[0001] Die Erfindung betrifft eine Absperrvorrichtung für einen Abgasweg in einer Abgasanlage
einer Feuerstätte, wobei die Abgasanlage eine normalerweise in Brennbetriebsphasen
der Feuerstätte aktive Gebläseeinrichtung zur Erzeugung eines Überdrucks im Abgasweg
aufweist und die Absperrvorrichtung ein Absperrelement umfasst, das zwischen einer
den Abgasweg sperrenden Schließstellung und einer den Abgasweg zumindest teilweise
freigebenden Öffnungsstellung verstellbar gelagert - und durch Beaufschlagung mit
dem Überdruck aus der Schließstellung heraus in Richtung Öffnungsstellung gegen eine
Schließkraft verstellbar ist.
[0002] Im Hinblick auf optimalen Wirkungsgrad von Feuerstätten besteht die Tendenz, die
Abgastemperaturen am Ausgang von Feuerstätten mehr und mehr zu senken. Dies hat zur
Folge, dass der thermische Auftrieb in Kaminen häufig nicht mehr ausreicht, um eine
zuverlässige Abführung der Abgase von den Feuerstätten auch unter ungünstigen Wetterbedingungen
zu gewährleisten. Um dennoch bei niedrigen Abgastemperaturen einen zuverlässigen Ausstoß
der Abgase in die Atmosphäre und die Zufuhr von Verbrennungsluft zu gewährleisten,
ist man dazu übergegangen, den Feuerstätten bzw. Abgasanlagen Gebläse zuzuordnen,
die in der Nähe der jeweiligen Feuerstätte meist unmittelbar am Ausgang innerhalb
oder außerhalb der Feuerstätte installiert sind. Durch diese Gebläse wird in den die
Abgase führenden Rohrleitungswegen ein Überdruck erzeugt.
[0003] Im Vergleich mit konventionellen Abgasanlagen mit natürlichem Kaminzug können Abgasanlagen
für Überdruckbetrieb normalerweise mit kleineren Abgasrohrquerschnitten bzw. Kaminrohrquerschnitten
dimensioniert werden. Dieser Gesichtspunkt wird häufig bei Schornsteinsanierungen
aufgegriffen. An einem Kamin einer solchen Abgasanlage für Überdruckbetrieb können
mehrere Feuerstätten, beispielsweise Gasfeuerstätten, angeschlossen sein, wie dies
z.B. in der DE 196 03 615 A1 beschrieben ist. Die Feuerstätten sind über jeweilige
Abgasanschlussleitungen mit einem gemeinsamen Kamin verbunden. Jede der Abgasanschlussleitungen
ist mit einer Absperrvorrichtung versehen, die zwischen der der jeweiligen Feuerstätte
zugeordneten Gebläseeinrichtung und dem Kamin positioniert ist. Im Beispielsfall der
DE 196 03 615 A1 weist jede der Absperrvorrichtungen eine mittels Elektromotor zwischen
ihrer Schließstellung und Öffnungsstellung verstellbare Abgas-Absperrklappe in dem
Abgasweg zwischen Feuerstätte und Kamin auf. Während der Stillstandsphasen der Feuerstätte
und der Gebläseeinrichtung ist die Abgasklappe in die Schließstellung gebracht, in
der sie den Abgasweg zur Atmosphäre hin dichtend abschließt. Damit wird einerseits
erreicht, dass über den Abgasweg kein Raumluftabzug aus dem Aufstellraum der betreffenden
Feuerstätte und somit auch keine daraus resultierende beschleunigte Raumauskühlung
stattfindet. Andererseits verhindert die Abgasklappe in ihrer Schließstellung eine
Abgasströmung vom Kamin in Richtung Feuerstätte.
[0004] Es sind über die elektromotorisch angetriebenen Abgas-Absperrvorrichtungen hinaus
weitere Bauformen und Funktionsprinzipien von Abgas-Absperrvorrichtungen bekannt.
In der DE 37 15 855 C2 ist z.B. eine bimetallgesteuerte Absperrklappe für eine Abgasleitung
einer Feuerstätte offenbart. Bimetallelemente sind der Temperatur des Abgasstroms
ausgesetzt und wirken als temperaturabhängige Stellelemente 'für Klappenelemente der
Absperrklappe, so dass die Absperrklappe mit zunehmender Temperatur dem Abgasstrom
einen zunehmenden Öffnungsquerschnitt darbietet. Die bimetallgesteuerte Absperrklappe
nach der DE 37 15 855 C2 ist für ein atmosphärisches Schornsteinsystem mit natürlichem
Schornsteinzug ausgelegt. Sie dichtet in ihrer Schließstellung den betreffenden Abgasweg
nicht vollständig ab.
