[0001] Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zur lösbaren Verbindung eines Trägersystems
für Zusatzausstattung mit einem Kraftfahrzeug, umfassend mindestens: ein erstes, in
einem ersten Gehäuse angeordnetes Teilsystem mit einer Verbindungsmechanik und ein
mit dem ersten Teilsystem zusammenwirkendes, korrespondierendes und verbindbares zweites
Teilsystem mit einer Verbindungseinrichtung, wobei das erste Teilsystem an dem Trägersystem
und das zweite Teilsystem an dem Kraftfahrzeug angeordnet ist.
[0002] Derartige Befestigungssysteme kommen üblicherweise in der Automobilbranche, insbesondere
zum Einbau von Modulen oder modular aufgebauten Baugruppen in ein Grundmodell zur
Nachrüstung, beziehungsweise zur Neuausstattung zum Einsatz. Solche Befestigungssysteme
dienen vor allem in der durch Zulieferbetriebe geprägten Automobilindustrie zum einfachen
und zeitsparenden Einbau oder Aufbau, beziehungsweise zur Nachrüstung.
[0003] Aus der DE 200 17 905 U1 ist ein Einschubsteckverbinder für das Verbinden und Testen
zweier Steckerteile bekannt. Dieser Einschubsteckverbinder weist ein ortsfest installierbares
Anschlussteil, ein daran axial geführtes Kontaktstück das in einer Teststellung mit
dem Anschlussteil elektrisch verbunden ist und ein relativ und gleichgerichtetes zum
Kontaktstück bewegbares, das Anschlussteil in Funktionsstellung kontaktierendes, in
Teststellung jedoch dazu kontaktfreies Steckerteil auf.
[0004] Nachteilig an dieser Lösung ist der relativ große Bauraum. Zudem ist der Einschubsteckverbinder
im Wesentlichen nur zur elektrischen Kontaktierung und nicht zur Herstellung einer
mechanischen Verbindung geeignet.
[0005] Weiterhin ist aus der DE 195 48 561 A1 ein Andruck- Steckverbinder für ein elektrisches
System, insbesondere für Kraftfahrzeug-Kombinationsinstrumente, bekannt. Bei dieser
Lösung ist ein in einem ersten Steckerteil angeordneter elektrischer Kontakt mittels
einer Betätigungseinrichtung mit einem in einem zweiten Steckerteil befestigten Gegenkontakt
lösbar verbindbar. Um beispielsweise Anzeigeeinrichtungen einfacher und kostensparender
an einem Armaturenbrett zu befestigen und gleichzeitig eine sichere Herstellung eines
elektrischen Kontaktes zu ermöglichen, wird bei dieser Lösung durch eine lineare Bewegung
der Betätigungseinrichtung innerhalb des ersten den elektrischen Kontakt aufweisenden
Steckerteils, welcher auf einer Leiterplatte befestigt ist, der elektrische Kontakt
mit dem elektrischen Gegenkontakt verbunden, wobei der zweite Steckerteil fest mit
einem Trägerelement verbunden ist, und während der Kontaktierung von Kontakt und Gegenkontakt
gleichzeitig das erste Steckerteil mit dem Trägerelement mittels einer über das erste
Steckerteil in Bewegungsrichtung hinausragenden Arretierungseinrichtung der Betätigungseinrichtung
verriegelbar ist.
[0006] Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Arretierungseinrichtung über das erste
Steckerteil hinausragt und hierdurch unnötig Bauraum benötigt wird. Zudem ist der
Steckverbinder im Wesentlichen nur für eine elektrische/elektronische Kontaktierung
ausgelegt, auf keinen Fall aber für die Realisierung einer hochfesten mechanischen
Verbindung.
[0007] Weiterhin bekannt sind diverse Automobil-Zusatzausstattungen die an die Bordelektronik/-elektrik
des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise Kühlboxen, angeschlossen sind, die in dem Fußraum
des Fonds eines Kraftfahrzeugs lose abgestellt werden können oder zwischen dem Rücksitz
und der Rücklehne eines vorderen Sitzes angeordnet sind.
