[0001] Die Erfindung geht aus von einem Gehäuse für ein Gargerät nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Im Inneren eines Gargeräts, wie beispielsweise einem Pyrolyse-Herd, können Temperaturen
von 500 °C und mehr erreicht werden. Um einen zu großen Wärmeübertritt vom Gargerät
auf ein benachbartes Küchenmöbel zu verhindern, ist bekannt, Kühlluft um eine innere
Isolierung des Gargeräts herumzuführen. So ist in der EP 0 176 223 A2 ein Herd offenbart,
bei dem mit Hilfe eines Ventilators kühle Luft zwischen eine innere und eine äußere
Gehäusewandung geblasen wird. Aus der DE 23 49 388 B2 ist ein Herd bekannt, bei dem
Kühlluft von einem Lüfter angesaugt wird und diese Kühlluft vor Erreichen des Lüfters
an einer Seitenwand des Herdes entlang strömt. Bei diesen Lösungen streicht die Kühlluft
sehr ungleichmäßig an der Fläche der Gehäusewandung entlang, so dass manche Bereiche
gut und manche Bereiche weniger gut gekühlt werden. In den Bereichen mit weniger guter
Kühlung kann es zu einem unerwünschten Hitzeübertritt vom Gargerät zu einem benachbarten
Küchenmöbel kommen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes Gehäuse weiterzuentwickeln,
und zwar insbesondere hinsichtlich einer effektiven, gezielten und dosierten Lenkung
von Kühlluft entlang der Wandung des Gehäuses.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen
entnommen werden können.
[0005] Die Erfindung geht aus von einem Gehäuse für ein Gargerät mit einer Gehäusewand.
[0006] Es wird vorgeschlagen, dass das Gehäuse mindestens ein in einer Außenfläche der Gehäusewand
angeordnetes Luftführungselement zum Führen von Luft entlang der Außenfläche aufweist.
Entlang der Außenfläche der Gehäusewand strömende Luft kann effektiv gelenkt und anhand
der Formgebung des Luftführungselements gezielt dosiert werden. Das Luftführungselement
beeinflusst die Luft während des Strömens entlang der Außenfläche hinsichtlich ihrer
Strömungsrichtung und Strömungsstärke. Als Gehäusewand wird eine Außenwand des Gehäuses
verstanden, wobei das Gehäuse außerhalb dieser Gehäusewand keine weitere Wand aufweist.
Die Gehäusewand kann eine Seitenwand des Gehäuses, eine Rückwand und/oder eine Bodenplatte
des Gehäuses sein. Es ist auch möglich, dass die Gehäusewand durch eine obere Abdeckung
des Gargeräts gebildet wird.
[0007] Ein Gargerät, insbesondere ein Einbauherd, wird üblicherweise zwischen Küchenmöbel
bzw. in ein Küchenmöbel integriert, wobei das Gehäuse des Gargeräts an seiner Unterseite
vom Fußboden, an der Rückseite von einer Wand oder einer Möbelplatte und an seinen
beiden seitlichen Außenwänden jeweils von Möbelplatten benachbart ist. Zwischen dem
Gehäuse und den Möbelplatten bzw. dem Fußboden oder der Wand befindet sich ein Luftraum,
der zur gezielten Zirkulierung von Kühlluft um die Wände des Gehäuses genutzt werden
kann. Durch die Nutzung dieses Luftraums zur Kühlung des Gehäuses kann eine kompakte
Bauweise des Gargeräts oder zusätzlicher Bauraum für eine besonders effektive Wärmeisolation
erreicht werden, da auf eine innere Gerätekühlung mit einer Kühlluftströmung zwischen
zwei Gehäusewänden verzichtet werden kann. Das in einer Außenfläche einer Gehäusewand
angeordnete Luftführungselement führt die Kühlluft gezielt an der Außenfläche der
Gehäusewand an diejenigen Stellen, an denen eine Kühlung besonderes effektiv ist.