[0005] Ebenfalls für ein konventionelles Abgasabführsystem mit natürlichem, auf thermischen
Auftrieb basierendem Schornsteinzug konzipiert ist eine Absperrvorrichtung mit einem
Klappenstellelement aus einem Material mit Memory-Effekt, wie es in der DE 31 41 216
C2 erläutert ist. Das aus einer Titan-Nickel-Legierung bestehende Verstellelement
zeigt bei einer Phasenänderungstemperatur eine praktisch verzögerungsfrei ablaufende
Formänderung, die ggf. mit einer bestimmten Hysterese reversibel ist, wenn die Temperatur
wieder absinkt. Dieser Effekt wird ausgenutzt, um eine betreffende Abgasklappe zwischen
Schließstellung und Öffnungsstellung hin- und herzuschalten.
[0006] Weitere Beispiele von Abgasabsperrvorrichtungen mit Bimetallelementen bzw. Memorylegierungs-Elementen
sind z.B. in der DE 22 23 517 A und in der DE 38 13 170 A1 offenbart. All diese vorstehend
genannten Abgasabsperrvorrichtungen funktionen nach dem Prinzip der Zwangssteuerung
der Absperrklappe durch das damit zwangsgekoppelte temperaturabhängige Stellgliedbimetallelement
bzw. Memorylegierungs-Element, wobei das Stellglied die Abgasklappe zwangsweise geschlossen
hält, wenn die Temperatur vergleichsweise niedrig ist. Solche thermisch zwangsgesteuerten
Abgasabsperrvorrichtungen sind nicht sehr gut für den Einsatz in Abgasanlagen für
Überdruckbetrieb geeignet.
[0007] Für den Einsatz in Abgasanlagen für Überdruckbetrieb sind Absperrvorrichtungen bekannt,
welche durch eine Rückstellkraft zur Schließstellung hin belastete und in der Schließstellung
den Abgasweg abdichtende Sperrelemente umfassen. Als Beispiel sei die sogenannte Schwerkraft-Abgasklappe
genannt, welche durch Schwerkraft zur Schließstellung hin belastet ist. Im Überdruckbetrieb
wird die Abgasklappe feuerstättenseitig vom Überdruck beaufschlagt, so dass sie unter
Überwindung der Schwerkraft in die Öffnungsstellung übergeht.
[0008] Sobald die den Überdruck erzeugende Gebläseeinrichtung in den Stillstand übergeht
und die Druckdifferenz an der Abgasklappe weitestgehend abgebaut ist, sorgt die rückstellende
Schwerkraft dafür, dass die Abgasklappe wieder in den Schließzustand zurückfällt,
um den Abgasweg dichtend abzuschließen. Derartige Schwerkraft-Abgasklappen haben sich
in Abgasanlagen für Überdruckbetrieb gut bewährt. Nachteilig an solchen zur Schließstellung
hin belasteten Absperrklappen ist jedoch, dass die zur Überwindung der Rückstellkraft
erforderliche Energie stets von der Gebläseeinrichtung aufgebracht werden muss. Dies
hat negativen Einfluss auf die Energiebilanz des Systems und erfordert entsprechend
stark dimensionierte Gebläse.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Abgasanlage für Überdruckbetrieb
eine Absperrvorrichtung der eingangs genannten Art mit einem Absperrelement bereitzustellen,
welches durch Beaufschlagen mit Überdruck von der Schließstellung in die Öffnungsstellung
überführbar ist, wobei jedoch der Energieaufwand des Gebläses für die Überdruckerzeugung
weitgehend minimiert ist.
[0010] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Absperrvorrichtung
eine reversibel temperaturabhängig wirksame Hilfsstelleinrichtung für das Absperrelement
aufweist, wobei die Hilfsstelleinrichtung wenigstens ein temperaturempfindliches Hilfsstellelement
im Abgasweg oder nahe am Abgasweg aufweist, das dazu eingerichtet ist, bei einer Erhöhung
seiner Temperatur in einem bestimmten Temperaturbereich eine der Schließkraft kontinuierlich
oder sprunghaft ansteigend entgegengesetzte Kraft auf das Absperrelement auszuüben.