[0008] Nachteilig an derartigen Zusatzausstattungen ist, dass bei einem Crash diese Zusatzausstattung
geschossartig durch den Fahrzeuginnenraum katapultiert werden, wodurch ein erhebliches
Verletzungsrisiko für Fahrzeuginsassen besteht.
[0009] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Befestigungssystem zu schaffen,
bei welcher der in einem Kraftfahrzeug zur Verfügung stehende Bauraum optimal ausgenutzt
wird und eine einfach zu handhabende, hochfeste mechanische Verbindung mit einer elektrischen/elektronischen
Verbindung herstellbar ist.
[0010] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Befestigungssystem gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0011] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Verbindungsmechanik mindestens
eine mechanische Verriegelungsvorrichtung, einen Hebelmechanismus und eine elektrische/elektronische
Kontaktierungsvorrichtung aufweist, wobei die Verriegelungsvorrichtung und die elektrische/elektronische
Kontaktierungsvorrichtung über den Hebelmechanismus miteinander gekoppelt sind und
das zweite Teilsystem eine zu der Verbindungsmechanik korrespondierende Verbindungseinrichtung
zum Eingriff der Verbindungsmechanik umfasst, so dass bei Betätigung des Hebelmechanismus
eine mechanisch hoch belastbare, crash-sichere und gleichzeitig eine elektrische/elektronische
Verbindung der beiden Teilsystem realisierbar ist.
[0012] Diese Lösung bietet den Vorteil, dass in einem Befestigungssystem mit einem Handgriff
sowohl eine mechanische Verbindung als auch eine elektrische/elektronische Kontaktierung
auf ergonomische und einfache Weise herstellbar ist. Durch die funktionsintegrierende
Anordnung lässt sich zudem ein kompaktes Befestigungssystem realisieren, welches einen
optimierten Bauraum benötigt. Die Erfindung ist dabei nicht auf Trägersysteme oder
Kraftfahrzeuge beschränkt. Vielmehr ist die Erfindung allgemein zum Verbinden von
Anschlussteilen geeignet. Ein Anschlussteil im Sinne der Erfindung kann ein Kraftfahrzeug,
genauer der Bodenbereich eines Kraftfahrzeugs oder auch ein Tunnelsystem eines Kraftfahrzeugs
sein. Unter einem Tunnelsystem im Sinne der Erfindung versteht man sowohl einen Tunnel
und dessen Ausbildung als auch das in dem Tunnel verlaufende elektrische/elektronische
System. Dadurch, dass das Befestigungssystem zweigeteilt ist, lassen sich nahezu alle
Verbindungsmöglichkeiten ausschöpfen. Dabei weist die Verbindungsmechanik eines ersten
Teilsystems Eingriffsmittel auf, welche in eine Verbindungseinrich-tung eines zweiten
Teilsystems eingreifen. Auf diese Weise lässt sich das Befestigungssystem beliebig
er-weitern, indem ein zweites Befestigungssystem an das erste Befestigungssystem koppelbar
ist. So lassen sich auch mehrere Befestigungssystem miteinander koppeln.
[0013] Vorteilhaft ist, dass die Verbindungsmechanik eine Verriegelungsvorrichtung aufweist,
welche im unverbundenen Zustand nicht über das Gehäuse des ersten Teilsystems hinausragt.
So ist die Verriegelungsvorrichtung vor äußeren Einflüssen gut geschützt. Zudem weist
die Verbindungsmechanik hierdurch weniger hervorstehende sicherheitsrelevante Bauteile
auf, welche durch eine exponierte Stellung leichter und unbemerkt beschädigt werden
können.