[0008] Die Gehäusewand ist eine das Gargerät bzw. das Gehäuse nach außen abschließende Wand,
wobei das Gehäuse außerhalb dieser Gehäusewand keine weitere Wand aufweist. Die Gehäusewand
kann eine Seitenwand des Gehäuses, eine Rückwand und/oder eine Bodenplatte des Gehäuses
sein. Es ist auch möglich, dass die Gehäusewand durch eine obere Abdeckung des Gargeräts
gebildet wird.
[0009] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bildet das Luftführungselement
eine stegartige Erhebung in der Außenfläche der Gehäusewand. Hierdurch kann an der
Außenfläche der Gehäusewand entlang strömende Luft besonders effektiv über größere
Strecken bzw. Flächen entlang der Außenfläche geführt werden. Das Luftführungselement
kann als ein aufsteigendes Element ausgeführt sein, durch das die Luft zumindest teilweise
in vertikaler Richtung geführt wird, beispielsweise schräg von oben nach unten oder
umgekehrt. Es ist auch möglich, dass das Luftführungselement vertikal ausgerichtet
oder gekrümmt ist.
[0010] Eine besonders einfache und preiswerte Ausführung des Luftführungselements wird erreicht,
indem das Luftführungselement eine Ausformung der Gehäusewand ist. Die Ausformung
kann eine Prägung in einem Blech, das die Gehäusewand bildet, oder eine Verdickung
sein oder durch eine andere Konturform der Gehäusewand zustande kommen. Das Luftführungselement
und die Gehäusewand sind somit einstückig ausgeführt. Die Herstellung des Luftführungselements
durch einen einfachen Formgebungsschritt bei der Herstellung der Gehäusewand ist besonders
einfach. Außerdem kann auf ein zusätzliches Teil verzichtet werden, wodurch die Montage
des Gehäuses einfach durchzuführen ist.
[0011] Vorteilhafterweise bildet das Luftführungselement über zumindest den größten Teil
seiner Länge die am weitesten nach außen ragende Erhebung der Gehäusewand. Ein solches
Luftführungselement liegt im eingebauten Zustand des Gehäuses unmittelbar oder mit
nur einem sehr geringen Luftspalt an einer an die Gehäusewand angrenzenden Möbelplatte
an. Ein Strömen der Luft außen um das Luftführungselement herum ist somit nicht oder
nur im geringen Umfang möglich. Es kann eine vollständige oder weitgehende Trennung
von zwei zwischen der Gehäusewand und einer Möbelplatte befindlichen Luftbereichen
erreicht werden. Kühlluftströme sind hierdurch besonders gezielt lenkbar.
[0012] Zweckmäßigerweise ist die Gehäusewand eine Seitenwand des Gehäuses, und das Luftführungselement
erstreckt sich über mindestens drei Viertel der vertikalen Ausdehnung der Seitenwand.
Eine gezielte Luftführung über die gesamte oder im Wesentlichen gesamte vertikale
Ausdehnung der Seitenwand kann erreicht werden.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Gehäusewand eine Seitenwand
des Gehäuses, und das Luftführungselement erstreckt sich bis in einen Bereich von
bis zu 10 cm entfernt von einer unteren Kante der Seitenwand. Um diese Kante herum
strömende Luft, beispielsweise aus einem Raum unterhalb einer Bodenplatte des Gehäuses
ausströmende Kühlluft, kann nach Umströmen der Kante und dem Erreichen des Luftraums
neben der Seitenwand unmittelbar oder sehr schnell vom Luftführungselement gezielt
entlang der Seitenwand geführt werden. Das Luftführungselement erstreckt sich somit
bis ganz oder fast zur unteren Kante der Seitenwand, wobei aus fertigungstechnischen
Gründen ein Abstand von bis zu 10 cm wünschenswert sein kann.
[0014] Mit Vorteil umfasst das Gehäuse eine Bodenplatte und einen oberen Bereich, der zur
Aufrechterhaltung eines Unterdrucks mit Hilfe eines Lüfters vorgesehen ist, wobei
das Luftführungselement zur Lenkung von Luft aus einem unter der Bodenplatte angeordneten
Raum in den oberen Bereich vorgesehen ist. Hierdurch kann eine besonders effektive
Kühlung des oberen Bereichs erreicht werden. Ein guter Kühlungswirkungsgrad wird durch
kühle Luft erreicht. Kühle Luft ist im unteren vorderen Bereich um das Gehäuse vorhanden.