[0011] Bei deaktivierter Feuerstätte und ausgeschalteter Gebläseeinrichtung befindet sich
das Absperrelement im Schließzustand, so dass es den Abgasweg abdichtend zur Atmosphäre
hin verschließt. Wird dann die Gebläseeinrichtung eingeschaltet, so erzeugt sie im
Abgasweg einen Überdruck, der das Absperrelement feuerstättenseitig beaufschlagt und
schließlich bei Überwindung der Schließkraft in eine Öffnungsstellung überführt. In
dem Abgasweg kommt es dann zu einer Gasströmung von der Feuerstätte in Richtung nach
außen, so dass nach Aktivierung der Feuerstätte anstehende Abgase über den Abgasweg
nach außen zur Atmosphäre hin abgeführt werden können. Insoweit funktioniert die Absperrvorrichtung
nach der Erfindung ähnlich wie eine konventionelle Abgasklappenvorrichtung mit Rückstellkraft,
etwa eine Schwerkraft-Abgasklappe. Im Betrieb einer Abgasanlage mit einer erfindungsgemäßen
Absperrvorrichtung kommt jedoch noch folgender Effekt hinzu. Sobald die von der Feuerstätte
kommenden Abgase das temperaturempfindliche Hilfsstellelement auf eine hinreichend
hohe Temperatur erwärmt haben, geht das Hilfsstellelement von einem mit der Schließstellung
des Absperrelements korrespondierenden Einstellzustand in einen Einstellzustand zur
Ausübung einer der Schließkraft des Absperrelementes entgegenwirkenden Kraft über,
wobei es dem gegebenenfalls bereits vorweg durch Gasdruckbeaufschlagung in die Öffnungsstellung
überführten Absperrelement folgt, um es in der Öffnungsstellung zu stützen. Vorzugsweise
ist die so von dem Hilfsstellelement aufgebrachte Stützkraft etwas kleiner als die
rückstellende Schließkraft des Absperrelementes, so dass bei Wegfall des Überdrucks
im Abgasweg die Resultierende aus Schließkraft und Stützkraft das Absperrelement in
die Schließstellung überführt, ungeachtet dessen, ob das Hilfsstellelement noch auf
erhöhter Temperatur oder bereits wieder auf niedrigerer Temperatur ist. Abgasrückströmung
in dem Abgasweg kann so zuverlässig unterbunden werden. Dieser Aspekt hat insbesondere
bei Abgasanlagen Bedeutung, bei denen der Kamin mit mehreren Feuerstätten belegt ist.
[0012] Unter einem Aspekt wird bei der vorliegenden Erfindung von dem Prinzip Gebrauch gemacht,
dass die temperaturabhängige Beaufschlagung des Absperrelementes durch das temperaturempfindliche
Hilfsstellelement in Öffnungsrichtung des Absperrelementes "übersteuert" werden kann
durch die Überdruckbeaufschlagung. Dies wird gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung dadurch erreicht, dass das temperaturempfindliche Hilfsstellelement
nur lose mit dem Absperrelement gekoppelt ist, so dass das Absperrelement auch bei
niedrigeren Temperatur in die Öffnungsstellung übergehen kann, wenn sich ein Überdruck
im Abgasweg feuerstättenseitig des Absperrelementes aufbaut.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Hilfsstelleinrichtung
wenigstens ein Bimetallelement als temperaturempfindliches Hilfsstellelement.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das temperaturempfindliche
Hilfsstellelement zumindest teilweise aus einem Material mit Memory-Effekt bzw. Formgedächtnis-Effekt
gebildet.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Absperrelement eine schwenkbar
gelagerte Absperrklappe im Abgasweg. Eine solche Absperrklappe kann einflügelig sein
oder mehrere Klappenelemente aufweisen.
[0016] Es kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass das Hilfsstellelement mittels
eines Heizdrahtes oder dgl. beheizbar ist, um es in den mit einer Öffnungsstellung
des Absperrelementes korrespondierenden Einstellzustand zu überführen.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
[0018] Die Figuren 1a - 1 c zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Absperrvorrichtung
nach der Erfindung in verschiedenen Betriebszuständen, wobei die Absperrvorrichtung
in einem ausschnittsweise und im Längsschnitt dargestellten Abgasrohr einer Abgasanlage
für Überdruckbetrieb angeordnet ist. Die Absperrvorrichtung weist eine Abgasklappe
3 auf, die in Fig. 1a in ihrer den Abgasweg 9 in dem Abgasrohr 5 dicht sperrenden
Schließstellung gezeigt ist. Es handelt sich im Beispielsfall um eine Schwerkraftklappe,
die unter der Wirkung der Schwerkraft in die Schließstellung fällt, sobald Gegenkräfte
ausfallen.
