[0001] Die Erfindung betrifft eine Einspannung für die auswechselbare Elektrode eines Elektroschmelzaggregats,
bestehend aus einer am freien Ende des Elektrodentragarms befindlichen Kontaktbacke,
einem sich am freien Ende des Tragarms führenden, die Elektrode umfassenden Spannbügel
und einem im Tragarm gelagerten Spannzylinder, dessen am Spannbügel angreifende Kolbenstange
unter der Einwirkung eines im Ringraum des Spannzylinders befindlichen Federpakets,
den Spannbügel klemmend gegen die von ihm umfangene Elektrode zur Anlage bringt, mit
einem bodenseitigen Anschluss für die Einspeisung von Druckmittel in den bodenseitigen
Zylinderraum des Spannzylinders zum Lösen des Spannbügels.
[0002] Der Bestandteil der Einspannung bildende Spannzylinder, insbesondere das die Anstellung
des Zylinders bewirkende Federpaket, bedarf der Ermüdung des Federpakets wegen nach
längerem Einsatz der Einspannung des Austauschs. Dazu muss der zunächst im Elektrodentragarm
befindliche Spannzylinder vor Ort ausgebaut und gegebenenfalls im Anschluss an seine
Nachrüstung mit einem neuen Federpaket wieder in den Elektrodentragarm überführt werden.
Zum Ausbau des nach dem Stand der Technik von der Stirnseite des Elektrodentragarms
her in den Elektrodentragarm eingesetzten Spannzylinders bedarf es des Lösens des
sich am Elektrodentragarm führenden, mit der Kolbenstange des Spannbügels zusammengefassten
Spannbügels, anschließend des Lösens des Spannzylinders vom Elektrodentragarm, der
im Betriebszustand durch Schraubverbindungen des Zylinders mit dem Elektrodentragarm
zusammengefasst ist (DE 92 06 611-U). Die den Spannzylinder mit dem Elektrodentragarm
zusammenfassenden Schraubverbindungen befinden sich dabei im stirnseitigen Bereich
des Elektrodentragarms. Sie sind dort einer erheblichen Verschmutzung, dann auch extrem
hohen Temperaturen ausgesetzt, Einflüsse, die die Lösbarkeit der Schraubverbindungen
stark beeinträchtigen.
[0003] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung in erster Linie die Aufgabe zugrunde,
eine Lösung anzubieten, die die Zusammenfassung des Spannzylinders mit dem Elektrodentragarm
außerhalb des Bereichs vorsieht, der den hohen, beim Schmelzvorgang auftretenden Temperaturen
ausgesetzt ist, der sich dann auch im Bereich starken Schmutzbefalls befindet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer gattungsgemäßen Einspannung gelöst,
bei der Spannzylinder über seinen Boden lösbar in einer im Tragarm befindlichen, den
Spannzylinder lageorientiert aufnehmenden Aufnahme fixiert ist. Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 6.
[0005] Mit der aus dem vorderen Bereich des Elektrodentragarms herausverlagerten Zusammenfassung
des Spannzylinders mit dem Elektrodentragarm wird die Beeinträchtigung der die Zusammenfassung
bewirkenden Schraubverbindungen durch den Schmelzbetrieb merklich begrenzt, wozu beiträgt,
dass diese Schraubverbindungen sich im abgeschirmten Bereich des Elektrodentragarms
befinden. Das Lösen der Schraubverbindungen ist deshalb nicht mehr mit bislang in
Kauf zu nehmenden Problemen behaftet. Als ein weiterer gewichtiger Vorteil stellt
sich bei der Lösung nach Anspruch 2 ein, dass der Spannzylinder im Bedarfsfall nach
beiden Richtungen hin aus dem Tragarm entfernt und gegenläufig dann auch wieder eingesetzt
werden kann. Damit bleibt dem Betreiber die Möglichkeit eröffnet, sich der Montageweise
zu bedienen, die sich vor Ort als am geeignetsten erweist. Der Betreiber, d.h. die
beigezogene Montagegruppe, kann zeitsparend dann auch parallel einerseits das Lösen
des Spannbügels vom Zylinder und andererseits das Lösen der den Spannzylinder mit
dem Elektrodentragarm zusammenfassenden Schraubverbindungen zugunsten des Schmelzbetriebes
durchführen.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht in vorteilhafter Weise dann auch die Realisierung
der kontinuierlichen Überwachung der Spannkraft der die Einspannung der Elektrode
in der Elektrodenaufnahme bewirkenden Druckfedern in laufenden Betrieb. Diese Möglichkeit
und ihre Realisierung ist in den Unteransprüchen 7 bis 11 angesprochen.