Diese Luft kann, ohne dass sie dabei wesentlich erwärmt wird, in einen unter der Bodenplatte
angeordneten Raum eingesogen werden. Die kühle Luft wird zweckmäßigerweise von vorn
in den Bereich unter der Bodenplatte eingesogen. Durch die Lenkung der Luft durch
das Luftführungselement zum oberen Bereich wird auf effektive Weise kühle Luft in
den oberen Bereich zur Kühlung gelenkt. Das Luftführungselement ist hierbei zweckmäßigerweise
an einer Seitenwand oder Rückwand ausgebildet, an der die Luft auf ihrem Weg vom Raum
unterhalb der Bodenplatte in den oberen Bereich entlang strömt.
[0015] Vorteilhafterweise umfasst das Gehäuse eine Vorderseite, eine Seitenwand und eine
Bodenplatte, wobei das Luftführungselement in der Außenfläche der Bodenplatte angeordnet
ist und zur Führung von Luft von der Vorderseite zur Seitenwand vorgesehen ist. Die
Bodenplatte kann Füße oder andere Abstandselemente umfassen, die die Bodenplatte in
einem gewünschten Abstand von einer Standfläche wie einem Fußboden oder einem Möbelelement
halten. Unter der Bodenplatte ist somit ein Raum zwischen Standfläche und Bodenplatte
angeordnet. In diesen Bereich kann kühle Luft eingesogen werden. Durch die Anordnung
des Luftführungselements in der Außenfläche der Bodenplatte kann diese Luft gezielt
zu einer oder beiden Seitenwänden und dort gezielt in gewünschte Bereiche geleitet
werden.
[0016] Das Luftführungselement und die Füße der Bodenplatte bzw. die Abstandselemente können
relativ zu einer Außenfläche der Bodenplatte die gleiche oder die im Wesentlichen
gleiche Erhebungshöhe aufweisen. Hierdurch liegt das Luftführungselement direkt oder
sehr dicht am Fußboden oder einer unterhalb der Bodenplatte angeordneten Möbelplatte
an. Luft aus dem vorderen Bereich unterhalb der Bodenplatte kann somit nicht unterhalb
des Luftführungselements hindurch in einen Raum hinter dem Luftführungselement strömen.
Es kann eine vollständige oder im Wesentlichen vollständige Umleitung der Luft durch
das Luftführungselement zur Seitenwand erreicht werden.
[0017] in einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung weist die Bodenplatte ein Abstandselement
zur Beabstandung der Bodenplatte von einer Standfläche auf, wobei das Luftführungselement
eine Erhebung in der Außenfläche der Bodenplatte bildet, die zumindest teilweise weniger
weit nach außen ragt als das Abstandselernent. Eine Bodenplatte weist üblicherweise
eine zumindest in Bereichen ebene Außenfläche auf. Diese Außenfläche ist durch die
Abstandselemente, beispielsweise Füße, in einem gewünschten Abstand zu einer Standfläche
gehalten. Durch das Hinausragen des Luftführungselements zumindest teilweise weniger
weit über diese Außenfläche nach außen als das Abstandselement, kann Luft beispielsweise
von der Vorderseite des Gehäuses unter die Bodenplatte und von dort zwischen dem Luftführungselement
und der Standfläche hindurch nach hinten strömen. Das Verhältnis von unterhalb des
Luftführungselements hindurchströmender Luft und vom Luftführungselement zu einem
anderen Bereich geleiteter Luft ist abhängig von der Größe und Höhe des Luftführungselements
relativ zu der Außenfläche der Bodenplatte. Diese Höhe kann gezielt zur Einstellung
von Kühlluftströmungen um das Gehäuse verwendet werden.
[0018] Eine besonders gute Kühlung der Rückseite des Gehäuses kann erreicht werden, indem
an der Rückseite zwei Rückwände mit einem dazwischen liegenden Rückraum angeordnet
sind, die zur Führung eines Luftstroms aus einem Raum unterhalb der Bodenplatte nach
oben vorgesehen sind. Die Bewegung der Luft erfolgt zweckmäßigerweise von unten nach
oben und kann durch einen Lüfter oder durch Thermik bewirkt werden.