[0019] Das Abgasrohr 5 ist einerseits an einer (nicht gezeigten) Gasfeuerstätte - und andererseits
an einem (nicht gezeigten) Kaminrohr angeschlossen. Die Seite des Feuerstättenanschlusses
liegt in den Figuren 1a - 1c unten, und die Seite des Kaminrohranschlusses liegt in
den Figuren 1a - 1c oben. Ein Bimetallelement 7 ist als temperaturempfindliches Hilfsstellelement
im Abgasweg 9 vorgesehen. Ein Ende 11 des schleifenförmig gebogenen Bimetallelementes
7 ist ortsfest an dem Abgasrohr 5 fixiert, wohingegen das andere Ende 13 des Bimetallelementes
7 in Fig. 1a frei an der Unterseite der Abgasklappe 3 liegt. Die Situation gemäß Fig.
1a liegt z.B. in einer Betriebspause der Feuerstätte und des feuerstättenseitig vorgesehenen
(nicht gezeigten) Gebläses zur Überdruckerzeugung vor.
[0020] In Fig. 1b ist die Abgasklappe 3 um ihre orthogonal zur Abgasrohrachse verlaufende
Schwenkachse 17 herum nach oben in eine den Abgasweg 9 freigebende Öffnungsstellung
verschwenkt, wobei das Bimetallelement 7 seinen Zustand im Vergleich mit der Fig.
1a kaum geändert hat. Eine solche Situation kann in der Startphase der Feuerstätte
und des feuerstättenseitig angeordneten Gebläses vorliegen. Das Gebläse hat bereits
einen Überdruck im Abgasweg 9 aufgebaut, welcher die Abgasklappe 3 an deren Unterseite
beaufschlagt und in die Öffnungsstellung überführt hat, so dass eine mit den Pfeilen
X angedeutete Strömung im Abgasweg erzwungen wird. In der Startphase gemäß Fig. 1b
hat das Bimetallelement 7 noch keine merkliche Temperaturänderung erfahren.
[0021] Im weiteren Verlauf des Brennbetriebs der Feuerstätte gelangt zunehmend mehr erhitztes
Abgas zu dem Bimetallelement 7. Das Bimetallelement 7 erfährt dabei eine Temperaturerhöhung
z.B. auf 50°C und ggf. höher und damit einhergehend eine Formänderung, wie es in Fig.
1c angedeutet ist. In der Situation gemäß Fig. 1c greift das Bimetallelement 7 mit
seinem freien Ende 13 oberhalb der bei 19 angedeuteten Schließstellungsebene an die
Abgasklappe 3 an, wodurch es eine Stützkraft für die Abgasklappe 3 in der gezeigten
Öffnungsstellung bietet. Das Offenhalten der Abgasklappe 3 ist somit nicht mehr allein
dem Gebläse und ggf. dem thermischen Auftrieb überlassen. Das Gebläse kann daher mit
geringerem Energieeinsatz betrieben werden, um den für die Abgasabführung erforderlichen
Überdruck aufrechtzuerhalten.
[0022] Es kann in speziellen Ausführungsformen der Erfindung zweckmäßig sein, dass die Stützkraft
des Hilfsstellelementes 7 bei entsprechender Temperatur groß genug ist, um das Absperrelement
3 ohne Gebläseunterstützung in der Öffnungsstellung zu halten. Vorzugsweise sollte
die Absperrvorrichtung jedoch so dimensioniert sein, dass die Stützkraft des Hilfsstellelementes
7 im erwärmten Zustand allein nicht ausreicht, um das Absperrelement 3 bei Wegfall
des Überdrucks im Abgasweg 9 in der geöffneten Stellung zu halten. Es kann dann nicht
der Fall eintreten, dass nach Abschalten der Feuerstätte und des Gebläses und bei
etwaigem Auftreten eines Druckgefälles vom Kamin in Richtung der betreffenden Feuerstätte
eine Abgasrückströmung durch die Absperrvorrichtung hindurch stattfindet, weil das
noch erhitzte Hilfsstellelement 7 das Absperrelement 3 nur verzögert in den Schließzustand
übergehen lässt.