[0014] Eine weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahme sieht vor, dass das Gehäuse mindestens
eine äußere Kunststoffabdeckung zum Schutz und mindestens eine innere Stahlverstärkung
zur zuverlässigen Aufnahme von außergewöhnlichen Kräften, insbesondere bei einem Crash
auftretenden Kräften aufweist. Eine äußere Kunststoffabdeckung hat den Vorteil, dass
diese optimal hinsichtlich Optik und Bauvolumen an das Befestigungssystem anpassbar
ist. Zur Aufnahme höhere Kräfte weist das Gehäuse mindestens eine innere Stahlverstärkung
auf. Diese ist durch die äußere Kunststoffabdeckung abgedeckt, so dass ein Verletzungsrisiko
der Insassen reduziert ist. Aufgrund dieses Kunststoff-Stahl-Verbundes lassen sich
die Vorteile beider Werkstoffe optimal nutzen, wobei die Nachteile durch den jeweils
anderen Werkstoff kompensiert werden.
[0015] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Stahlverstärkung einen ersten
Bereich aufweist, der zur Verbindung des Befestigungssystems mit einem ersten Anschlussteil
ausgebildet ist. Aufgrund der Anordnung eines Verbindungsbereichs an der Stahlverstärkung
ist so eine sichere und zuverlässige Befestigung mit einem Anschlussteil realisiert.
Ein mögliches Anschlussteil zum Einsatz eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems
ist beispielsweise ein Trägersystem zur Befestigung von Zusatz-Innenausstattung in
einem Kraftfahrzeug.
[0016] Vorteilhafter Weise weist der erste Bereich der Stahlverstärkung Öffnungen zur lösbaren
Verbindung sowie an das erste Anschlussteil angepasste, als Widerlager ausgebildete
Seitenflächen auf. Durch die Integration von Stütz- beziehungsweise Verstärkungsfunktion
und Lagerung in der Stahlverstärkung ist aufgrund dieser Funktionsintegration eine
kleinere Bauweise realisierbar.
[0017] Dabei sind die lösbaren Verbindungen vorzugsweise als Bolzen- oder Schraubenverbindung
zum standardisierten und einfachen, lösbaren Verbinden ausgebildet.
[0018] Weiterhin vorteilhaft ist, dass die Stahlverstärkung einen zweiten Bereich aufweist,
der zur schwenkbaren Lagerung der Verriegelungsvorrichtung ausgebildet ist. Hierdurch
ist eine weitere Funktionsintegration realisiert, wodurch eine insgesamt kleinere
Bauweise des Befestigungssystems möglich ist.
[0019] Erfindungsgemäß ist der zweite Bereich so ausgebildet, dass der zweite Bereich Durchgangsöffnungen
sowie Widerlagerflächen zur Lagerung einer Verriegelungsvorrichtung samt Rückstellelement
aufweist.
[0020] Einen weiteren Vorteil erhält man dadurch, dass der zweite Bereich eine Nut zur Aufnahme
einer korrespondierenden Verbindungseinrichtung aufweist. Auf diese Weise erhält man
eine noch zuverlässigere Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Teilsystem,
da auf diese Weise nicht nur die Eingriffsmittel der Verbindungsmechanik, sondern
auch die Nut der Stahlverstärkung mit dem zweiten Teilsystem zusammen wirken.
[0021] Insbesondere vorteilhaft ist, dass die mechanische Verriegelungsvorrichtung als ein
um eine Achse schwenkbarer Haken mit einem Rückstellelement ausgebildet ist, welcher
über den Hebelmechanismus in eine Verriegelungsstellung schwenkbar ist. Aufgrund der
schwenkbaren Verriegelungsvorrichtung um eine Achse ist eine platzsparende, zuverlässige
Verbindung möglich.
[0022] Weiter vorteilhaft ist diesbezüglich, dass das Rückstellelement als eine Rückstellfeder
ausgebildet ist, um so eine kleinbauende Verriegelungsvorrichtung zu ermöglichen.