[0019] Vorteilhafterweise umfasst das Gehäuse einen oberen Bereich, der zur Aufrechterhaltung
eines Unterdrucks mit Hilfe eines Lüfters vorgesehen ist, sowie Öffnungen, die den
Rückraum mit dem oberen Bereich verbinden. Der obere Bereich kann ein - bis auf Lüftungsöffnungen
- ganz oder im Wesentlichen ganz abgeschlossener Raum sein, in dem durch einen Lüfter
ein Unterdruck relativ zur Umgebung des oberen Bereichs erzeugt und gehalten werden
kann. Durch Öffnungen, die den Rückraum mit dem oberen Bereich verbinden, kann gezielt
ein Kühlluftstrom aus dem Rückraum in den oberen Bereich eingestellt werden.
[0020] Vorteilhafterweise dehnt sich der Rückraum über mehr als die Hälfte der Rückseite
aus. Hierdurch kann eine großflächige Kühlung der Rückseite des Gehäuses erreicht
werden.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Gehäuse einen oberen Bereich,
der zur Aufrechterhaltung eines Unterdrucks mit Hilfe eines Lüfters vorgesehen ist,
sowie eine Vorderseite und einen vom oberen Bereich zur Vorderseite gerichteten Abluftkanal
mit einer in der Vorderseite angeordneten Mündung. Erwärmte Luft kann aus dem oberen
Bereich durch die Mündung gezielt ausgeblasen werden, wobei die Luft auch mit Wrasen
beaufschlagt werden kann. Durch das Einsaugen der Kühlluft im unteren Bereich, insbesondere
in den Raum unterhalb der Bodenplatte, und das Ausblasen der Heißluft aus dem oberen
Bereich kann eine Vermischung des Warmluftstroms mit dem Kaltluftstrom und somit ein
Wärmekurzschluss vermieden werden.
[0022] Die oben genannte Aufgabe wird außerdem erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs
13 gelöst. In dieser Alternative geht die Erfindung von einem Gehäuse für ein Gargerät
mit einer Gehäuseinnenwand und einer Gehäuseaußenwand aus. Es wird vorgeschlagen,
dass das Gehäuse mindestens ein als eine Ausformung der Gehäuseinnenwand oder der
Gehäuseaußenwand ausgestaltetes Luftführungselement umfasst. Entlang einer Fläche
einer Gehäusewand strömende Luft kann effektiv gelenkt und anhand der Formgebung des
Luftführungselements gezielt dosiert werden.
[0023] Die oben beschriebenen Ausführungsformen der obigen Erfindung lassen sich mit gleichen
Vorteilen auch auf diese Alternative der Erfindung anwenden.
[0024] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine isometrische Ansicht eines Gehäuses für einen Herd,
- Fig. 2:
- eine Seitenansicht auf das Gehäuse,
- Fig. 3:
- eine Draufsicht auf das Gehäuse ohne Geräteabdeckhaube,
- Fig. 4:
- einen Schnitt durch den vorderen Teil einer Seitenwand des Gehäuses gemäß der Linie
IV-IV in Fig. 2.
[0026] Fig. 1 zeigt ein Gehäuse 2 eines Herdes in einer vereinfachten isometrischen Darstellung.
Das Gehäuse 2 umfasst eine Seitenwand 4, eine Bodenplatte 6, eine der Seitenwand 4
gegenüberliegende weitere Seitenwand 8, eine erste Rückwand 10 und eine zweite Rückwand
12, eine Geräteabdeckhaube 14 und ein Lüftergrundblech 18. Die Geräteabdeckhaube 14
umgibt zusammen mit dem
Lüftergrundblech 18 einen oberen Bereich 16, in dem ein Lüfter 20 angeordnet ist.