[0007] Die Erfindung sei anhand der Zeichnungen weitergehend erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Tragarmkopf mit der erfindungsgemäß ausgestalteten Einspannung,
- Figur 2
- eine Variante der Zusammenfassung des Spannbügels mit dem Spannzylinder,
- Figur 3
- ein konstruktiv abgewandeltes Details der Zylinderlagerung,
- Figur 4
- eine Ausgestaltung des Systems.
[0008] Das den Spannzylinder 11, 12 aufnehmende Kopfstück des Elektrodentragarms ist mit
21 bezeichnet, es handelt sich dabei um eine verwindungssteife Konstruktion aus kupferplattiertem
Stahl oder aus Aluminium. Den frontseitigen Abschluss des Kopfstückes 21 bildet eine
zentrisch durchgängige ( 212) Kopfplatte 211, mit der die in Wechselwirkung mit der
einzuspannenden Elektrode 31 tretende Kontaktbacke 41 über Schraubverbindungen lösbar
zusammengefasst ist. Vorgelagert ist der Kontaktbacke 41, der sich am Kopfstück 21
in axialer Richtung (Doppelpfeil A) verlagerbar führende Spannbügel 42. Mit dem Spannbügel
42 ist die Kolbenstange 14 des im Kopfstück 21 untergebrachten Spannzylinders 11,
12 über sich zwischen den Schenkeln 421, 421' des Spannbügels 42 erstreckende Streben
422, 422' lösbar zusammengefasst (423, 423').
[0009] Der in einer im Tragarmkopfstück 21 befindlichen Aufnahme 213, 214 lageorientiert
untergebrachte Spannzylinder 11,12 besteht aus dem Gehäuse 11, dem dem Gehäuse 11
lösbar zugeordneten Boden 12, dem Kolben 13 und der vom Kolben 13 ausgehenden, auf
den Spannbügel 42 einwirkenden Kolbenstange 14, die unter der Einwirkung eines im
Ringraum 16 des Zylinders befindlichen Federpaketes 17 in Richtung des Pfeiles A'
verlagert, die Klemmung der Elektrode 31 herbeiführt. Zusammengefasst ist der Boden
12 des Spannzylinders 11, 12 mit dem Gehäuse 11 durch sich in eine Ringnut 111 in
der Gehäusewandung einfügende Scheibensegmente 121, die im Einbauzustand gegenüber
dem Boden 12 mittels Schrauben 122 fixiert sind. In der Aufnahme 213, 214 lösbar fixiert
ist der Spannzylinder 11, 12 über den mit der Wandung 213 mittels Schrauben 216 zusammengefassten
Deckel 214 des Aufnahmegehäuses, wobei über den den Boden 214 durchsetzenden, mit
dem Zylinderboden 12 zusammengefassten, durchgängigen (611) im Gehäuseboden 214 in
axialer Richtung verlagerbaren Gewindebolzen 61, eine auf dessen Überstand 612 über
den Gehäuseboden 214 eine in Gewindeeingriff mit dem Bolzen 61 befindliche Spannmutter
62 im angezogenen Zustand, den Boden 12 des Zylinders 11, 12 und damit den Zylinder
11, 12 als Ganzes gegenüber dem Boden 214 der Aufnahme 213, 214 festlegt. Der sich
durch den Gewindebolzen 61 erstreckende Durchgang 611 dient der Einspeisung von über
den an den Gewindebolzen 61 angeschlossenen Druckmittelschlauch 63 zugeführtem Druckmittel
in den bodenseitigen Zylinderraum 118 zum Lösen der Einspannung für den Ersatz einer
abgebrannten Elektrode 31 durch eine neue Elektrode. Wird Druckmittel in den Zylinderraum
118 eingespeist, kommt es zur Verlagerung des Kolbens 13 gegen den ringraumseitigen
Federdruck und somit zum Lösen der Einspannung (Pfeil A").