[0023] Eine die Erfindung verbessernde Maßnahme sieht vor, dass die Kontaktierungsvorrichtungen
mindestens einen Steckerhalter, einen Stecker sowie ein Leitungssystem umfasst, wobei
der Stecker über den Steckerhalter mit dem Hebelmechanismus gekoppelt ist. Hierdurch
lässt sich eine variable Ausgestaltung und Verlegung eines elektrischen/elektronischen
Anschlusses realisieren. Durch das Leitungssystem und die vorzugsweise zwei korrespondierenden
Stecker lässt sich ein Anschluss nahezu beliebig auf dem Befestigungssystem anordnen.
Der Steckerhalter ermöglicht zudem, dass verschiedene Steckertypen einsetzbar sind,
da der Steckerhalter als Schnittstelle zwischen Befestigungssystem und Stecker ausgebildet
ist.
[0024] Vorteilhaft ist, dass der Steckerhalter bei Betätigung über den Hebelmechanismus
so geführt ist, dass dieser eine Translationsbewegung ausführt. So ist eine zuverlässige
und einfach zu realisierende Führung gewährleistet, welche eine zuverlässige Steckerverbindung
und somit eine sichere elektrische/elektronische Kontaktierung gewährleistet.
[0025] Von besonderem Vorteil ist, dass die Kontaktierungsvorrichtung einen Stecker und
eine Buchse aufweist, die über das Leitungssystem miteinander verbunden sind, wobei
der Stecker als Schnittstelle zu dem zweiten Anschlussteil ausgebildet ist und die
Buchse als Schnittstelle zu dem ersten Anschlussteil ausgebildet ist. Somit lassen
sich die Anschlussteile sowohl mit als auch ohne Befestigungssystem verwenden, dass
heißt, eine teuere und aufwendige Nachrüstung bestehender Anschlussteile kann entfallen.
[0026] Das Befestigungssystem ist vorteilhaft so gestaltet, dass die Verbindungseinrichtung
eine mechanische Verriegelungseinrichtung, eine elektrische/elektronische Steckereinrichtung
sowie ein mit einem Deckel verschließbares Gehäuse umfasst, wobei die mechanische
Verriegelungseinrichtung und die elektrische/elektronische Steckereinrichtung korrespondierend
zu der mechanischen Verriegelungsvorrichtung und der elektrischen/elektronischen Kontaktierungseinrichtung
der Verbindungsmechanik ausgebildet sind. Aufgrund dieser Ausgestaltung lässt sich
die Verbindungseinrichtung als zusammengehörige Einheit separat an einem Anschlussteil
unterbringen. Insbesondere lässt sich die Verbindungseinrichtung in das Anschlussteil
soweit versenkbar anordnen, dass der geschlossene Deckel im Wesentlichen bündig mit
der Oberfläche des Anschlussteils abschließt. Bei Einsatz der Verbindungseinrichtung
kann der Deckel geöffnet werden, wodurch die Schnittstelle zugänglich ist, bei Lösen
der Verbindung wird der Deckel geschlossen, wodurch die Schnittstelle geschützt ist.
[0027] Einen Vorteil der Erfindung erhält man dadurch, dass die mechanische Verriegelungseinrichtung
als ein Blech mit mindestens einer Lasche ausgebildet ist. Diese Lasche bildet damit
die Eingriffsmöglichkeit für den Haken der Verriegelungsvorrichtung. Eine derartige
Verriegelungseinrichtung lässt sich leicht herstellen, wobei auch hohe Kräfte aufgefangen
werden können, und die gesamte Verriegelungsvorrichtung lässt sich leicht an Anschlussteilen
wie beispielsweise an der Karosserie eines Kraftfahrzeugs anordnen.
[0028] Vorzugsweise ist die elektrische/elektronische Steckereinrichtung mit der durch den
Tunnel verlaufenden Bordelektrik/Bordelektronik verbunden und somit als eine elektrische/elektronische
Schnittstelle zwischen Tunnelsystem und Befestigungssystem ausgebildet.
[0029] Weiter bevorzugt ist die mechanische Verriegelungseinrichtung und die elektrische/elektronische
Steckereinrichtung im Wesentlichen in den Hohlräumen des Gehäuses angeordnet, wobei
diese nicht in Richtung Fahrzeuginnenraum ragen, so dass sie mittels des Deckels abdeckbar
sind. Hierdurch lässt sich ein mögliches Insassen-Verletzungsrisiko weiter reduzieren.