[0027] Die Bodenplatte 6 weist vier eingeprägte Abstandselemente 22 auf, die als Stellprägungen
für die Bodenplatte 6 dienen und die eine Außenfläche 30 der Bodenplatte 6 von einem
Möbel 24 (Figur 2) beabstandet halten. Außerdem weist die Bodenplatte 6 ein Luftführungselement
26 auf, das als eine Ausprägung der Bodenplatte 6 nach außen ausgestaltet ist. Aus
der Seitenwand 4 ist ein weiteres Luftführungselement 28 durch eine Prägung in der
Seitenwand 4 herausgearbeitet. Beide Luftführungselemente 26, 28 ragen stegartig über
die Außenfläche 30 der Bodenplatte 6 bzw. eine Außenfläche 32 der Seitenwand 4 hinaus.
[0028] Bei einem Einbau des Gehäuses 2 in das Möbel 24 (Figuren 2 bis 4) liegt das Luftführungselement
28 sehr nah am Möbel 24 oder beim Möbel 24 an. Hierdurch wird ein Seitenwandkanal
34 gebildet, der nach vorn benachbart zum Luftführungselement 28 und zwischen der
Seitenwand 4 und dem Möbel 24 angeordnet ist. Das Luftführungselement 28 erstreckt
sich über den größten Teil der vertikalen Ausdehnung der Seitenwand 4 und endet nach
unten hin etwa 3 cm oberhalb einer unteren Kante 38 der Seitenwand 4. Der Seitenwandkanal
34 erstreckt sich über die gesamte vertikale Länge der Seitenwand 4 von einem Raum
36 unterhalb der Bodenplatte 6 bis zum oberen Bereich 16 (Figur 2). Während des Betriebs
des Gargeräts kann der Lüfter 20 in Betrieb genommen werden. Er erzeugt innerhalb
der Geräteabdeckhaube 14 im oberen Bereich 16 des Gehäuses 2 einen Unterdruck relativ
zur Umgebung der Geräteabdeckhaube 14. Durch den Unterdruck wird Luft durch verschiedene
Aussparungen in der Geräteabdeckhaube 14 in den oberen Bereich 16 eingesogen, wodurch
mehrere das Gehäuse 2 umspülende Luftströme verursacht werden.
[0029] Die Luftströme saugen einen Kühlluftstrom m an der Vorderseite des Gehäuses 2 zwischen
der Bodenplatte 6 und dem Möbel 24 in den Raum 36 unterhalb der Bodenplatte 6 an.
Dieser Raum 36 wird nach oben hin durch die Bodenplatte 6 und nach unten hin durch
das Möbel 24 begrenzt. Der Kühlluftstrom m prallt auf das quer liegende stegartige
Luftführungselement 26 in der unteren Außenfläche 30 der Bodenplatte 6 und wird von
dem Luftführungselement 26 teilweise nach rechts und links zu den Seitenwänden 4,
8 geleitet. Ein erster Kühlluftstrom m
1 wird auf diese Weise entlang des Luftführungselements 26 und der Außenfläche 30 der
Bodenplatte 6 zur unteren Kante 38 der Seitenwand 4 und zur unteren Kante der Seitenwand
8 geleitet. Die Seitenwände 4 und 8 sind gleich ausge-staltet, wobei in Figur 1 der
Übersichtlichkeit halber nur die Seite 4 detailliert gezeichnet ist.
[0030] Der erste Kühlluftstrom m
1 umströmt die Kante 38 und gelangt in den Seitenwandkanal 34. Das Luftführungselement
28 ist zur Lenkung des ersten Kühlluftstroms m
1 aus dem unter der Bodenplatte 6 angeordneten Raum 36 in den oberen Bereich 16 vorgesehen.
