(19)
(11) EP 1 431 507 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.06.2004  Patentblatt  2004/26

(21) Anmeldenummer: 03026405.5

(22) Anmeldetag:  19.11.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 9/307
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 21.12.2002 DE 20219865 U

(71) Anmelder: MHZ HACHTEL GmbH & Co. KG
D-70771 Leinfelden-Echterdingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Dr. Fetsch, Rudolf
    97990 Weikersheim (DE)
  • Frank, Richard
    97996 Niederstetten (DE)
  • Hachtel, Jochen
    74572 Blaufelden (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Daniela, Dr.-Ing. 
Kaiserstrasse 85
72764 Reutlingen
72764 Reutlingen (DE)

   


(54) Horizontal-Jalousie


(57) Eine Horizontal-Jalousie (10) mit an Leiterkordeln (12, 13) befestigten Lamellen (11) und mit einem Stab zur Neigungsverstellung der Lamellen (11), wobei die Horizontal-Jalousie (10) eine in einer Schiene (16) verschieblich gelagerte Leiste aufweist, an der die oberen Enden der Leiterkordeln (12, 13) befestigt sind und die durch eine Drehbewegung des Stabes in der Schiene (16) hin und her verschiebbar ist und sich je nach der Verschieberichtung einer der Längszüge (12.1, 12.2; 13.1, 13.2) der Leiterkordeln (12, 13) verkürzt und der andere verlängert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Horizontal-Jalousie mit an Leiterkordeln befestigten Lamellen und mit einem Stab zur Neigungsverstellung der Lamellen.

[0002] Solche Horizontal-Jalousien mit Zugschnüren zum Auf- und Abbewegen der Lamellen sowie einem Stab zur Verstellung der Neigung der Lamellen sind bereits in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Die Drehung des Stabes zur Neigungsverstellung wird dabei in der Regel über ein Kegelradgetriebe in die Rotation einer Welle übersetzt, an der die Enden der Leiterkordeln befestigt sind. Je nach Rotationsrichtung der Welle kommt es zu einer Verkürzung entweder des vorderen Längszuges oder des hinteren Längszuges der Leiterkordeln und damit verbunden zu einer entsprechenden Änderung der Neigung der Lamellen. Bei den bekannten Jalousien sind die Welle und das Kegelradgetriebe in einer Profilschiene untergebracht, die jedoch relativ voluminös ist und somit auffällt.

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Horizontal-Jalousie zu schaffen, bei der die Schiene flacher gestaltet werden kann als bei herkömmlichen Horizontal-Jalousien.

[0004] Die Aufgabe wird mit einer Horizontal-Jalousie mit an Leiterkordeln befestigten Lamellen und mit einem Stab zur Neigungsverstellung der Lamellen erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sie eine in einer Schiene verschieblich gelagerte Leiste aufweist, an der die oberen Enden der Leiterkordeln befestigt sind und die durch eine Drehbewegung des Stabes in der Schiene hin und her verschiebbar ist, wobei sich je nach der Verschieberichtung einer der Längszüge der Leiterkordeln verkürzt und der andere verlängert.

[0005] Bei der erfindungsgemäßen Jalousie wird also die Welle zur Neigungsverstellung der Lamellen durch eine in der Schiene verschiebbar gelagerte Leiste ersetzt. Eine solche Leiste nimmt weniger Einbauraum in Anspruch als eine Welle mit Lagern und Getriebeteilen. Deswegen kann die Schiene bei der vorliegenden Jalousie flacher gestaltet werden als bei den Jalousien nach dem Stand der Technik. Dabei können die oberen Enden der Längszüge der Leiterkordeln auf verschiedenen Stirnseiten von gemeinsam mit der Leiste verschiebbaren, länglichen und parallel zur Leiste ausgerichteten Befestigungselementen befestigt sein. Je nach Verschieberichtung der Leiste erfährt einer der Längszüge eine Verkürzung und der andere eine Entspannung und damit Verlängerung. Vorzugsweise können die Enden der Längszüge der Leiterkordeln dabei durch Umwickeln an den Befestigungselementen befestigt sein, sodass die Montage der Jalousie rasch und einfach zu bewerkstelligen ist und keine zusätzlichen Befestigungsteile wie Schrauben oder dergleichen benötigt werden. Auch die obersten Querstege der Leiterkordeln können vorzugsweise in die Befestigungselemente einhängbar sein. Dadurch ist gewährleistet, dass die Lamellen aus einer exakt horizontalen Lage sowohl in die eine als auch in die andere Richtung gleichmäßig verschwenkbar sind und bisher erforderliche Justierarbeiten für die Lamellenposition entfallen können.

[0006] Die Drehbewegung des Stabes kann mittels eines Ritzels auf eine mit der Leiste verbundene Zahnstange übertragen werden. Auch dadurch kann gegenüber einem Kegelradgetriebe bei den herkömmlichen Jalousien Einbauhöhe in der Schiene eingespart werden.

[0007] Die Befestigungselemente können formschlüssig mittels Nocken mit der Leiste verbunden sein, wodurch eine Mitnahme der Befestigungselemente beim Verschieben der Leiste gewährleistet ist. Zusätzlich können die Befestigungselemente mittels einer Rastverbindung an der Leiste befestigt sein. Gegenüber einer Schraubverbindung hat dies den Vorteil der rascheren Montagemöglichkeit.

[0008] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Jalousie anhand der Zeichnung näher beschrieben.