[0030] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des Befestigungssystems sieht vor, dass das
Gehäuse mit geschlossenem Deckel bündig mit der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten
Seite des Tunnelsystems abschließen.
[0031] Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben
oder werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Teilsystems des erfindungsgemäßen Befestigungssystems
in Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt des in Fig. 2 dargestellten ersten Teilsystems in einer anderen perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch das in Fig. 2 dargestellte erste Teilsystem in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 5
- eine 3D-Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Verbindungsmechanik,
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Verbindungsmechanik und
- Fig. 7
- eine 3D-Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Verbindungsmechanik.
[0032] Fig. 1 zeigt ein Befestigungssystem 1 in einer perspektivischen Darstellung. Das
Befestigungssystem 1 weist ein erstes Teilsystem 2 und ein zweites Teilsystem 3 auf.
Das erste Teilsystem 2 weist zur Verbindung mit dem zweiten Teilsystem 3 eine in einem
Gehäuse 4 angeordnete Verbindungsmechanik 5 auf. Das zweite Teilsystem 3 weist eine
mit der Verbindungsmechanik 5 des ersten Teilsystems 2 korrespondierende Verbindungseinrichtung
6 auf. Weiterhin ist in dem ersten Teilsystem ein Hebelmechanismus 7 mit einem Hebel
angeordnet, über welchen das Befestigungssystem 1 betätigbar ist, so dass die beiden
Teilsysteme 2, 3 miteinander wirken und eine mechanisch hoch belastbare, crash-sichere
Verbindung realisieren.
[0033] Das in Fig. 2 in perspektivischer Ansicht dargestellte erste Teilsystem 2 des Befestigungssystems
zeigt deutlicher den Aufbau des Gehäuses 4 und der Verbindungsmechanik 5. Das Gehäuse
4 weist eine obere Kunststoffabdeckung 8 und eine darunter angeordnete Stahlverstärkung
9 auf. Die Stahlverstärkung 9 ist dabei zweiteilig als Profil aufgebaut, welche seitlich
das Befestigungssystem mit der Kunststoffabdeckung 8 begrenzen. Die beiden Profile
sind zueinander spiegelsymmetrisch angeordnet. Die Verbindungsmechanik 5 nach Fig.
2 umfasst eine Verriegelungsvorrichtung 10, welche an der Stahlverstärkung 9 angeordnet
ist und über einen mit der Verriegelungsvorrichtung 10 gekoppelten Hebelmechanismus
7 betätigbar ist. Weiterhin umfasst die Verbindungsmechanik 5 eine Kontaktierungsvorrichtung
11, welche ebenfalls über den Hebelmechanismus 7 betätigbar ist.
[0034] Fig. 3 stellt einen Ausschnitt aus dem ersten Teilsystem, insbesondere die Stahlverstärkung
9, die Verbindungsmechanik 5 mit der Verriegelungsvorrichtung 10 und der Kontaktierungsvorrichtung
11 aus einem anderen Blickwinkel dar. Die Verriegelungsvorrichtung 10 umfasst einen
Haken 12, der schwenkbar über einen Bolzen 13 und mit dem Hebelmechanismus 7 gekoppelt
an der Stahlverstärkung 9 angeordnet ist. Die Stahlverstärkung 9 weist hierzu einen
Bereich auf, der zur Aufnahme der Verriegelungsvorrichtung 10 ausgebildet ist und
insbesondere eine Durchgangsöffnung zur Aufnahme des Bolzens 13 zur Realisierung einer
Bolzenverbindung aufweist. Die Verriegelungsvorrichtung 10 weist ein an den Haken
12 gekoppeltes Rückstellelement 14 auf, welches als Rückstellfeder ausgebildet ist.