Der erste Kühlluftstrom m
1 durchströmt den Seitenwandkanal 34 und wird durch Öffnungen 40 in der Geräteabdeckhaube
14 in dem oberen Bereich 16 innerhalb der Geräteabdeckhaube 14 gesaugt. Ein zweiter
Arm des ersten Kühlluftstroms m
1 wird durch das Luftführungselement 26 zur Seitenwand 8 geleitet und strömt dort durch
einen nicht gezeigten Seitenwandkanal, der symmetrisch zum Seitenwandkanal 34 ausgebildet
ist. Durch ebenfalls nicht gezeigte Öffnungen in der Geräteabdeckhaube 14 strömt dieser
zweite Arm des ersten Kühlluftstroms m
1 auch in den oberen Bereich 16 ein. Die beiden Arme des ersten Kühlluftstroms m
1 überströmen Schalterfrontelemente 42, die durch den Kühlluftstrom m
1 gekühlt werden. Durch diese Kühlung der Schalterfrontelemente 42 können Elektronikbaugruppen
in den Schalterfrontelementen 42 mit geringer Temperaturresistenz eingesetzt werden,
wodurch die Schalterfrontelemente 42 kostengünstig hergestellt werden können. Anschließend
wird der erste Kühlluftstrom m
1 vom Lüfter 20 eingesogen. Der Lüfter 20 drückt den Luftstrom durch einen Abluftkanal
44, der zur Vorderseite des Gehäuses 2 gerichtet ist und unterhalb der Schalterfläche
46 eine Mündung 48 aufweist, hinaus (Figur 2).
[0031] An der vorderen Kante der Seitenwand 4 ist ein Herdseitenprofil angeordnet, das im
Folgenden als Lisene 50 bezeichnet wird. Die Lisene 50 begrenzt den Einschub des Gehäuses
2 in das Möbel 24 und liegt mit einer Kante oben und unten am Möbel 24 an (Figur 2
und Figur 4). Im mittleren Bereich der vertikal ausgerichteten Lisene 50 ist die Lisene
50 ein Stück weit zurückgeschnitten, so dass zwischen Möbel 24 und der Lisene 50 eine
Öffnung 52 ausgebildet ist. Durch diese Öffnung 52 kann ein zweiter Kühlluftstrom
m
2 direkt vom Bereich vor dem Gehäuse 2 über die gesamte Länge des Seitenwandkanals
34 in den Seitenwandkanal 34 einströmen (Figur 1 und 4). Er vereinigt sich dort mit
dem ersten Kühlluftstrom m
1 und wird zum Lüfter 20 gesogen. Durch den zweiten Kühlluftstrom m
2 werden die seitlichen Stirnkanten des Möbels 24 kühl gehalten.
[0032] Ein Querschnitt durch den Seitenwandkanal 34 ist in Figur 4 gezeigt. Figur 4 zeigt
die Seitenwand 4 mit dem Luftführungselement 28, eine Wand des Möbels 24, eine Tür
54 mit einer Frontglasscheibe 56, einen Backofenbereich 58 und eine Backofenisolation
60. Zwischen dem Möbel 24 und dem Luftführungselement 28 ist ein kleiner Schlitz angeordnet,
in dem ein elastisches Abstandselement 62 angeordnet ist. Durch ein weiteres Abstandselement
64 wird die Seitenwand 4 an einer Verformung in Richtung des Möbels 24 gehindert.
Außerdem halten die Abstandselemente 64 die Seitenwand 4 in einem vorgegebenen Abstand
zu einer Gehäuseinnenwand 68. Die Abstandselemente 62, 64 sind aus einem wärmeisolierenden
Material gefertigt.
[0033] Ein dritter Kühlluftstrom m
3 strömt von vorn in den Raum 36 unterhalb der Bodenplatte 6. Er trifft auf das Luftführungselement
26, unterströmt dieses und gelangt in den Raum 36 unter der Bodenplatte 6 hinter dem
Luftführungselement 26. Von dort umströmt der dritte Kühlluftstrom m
3 die untere Kante 38 der Seitenwand 4 und strömt an der Außenfläche 32 der Seitenwand
4 nach oben. Durch Öffnungen 66 in der Geräteabdeckhaube 14 gelangt der Kühlluftstrom
m
3 in den oberen Bereich 16 und in den Lüfter 20. Der dritte Kühlluftstrom m
3 überströmt die gesamte Außenfläche 32 der Seitenwand 4, die hinter dem Luftführungselement
28 liegt.