[0010] Wird es erforderlich, den Spannzylinder 11, 12 auszubauen, in der Regel fortschreitender
Ermüdung des Federpaketes 17 wegen, werden selbstverständlich nach vorausgehender
Entnahme der Elektrode 31 und Abwerfen des Transformators sowie der Kühlwasserzu-
bzw. ableitung (43, 43') zunächst die Kontaktbacke 41 ausgebaut, der Spannbügel 42
von der Kolbenstange 14 des Spannzylinders 11, 12 gelöst, sowie die Spannmutter 62
von dem Gewindebolzen 61. Anschließend lässt sich der komplette Spannzylinder 11,12,
also das Zylindergehäuse und der Deckel sowie Kolben, Kolbenstange und Federpaket,
einschließlich Gewindebolzen, aus der im Tragarmkopf 21 befindlichen Aufnahme 213
im Sinne des Pfeiles B herausziehen und das Federpaket 17 nach der Demontage des Zylinderbodens
12 austauschen. Die Nachrüstung erfolgt sodann in umgekehrter Reihenfolge. Wird auch
der Boden 214 der Aufnahme 213, 2 14 gelöst, lässt sich der Spannzylinder 11, 12 auch
gegenläufig aus der Aufnahme herausziehen (Pfeil B'), wenn das sich vor Ort als praktischer
erweist. Sowohl für das Lösen der diversen Verbindungen als auch für den gegenläufigen
Aus- und dann auch Einbau ist im rückwärtigen Bereich des Tragarmkopfes 21 eine im
Sinne des Doppelpfeiles C verschwenkbare Klappe 217 vorgesehen.
[0011] Bei der aus Figur 2 entnehmbaren Zuordnung des Elektrodenspannbügels 46 sind die
Schenkel 461 und 461' des Bügels durch eine verwindungssteife Traverse 47 zusammengefasst,
die sich in einem von der Stirnseite des Tragarms 26 ausgehenden Rücksprung 261 führt.
Die Traverse 47 ist durchgängig (471) für die Kolbenstange 14 des Spannzylinders,
die mit der Traverse 47 wiederum durch Klemm- bzw. die Spannmittel lösbar zusammengefasst
ist. Mit 472 sind der Traverse 47 zugeordnete Gleitstücke bezeichnet, die sich an
der Innenwandung des Elektrodentragarms 26 führen.
[0012] Bei der Ausgestaltung nach Figur 3 ist Einstückigkeit des Zylinderbodens 12 und des
den Aufnahmedeckel 214 durchsetzenden Gewindebolzens 61 realisiert.
[0013] Mit der erfindungsgemäßen Konzeption der Elektrodeneinspannung ist dann auch in vorteilhafter
Weise die Möglichkeit der kontinuierlichen Überwachung des Einspanndrucks, mit dem
die Elektrode über den Spannbügel gegenüber dem Elektrodentragarm festgelegt wird,
eröffnet. Dazu wird, wie das aus Figur 4 zu entnehmen ist, eine sich auf dem von Boden
12' des Spannzylinders 11', 12' ausgehenden Gewindebolzen 61' führende Druckmessdose
81 zwischen dem den Spannzylinder 11', 12' in der Spannzylinderaufnahme 213 festlegenden,
vom Gewindebolzen 61' durchsetzten Deckel 214 der Spannzylinderaufnahme 213 und der
in Gewindeeingriff mit dem vom Zylinderboden 12' ausgehenden Gewindebolzen 61' befindlichen
Spannmutter 62 eingespannt. Die Zuordnung der Druckmessdose 81 zum Spannzylinder 11',
12' ermöglicht in wünschenswerter Weise die leitungsgebundene (811) Übertragung der
Messwerte zu einer ofenfernen Messwertanzeige. Dadurch werden Störungen im laufenden
Schmelzbetrieb durch sich aus dem Spannbügel bei abfallendem Einspanndruck lösende
Elektroden vermieden.