Weiterhin weist die Stahlverstärkung 9 in dem Bereich eine zu dem Ende der Stahlverstärkung
9 geöffnete Nut auf, in welche eine Verbindungseinrichtung eines zweiten Teilsystems
eingreifen kann und dessen nach außen hin offene Seite bei Betätigung des Hebelmechanismus
7 von dem Haken 12 umschlossen wird, so dass eine formschlüssige Verbindung realisierbar
ist. Die Kontaktierungsvorrichtung 11 umfasst einen Stecker 15, einen Steckerhalter
16 sowie ein Leitungssystem (nicht dargestellt). Der Stecker 15 ist an dem Steckerhalter
16 angeordnet. Der Steckerhalter 16 weist einen Bereich mit einem Langloch auf. Dieses
Langloch ist die Kopplungsstelle des Steckerhalters 16 mit dem Hebelmechanismus 7,
wobei das Langloch zur Aufnahme und als eine Lagerung einer Ausformung des Hebelmechanismus
7 dient. Bei Betätigung des Hebelmechanismus 7 wird die Schwenkbewegung des Hebelmechanismus
unter anderem über dieses Langloch in eine im Wesentlichen translatorische Bewegung
des Steckerhalters 16 transformiert. Zur Realisierung der translatorischen Bewegung
des Steckerhalters 16 ist dieser zusätzlich über die Stahlverstärkung 11 geführt.
Dabei ist die Stahlverstärkung 11 so ausgebildet, dass zumindest ein Teil des Steckerhalters
nach Art eines Schlittens in dem speziell ausgebildeten Profil der Stahlverstärkung
11 gleiten kann. Dieser als Schlitten fungierender Teil des Steckerhalters 16 löst
bei einer Betätigung des Hebelmechanismus 7 gleichzeitig die Schwenkbewegung des Hakens
12 aus, so dass gleichzeitig eine translatorische Bewegung - die des Steckerhalters
16 mit dem Stecker 15 - und eine rotatorische Bewegung - die des Hakens 12 - zustande
kommt.
[0035] Anhand des in Fig. 4 dargestellten Schnitts durch das erste Teilsystem eines erfindungsgemäßen
Befestigungssystems, insbesondere durch die Verbindungsmechanik 5 ist der Aufbau des
Befestigungssystem weiter verdeutlicht. Verdeutlicht wird insbesondere die Ausbildung
des Steckerhalters 16 und die Anordnung des Steckers 15 in dem Steckerhalter 16. Der
Steckerhalter 16 weist neben einem, den Stecker 15 aufnehmenden Rahmen, einen nach
Art eines Schlittens ausgebildeten Bereich, welcher innerhalb des Stahlverstärkungsprofil
linear verfahrbar ist. Alternativ kann auch der Stecker direkt einen Bereich, der
nach Art eines Schlittens ausgebildet ist, aufweisen. Dadurch ließe sich ein Bauteil
einsparen. Die zweiteilige Ausgestaltung von Stecker 15 und Steckerhalter 16 bieten
jedoch den Vorteil, dass verschiedenartige Stecker an den Steckerhalter 16 angeordnet
werden können, so dass eine höhere Kompatibilität mit möglichst vielen Steckertypen
erreicht werden kann. Anhand der Darstellung wird auch deutlich, dass ein Großteil
der Bauteile aus Kunststoff hergestellt sind, um auf diese Weise Gewicht einzusparen.
So sind lediglich die Stahlverstärkungen als tragende Teile aus einem Nicht-Kunststoff
hergestellt.
[0036] In Fig. 5 ist eine 3D-Seitenansicht der Verbindungsmechanik 5 dargestellt. Anhand
der Darstellung lässt sich die Kinematik der Verbindungsmechanik verdeutlichen. Bei
Betätigung/Schwenken des Hebelmechanismus 7 wird die Bewegung auf den Steckerhalter
16 übertragen, welcher aufgrund der Führung eine translatorische Bewegung ausführt.