[0034] Bei Gargeräten, die zur Erzeugung einer besonders hohen Temperatur vorgesehen sind,
wie z. B. ein Pyrolyse-Herd, kann es unter Umständen vorkommen, dass die Backofenisolation
60 in Verbindung mit dem dritten Kühlluftstrom m
3 nicht ausreicht, um die Wand des Möbels 24, die der Außenfläche 32 der Seitenwand
4 benachbart ist, ausreichend vor hohen Temperaturen zu schützten. In diesem Fall
kann eine Gehäuseinnenwand 68 vorgesehen sein, die innerhalb der Seitenwand 4 angeordnet
ist (Figur 1 und 3). Zwischen der Gehäuseinnenwand 68 und der äußeren Seitenwand 4
ist ein Luftraum angeordnet, durch den Kühlluft aufsteigend oder absteigend strömen
kann. Zur zusätzlichen Kühlung der Seitenwand 4 kann mithin ein vierter Kühlluftstrom
m
4 vorgesehen sein, dessen Strömungsweg unterhalb der Bodenplatte 6 gleich verläuft,
wie der Strömungsweg des dritten Kühlluftstroms m
3. Der vierte Kühlluftstrom m
4 umströmt ebenfalls die Kante 38 der Seitenwand 4, um dann durch Öffnungen 70 in der
Seitenwand 4 durch die Seitenwand 4 hindurch in den Zwischenraum zwischen der Seitenwand
4 und der Gehäuseinnenwand 68 einzuströmen. Der vierte Luftstrom m
4 strömt zwischen der Seitenwand 4 und der Gehäuseinnenwand 68 nach oben und durch
Öffnungen 72 im Lüftergrundblech 18 in den oberen Bereich 16.
[0035] Zur Kühlung der Rückwand des Gehäuses 2 ist ein fünfter Kühlluftstrom m
5 vorgesehen, der wie die Kühlluftströme m
3 und m
4 unterhalb des Luftführungselements 26 in den Raum 36 unterhalb der Bodenplatte 6
und hinter dem Luftführungselement 26 einströmt. Von dort umströmt der fünfte Kühlluftstrom
m
5 eine untere Kante der ersten Rückwand 10 (Figur 2), strömt durch nicht gezeigte Langlöcher
und gelangt in den Zwischenraum zwischen der ersten Rückwand 10 und der zweiten Rückwand
12, der als Rückraum 74 bezeichnet wird. Durch die beiden 5 mm bis 10 mm voneinander
beabstandeten Rückwände 10, 12 wird der fünfte Kühlluftstrom m
5 aus dem Raum 36 unterhalb der Bodenplatte 6 nach oben zum oberen Bereich 16 geleitet.
Durch weitere Öffnungen 76 strömt der Kühlluftstrom m
5 in den oberen Bereich 16 ein, um im weiteren Verlauf vom Lüfter 20 eingesogen und
als Abluftstrom m
A zusammen mit den anderen Kühlluftströmen m
1-4 durch den Abluftkanal 44 zur Mündung 48 hinausgeblasen zu werden. Durch die doppelwandige
Rückwandung des Gehäuses 2 wird im Bereich der Rückwandung eine besonders gute Kühlung
erreicht. In diesem kühlen rückwärtigen Bereich können Aggregate 78, die in den Figuren
2 und 3 nur schematisch angedeutet sind, angeordnet werden. Solche Aggregate 78 können
ein Umluftmotor, Anschlussklemmen, Heizkörperanschlüsse, ein Drehspießmotor und/oder
sonstige Bauteile sein, die entweder vollständig im Rückraum 74 oder etwas aus dem
Rückraum 74 herausragend angeordnet sind, wie in den Figuren 2 und 3 angedeutet ist.