[0014] Soweit es des Einsatzes von Dichtungen bedarf, ist das in der Beschreibung nicht
ausdrücklich angesprochen, da sich ihr Einsatz im Rahmen des Standes der Technik bewegt.
1. Einspannung für die auswechselbare Elektrode eines Elektroschmelzaggregats, bestehend
aus einer am freien Ende des Elektrodentragarms befindlichen Kontaktbacke, einem sich
am freien Ende des Tragarms führenden, die Elektrode umfassenden Spannbügel und einem
im Tragarm gelagerten Spannzylinder, dessen am Spannbügel angreifende Kolbenstange
unter der Einwirkung eines im Ringraum des Spannzylinders befindlichen Federpakets,
den Spannbügel klemmend gegen die von ihm umfangene Elektrode zur Anlage bringt, mit
einem bodenseitigen Anschluss für die Einspeisung von Druckmittel in den bodenseitigen
Zylinderraum des Spannzylinders zum Lösen des Spannbügels, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannzylinder (11, 12) über seinen Boden (12) lösbar in einer im Tragarm befindlichen,
den Spannzylinder (11, 12) lageorientiert aufnehmenden, in axialer Richtung durchgängigen
Aufnahme (213) fixiert ist.
2. Einspannung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (213) für den Spannzylinder (11, 12) mit einem ihr lösbar (216) zugeordneten
Deckel (214) versehen ist, der von einem am Boden (12) des Spannzylinders (11, 12)
angreifenden durchgängigen (611), gegenüber dem Deckel (214) in axialer Richtung verlagerbaren,
am Boden (12) des Spannzylinders (11, 12) angreifenden Gewindebolzen (61) durchsetzt
ist, auf dessen Überstand (612) über den Deckel (216) sich eine Spannmutter (62) in
Gewindeeingriff damit befindet.
3. Einspannung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindebolzen (61) und der Boden (12) des Spannzylinders (11, 12) einstückig
ausgebildet sind.
4. Einspannung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der den Boden (12) des Spannzylinders (11, 12) durchsetzende Gewindebolzen (61) einen
Kopf aufweist, der den Boden (12) hinterfängt.
5. Einspannung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (12) des Spannzylinders (11, 12) gegenüber dem Zylindergehäuse (11) mit
Hilfe von ihn hinterfangenden, sich in eine im Zylindergehäuse (11) ausgebildete Ringnut
(111) einfügenden Scheibensegmenten (121) fixiert ist.
6. Einspannung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibensegmente (121) über Schraubverbindungen (122) mit dem Boden (12) des
Spannzylinders (11, 12) zusammengefasst sind.
7. Einspannung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem den Spannzylinder (11', 12') gegenüber der Aufnahme (213) festlegenden
Deckel (214) der Aufnahme (213) und der auf dem Überstand des Gewindebolzens (61')
über den Deckel (214) befindlichen Spannmutter (62') eine vom Gewindebolzen (61')
durchsetzte, Druckabfall im Spannzylinder umgesetzt in elektrischen Impuls anzeigende
Druckmessdose (81) angeordnet ist.
8. Einspannung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine leitungsgebunden (811) an eine ofenferne Messwertanzeige angeschlossene Druckmessdose.
9. Einspannung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen der Druckmessdose zugeordneten, von einem Akku gespeisten Sender und einen
vom Sender ausgesandte, auf die Druckmessdose zurückgehende Informationen zum aktuellen
Einspanndruck, Druckabfall und/oder Impulse zur Auslösung von Signalen übernehmenden,
der Messwertanzeige zugeordneten Empfänger.
10. Einspannung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine auf dem Piezoeffekt basierende Druckmessung.
11. Einspannung nach Anspruch 9 oder Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen dem Messwertgeber zugeordneten Verstärker.