Zeitgleich drücken in dem Steckerhalter 16 ausgeformte Vorsprünge auf den schwenkbar
angeordneten Haken 12, welcher parallel zu der translatorischen Bewegung des Steckerhalters
16 eine rotatorische Bewegung ausführt. Durch die Schwenkbewegung umschließt der Haken
12 eine entsprechend ausgeformte Verbindungseinrichtung zur mechanischen Verbindung
eines ersten und eines zweiten Teilsystems. Das Rückstellelement 14 wird bei der Betätigung
gespannt und unterstützt dadurch die entgegengesetzte Betätigung.
[0037] In Fig. 6 ist die Verbindungsmechanik schematisch dargestellt. In diesem Schema ist
die kinematische Kette bestehend aus dem Hebelmechanismus 7, dem Steckerhalter 16
und dem Haken 12, deutlicher dargestellt.
[0038] Fig. 7 schließlich zeigt das zweite Teilsystem mit der Verbindungseinrichtung 6 in
einer perspektivischen Ansicht. Die Verbindungseinrichtung 6 umfasst eine in einem
zweiten Gehäuse 17 angeordnete, zu dem Stecker der Verbindungsmechanik korrespondierende
Buchse 18, eine Verriegelungseinrichtung 19 und einen Deckel 20 zum Verschließen des
zweiten Gehäuses 17. Die Verriegelungseinrichtung 19 weist auf einem Blech 21 angeordnete
Laschen 22 auf, die in die Nut der Stahlverstärkung der Verrieglungsvorrichtung passen
und von dem Haken der Verriegelungsvorrichtung umschlossen werden können. Über das
Blech lässt sich die Verriegelungseinrichtung 19 mit einem Anschlussteil, beispielsweise
mit einem Kraftfahrzeug, verbinden.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Befestigungssystem
- 2
- Erstes Teilsystem
- 3
- Zweites Teilsystem
- 4
- Gehäuse
- 5
- Verbindungsmechanik
- 6
- Verbindungseinrichtung
- 7
- Hebelmechanismus
- 8
- Kunststoffabdeckung
- 9
- Stahlverstärkung
- 10
- Verriegelungsvorrichtung
- 11
- Kontaktierungsvorrichtung
- 12
- Haken
- 13
- Bolzen
- 14
- Rückstellelement
- 15
- Stecker
- 16
- Steckerhalter
- 17
- Zweites Gehäuse
- 18
- Buchse
- 19
- Verriegelungseinrichtung
- 20
- Deckel
- 21
- Blech
- 22
- Lasche
1. Befestigungssystem (1) zur lösbaren Verbindung eines Trägersystems für Zusatzausstattung
mit einem Kraftfahrzeug, umfassend mindestens: ein erstes, in einem ersten Gehäuse
(4) angeordnetes Teilsystem (2) mit einer Verbindungsmechanik (5) und ein mit dem
ersten Teilsystem (2) zusammenwirkendes, korrespondierendes und verbindbares zweites
Teilsystem (3) mit einer Verbindungseinrichtung (6), wobei das erste Teilsystem (2)
an dem Trägersystem und das zweite Teilsystem (3) an dem Kraftfahrzeug angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmechanik (5) mindestens eine mechanische Verriegelungsvorrichtung
(10), einen Hebelmechanismus (7) und eine elektrische/elektronische Kontaktierungsvorrichtung
(11) aufweist, wobei die Verriegelungsvorrichtung (10) und die elektrische/elektronische
Kontaktierungsvorrichtung (11) über den Hebelmechanismus (7) miteinander gekoppelt
sind und das zweite Teilsystem (3) eine zu der Verbindungsmechanik (5) korrespondierende
Verbindungseinrichtung (6) zum Eingriff der Verbindungsmechanik (5) umfasst, so dass
bei Betätigung des Hebelmechanismus (7) eine mechanisch hoch belastbare, crash-sichere
und gleichzeitig eine elektrische/elektronische Verbindung der beiden Teilsystem (2,3)
realisierbar ist.
2. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (10) der Verbindungsmechanik (5) im unverbundenen Zustand
innerhalb des ersten Gehäuses (4) des ersten Teilsystems (2) angeordnet ist.
3. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gehäuse (4) mindestens eine äußere Kunststoffabdeckung (8) zum Schutz und
mindestens eine innere Stahlverstärkung (9) zur Aufnahme von Kräften, insbesondere
von bei einem Crash auftretenden Kräften aufweist.
4. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlverstärkung (9) einen ersten Bereich aufweist, der zur Verbindung des Befestigungssystems
(1) mit dem Trägersystem ausgebildet ist.
5. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich der Stahlverstärkung (9) Öffnungen zur lösbaren Verbindung sowie
an das Trägersystem angepasste, als Widerlager ausgebildete Seitenflächen aufweist.
6. Befestigungssystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbaren Verbindungen vorzugsweise als Bolzen- oder Schraubenverbindung ausgebildet
sind.
7. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlverstärkung (9) einen zweiten Bereich aufweist, der zur schwenkbaren Lagerung
der Verriegelungsvorrichtung (10) ausgebildet ist.
8. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich Durchgangsöffnungen sowie Widerlagerflächen zur Lagerung der Verriegelungsvorrichtung
(10) samt Rückstellelement (14) aufweist.
9. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich der Stahlverstärkung (9) eine Nut zur Aufnahme der korrespondierenden
Verbindungseinrichtung (6) aufweist.
10. Befestigungssystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Verriegelungsvorrichtung (10) als ein um eine Achse schwenkbarer
Haken (12) mit einer Rückstellfeder (14) ausgebildet ist, welcher über den Hebelmechanismus
(7) in eine Verriegelungsstellung schwenkbar ist.
11. Befestigungssystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierungsvorrichtungen (11) mindestens
einen Steckerhalter (16),
einen Stecker (15) sowie
ein Leitungssystem umfasst, wobei der Stecker (15) über den Steckerhalter (16)
mit dem Hebelmechanismus gekoppelt ist.
12. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckerhalter (16) bei Betätigung über den Hebelmechanismus (7) so geführt ist,
dass dieser eine Translationsbewegung ausführt.
13. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierungsvorrichtung (11) einen Stecker (15) und eine Buchse (18) aufweist,
die über das Leitungssystem miteinander verbunden sind, wobei der Stecker (15) als
Schnittstelle zu einem Kraftfahrzeug ausgebildet ist und die Buchse (18) als Schnittstelle
zu dem Trägersystem ausgebildet ist.
14. Befestigungssystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (6)
eine mechanische Verriegelungseinrichtung (19), eine elektrische/elektronische
Steckereinrichtung sowie
ein mit einem Deckel (20) verschließbares zweites Gehäuse (17) umfasst, wobei die
mechanische Verriegelungseinrichtung (19) und die elektrische/ elektronische Steckereinrichtung
korrespondierend zu der mechanischen Verriegelungsvorrichtung (10) und der elektrischen/elektronischen
Kontaktierungseinrichtung (11) der Verbindungsmechanik (5) ausgebildet sind.
15. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Verriegelungseinrichtung (19) als ein Blech (21) mit mindestens einer
Lasche (22) ausgebildet ist.
16. Befestigungssystem (1) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische/ elektronische Steckereinrichtung mit der durch einen Tunnel verlaufenden
Bordelektrik/Bordelektronik verbindbar ist und somit als eine elektrische/elektronische
Schnittstelle zwischen Tunnelsystem und Befestigungssystem (1) ausgebildet ist.
17. Befestigungssystem (1) nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Verriegelungseinrichtung (19) und die elektrische/elektronische Steckereinrichtung
im Wesentlichen in den Hohlräumen des zweiten Gehäuses (17) angeordnet sind und dieses
in Richtung Fahrzeuginnenraum nicht überragen, so dass sie mittels des Deckels (20)
abdeckbar sind.
18. Befestigungssystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuse (17) bei geschlossenem Deckel (20) bündig mit der dem Fahrzeuginnenraum
zugewandten Seite des Tunnelsystems abschließt.