[0023] Im Beispielsfall der Figuren 1a - 1c wurde davon ausgegangen, dass das Hilfsstellelement
7 ein Bimetallelement ist. Wie oben bereits dargelegt, könnte das Element 7 auch ein
Hilfsstellelement aus einem Material mit Memory-Effekt sein, welches bei Temperaturen
unterhalb einer Umwandlungstemperatur einen Formzustand entsprechend Fig. 1a aufweist
und welches bei Temperaturen oberhalb der Umwandlungstemperatur einen Formzustand
entsprechend Fig. 1c einnimmt. Memory-Legierungen sind bekannt. z.B. NiTi, Cu-Zn-Al,
Cu-Al-Ni.
[0024] Es wurde bei der gezeigten Ausführungsform der Erfindung bisher ferner davon ausgegangen,
dass die Erwärmung des Hilfsstellelements 7 nur durch Wärmeübertragung vom Abgas auf
das Hilfsstellelement 7 erfolgt. Gemäß einer nicht gezeigten Variante der Erfindung
kann das Hilfsstellelement 7 fremdbeheizbar sein und hierzu etwa einen elektrischen
Widerstandsheizdraht aufweisen. Durch Vorheizen des Hilfsstellelementes 7 während
einer Startphase kann somit erreicht werden, dass das Hilfsstellelement 7 das Absperrelement
3 auch schon in der Situation gemäß Fig. 1b unterstützt, also in der Situation, in
der bereits ein Überdruck aufgebaut ist, jedoch noch nicht genug Abgaswärme zur Aktivierung
des Hilfsstellelementes ansteht.
[0025] Es sei darauf hingewiesen, dass der Begriff Überdruckbetrieb im Rahmen der vorliegenden
Anmeldung allgemein auch die Situation erfassen soll, dass feuerstättenseitig der
betreffenden Absperrvorrichtung ein höherer Druck herrscht als kaminseitig der Absperrvorrichtung.
Dies kann z.B. auch dadurch erreicht werden, dass kaminseitig der Absperreinrichtung
eine ansaugende Gebläseeinrichtung für eine entsprechende Druckdifferenz sorgt.
[0026] Durch Nachheizen des Hilfsstellelementes mit der Fremdheizung während etwaiger Abgas-Abkühlphasen
oder Heizbetriebspausen kann gemäß einer Variante der Erfindung das Absperrelement
über betreffende Zeitspannen bedarfsweise in der geöffneten Stellung gehalten werden,
auch wenn der Überdruck bereits weitgehend abgebaut ist.
1. Absperrvorrichtung für einen Abgasweg (9) in einer Abgasanlage einer Feuerstätte,
wobei die Abgasanlage eine in Brennbetriebsphasen der Feuerstätte aktive Gebläseeinrichtung
zur Erzeugung eines Überdrucks in dem Abgasweg (9) aufweist und die Absperrvorrichtung
ein Absperrelement (3) umfasst, das zwischen einer den Abgasweg (9) sperrenden Schließstellung
und einer den Abgasweg (9) zumindest teilweise freigebenden Öffnungsstellung verstellbar
gelagert - und durch Beaufschlagung mit dem Überdruck aus der Schließstellung heraus
in Richtung Öffnungsstellung gegen eine Schließkraft verstellbar ist, gekennzeichnet
durch eine reversibel temperaturabhängig wirksame Hilfsstelleinrichtung für das Absperrelement
(3), wobei die Hilfsstelleinrichtung wenigstens ein temperaturempfindliches, im Abgasweg
(9) oder nahe am Abgasweg (9) angeordnetes Hilfsstellelement (7) für das Absperrelement
(3) aufweist und wobei das Hilfsstellelement (7) dazu eingerichtet ist, bei Erhöhung
seiner Temperatur in einem bestimmten Temperaturbereich eine der Schließkraft insbesondere
kontinuierlich oder sprunghaft zunehmend entgegenwirkende Kraft auf das Absperrelement
(3) auszuüben.
2. Absperrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsstelleinrichtung wenigstens ein Bimetallelement als temperaturempfindliches
Hilfsstellelement (7) aufweist.
3. Absperrvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das temperaturempfindliche Hilfsstellelement (7) zumindest teilweise aus einem Material
mit Memory-Effekt besteht.
4. Absperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch gesteuert aktivierbare Heizmittel, insbesondere elektrische Widerstandsheizmittel,
zur Beheizung des temperaturempfindlichen Hilfsstellelementes.
5. Absperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrelement (3) eine schwenkbar gelagerte Absperrklappe ist.