußenseite 3 zur Anlage
kommt und mit einem Eingriffsbereich 5 in die Öffnung 1 hineinragt.
[0027] Von der Gebäudeinnenseite 6 her ist eine Innenplatte 7 in den Fensterrahmen 8 eingesetzt,
wobei auch hier die Innenplatte 7 mit einem Anlagebereich 9 an dem Fensterrahmen 8
anliegt, während ein Eingriffsbereich 10 in die Profilierung des Fensterrahmens 8
eingreift bzw. an diesem anliegt.
[0028] Sowohl die Außenplatte 2 als auch die Innenplatte 7 sind aus GFK-Material in Sandwichbauweise
hergestellt. Die Außenplatte 2 weist eine Stärke von 66 mm und ein Gewicht von 41
kg/ m
2 auf. Bei einer lichten Weite zwischen zwei Auflagen von 1.000 mm beträgt der Durchhang
1 % bei einer Last von 1.500 kg/m
2. Die zulässige Belastung bei Sicherheitsfaktor 10 beträgt 1.400 kg/ m
2. Die Innenplatte 7 weist eine Dicke von 33 mm auf. Sie dient der Außenplatte 2 als
Halterung und zur Anpressung an die Gebäudeaußenseite 3. Die Innenplatte 7 trägt eine
Belastung mit 1 % Durchhang bei verteilter Last von 940 kg/m
2 und ihre zulässige Belastung bei einem Sicherheitsfaktor 10 beträgt 710 kg/m
2.
[0029] Die Verbindung der Außenplatte 2 mit der Innenplatte 7 erfolgt über mehrere Gewindestangen
11, von denen in der Fig. lediglich eine Gewindestange 11 beispielhaft dargestellt
ist. Wie in der Fig. nur angedeutet ist, ist in einer dem Gebäudeinneren zugewandten
Seite der Außenplatte 2 ein mit Innengewinde versehenes Sackloch ausgebildet. In dieses
Sackloch ist die Gewindestange 11 entsprechenden Durchmessers bis zum Anschlag eingedreht.
Das freie Ende der Gewindestange 11 ist durch einen in der Fig. ebenfalls nur angedeuteten
Durchgang in der Innenplatte 7 geführt.
[0030] Auf das auf der Gebäudeinnenseite 6 aus der Innenplatte 7 austretende Ende der Gewindestange
11 ist eine Mutter 12 aufgeschraubt. Durch Festziehen der Mutter 12 werden die Platten
2, 7 quasi miteinander verspannt, so dass die Außenplatte 2 an die Gebäudeaußenseite
3 und die Innenplatte 7 in den bzw. an den Rahmen 8 gepresst wird. Aufgrund der bündigen
Anlage ist sowohl zwischen der Gebäudeaußenseite 3 bzw. der Leibung und der Außenplatte
2 sowie zwischen dem Fensterrahmen 8 und der Innenplatte 7 eine hohe Dichtwirkung
erreicht.
[0031] Die Gewindestangen 11 aus GFK haben einen Durchmesser von 20 mm und sollten mit einem
Drehmomentschlüssel mit 30 Nm angezogen werden. Die Gewindestangen 11 sind so ausgelegt,
dass ein Bruch erst bei 140 Nm erfolgt, wodurch eine enorme Sicherheitsreserve garantiert
ist. Die Festigkeit der Verbindung beträgt 37,5 kN bei Zug und bei 20,0 kN bei Scherung.
[0032] Wie in der Fig. deutlich erkennbar ist, ist der stufenförmige Übergang zwischen dem
Eingriffsbereich 5 und dem Anlagebereich 4 hinterschnitten. Die Hinterschneidung ist
so gewählt, dass entlang der Leibung über eine Länge von 27 mm ein Hohlraum von 5
mm Tiefe und entlang der Gebäudeaußenseite 3 über eine Länge von 155 mm ein Hohlraum
von ebenfalls 5 mm Tiefe entsteht. In diesem Hohlraum, d. h. zwischen der Gebäudeaußenseite
3 und dem Anlagebereich 4 sowie zwischen der Leibung und dem Eingriffsbereich 5 befindet
sich - in der Fig. nicht dargestellt - eine spezielle Dichtungsmasse, die sich bei
Luftzufuhr verdichtet.
[0033] Die Außenplatte 2 ist im äußeren Anlagebereich 4 abgeflacht, d. h. sie läuft in einem
spitzen Winkel an der Gebäudeaußenseite 3 aus. Im konkreten Fall beträgt die Plattendicke
im äußersten Randbereich 1 mm, wobei die Stärke über eine Länge von 100 mm bis zu
einer Dicke von 66 mm zunimmt. Aufgrund dieser konstruktiven Ausgestaltung stellt
die Außenplatte 2 dem Wasserstrom einen sehr geringen Widerstand entgegen, was insbesondere
zu einer Entlastung der Verbindungsmittel 11 führt.