[0009] Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer Horizontal-Jalousie gemäß der Erfindung;
Fig. 2
eine Explosionsdarstellung der Jalousie aus Fig. 1.


[0010] Die Horizontal-Jalousie 10 aus Fig. 1 weist mehrere horizontal angeordnete Lamellen 11 auf, die an zwei Leiterkordeln 12, 13 befestigt sind. Mit Hilfe dieser Leiterkordeln 12, 13 lässt sich die Neigung der Lamellen 11 verstellen. Außerdem sind zwei Zugschnüre 14 und 15 vorgesehen, mit denen die Jalousie 10 geöffnet und geschlossen werden kann. Die Zugschnüre 14 und 15 sind dabei an der untersten, hier nicht dargestellten Lamelle der Jalousie befestigt. Die freien Enden 14.1 und 15.1 der Zugschnüre 14 und 15 sind seitlich aus einer Schiene 16 herausgeführt. In der Schiene werden die Zugschnüre 14 und 15 über hier nicht sichtbare Rollen umgelenkt. Die Schiene beinhaltet außerdem einen Verstellmechanismus für die Leiterkordeln 12 und 13, der aus Fig. 2 deutlicher ersichtlich ist. Dieser Verstellmechanismus kann von außen durch einen hier nicht näher dargestellten Stab betätigt werden, der in eine dafür vorgesehene, drehbar gelagerte Öse 17 an der Schiene 16 einhängbar ist und durch eine Drehbewegung die Neigungsverstellung der Lamellen 11 auslösen kann.

[0011] Fig. 2 verdeutlicht den Verstellmechanismus der Neigung der Lamellen 11. Dazu ist in der Schiene 16, die in Fig. 2 aus Übersichtlichkeitsgründen weggelassen ist, eine Leiste 18 angeordnet, die in Lagerblöcken 19, die fest mit der Schiene 16 verbunden sind, längsverschieblich gelagert ist. An der Leiste 18 sind Befestigungselemente 20 für die oberen Enden der Leiterkordeln 12 und 13 angeordnet. Dabei wird einer der Längszüge 12.1, 13.1 an der einen Stirnseite 20.1 und der andere Längszug 12.2, 13.2 der Leiterkordeln 12 und 13 an der gegenüberliegenden Stirnseite 20.2 des Befestigungselementes 20 befestigt. Dies führt dazu, dass bei einer Verschiebung der Leiste 18 durch die fest mit ihr verbundenen Befestigungselemente 20 einer der Längszüge 12.1, 12.2; 13.1, 13.2 eine Verkürzung und der andere eine Verlängerung erfährt. In den Befestigungselementen 20 sind außerdem jeweils die obersten Querstege 13.3 der Leiterkordeln 12 und 13 befestigt, wodurch gewährleistet wird, dass die Lamellen 11 in der Mittelstellung der Leiste 18 exakt horizontal ausgerichtet sind. Sowohl der Quersteg 13.1 als auch die Längszüge 12.1, 12.2; 13.1, 13.2 werden klemmend in den Befestigungselementen 20 gehalten. Dadurch ist die Montage der Horizontal-Jalousie relativ rasch durchzuführen. Zur Auslösung der Verschiebebewegung der Leiste 18 ist eine mit der Leiste 18 verbundene Zahnstange 21 vorgesehen, an der ein mit der Öse 17 für den Stab verbundenes Ritzel 22 angreift. Die Rotationsbewegung der Öse 17 wird damit in eine Linearbewegung der Leiste 18 übersetzt.


Ansprüche

1. Horizontal-Jalousie (10) mit an Leiterkordeln (12, 13) befestigten Lamellen (11) und mit einem Stab zur Neigungsverstellung der Lamellen (11), dadurch gekennzeichnet, dass sie eine in einer Schiene (16) verschieblich gelagerte Leiste (18) aufweist, an der die oberen Enden der Leiterkordeln (12, 13) befestigt sind und die durch eine Drehbewegung des Stabes in der Schiene (16) hin und her verschiebbar ist, wobei sich je nach der Verschieberichtung einer der Längszüge (12.1, 12.2; 13.1, 13.2) der Leiterkordeln (12, 13) verkürzt und der andere verlängert.
 
2. Horizontal-Jalousie (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Enden der Längszüge (12.1, 12.2; 13.1, 13.2) der Leiterkordeln (12, 13) auf verschiedenen Stirnseiten (20.1, 20.2) von gemeinsam mit der Leiste (18) verschiebbaren, länglichen und parallel zur Leiste (18) ausgerichteten Befestigungselementen (20) befestigt sind.
 
3. Horizontal-Jalousie (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Längszüge (12.1, 12.2; 13.1, 13.2) der Leiterkordeln (12, 13) durch Umwickeln der Befestigungselemente (20) an diesen befestigt sind.
 
4. Horizontal-Jalousie (10) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils die obersten Querstege (13.3) der Leiterkordeln (12, 13) in die Befestigungselemente (20) einhängbar sind.
 
5. Horizontal-Jalousie (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehbewegung des Stabes mittels eines Ritzels (22) auf eine mit der Leiste (18) verbundene Zahnstange (21) übertragbar ist.
 
6. Horizontal-Jalousie (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (20) formschlüssig mittels Nocken mit der Leiste (18) verbunden sind.
 
7. Horizontal-Jalousie (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (20) mittels einer Rastverbindung an der Leiste (18) befestigt sind.
 




Zeichnung