Bezugszeichen
[0036]
- 2
- Gehäuse
- 4
- Seitenwand
- 6
- Bodenplatte
- 8
- Seitenwand
- 10
- Rückwand
- 12
- Rückwand
- 14
- Geräteabdeckhaube
- 16
- Oberer Bereich
- 18
- Lüftergrundblech
- 20
- Lüfter
- 22
- Abstandselement
- 24
- Möbel
- 26
- Luftführungselement
- 28
- Luftführungselement
- 30
- Außenfläche
- 32
- Außenfläche
- 34
- Seitenwandkanal
- 36
- Raum
- 38
- Kante
- 40
- Öffnung
- 42
- Schalterfrontelement
- 44
- Abluftkanal
- 46
- Schalterfläche
- 48
- Mündung
- 50
- Lisene
- 52
- Öffnung
- 54
- Tür
- 56
- Frontglasscheibe
- 58
- Backofenbereich
- 60
- Backofenisolation
- 62
- Abstandselement
- 64
- Abstandselement
- 66
- Öffnung
- 68
- Gehäuseinnenwand
- 70
- Öffnung
- 72
- Öffnung
- 74
- Rückraum
- 76
- Öffnung
- 78
- Aggregat
- m
- Kühlluftstrom
- m1
- Kühlluftstrom
- m2
- Kühlluftstrom
- m3
- Kühlluftstrom
- m4
- Kühlluftstrom
- m5
- Kühlluftstrom
- mA
- Abluftstrom
1. Gehäuse (2) für ein Gargerät mit einer Gehäusewand, gekennzeichnet durch mindestens ein in einer Außenfläche (30, 32) der Gehäusewand angeordnetes Luftführungselement
(26, 28) zum Führen von Luft entlang der Außenfläche (30, 32).
2. Gehäuse (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungselement (26, 28) eine stegartige Erhebung in der Außenfläche (30,
32) der Gehäusewand bildet.
3. Gehäuse (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungselement (26, 28) eine Ausformung der Gehäusewand ist.
4. Gehäuse (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungselement (28) über zumindest den größten Teil seiner Länge die am
weitesten nach außen ragende Erhebung der Gehäusewand bildet.
5. Gehäuse (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusewand eine Seitenwand (4, 8) ist und sich das Luftführungselement (28)
bis in einen Bereich von bis zu 10 cm entfernt von einer unteren Kante (38) der Seitenwand
(4, 8) erstreckt.
6. Gehäuse (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Bodenplatte (6) und einen oberen Bereich (16), der zur Aufrechterhaltung eines
Unterdrucks mit Hilfe eines Lüfters (20) vorgesehen ist, wobei das Luftführungselement
(28) zur Lenkung von Luft aus einem unter der Bodenplatte (6) angeordneten Raum (36)
in den oberen Bereich (16) vorgesehen ist.
7. Gehäuse (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Vorderseite, eine Seitenwand (4, 8) und eine Bodenplatte (6), wobei das Luftführungselement
(26) in der Außenfläche der Bodenplatte (6) angeordnet ist und zur Führung von Luft
von der Vorderseite zur Seitenwand (4, 8) vorgesehen ist.
8. Gehäuse (2) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (6) ein Abstandselement (22) zur Beabstandung der Bodenplatte (6)
von einer Standfläche aufweist und das Luftführungselement (26) eine Erhebung in der
Außenfläche (30) der Bodenplatte (6) bildet, die zumindest teilweise weniger weit
nach außen ragt als das Abstandselement (22).
9. Gehäuse (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch eine Rückseite, an der zwei Rückwände (10, 12) mit einem dazwischenliegenden Rückraum
(74) angeordnet sind, die zur Führung eines Luftstroms aus einem Raum (36) unterhalb
der Bodenplatte (6) nach oben vorgesehen sind.
10. Gehäuse (2) nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen oberen Bereich (16), der zur Aufrechterhaltung eines Unterdrucks mit Hilfe
eines Lüfters (20) vorgesehen ist und durch Öffnungen (76), die den Rückraum (74) mit dem oberen Bereich (16) verbinden.
11. Gehäuse (2) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Rückraum (74) über mehr als die Hälfe der Rückseite ausdehnt.
12. Gehäuse (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen oberen Bereich (16), der zur Aufrechterhaltung eines Unterdrucks mit Hilfe
eines Lüfters (20) vorgesehen ist, eine Vorderseite und einen vom oberen Bereich zur
Vorderseite gerichteten Abluftkanal (44) mit einer in der Vorderseite angeordneten
Mündung (48).
13. Gehäuse (2) für ein Gargerät mit einer Gehäuseinnenwand (68) und einer Gehäuseaußenwand,
gekennzeichnet durch mindestens ein als eine Ausformung in einer der Gehäusewände ausgestaltetes Luftführungselement
(26, 28).
14. Gargerät mit einem Gehäuse (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.