[0034] Die Montage der Vorrichtung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst werden die Gewindestangen
11 in die Gewindelöcher in der Außenplatte 2 eingeschraubt. Sodann wird die Folie
von der Dichtungsmasse abgezogen und die Außenplatte 2 mit dem Eingriffsbereich 5
in die Fensteröffnung 1 eingefügt. Aufgrund des spielarmen Eingriffs in die Fensteröffnung
1 muß die Außenplatte 2 nach dem Einfügen nicht mehr gehalten werden, so dass die
Vorrichtung auch von einer Person allein montiert werden kann. Nun kann - bei weit
geöffnetem oder ausgehängtem Fenster - die Innenplatte 7 von der Gebäudeinnenseite
6 in den Rahmen 8 eingefügt werden, wobei gleichzeitig die freien Enden der Gewindestangen
11 durch die in der Innenplatte 7 ausgebildeten Durchgänge hindurch treten. Schließlich
müssen die Muttern 12 auf die Gewindestangen 11 aufgesetzt und so fest verschraubt
werden, dass ein Teil der Dichtungsmasse keinen Platz mehr in dem Hohlraum hat und
folglich aus dem Hohlraum nach außen gepresst wird. Somit ist gewährleistet, dass
sich keine Luft zwischen der Gebäudeaußenseite 3 und der Außenplatte 2 befindet und
die Vorrichtung sicher abdichtet.
[0035] Abschließend sei ganz besonders hervorgehoben, dass das zuvor rein willkürlich gewählte
Ausführungsbeispiel lediglich zur Erörterung der erfindungsgemäßen Lehre dient, diese
jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
1. Vorrichtung zum Verschließen und Abdichten einer einen Rahmen (8) aufweisenden Gebäudeöffnung
(1), wie z. B. Fenster-, Tür- oder Toröffnung, insbesondere zum Schutz gegen Hochwasser,
mit einer an der Gebäudeaußenwand (3) zur Anlage kommenden Außenplatte (2) zum vollständigen
Überdecken der Öffnung (1),
gekennzeichnet durch eine von der Gebäudeinnenseite (6) in den Rahmen (8) einsetzbare oder auf den Rahmen
(8) aufsetzbare Innenplatte (7), die über Verbindungsmittel (11) derart mit der Außenplatte
(2) verbindbar ist, dass die Außenplatte (2) an die Gebäudeaußenwand (3) und die Innenplatte
(7) in den bzw. an den Rahmen (8) gepresst wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenplatte (2) einen äußeren Anlagebereich (4) und einen inneren Eingriffsbereich
(5) aufweist, wobei die Außenplatte (2) im Anlagebereich (4) in ihrer Dicke derart
reduziert ist, dass der dickere Eingriffsbereich (5) in die Öffnung (1) hineinragt
und/oder wobei der Eingriffsbereich (5) und der Anlagebereich (4) stufenförmig ineinander
übergehen und/oder der Eingriffsbereich (5) spielarm in der Öffnung (1) aufgenommen
ist, der vorzugsweise vollumfänglich an der Leibung anliegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenplatte (7) einen äußeren Anlagebereich (9) und eine inneren Eingriffsbereich
(10) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein an dem Rahmen (8) zur Anlage kommender Bereich der Innenplatte (7) vollumfänglich
oder abschnittsweise an die Profilierung des Rahmens (8) angepasst ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindungsmittel (11) Schrauben oder Gewindestangen (11), vorzugsweise aus glasfaserverstärktem
Kunststoff, eingesetzt werden und/oder dass die Außenplatte (2) mit Innengewinde versehene
Sacklöcher zum Eindrehen der Verbindungsmittel (11) aufweist und/oder dass die Innenplatte
(7) Durchgänge zur Durchführung der Verbindungsmittel (11) aufweist und/oder dass
Muttern (12) zum Gegenkontern der Gewindestangen (11) an der Innenseite der Innenplatte
(7) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung von Innen- und Außenplatte (7, 2) zwischen einem und sechs Verbindungsmittel
(11) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang vom Eingriffsbereich (5) zum Anlagebereich (4) hinterschnitten ist,
wobei zwischen dem Eingriffsbereich (5) und der Leibung sowie zwischen dem Anlagebereich
(4) und der Gebäudeaußenwand (3) eine vorzugsweise elastische, komprimierbare Dichtung
vorgesehen sein kann, wobei es sich bei der Dichtung um Dichtungsmasse, um einen aufblasbaren
Luftschlauch, um flächiges Moosgummi oder ein ähnliches Dichtmittel handeln kann,
wobei die Dichtungsmasse mit einer Abziehfolie abgedeckt sein kann und wobei sich
die Dichtungsmasse bei Luftzufuhr verdichten kann.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenplatte (2) im äußeren Anlagebereich (4) abgeflacht ist und/oder dass die
Außenplatte (2) und/oder die Innenplatte (7) aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt
sind und/oder dass die Außenplatte (2) und/oder die Innenplatte (7) in Sandwichbauweise
hergestellt sind und/oder dass die Außenplatte (2) im Eingriffsbereich (5) eine Dicke
zwischen 60 mm und 70 mm aufweist und/oder dass die Außenplatte (2) im Eingriffsbereich
(5) ein Gewicht zwischen 35 kg/m2 und 45 kg/m2 aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zulässige Belastung der Außenplatte (2) bei Sicherheitsfaktor 10 1.400 kg/m2 beträgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenplatte (7) im Eingriffsbereich (10) eine Dicke zwischen 30 mm und 40 mm
aufweist und/oder dass die zulässige Belastung der Innenplatte (7) bei Sicherheitsfaktor
10 710 kg/m2 beträgt.